[0001] Die Erfindung betrifft einen Modeartikel aus Maschenware mit einem zumindest dreidimensionalen
Aufbau in Form einer Handtasche, Umhängetasche, Einkaufstasche Abendtasche, Clutch,
Kulturtasche, Handytasche, Geldtasche, Brustbeutel usw.
[0002] Derartige Modeartikel sind in vielfältiger Form und Ausgestaltung bekannt und gebräuchlich.
Neben den üblichen Materialien für diese Artikel, wie Leder, Kunstleder, textile Stoffe,
sind auch Taschen in Häkel- oder Stricktechnik bekannt.
[0003] Modeartikel in Form von Handtaschen bestehen im wesentlichen aus einem Taschenkorpus
mit einer Verschlußeinrichtung sowie einem Tragegriff bzw. einem Trageriemen. Der
Taschenkorpus weist ein äußeres und ein inneres Flächengebilde auf, wobei das innere
Flächengebilde meist aus einem textilen Material besteht.
[0004] Bekannt ist aus dem
DD2676U eine Netztasche, bei der das zu einer Tasche ausgebildete Netzgewebe aus gehäkeltem
oder filiertem starken Polyamiddraht oder Textilfasern an den beiden Längskanten seiner
oberen Öffnung durch je eine Einfassung aus einem derben, nicht netzartigen Stoff
eingefaßt und jede dieser beiden Einfassungen mit einem breiten, riemenartigen Tragegriff
versehen ist. Die beiden Längskanten der oberen Öffnung der Netzgewebetasche sind
je auf einem Band doppelt festgenäht und die beiden Bänder werden je in eine Einfassung
eingelegt. Anschließend werden die Einfassungen durch je zwei Nähte in Längs- und
Querrichtung verschlossen. Der Taschenkorpus besteht hier aus einem das äußere Flächengebilde
bildenden Netz und weist kein inneres Flächengebilde auf.
[0005] Aus der
DE 2328136A1 ist eine Tragtasche aus Maschenware und ein Verfahren zur Herstellung bekannt. Die
Tragtasche besteht aus einer durch Nähte zusammengefügten oder schlauchförmig gestrickten
Maschenware. Um möglichst geringe Abmessungen der leeren Tasche zu erhalten, ist diese
aus hochelastischen Fäden, z. B. texturierten synthetischen Fäden auf Rundstrickmaschinen
hergestellt. Damit die Oberkante der Tragetasche eine größere Stabilität besitzt und
auch gegen Umrollen der Ware abgesichert ist, ist an der Oberkante der Tragtasche
vorteilhaft ein Doppelrand vorgesehen. Die Henkel werden von gegenüberliegenden angestrickten
Schlaufen gebildet.
[0006] Weiterhin bekannt sind Häkeltaschen in den unterschiedlichsten Formen und Ausführungen.
Diese bestehen im wesentlichen aus zwei gehäkelten Rechtecken, die an drei Seiten
zusammengenäht oder -gehäkelt werden. Anschließend werden die Henkel angebracht.
[0007] Die Häkeltaschen können bei Bedarf ein Innenfutter aufweisen, das in die Tasche eingenäht
wird.
[0008] Dies hat den Nachteil, dass zum einen Bereiche des Innenfutters überstehen und somit
von außen sichtbar sind oder zum anderen, dass sich der Stoff des Innenfutters beim
Einnähen kräuselt. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Nähte von außen sichtbar
sind, was sich als störend im Gesamteindruck der Tasche auswirken kann. Ein weiterer
Nachteil ergibt sich dabei, wenn Tragegriffe oder Trageriemen ebenfalls in Häkeltechnik
ausgeführt werden, dass sich diese von den Rändern her einrollen können.
[0009] Ausgehend vom vorbeschriebenen Stand der Technik zielt die Erfindung darauf ab, die
Nachteile zu vermeiden und einen Modeartikel aus Maschenware in Form von Handtasche,
Umhängetasche, Einkaufstasche Abendtasche, Clutch, Kulturtasche, Handytasche, Geldtasche,
Brustbeutel usw. bereitzustellen, die sich durch eine besondere Ausgestaltung auszeichnet.
[0010] Gelöst wird die Aufgabe durch einen Modeartikel mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Weitere Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen und im nachfolgenden Ausführungsbeispiel
beschrieben.
[0011] Der eingangs genannte Modeartikel aus Maschenware mit einem zumindest dreidimensionalen
Aufbau besteht im wesentlichen aus einem Grundkorpus und gegebenenfalls einer Verschließeinrichtung
und ist bei Bedarf mit einem Tragegriff und/oder Trageriemen versehen. Der Grundkorpus
weist eine durch Häkeln oder Stricken hergestellte äußere Hülle und ein inneres aus
einem textilen Stoff hergestelltes Inlett auf, wobei die äußere Hülle und das Inlett
mittels Häkeltechnik miteinander verbunden sind. Dazu sind an den Oberkanten im Bereich
der Öffnung des Inletts entweder eine Schlaufennaht oder Durchbrüche angeordnet.
[0012] Am Inlett können im Bereich der Öffnung Tragegriffe und/oder Trageriemen angebracht
sein, die bandförmig ausgebildet sind und ebenfalls beidseitig eine Schlaufennaht
oder Durchbrüche zum Anhäkeln aufweisen.
[0013] Der Vorteil besteht darin, dass durch die Verbindung von äußerer Hülle und Inlett
mittels Häkeltechnik eine glatte Verbindung bei einem ansprechenden Erscheinungsbild
durch eine saubere Häkelkante erfolgt.
[0014] Anhand eines Ausführungsbeispiels soll die Erfindung näher beschrieben werden. Es
zeigen:
Figur 1 - Modeartikel in Form einer Handtasche
Figur 2 - Inlettausführung
Figur 3 - Inlettausführung.
[0015] Die Figur 1 zeigt den erfindungsgemäßen Modeartikel in Form einer Handtasche. Diese
besteht aus dem Grundkorpus
1 die mit den Tragegriffen
7 am Inlett
3 befestigt sind. Der Grundkorpus umfasst die äußere Hülle
2 und das Inlett
3.
[0016] Das Inlett
3 bildet die Grundlage für die Herstellung der Tasche und gibt die Größe der Tasche
bzw. für die Anfertigung der äußeren Hülle
2 vor. Entsprechend der Breite und der Höhe des Inletts
3 werden als erstes zwei rechteckige Teile durch Häkeln erstellt. Anschließend werden
die beiden Teile an drei Seiten durch Häkeln verbunden und bilden so die äußere Hülle
2.
[0017] Das Inlett
3 weist an seiner Oberkante
4 im Bereich seiner Öffnung eine Schlaufennaht
5 auf. Die äußere Hülle
2 und das Inlett
3 werden durch Häkeln in der Weise verbunden, dass das Anhäkeln über die Schlaufennaht
5 erfolgt.
[0018] Sofern gewünscht, können auch die bandförmigen Trageriemen
7 mit einem gehäkelten Streifen versehen werden. Dazu wird als erstes ein Streifen
gehäkelt und dieser im zweiten Schritt über die beidseitig an den bandförmigen Trageriemen
7 angeordneten Schlaufennähte
5 angehäkelt.
[0019] Die Figur 2 zeigt eine Ausführung des Inletts
3. Das Inlett
3 kann in der einfachsten Form beispielsweise als rechteckige Hülle aus einem textilen
Material ausgeführt sein. Auch andere Formen sind denkbar bzw. sie können ein oder
mehrere Abteile und/oder kleine Innentaschen aufweisen. An der Oberkante
4 sind im Bereich der Öffnung des Inletts
3 eine Schlaufennaht
5 zur Verbindung von Inlett
3 mit der gehäkelten äußeren Hülle
2.
[0020] Die Figur 3 zeigt eine weitere Ausführung des Inletts
3. Hier sind an der Oberkante
4 im Bereich der Öffnung des Inletts
3 Durchbrüche
6 vorgesehen. Diese dienen ebenfalls der Verbindung vom Inlett
3 mit der äußeren Hülle durch Häkeln.
Bezugszeichenaufstellung
[0021]
- 1 -
- Grundkorpus
- 2 -
- Hülle
- 3 -
- Inlett
- 4 -
- Oberkante
- 5 -
- Schlaufennaht
- 6 -
- Durchbrüche
- 7 -
- Tragegriffe bzw. -riemen
1. Modeartikel aus Maschenware mit einem zumindest dreidimensionalen Aufbau in Form einer
Handtasche, Umhängetasche, Einkaufstasche Abendtasche, Clutch, Kulturtasche, Handytasche,
Geldtasche, Brustbeutel usw., besteht im Wesentlichen aus einem Grundkorpus und gegebenenfalls
einer Verschlußeinrichtung und einem Tragegriff oder Trageriemen
dadurch gekennzeichnet, dass
der Grundkorpus (1) aus einer äußeren durch Häkeln oder Stricken hergestellten Hülle
(2) und einer inneren aus einem textilen Stoff hergestellten Inlett (3), wobei die
Hülle (2) und das Inlett (3) mittels Häkeltechnik miteinander verbunden sind.
2. Modeartikel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Oberkante (4) im Bereich der Öffnung des Inletts (3) eine Schlaufennaht (5)
vorgesehen ist.
3. Modeartikel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Oberkante (4) im Bereich der Öffnung des Inletts (3) Durchbrüche (6) vorgesehen
sind.
4. Modeartikel nach Anspruch 1 und 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Oberkante (4) im Bereich der Öffnung des Inletts (3) Tragegriffe und/oder Trageriemen
(7) angebracht sind.
5. Modeartikel nach Anspruch 1 und mindestens einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Tragegriffe und/oder Trageriemen (7) bandförmig ausgebildet sind und beidseitig
an ihren Randbereichen eine Schlaufennaht aufweisen.
6. Modeartikel nach Anspruch 1 und mindestens einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Tragegriffe und/oder Trageriemen (7) bandförmig ausgebildet sind und beidseitig
an ihren Randbereichen Durchbrüche aufweisen.