[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von einem gekräuselten multifilen
Faden (BCF) gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Herstellung
von einem gekräuselten multifilen Faden (BCF) gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
8.
[0002] Bei der Herstellung von Teppichwaren, beispielsweise durch Tufting oder Weben, wird
als Polgarn ein sogenannter BCF (bulked continues filament) Faden vorgelegt, der zuvor
in einem Schmelzspinnverfahren erzeugt wird. Bei derartigen multifilen Fäden ist bei
der Weiterverarbeitung insbesondere darauf zu achten, dass ein ausreichender Fadenschluss
zwischen den Filamenten des Fadens vorhanden ist. Der Fadenschluss der Filamente des
Fadens wird in dem Herstellungsprozess im Wesentlichen durch eine Vielzahl von Verflechtungsknoten
gewährleistet, die vor dem Aufwickeln des Fadens an dem Faden erzeugt werden. Derartige
Verflechtungsknoten werden durch eine Druckluftbehandlung des Fadens erzeugt. Um eine
einwandfreie Weiterverarbeitung des Fadens zu einer Teppichware zu ermöglichen, werden
eine gewisse Knotenstabilität sowie eine relativ hohe Anzahl von Verflechtungsknoten
pro Längeneinheit in dem BCF-Faden gewünscht.
[0003] Bei dem gattungsgemäßen Verfahren und der gattungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung
von einem gekräuselten multifilen Faden werden derartige Verflechtungsknoten üblicherweise
durch eine Verwirbelung der Filamente des Faden erzeugt. Ein derartiges Verfahren
und eine derartige Vorrichtung sind beispielsweise in der
EP 0 784 109 B1 beschrieben. Zur Verwirbelung der Filamente wird der Faden durch einen Behandlungskanal
einer Verwirbelungsdüse geführt, in welcher ein kontinuierlicher Druckluftstrom quer
auf den Faden gerichtet ist. In Abhängigkeit von der Fadenführung, der geometrischen
Ausbildung des Behandlungskanals und vom Überdruck der Druckluft stellen sich intensive
Verwirbelungen bis hin zu Verflechtungsknoten an dem Faden ein. Die Anzahl der pro
Längeneinheit an dem Faden erzeugten Verflechtungsknoten sowie die Knotenausbildung
der Filamente in dem Faden sind aufgrund der Fadenschwingungen selbst bei konstantem
Überdruck der Druckluft nicht reproduzierbar herstellbar, so dass die Knotenstabilität
und die Abstände zwischen den Verflechtungsknoten mehr oder weniger vom Schwingungsverhalten
des Fadens abhängen und in größeren Toleranzen auftreten. Derartige Schwankungen in
der Knotenstabilität der Verflechtungsknoten sowie die Schwankung der Anzahl der Verflechtungsknoten
pro Längeneinheit des Fadens führen dazu, dass bei ungefärbten Fäden eine Einfärbung
sehr unterschiedliche je nach Knotenstabilität und Knotenanzahl ausfällt. Bei der
Herstellung von sogenannten farbigen Tricolorfäden, bei welchen mehrere farbige Filamentbündel
gesponnen und anschließend zu einem gekräuselten Faden zusammengeführt werden, führen
Unregelmäßigkeiten in der Knotenbildung und der Anzahl der Knoten zu undefinierten
visuellen Effekten bei der anschließenden Weiterverarbeitung des Fadens zu einer Teppichware.
[0004] Auch die
GB-2321651-A beschreibt ein gattungsgemäßes Verfahren.
[0005] Es ist nun Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes Verfahren zur Herstellung von
einem gekräuselten multifilen Faden sowie eine gattungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung
von einem gekräuselten multifilen Faden derart weiterzubilden, dass der Faden reproduzierbare
und gleichmäßige Verflechtungsknoten zur Bildung des Fadenschlusses aufweist.
[0006] Ein weiteres Ziel der Erfindung liegt darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung der
gattungsgemäßen Art zur Herstellung von einem gekräuselten multifilen Faden bereitzustellen,
bei welchem an dem Faden ein vorbestimmtes Muster an Verflechtungsknoten erzeugbar
und zur visuellen Musterbildung in einer Teppichware nutzbar sind.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß für das Verfahren dadurch gelöst, dass zur Erzeugung
der Verflechtungsknoten ein Impulsfolge von Druckluftimpulsen mit vorbestimmter Frequenz
auf den Faden gerichtet wird.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung löst die Aufgabe dadurch, dass die Behandlungseinrichtung
ein steuerbares Blasmittel zur Erzeugung eines periodisch auf den Fadengerichteten
Druckluftimpulses aufweist.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen
der jeweiligen Unteransprüche definiert.
[0010] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Verflechtungsknoten in dem Faden
das visuelle Erscheinungsbild einer Teppichware maßgeblich beeinflussen kann. So konnten
beispielsweise bei der Verarbeitung eines mehrfarbigen Fadens in einer einfädigen
Tuftinganlage ein Teppich erzeugt werden, der überlagert regelmäßige Muster, sogenannte
Repititions-Streifen zeigt. Es wurde festgestellt, dass durch Variation der Kontenstabilität
sowie durch Variation der Knotenabstände der Verflechtungsknoten in dem Faden dieser
Effekt beeinflussbar ist. Insoweit besitzt die Erfindung den besonderen Vorteil, dass
je nach dem gewünschten Muster im Teppich dieser Effekt nutzbar gemacht werden kann.
So ist allgemein bekannt, dass ein auf den Faden gerichteter Druckluftimpuls zu einer
spontanen und ausgeprägten Bildung von Verflechtungsknoten führt. Insoweit lässt sich
durch die Folge von einer Vielzahl von Druckluftimpulsen mit vorbestimmter Frequenz
ein Muster der Verflechtungsknoten an dem Faden erzeugen. Die Impulsfolge der wiederkehrenden
Druckluftimpulse gewährleistet ein reproduzierbares Muster an Verflechtungsknoten
an dem laufenden Faden. Hierbei können gleichmäßige oder auch ungleichmäßige Folgen
von Verflechtungsknoten an dem Faden erzeugt werden.
[0011] Um den Fadenschluss des Fadens für die Weiterverarbeitung zu gewährleisten, ist die
Verfahrensvariante bevorzugt eingesetzt, bei welcher die Frequenz der Impulsfolge
der Druckluftimpulse in Abhängigkeit von einer Fadengeschwindigkeit derart eingestellt
wird, dass an dem Faden pro einem Meter Länge mindestens eine Anzahl von 5 bis 35
Verflechtungsknoten erzeugt werden. Je nach Fadentyp (ob Monocolor oder Tricolor)
und je nach Weiterverarbeitung können so die gewünschte Anzahl der Verflechtungsknoten
an dem Faden voreingestellt werden.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders vorteilhaft bei relativ hohen Fadengeschwindigkeiten
einsetzbar. Um eine ausreichende Anzahl von Verflechtungsknoten an dem Faden zu erzeugen,
wird gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens der
Faden mit einer Fadengeschwindigkeit im Bereich zwischen 2.000 m/min. und 6.000 m/min.
zwischen zwei angetriebenen Galetten geführt. Damit können die für die Ausbildung
der Verflechtungsknoten erforderlichen Führungseigenschaften des Fadens individuell
durch die angetriebenen Galetten eingestellt werden.
[0013] Das Verfahren, bei welcher die Druckluftimpulse durch einen rotierend angetriebenen
Düsenring mit einer Fadenlaufspur mit zumindest einer Düsenbohrung in der Fadenlaufspur
erzeugt werden, ist besonders vorteilhaft, um die Druckluftimpulse mit relativ hoher
Frequenz reproduzierbar zu erzeugen. Dabei wird die Düsenbohrung durch Drehung des
Düsenringes periodisch mit einer Druckquelle verbunden, so dass für eine kurze Zeitdauer
ein Druckluftstrom durch die Düsenbohrung in die Fadenlaufspur geleitet wird.
[0014] Ein weiterer besonderer Vorteil der Erzeugung der Druckluftimpulse durch einen angetriebenen
Düsenring ist dadurch gegeben, dass die Voreinstellung der Frequenz der Impulsfolge
durch einen Antrieb des Düsenringes möglich ist. Insoweit ist die Verfahrensvariante
besonders bevorzugt, bei welcher der Düsenring zur Einstellung der Frequenz der Impulsfolge
mit einer vorbestimmten Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird.
[0015] Je nach gewünschter Anzahl der Verflechtungsknoten und in Abhängigkeit der Fadengeschwindigkeit
ist damit ein großer Stellbereich möglich. Durch die Verfahrensvariante, bei welcher
die Umfangsgeschwindigkeit des Düsenringes im Verhältnis zu der Fadengeschwindigkeit
auf einen um maximal 50% kleineren oder größeren Wert eingestellt wird, lassen sich
alle gängigen BCF-Fäden herstellen.
[0016] Um innerhalb einer Impulsfolge wechselnde Druckimpulse oder wechselnde Frequenzen
zu erhalten, ist die Verfahrensvariante besonders vorteilhaft, bei welcher die Umfangsgeschwindigkeit
des Düsenringes pro Zeiteinheit periodisch verändert wird. Damit lassen sich vorteilhaft
unregelmäßige Muster an Verflechtungsknoten in dem Faden erzeugen. Derartige Unregelmäßigkeiten
der Muster können auch dadurch erreicht werden, in dem ein Düsenring mit am Umfang
ungleichmäßig verteilten Düsenbohrungen eingesetzt wird, der mit konstanter oder variierender
Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird.
[0017] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist den besonderen Vorteil auf, dass bei der Behandlung
des Fadens der Verbrauch an Druckluft auf ein Minimum reduziert wird. So wird nur
während des Druckluftimpulses über das Blasmittel ein Druckluftstrom zur Behandlung
des Fadens abgegeben. In den Phasen zwischen den Druckluftimpulsen findet kein Druckluftverbrauch
statt, so dass der Verbrauch gegenüber herkömmlichen permanent arbeitenden Verwirbelungseinrichtungen
erheblich reduziert ist.
[0018] Zur Einstellung der Impulsfolge der Druckluftimpulse und deren Frequenz wird gemäß
der erfindungsgemäßen Vorrichtung, das Blasmittel durch einen rotierend angetriebenen
Düsenring mit einer umlaufenden Fadenlaufspur und zumindest einer in die Fadenlaufspur
mündende Düsenbohrung gebildet. Der Düsenring ist mit einer Druckluftquelle derart
gekoppelt, dass bei Drehung des Düsenringes die Düsenbohrung periodisch mit der Druckluftquelle
verbindbar ist. Damit können am Umfang des Düsenringes wiederkehrende Druckluftimpulse
in vorbestimmter Frequenz und Folge in einfacher Weise erzeugt werden.
[0019] Die Umfangsgeschwindigkeit des Düsenringes, die proportional der Frequenz der Impulsfolge
der Druckluftimpulse ist, lässt sich besonders dadurch verändern, dass der Düsenring
mit einem Elektromotor und einem dem Elektromotor zugeordnetes Steuergerät gekoppelt
ist. Durch Vorgabe einer Sollfrequenz lässt sich die Impulsfolge der Druckluftimpulse
mit konstanter Frequenz erzeugen.
[0020] Um insbesondere unregelmäßige Impulsfolgen von Druckluftimpulsen mit unregelmäßiger
Frequenz erzeugen zu können, ist die Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft,
bei welcher der Elektromotor als ein ungeregelter Asynchronmotor ausgebildet ist.
Dabei können die zufälligen Abweichungen des ungeregelten Asynchronmotors genutzt
werden, um ein unregelmäßiges Muster der Verflechtungsknoten in dem Faden erzeugen
zu können.
[0021] Für die Voreinstellung und Steuerung der Behandlungseinrichtung ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung bevorzugt derart ausgebildet, dass das Steuergerät mit einer zentralen
Maschinensteuereinheit verbunden ist. Somit lassen sich alle für die Herstellung des
Fadens wesentlichen Parameter und Maschineneinstellungen unmittelbar eingeben. Gewünschte
Verhältnisse zwischen den Fadengeschwindigkeiten der Galetten sowie der Umfangsgeschwindigkeit
des Düsenringes lassen sich dabei direkt in der Maschinensteuereinheit auswerten und
entsprechend korrigieren.
[0022] Zur Abschirmung und insbesondere zur Geräuschdämmung ist desweiteren vorgesehen,
dass der Düsenring innerhalb einer Kapselung mit einem Fadeneinlass und einem Fadenauslass
angeordnet ist. Die Kapselung ist mit dem Fadeneinlass und dem Fadenauslass derart
gebildet, dass der Faden den Düsenring zumindest mit einem Mindestumschlingungswinkel
kontaktiert und in der Fadenlaufspur geführt ist. Die Kapselung wird bevorzugt mehrwandig
ausgebildet, wobei eine innere Wand vorzugsweise aus einem Schallisoliermaterial gebildet
wird.
[0023] Zur Aufnahme und Befestigung ist der Düsenring mit der Kapselung an einer Vorderseite
einer Trägerwand angeordnet, wobei die Trägerwand an einer Rückseite den Elektromotor
des Düsenringes trägt. Somit lassen sich die mechanischen Bauteile vorteilhaft von
den elektrischen Bauteilen trennen. Die gegenüber der Fadenumgebung empfindlichen
Elektronikbauteile sind somit getrennt von den fadenführenden Teilen auf der Vorderseite
der Trägerwand.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand einiger Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Vorrichtung näher beschrieben.
[0025] Es stellen dar:
- Fig. 1
- schematisch eine Vorderansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
- Fig. 2
- schematisch eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1
- Fig. 3
- schematisch einen zeitlichen Verlauf einer Impulsfolge von Druckluftimpulsen
- Fig. 4
- schematisch eine Ansicht eines multifilen Fadens mit Verflechtungsknoten
- Fig. 5
- schematisch eine Längsschnittansicht eines Blasmittels zur Erzeugung einer Impulsfolge
von Druckluftimpulsen
- Fig. 6
- schematisch eine Querschnittansicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 3
[0026] In den Fig. 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Herstellung von
einem gekräuselten multifilen Faden in mehreren Ansichten dargestellt. Fig. 1 zeigt
das Ausführungsbeispiel in einem Vorderansicht und Fig. 2 in einer Seitenansicht.
Hierbei ist jeweils nur ein Fadenlauf zur Erläuterung der einzelnen Einrichtungen
eingezeichnet. Grundsätzlich können derartige Vorrichtungen mit mehreren parallel
geführten Fäden betrieben werden.
[0027] Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende
Beschreibung für beide Figuren.
[0028] Die Vorrichtung weist eine Spinneinrichtung 1 auf, die in diesem Ausführungsbeispiel
einen Sinnbalken 1.1, eine Spinndüse 1.2, einen Spinnschacht 1.3, eine Kühlvorrichtung
1.4 und eine Schmelzezuführung 1.5 umfasst, um aus einer zugeführten Polymerschmelze
eine Vielzahl von Filamentsträngen zu extrudieren und abzukühlen. Die Spinndüse 1.2
ist hierzu an der Unterseite des Spinnbalkens 1.1 gehalten, wobei der Spinnbalken
1.1 noch mehrere hier nicht dargestellte Spinndüsen aufweisen könnte. Innerhalb des
beheizten Spinnbalkens 1.1 sind im Verteilersystem und Spinnpumpen angeordnet, um
eine über den in der Oberseite ausgebildeten Schmelzezuführung 1.5 zugeführte Polymerschmelze
der Spinndüse 1.2 unter Druck zuzuführen.
[0029] Unterhalb des Spinnbalkens 1.1 ist die Kühlvorrichtung 1.4 angeordnet, die mit dem
Spinnschacht 1.3 zusammenwirkt. Die Kühlvorrichtung 1.4 ist in diesem Ausführungsbeispiel
als eine Querstromanblasung ausgebildet und weist eine Balswand 1.6 und eine mit der
Blaswand 1.6 verbundene Druckkammer 1.7 auf. So lässt sich ein quer gerichteter Kühlluftstrom
zur Abkühlung der frisch extrudierten Filamente erzeugen und in den Spinnschacht 1.3
einblasen.
[0030] Unterhalb des Spinnschachtes 1.3 sind eine Verstreckeinrichtung 2, eine Kräuseleinrichtung
3 und eine Aufwickeleinrichtung 4 zu einem Fadenlauf an einer vertikal ausgerichteten
Trägerwand 14 angeordnet.
[0031] Um die abgekühlten Filamente als ein Filamentbündel führen und behandeln zu können,
ist der Verstreckeinrichtung 2 zunächst ein Sammelfadenführer 8, eine Präparationseinrichtung
9 zugeordnet, durch welche die Filamente zu einem Filamentbündel geführt werden. Desweiteren
ist ein Fadenhacker 10 und ein Saugstutzen 11 vorgesehen, um bei einem Fadenbruch
in den nachgeordneten Einrichtungen einen kontinuierlichen Spinnvorgang zu gewährleisten.
So würde bei einem Fadenbruch in einer der Einrichtung das Filamentbündel durch den
Fadenhacker 10 getrennt und über den Saugstutzen 11 zu einem Garnabfallbehälter geführt.
[0032] Die Verstreckeinrichtung 2 weist mehrere beheizbare Galetten 2.1 bis 2.4 auf, die
auskragend an einer Vorderseite der Trägerwand 14 gehalten sind. An der Rückseite
der Trägerwand 14 sind die den Galetten 2.1 bis 2.4 zugeordneten Galettenantriebe
angeordnet. In Fig. 2 ist beispielhaft der Galettenantrieb 2.5 und 2.6 dargestellt.
[0033] Im Fadenlauf unmittelbar unterhalb der Verstreckeinrichtung ist die Kräuseleinrichtung
3 vorgesehen, die in diesem Ausführungsbeispiel durch eine Texturierdüse 3.1, eine
Stauchkammer 3.2 und eine Kühltrommel 3.3 gebildet wird. Die Texturierdüse 3.1, die
Stauchkammer 3.2 und die Kühltrommel 3.3 sind an der Vorderseite der Trägerwand 14
gehalten. Dabei ist die Kühltrommel 3.3 drehbar gelagert und mit einem in Fig. 2 nicht
dargestellten Antrieb gekoppelt.
[0034] Zwischen der Kräuseleinrichtung 3 und der Aufwickeleinrichtung 4 ist eine Relaxiereinrichtung
5 vorgesehen, die an der Vorderseite der Trägerwand 14 zwei in Abstand zueinander
angeordnete Galetteneinheiten 5.1 und 5.2 aufweist, die über die an der Rückseite
der Trägerwand 14 gehaltenen Galettenantriebe 5.3 und 5.4 angetrieben werden.
[0035] Zwischen den Galetteneinheiten 5.1 und 5.2 ist eine Behandlungseinrichtung 6 vorgesehen,
um an dem gekräuselten multifilen Faden eine Druckluftbehandlung durchzuführen. Hierzu
weist die Behandlungseinrichtung 6 ein steuerbares Blasmittel 6.1 auf, das mit einem
Steuermittel 6.2 und einem Steuergerät 6.3 auf der Rückseite der Trägerwand 14 gekoppelt
ist.
[0036] Die Aufwickeleinrichtung 4 ist ebenfalls an der Trägerwand 14 gehalten. Zum Aufwickeln
des Fadens weist die Aufwickeleinrichtung 4 zwei angetriebene Spulspindeln 4.2 und
4.3 auf, die an einem drehbaren Spulrevolver 4.1 gehalten sind. Durch den Spulrevolver
4.1 werden die Spulspindeln 4.2 und 4.3 abwechselnd zwischen einer Betriebsstellung
und einer Wechselstellung geführt. In der Betriebsstellung wirken die Spulspindeln
4.2 und 4.3 mit einer Andrückwalze 4.5 und einer Changiereinrichtung 4.6 zusammen.
Die den Spulspindeln 4.2 und 4.3 sowie dem Spulrevolver 4.1 und der Changiereinrichtung
4.4 zugeordneten Antriebe sind an der Rückseite der Trägerwand 14 gehalten. So sind
den Spulspindeln 4.2 und 4.3 die Spindelantriebe 4.6 und 4.7, dem Spulrevolver 4.1,
der Revolverantrieb 4.8 und der Changiereinrichtung 4.4 der Changierantrieb 4.9 zugeordnet.
[0037] Die an der Rückseite der Trägerwand 14 angeordneten Antriebe und Steuergeräte sind
in einer Maschinensteuereinheit 13 verbunden. Die Maschinensteuereinheit 13 ist über
ein an der Vorderseite der Trägerwand 14 angeordnetes Bedienungstableau 12 bedienbar.
Somit lassen sich alle Einrichtungen durch eine Bedienperson über das Bedienungstableau
12 in ihren Funktionen und Parametereinstellungen ansteuern.
[0038] Mit der in Fig. 1 und 2 dargestellten Vorrichtung lässt sich ein gekräuselter multifiler
Faden herstellen, der in der Fachwelt auch als Bulked Continues Filament (BCF)-Faden
bekannt ist. Derartige Fäden werden vorzugsweise genutzt, um in einem Tuftingprozess
oder einem Webprozess eine Teppichware herzustellen. Zunächst wird eine Vielzahl von
Filamenten 7 aus zumindest einer Polymerschmelze durch die Spinndüse 1.2 extrudiert.
Die Polymerschmelze wird über einen hier nicht dargestellten Extruder erzeugt und
über die Schmelzezuführung 1.5 dem Spinnbalken 1.2 zugeführt. Nach dem Extrudieren
der Filamente 7 werden diese unmittelbar durch die Kühlvorrichtung 1.4 mittels eines
quer eingeblasenen Kühlluftstromes abgekühlt und durch die Präparationseinrichtung
9 und den Sammelfadenführer 8 zu einem Filamentbündel 42 zusammengeführt. Dabei wird
der Zusammenhalt der Filamente 7 in dem Filamentbündel 42 im wesentlichen durch ein
Präparationsmittel erzeugt.
[0039] Anschließend wird das Filamentbündel 42 zwischen den Galetten 2.1 bis 2.4 der Verstreckeinrichtung
2 verstreckt und anschließend durch die Kräuseleinrichtung 3 gekräuselt. Innerhalb
der Kräuseleinrichtung 3 wird das Filamentbündel 42 durch die Texturierdüse 3.1 in
der Stauchkammer 3.2 zu einem Fadenstopfen 15 aufgestaucht. Hierzu wird das Filamentbündel
42 mittels eines beheizten Fluids von der Texturierdüse 3.1 in die Stauchkammer 3.2
befördert. Der erwärmte Fadenstopfen 15 wird anschließend am Umfang der Kühltrommel
3.3 abgekühlt.
[0040] Der Fadenstopfen 15 wird zu dem gekräuselten Faden 16 aufgelöst, wobei die Galetteneinheiten
5.1 der Relaxiereinrichtung 5 den Faden 16 von der Kühltrommel 3.3 abzieht. Innerhalb
der Relaxiereinrichtung 5 erfolg eine Spannungsbehandlung an dem Faden 16, die im
wesentlichen durch die Differenzgeschwindigkeit der Galetteneinheiten 5.1 und 5.2
einstellbar ist. Gleichzeitig wird an dem Faden 16 ein für die Weiterverarbeitung
erforderlichen Fadenschluss hergestellt. Hierzu wird der Faden in der Behandlungseinrichtung
6 durch ein Blasmittel 6.1 mit einem impulsartigen Druckluftstrom behandelt. Durch
eine kontinuierliche Impulsfolge von wiederkehrenden Druckluftimpulsen, die quer gerichtet
den Faden 16 verwirbeln, werden eine Vielzahl von Verflechtungsknoten an dem Faden
16 erzeugt. Die Impulsfolge der Druckimpulse wird mit vorbestimmter Frequenz durch
das Steuermittel 6.2 des Blasmittels 6.1 erzeugt, so dass sich eine gleichmäßige reproduzierbare
Anzahl von Verflechtungsknoten pro Längeneinheit an dem Faden 16 ausbilden. Die Frequenz
der Impulsfolge der Druckluftimpulse, die durch das Blasmittel 6.1 auf den Faden einwirken,
werden in Abhängigkeit von einer Fadengeschwindigkeit vorzugsweise derart eingestellt,
dass an dem Faden 16 pro einem Meter Länge mindestens eine Anzahl von 15 bis 35 Verflechtungsknoten
erzeugt werden. Die Fadengeschwindigkeit kann hierbei in einen Bereich zwischen 2.500
m/min. bis 6.000 m/min. betragen. Zur Einstellung der Frequenz der impulsfolge ist
dem Steuermittel 6.2 das Steuergerät 6.3 zugeordnet, wobei die Vorgaben zur Einstellung
direkt über die Maschinensteuereinheit 13 dem Steuergerät 6.3 aufgegeben wurde.
[0041] Zur weiteren Erläuterung der Behandlungseinrichtung 6 ist in Fig. 3 in einem Diagramm
ein Druckverlauf der Druckluftimpulse über der Zeit dargestellt. Die Zeitachse wird
hierbei durch die Abszisse gebildet und auf der Ordinate ist der Überdruck der Druckimpulse
eingetragen.
[0042] Wie aus der Darstellung in Fig. 3 hervorgeht, sind die durch das Blasmittel 6.1 erzeugten
Druckluftimpulse jeweils gleichgroß, wobei sich jeweils eine konstante Impulszeit
einstellt. Die Impulszeit ist mit dem Kleinbuchstaben t
1 an der Zeitachse eingetragen. Zwischen den aufeinanderfolgenden Druckluftimpulsen
stellt sich eine Pausenzeit ein. Die Pausenzeit ist in Fig. 3 durch den Kleinbuchstaben
t
P gekennzeichnet. Hierbei wird durch eine kontinuierliche Impulsfolge eine wiederkehrende
Druckluftbehandlung an dem Faden 16 ausgeführt. Die Druckluftimpulse werden mit vorbestimmter
Frequenz auf den Faden gerichtet, so dass beispielsweise in Abhängigkeit von der Fadengeschwindigkeit
eine bestimmte Anzahl an Verflechtungsknoten an dem Faden entstehen. Pro Druckluftimpuls
bildet sich dabei zumindest ein Verflechtungsknoten an dem Faden aus.
[0043] Die Veränderung der Pausenzeit t
P zwischen den Druckluftimpulsen wirkt sich unmittelbar auf die Ausbildung der Verflechtungsknoten
in dem Faden 16 aus. In Fig. 4 ist schematisch ein Teilstück des Fadens 16 gezeigt,
wobei mehrere Verflechtungsknoten 40 mit regelmäßigen Abständen zueinander folgen.
Die Abstände zwischen benachbarten Verflechtungsknoten 40 sind in der Fig. 4 mit dem
Kennbuchstaben A eingetragen. So bildet sich zwischen den Verflechtungsknoten 40 bei
einer gleichmäßigen Impulsfolge der Druckimpulse gleichmäßige Abstände aus. Da die
Pausenzeiten t
P zwischen den Druckluftimpulsen sich proportional auf den Abstand A zwischen den Verflechtungsknoten
40 in dem Faden 16 auswirken, lässt sich durch Veränderung der Pausenzeiten der Abstand
A ebenfalls beeinflussen.
[0044] Das in Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführungsbeispiel zur Erzeugung der Verflechtungsknoten
durch das Blasmittel 6.1 ist nur beispielhaft. Durch das dem Blasmittel 6.1 zugeordnete
Steuermittel 6.3 können ungleichmäßige Pulsfolgen von Druckluftimpulsen mit unregelmäßiger
Frequenz erzeugt werden, so dass die in dem Faden 16 erzeugten Muster der Verflechtungsknoten
40 ebenfalls unregelmäßig erscheinen. So lassen sich sowohl regelmäßige mit hoher
Wiederholgenauigkeit erzeugte Muster von Verflechtungsknoten als auch unregelmäßige
Muster von Verflechtungsknoten an dem Faden 16 erzeugen.
[0045] Wie aus der Darstellung in Fig. 1 und 2 hervorgeht, wird der Faden 16 am Ende des
Prozesses zu einer Spule 17 aufgewickelt. In der in Fig. 1 und 2 dargestellten Stellung
wird der Faden 16 der Spulspindel 4.2 zu einer Spule 17 gewickelt. Der Faden wird
hierzu durch die Changiereinrichtung 4.4 innerhalb eines Changierhubes hin- und hergeführt
und über die Andrückwalze 4.5 an der Oberfläche der Spule 17 abgelegt.
[0046] Bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten Vorrichtung ist das Blasmittel 6.1 zur Erzeugung
der Verflechtungsknoten in dem Faden 16 nicht näher spezifiziert. Grundsätzlich können
hierzu bekannte Druckluftsteuerungsmittel verwendet werden, die durch Ein- und Ausschalten
einer Druckluftquelle einen Druckluftimpuls erzeugen. Bevorzugt werden jedoch rotierende
Mittel verwendet, um mit hohen Frequenzen eine Impulsfolge von Druckluftimpulsen zu
erzeugen.
[0047] So ist in Fig. 5 und 6 ein Ausführungsbeispiel eines Blasmittels 6.1 gezeigt, wie
es beispielsweise in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 einsetzbar wäre. In
den Fig. 5 und 6 ist das Blasmittel 6.1 in mehreren Ansichten schematisch dargestellt.
Fig. 5 zeigt das Ausführungsbeispiel in einer Längsschnittansicht und in Fig. 6 ist
das Ausführungsbeispiel des Blasmittels 6.1 in einem Querschnitt gezeigt. Insoweit
kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende
Beschreibung für beide Figuren.
[0048] Das Ausführungsbeispiel des Blasmittels 6.1 zum Erzeugen von Verflechtungsknoten
in dem gekräuselten multifilen Faden 16 weist einen rotierenden Düsenring 18 auf,
der topfförmig ausgebildet und über eine Stirnwand 20 und eine Nabe 21 mit einer Antriebswelle
22 verbunden ist. Die Nabe 21 ist hierzu an einem freien Ende der Antriebswelle 22
befestigt.
[0049] Der Düsenring 18 ist mit einem Zentrierdurchmesser mantelförmig an einem Führungskragen
28 eine Stators 19 geführt. An dem Umfang weist der Düsenring 18 eine umlaufende Fadenlauspur
23 auf, in deren Nutgrund eine Düsenbohrung 24 mündet, die den Düsenring 18 vollständig
bis zu einem inneren Zentrierdurchmesser durchdringt. In diesem Ausführungsbeispiel
weist der Düsenring 18 zwei um 180° versetzt zueinander angeordnete Düsenbohrungen
24 auf, die in den Grund der Fadenlaufspur 23 münden. Grundsätzlich sind die Anzahl
und die Anordnung der in dem Düsenring 18 ausgebildeten Düsenbohrung 24 beispielhaft.
Ob eine oder mehrere Düsenbohrungen 24 in dem Düsenring 18 enthalten sind, ist von
dem jeweiligen Prozess und dem Fadentyp abhängig, da über die Anzahl der Düsenbohrungen
24 im Wesentlichen die Frequenz der Impulsfolge der erzeugten Druckluftimpulse beeinflusst
werden kann. Zudem können die Düsenbohrungen 24 mit gleichen großen Abständen oder
zur Erzeugung bestimmter Muster mit ungleich großen Abständen zueinander am Umfang
des Düsenringes 18 ausgebildet sein.
[0050] Der Stator 19 weist am Umfang des Führungskragens 28 an einer Position eine Kammeröffnung
26 auf, die mit einer im Innern des Stators 19 ausgebildeten Druckkammer 25 verbunden
ist. Die Druckkammer 25 ist über einen Druckluftanschluss 27 mit einer hier nicht
dargestellten Druckluftquelle verbunden. Die Kammeröffnung 26 an dem Führungskragen
28 und die Düsenbohrungen 24 in dem Düsenring 18 sind in einer Ebene ausgebildet,
so dass durch Drehung des Düsenringes 18 die Düsenbohrungen 24 abwechselnd in dem
Bereich der Kammeröffnung 26 geführt werden. Die Kammeröffnung 26 ist als ein Langloch
ausgebildet und erstreckt sich in radialer Richtung über einen längeren Führungsbereich
der Düsenbohrung 24. Die Länge der Kammeröffnung 26 bestimmt somit die Impulszeit
t
1 der Druckluftimpulse.
[0051] Der Stator 19 ist an der Trägerwand 14 gehalten und weist konzentrisch zu dem Führungskragen
28 eine Lagerbohrung 33 auf, die sich in der Trägerwand 14 fortsetzt. Innerhalb der
Lagerbohrung 33 ist die Antriebswelle 22 durch das Lager 35 drehbar gelagert.
[0052] An der Rückseite der Trägerwand 14 ist die Antriebswelle 22 mit einem Elektromotor
34 gekoppelt, durch welchen der Düsenring 1 mit vorbestimmter Umfangsgeschwindigkeit
antreibbar ist. Der Elektromotor 34 wirkt als Stellmittel 6.2 und könnte direkt über
das in Fig. 2 dargestellte Steuergerät 6.3 gesteuert werden.
[0053] In dem Bereich der Kammeröffnung 26 am Umfang des Führungskragens 28 ist dem Düsenring
18 auf der gegenüberliegenden Seite eine Abdeckung 29 zugeordnet. Die Abdeckung 29
ist in diesem Ausführungsbeispiel an dem Stator 19 axial verschiebbar gehalten und
lässt sich zum Öffnen der Fadenlaufspur 23 in eine Anlegeposition verschieben. Über
eine Feder 23 wird die Abdeckung 29 in eine Betriebsposition verschoben, in welcher
ein Umschlingungsbereich der Fadenlaufspur des Düsenringesl8 abgedeckt ist.
[0054] Alternativ besteht auch die Möglichkeit die Abdeckung 29 fest mit der Trägerwand
14 zu verbinden und zwischen der Abdeckung 29 und dem Düsenring 18 einen Einfädelschlitz
auszubilden, durch welchen der Faden in die Fadenlaufspur 23 einfädelbar ist.
[0055] Der Düsenring 18 ist innerhalb einer Kapselung 41 angeordnet, die in diesem Ausführungsbeispiel
durch eine Innengehäusewand 36 und eine Außengehäusewand 37 gebildet ist. Die Innengehäusewand
36 wird bevorzugt aus einem schallabsorbierenden Material gebildet, um die durch die
Druckluftimpulse angeregten Luftschallwellen zu dämpfen. Die Kapselung 41 ist an dem
Stator 19 lösbar angeordnet. Alternativ könnte die Kapselung 41 auch derart ausgebildet
sein, dass auch der Stator 19 gegenüber der Umgebung gekapselt wird. In diesem Fall
wäre die Kapselung lösbar mit der Trägerwand 14 verbunden.
[0056] Zur Fadenführung weist die Kapselung 41 jeweils einen Fadeneinlass 38 und einen Fadenauslass
39 auf, denen jeweils ein Einlauffadenführer 31 und ein Auslauffadenführer 32 zugeordnet
ist. Der Faden 16 lässt sich somit zwischen dem Einlauffadenführer 31 und dem Auslauffadenführer
32 mit einer Teilumschlingung an dem Düsenring 18 führen.
[0057] Der Fadeneinlauffadenführer 31 und der Fadenauslauffadenführer 32 sind in diesem
Ausführungsbeispiel außerhalb der Kapselung 41 angeordnet. Grundsätzlich besteht jedoch
auch die Möglichkeit den Einlauffadenführer 31 und den Auslauffadenführer 32 im Innern
der Kapslung 41 anzuordnen.
[0058] Der Fadeneinlauffadenführer 31 und der Auslauffadenführer 32 können dabei durch Umlenkstifte
oder durch Umlenkrollen gebildet werden. Bei einer außerhalb der Kapselung angeordneten
Fadenführung besteht auch die Möglichkeit, die Fadenführer 31 und 32 unmittelbar durch
angetriebene Galetten zu bilden, so dass der Düsenring 18 direkt im Fadenlauf zwischen
den Galetten angeordnet werden könnte.
[0059] Bei dem in Fig. 5 und 6 dargestellten Blasmittel wird zur Erzeugung von Verflechtungsknoten
in dem multifilen Faden 16 eine Druckluft in die Druckkammer 25 des Stators 19 eingeleitet.
Der Düsenring 18, welcher den Faden 16 in der Fadenlaufspur 23 führt, erzeugt innerhalb
der Impulszeit t
1 einen Druckluftimpuls, sobald eine der Düsenbohrungen 24 im Bereich der Kammeröffnung
26 gelangt. Der Druckluftimpuls ist auf den Faden gerichtet und führt zu einer örtlichen
Verwirbelung an dem multifilen Faden 16, so dass sich an dem Faden ein oder mehrere
Verflechtungsknoten ausbilden.
[0060] Um die Druckluftimpulse als Impulsfolge mit vorbestimmter Frequenz ausführen zu können,
wird der Düsenring 18 über den Elektromotor 34 mit einer vorbestimmten Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben. Die Umfangsgeschwindigkeit des Düsenringes 18 kann im Verhältnis zu der
Fadengeschwindigkeit des Fadens 16 je nach gewünschter Frequenz derart eingestellt
werden, dass der Faden 16 mit Schlupf oder mit einer Förderwirkung geführt wird. Es
hat sich gezeigt, dass der Einstellbereich der Umfangsgeschwindigkeit derart gewählt
ist, dass die Umfangsgeschwindigkeit des Düsenringes 18 im Verhältnis zu der Fadengeschwindigkeit
des Fadens 16 auf einen um maximal 50 % kleineren oder größeren Wert eingestellt wird.
Dabei besteht die Möglichkeit, dass die Umfangsgeschwindigkeit des Düsenringes 18
zur Erzeugung eines unregelmäßigen Musters an Verflechtungsknoten in dem Faden 16
zwischen einem unteren Grenzwert der Umfangsgeschwindigkeit und einem oberen Grenzwert
der Umfangsgeschwindigkeit verändert wird. So lässt sich durch eine sinusförmige Änderung
der Umfangsgeschwindigkeit ein unregelmäßiges Muster an Verflechtungsknoten in dem
Faden reproduzierbar erzeugen.
[0061] Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, den Elektromotor durch einen ungeregelten
Asynchronmotor auszubilden. Hierbei kann der Motorschlupf vorteilhaft dazu genutzt
werden, um ein unregelmäßiges Muster an Verflechtungsknoten an dem Faden 16 zu erzeugen.
[0062] Das in Fig. 4 und 5 dargestellte Ausführungsbeispiel des Blasmittels ist somit besonders
geeignet, um sowohl gleichmäßige oder ungleichmäßige Muster von Verflechtungsknoten
in dem Faden zu erzeugen. Derartige Muster der Verflechtungsknoten in dem Faden lassen
sich somit vorteilhaft dazu nutzen, visuelle Effekte in dem Endprodukt einer Teppichware
zu erhalten.
[0063] Das erfindungsgemäße Verfahren ist somit insbesondere auch geeignet, um mehrfarbige
Fäden herzustellen. Hierzu könnten bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten Vorrichtung
in der Spinneinrichtung drei verschieden farbige Filamentbündel extrudiert werden,
die parallel abgezogen und verstreckt und anschließend gemeinsam texturiert werden.
Derartige Vorrichtungen sind allgemein bekannt, so dass an dieser Stelle keine weitere
Erläuterung erfolgt. Die Erzeugung der Verflechtungsknoten in dem mehrfarbigen Faden
wird, wie zuvor in den Ausführungsbeispielen nach Fig. 1 und 2 sowie den Ausführungsbeispielen
nach Fig. 5 und 6 gezeigt und beschrieben, ausgeführt.
Bezugszeichenliste
[0064]
- 1
- Spinneinrichtung
- 1.1
- Spinnbalken
- 1.2
- Spinndüse
- 1.3
- Spinnschacht
- 1.4
- Kühlvorrichtung
- 1.5
- Schmelzezuführung
- 1.6
- Blaswand
- 1.7
- Druckkammer
- 2
- Verstreckeinrichtung
- 2.1
- Galette
- 2.2
- Galette
- 2.3
- Galette
- 2.4
- Galette
- 2.5
- Galettenantrieb
- 2.6
- Galettenantrieb
- 3
- Kräuseleinrichtung
- 3.1
- Texturierdüse
- 3.2
- Stauchkammer
- 3.3
- Kühltrommel
- 4
- Aufwickeleinrichtung
- 4.1
- Spulrevolver
- 4.2
- Spulspindel
- 4.3
- Spulspindel
- 4.4
- Changiereinrichtung
- 4.5
- Andrückwalze
- 4.6, 4.7
- Spindelantrieb
- 4.8
- Revolverantrieb
- 4.9
- Changierantrieb
- 5
- Relaxiereinrichtung
- 5.1
- Galetteneinheit
- 5.2
- Galetteneinheit
- 5.3, 5.4
- Galettenantrieb
- 6
- Behandlungseinrichtung
- 6.1
- Blasmittel
- 6.2
- Steuermittel
- 6.3
- Steuergerät
- 7
- Filament
- 8
- Sammelfadenführer
- 9
- Präparationseinrichtung
- 10
- Fadenhacker
- 11
- Saugstutzen
- 12
- Bedienungstableau
- 13
- Maschinensteuereinheit
- 14
- Trägerwand
- 15
- Fadenstopfen
- 16
- Faden
- 17
- Spule
- 18
- Düsenring
- 19
- Stator
- 20
- Stirnwand
- 21
- Nabe
- 22
- Antriebswelle
- 23
- Fadenlaufspur
- 24
- Düsenbohrung
- 25
- Druckkammer
- 26
- Kammeröffnung
- 2 7
- Druckluftanschluss
- 28
- Führungskragen
- 29
- Abdeckung
- 30
- Feder
- 31
- Einlauffadenführer
- 32
- Auslauffadenführer
- 33
- Lagerbohrung
- 34
- Elektromotor
- 35
- Lager
- 36
- Innengehäusewand
- 37
- Außengehäusewand
- 38
- Fadeneinlass
- 39
- Fadenauslass
- 40
- Verflechtungsknoten
- 41
- Kapselung
- 42
- Filamentbündel
1. Verfahren zur Herstellung von einem gekräuselten multifilen Faden (BCF), bei welchem
eine Vielzahl von Filamenten aus zumindest einer Polymerschmelze extrudiert wird,
bei welchem die Filamente nach einer Abkühlung zu einem Filamentbündel oder zu mehreren
Filamentbündeln zusammengefasst werden, bei welchen das oder die Filamentbündel verstreckt
und zum Kräuseln zu einem Fadenstopfen gestaucht werden und bei welchem der Fadenstopfen
als ein gekräuselter Faden aufgelöst und zu einer Spule aufgewickelt wird, wobei an
dem gekräuselte Faden vor dem Aufwickeln eine Vielzahl von Verflechtungsknoten erzeugt
werden, dadurch gekennzeichnet, das
zur Erzeugung der Verflechtungsknoten eine Impulsfolge von Druckluftimpulsen mit vorbestimmter
Frequenz auf den Faden gerichtet wird, wobei die Druckluftimpulse durch einen rotierend
angetriebenen Düsenring mit einer Fadenlaufspur und zumindest einer Düsenbohrung in
der Fadenlaufspur erzeugt werden, wobei der Faden in der Fadenlaufspur geführt wird
und wobei die Düsenbohrung durch Drehung des Düsenringes periodisch mit einer Druckluftquelle
verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Frequenz der Impulsfolge der Druckluftimpulse in Abhängigkeit von einer Fadengeschwindigkeit
derart eingestellt wird, dass an dem Faden pro einem Meter Länge mindestens eine Anzahl
von 5 bis 35 Verflechtungsknoten erzeugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Faden mit einer Fadengeschwindigkeit im Bereich zwischen 2.000 m/min und 6.000
m/min zwischen zwei angetriebenen Galetten geführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Düsenring zur Einstellung der Frequenz der Impulsfolge mit einer vorbestimmten
Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Umfangsgeschwindigkeit des Düsenringes im Verhältnis zu der Fadengeschwindigkeit
auf einen um maximal 50% kleineren oder größeren Wert eingestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Umfangsgeschwindigkeit des Düsenringes pro Zeiteinheit periodische verändert wird.
7. Vorrichtung zur Herstellung von einem gekräuselten multifilen Faden (BCF) mit einer
Spinneinrichtung (1), mit einer Verstreckeinrichtung (2), mit einer Kräuseleinrichtung
(3), mit einer Behandlungseinrichtung (6) zur Erzeugung von Verflechtungsknoten und
mit einer Aufwickeleinrichtung (4), wobei die Behandlungseinrichtung (6) im Fadenlauf
zwischen zwei angetriebenen Galetten (5.1, 5.2) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass
die Behandlungseinrichtung (6) ein steuerbares Blasmittel (6.1) zur Erzeugung eines
periodisch auf den Faden gerichteten Druckluftimpulses aufweist, wobei das Blasmittel
(6.1) durch einen rotierend angetriebenen Düsenring (18) mit einer umlaufenden Fadenlaufspur
(23) gebildet wird, der zumindest eine in die Fadenlaufspur (23) mündende Düsenbohrung
(24) aufweist, die durch Drehung des Düsenringes (18) periodisch mit einer Druckluftquelle
(27) verbindbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Düsenring (18) mit einem Elektromotor (34) und einem dem Elektromotor (34) zugeordnetes
Steuergerät (6.3) gekoppelt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Elektromotor (34) als ein ungeregelter Asynchronmotor ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Steuergerät (6.3) mit einer zentralen Maschinensteuereinheit (13) verbunden ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Düsenring (18) innerhalb einer Kapselung (41) mit einem Fadeneinlass (38) und
einem Fadenauslass (39) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kapselung (41) an einer Vorderseite einer Trägerwand (14) angeordnet ist, wobei
die Trägerwand (14) an einer Rückseite den Elektromotor (34) des Düsenringes (18)
trägt.
1. A method for the production of a crimped multifilament thread (BCF), wherein a multiplicity
of filaments of at least one polymer melt is extruded, in which the filaments are
gathered after cooling into a filament or multiple filament bundles, in which the
filament or the filament bundles are stretched and pressed and crimped and in which
the thread plug is resolved as crimped thread and wound into a spool, wherein in the
crimped thread prior to winding a multiplicity of intertwined knots is created, characterized by the directing of a pulse sequence of compressed air pulses to the thread at a predetermined
frequency for producing the intertwined knot, at which the compressed air pulses are
generated by a nozzle ring having a rotationally driven thread guide track and at
least one nozzle bore in the thread guide track, wherein the thread is guided in the
thread guide track and wherein the nozzle bore is connected with a compressed air
source by periodic rotation of the nozzle ring.
2. A method according to claim 1, characterized in that the frequency of the pulse sequence of the compressed air pulse is adjusted depending
on a thread speed, such that on the thread per one meter length at least a number
from 5 to 35 of intertwined knots are created.
3. A method according to claim 1 or 2, characterized in that the thread with a thread speed in the range between 2,000 m/min and 6,000 m/min is
guided between two driven godets.
4. A method according to claim 3, characterized in that the nozzle ring is driven to set the frequency of the pulse sequence at a predetermined
peripheral speed.
5. A method according to claim 4, characterized in that the peripheral speed of the nozzle ring in relation to the thread speed is set at
a smaller or larger value by a maximum of 50% to set the frequency of the pulse sequence
at a predetermined peripheral speed.
6. A method according to claim 5, characterized in that the peripheral speed of the nozzle ring per unit of time is periodically changed.
7. A device for manufacturing a crimped multifilament thread (BCF) by a spinning apparatus
(1), with a stretch apparatus (2) with a crimping apparatus (3), with a treatment
apparatus (6) for production of an intertwined knot and with a winding apparatus (4),
whereby the treatment apparatus (6) is arranged in the thread track between two driven
godets (5.1, 5.2), characterized in that the treatment apparatus (6) has a controllable blowing agent (6.1) for periodically
producing a compressed air pulse directed on the thread, at which the blowing agent
(6.1) comprises a rotationally driven nozzle ring (18) with a peripheral thread guide
track (23) and comprises at least one nozzle bore opening into the thread guide track
(23) which is periodically connected with a compressed air source (27) by rotation
of the nozzle ring (18).
8. Device according to claim 7, characterized in that the nozzle ring (18) is coupled to an electric motor (34) and to one of the electric
motor's (34) associated control apparatus (6.3).
9. Device according to claim 8, characterized in that the electric motor (34) is designed as an unregulated asynchronous motor.
10. Device according to claim 8 or 9, characterized in that the control apparatus (6.3) is connected with a central machine control unit (13).
11. Device according to one of claims 7 to 10, characterized in that the nozzle ring (18) is arranged within an enclosure (41) having a thread inlet (38)
and a thread outlet (39).
12. Device according to claim 11, characterized in that the enclosure (41) is arranged at one front side of a support wall (14), wherein
the support wall (14) on one side supports the electric motor (34) of the nozzle ring
(18).
1. Procédé de fabrication d'un fil multifilament frisé (BCF), dans lequel une pluralité
de filaments constitués d'au moins une masse fondue de polymère sont extrudés, dans
lequel les filaments, après un refroidissement, sont rassemblés en un faisceau de
filaments ou en plusieurs faisceaux de filaments, dans lequel le ou les faisceaux
de filaments sont étirés et sont comprimés en vue de leur frisage pour produire un
bouchon de fil et dans lequel le bouchon de fil est relâché sous forme de fil frisé
et est enroulé en bobine, et une pluralité de noeuds d'entrelacement étant produits
au niveau du fil frisé avant le bobinage, caractérisé en ce que
pour produire les noeuds d'entrelacement, une série d'impulsions d'air comprimé de
fréquence prédéterminée est orientée vers le fil, les impulsions d'air comprimé étant
produites par une bague de buse entraînée en rotation avec une trace de passage pour
le fil et au moins un perçage de buse dans la trace de passage pour le fil, le fil
étant guidé dans la trace de passage pour le fil et le perçage de buse étant connecté
à une source d'air sous pression périodiquement par rotation de la bague de buse.
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
la fréquence de la série d'impulsions d'air comprimé est ajustée en fonction d'une
vitesse du fil de telle sorte qu'au moins un nombre de 5 à 35 noeuds d'entrelacement
soient produits au niveau du fil pour chaque mètre de longueur.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2,
caractérisé en ce que
le fil est guidé avec une vitesse de fil dans une plage de 2000 m/min à 6000 m/min
entre deux galettes entraînées.
4. Procédé selon la revendication 3,
caractérisé en ce que
la bague de buse est entraînée avec une vitesse périphérique prédéterminée pour l'ajustement
de la fréquence de la série d'impulsions.
5. Procédé selon la revendication 4,
caractérisé en ce que
la vitesse périphérique de la bague de buse est ajustée par rapport à la vitesse du
fil à une valeur inférieure ou supérieure de 50 % au maximum.
6. Procédé selon la revendication 5,
caractérisé en ce que
la vitesse périphérique de la bague de buse est modifiée de manière périodique par
unité de temps.
7. Dispositif de fabrication d'un fil multifilament frisé (BCF) avec un métier à filer
(1), comprenant un dispositif d'étirage (2), un dispositif de frisage (3), un dispositif
de traitement (6) pour produire des noeuds d'entrelacement et un dispositif de bobinage
(4), le dispositif de traitement (6) étant disposé dans le passage du fil entre deux
galettes entraînées (5.1, 5.2),
caractérisé en ce que
le dispositif de traitement (6) présente un moyen de soufflage commandable (6.1) pour
produire une impulsion d'air comprimé orientée périodiquement vers le fil, le moyen
de soufflage (6.1) étant formé par une bague de buse (18) entraînée en rotation avec
une trace de passage pour le fil périphérique (23), qui présente au moins un perçage
de buse (24) débouchant dans la trace de passage pour le fil (23), lequel peut être
connecté à une source d'air sous pression (27) périodiquement par rotation de la bague
de buse (18).
8. Dispositif selon la revendication 7,
caractérisé en ce que
la bague de buse (18) est accouplée à un moteur électrique (34) et à un appareil de
commande (6.3) associé au moteur électrique (34).
9. Dispositif selon la revendication 8,
caractérisé en ce que
le moteur électrique (34) est réalisé sous forme de moteur asynchrone non réglé.
10. Dispositif selon la revendication 8 ou 9,
caractérisé en ce que
l'appareil de commande (6.3) est connecté à une unité de commande de machine centrale
(13).
11. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 7 à 10,
caractérisé en ce que
la bague de buse (18) est disposée à l'intérieur d'un encapsulage (41) avec une entrée
de fil (38) et une sortie de fil (39).
12. Dispositif selon la revendication 11,
caractérisé en ce que
l'encapsulage (41) est disposé au niveau d'un côté avant d'une paroi de support (14),
la paroi de support (14) portant, au niveau d'un côté arrière, le moteur électrique
(34) de la bague de buse (18).