(19) |
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(11) |
EP 2 802 425 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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23.09.2015 Patentblatt 2015/39 |
(22) |
Anmeldetag: 09.01.2013 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2013/050271 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2013/104650 (18.07.2013 Gazette 2013/29) |
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(54) |
VORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUM TIEFZIEHEN VON SCHALENTEILEN MIT INTEGRIERTEM KOPF-
UND ZARGENBESCHNITT
DEVICE AND METHOD FOR THE DEEP DRAWING OF SHELL PARTS WITH INTEGRATED HEAD AND FRAME
TRIMMING
DISPOSITIF ET PROCEDE D'EMBOUTISSAGE D'ELEMENTS EN FORME DE COQUE AVEC DECOUPE DU
FOND ET DE LA PAROI INTEGREE
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
12.01.2012 DE 102012100230
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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19.11.2014 Patentblatt 2014/47 |
(73) |
Patentinhaber: ThyssenKrupp Steel Europe AG |
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47166 Duisburg (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- FLEHMIG, Thomas
40885 Ratingen (DE)
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(74) |
Vertreter: Cohausz & Florack |
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Patent- & Rechtsanwälte
Partnerschaftsgesellschaft mbB
Bleichstraße 14 40211 Düsseldorf 40211 Düsseldorf (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
WO-A1-2008/025387 JP-A- 9 308 920
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DE-B3-102010 000 608 JP-U- H 021 515
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Schalenteilen mit wenigstens
einem Boden-, einem Zargen- und optional einem Flanschbereich aus einer ebenen oder
vorgeformten Platine mit einem Ziehgesenk sowie einem Ziehstempel, wobei das Ziehgesenk
einen Formbereich und mindestens einen Beschnittbereich aufweist, wobei der Formbereich
des Ziehgesenks bei Abschluss des Ziehvorgangs die Außenform des zu ziehenden und
zu schneidenden Schalenteils im Boden-, Zargen- und optional im Flanschbereich aufweist,
der Ziehstempel einen Formbereich und mindestens einen Beschnittbereich aufweist,
wobei der Formbereich des Ziehstempels bei Abschluss des Ziehvorgangs die Innenform
des zu ziehenden und zu schneidenden Schalenteils mit Boden-, Zargen- und optional
Flanschbereich aufweist. Daneben betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Schalenteilen.
[0002] Solch eine Vorrichtung und solch ein Verfahren sind z.B. in der
WO-A-2008025387 offenbart.
[0003] Schalenteile, welche einen Bodenbereich, einen Zargenbereich und optional einen Flanschbereich
aufweisen, werden häufig durch Ziehen einer ebenen oder vorgeformten Platine aus Metall,
vorzugsweise aus Stahl hergestellt. Aus dem Stand der Technik sind Verfahren und Vorrichtungen
zur Herstellung von insbesondere flanschbehafteten Ziehteilen bekannt, mit welchen
aus einer ebenen Platine Ziehteile durch Tiefziehen und Beschneiden in einem Arbeitshub
hergestellt werden können. So ist aus dem Fachbuch "
Schnitt-, Stanz- und Ziehwerkzeuge", Öhler und Kaiser, 8. Auflage (2001) bekannt, das Ziehgesenk, welches den Bodenbereich, Zargenbereich und Flanschbereich
des herzustellenden Ziehteils umfasst, höhenverschiebbar auszuführen, um nach dem
durchgeführten Ziehvorgang das fertige Ziehteil am Flansch außerhalb der zusammen
gefahrenen Werkzeugteile (Gesenk und Stempel) zu beschneiden, so dass im Ergebnis
das gewünschte, flanschbehaftete Ziehteil in einem Arbeitshub des Ziehstempels gefertigt
werden kann. Ein entsprechendes Ziehgesenk ist in dem genannten Fachbuch auf Seite
429 dargestellt. Aufgrund des höhenverschiebbaren Ziehgesenks ist der Aufbau des aus
dem Stand der Technik bekannten Schneid-Zug-Werkzeugs jedoch relativ komplex.
[0004] Ferner gibt es bereits im Stand der Technik Verfahren und entsprechende Vorrichtungen
zur Herstellung von Ziehteilen mit integriertem Beschnitt, welche zur Vermeidung eines
Schabens des Flanschbereichs an der Schneidkante des Ziehstempels den Schneidvorgang
in einem Streckziehschritt der Platine durchführen, so dass beim Schneidvorgang das
Material unter starker Zugbelastung steht und der Flanschbereich nach dem Schnitt
entsprechend nachläuft. Aufgrund des relativ unkontrollierten Nachlaufens des Flanschbereichs
können so hergestellte Ziehteile nicht mit hoher Prozesssicherheit maßgenau gefertigt
werden. Schließlich besteht ein weiteres Problem darin, dass der Flanschbereich zusätzlich
schräg zum Zargenbereich verlaufen muss, um ein Schaben an der scharfen Schneidkante
zu vermeiden. Ein oft gewünschter rechtwinkliger Verlauf des Flanschbereichs zum Zargenbereich
ist nicht in einem Verfahrensschritt herstellbar. Tiefziehpressen haben keine hochgenaue
Werkzeugführung, so dass Beschnittoperationen, insbesondere im Bereich des Boden-
und Zargenbereichs in solchen Pressen nicht möglich sind oder nur sehr schwierig und
aufwendig durchgeführt werden können.
[0005] Mit der noch nicht veröffentlichten deutschen Patentanmeldung
DE 10 2011 050 002.2 hat die Anmelderin zwar eine Lösung für den Beschnitt des Flanschbereiches in einem
Arbeitsschritt während des Ziehens erzielt. Allerdings besteht ein ähnliches Problem
auch für den Kopfbeschnitt einer gezogenen Platine. Bisher werden mindestens zwei
Verfahrensschritte verwendet, nämlich Ziehen der Platine und Durchführung des Beschnitts.
Erfolgt zusätzlich noch ein sogenannter Kopfbeschnitt im Boden- und Zargenbereich
und ggf. im Flanschbereich eines Schalenteils, sind meistens zusätzliche Schnittschritte
erforderlich.
[0006] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
und ein Verfahren zur Herstellung von Schalenteilen durch Tiefziehen zur Verfügung
zu stellen, mit welcher bzw. mit welchem mit möglichst wenig Arbeitsschritten die
Herstellung des Schalenteils und gleichzeitig ein maßhaltiger Beschnitt zumindest
im Zargen- und Bodenbereich des Schalenteils erreicht werden kann.
[0007] Die genannte Aufgabe wird gemäß der Lehre der vorliegenden Erfindung mit einer Vorrichtung
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruches 1 dadurch gelöst, dass der
Beschnittbereich des Ziehstempels mit dem Formbereich des Ziehgesenks eine Schneidkontur
bildet, mit welcher während und bei Abschluss des Ziehvorganges eine Trennung des
Beschnitt- und Formbereichs der Platine zumindest im Zargen- und Bodenbereich des
fertig geformten Schalenteils vorzugsweise im letzten Ziehvorgang durchführbar ist.
[0008] Durch die Bereitstellung der Schneidkontur zwischen dem Beschnittbereich des Ziehstempels
und dem Formbereich des Ziehgesenks wird erreicht, dass beim Einfahren des Ziehstempels
in das Ziehgesenk die im Ziehgesenk eingelegte Platine zunächst im Zargenbereich in
Eingriff mit der Schneidkontur gerät und das fertig gezogene Schalenteil mit Abschließen
des Ziehvorgangs im Bodenbereich getrennt werden kann. In dem vorzugsweise letzten
Ziehvorgang kann daher ein fertiges, gezogenes Schalenteil mit Boden- und Zargenbeschnitt
erzeugt werden. Der Formbereich des Ziehstempels bzw. des Ziehgesenks bildet den Bereich,
welcher zur Umformung der im Wesentlichen ebenen Platine oder auch vorgeformten Platine
zum fertigen Schalenteil führt. Der Beschnittbereich dient dazu, Material für einen
fehlerfreien Ziehvorgang bereitzustellen, so dass ein z.B. faltenfreies Ziehen des
Formbereichs der Platine gewährleistet ist. Durch die Trennung des Zargen- und Bodenbereichs
des fertigen Schalenteils vom Beschnittbereich der Platine kann ein fertig geformtes
und beschnittenes Schalenteil in einem vorzugsweise letzten Ziehvorgang hergestellt
werden.
[0009] Gemäß einer ersten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Formbereich
des Ziehstempels im Vergleich zum Beschnittbereich des Ziehstempels vertieft und der
Formbereich des Ziehgesenks im Vergleich zum Beschnittbereich des Ziehgesenks erhöht
ausgebildet. Vorzugsweise entspricht die Höhendifferenz zwischen Beschnitt- und Formbereich
mindestens der Wanddicke der umzuformenden Platine. Dadurch, dass der Formbereich
des Ziehstempels im Vergleich zum Beschnittbereich des Ziehstempels vertieft ausgebildet
ist, wird ein normaler Ziehvorgang erreicht, da hierdurch kein zusätzliches Material
im Bodenbereich der Platine aufgrund der größeren Ziehtiefe des Beschnittbereichs
des Ziehstempels benötigt wird. Zudem ermöglicht die Höhendifferenz zwischen den Form-
und Beschnittbereichen ein maßhaltiges und vollständiges Trennen des fertig hergestellten
Schalenteils während und bei Abschluss des Ziehvorgangs. Denkbar ist auch, dass der
Beschnittbereich des Ziehstempels erhöht und der Formbereich des Ziehgesenks vertieft
ausgebildet ist oder auch eine Kombination von vertieften und erhöhten Bereichen beispielsweise
des Beschnittbereichs des Ziehstempels mit korrespondierenden erhöhten und vertieften
Formbereichen im Ziehgesenk verwendet wird.
[0010] Verläuft die Schneidkontur des Ziehstempels oder des Ziehgesenks durch den Zargen-,
Boden- und optional den Flanschbereich der Halbschale, kann das Schalenteil während
des Ziehvorgangs vollständig aus der umgeformten Platine freigeschnitten werden. Damit
besteht die Möglichkeit, wie in einem konventionellen Tiefziehvorgang beispielsweise
im Flanschbereich zusätzliches Material zur Verfügung zu stellen, welches beim Ziehvorgang
nachfließen kann, um den Flanschbereich spezifisch auszuformen. Überschüssiges Material
kann über die Schneidkontur dann von dem Schalenteil entfernt werden, so dass hochmaßhaltige
Kantenbereiche des Schalenteils auch beispielsweise im Flanschbereich zur Verfügung
gestellt werden können.
[0011] Um die Schneidkräfte, welche während des Ziehvorgangs auftreten, zu erniedrigen,
weist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung die Schneidkontur zwischen
Beschnittbereich des Ziehstempels und Formbereich des Ziehgesenks im Boden- und optional
im Flanschbereich in Längsrichtung variierende Eingriffshöhen auf. Durch die variierenden
Eingriffshöhen wird gewährleistet, dass während des Einfahrens des Ziehstempels in
das Ziehgesenk die in Eingriff geratenen Formbereiche bzw. Beschnittbereiche von Ziehstempel
und Ziehgesenk kurz vor Abschluss des Ziehvorgangs zu unterschiedlichen Einfahrtiefen
des Ziehstempels in Eingriff geraten und damit ein fortlaufender Trennprozess entlang
der Schneidkontur, welcher punkt- oder bereichsweise beginnt, gewährleistet wird.
Dadurch, dass der Formbereich und der Beschnittbereich der gezogenen Platine nicht
entlang der gesamten Länge der Schneidkontur gleichzeitig getrennt werden, ist gewährleistet,
dass die Schneidkräfte moderat bleiben und der in den Fachkreisen bekannte "Schnittschlag"
im Wesentlichen verhindert werden kann.
[0012] Vorzugsweise werden die verschiedenen Eingriffshöhen zwischen dem Formbereich und
dem Beschnittbereich des Ziehstempels und/oder des Ziehgesenks durch eine vorgesehene
Einlaufkontur bereitgestellt. Die Einlaufkontur kann unterschiedliche Formen aufweisen.
So ist es beispielsweise möglich, durch eine lineare Einlaufkontur, welche in Schneidkonturrichtung
variierende Neigungen aufweist, unterschiedliche Eingriffshöhen zu gewährleisten.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist im Ziehstempel
eine runde Einlaufkontur zumindest teilweise in Bereichen der Schneidkontur des Ziehstempels
vorgesehen, in denen im korrespondierenden Bereich des Ziehgesenks eine Schneidkante
angeordnet ist und/oder im Ziehstempel zumindest teilweise eine Schneidkante in den
Bereichen der Schneidkontur des Ziehgesenks vorgesehen, in denen im Ziehgesenk eine
runde Einlaufkontur vorgesehen ist. Durch die Kombination von runder Einlaufkontur,
d.h. die Einlaufkontur besitzt einen Radius anstatt einer "scharfen" Schneidkante,
und "scharfer" Schneidkante kann gleichzeitig während des Ziehvorgangs mit Einleiten
des Schneidvorgangs eine verbesserte Zentrierung des Ziehstempels im Ziehgesenk erfolgen.
Hierdurch ergibt sich eine besonders genaue Schnittführung. Denkbar ist auch die Verwendung
von zwei aufeinander treffenden "scharfen" Schneidkanten.
[0014] Bevorzugt sind zumindest die die Schneidkontur bildenden Teile des Ziehstempels und/oder
des Ziehgesenks als austauschbare Einsätze ausgebildet, da diese erhöhtem Verschleiß
unterworfen sind und dann einfach ausgetauscht werden können.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung ist wahlweise ein ebener Platinenauflagebereich
vorgesehen, so dass die Platine auf einfache Weise vor dem Umformen und Beschneiden,
beispielsweise automatisch, in die Vorrichtung eingelegt werden kann.
[0016] Besonders gute Schneidergebnisse konnten gemäß einer nächsten Ausführungsform der
Vorrichtung dadurch erreicht werden, dass die Einlaufkontur mindestens einen Radius
von 0,5 mm und die Schneidkante einen Radius von maximal 0,05 mm, insbesondere maximal
0,02 mm aufweist. Hierdurch wird eine besonders gute Zentrierung des Ziehstempels
beim Ziehen und Beschneiden der Platine erreicht, so dass eine sehr gute Maßhaltigkeit
gewährleistet werden kann.
[0017] Schließlich kann der Materialfluss während des Ziehvorgangs zusätzlich dadurch gesteuert
werden, dass ein Niederhalter zum Niederhalten der zu ziehenden Platine während des
Ziehens vorgesehen ist.
[0018] Gemäß einer nächsten Lehre der vorliegenden Erfindung wird die aufgezeigte Aufgabe
durch ein Verfahren zur Herstellung von Schalenteilen mit einem Boden-, Zargen- und
optional einem Flanschbereich aus einer ebenen oder vorgeformten Platine durch Ziehen
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gelöst, wobei eine Platine aus
Metall, vorzugsweise Stahl, in die Vorrichtung eingelegt wird und durch Einfahren
des Ziehstempels in das Ziehgesenk die Platine gezogen und während des Umformvorganges
zumindest im Boden- und Zargenbereich durch die bereitgestellte Schneidkontur beschnitten
wird, so dass ein Beschnittbereich und ein Formbereich der Platine zumindest teilweise
getrennt wird und ein fertiges Schalenteil, welches im Wesentlichen die Form des Formbereichs
des Ziehstempels und des Ziehgesenks aufweist, hergestellt wird. Wie bereits zuvor
erläutert, wird durch das erfindungsgemäße Verfahren unter Verwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung erreicht, dass aus einer ebenen oder vorgeformten Platine ein Schalenteil
vorzugsweise in einem letzten Ziehvorgang hergestellt werden kann, welches gleichzeitig
zumindest im Boden- und Zargenbereich beschnitten ist. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
können auf besonders wirtschaftliche Art und Weise Schalenteile hergestellt werden.
[0019] Gemäß einer Ausgestaltung des Verfahrens wird das durch den Formbereich des Ziehstempels
und des Ziehgesenks geformte Schalenteil mit Abschluss des Ziehvorganges vollständig
vom Beschnittbereich abgetrennt.
[0020] Alternativ ist es auch gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens möglich,
entlang der Schnittlinie bereichsweise Material, vorzugsweise in Form von Stegen,
stehen zu lassen, d.h. eine unterbrochene Schnittlinie zu erzeugen, wodurch das Schalenteil
zumindest teilweise noch mit dem Beschnittbereich verbunden ist und zugleich aus dem
Werkzeug entnommen werden kann. In einem weiteren Trennprozess kann dann der Beschnittbereich
von dem Gut-Teil getrennt werden.
[0021] Um die Schneidkräfte während des Beschneidens der Platine moderat zu halten und den
sogenannten "Schnittschlag" im Wesentlichen zu verhindern, erfolgt vorzugsweise das
Beschneiden der Platine im Boden- und optional im Flanschbereich zumindest teilweise
fortlaufend beginnend von den zuerst im Eingriff stehenden Bereichen der Schneidkontur
zwischen Formbereich und Beschnittbereich des Ziehstempels und Ziehgesenks. Dadurch,
dass nicht die vollständige Schneidkontur im Eingriff bei einer bestimmten Einfahrtiefe
des Ziehstempels steht, besteht die Möglichkeit, einen fortlaufenden Beschnitt der
Platine während des Ziehvorgangs bzw. bei Abschluss des Ziehvorgangs zu erzielen.
[0022] Schließlich ist es besonders vorteilhaft bei Platinen aus Stahl, wenn diese Platinen
warmumgeformt werden. Bei einer Warmumformung einer Stahlplatine wird die Platine
vorzugsweise auf eine Temperatur oberhalb des AC3-Temperaturpunktes erhitzt, warm
umgeformt, so dass ein leichter umzuformendes Gefüge in der Platine vorliegt. Wird
die Platine im geschlossenen Zustand des Werkzeugs abgeschreckt, kann ein Presshärten
erreicht werden, sofern der Werkstoff der Platine eine Umwandlung in ein im Wesentlichen
martensitisches Gefüge zulässt.
[0023] Im Weiteren soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung näher erläutert werden. Die Zeichnung zeigt in
- Fig. 1a)
- in einer perspektivischen Darstellung ein typisches Schalenteil, welches mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung hergestellt werden soll,
- Fig. 1b)
- eine schematische Draufsicht auf eine umzuformende Platine vor dem Ziehen und Beschneiden,
- Fig. 2 bis 4
- in einer schematischen Schnittansicht entlang der Schnittlinie S in Fig. 1a) ein Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung mit eingelegter Platine während verschiedener Zeitpunkte des Ziehvorganges,
- Fig. 5 und 6
- in einer perspektivischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer tiefgezogenen
und geschnittenen Platine zu verschiedenen Zeitpunkten des Ziehvorganges,
- Fig. 7
- in einer perspektivischen Darstellung das Ziehgesenk des Ausführungsbeispiels aus
Fig. 2 bis 6,
- Fig. 8
- in einer perspektivischen Darstellung den Ziehstempel des Ausführungsbeispiels aus
Fig. 2 bis 6 und
- Fig. 9
- schematisch einen beispielhaften Verlauf der Eingriffshöhe entlang der Schneidkontur
im Boden- und optional im Flanschbereich.
[0024] Zunächst zeigt Fig. 1a) in einer perspektivischen Darstellung ein Schalenteil 1 mit
einem Bodenbereich 2, einem Zargenbereich 3 und einem Flanschbereich 4. Ein entsprechendes
Schalenteil 1 kann beispielsweise zur Herstellung eines Trägers eines Kraftfahrzeugs
verwendet werden, wobei das Schalenteil 1 beispielsweise mit einem weiteren Schalenteil
über die Flansche 4 verbunden wird und so einen stabilen Hohlkörper bilden kann. Ferner
zeigt Fig. 1a) eine Schnittlinie S, welche die Schnittlinie angibt, in welcher die
Fig. 2 bis 4 dargestellt sind.
[0025] Ausgangsmaterial kann beispielsweise die in Fig. 1b) in einer schematischen Draufsicht
gezeigte Platine 5 sein, welche einen Beschnittbereich 5a und einen Formbereich 5b
aufweist, wobei im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Beschnittbereich 5a den Formbereich
5b umlaufend angeordnet ist. Der Beschnittbereich 5a bildet den Bereich der Platine,
welcher nach dem Umformen und Beschneiden nicht mehr Teil des fertigen Schalenteils
1 ist. Korrespondierende Beschnitt- und Formbereiche sind auch in der Vorrichtung
zur Herstellung der Schalenteile vorgesehen, um die verschiedenen Bereiche unterschiedlich
umzuformen und voneinander zu trennen.
[0026] Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Herstellung eines Schalenteils 1 aus
einer Platine 5 entlang der Schnittlinie S ist in Fig. 2 dargestellt. Fig. 2 zeigt
eine ebene Platine 5, welche in ein Ziehgesenk 6 eingelegt ist. Der Ziehstempel 7
umfasst zwei Niederhalter 7a, mit welchen der Materialeinzug beim Ziehen gesteuert
werden kann. Zusätzlich weist der Ziehstempel 7 einen Beschnittbereich 8 und einen
Formbereich 9 auf. Das Ziehgesenk 6 weist ebenfalls einen Beschnittbereich 8' und
einen Formbereich 9' auf. Der Formbereich 9 des Ziehstempels 7 weist die Innenform
10 (Fig. 1) des Schalenteils und der Formbereich 9' des Ziehgesenks 6 die Außenform
11 des fertigen Schalenteils 1 auf. Der Beschnittbereich 8 des Ziehstempels 7 bildet
mit dem Formbereich 9' des Ziehgesenks eine Schneidkontur 12, welche es ermöglicht,
den Formbereich 5b der umgeformten Platine 5 und damit das Schalenteil 1 zumindest
im Bodenbereich 2 und im Zargenbereich 4 vom Beschnittbereich 5a der Platine 5 zu
trennen. Die Trennung erfolgt während des Ziehvorganges, wie in den Fig. 3 und 4 gezeigt
wird. Die Schneidkontur 12 wird sowohl im Ziehstempel 7 und auch im Ziehgesenk 6 vorzugsweise
durch Einsätze 7b, 6a bereitgestellt, um bei Verschleiß einen einfachen Austausch
vornehmen zu können.
[0027] Wie in Fig. 3 dargestellt taucht zunächst der Ziehstempel 7 in das Ziehgesenk 6 ein
und verformt die Platine 5 mit dem vorstehenden Beschnittbereich 8 derart, dass die
Platine im Formbereich 9 bzw. 9' des Ziehgesenks 6 bzw. des Ziehstempels 7 faltenfrei
gezogen wird. Dies wird beispielsweise dadurch gewährleistet, dass, wie im vorliegenden
Ausführungsbeispiel der Fig. 3 und 4 dargestellt, der Formbereich 9 des Ziehstempels
vertieft gegenüber dem Beschnittbereich 8 des Ziehstempels ausgebildet ist, wobei
die Höhendifferenz a zwischen dem Beschnittbereich und dem Formbereich des Ziehstempels
zumindest die Wanddicke der Platine beträgt. Wie in Fig. 3 ebenfalls dargestellt,
weist der Formbereich 9' des Ziehgesenks beim Übergang zum Beschnittbereich 8' eine
Einlaufrundung 13 auf. Diese Einlaufrundung 13 verbessert zusammen mit der im Ziehstempel
beim Übergang vom Formbereich 9 in den Beschnittbereich 8 vorgesehenen Schneidkante
14 eine Zentrierung des Ziehstempels ohne aufwendige Führungsmaßnahmen. Taucht der
Ziehstempel 7 nun noch tiefer in das Ziehgesenk 6 ein und erreicht seine Endposition,
wird über die Schneidkante 14 und die Einlaufrundung 13 das Schalenteil 1 im Formbereich
von dem Beschnittbereich 15 der umgeformten Platine getrennt, so dass die Schneidlinie
durch den Zargenbereich 3 und den Bodenbereich 2 des Schalenteils 1 verläuft. Vorzugsweise
verläuft der Beschnittbereich 8 des Ziehstempels 7 bzw. der Beschnittbereich 8' des
Ziehgesenks 6 auch umlaufend um den Flanschbereich 4 des fertigen Schalenteils 1,
so dass die Kanten des Flanschbereichs 4 während des Ziehvorgangs beschnitten werden
und damit frei von Einflüssen des Ziehvorganges sind.
[0028] Die Fig. 5 und 6 zeigen in einer perspektivischen Darstellung den Zieh- und Schneidvorgang
an einer umgeformten Platine 5, welche einen Beschnittbereich 5a sowie einen Formbereich
5b aufweist. Wie in Fig. 5 zu erkennen ist, beginnt während des Ziehvorgangs der Schneidvorgang
an der Zarge 3 des späteren Schalenteils 1. Bei Fortschreiten des Ziehvorganges wird
das Schalenteil 1 bzw. der Formbereich 5a der Platine bis zum Abschluss des Ziehvorganges
vollständig herausgetrennt, Fig. 6. Der Beschnitt erfolgt vorzugsweise sowohl im Zargenbereich
3 als auch im Bodenbereich 2. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird zusätzlich
der Flanschbereich 4 am Ende des Ziehvorganges frei geschnitten.
[0029] Fig. 7 und Fig. 8 zeigen ein Ausführungsbeispiel des Ziehstempels 7 bzw. des Ziehgesenks
6 in einer perspektivischen Darstellung. In Fig. 7 ist gut zu erkennen, dass der Formbereich
9' im Ziehgesenk erhöht ist gegenüber dem unmittelbar angrenzenden Beschnittbereich
8'. Im Gegenzug ist im Ziehstempel 7, welcher in Fig. 8 dargestellt ist, der Formbereich
9 vertieft gegenüber dem unmittelbar angrenzenden Beschnittbereich 8 ausgebildet.
Hierdurch wird erreicht, dass über die vorstehenden Bereiche des Beschnittbereichs
8 des Ziehstempels 7 die Platine faltenfrei und ohne Beschädigung durch die "scharfen"
Kanten des Werkzeugs gezogen werden kann, um anschließend die Form des Formbereichs
9' oder 9 des Ziehgesenks 6 respektive des Ziehstempels 7 anzunehmen. Gleichzeitig
wird über die Schneidkontur 12 des Ziehstempels 7 bzw. Schneidkontur 12' des Ziehgesenks
6 das Schalenteil 1 fertig beschnitten. Im Zargenbereich kommt es zu einer vollständigen
Überdeckung der Schnittkanten des Ziehstempels 7 und des Ziehgesenks 6.
[0030] In Fig. 9 ist nun schematisch die Schneidkontur 12 des Ziehstempels 7 für den Boden-
und ggf. Flanschbereich dargestellt. Die Eingriffshöhe 16, also die Höhe, bei welcher
der Ziehstempel 7 und das Ziehgesenk 6 die Platine 5 in Eingriff nehmen und schneiden,
ist als Schnittlinie 16 dargestellt. Die Schnittlinie 16 zeigt eine variierende Höhe,
so dass der Schneidprozess zunächst in den Bereichen 16a beginnt und sich mit zunehmender
Einfahrtiefe des Ziehstempels in Pfeilrichtung fortsetzt. Hierdurch können die Schneidkräfte
moderat gehalten werden. Für den Verlauf der Eingriffslinie 7 der Schneidkontur 12
sind unterschiedliche Formen denkbar, beispielsweise ein linearer, ein wellenförmiger
oder beispielsweise ein sägezahnartiger Verlauf.
[0031] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Ziehstempel 7 mit einem vertieften
Formbereich 9 ausgestattet. Das Ziehgesenk 6 des Ausführungsbeispiels weist einen
erhöhten Formbereich 9' auf. Denkbar ist aber auch, wie bereits ausgeführt, dass das
Ziehgesenk 6 einen vertieften Formbereich und der Ziehstempel 7 einen vorstehenden
Formbereich aufweist oder eine Kombination von beidem vorgesehen ist.
[0032] Durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann wie bereits erläutert
eine ebene oder beispielsweise vorgeformte Platine 5 in einem letzten Ziehvorgang
zu einem Schalenteil 1 mit optionalem Flanschbereich 4 umgeformt und gleichzeitig
fertig beschnitten werden. Der typische Kopfbeschnitt der Ziehteile, welcher üblicherweise
in mehreren Arbeitsgängen erfolgt, ist dann nicht mehr notwendig. Die Herstellung
von Schalenteilen 1 kann dadurch deutlich wirtschaftlicher erfolgen.
1. Vorrichtung zur Herstellung von Schalenteilen (1) mit wenigstens einem Boden- (2),
einem Zargen- (3) und optional einem Flanschbereich (4) aus einer ebenen oder vorgeformten
Platine (5) mit einem Ziehgesenk (6) sowie einem Ziehstempel (7), wobei das Ziehgesenk
(6) einen Formbereich (9') und mindestens einen Beschnittbereich (8') aufweist, wobei
der Formbereich (9') des Ziehgesenks (6) bei Abschluss des Ziehvorgangs die Außenform
(11) des zu ziehenden und zu schneidenden Schalenteils (1) im Boden- (2), Zargen-
(3) und optional im Flanschbereich (4) aufweist, der Ziehstempel (7) einen Formbereich
(9) und mindestens einen Beschnittbereich (8) aufweist, wobei der Formbereich (9)
des Ziehstempels (7) bei Abschluss des Ziehvorgangs die Innenform (10) des zu ziehenden
und zu schneidenden Schalenteils (1) mit Boden-, Zargen- und optionalen Flanschbereich
(2,3,4) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Beschnittbereich (8) des Ziehstempels (7) mit dem Formbereich (9') des Ziehgesenks
(6) eine Schneidkontur (12) bildet, mit welcher während und bei Abschluss des Ziehvorganges
eine Trennung des Beschnitt- und Formbereichs (5a,5b) der Platine (5) zumindest im
Zargen-, Boden- (2,3) und optional im Flanschbereich (4) des fertig geformten Schalenteils
(1) vorzugsweise im letzten Ziehvorgang durchführbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formbereich (9) des Ziehstempels (7) im Vergleich zum Beschnittbereich (8) des
Ziehstempels (7) vertieft und der Formbereich (9') des Ziehgesenks (6) im Vergleich
zum Beschnittbereich (8') des Ziehgesenks (6) erhöht ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkontur durch den Zargen-, Boden- und durch den Flanschbereich (2,3,4)
des Schalenteils (1) verläuft.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkontur (12) zwischen Beschnittbereich (8) des Ziehstempels (7) und Formbereich
(9') des Ziehgesenks (6) im Boden- und optional im Flanschbereich (3, 4) in Längsrichtung
variierende Eingriffshöhen (16) aufweist.
5. Vorrichtung einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Formbereich (9,9') und dem Beschnittbereich (8,8') des Ziehstempels
(7) und/oder des Ziehgesenks (6) eine Einlaufkontur (13,14) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass im Ziehstempel (7) eine runde Einlaufkontur zumindest teilweise in Bereichen der
Schneidkontur (12) des Ziehstempels (7) vorgesehen ist, in denen im korrespondierenden
Bereich des Ziehgesenks (6) eine Schneidkante angeordnet ist und/oder im Ziehstempel
(7) zumindest teilweise eine Schneidkante (14) in den Bereichen der Schneidkontur
(12) des Ziehgesenks (6) vorgesehen ist, in denen im Ziehgesenk (6) eine runde Einlaufkontur
(13) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die die Schneidkontur (12) bildenden Teile des Ziehstempels (7) und/oder des Ziehgesenks
(6) als austauschbare Einsätze (7b,6a) ausgebildet sind.
8. Vorrichtung einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einlaufkontur (13) mindestens einen Radius von 0,5 mm und die Schneidkante (14)
einen Radius von maximal 0,05 mm aufweist.
9. Vorrichtung einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Niederhalter (7a) zum Niederhalten der zu ziehenden Platine (5) während des Ziehens
vorgesehen ist.
10. Verfahren zur Herstellung von Schalenteilen mit einem Boden-, Zargen- und einem optionalen
Flanschbereich aus einer ebenen oder vorgeformten Platine durch Ziehen unter Verwendung
einer Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Platine in die Vorrichtung
eingelegt wird und durch Einfahren des Ziehstempels in das Ziehgesenk die Platine
gezogen und während des Umformvorganges zumindest im Boden- und Zargenbereich durch
die bereitgestellte Schneidkontur beschnitten wird, so dass ein Beschnittbereich und
ein Formbereich der Platine zumindest teilweise getrennt wird und ein fertiges Schalenteil,
welches im Wesentlichen die Form des Formbereichs des Ziehstempels und des Ziehgesenks
aufweist, hergestellt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das durch den Formbereich des Ziehstempels und des Ziehgesenks gezogene Schalenteil
mit Abschluss des Ziehvorganges vollständig vom Beschnittbereich der Platine abgetrennt
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass das Beschneiden der Platine im Boden- und optional im Flanschbereich zumindest teilweise
fortlaufend beginnend von den zuerst im Eingriff stehenden Bereichen der Schneidkontur
zwischen Formbereich und Beschnittbereich des Ziehstempels und Ziehgesenks erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 10 bis 12
dadurch gekennzeichnet, dass die Platine warmumgeformt wird.
1. Device for producing shell components (1) having at least a lower region (2), a frame
region (3) and optionally a flange region (4) from a planar or preformed plate (5)
with a drawing die (6) and a drawing punch (7), the drawing die (6) having a shaping
region (9') and at least one cutting region (8'), the shaping region (9') of the drawing
die (6) having at the end of the drawing operation the outer shape (11) of the shell
component (1) to be drawn and to be cut in the lower region (2), frame region (3)
and optionally in the flange region (4), the drawing punch (7) having a shaping region
(9) and at least one cutting region (8), the shaping region (9) of the drawing punch
(7) having, at the end of the drawing operation, the inner shape (10) of the shell
component (1) to be drawn and to be cut with a lower region, frame region and optionally
a flange region (2, 3, 4),
characterised in that
the cutting region (8) of the drawing punch (7) forms with the shaping region (9')
of the drawing die (6) a cutting contour (12) with which, during and at the end of
the drawing operation, a separation of the cutting region and shaping region (5a,
5b) of the plate (5) can be carried out at least in the frame region, lower region
(2, 3) and optionally in the flange region (4) of the completely formed shell component
(2), preferably in the final drawing operation.
2. Device according to claim 1,
characterised in that
the shaping region (9) of the drawing punch (7) is constructed so as to be recessed
in comparison with the cutting region (8) of the drawing punch (7) and the shaping
region (9') of the drawing die (6) is constructed so as to be raised in comparison
with the cutting region (8') of the drawing die (6).
3. Device according to claim 1 or 2,
characterised in that
the cutting contour extends through the frame region, lower region and flange region
(2, 3,4) of the shell component (1).
4. Device according to any one of claims 1 to 3,
characterised in that
the cutting contour (12) between the cutting region (8) of the drawing punch (7) and
the shaping region (9') of the drawing die (6) has engagement depths (16) which vary
in a longitudinal direction in the lower region and optionally in the flange region
(3, 4).
5. Device according to any one of claims 1 to 4,
characterised in that
an introduction contour (13,14) is provided between the shaping region (9,9') and
the cutting region (8,8') of the drawing punch (7) and/or the drawing die (6).
6. Device according to any one of claims 1 to 5,
characterised in that
a round introduction contour is provided in the drawing punch (7) at least partially
in regions of the cutting contour (12) of the drawing punch (7), in which regions
a cutting edge is arranged in the corresponding region of the drawing die (6) and/or
a cutting edge (14) is provided at least partially in the drawing punch (7) in the
regions of the cutting contour (12) of the drawing die (6), in which regions a round
introduction contour (13) is provided in the drawing die (6).
7. Device according to any one of claims 1 to 6,
characterised in that
the portions of the drawing punch (7) and/or the drawing die (6) forming the cutting
contour (12) are in the form of exchangeable inserts (7b, 6a).
8. Device according to any one of claims 1 to 7,
characterised in that
the introduction contour (13) has at least a radius of 0.5 mm and the cutting edge
(14) has a radius of a maximum of 0.05 mm.
9. Device according to any one of claims 1 to 8,
characterised in that
a retention member (7a) is provided for retaining the plate (5) to be drawn during
the drawing operation.
10. Method for producing shell components having a lower region, frame region and an optional
flange region from a planar or preformed plate by drawing using a device according
to any one of claims 1 to 9, wherein the plate is inserted into the device and the
plate is drawn by introducing the drawing punch into the drawing die and is cut by
the provided cutting contour during the shaping operation at least in the lower region
and frame region so that a cutting region and a shaping region of the plate is at
least partially separated and a finished shell component which substantially has the
shape of the shaping region of the drawing punch and the drawing die is produced.
11. Method according to claim 10,
characterised in that
the shell component drawn by the shaping region of the drawing punch and the drawing
die is completely separated from the cutting region of the plate when the drawing
operation is finished.
12. Method according to claim 10 or 11,
characterised in that
the cutting of the plate is carried out in the lower region and optionally in the
flange region at least partially continuously beginning from the regions of the cutting
contour initially in engagement between the shaping region and the cutting region
of the drawing punch and the drawing die.
13. Method according to claims 10 to 12, characterised in that the plate is shaped in the hot state.
1. Dispositif pour la fabrication d'éléments de coque (1) avec au moins une région de
fond (2), une région de cadre (3) et éventuellement une région de bride (4), à partir
d'un flan (5) plat ou préformé, avec une matrice d'emboutissage (6) et un poinçon
d'emboutissage (7), dans lequel la matrice d'emboutissage (6) comporte une région
de formage (9') et au moins une région de coupe (8'), dans lequel la région de formage
(9') de la matrice d'emboutissage (6) présente, à la fin du processus d'emboutissage,
la forme extérieure (11) de l'élément de coque (1) à emboutir et à couper dans la
région de fond (2), la région de cadre (3) et éventuellement la région de bride (4),
le poinçon d'emboutissage (7) comporte une région de formage (9) et au moins une région
de coupe (8), dans lequel la région de formage (9) du poinçon d'emboutissage (7) présente,
à la fin du processus d'emboutissage, la forme intérieure (10) de l'élément de coque
(1) à emboutir et à couper, avec la région de fond, la région de cadre et éventuellement
la région de bride (2, 3,4),
caractérisé en ce que
la région de coupe (8) du poinçon d'emboutissage (7) forme un contour de coupe (12)
ensemble avec la région de formage (9') de la matrice d'emboutissage (6), permettant
de réaliser, pendant et après le processus d'emboutissage, une séparation de la région
de coupe et de formage (5a, 5b) du flan (5), au moins dans la région de cadre, la
région de fond (2, 3) et éventuellement dans la région de bride (4) de l'élément de
coque (1) ainsi formé, de préférence au cours du dernier processus d'emboutissage.
2. Dispositif selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
la région de formage (9) du poinçon d'emboutissage (7) est renfoncée par rapport à
la région de coupe (8) du poinçon d'emboutissage (7), et la région de formage (9')
de la matrice d'emboutissage (6) est surélevée par rapport à la région de coupe (8')
de la matrice d'emboutissage (6).
3. Dispositif selon la revendication 1 ou 2,
caractérisé en ce que
le contour de coupe s'étend à travers la région de cadre, la région de fond et la
région de bride (2, 3, 4) de l'élément de coque (1).
4. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 3,
caractérisé en ce que
le contour de coupe (12) présente des hauteurs d'attaque (16) variables dans la direction
longitudinale, entre la région de coupe (8) du poinçon d'emboutissage (7) et la région
de formage (9') de la matrice d'emboutissage (6), dans la région de fond et éventuellement
dans la région de bride (3, 4).
5. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 4,
caractérisé en ce que
un contour d'entrée (13,14) est prévu entre la région de formage (9, 9') et la région
de coupe (8, 8') du poinçon d'emboutissage (7) et/ou de la matrice d'emboutissage
(6).
6. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 5,
caractérisé en ce que
dans le poinçon d'emboutissage (7), il est prévu un contour d'entrée rond, au moins
partiellement dans des régions du contour de coupe (12) du poinçon d'emboutissage
(7), dans lesquelles une arête de coupe est agencée dans la région correspondante
de la matrice d'emboutissage (6) et/ou dans le poinçon d'emboutissage (7), il est
prévu au moins partiellement une arête de coupe (14) dans les régions du contour de
coupe (12) de la matrice d'emboutissage (6), dans lesquelles un contour d'entrée rond
(13) est prévu dans la matrice d'emboutissage (6).
7. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 6,
caractérisé en ce que
les parties du poinçon d'emboutissage (7) et/ou de la matrice d'emboutissage (6) formant
le contour de coupe (12) sont conçues comme des inserts interchangeables (7b, 6a).
8. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 7,
caractérisé en ce que
le contour d'entrée (13) présente au moins un rayon de 0,5 mm et l'arête de coupe
(14) présente un rayon maximum de 0,05 mm.
9. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 8,
caractérisé en ce que
un serre-flan (7a) destiné à appuyer sur le flan (5) à emboutir pendant l'emboutissage.
10. Procédé pour la fabrication d'éléments de coque avec une région de fond, une région
de cadre et une région de bride facultative, à partir d'un flan plat ou préformé,
par emboutissage à l'aide d'un dispositif selon l'une des revendications 1 à 9, dans
lequel le flan est introduit dans le dispositif et embouti en insérant le poinçon
d'emboutissage dans la matrice d'emboutissage, et découpé au moins dans la région
de fond et la région de bride, à l'aide du contour de coupe prêt à l'emploi, pendant
l'opération de formage, de manière à séparer au moins partiellement une région de
coupe et une région de formage du flan et à fabriquer un élément de coque fini présentant
essentiellement la forme de la région de formage du poinçon d'emboutissage et de la
matrice d'emboutissage.
11. Procédé selon la revendication 10,
caractérisé en ce que
l'élément de coque embouti par la région de formage du poinçon d'emboutissage et de
la matrice d'emboutissage est entièrement séparé de la région de coupe du flan à la
fin du processus d'emboutissage.
12. Procédé selon la revendication 10 ou 11,
caractérisé en ce que
le découpage du flan dans la région de fond et éventuellement dans la région de bride
est réalisé au moins partiellement en continu, en partant des régions du contour de
coupe entre la région de formage et la région de coupe du poinçon d'emboutissage et
de la matrice d'emboutissage venant en prise en premier.
13. Procédé selon les revendications 10 à 12,
caractérisé en ce que
le flan est formée à chaud.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente
In der Beschreibung aufgeführte Nicht-Patentliteratur
- Schnitt-, Stanz- und Ziehwerkzeuge20010000 [0003]