[0001] Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit anpassbaren Funktionen. Insbesondere
betrifft die Erfindung ein Flurförderzeug mit einer Anzeige- und Bedienvorrichtung
sowie einer mit der Anzeige-und Bedienvorrichtung verbundenen Steuerung, wobei durch
die Steuerung Funktionen des Fahrbetriebs und/oder Arbeitsfunktionen eingestellt werden
können.
[0002] Flurförderzeuge, beispielsweise Gabelstapler mit den Funktionen eines Hubmastes,
weisen eine Vielzahl von Arbeitsfunktionen auf, die über verschiedene Bedienelemente
von einer Bedienperson gesteuert werden. Hinzu kommen die Steuerungsfunktionen für
das Fahren. Neben der direkten Ansteuerung dieser Arbeitsfunktionen und Fahrfunktionen
besteht auch eine zunehmende Anzahl von weiteren Einstellmöglichkeiten für Funktionen.
Bei diesen kann es sich um klassische Funktion eines Fahrzeuges handeln, wie Lichtschalter,
Scheibenwischer, aber auch um Einstellungen, die sich auf das Fahrverhalten auswirken,
wie etwa Geschwindigkeitsbegrenzungen, um beispielsweise innerhalb bestimmter Zonen
des Betriebs eines Flurförderzeugs in einem Betriebsgeländes die Einhaltung einer
Maximalgeschwindigkeit zu gewährleisten. Ganz allgemein sind auf vielen Betriebsgeländen
solche Betriebszonen für Flurförderzeuge vorgesehen, beispielsweise eine bestimmte
Halle oder ein Freigelände, in denen bestimmte Fahr- oder Arbeitsfunktionen bzw. allgemein
Funktionen des Flurförderzeugs auf eine festgelegte Art und Weise aktiviert oder deaktiviert
bzw. mit bestimmten Einstellungen betrieben werden müssen. So kann in einer bestimmten
Halle als Betriebszone eine Hubhöhenbegrenzung zusammen mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung
vorgegeben sein. Es kann in einem Freigelände als Betriebszone vorgeschrieben sein,
dass das Licht eingeschaltet sein muss und eventuell auch sinnvoll sein, dass ein
Wischer eingeschaltet wird. Dabei können die vorgenannten, relativ einfachen Beispiele
noch insofern variieren, dass die Werte für verschiedene Betriebszonen differieren,
beispielsweise wenn bei Hallen jeweils aufgrund der Hallenhöhe für die maximale Hubhöhe,
aber auch etwa abhängig von der Übersichtlichkeit der Hallen und der Breite der Fahrwege,
für die Maximalgeschwindigkeit unterschiedliche Werte vorgegeben werden.
[0003] Neben herkömmlichen Schaltern sind für Flurförderzeuge auch Anzeige- und Bedienvorrichtungen
bekannt, die einen Bildschirm aufweisen zur Anzeige von Informationen und mit dem
Bildschirm am Rand kombinierte Schaltelemente, beispielsweise Tastschalter, für Eingaben.
Ebenfalls bekannt sind Bildschirme als Touchscreen, bei denen die Schaltelemente als
Schaltflächen auf dem Bildschirm selbst ausgeführt sein können. Nach dem Stand der
Technik üblich und bekannt ist es daher, die oben genannten von Betriebszonen des
Flurförderzeugs abhängigen Einstellungen per Hand an einer solchen Anzeige- und Bedienvorrichtung
und/oder sonstigen Schaltern jeweils vorzunehmen, wenn von einer Betriebszone in eine
andere Betriebszone gewechselt wird. Die Betriebszonen entsprechen dabei, wie oben
dargelegt, Bereichen oder Zonen beispielsweise in einem Werksgelände, wie etwa Hallen
oder ein Freigelände. Nachteilig an diesem Stand der Technik ist, dass dies sehr zeitaufwändig
ist und von Bedienpersonen auch als mühsam empfunden wird. Somit besteht die Gefahr,
dass entsprechende Einstellungen unterlassen werden und beispielsweise die Sicherheitsfunktion
einer Hubhöhenbegrenzung vor Einfahrt in die Betriebszone einer niedrigen Halle nicht
vorgenommen wird.
[0004] Weiterhin ist im Stande Technik bekannt, eine solche Anpassung der Funktionen an
eine Betriebszone automatisiert vorzunehmen, wenn ein Empfänger auf einem Flurförderzeug
ein drahtloses Signal eines Senders bei der Einfahrt in eine entsprechende Betriebszone
empfängt. Insbesondere ist hierfür bekannt, RFID-Transponder in einem Betriebsgelände
zur Kenntlichmachung der Betriebszonen zu montieren. Nachteilig an diesem Stand der
Technik ist jedoch, dass eine Ausrüstung mit RFID-Chips wie auch andere Lokalisierungsverfahren
sehr kostenaufwändig sind.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug mit einer
Bedien- und Anzeigevorrichtung zur Verfügung zu stellen, das die zuvor genannten Nachteile
vermeidet und mit dem eine korrekte Einstellung der Funktionen in der jeweiligen Betriebszone
gewährleistet werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Flurförderzeug mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei einem Flurförderzeug mit
einer Anzeige- und Bedienvorrichtung sowie einer mit der Anzeige- und Bedienvorrichtung
verbundenen Steuerung, wobei durch die Steuerung Funktionen des Fahrbetriebs und/oder
Arbeitsfunktionen eingestellt werden können, die Anzeige- und Bedienvorrichtung auf
einen Bildschirm eine Auswahlmöglichkeit für eine Betriebszone anzeigt, bei deren
Auswahl durch ein Schaltelement eine Mehrzahl von festgelegten Einstellungen von Funktionen
erfolgt.
[0008] Vorteilhaft können dadurch durch eine einzige Betätigung eine Schaltelement alle
Einstellungen von Funktionen auf einmal vorgenommen werden für eine Betriebszone.
Beispielsweise wenn ein Fahrer in eine Halle als Betriebszone hineinfährt, so kann
er durch Betätigen eines Schaltelements zu einem entsprechenden, in einem Menü oder
auf einem Favoritentaster angebotenen Symbol, die Betriebszone auswählen und alle
Einstellungen werden vorgenommen. Dabei können die einzelnen Funktionen entweder jeweils
an- oder ausgeschaltet werden, beispielsweise Fahrscheinwerfer. Zusätzlich kann für
die einzelnen Funktionen, die jeweils ein- oder ausgeschaltet wurden auch noch festgelegt
werden, ob für den Zeitraum des Betriebs in der ausgewählten Betriebszone eine Änderung
der Einstellung durch den Fahrer erlaubt sein soll oder nicht, ob also beispielsweise
wenn bei Einfahrt in eine Halle als Betriebszone die Fahrscheinwerfer ausgeschaltet
werden, es zulässig ist, dass diese durch den Fahrer dennoch eingeschaltet werden.
Das Schaltelement und die dargestellte Auswahlmöglichkeit auf dem Bildschirm kann
dabei auch so gestaltet sein, dass sich eine Umschaltmöglichkeit zwischen zwei oder
mehr Betriebszonen ergibt. Es ergibt sich eine erhebliche Zeitersparnis und bessere
Akzeptanz der Einstellung der Funktionen, da diese nicht jedes Mal mühsam von Hand
vorgenommen werden müssen. Gleichzeitig sind auch keine größeren Investitionen auf
dem Betriebsgelände erforderlich, wie beispielsweise bei der Installation von Transponder.
[0009] Vorteilhaft wird auf dem Bildschirm die ausgewählte Betriebszone angezeigt.
[0010] Wenn eine der Funktionen mit festgelegten Einstellungen manuell geändert wird, kann
die Anzeige der ausgewählten Betriebszone nicht mehr erfolgen, bzw. wieder erlöschen.
[0011] Die Einstellungen für Funktionen in einer Betriebszone können als nicht veränderbar
festgelegt werden.
[0012] Neben der Festlegung, ob zu Beginn des Betriebes in der Betriebszone eine Funktion
ein- oder ausgeschaltet ist wird somit zusätzlich noch festgelegt, ob dies innerhalb
dieser Betriebszone durch einen Fahrer nachträglich geändert werden darf oder nicht.
[0013] Bei der Auswahl einer Betriebszone, die bereits zuvor gewählt war, können die zuletzt
gültigen Einstellungen der Funktionen übernommen werden.
[0014] Wenn in eine Betriebszone zurückgekehrt wird, in der bereits zuvor im Betrieb stattfand,
können die vorherigen Einstellungen übernommen werden. Dies ist insbesondere vorteilhaft
bei Einstellungen von Funktionen, die nachträglich durch einen Fahrer verändert werden
dürfen. Beispielsweise bedeutet dies, wenn nach einer Fahrt in einer Halle ein Gabelstapler
in das Freigelände als Betriebszone zurückkehrt, dass ein zuvor bereits beim Betrieb
in dem Freigelände aktivierter Scheibenwischer wiederum angeschaltet wird.
[0015] Das Schaltelement kann ein neben dem Bildschirmrand angeordneter Schalter sein.
[0016] Der Bildschirm kann ein Touchscreen sein und das Schaltelement eine Schaltfläche.
[0017] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in der schematischen
Figur dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierbei zeigt die Figur
eine Anzeige- und Bedienvorrichtung 1 mit einem Bildschirm 2. Seitlich des Bildschirms
2 sind Tastschalter 3 als Schaltelemente 4 angeordnet. Durch ein Symbol 5 wird eine
bestimmte Betriebszone zur Auswahl angeboten, die durch das Schaltelement 4 ausgewählt
werden kann. Die ausgewählte Betriebszone ist im mittleren Bereich des Bildschirms
1 rechts unten angezeigt.
1. Flurförderzeug mit einer Anzeige- und Bedienvorrichtung (1) sowie einer mit der Anzeige-und
Bedienvorrichtung (1) verbundenen Steuerung, wobei durch die Steuerung Funktionen
des Fahrbetriebs und/oder Arbeitsfunktionen eingestellt werden können,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzeige- und Bedienvorrichtung (1) auf einen Bildschirm (2) eine Auswahlmöglichkeit
für eine Betriebszone anzeigt, bei deren Auswahl durch ein Schaltelement (4) eine
Mehrzahl von festgelegten Einstellungen von Funktionen erfolgt.
2. Flurförderzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem Bildschirm (2) die ausgewählte Betriebszone angezeigt wird.
3. Flurförderzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzeige der ausgewählten Betriebszone nicht mehr erfolgt, wenn eine Funktion
mit festgelegten Einstellungen manuell geändert wird.
4. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3 ,
dadurch gekennzeichnet,
dass Einstellungen für Funktionen in einer Betriebszone als nicht veränderbar festgelegt
werden können.
5. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Auswahl einer Betriebszone, die bereits zuvor gewählt war, die zuletzt gültigen
Einstellungen der Funktionen übernommen werden.
6. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schaltelement (4) ein neben dem Bildschirmrand angeordneter Schalter (3) ist.
7. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bildschirm (2) ein Touchscreen ist und das Schaltelement (4) eine Schaltfläche
ist.