[0001] Die Erfindung betrifft eine Prägewalze für eine Prägevorrichtung einer Vorrichtung
zur Bearbeitung eines Umhüllungsmaterialstreifens für einen stabförmigen Artikel der
Tabak verarbeitenden Industrie, wobei mittels der Prägevorrichtung der Umhüllungsmaterialstreifen
während einer längsaxialen Förderung des Umhüllungsmaterialstreifens prägbar ist oder
geprägt wird, wobei die Prägewalze eine wenigstens abschnittsweise umlaufende Prägegeometrie
aufweist, wobei die Prägegeometrie der Prägewalze abwechselnd Nuten und Erhebungen
aufweist, die sich in Umfangsrichtung der Prägewalze erstrecken.
[0002] Entsprechende Prägewalzen bzw. eine entsprechende Prägevorrichtung und auch eine
Vorrichtung zur Bearbeitung eines Umhüllungsmaterialstreifens für einen stabförmigen
Artikel der Tabak verarbeitenden Industrie sind in der deutschen Anmeldung
DE 10 2012 201 279 A1 beschrieben.
[0003] In letzter Zeit sind sogenannte Combined Performance Filter (CP-Filter) bekannt geworden,
die auch als CV-Filter bezeichnet werden, wobei CV die Abkürzung von "channel ventilated"
ist.
[0004] Die chinesische Patentanmeldung
CN 258802 Y offenbart eine Rillenfilter-Herstellmaschine, die zur Herstellung von Zigarettenfilterstäben
mit diagonalen Rillen dient. Hierbei wird eine Papierzufuhr auf einer anderen Seite
eines Maschinengestells verdoppelt und als Papierzufuhr einer Spezialbobine, auf deren
Oberteil eine Prägevorrichtung angebracht ist, vorgesehen. Die Prägevorrichtung weist
ein Doppelrollenpaar mit diagonaler Rillenprägung, eine Saugluft-/Papierführungsnut,
Papierführungsrollen sowie eine Papierführungsnut und einen Infrarotschalter auf.
Es können Rillenfilterstäbe verschiedener Prägungen hergestellt werden. Das Doppelrollenpaar
zum Prägen ist konvex-konkav ausgebildet.
[0005] Durch das Verfahren, das in der
DE 10 2012 201 279 A1 beschrieben ist, können sehr genau Umhüllungsmaterialstreifen geprägt werden. Auf
dieses Verfahren und die dazu verwendete Vorrichtung wird im Folgenden auch noch eingegangen
werden.
[0006] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Prägewalze, eine Prägevorrichtung
und eine Vorrichtung zur Bearbeitung eines Umhüllungsmaterialstreifens für einen stabförmigen
Artikel der Tabak verarbeitenden Industrie anzugeben, mittels der insbesondere quer
zur Längsachse des Umhüllungsmaterialstreifens eine gleichmäßige Prägung erzielt wird,
wobei insbesondere nach dem Prägen und einer anschließenden Weiterverarbeitung des
geprägten Umhüllungsmaterialstreifens ein gleichmäßiger Abstand in der Prägestruktur
vorgesehen ist.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Prägewalze für eine Prägevorrichtung einer Vorrichtung
zur Bearbeitung eines Umhüllungsmaterialstreifens für einen stabförmigen Artikel der
Tabak verarbeitenden Industrie, wobei mittels der Prägevorrichtung der Umhüllungsmaterialstreifen
während einer längsaxialen Förderung des Umhüllungsmaterialstreifens prägbar ist oder
geprägt wird, wobei die Prägewalze eine wenigstens abschnittsweise umlaufende Prägegeometrie
aufweist, wobei die Prägegeometrie der Prägewalze abwechselnd Nuten und Erhebungen
aufweist, die sich in Umfangsrichtung der Prägewalze erstrecken, die dadurch weitergebildet
ist, dass ein erster Abstand von wenigstens zwei benachbarten Nuten unterschiedlich
zu einem zweiten Abstand von wenigstens zwei anderen benachbarten Nuten ist und/oder
dass ein dritter Abstand von wenigstens zwei benachbarten Erhebungen unterschiedlich
zu einem vierten Abstand von wenigstens zwei anderen benachbarten Erhebungen ist.
[0008] Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme wird berücksichtigt, dass eine Verteilung eines
Prägemusters auf einem Umhüllungsmaterialstreifen im gesamten Prozess der Herstellung
von entsprechenden CV-Filtern nicht gleichmäßig erfolgt. Es ist insbesondere gewünscht,
ein gleichmäßiges Prägemuster zu erhalten, bei dem äquidistante Rillen und gleichgroßen
Rillen im fertigen Produkt vorgesehen sind. Es ist erfindungsgemäß herausgefunden
worden, dass dieser Wunsch insbesondere dann nicht erfüllt wird, wenn die Prägewalzen
äquidistante Erhebungen bzw. Nuten haben, da im Verlauf der weiteren Verarbeitung
des geprägten Umhüllungsmaterialstreifens ein ungleichmäßiger Zug oder ein ungleichmäßiger
Druck auf den Umhüllungsmaterialstreifen, beispielsweise bei der Formung eines Filterstabs,
vorherrscht, so dass der geprägte Umhüllungsmaterialstreifen unterschiedlich gereckt
wird. Um diesem entgegenzuwirken, ist eine Prägewalze vorgesehen, die unterschiedlich
beabstandete Nuten bzw. unterschiedlich beabstandete Erhebungen aufweist. Mit anderen
Worten sind der erste bis vierte Abstand vorzugsweise an die weiteren Verarbeitungsschritte
des Umhüllungsmaterialstreifens angepasst. Die Prägewalze ist in diesem Sinne an die
weiteren Verarbeitungsschritte adaptiert.
[0009] Vorzugsweise verändern sich die Abstände kontinuierlich.
[0010] Weiterhin vorzugsweise sind die Abstände durch Addition eines ermittelten Wertes
zu einem mittleren Abstand vorgegeben, wobei der ermittelte Wert durch ein Polynom
zweiten Grades bestimmt wird und wobei das Polynom eine Variable aufweist, die eine
fortlaufende Nummer aus einer Anzahl von nebeneinander angeordneten Nuten und/oder
Erhebungen entspricht. Durch diese Maßnahme kann sehr gezielt eine gleichmäßige Beabstandung
von Erhebungen bzw. Nuten in dem fertigen Produkt, beispielsweise einem Filterstab,
erzielt werden. Wie in einem Beispiel die Abstände ermittelt werden, wird im Folgenden
noch näher beschrieben.
[0011] Vorzugsweise ist wenigstens eine Nut und/oder Erhebung in einem äußeren Bereich der
Prägegeometrie stärker ausgeprägt als eine Nut und/oder Erhebung in einem inneren
Bereich der Prägegeometrie.
[0012] Hierbei ist erkannt worden, dass ein gut ausgearbeitetes und gleichmäßiges Prägebild
eines Umhüllungsmaterialstreifens dann ermöglicht ist, wenn eine Prägewalze für eine
Prägevorrichtung verwendet wird, deren Prägegeometrie zumindest an einem äußeren Bereich
stärker ausgeprägt ist, als in einem inneren Bereich. Bei gleichförmiger Ausprägung
ergibt sich sonst der Effekt, dass der Umhüllungsmaterialstreifen an den Rändern des
Umhüllungsmaterialstreifens von den seitlichen Flanken bzw. der seitlichen Prägegeometrie
nicht vollständig festgehalten wird, sondern der Umhüllungsmaterialstreifen in die
Prägegeometrie hineingezogen wird, so dass eine weniger stark ausgeprägte plastische
Verformung ermöglicht ist und sich der Umhüllungsmaterialstreifen nach Verlassen der
Prägevorrichtung im Randbereich wieder zurückdehnt. Durch die erfindungsgemäße Prägewalze
wird ein Einziehen des Umhüllungsmaterialstreifens in die Prägegeometrie der Prägewalze
verhindert.
[0013] Unter einer stärkeren Ausprägung der Prägegeometrie wird insbesondere verstanden,
dass die Nuten und/oder Erhebungen in radialer Richtung der Prägewalze stärker ausgeprägt
sind. Somit ist insbesondere der Radius einer stärker ausgeprägten Nut kleiner als
der Radius einer weniger stark ausgeprägten Nut. Somit ist insbesondere der Radius
einer stärker ausgeprägten Erhebung größer als der Radius einer weniger stark ausgeprägten
Erhebung. Hierbei ist der Radius der jeweiligen Prägewalze gemeint, also der Abstand
von der Drehachse der Prägewalze zu der Nut oder der Erhebung.
[0014] Vorzugsweise ist die äußerste Nut und/oder die äußerste Erhebung der Prägegeometrie
der Prägewalze stärker ausgeprägt. Insbesondere ist die Prägegeometrie an einem Rand
der Prägewalze entsprechend stärker ausgeprägt. Die Prägegeometrie ist vorzugsweise
rillenförmig. Vorzugsweise ist auf beiden Seiten der Prägegeometrie jeweils die äußerste
Nut und/oder die äußerste Erhebung stärker ausgeprägt. Damit ist an beiden Außenrändern
bzw. an beiden äußeren Bereichen der Prägewalze die Prägegeometrie stärker ausgeprägt.
[0015] Besonders bevorzugt ist es, wenn mehrere Nuten und/oder Erhebungen im äußeren Bereich
der Prägegeometrie stärker ausgeprägt sind. Hierdurch kann sehr verlässlich ein Einziehen
quer zum Transport des Umhüllungsmaterialstreifens in die Prägewalze bzw. die Prägegeometrie
verhindert werden. Dieses geschieht dadurch, dass gerade im äußeren Bereich durch
die mehreren Nuten und/oder Erhebungen, die stärker ausgeprägt sind, eine Art Festklemmen
des Umhüllungsmaterialstreifens geschieht.
[0016] Vorzugsweise sind wenigstens zwei Nuten und/oder Erhebungen, die im äußeren Bereich
nebeneinander angeordnet sind, gleich stark ausgeprägt. Hierdurch ergibt sich ein
sehr gleichmäßiges Prägebild des Umhüllungsmaterialstreifens. Alternativ kann eine
erste einhüllende Kurve für die Nuten und/oder eine zweite einhüllende Kurve für die
Erhebungen vorgesehen sein, die wenigstens abschnittsweise parabelförmig ist. Hierdurch
erhalten die Erhebungen der Prägewalze und/oder die Nuten der Prägewalze eine Art
konkave Form, und zwar im Hinblick auf die einhüllende Kurve, d.h. eine gedachte Kurve,
die die Erhebungen bzw. den obersten Teil der Erhebungen miteinander verbindet und/oder
die Nuten entsprechend miteinander verbindet. Vorzugsweise ist eine stufenweise Vergrößerung
der Ausprägung der Nuten und/oder der Erhebungen im äußeren Bereich nach außen hin
vorgesehen, wobei wenigstens zwei Stufen vorgesehen sind.
[0017] Vorzugsweise sind die Nuten und/oder die Erhebungen wenigstens abschnittsweise im
Schnitt kreisförmig. Hierdurch wird die auf den Umhüllungsmaterialstreifen ausgeübte
Zugspannung gleichmäßig verteilt. Vorzugsweise sind die Flanken zwischen den Nuten
und den jeweils benachbarten Erhebungen radial angeordnet. Hierdurch ergibt sich eine
gute Einspannung und dadurch hervorgerufene plastische Verformung des Umhüllungsmaterialstreifens.
Radial bedeutet insbesondere, dass die Flanken radial zu der entsprechenden Prägewalze
bzw. der Drehachse der Prägewalze angeordnet sind. Die entsprechenden Erhebungen und/oder
Nuten, die umlaufend um die Prägewalze angeordnet sind, weisen somit umlaufende Flanken
zwischen den jeweiligen Erhebungen und den benachbarten Nuten auf, die senkrecht zur
Drehachse sind.
[0018] Vorzugsweise sind oder ist die Nut und/oder Erhebung im äußeren Bereich der Prägegeometrie
zwischen deren Flanken mit einem Plateau ausgebildet, wobei zwischen dem Plateau und
den Flanken eine abgerundete Kante vorgesehen ist. Hier ist eine intensivere Verformung
des Umhüllungsmaterialstreifens im äußeren Bereich der Prägegeometrie möglich. Vorzugsweise
ist die Prägegeometrie im Schnitt wellenförmig, wobei in inneren Bereich die Erhebungen
und Nuten eine Art sinudiale bzw. sinusförmige Ausgestaltung haben, also beispielsweise
kreisabschnittsförmig sind und im äußeren Bereich vorzugsweise stumpfartig ausgebildet.
Diese stumpfartige Ausbildung kann in etwa so verstanden werden, dass diese die Wellenform
dort in Art einer rechteckigen Wellenform ist, die allerdings abgerundete Kanten hat.
[0019] Vorzugsweise ist eine Prägevorrichtung mit einer ersten Prägewalze versehen, die
wie vorstehend beschrieben ausgebildet ist, wobei eine Gegenwalze vorgesehen ist,
die formkomplementär zur ersten Prägewalze ist, wobei ein Spaltmaß der Flanken zwischen
den Nuten und Erhebungen vorgesehen ist, das kleiner ist als eine Dicke des Umhüllungsmaterialstreifens.
Hierbei handelt es sich um das Spaltmaß der Flanken zwischen den Nuten der einen Prägewalze
und den Erhebungen der Gegenwalze und andersherum. Die Rotationsachsen der beiden
Prägewalzen sind vorzugsweise parallel zueinander.
[0020] Durch Vorsehen eines Spaltmaßes der Flanken zwischen Nuten und Erhebungen, das kleiner
ist als eine Dicke des Umhüllungsmaterialstreifens, wird der Umhüllungsmaterialstreifen
entsprechend zwischen den Flanken eingeklemmt, so dass durch die formkomplementär
vorgesehenen Nuten und Erhebungen in radialer Richtung der Prägewalzen eine plastische
Verformung des Umhüllungsmaterialstreifens ermöglicht wird.
[0021] Unter formkomplementär wird im Sinne der Erfindung insbesondere verstanden, dass
die Nuten und Erhebungen der Prägewalze und die Nuten und Erhebungen der Gegenwalze
ineinandergreifen, wobei die Spaltmaße, und hier insbesondere die horizontalen Spaltmaße,
nicht notwendigerweise an jedem Ort bzw. jeder Erhebung oder Nut gleich groß sein
müssen. Es ist vielmehr bevorzugt, wenn das horizontale Spaltmaß zwischen einer Seite
einer Erhebung der ersten Prägewalze und einer Nut der Gegenwalze anders ist als auf
der anderen Seite der Erhebung der ersten Prägewalze und der Nut der Gegenwalze. Vorzugsweise
ist hierdurch gewährleistet, dass eine ausreichende Asymmetrie in den Umhüllungsmaterialstreifen
eingeprägt wird, die durch die weitere Verarbeitung zu einer Vergleichmäßigung der
Abstände der Erhebungen bzw. Nuten, die in den Umhüllungsmaterialstreifen eingeprägt
werden, führt. Diese Asymmetrie in dem Spaltmaß kann vorzugsweise nur an einigen oder
wenigen Orten oder Bereichen der Prägewalze oder Prägewalzen vorgesehen sein.
[0022] Besonders bevorzugt ist es, wenn in einem ersten äußeren Bereich ein horizontales
Spaltmaß zwischen einer Seite einer Erhebung der ersten Prägewalze und einer Nut der
Gegenwalze einem Spaltmaß zwischen einer gegenüberliegenden Seite einer Erhebung der
Prägewalze und einer Nut der Gegenwalze in dem zweiten äußeren Bereich entspricht.
[0023] Vorzugsweise ist der Abstand der Prägewalzen einstellbar.
[0024] Ferner vorzugsweise weist eine Vorrichtung zur Bearbeitung eines Umhüllungsmaterialstreifens
für einen stabförmigen Artikel der Tabak verarbeitenden Industrie eine vorstehend
beschriebene und bevorzugte Prägevorrichtung auf, mittels der der Umhüllungsmaterialstreifen
während einer längsaxialen Förderung des Umhüllungsmaterialstreifens prägbar ist oder
geprägt wird.
[0025] Das Prägen des Umhüllungsmaterialstreifens geschieht nun so, dass der Umhüllungsmaterialstreifen
zwischen den Prägewalzen der Prägevorrichtung in längsaxialer Richtung gefördert wird,
während die Prägewalzen, also die erste Prägewalze und die Gegenwalze, die auch eine
erfindungsgemäße Prägewalze sein kann, rotieren. Hierdurch wird dem Umhüllungsmaterialstreifen
eine rillenförmige Prägung aufgeprägt, wobei die Rillen in Förderrichtung des Umhüllungsmaterialstreifens
ausgebildet sind.
[0026] Um einen stabförmigen Artikel der Tabak verarbeitenden Industrie herzustellen, kann
ein Strangmaterial, wie beispielsweise Tabak oder Filtermaterial, wie beispielsweise
Filtertow, vorgesehen sein, das in einer Strangmaschine entsprechend verarbeitet wird.
Zudem kann dann der geprägte Umhüllungsmaterialstreifen um den Strang gewickelt werden,
und zwar vorzugsweise auf Stoß. Um ein Umwickeln des Strangs auf Stoß zu ermöglichen,
muss eine sehr genau definierte Breite des Umhüllungsmaterialstreifens eingestellt
werden. Dieses ist mit der erfindungsgemäßen Prägewalze und der erfindungsgemäßen
Prägevorrichtung auf einfache Weise möglich. Es kann dann ein weiterer Umhüllungsmaterialstreifen
um den geprägten Umhüllungsmaterialstreifen herumgewickelt werden und entsprechend
verleimt werden. Bei dem weiteren Umhüllungsmaterialstreifen kann es sich um den ansonsten
üblichen Umhüllungsmaterialstreifen handeln, der um Strangmaterial in einer Formatvorrichtung
herumgewickelt wird und entsprechend verschlossen wird, um das Strangmaterial in Form
zu bringen und in Form zu behalten.
[0027] Die Vorrichtung zur Bearbeitung eines Umhüllungsmaterialstreifens für einen stabförmigen
Artikel der Tabak verarbeitenden Industrie sieht entsprechend eine Prägevorrichtung
umfassend eine oder zwei erfindungsgemäße Prägewalze(n) vor, mittels denen der Umhüllungsmaterialstreifen
während einer längsaxialen Förderung des Umhüllungsmaterialstreifens prägbar ist oder
geprägt wird, wobei stromaufwärts der Prägevorrichtung eine Befeuchtungsvorrichtung
zum Befeuchten des Umhüllungsmaterialstreifens vorgesehen sein kann.
[0028] Vorzugsweise ist die Befeuchtungsvorrichtung zwischen einer Umhüllungsmaterialstreifenzugregelungsvorrichtung
und der Prägevorrichtung vorgesehen. Durch diese Weiterbildung wird eine sehr präzise
Befeuchtung des Umhüllungsmaterialstreifens ermöglicht.
[0029] Vorzugsweise ist eine Heizvorrichtung vorgesehen. Die Heizvorrichtung ist vorzugsweise
im Bereich der Prägevorrichtung angeordnet und/oder in der Prägevorrichtung integriert.
Die Heizvorrichtung kann beispielsweise in einer Prägewalze der Prägevorrichtung angeordnet
sein. Ferner vorzugsweise ist eine Heizvorrichtung stromaufwärts der Befeuchtungsvorrichtung
vorgesehen und/oder in der Befeuchtungsvorrichtung integriert. Vorzugsweise besprüht
die Befeuchtungsvorrichtung erwärmtes Wasser bzw. eine erwärmte Flüssigkeit auf den
Umhüllungsmaterialstreifen. Damit ist eine Heizvorrichtung vorgesehen, die die auf
den Umhüllungsmaterialstreifen zu sprühende Flüssigkeit erwärmt.
[0030] Vorzugsweise ist eine Trocknungsvorrichtung unmittelbar stromabwärts der Prägevorrichtung
vorgesehen, wodurch es ermöglicht ist, dass der Umhüllungsmaterialstreifen bei Kontakt
mit dem Strangmaterial getrocknet wird bzw. im Wesentlichen getrocknet ist.
[0031] Besonders bevorzugt ist eine Variante, bei der die erfindungsgemäße Vorrichtung als
Einschubvorrichtung oder Prozesseinheit einer Einschubvorrichtung ausgebildet ist,
wobei die Einschubvorrichtung zwischen einer Filterstrangmaschine und einer Filtertowaufbereitungsmaschine
oder einer Filtersegmentzusammenstellmaschine für Multisegmentfilter montiert ist
oder montierbar ist, wobei die Einschubvorrichtung insbesondere eine Versorgungseinheit
umfasst, die mit der Prozesseinheit lösbar verbindbar ist.
[0032] Bezüglich dieser bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird
insbesondere auf
EP 2 591 686 A1 verwiesen.
[0033] Durch diese bevorzugte Maßnahme ist die Filterherstellung flexibler als bisher möglich,
da durch die Einschubvorrichtung das Filtermaterial und/oder der Umhüllungsmaterialstreifen
sehr variabel bearbeitet bzw. aufbereitet werden kann. Durch Vorsehen einer oder mehrerer
Einschubvorrichtungen können auch verschiedene Bearbeitungs- bzw. Aufbereitungsprozesse
vorgesehen werden, wobei durch Austauschen der jeweiligen Prozesseinheit durch eine
andere Prozesseinheit eine andere Art der Aufbereitung bzw. Bearbeitung ermöglicht
ist. Somit kann auch sehr schnell von der Herstellung einer Filterart zu einer weiteren
Filterart gewechselt werden, wodurch der Filterwechsel sehr effizient gestaltet werden
kann. Beispielsweise kann durch diese Maßnahme sehr schnell eine andere Art der Prägung
auf dem Umhüllungsmaterialstreifen vorgesehen werden. Gemäß der Erfindung ist beispielsweise
eine längsaxiale Prägung vorgesehen. Es könnten allerdings auch andere Arten der Prägungen
vorgesehen sein, die dann auf der entsprechenden Einschubvorrichtung bzw. der Prozesseinheit
einer Einschubvorrichtung möglich sind. Ferner kann auch ein anderes Umhüllungsmaterial
entsprechend bearbeitet werden bzw. das Umhüllungsmaterial einfach mit einer anderen
Flüssigkeit auch bei anderen Prozesstemperaturen verarbeitet bzw. bearbeitet werden.
Hierzu muss beispielsweise lediglich die Prozesseinheit ausgetauscht werden, die mit
der Versorgungseinheit dann verbunden wird.
[0034] Erfindungsgemäß umfasst eine Filterherstellmaschine der Tabak verarbeitenden Industrie
eine erfindungsgemäße vorgenannte Vorrichtung mit den entsprechenden vorgenannten
Merkmalen.
[0035] Das Problem, das die Erfindung insbesondere löst, ist, dass das Prägemuster in einem
Umhüllungsmaterialstreifen im gesamten Prozess bei Prägewalzen mit äquidistanten Abständen
von Erhebungen und Nuten nicht harmonisch und gleich verteilt ist. Dieses lässt das
fertige Produkt, beispielsweise einen Filterstab, nach außen hin optisch nicht optimal
erscheinen, selbst wenn die Kenngrößen, wie eine mittlere Rillenfläche bzw. Nutfläche
und eine mittlere Rillentiefe bzw. Nuttiefe, eingehalten werden und diese auch nur
einer geringen Schwankung unterliegen.
[0036] Der Prozess der Prägung und der Weiterverarbeitung des geprägten Umhüllungsmaterialstreifens
sorgt für einen ungleichmäßigen Zug und einen ungleichmäßigen Druck auf das Papier
bei der Formung des Umhüllungsmaterialstreifens und des fertigen Produkts, wie beispielsweise
einen Filterstab. Zudem erfolgt beispielsweise die Herstellung eines Filterstabes
durch Umwickeln mit dem geprägten Umhüllungsmaterialstreifen und einem weiteren Umhüllungsmaterialstreifen
in einer Formatvorrichtung. Insbesondere hierbei werden wie bei einer Ziehharmonika
die einzelnen Lamellen bzw. Erhebungen und Nuten der Prägung unterschiedlich verschoben
bzw. mit einer unterschiedlichen Zugkraft oder Druckkraft versehen, so dass die Verteilung
der Erhebungen und Nuten am Umfang des Filterstabes, der mit einem geprägten Umhüllungsmaterialstreifen
versehen ist, nicht gleichmäßig ist. Um diesem Problem zu entgegnen, wird der Abstand
der Prägerillen bzw. Prägenuten und Prägeerhebungen der Prägewalze nicht wie bislang
äquidistant vorgesehen, sondern es sind einige Erhebungen bzw. Nuten von dem Abstand
zueinander breiter bzw. größer oder kleiner vorgesehen. Insbesondere zum Rand der
Prägewalzen hin ist es bevorzugt, wenn die Abstände kleiner werden. Hierdurch entsteht
eine Vorverzerrung der Prägung, die in einem späteren Weiterverarbeitungsprozess so
wieder aufgehoben wird, dass ein bezogen auf die Erhebungen und Nuten homogen verteiltes
Produkt entsteht. Es wird somit eine an den weiteren Prozess angepasste Prägewalze
bzw. Prägevorrichtung angegeben, bei der die Rillen von der Mitte der Prägung nach
links und rechts einen nicht linearen Abstandsverlauf aufweisen. Dieser Abstandsverlauf
ist vorzugsweise quadratisch.
[0037] Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren zum Konstruieren oder Herstellen
einer zweiten Prägewalze, die der vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Prägewalze
entspricht, einer Prägevorrichtung einer Vorrichtung zum Bearbeiten eines Umhüllungsmaterialstreifens
für einen stabförmigen Artikel der Tabak verarbeitenden Industrie mit den folgenden
Verfahrensschritten: Prägen des Umhüllungsmaterialstreifens mit einer ersten Prägewälze,
Weiterverarbeiten des geprägten Umhüllungsmaterialstreifens zu einem stabförmigen
Artikel der Tabak verarbeitenden Industrie, Vergleichen eines Prägemusters des Umhüllungsmaterialstreifens
nach dem Herstellen des stabförmigen Artikels mit einer Prägegeometrie der ersten
Prägewalze, wobei auf Basis von Abweichungen des Prägemusters des Umhüllungsmaterialstreifens
zu der Prägegeometrie der ersten Prägewalze eine Prägegeometrie einer zweiten Prägewalze
angepasst wird.
[0038] Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird effizient auf die Veränderung des Prägemusters
des Umhüllungsmaterialstreifens bei der Weiterverarbeitung des Umhüllungsmaterialstreifens
nach dem Prägen Rücksicht genommen, so dass durch Vergleich des fertig gestellten
stabförmigen Artikels und des dann vorliegenden Prägemusters im Umhüllungsmaterialstreifen
mit der ersten Prägewalze die durch die Weiterverarbeitung des Umhüllungsmaterialstreifens
entstandenen bzw. entstehenden Abweichungen des Prägemusters so Rücksicht genommen
werden kann, dass eine zweite Prägewalze hergestellt wird, die dafür sorgt, dass ein
durch die zweite Prägewalze geprägter Umhüllungsmaterialstreifen nach der Weiterverarbeitung
zu dem fertigen Produkt, beispielsweise einem stabförmigen Artikel der Tabak verarbeitenden
Industrie, eine gewünschte Prägestruktur aufweist die beispielsweise äquidistante
Abstände zwischen Erhebungen und Nuten hat.
[0039] Es handelt es sich hierbei somit vorzugsweise um ein adaptives Verfahren zum Konstruieren
oder Herstellen einer zweiten Prägewalze einer Prägevorrichtung einer Vorrichtung
zum Bearbeiten eines Umhüllungsmaterialstreifens für einen stabförmigen Artikel der
Tabak verarbeiten Industrie.
[0040] Vorzugsweise führen größere Abstände zwischen Erhebungen im Prägemuster im Vergleich
zu den Abständen zwischen Erhebungen der Prägegeometrie der ersten Prägewalze zu kleineren
Abständen zwischen den Erhebungen der Prägegeometrie der zweiten Prägewalze. Wenn
also in der Weiterverarbeitung des Umhüllungsmaterialstreifens beispielsweise Abstände
zwischen zwei Erhebungen im Prägemuster vergrößert werden, beispielsweise durch eine
Reckung des Umhüllungsmaterialstreifens bei der Weiterverarbeitung nach dem Prägen,
wird durch Vorsehen von kleineren Abständen zwischen den Erhebungen der Prägegeometrie
der zweiten Prägewalze dafür gesorgt, dass ein Umhüllungsmaterialstreifen, der mit
der zweiten Prägewalze geprägt wurde, nach der Weiterverarbeitung, d.h. dem Recken,
an diesem Ort einen Abstand zwischen den Erhebungen aufweist, der einem vorgebbaren
und gewünschten Abstand entspricht.
[0041] Entsprechend können kleinere Abstände zwischen Erhebungen im Prägemuster im Vergleich
zu den Abständen zwischen Erhebungen der Prägegeometrie der ersten Prägewalze zu größeren
Abständen zwischen den Erhebungen der Prägegeometrie der zweiten Prägewalze führen.
Dieser Winkel kann auch für Nuten anstelle der Erhebungen angewendet werden.
[0042] Vorzugsweise wird durch die Abweichung oder Abweichungen ein Fit gebildet, wobei
der Fit vorzugsweise ein Polynom zweiten Grades in Abhängigkeit einer Variablen ist,
wobei die Variable eine fortlaufende Nummer aus einer Anzahl von nebeneinander angeordneten
Nuten und/oder Erhebungen ist oder wobei die Variable ein Abstand von Nuten und/oder
Erhebungen zu einer Referenznut und/oder einer Referenzerhebung ist.
[0043] Weitere Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsformen
zusammen mit den Ansprüchen und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Erfindungsgemäße
Ausführungsformen können einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale
erfüllen.
[0044] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer Filterherstellmaschine mit einer Vorrichtung zur Bearbeitung
eines Umhüllungsmaterialstreifens,
- Fig. 2
- einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Prägevorrichtung in einer schematischen
Darstellung,
- Fig. 3
- einen schematischen Ausschnitt aus einer anderen Ansicht der beiden Prägewalzen aus
Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung eines Teils zweier erfindungsgemäßer Prägewalzen,
- Fig. 5
- einen Schnitt durch einen erfindungsgemäß hergestellten Filterstrang in schematischer
Darstellung,
- Fig. 6
- einen Ausschnitt aus einer weiteren erfindungsgemäßen Prägevorrichtung in einer schematischen
Darstellung,
- Fig. 7
- eine Schnittdarstellung eines Teils zweier weiterer erfindungsgemäßer Prägewalzen,
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung eines abgewickelten Umhüllungsmaterialstreifens im Vergleich
zu einer Prägegeometrie,
- Fig. 9
- eine schematische Schnittdarstellung eines Teils einer Prägewalze zur Veranschaulichung
der Erfindung und
- Fig. 10
- ein schematisches Diagramm zur Berechnung einer Abstandsverzerrung von Erhebungen
bzw. Nuten der Prägewalze.
[0045] In den Zeichnungen sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente und/oder Teile
mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer erneuten Vorstellung jeweils
abgesehen wird.
[0046] Fig. 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Filterherstellmaschine der Tabak verarbeitenden
Industrie mit einer sehr schematisch dargestellten Filtertowaufbereitungsmaschine
20, einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Bearbeitung eines Umhüllungsmaterialstreifens,
beispielsweise in Form der Einschubvorrichtung 30 und einer Filterstrangmaschine 40,
die auch sehr schematisch dargestellt ist. Das aufbereitete Filtertow 11 aus der Filtertowaufbereitungsmaschine
20 wird über Rollen 61 oberhalb der Bahn des Umhüllungsmaterialstreifens 33 der erfindungsgemäßen
Umhüllungsmaterialstreifenbearbeitungsvorrichtung gelenkt und dann in einen Einlauftrichter
41 der Filterstrangmaschine eingefädelt bzw. eingebracht.
[0047] Ein Umhüllungsmaterialstreifen 33 wird von außerhalb der Einschubvorrichtung oder
alternativ von einem Vorrat in der Einschubvorrichtung 30, der nicht dargestellt ist
und beispielsweise eine Bobine oder ein Bobinenwechsler sein kann, über Rollen 60
zunächst zu einer Umhüllungsmaterialstreifenzugregelungsvorrichtung 55, die dafür
sorgt, dass der Umhüllungsmaterialstreifen mit einer möglichst konstanten vorgebbaren
Zugkraft gefördert wird, gelenkt. Hieran schließt sich stromabwärts der Umhüllungsmaterialstreifenzugregelungsvorrichtung
55 eine Befeuchtungsvorrichtung 50 an, in der der Umhüllungsmaterialstreifen 33 befeuchtet
wird, beispielsweise mit Wasser, das vorzugsweise mit einem Stabilisierungsmittel
versetzt ist, beispielsweise Methylzellulose. Stromaufwärts und/oder stromabwärts
der Befeuchtungsvorrichtung 50 kann eine Heizvorrichtung vorgesehen sein, um den Umhüllungsmaterialstreifen
zu erwärmen. Die Heizvorrichtung kann beispielsweise Wärmestrahlung ausnutzen oder
Heißluft kann hier verwendet werden. Bei Verwendung von Methylzellulose als Additiv,
beispielsweise zu Wasser, ist die anschließende Prägung stabiler. Die Befeuchtung
geschieht vorzugsweise so, dass der Umhüllungsmaterialstreifen 33 eine Feuchte von
5 bis 13 Massenprozent, insbesondere vorzugsweise von 7 bis 9 Massenprozent und insbesondere
von 8 Massenprozent, beim Prägen aufweist. Die Befeuchtung geschieht in Fig. 1 einseitig
von unten. Besonders bevorzugt ist ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Befeuchtung
von beiden Seiten, d.h. zusätzlich zu der Ausgestaltung von Fig. 1, auch von oben
geschieht.
[0048] Der befeuchtete Umhüllungsmaterialstreifen wird dann in Förderrichtung 90 über Umlenkrollen
60 zu einer Prägevorrichtung 36 gefördert. Die Prägevorrichtung 36 umfasst eine Prägewalze
34 und eine Prägewalze 35, die nachstehend noch näher erläutert werden. Hierdurch
wird vorzugsweise eine längsaxiale Prägung des Umhüllungsmaterialstreifens erzielt,
d.h. eine Prägung, die in einem Schnitt quer zur Längsachse des Umhüllungsmaterialstreifens
eine Wellenform zeigt.
[0049] In Fig. 1 ist in der Prägevorrichtung 36 eine Heizvorrichtung 56 integriert, die
mittels Wärmestrahlung, beispielsweise Infrarotstrahlung, den Umhüllungsmaterialstreifen,
insbesondere weiter, erwärmt. Es kann auch eine Heizung in einer oder beiden Prägewalzen
34, 35 vorgesehen sein.
[0050] Wenigstens eine Prägewalze, in Fig. 1 die erste Prägewalze 34, ist mit einer Schwenkvorrichtung
64 versehen, die im Falle eines Wicklers ein Abschwenken einer Prägewalze von der
anderen Prägewalze ermöglicht. Bevorzugt sind zwei Schwenkvorrichtungen, d.h. für
jede Prägewalze eine Schwenkvorrichtung 64, vorgesehen. Die Prägewalzen 34 und 35
können auch linear verschiebbar angeordnet sein. Unmittelbar anschließend an die Prägevorrichtung
36 ist stromabwärts eine Trocknungsvorrichtung 51 vorgesehen, mittels der der geprägte
Umhüllungsmaterialstreifen 33 getrocknet wird. Hieran schließt sich stromabwärts eine
Führung 63 an, mittels der insbesondere eine seitliche Führung des Umhüllungsmaterialstreifens
ermöglicht ist, um so die seitliche Lage des Umhüllungsmaterialstreifens, insbesondere
relativ zur seitlichen Lage eines weiteren Umhüllungsmaterialstreifens 52, zu regeln
bzw. zu steuern.
[0051] Der geprägte Umhüllungsmaterialstreifen wird dann in der Strangmaschine 40 auf einen
weiteren Umhüllungsmaterialstreifen 52 aufgelegt, und anschließend in einer nicht
dargestellten Formatvorrichtung um den Filtertowstreifen 11 in der Formatvorrichtung
gewickelt.
[0052] Der Umhüllungsmaterialstreifen 52 wird auf der Kleberseite 53 mittels einer Beleimvorrichtung
54 beleimt. Hierdurch ergibt sich eine sichere Verbindung des Umhüllungsmaterialstreifens
52 mit dem geprägten Umhüllungsmaterialstreifen 33. Der Umhüllungsmaterialstreifen
52 wird mittels der Umlenkrolle 62 entsprechend umgelenkt.
[0053] Durch Vorsehen einer Umhüllungsmaterialstreifenspannungsregelung, die als Beispiel
in Fig. 1 als Zugkrafteinstellvorrichtung 65 bezeichnet wird, wird vor dem Formateinlauf
die Umhüllungsmaterialstreifenspannung des bearbeiteten Umhüllungsmaterialstreifens
33 eingestellt. In diesem Ausführungsbeispiel ist eine Kraft oder federbelastete Prägewalzenaufhängung
vorgesehen. Es kann auch alternativ ein Kraft- oder Drehmoment geregelter Tänzer entsprechend
der Ausgestaltung der Umhüllungsmaterialstreifenzugregelungsvorrichtung 55 vorgesehen
sein. Vorzugsweise wird eine Umhüllungsmaterialstreifenspannung von 1 bis 20 N, insbesondere
vorzugsweise von 2 bis 15 N, ferner vorzugsweise von 3 bis 10 N, im Bereich stromaufwärts
der Prägevorrichtung 36 eingehalten. Im Bereich zwischen dem Formateinlauf der Strangvorrichtung
40 und der Prägevorrichtung 36 wird mittels der Zugkrafteinstellvorrichtung 65 der
geprägte Umhüllungsmaterialstreifen möglichst spannungsfrei gehalten.
[0054] Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass keine Befeuchtung stattfindet. Die Befeuchtungsvorrichtung
50 und auch die Heizvorrichtung bzw. die Heizvorrichtungen können dann wegfallen.
Dieses kann beispielsweise bei einem Umhüllungsmaterialstreifen aus Zellulosefasern
der Fall sein, der auch ohne Befeuchtung entsprechend durch Prägung plastisch und
damit stabil verformt werden können.
[0055] Fig. 2 zeigt schematisch in einer Seitenansicht die erste Prägewalze 34 und die zweite
Prägewalze 35 der Prägevorrichtung 36. Der Umhüllungsmaterialstreifen 33 wird in den
Wirkbereich der beiden Prägewalzen 34 und 35 gebracht.
[0056] Die Prägewalze 34 weist intermittierend Prägebereiche 72 bis 75 auf. Hierdurch werden
auf dem Umhüllungsmaterialstreifen 33 entsprechende Bereiche geprägt und entsprechende
Bereiche nicht geprägt. Diese sind jeweils abwechselnd in Förderrichtung angeordnet.
[0057] Die Anordnung der Prägewalzen 34 und 35 ist bevorzugt vertauscht zu der in Fig. 2
dargestellten, d.h. die Prägewalze 34 ist dann unterhalb der Prägewalze 35 angeordnet.
Die Prägewalze 34 ist damit unterhalb des Umhüllungsmaterialstreifenlaufs angeordnet.
Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt der beiden Prägewalzen 34 und 35 aus Fig. 2 in einer
Darstellung von einer anderen Seite, und zwar in diesem Fall in Fig. 2 von links auf
die beiden Prägewalzen schauend. Von der ersten Prägewalze 34 ist der Prägebereich
75 gut zu erkennen und ein weiterer Bereich 71, der nicht zur Prägung beiträgt. Im
Prägebereich 75 ist die Prägewalze mit einer Kontur bzw. Prägegeometrie versehen,
die abwechselnd Erhebungen und Nuten aufweist. Die Erhebungen haben einen Radius r1
und die Nuten einen Radius r2. Es sind insgesamt fünf Nuten dargestellt und sechs
Erhebungen. Im Wesentlichen formkomplementär hierzu ist die zweite Prägewalze 35,
die allerdings vollumlaufend einen Prägebereich aufweist, also keine intermittierenden
Prägebereiche, die sich mit weiteren Bereichen 71 abwechseln. Auch hier sind entsprechende
Nuten und Erhebungen vorgesehen, wobei die Erhebungen einen Radius r4 aufweisen und
die Nuten einen Radius r3. Die Erhebungen der Prägewalze 34 greifen in die Nuten der
Prägewalze 35 ein und andersherum greifen die inneren Erhebungen der Prägewalze 35
in die Nuten der Prägewalze 34 ein.
[0058] Die äußeren Erhebungen der Prägewalze 35 umrahmen in diesem Ausführungsbeispiel die
äußeren Erhebungen der Prägewalze 34 und sind stärker ausgeprägt, d.h. dass der Radius
r4 der äußeren Erhebungen größer ist als der Radius r4 der Erhebungen im inneren Bereich
der Prägewalze 35. Dadurch, dass der seitliche Abstand der Erhebungen der Prägewalze
34 zu der Prägewalze 35 so ist, dass zwischen den Flanken der Erhebungen weniger Abstand
ist als die Dicke des Umhüllungsmaterialstreifens, der geprägt werden soll, klemmt
der Umhüllungsmaterialstreifen zwischen diesen Flanken, weshalb ein Einziehen des
Umhüllungsmaterialstreifens am Rand des Umhüllungsmaterialstreifens in den inneren
Bereich der Prägewalzen verhindert wird. Hierdurch entsteht eine gleichmäßigere Prägung.
Im Rahmen der Erfindung kann die Prägewalze 35 als erste Prägewalze aufgefasst werden
und die Prägewalze 34 als Gegenwalze.
[0059] Es ist festzustellen, dass die Prägewalze 34 und die Prägewalze 35 so voneinander
beabstandet sind, dass diese sich nicht berühren, um so eine Beschädigung des Umhüllungsmaterialstreifens
zu verhindern. Je nach Wahl des Umhüllungsmaterialstreifens wird dieser Abstand entsprechend
einzustellen sein. Es ist ferner festzustellen, dass die verwendeten Radien keine
gemeinsamen Teiler aufweisen, um den Verschleiß der Prägewalzen zu minimieren.
[0060] Fig. 4 zeigt schematisch eine Schnittdarstellung jeweils durch einen Teil der Prägewalzen
34 und 35. Die Prägewalzen 34 und 35 sind nur im Umfangsbereich, d.h. dem von der
Drehachse entfernten Bereich, dargestellt. In dieser Ausführungsform haben die Erhebungen
44 sowie 44' und die Nuten 43 und 43' jeweils halbkreisförmige Abschnitte. Die Nuten
43 gehen über Flanken 47 in die Erhebungen 44 über und die Erhebungen 44' gehen in
die Nuten 43' über Flanken 47' über. Die Flanken 47 und 47' sind radial angeordnet,
d.h. senkrecht zu den schematisch dargestellten Drehachsen 31 bzw. 32. Die Drehachsen
sind beispielsweise auch in Fig. 2 dargestellt.
[0061] Es ist zudem ein vertikales Spaltmaß 76 in Fig. 4 dargestellt, das den Abstand der
beiden Prägewalzen 34 und 35 darstellt und ein horizontales Spaltmaß 76', das den
Abstand der Flanken 47 und 47' entspricht. Das horizontale Spaltmaß 76' sollte kleiner
sein als die Dicke des Umhüllungsmaterialstreifens, der geprägt werden soll. Die Prägegeometrie
42 der Prägewalze 35 und die Prägegeometrie 42' der Prägewalze 34, die allgemein auch
als Prägekontur bezeichnet werden kann, sieht so aus, dass in einem Innenbereich 45
der Prägewalzen 34 und 35 vergleichsweise kleine Erhebungen und Nuten in vertikaler
Richtung vorgesehen sind. Zudem sind jeweils äußere Bereiche 46 und 46' vorgesehen,
in denen die Ausbildungen der Erhebungen und Nuten ausgeprägter sind. Die Basis der
Nuten 43 ist bei einem gleichen Radius r3. Der Radius r3 ist somit über alle Bereiche
der gleiche. Die Erhebungen 44 haben allerdings in den äußeren Bereichen 46 und 46'
eine größere Ausprägung als die Erhebungen 44 im Innenbereich 45 der Walze 35. So
sind die äußersten vier Erhebungen 44 jeweils stärker ausgeprägt als die nächsten
zwei Erhebungen, die wiederum stärker ausgeprägt sind als die Erhebungen des inneren
Bereichs 45 der Prägewalze 35. Entsprechend formkomplementär verhält sich die Prägewalze
34, deren Nuten 43' zu den Erhebungen 44 der Prägewalze 35 stärker ausgeprägt sind.
Da die Nuten 43 der Prägewalze 35 gleich stark ausgeprägt sind, sind auch die Erhebungen
44' der Prägewalze 34 gleich stark ausgeprägt, d.h. der Radius r1 der Erhebungen der
Prägewalze 34 ist über die gesamte Prägewalze 34 gleichbleibend, während der Radius
r2 der Prägewalze 34 im äußeren Bereich kleiner ist als im inneren Bereich.
[0062] Bei der Herstellung eines so genannten CV-Filters wird ein Umhüllungsmaterialstreifen,
beispielsweise eine Papierbahn, durch eine Prägewalze mit kleinen aneinander liegenden
Nuten mit Prägungen versehen. Das geprägte Papier bzw. der geprägte Umhüllungsmaterialstreifen
befindet sich im späteren Produkt beispielsweise zwischen einem Filtertow und einem
Filterumhüllungspapier, wie beispielsweise in Fig. 5 gezeigt ist. Die Ränder des geprägten
Umhüllungsmaterialstreifens liegen dabei nebeneinander und überlappen nicht. Aus diesem
Grund sollte der Umhüllungsmaterialstreifen auf der gesamten Breite geprägt werden.
In der Mitte des Umhüllungs-materialstreifens wird dieses beim Prägeprozess von den
auf beiden Seiten befindlichen Prägezähnen bzw. Prägeerhebungen festgehalten. Ein
Fließen des gesamten Umhüllungsmaterialstreifens ist daher nicht möglich. Der Umhüllungsmaterialstreifen
wird in die Prägeform bzw. die Prägegeometrie gezwungen und der Faseraufbau dabei
plastisch verformt. Folge davon ist ein gut ausgearbeitetes und festes Prägebild.
An den Umhüllungsmaterialstreifenrändern kann der Umhüllungsmaterialstreifen allerdings
bei üblichen Prägewalzen nicht von seitlichen Flanken festgehalten werden. Die Folge
hiervon ist ein Einziehen des Umhüllungsmaterialstreifens in die Prägeform bzw. Prägewalzen.
Hierdurch würde die plastische Verformung weniger stark ausgeprägt sein, da sich der
Umhüllungsmaterialstreifen zurückdehnt. Um diesen Effekt zu kompensieren, sind die
Prägewalzen erfindungsgemäß so geformt, dass die Prägezähne bzw. die Prägeerhebungen
oder allgemein die Erhebungen an beiden Seiten der Prägewalze bzw. zumindest einer
Prägewalze höher sind, d.h. stärker ausgeprägt sind als in der Mitte. Die Höhenveränderung
bzw. die Stärke der Ausprägung kann dabei in einem, zwei oder mehreren Schritten geschehen.
Hierdurch kann im Gesamtbild der Prägezähne bzw. der Prägeerhebungen eine konkave
Form ausgebildet sein. Die Gegenwalze hat entsprechend tiefer ausgeformte Nuten, damit
die Abstände im Walzengrund zu den Gegenstücken gleich bleiben.
[0063] Erfindungsgemäß ist also eine Prägewalze bzw. ein Prägewalzenpaar angegeben, das
zum Rand der Prägewalze eine ansteigende Prägetiefe aufweist.
[0064] Fig. 5 zeigt schematisch einen Schnitt durch einen hergestellten Filterstrang. Filtermaterial
110 ist umschlossen von dem geprägten Umhüllungsmaterialstreifen 33, der auf Stoß
um das Filtermaterial gewickelt ist, so dass sich ein Stoßbereich 111 ergibt. Um dieses
herumgewickelt und mit dem Umhüllungsmaterialstreifen 33 verklebt ist ein Umhüllungsmaterialstreifen
52, der dem üblichen Umhüllungsmaterialstreifen bei einem Filterstrang entspricht.
Zwischen den Klebestellen, d.h. den Kontaktstellen der beiden Umhüllungsmaterialstreifen
33 und 52 sind entsprechend längsaxiale Lüftungsschlitze bzw. Lüftungsbereiche vorgesehen.
[0065] Fig. 6 zeigt schematisch in einer Seitenansicht eine erste Prägewalze 34' und eine
zweite Prägewalze 35' der Prägevorrichtung 36' in einer etwas anderen Ausführungsform
verglichen mit Fig. 2. Auch hier wird der Umhüllungsmaterialstreifen 33 in den Wirkbereich
der beiden Prägewalzen 34 und 35 gebracht. Es weisen im Gegensatz zu den Prägewalzen
der Fig. 2 die Prägewalzen 34' und 35' der Fig. 6 beide intermittierend Prägebereiche
72' bis 75' auf. Dies hat den Vorteil, dass eine definiertere Prägung des Umhüllungsmaterialstreifens
möglich ist, und zwar insbesondere auch in dem Übergangsbereich von einem geprägten
Bereich zu einem nicht geprägten Bereich.
[0066] Fig. 7 zeigt in einer schematischen Schnittdarstellung jeweils einen Teil der Prägewalzen
34 und 35, die etwas anders ausgestaltet sind als die der Fig. 4. Es können auch die
Prägewalzen 34' und 35' hier in Fig. 7 dargestellt sein.
[0067] Es ist hierbei jeweils eine Prägegeometrie 42 bzw. 42' gezeigt, die beispielsweise
als wellenförmig bezeichnet werden kann. Im inneren Bereich 45 entsprechen die Nuten
und Erhebungen denen aus der Fig. 4. Damit sind auch hier teilweise kreisabschnittsförmige
Erhebungen und Nuten vorgesehen. Die Prägegeometrie 42 bzw. 42' unterscheidet sich
nun von der aus Fig. 4 bekannten Prägegeometrie dadurch, dass die beiden äußersten
Nuten und die beiden äußersten Erhebungen im Schnitt anders ausgestaltet sind. Diese
sind nämlich im äußeren Bereich 46 bis 46' mit Plateaus 48, 48' ausgebildet, wobei
zwischen dem jeweiligen Plateau 48, 48' und den Flanken 47, 47' eine abgerundete Kante
49, 49' vorgesehen ist. Der Radius dieser abgerundeten Kante ist kleiner als der Radius
der Übergänge von einer Flanke zur anderen Flanke bei den Erhebungen und Nuten im
inneren Bereich 45. Hierdurch wird eine intensivere Verformung beim Umhüllungsmaterialstreifen
erzielt. In diesem Ausführungsbeispiel sind die beiden äußeren Erhebungen und Nuten
auch stärker ausgeprägt als im inneren Bereich 45, d.h. die Radien bzw. Erstreckungen
in radialer Richtung sind hier bei den Erhebungen größer im Vergleich zu den Radien
bzw. Erstreckungen in radialer Richtung der Erhebungen im inneren Bereich 45 und bei
den Nuten kleiner im Vergleich zu denen des inneren Bereichs.
[0068] Fig. 8 zeigt schematisch einen abgewickelten Umhüllungsmaterialstreifen 52 und im
Vergleich dazu eine Prägegeometrie 42 einer äquidistanten Prägewalze. Der Umhüllungsmaterialstreifen
52 ist von einer äquidistanten Prägewalze 42 geprägt worden. Es sind Erhebungen 94
und nicht mit Bezugszeichen versehene Nuten bzw. Rillen in dem Umhüllungsmaterialstreifen
52 als gestrichelte Linie zu erkennen. Diese haben eine andere Beabstandung als die
Erhebungen und Nuten der Prägegeometrie 42 der Prägewalze. Insbesondere sind die Mitten
der Erhebungen der Prägegeometrie mit dem Bezugszeichen 81 gekennzeichnet und entsprechende
Mittellinien der Erhebungen des Umhüllungsmaterialstreifens mit der Bezugsziffer 80
gekennzeichnet. Diese sind ungefähr in der Mitte der Prägegeometrie 42 übereinstimmend
und als Referenzerhebung 91 gekennzeichnet. Nach links und rechts hin ändern sich
die Abstände der jeweiligen Mittellinien 80 und 81. Dies beruht auf einer Verzerrung
im weiteren Verarbeitungsprozess. Der Umhüllungsmaterialstreifen 52, der hier geprägt
ist, ist einer, der in einem fertigen Filter um ein Filtermaterial herumgelegt ist
und entsprechend in Fig. 8 abgewickelt dargestellt ist. Es handelt sich somit um einen
Umhüllungsmaterialstreifen eines hergestellten Filters, bei dem sich die Abstände
der Mittellinien 80 durch das Herstellungsverfahren des Filters im Vergleich zu den
Erhebungen 81 der Prägegeometrie 42 verzerren.
[0069] Um diesem entgegenzuwirken bzw. eine gleichmäßige Prägestruktur zu erhalten, wird
nun erfindungsgemäß eine veränderte Prägegeometrie vorgesehen. Fig. 9 zeigt nur als
Beispiel eine mögliche Prägegeometrie. Es ist dort eine Prägewalze 34 gezeigt, die
entsprechende Erhebungen 44 und Nuten aufweist. Die Abstände der Erhebungen 44, die
vorzugsweise von den Mitten 81 der Erhebungen zu den Mitten 81 von benachbarten Erhebungen
gemessen werden, sind unterschiedlich. Insbesondere sind entsprechende Abstände 84
und 85 gezeigt, die unterschiedlich zueinander sind. Dies betrifft die Abstände von
benachbarten Erhebungen. Die Abstände von benachbarten Nuten sind beispielsweise mit
den Bezugszeichen 82 und 83 gekennzeichnet. Auch diese können unterschiedlich zueinander
sein. Für den Fall des hergestellten Umhüllungsmaterialstreifens bzw. der erzeugten
Rillenstruktur des Umhüllungsmaterialstreifens 52 aus Fig. 8 sollte die Prägegeometrie
allerdings anders als die in Fig. 9 gezeigte sein. Hierbei sollte die Prägegeometrie
so sein, dass in der Mitte der Prägewalze der gewünschte Abstand vorliegt und zu den
Rändern nach außen hin sich die Abstände der Erhebungen und der Nuten entsprechend
ändern. Der besseren Veranschaulichung wegen sind die Erhebungen hier auch von 1 bis
10 durchlaufend nummeriert, wobei die weitere Nummerierung der Übersichtlichkeit halber
unterlassen wurde.
[0070] Um eine Berechnung der Abweichungen der Lage bzw. der Abstände der Erhebungen bzw.
Nuten von der äquidistanten Prägestruktur 42 der Referenz aus Fig. 8 zu ermöglichen,
werden nun die Abstände bzw. die Abweichungen der Abstände des tatsächlich hergestellten
Umhüllungsmaterialstreifens 52 aus Fig. 8 gemessen. Es werden dann für die entsprechenden
Erhebungen 1, 2, 3 usw. in dem Beispiel der Fig. 10 bis zu der Erhebung 8 die entsprechenden
Abweichungen durch eine Messkurve 87 aufgetragen und durch ein Polynom zweiten Grades
gefittet. Hierbei wird beispielsweise versucht, ein Polynom zweiten Grades durch die
Messwerte zu legen und hierbei ein möglichst geringes Fehlerquadrat vorzusehen. Ein
entsprechender Fit 88 ist in diesem Beispiel in der Fig. 10 schon dargestellt. Die
Abweichung von einem äquidistanten Abstand ist hier mit R dargestellt. X ist die Nummer
der Erhebung, also 1, 2, 3, 4 usw. Mit der Formel

ergibt sich ein guter Fit 88 zu den dort in Fig. 10 gezeigten Messwerten 87. Die hierdurch
berechneten Abweichungen werden für die Fertigung der Prägewalzen übertragen, so dass
sich entsprechende Rillenabstände ergeben. Hierdurch wird eine Vorverzerrung in der
Prägung des Umhüllungsmaterialstreifens durch die Prägewalze bzw. die Prägevorrichtung
erzielt, die durch die Weiterverarbeitung, beispielsweise bei der Fertigung von Filtern
der Tabak verarbeitenden Industrie, entfernt werden, so dass eine gleichmäßige Verteilung
von Erhebungen und Nuten am Umfang des Filters entsteht.
[0071] Aus Fig. 10 ist zu erkennen, dass zunächst rechts und links von einer mittleren Erhebung
der Prägewalze der Abstand der Erhebungen 1 bis 4 sich um ca. 0,1 des äquidistanten
Abstandes erhöht. Die Erhebung 6 hat ungefähr den vorher gewählten Abstand, also den
äquidistanten Abstand. Die Erhebungen 7 und 8 sind enger zueinander angeordnet.
[0072] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch
einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden
allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen
können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein.
Im Rahmen der Erfindung sind Merkmale, die mit "insbesondere" oder "vorzugsweise"
gekennzeichnet sind, als fakultative Merkmale zu verstehen.
Bezugszeichenliste
[0073]
- 1-10
- Nummer der Erhebung
- 11
- Filtertowstreifen
- 20
- Filtertowaufbereitungsmaschine
- 30
- Einschubvorrichtung
- 31
- Drehachse
- 32
- Drehachse
- 33
- Umhüllungsmaterialstreifen
- 34, 34'
- erste Prägewalze
- 35, 35'
- zweite Prägewalze
- 36, 36'
- Prägevorrichtung
- 40
- Filterstrangmaschine
- 41
- Einlauftrichter
- 42, 42'
- Prägegeometrie
- 43, 43'
- Nut
- 44, 44'
- Erhebung
- 45
- innerer Bereich
- 46, 46'
- äußerer Bereich
- 47, 47'
- Flanke
- 48, 48'
- Plateau
- 49, 49'
- abgerundete Kante
- 50
- Befeuchtungsvorrichtung
- 51
- Trocknungsvorrichtung
- 52
- Umhüllungsmaterialstreifen
- 53
- Klebeseite
- 54
- Beleimvorrichtung
- 55
- Umhüllungsmaterialstreifenzugregelungsvorrichtung
- 56
- Heizvorrichtung
- 60
- Umlenkrolle
- 61
- Umlenkrolle
- 62
- Umlenkrolle
- 63
- Führung
- 64
- Schwenkvorrichtung
- 65
- Zugkrafteinstellvorrichtung
- 71
- weiterer Bereich
- 72, 72'
- Prägebereich
- 73, 73'
- Prägebereich
- 74, 74'
- Prägebereich
- 75, 75'
- Prägebereich
- 76
- vertikales Spaltmaß
- 76'
- horizontales Spaltmaß
- 80
- Mittellinie Erhebung des Umhüllungsmaterialstreifen
- 81
- Mitte Erhebung
- 82
- erster Abstand
- 83
- zweiter Abstand
- 84
- dritter Abstand
- 85
- vierter Abstand
- 86
- Mitte Nut
- 87
- Messwerte
- 88
- Fit
- 90
- längsaxiale Förderrichtung
- 91
- Referenzerhebung
- 94
- Erhebung des Umhüllungsmaterialstreifens
- 100
- Förderrichtung
- 110
- Filtermaterial
- 111
- Stoßbereich
- r1, r2, r3, r4
- Radius
1. Prägewalze (34, 35) für eine Prägevorrichtung (36, 36') einer Vorrichtung (30) zur
Bearbeitung eines Umhüllungsmaterialstreifens (33, 52) für einen stabförmigen Artikel
der Tabak verarbeitenden Industrie, wobei mittels der Prägevorrichtung (36, 36') der
Umhüllungsmaterialstreifen (33, 52) während einer längsaxialen Förderung des Umhüllungsmaterialstreifens
(33, 52) prägbar ist oder geprägt wird, wobei die Prägewalze (34, 35) eine wenigstens
abschnittsweise umlaufende Prägegeometrie (42, 42') aufweist, wobei die Prägegeometrie
(42, 42') der Prägewalze (34, 35) abwechselnd Nuten (43, 43') und Erhebungen (44,
44') aufweist, die sich in Umfangsrichtung der Prägewalze (34, 35) erstrecken, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Abstand (82) von wenigstens zwei benachbarten Nuten (43, 43') unterschiedlich
zu einem zweiten Abstand (83) von wenigstens zwei anderen benachbarten Nuten (43,
43') ist und/oder dass ein dritter Abstand (84) von wenigstens zwei benachbarten Erhebungen
(44, 44') unterschiedlich zu einem vierten Abstand (85) von wenigstens zwei anderen
benachbarten Erhebungen (44, 44') ist.
2. Prägewalze (34, 35) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstände (82-85) durch Addition eines ermittelten Wertes zu einem mittleren Abstand
vorgegeben sind, wobei der ermittelte Wert durch ein Polynom zweiten Grades bestimmt
wird, wobei das Polynom eine Variable aufweist, die eine fortlaufende Nummer (1-10)
aus einer Anzahl von nebeneinander angeordneten Nuten (43, 43') und/oder Erhebungen
(44, 44') entspricht.
3. Prägewalze (34, 35) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Nut (43, 43') und/oder Erhebung (44,44') in einem äußeren Bereich
(46, 46') der Prägegeometrie (42, 42') stärker ausgeprägt ist, als eine Nut (43, 43')
und/oder Erhebung (44, 44') in einem inneren Bereich (45) der Prägegeometrie (42,
42'), wobei insbesondere auf beiden Seiten der Prägegeometrie (42, 42') jeweils die
äußerste Nut (43, 43') und/oder äußerste Erhebung (44, 44') stärker ausgeprägt sind.
4. Prägewalze (34, 35) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Nuten (43, 43') und/oder Erhebungen (44, 44') im äußeren Bereich (46, 46')
der Prägegeometrie (42, 42') stärker ausgeprägt sind, wobei insbesondere wenigstens
zwei Nuten (43, 43') und/oder Erhebungen (44, 44'), die im äußeren Bereich (46, 46')
nebeneinander angeordnet sind, gleich stark ausgeprägt sind.
5. Prägewalze (34, 35) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste einhüllende Kurve für die Nuten (43, 43') und/oder eine zweite einhüllende
Kurve für die Erhebungen (44, 44') vorgesehen ist, die wenigstens abschnittsweise
parabelförmig ist.
6. Prägewalze (34, 35) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (43, 43') und/oder die Erhebungen (44, 44') wenigstens abschnittsweise
im Schnitt kreisförmig sind, wobei insbesondere die Flanken (47, 47') zwischen den
Nuten (43, 43') und den jeweils zu den Nuten (43, 43') benachbarten Erhebungen (44,
44') radial angeordnet sind.
7. Prägewalze (34, 35) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (43, 43') und/oder Erhebung (44, 44') im äußeren Bereich der Prägegeometrie
(42, 42') zwischen deren Flanken (47, 47') mit einem Plateau (48, 48') ausgebildet
sind oder ist, wobei zwischen dem Plateau (48, 48') und den Flanken (47, 47') eine
abgerundete Kante (49, 49') vorgesehen ist.
8. Prägevorrichtung (36) mit einer ersten Prägewalze (35) nach einem der Ansprüche 1
bis 7, wobei eine Gegenwalze (34) vorgesehen ist, die formkomplementär zur ersten
Prägewalze (35) ist, wobei ein Spaltmaß (76') von Flanken (47, 47') zwischen den Nuten
(43, 43') und Erhebungen (44, 44') vorgesehen ist, das kleiner ist als eine Dicke
des Umhüllungsmaterialstreifens (33).
9. Prägevorrichtung (36, 36') nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das horizontale Spaltmaß (76') zwischen einer Seite einer Erhebung (44) der ersten
Prägewalze (35) und einer Nut (43') der Gegenwalze (34) anders ist als auf der anderen
Seite der Erhebung (44) der ersten Prägewalze (35) und der Nut (43') der Gegenwalze
(34).
10. Prägevorrichtung (36, 36') nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten äußeren Bereich (46) ein horizontales Spaltmaß (76') zwischen einer
Seite einer Erhebung (44) der ersten Prägewalze (35) und einer Nut (43') zu der Gegenwalze
(34) einem horizontalen Spaltmaß (76') zwischen einer gegenüberliegenden Seite einer
Erhebung (44) der Prägewalze (35) und einer Nut (43') der Gegenwalze (34) in dem zweiten
äußeren Bereich (46') entspricht.
11. Prägevorrichtung (36, 36') nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (76) der Prägewalzen (34, 35') einstellbar ist.
12. Vorrichtung (30) zur Bearbeitung eines Umhüllungsmaterialstreifens (33, 52) für einen
stabförmigen Artikel der Tabak verarbeitenden Industrie, wobei eine Prägevorrichtung
(36) nach einem der Ansprüche 8 bis 11 vorgesehen ist, mittels der der Umhüllungsmaterialstreifen
(33, 52) während einer längsaxialen Förderung des Umhüllungsmaterialstreifens (33,
52) prägbar ist oder geprägt wird.
13. Verfahren zum Konstruieren oder Herstellen einer zweiten Prägewalze (34, 35), insbesondere
nach einem der Ansprüche 1 bis 7, einer Prägevorrichtung (36, 36') einer Vorrichtung
zum Bearbeiten eines Umhüllungsmaterialstreifens (33, 52) für einen stabförmigen Artikel
der Tabak verarbeitenden Industrie mit den folgenden Verfahrensschritten:
Prägen des Umhüllungsmaterialstreifens (33, 52) mit einer ersten Prägewälze (34, 35),
Weiterverarbeiten des geprägten Umhüllungsmaterialstreifens (33, 52) zu einem stabförmigen
Artikel der Tabak verarbeitenden Industrie,
Vergleichen eines Prägemusters des Umhüllungsmaterialstreifens (33, 52) nach dem Herstellen
des stabförmigen Artikels mit einer Prägegeometrie (42, 42') der ersten Prägewalze
(34, 35), wobei auf Basis von Abweichungen des Prägemusters des Umhüllungsmaterialstreifens
(33, 52) zu der Prägegeometrie (42, 42') der ersten Prägewalze (34, 35) eine Prägegeometrie
(42, 42') einer zweiten Prägewalze (34, 35) angepasst wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass größere Abstände zwischen Erhebungen (94) im Prägemuster im Vergleich zu den Abständen
zwischen Erhebungen (44, 44') der Prägegeometrie (42, 42') der ersten Prägewalze (34,
35) zu kleineren Abständen zwischen den Erhebungen (44, 44') der Prägegeometrie (42,
42') der zweiten Prägewalze (34, 35) führen.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Abweichungen ein Fit (88) gebildet wird, wobei insbesondere der Fit (88)
ein Polynom zweiten Grades in Abhängigkeit einer Variablen ist, wobei die Variable
eine fortlaufende Nummer (1-10) aus einer Anzahl von nebeneinander angeordneten Nuten
(43, 43') und/oder Erhebungen (44, 44') ist, oder wobei die Variable ein Abstand von
Nuten (43, 43') und/oder Erhebungen (44, 44') zu einer Referenznut und/oder einer
Referenzerhebung (91) ist.