[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entnehmen zumindest einer Buchdecke aus
einem auf einer Buchfertigungsstraße bewegten Förderstrom von Buchdecken nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bekannte Buchfertigungsstraßen fügen taktweise nacheinander jeweils einen Buchblock
und eine Buchdecke zusammen. Dabei werden die Buchblocks und die Buchdecken zunächst
üblicherweise in separaten Maschinen hergestellt. In bekannten Buchfertigungsstraßen,
beispielsweise aus
DE19729529 A1, durchläuft der Buchblock zunächst separat von der zugehörigen Buchdecke Bearbeitungsstationen
zum Runden, Abpressen, Rückenleimen, Kapitalen etc. Die Buchdecke durchläuft in der
Regel eine Deckenausbiegeeinrichtung, bevor es in einer nachgeschalteten Einhängemaschine
zur sogenannten Hochzeit kommt, d.h. zu einer Vereinigung von Buchdecke und Buchblock.
[0003] In solchen konventionellen Buchfertigungsstraßen wird von der Herstellung von Büchern
in mittleren oder großen Auflagen ausgegangen. Für eine Serie von mehreren Buchblocks
liegen folglich ebenso viele Buchdecken bereit. Auf eine Reihenfolge muss dabei nicht
geachtet werden, weil innerhalb einer Auflage ein Buch zusammengesetzt ist wie das
andere.
[0004] Bei der Herstellung personifizierter Bücher in Kleinstauflage, beispielsweise von
Fotobüchern, ist sowohl der Buchblock als auch die Buchdecke ein Unikat. Die Kleinstauflage
erfordert daher eine eindeutige Identifikation der Buchdecke und des Buchblocks. Hierauf
weist bereits die
DE102008034065 A1 hin, die der Oberbegriff des Anspruchs 1 offenbart.
[0005] Zum reibungslosen Verfahrensablauf von Kleinauflagen in einer konventionellen Buchfertigung,
wovon man beispielsweise in einem Bereich von Durchsätzen um 3600 Hardcover-Büchern
pro Stunde spricht, muss entweder die Buchdecke oder der Buchblock eine Steuerfunktion
übernehmen. Ein Teil des späteren Buchs gibt demnach der Buchfertigungsstraße vor,
mit welchem anderen Teil des späteren Buchs es zu vereinen ist. Der Problematik einer
gezielten und flexiblen Eingliederung eines der Teile des Buches einer Kleinstauflage
in eine Buchfertigungsstraße und einer sicheren Zuweisung der zu verheiratenden Teile
nimmt sich die
CH 00759/10 an. Dort wird vorgeschlagen, Aufgabestapel bestehend aus Buchdecken bekannter Zusammensetzung
zu erzeugen. Deren Deckeninformationen werden der Buchfertigungsstraße unter einer
einzigen Kennung für den Aufgabestapel zur Verfügung gestellt.
[0006] Beim Betrieb konventioneller, den beschriebenen Stand der Technik nutzenden Buchfertigungsstraßen
stellt sich heraus, dass in manchen Fällen eine Entnahme von einzelnen Buchdecken
und/oder Buchblocks erforderlich wird, was allerdings bei konventioneller Bauweise
von Buchfertigungsstraßen nicht realisiert ist. Solche Fälle sind beispielsweise gegeben,
wenn die Buchdecken und die Buchblocks unterschiedlich lange Wege in der Buchfertigungsstraße
zurückzulegen haben. Beispielsweise befinden sich verfahrensbedingt 12 Buchblocks
in Bearbeitungsstationen, während nur 3 Buchdecken bereits aufliegen. So kann es dazu
kommen, dass zu den in der Buchfertigungsstraße befindlichen Buchdecken die passenden
Buchblocks noch nicht bereitstehen. Es sind daneben weitere Unregelmäßigkeiten denkbar,
beispielsweise wird ein Buchteil in einer Bearbeitungsstation beschädigt oder es werden
auf andere Weise Qualitätsmängel festgestellt. Dann kann es sinnvoll sein, einen Teil
des Buches auszuschleusen, bevor es zur Hochzeit kommt.
[0007] Für den Fall, dass in der auf- bzw. absteigenden Reihenfolge Buchblocks in der Verarbeitungskette
fehlen, wird diesem fehlenden Buchblock ein Leertakt zugeordnet und an entsprechender
Stelle die zugeordnete Decke ausgeschleust.
[0008] Es ergibt sich die Aufgabe, eine Entnahme einzelner Buchdecken aus dem laufenden
Förderstrom einer konventionellen Buchfertigungsstraße zu gestalten. Die Entnahme
soll den Förderstrom möglichst nicht stören. Auch soll möglichst kein zusätzlicher
Bauraum benötigt werden. Eine weitere Vorgabe ist es, einen schnellen Eingriff in
die Buchfertigungsstraße nicht zu erschweren, d.h. die Förderstrecken sollen möglichst
gut zugänglich bleiben.
[0009] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren nach den Merkmalen des kennzeichnenden Teils
des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Das Verfahren zum Entnehmen zumindest einer Buchdecke findet bei der Herstellung
von Büchern in einer Buchfertigungsstraße Verwendung, insbesondere in der Herstellung
von Kleinstauflagen von Büchern, und weist eine Haupt-Transportrichtung der Buchdecken
auf. Mit der Buchfertigungsstraße hergestellte Bücher bestehen zumindest aus einem
Buchblock und einer den Buchblock schützenden, festen Buchdecke. Der Buchblock und
die Buchdecke werden entweder parallel zueinander aus derselben Richtung oder aus
unterschiedlichen Richtungen zur Hochzeit transportiert.
[0011] Dabei werden zunächst Kennzeichen sowohl der Buchblocks als auch der Buchdecken identifiziert.
Anschliessend erfolgt die Entnahme der zumindest einen Buchdecke in Abhängigkeit von
einer in einer Maschinensteuerung stattfindenden Auswertung der zuvor erfolgten Identifizierung.
[0012] Erfindungsgemäß findet nach dem Zuführen eines Stapels bestehend aus Buchdecken sowie
einer Anzahl von Buchblocks in die Buchfertigungsstraße ein Identifizieren des Kennzeichens
zumindest einer Buchdecke im Förderstrom der Buchfertigungsstraße sowie eine Weiterleitung
des identifizierten Kennzeichens an die Maschinensteuerung statt. Die Maschinensteuerung
ordnet dem zugeführten Stapel aufgrund des Kennzeichens dieser einen Buchdecke einen
in der Maschinensteuerung hinterlegten Datensatz zur Reihenfolge der Buchdecken in
diesem Stapel zu. Entweder geschieht diese Zuordnung automatisch oder der Datensatz
wird von einer Bedienperson dem zugeführten Stapel zugeordnet. Dabei wird der Datensatz
beispielsweise durch eine Handlung einer Bedienerperson lediglich aktiviert oder die
Bedienperson veranlasst die Datenübertragung durch eine entsprechende Bedienung. Aufgrund
der Kennzeichen der zugeführten Buchblocks wird in der Maschinensteuerung eine Reihenfolge
dieser Buchblocks festgestellt und mit dem Datensatz zur Reihenfolge der Buchdecken
verglichen. Als Ergebnis dieses Vergleichs veranlasst die Maschinensteuerung bei zumindest
einem gegenüber der Reihenfolge der Buchdecken fehlenden Buchblock das Entnehmen zumindest
einer, dem zumindest einen fehlenden Buchblock entsprechenden Buchdecke.
[0013] Das Verfahren ermöglicht es, eine oder mehrere Decken kostengünstig und störungsfrei
aus dem Verarbeitungsprozess auszuschleusen und zwischenzuspeichern. Am Ende eines
Arbeitsauftrags können entnommene Buchdecken genau in dieser Reihenfolge einem Deckenmagazin
wieder zugeführt werden. Die Daten bzw. die Reihenfolge der ausgeschleusten Decken
sind der Maschinensteuerung bekannt und können übernommen werden.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens erfolgt das Entnehmen der
zumindest einen Buchdecke nach einem Deckenausbiegen.
[0015] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens erfolgt das Entnehmen
einer der Buchdecken während eines Herausfallens aus einer Bearbeitungseinrichtung
der Buchfertigungsstraße, insbesondere aus einer Deckenausbiegeeinrichtung. Dabei
wird eine Ablage in eine Flugkurve der Buchdecken eingefahren, um die zumindest eine
Buchdecke aufzufangen.
[0016] Nachstehend wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Es zeigen
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Ausschnitts aus einer Buchfertigungsstraße mit
einem Deckenmagazin, einer Deckenausbiegeeinrichtung, einer Vorrichtung zum Entnehmen
zumindest einer Buchdecke, sowie einer daran anschliessenden Förderstrecke,
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung in einer Ruhestellung sowie der Deckenausbiegeeinrichtung
und der Förderstrecke,
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht gemäß Figur 2, jedoch mit der Vorrichtung in Fangstellung,
- Figur 4
- eine gegenüber der Figur 2 vergrösserte Detaildarstellung der Vorrichtung,
- Figur 5
- eine gegenüber der Figur 3 vergrösserte Detaildarstellung der Vorrichtung, und
- Figur 6
- eine Schnittdarstellung der Figuren 2 und 3 mit Blick auf die Vorrichtung, eingehängt
in Leitbleche, die quer zur Haupt-Transportrichtung in zwei Stellungen gezeigt sind.
[0017] In den Figuren ist ein einziges Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt, wobei gleiche Bauteile der dazu verwendeten Vorrichtung mit gleichen
Bezugszeichen versehen sind. Nicht in allen Figuren sind alle Bezugszeichen eingetragen.
[0018] In einer Buchfertigungsstraße 6 werden Buchblocks 61 mit entsprechenden Buchdecken
2 zu Büchern vereinigt. Die Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt einer Buchfertigungsstraße
6, mit einer Deckenausbiegeeinrichtung 3, in der die Buchdecken 2 derart ausgebogen
werden, dass sie nach der Vereinigung mit dem Buchblock 61 und nach dem Trocknen ihre
Planlage erhalten. Stromauf der Deckenausbiegeeinrichtung 3 ist ein Deckenmagazin
7 zur Aufnahme eines Stapels 8 von Buchdecken 2, zum Vereinzeln der Buchdecken 2 aus
dem Stapel 8 und zu deren Weiterleitung an die Deckenausbiegeeinrichtung 3 angeordnet.
Stromab der Deckenausbiegeeinrichtung 3 schließt eine als Schieber ausgebildete Förderstrecke
9 an, welche zur Führung der Buchdecken 2 in den Figuren 2 und 3 dargestellte, seitliche
Leitbleche 5 aufweist. Auf der Förderstrecke 9 sind beispielhaft zwei entsprechend
ausgebogene Buchdecken 2 mit einer dazwischen befindlichen Lücke dargestellt.
[0019] Ein Stapel 8 von Buchdecken 2 wird zunächst entweder direkt in das Deckenmagazin
7 eingeführt oder auf ein stromauf des Deckenmagazins 7 angeordnetes Transportband
10 geschuppt aufgelegt. Im letzteren Fall werden die Buchdecken 2 mittels des Transportbands
10 in das Deckenmagazin 7 gefördert, wo sich der Stapel 8 erneut ausbildet. Die Buchdecken
2 werden somit ausgehend vom zugeführten Stapel 8 über das Deckenmagazin 7, die Deckenausbiegeeinrichtung
3 und die Förderstrecke 9 bis hin zur nicht dargestellten Vereinigung mit den jeweiligen
Buchblocks 61 in einem Förderstrom 11 transportiert, welcher in Fig. 1 mit einem strichpunktierten
Pfeil dargestellt ist.
[0020] Oberhalb der Förderstrecke 9 und in einer Haupt-Transportrichtung 1 der Buchdecken
2 unmittelbar stromab an die Deckenausbiegeeinrichtung 3 anschließend ist die Vorrichtung
in Form einer als Fangklappe ausgebildeten Ablage 4 angeordnet. Die Fig. 1 zeigt die
Ablage 4 mit ausgezogenen Linien in einer Ruhestellung und mit gestrichelten Linien
in einer gegenüber der Ruhestellung abgesenkten Fangstellung. Die Buchfertigungsstraße
6 weist eine zumindest mit der Ablage 4, der Deckenausbiegeeinrichtung 3, der Förderstrecke
9 und dem Transportband 10 verbundene Maschinensteuerung 58 auf.
[0021] Die Figuren 2 und 3 zeigen perspektivische Ansichten der Ablage 4 sowie der unmittelbar
stromauf und stromab der Ablage 4 angeordneten Bauteile der Buchfertigungsstraße 6.
Dabei ist die Ablage 4 in Fig. 2 in ihrer Ruhestellung und in Fig. 3 in der aus der
Ruhestellung abgesenkten Fangstellung dargestellt.
[0022] Die Ablage 4 ist in einer Draufsicht im Wesentlichen rechteckig ausgebildet und besitzt
ein stromaufwärtiges freies Ende 47 sowie ein stromabwärtiges Befestigungsende 41.
Zudem weist die Ablage 4 zwei in Haupt-Transportrichtung 1 ausgerichteten Auflagewinkel
43, 44, eine Mittenauflage 42 sowie an ihrem freien Ende 47 eine der Deckenausbiegeeinrichtung
3 zugewandte Stange 50 auf. In einem Bereich unterhalb der Förderstrecke 9 ist beidseitig
der Ablage 4, d.h. sowohl auf einer Bedienseite als auch auf einer dieser gegenüberliegenden
Gestellseite jeweils ein Zylinder 49 mit einem Ende gelenkig gelagert. Die Stange
50 ist mittels der Zylinder 49 in die Fangstellung absenkbar und in die Ruhestellung
anhebbar ausgebildet.
[0023] Die Mittenauflage 42 ist als ein flaches Blech ausgebildet, das am freien Ende 47
der Ablage 4 auf die Stange 50 aufgelegt werden kann. Die Mittenauflage 42 ist dazu
am freien Ende 47 der Ablage 4 mit einem der Stange 50 entsprechenden Radius umgebogen
oder gekantet. Der Deckenausbiegeeinrichtung 3 abgewandt ist die Mittenauflage 42
am Befestigungsende 41 der Ablage 4 in einer Aufhängung um einen Drehachse 45 drehbar
gelagert.
[0024] Die Ablage 4 ist beidseitig mittels der Auflagewinkel 43, 44 in die Leitbleche 5
eingehängt. Dazu weisen die Auflagewinkel 43, 44 im Bereich des Befestigungsendes
41 Lagerschuhe 46 auf, welche auf den Leitblechen 5 in Haupt-Transportrichtung 1 verschiebbar
angeordnet sind. Zudem sind die Auflagewinkel 43, 44 jeweils mit einer vertikalen
Wand 52 ausgestattet (Fi. 4, Fig. 5), welche die Ablage 4 während ihres Schwenkens
aus der Ruhestellung in die Fangstellung und umgekehrt seitlich entlang der Leitbleche
5 führen. Am freien Ende 47 der Ablage 4 sind die Auflagewinkel 43, 44 ähnlich wie
die Mittenauflage 42 gestaltet, d.h. in die Stange 50 einhängbar ausgebildet.
[0025] Die Mittenauflage 42 ist am Befestigungsende 41 der Ablage 4 um die Drehachse 45
drehbar gelagert und mit einem nicht dargestellten Gestell der Buchfertigungsstraße
6 verbunden. Die Auflagewinkel 43, 44 sind in den Fangschuhen 46 drehbar gelagert,
d.h. sie drehen sich ebenfalls um die Drehachse 45.
[0026] Während des Betriebs der Buchfertigungsstraße 6 werden die Buchdecken 2 im Förderstrom
11 zur Deckenausbiegeeinrichtung 3 gefördert. Um bei Bedarf zumindest eine einzelne
Buchdecke 2 aus dem durch die Buchfertigungsstraße 6 verlaufenden Förderstrom 11 zu
entnehmen, wird die Ablage 4 aus ihrer Ruhestellung abgesenkt und taucht dabei in
den Förderstrom 11 der die Deckenausbiegeeinrichtung 3 verlassenden Buchdecken 2 ein.
Nachdem zumindest eine einzelne Buchdecke 2 auf der Ablage 4 abgelegt ist, wird letztere
wieder angehoben und damit die abgelegte Buchdecke 2 aus dem Förderstrom 11 entfernt,
so dass die nachfolgenden Buchdecken 2 der stromab der Deckenausbiegeeinrichtung 3
angeordneten Förderstrecke 9 ungehindert zugeführt werden können.
[0027] Die Figuren 4 und 5 erlauben eine Betrachtung der Ablage 4 ohne die weiteren Bauteile
der Buchfertigungsstraße 6. Dabei ist die Verbindung der beiden Zylinder 49 mit der
Stange 50 deutlich zu erkennen. Dabei ist ein freies Ende 59 der Zylinder 49 dem freien
Ende 47 der Ablage 4 zugewandt. An ihrem anderen Ende sind die Zylinder 49 mit der
Buchfertigungsstraße 6 verbunden. Ferner ist beidseitig der Ablage 4 eine Gelenkplatte
53 einer Klappeinrichtung 48, der auch der Zylinder 49 zugerechnet wird, bezüglich
der Buchfertigungsstraße 6 ortsfest angeordnet.
[0028] In der Gelenkplatte 53 ist jeweils ein um eine weitere quer zur Haupt-Transportrichtung
1 ausgebildete, horizontale Drehachse 54 drehbar gelagerter, L-förmig ausgebildeter
Winkelhebel 51 in einem Knick 55 zwischen zwei Schenkeln 56, 57 des jeweiligen Winkelhebels
51 drehbar gelagert. Den weiteren Drehachsen 54 abgewandt ist der jeweilige Zylinder
49 beidseitig der Ablage 4 drehbar an einem kurzen Schenkel 56 des L-förmigen Winkelhebels
51 befestigt, während der Winkelhebel 51 an einem langen Schenkel 57 die Stange 50
aufnimmt (Fig. 5).
[0029] In Fig. 6 ist ein Schnitt durch die Buchfertigungsstraße 6 gegen die Haupt-Transportrichtung
1 gesehen auf die Ablage 4 dargestellt. Seitlich außen ist die Klappeinrichtung 48
zu erkennen, welche die Stange 50 aufnimmt. Die Auflagewinkel 43, 44 sind außen und
die Mittenauflage 42 ist mittig auf die Stange 50 aufgelegt.
[0030] Die in Fig. 6 dargestellten Leitbleche 5 befinden sich - in voller Strichstärke dargestellt
- in einer maximal äußeren Stellung. Gestrichelt dargestellt sind die Leitbleche 5
nach innen in eine minimale Stellung quer zur Haupt-Transportrichtung 1 verfahren.
Dadurch ist die Flexibilität der Ablage 4 hinsichtlich unterschiedlicher Deckenformate
(max, min) verdeutlicht.
[0031] Vorteilhaft sind sämtliche Bauteile der Ablage 4 in eine konventionelle Buchfertigungsstraße
6 ohne großen Montageaufwand einsetzbar bzw. einlegbar.
[0032] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst zunächst das Identifizieren
eines Kennzeichens 62 sowohl der Buchblocks 61 als auch der Buchdecken mit einer Identifizierungsvorrichtung
63 und ein Entnehmen einer Buchdecke 2 in Abhängigkeit einer in der Maschinensteuerung
58 der Buchfertigungsstraße 6 stattfindenden Auswertung der zuvor erfolgten Identifizierung.
Das Kennzeichen 62 der Buchdecken 2 kann sowohl ein extra auf die Buchdecken 2 aufgebrachtes
Kennzeichen 62 als auch ein auf den Eigenschaften der Buchdecken 2, beispielsweise
den Abmessungen, dem Material oder dem Druckbild beruhendes Kennzeichen 62 sein.
[0033] Nachdem der Buchfertigungsstraße 6 ein Stapel 8 von Buchdecken 2 und eine Anzahl
von Buchblocks 61 zugeführt worden ist, ordnet die Maschinensteuerung 58 diesem Stapel
8 von Buchdecken 2 aufgrund des identifizierten Kennzeichens 62 zumindest einer Buchdecke
2 des zugeführten Stapels 8 einen in der Maschinensteuerung 58 hinterlegten Datensatz
zur Reihenfolge der Buchdecken 2 dieses Stapels 8 zu.
[0034] Aufgrund der identifizierten Kennzeichen 62 der zugeführten Buchblocks 61 wird in
der Maschinensteuerung 58 eine Reihenfolge dieser Buchblocks 61 festgestellt und mit
dem Datensatz zur Reihenfolge der Buchdecken 2 verglichen. Die Maschinensteuerung
58 veranlasst als Ergebnis dieses Vergleichs bei zumindest einem gegenüber der Reihenfolge
der Buchdecken 2 fehlenden Buchblock 61 das Entnehmen zumindest einer dem zumindest
einen fehlenden Buchblock 61 entsprechenden Buchdecke 2.
[0035] Die Buchdecken 2 verlassen die Deckenausbiegeeinrichtung 3 im Flug, so dass bei in
die Fangstellung abgesenkter Ablage 4 (Fig.3) eine Buchdecke 2 nach der anderen -
die zuletzt zugeführte Buchdecke 2 oben - auf der Ablage 4 abgelegt wird, bis diese
wieder in Ruhestellung (Fig. 2) angehoben wird. Auf diese Weise können dem Förderstrom
11 mit der Ablage 4 eine oder auch mehrere Buchdecken 2 entnommen werden.
[0036] Dazu werden mit der Klappeinrichtung 48 die kurzen Schenkel 56 der Winkelhebel 51
beim Ausfahren der Zylinder 49 in Richtung der Deckenausbiegeeinrichtung 3 bewegt.
Dadurch kippen die langen Schenkel 57 der Winkelhebel 51 mit der Stange 50 nach oben
und die Ablage 4 befindet sich in ihrer Ruhestellung (Fig. 2, Fig. 4). Umgekehrt führt
ein Einfahren der Zylinder 49 zum Absenken der Ablage 4 in die Fangstellung, also
zum Entnehmen zumindest einer Buchdecke 2 aus dem Förderstrom 11 (Fig. 3, Fig. 5).
[0037] In Ruhestellung der Ablage 4 fliegen die Buchdecken 2 unterhalb der Ablage 4 völlig
ungehindert auf die Förderstrecke 9 (Fig. 1). Die Förderstrecke 9 übernimmt die Buchdecken
2 zwischen den Leitblechen 5, die parallel zur Haupt-Transportrichtung 1 seitlich
der Buchdecken 2 angeordnet sind. Die Leitbleche 5 können formatabhängig quer zur
Haupt-Transportrichtung 1 verfahren werden.
[0038] In nicht dargestellten Ausführungsformen ist alternativ ein Entnehmen zumindest einer
Buchdecke 2 von der Förderstrecke 9 oder an einer anderen Position der Buchfertigungsstraße
6 vorgesehen. Dabei werden die Buchdecken 2 dem Förderstrom 11 nicht im Flug, sondern
auf der Buchfertigungsstraße 6 liegend entnommen, wozu geeignete Scherbleche oder
Sauger angeordnet sind. Die auf diese Weise entnommene, zumindest eine Buchdecke 2
wird einer Ablage zugeführt.
1. Verfahren zum Entnehmen zumindest einer Buchdecke (2) aus einem auf einer Buchfertigungsstraße
(6) zur Herstellung von Büchern, insbesondere zur Herstellung von Kleinstauflagen
von Büchern, in einer Haupt-Transportrichtung (1) bewegten Förderstrom (11) von Buchdecken
(2), wobei die Bücher zumindest aus einem Buchblock (61) und einer den Buchblock (61)
schützenden, festen Buchdecke (2) bestehen, mit den Verfahrensschritten
a) Identifizieren von Kennzeichen (62) sowohl der Buchblocks (61) als auch der Buchdecken
(2) und
b) Entnehmen der zumindest einen Buchdecke (2) in Abhängigkeit einer in einer Maschinensteuerung
(58) stattfindenden Auswertung der zuvor erfolgten Identifizierung,
wobei
c) der Buchfertigungsstraße (6) ein Stapel (8) von Buchdecken (2) und eine Anzahl
von Buchblocks (61) zugeführt wird,
d) das Kennzeichen (62) zumindest einer Buchdecke (2) im Förderstrom (11) der Buchfertigungsstraße
(6) identifiziert und an die Maschinensteuerung (58) weitergeleitet werden, dadurch gekennzeichnet, dass
e) die Maschinensteuerung (58) aufgrund des Kennzeichens (62) zumindest einer Buchdecke
(2) des zugeführten Stapels (8) einen in der Maschinensteuerung (58) hinterlegten
Datensatz zur Reihenfolge der Buchdecken (2) dem zugeführten Stapel (8) zuordnet und/oder
dass eine Bedienperson diesen Datensatz dem zugeführten Stapel (8) zuordnet,
f) aufgrund der Kennzeichen (62) der zugeführten Buchblocks (61) in der Maschinensteuerung
(58) eine Reihenfolge dieser Buchblocks (61) festgestellt und mit dem Datensatz zur
Reihenfolge der Buchdecken (2) verglichen wird,
g) die Maschinensteuerung (58) als Ergebnis dieses Vergleichs bei zumindest einem
gegenüber der Reihenfolge der Buchdecken (2) fehlenden Buchblock (61) das Entnehmen
zumindest einer, dem zumindest einen fehlenden Buchblock (61) entsprechenden Buchdecke
(2) veranlasst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Entnehmen der zumindest einen Buchdecke (2) nach einem Deckenausbiegen erfolgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Entnehmen der zumindest einen Buchdecke (2) während eines Herausfallens aus einer
Bearbeitungseinrichtung der Buchfertigungsstraße (6), insbesondere aus einer Deckenausbiegeeinrichtung
(3), erfolgt, wobei eine Ablage (4) in eine Flugkurve der Buchdecken (2) eingefahren
wird, um die zumindest eine Buchdecke (2) aufzufangen.
1. Method for removing at least one book cover (2) from a conveyor flow (11) of book
covers (2) moved in a main transport direction (1) on a book production line (6) for
producing books, in particular for producing very short production runs of books,
wherein the books consist at least of a book block (61) and a hard book cover (2)
protecting the book block (61), comprising the process steps:
a) identification of markings (62) both of the book blocks (61) and of the book covers
(2), and
b) removal of the at least one book cover (2) in dependence on an evaluation, taking
place in a machine control system (58), of the identification previously carried out,
whereas
c) a stack (8) of book covers (2) and a number of book blocks (61) being supplied
to the book production line (6) and
d) the marking (62) of at least one book cover (2) in the conveyor flow (11) of the
book production line (6) being identified and forwarded to the machine control system
(58),
characterised in that
e) on the basis of the marking (62) of at least one book cover (2) of the stack (8)
supplied, the machine control system (58) allocates a dataset, stored in the machine
control system (58) and relating to the sequence of the book covers (2), to the stack
(8) supplied, and/or in that an operator allocates this dataset to the stack (8) supplied,
f) on the basis of the markings (62) of the book blocks (61) supplied, a sequence
of these book blocks (61) is determined in the machine control system (58) and compared
to the dataset relating to the sequence of the book covers (2),
g) as a result of this comparison and in the event that at least one book block (61)
is missing in relation to the sequence of the book covers (2), the machine control
system (58) causes at least one book cover (2) corresponding to the at least one missing
book block (61) to be removed.
2. Method according to Claim 1, characterised in that the at least one book cover (2) is removed after a cover-shaping operation.
3. Method according to either of Claims 1 and 2, characterised in that the at least one book cover (2) is removed while falling from a processing device
of the book production line (6), in particular from a cover-shaping device (3), a
deposit tray (4) being moved into a trajectory of the book covers (2) in order to
catch the at least one book cover (2).
1. Procédé de prélèvement d'au moins une couverture (2) de livre, à partir d'un flux
(11) de convoyage de couvertures (2) de livres qui est mis en mouvement, dans une
direction principale de transport (1), sur une ligne de production (6) dévolue à la
fabrication de livres, notamment à la fabrication de livres à tirages restreints,
lesdits livres étant au moins composés d'un corps d'ouvrage (61) et d'une couverture
rigide (2) qui protège ledit corps d'ouvrage (61), incluant les étapes opératoires
consistant à
a) identifier des marques distinctives (62) tant des corps d'ouvrage (61), que des
couvertures (2) des livres, et
b) prélever la couverture (2) à présence minimale en fonction d'une interprétation,
s'opérant dans une commande de machine (58), de l'identification préalablement effectuée,
sachant
c) qu'une pile (8) de couvertures (2), et un certain nombre de corps d'ouvrage (61),
sont délivrés à la ligne (6) de production de livres,
d) que la marque distinctive (62) d'au moins une couverture (2) est identifiée dans
le flux de convoyage (11) de ladite ligne (6) de production de livres, puis transmise
à la commande de machine (58), caractérisé par le fait que,
e) sur la base de la marque distinctive (62) d'au moins une couverture (2) de la pile
(8) délivrée, la commande de machine (58) affecte, à ladite pile (8) délivrée, un
ensemble de données relatif à l'ordre séquentiel des couvertures (2) des livres et
stocké dans ladite commande de machine (58) ; et/ou qu'un opérateur affecte cet ensemble
de données à ladite pile (8) délivrée,
f) sur la base des marques distinctives (62) des corps d'ouvrage (61) délivrés, un
ordre séquentiel de ces corps d'ouvrage (61) est constaté dans ladite commande de
machine (58), puis comparé à l'ensemble de données relatif à l'ordre séquentiel desdites
couvertures (2),
g) dans le cas où au moins un corps d'ouvrage (61) est manquant par rapport à l'ordre
séquentiel desdites couvertures (2), ladite commande de machine (58) provoque, en
tant que résultat de cette comparaison, le prélèvement d'au moins une couverture (2)
correspondant audit corps d'ouvrage (61) à manquement minimal.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé par le fait que le prélèvement de la couverture (2) de livre, à présence minimale, est effectué après
flexion imposée à ladite couverture.
3. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé par le fait que le prélèvement de la couverture (2) de livre, à présence minimale, est effectué au
cours d'une chute hors d'un dispositif de traitement de la ligne (6) de production
de livres, en particulier hors d'un dispositif (3) imposant une flexion aux couvertures,
un réceptacle (4) étant alors engagé dans la trajectoire desdites couvertures (2),
afin de recueillir ladite couverture (2) à présence minimale.