[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Überwachung einer Notfalleinrichtung
in einem Schienenfahrzeug, ein Schienenfahrzeug mit einer solchen Einrichtung sowie
ein Verfahren zur Überwachung einer Notfalleinrichtung in einem Schienenfahrzeug.
[0002] Schienenfahrzeuge weisen für Notfallsituationen, wie zum Beispiel Brand oder Unfall,
Notfalleinrichtungen auf. Beispielhaft hierfür sind Nothämmer zum Einschlagen von
Fenstern, Notbremshebel, Selbstretter (Gas-/Rauchmaske), Notsprechstelle, Notleiter
und Feuerlöscher zum Löschen von Bränden. Leider werden solche Notfalleinrichtungen
oftmals Ziel von Missbrauch oder Diebstahl. In einem realen Notfall stehen die erforderlichen
Notfalleinrichtungen dann nicht mehr zur Verfügung, weil sie entwendet, beschädigt
oder unbrauchbar sind. Für den Fahrer und für Servicetechniker besteht ein erhöhter
Aufwand, die Vollständigkeit und Funktionstüchtigkeit der Notfalleinrichtungen zu
überwachen und sicher zu stellen, was insbesondere in einem längeren Schienenfahrzeug
ein Problem ist.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer verbesserten Überwachung von Notfalleinrichtungen
in Schienenfahrzeugen.
[0004] Nach einer grundlegenden Idee sind eine Notfalleinrichtung, oder mehrere Notfalleinrichtungen
mit einer zentralen Informationsübermittlungseinrichtung oder Datenübermittlungseinrichtung
des Schienenfahrzeugs gekoppelt oder verbunden. Eine zentrale Informationsübermittlungseinrichtung
oder Datenübermittlungseinrichtung erstreckt sich vorzugsweise über das gesamte Schienenfahrzeug
und kann vorzugsweise mit externen Sendern und Empfängern kommunizieren. Ein Beispiel
für eine zentrale Informationsübermittlungseinrichtung ist eine Fahrzeugsteuerung,
oder ein Fahrzeug-Datenbussystem, auf die nachfolgend noch eingegangen wird. Es können
mit der Erfindung eine oder mehrere gleiche oder verschiedene Notfalleinrichtungen
an die zentrale Informationsübermittlungseinrichtung gekoppelt und zentral überwacht
werden. Diese Koppelung kann für die Notfalleinrichtungen einzeln erfolgen oder auch
zusammengefasst für mehrere Notfalleinrichtungen. Eine Notfalleinrichtung kann beispielsweise
über zumindest ein Zwischenmodul an die zentrale Informationsübermittlungseinrichtung
gekoppelt sein. Mehrere Notfalleinrichtungen können über eine Zusammenfassungseinheit,
an die mehrere Notfalleinrichtungen angebunden sind, an die zentrale Informationsübermittlungseinrichtung
gekoppelt sein. Insbesondere sind die Notfalleinrichtungen mit einer Überwachungseinrichtung
versehen, die bei einer Änderung des Zustands einer Notfalleinrichtung ein Signal
an die zentrale Informationsübermittlungseinrichtung des Schienenfahrzeugs überträgt,
mit welcher über das ganze Schienenfahrzeug, und vorzugsweise auch nach extern, Signale
oder Daten übertragbar sind. Eine Änderung des Zustands ist beispielsweise die Entnahme
der Notfalleinrichtung, die Betätigung der Notfalleinrichtung oder die Beschädigung
der Notfalleinrichtung.
[0005] Das Signal betreffend die Notfalleinrichtung ist dann auf verschiedene Weise und
an verschiedenen Stellen, beispielsweise von einem Fahrer, in einer Leitstelle oder
in einer Notfallmeldezentrale, auswertbar. Die Signalisierung oder ihre Auswertung
kann ergeben, dass ein Missbrauch vorliegt. Eine Signalisierung eines Missbrauchs
kann zum Beispiel dem Fahrer zugehen, sodass dieser Gegenmaßnahmen einleiten kann.
Eine Signalisierung kann auch in Form eines Alarms erfolgen, der einen Missbraucher
abschrecken soll. Die Signalisierung oder ihre Auswertung kann in einem anderen Fall
ergeben, dass ein ungewollter oder versehentlicher Gebrauch vorliegt, beispielsweise
durch Kinder.
[0006] Andererseits kann die Signalisierung oder ihre Auswertung auch ergeben, dass ein
realer Notfall vorliegt. Beispielsweise kann bei einer Lokalisierung des Signals,
wenn das Signal einer bestimmten Notfalleinrichtung zugeordnet wird, festgestellt
werden, wo sich ein Notfall ereignet hat. Beispielsweise kann bei Entnahme und Betätigung
eines Feuerlöschers festgestellt werden, in welchem Teil des Schienenfahrzeugs dies
erfolgte und es können Rettungsmaßnahmen zielgerichtet erfolgen. Bei Signalisierung
einer Betätigung oder Entnahme der Notfalleinrichtung an eine Leitstelle oder Notfallzentrale
können zielgerichtet Maßnahmen ergriffen werden.
[0007] Angegeben wird von der Erfindung insbesondere eine Einrichtung zur Überwachung einer
Notfallausrüstung in einem Schienenfahrzeug, aufweisend
- zumindest eine Notfalleinrichtung,
- zumindest eine Überwachungseinrichtung, eingerichtet zur Überwachung, ob die Notfalleinrichtung
entnommen oder betätigt wird/wurde,
- eine Fahrzeugsteuerung des Schienenfahrzeugs,
- eine Signalübertragungseinrichtung, über welche die Überwachungseinrichtung mit der
Fahrzeugsteuerung gekoppelt ist, und durch welche ein Signal von der Überwachungseinrichtung
an die Fahrzeugsteuerung übertragbar ist,
- eine Signalisierungseinrichtung, eingerichtet zur Signalisierung, ob die Notfalleinrichtung
entnommen oder betätigt wird/wurde.
[0008] Die Fahrzeugsteuerung umfasst insbesondere das Leitsystem bzw. die Leittechnik des
Schienenfahrzeugs. Das Leitsystem übernimmt beispielsweise Steuer-, Überwachungs-
und Diagnosefunktionen im Schienenfahrzeug. Das Signal kann also erfindungsgemäß von
der Überwachungseinrichtung an das Leitsystem des Schienenfahrzeugs übertragen werden.
Die Übertragung kann direkt an die Fahrzeugsteuerung erfolgen oder indirekt über ein
oder mehrere Zwischenmodule oder Zusammenfassungseinheiten. Beispielsweise kann eine
Übertragung mittels zusammengefasstem Signal für mehrere gleiche oder unterschiedliche
Elemente erfolgen.
[0009] In einer Ausführungsform ist eine Notfalleinrichtung an eine Überwachungseinrichtung
gekoppelt und die Überwachungseinrichtung ist an die Fahrzeugsteuerung gekoppelt.
In einer anderen Variante werden sind mehrere Notfalleinrichtungen über eine oder
mehrere Überwachungseinrichtungen an eine Zusammenfassungseinheit gekoppelt, die wiederum
an die Fahrzeugsteuerung gekoppelt ist. Die Zusammenfassungseinheit bündelt Signale
aus mehreren Überwachungseinrichtungen und es erfolgt eine zusammengefasste Übertragung
an die Fahrzeugsteuerung.
[0010] Die Fahrzeugsteuerung weist insbesondere ein Schienenfahrzeug-Kommunikationsnetzwerk
auf, an welches das Signal von der Überwachungseinrichtung oder der Zusammenfassungseinheit
aus übertragen werden kann. Das Schienenfahrzeug-Kommunikationsnetzwerk weist insbesondere
ein oder mehrere Datenbussysteme auf, beispielsweise zumindest einen Fahrzeugbus und/oder
zumindest einen Zugbus. Das Signal aus der Überwachungseinrichtung kann an ein solches
Bussystem bzw. einen oder mehrere Busse direkt oder über eine Zusammenfassungseinheit
übertragen werden.
[0011] Von der Erfindung oder speziellen Ausführungsformen davon, werden insbesondere die
folgenden Vorteile erzielt:
- Reduzierung der Vandalismusgefahr
- Reduzierung der Diebstahlgefahr von Notfallausrüstung
- Bessere Überwachung der Vollständigkeit der Notfallausrüstung
- Meldung der Entnahme einer Notfallausrüstung
- erhöhte Sicherheit im Fahrzeug durch Überwachung der Notfallausrüstung, insbesondere
Erhöhung der Passagiersicherheit, beispielsweise durch Sicherstellung, dass die Notfallausrüstung
vollständig ist und durch bessere Überwachung der Notfallausrüstung
- Möglichkeit der Generierung eines Alarms, beispielsweise an den Fahrer, an eine Leitstelle
oder im Passagierraum
- Durch einen Hinweis auf eine Entnahmesicherung, beispielsweise einer Alarmsicherung,
kann die Sicherheit im Fahrzeug erhöht werden, insbesondere wenn dadurch Diebstahl
oder Vandalismus vorgebeugt wird
- Kürzere Reaktionszeit im Alarmfall, beispielsweise durch Meldung eines Gebrauchs oder
einer Entnahme von Notfallausrüstung, auch mit örtlicher Zuordnung
- mögliche automatische Aufzeichnung mittels einer oder mehrerer Kameras bei Entnahme
oder Betätigung einer Notfalleinrichtung.
[0012] Die Notfalleinrichtung kann jede Einrichtung sein, die in einem Notfall des Schienenfahrzeugs,
beispielsweise Unfall oder Brand, eingesetzt werden kann, um auf den Notfall zu reagieren.
Insbesondere ist die Notfalleinrichtung eine aktiv von einer Person entnehmbare, betätigbare
und/oder verwendbare Notfalleinrichtung. Beispiele für eine Notfalleinrichtung sind
ein Nothammer, ein Feuerlöscher, ein Verbandskasten, ein Notbremshebel, ein Türöffnungshebel,
ein Fensteröffnungshebel, ein Selbstretter (Gas-/Rauchmaske), eine Notsprechstelle,
eine Notleiter. Ein Nothammer kann beispielsweise im Bereich eines Fensters untergebracht
sein, insbesondere an einer Innenverkleidung, beispielsweise einer Fenstersäulenverkleidung.
Ein Nothammer kann mit einer weiteren Notfalleinrichtung kombiniert sein, beispielsweise
einem Notbremshebel. Beispielsweise kann der Nothammer durch Betätigen des Notbremshebels
freigegeben werden. Ein Nothammer kann mit einer Sprecheinrichtung gekoppelt sein,
beispielsweise einem Mikrofon, über welches Notrufe an den Fahrer oder eine Leitstelle
oder eine Brandmeldezentrale abgesetzt werden können.
[0013] Ein Feuerlöscher kann in einem Fahrgastraum beispielsweise in der Mitte oder im Heck
untergebracht sein. Eine beispielhafte Unterbringung ist hinter einer Klappe in einem
Geschränk oder einem Hohlraum oder in einem Radkasten.
[0014] Die Überwachungseinrichtung ist beispielsweise ein Schalter, Taster, insbesondere
Drucktaster, Sensor, insbesondere Bewegungssensor. Schalter können mechanische Schalter,
magnetische Schalter oder elektronische Schalter sein. Beispielsweise kann bei Entnahme
eines Nothammers ein Schaltvorgang ausgelöst werden oder ein Drucktaster betätigt
werden. Ein Feuerlöscher kann in analoger Weise überwacht werden, also beispielsweise
mit einem Sensor, Taster oder Schalter an dem Feuerlöscher. In einer anderen Variante
kann eine Klappe oder Tür, hinter der ein Feuerlöscher angeordnet ist, mit beispielsweise
einem Sensor überwacht werden, wobei beim Öffnen der Klappe ein Signal durch den Sensor
erzeugt wird.
[0015] Der Begriff "Entnahme oder Betätigung" ist im Sinne der Erfindung so auszulegen,
dass davon auch die Vorbereitung der Entnahme oder Betätigung der Notfalleinrichtung
umfasst ist. Ein Beispiel ist das Öffnen einer Klappe, hinter der ein Feuerlöscher
angeordnet ist, was eine Entnahme- oder Betätigungsabsicht anzeigt, auch wenn der
Feuerlöscher zum Zeitpunkt des Öffnens der Klappe noch nicht betätigt oder entnommen
ist. Im Sinne der Erfindung wird auch das Betätigen einer Verschluss-, Aufbewahrungs-
oder Befestigungseinrichtung für eine Notfalleinrichtung, z.B. das Öffnen einer Verschlussklappe
oder Tür, bereits dem Vorgang einer Entnahme oder Betätigung der Notfalleinrichtung
zugerechnet.
[0016] Die Signalübertragungseinrichtung kann ein oder mehrere Kabel aufweisen. In einer
anderen Ausführungsform ist die Signalübertragungseinrichtung auf Funk basiert, überträgt
also Funksignale.
[0017] Die Signalisierungseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, optische und/oder akustische
Signale auszusenden. Ein optisches Signal kann beispielsweise durch eine Lampe, eine
LED oder ein Display dargestellt werden. Ein akustisches Signal kann in Form eines
Signaltons, insbesondere in Form eines Alarmtons, ausgesendet werden.
[0018] Die Signalisierungseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, ein Signal an den Fahrer
des Schienenfahrzeugs auszugeben. Alternativ oder zusätzlich kann die Signalisierungseinrichtung
dazu eingerichtet sein, ein Signal an eine Leitstelle und/oder Notfallmeldezentrale
auszugeben. Das Signal kann ein lokaler Alarm und/oder ein Fernalarm sein.
[0019] In einer Ausführungsform ist die Notfalleinrichtung, die entnommen oder betätigt
wird, örtlich und/oder nach ihrer Art bestimmbar. Eine Bestimmbarkeit nach der Art
bedeutet, dass festgestellt wird, ob beispielsweise ein Nothammer, ein Feuerlöscher
oder eine anderweitig mögliche Notfalleinrichtung entnommen oder betätigt wird. Eine
örtliche Bestimmbarkeit bedeutet, dass festgestellt wird, an welchem Ort des Schienenfahrzeugs
die Notfalleinrichtung entnommen oder betätigt wird. Diese Informationen können beispielsweise
von einer Signalisierungseinrichtung auf einem Display angezeigt werden.
[0020] In einer Ausführungsform der Erfindung weist die Einrichtung zur Überwachung der
Notfalleinrichtung auch eine Bilderfassungseinrichtung auf, die der Notfalleinrichtung
zugeordnet ist und die dazu eingerichtet ist, ein Bild oder einen Film der Notfalleinrichtung
zu erfassen, wenn diese betätigt oder entnommen wird. Ein Beispiel einer Bilderfassungseinrichtung
ist eine Kamera. Die Bilderfassungseinrichtung kann einer oder mehreren Notfalleinrichtungen
zugeordnet sein. So können sich im Aufzeichnungsbereich einer Kamera beispielsweise
ein oder mehrere Nothämmer, Feuerlöscher etc. befinden. Ein Bild oder ein Film wird
zumindest erfasst, vorzugsweise auch aufgezeichnet und/oder an eine andere Stelle
übertragen, beispielsweise an einen Fahrer, eine Leitstelle oder eine Notfallmeldezentrale.
Insbesondere ist die Bilderfassungseinrichtung mit der Überwachungseinrichtung, der
Fahrzeugsteuerung und/oder der Signalisierungseinrichtung gekoppelt, beispielsweise
durch eine Signalübertragungseinrichtung wie zuvor beschrieben oder eine weitere Signalübertragungseinrichtung,
die drahtlos oder kabelbasiert sein kann.
[0021] Die Erfindung betrifft in einem weiteren Aspekt ein Schienenfahrzeug, das eine vorangehend
beschriebene Einrichtung aufweist. Beispiele für Schienenfahrzeuge sind Straßenbahnen,
S-Bahnen, U-Bahnen, Nahverkehrszüge und Fernverkehrszüge. Darüber hinaus auch spurgebundene
Fahrzeuge wie beispielsweise Peoplemover.
[0022] Nach einem Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Überwachung einer Notfalleinrichtung
in einem Schienenfahrzeug, aufweisend
- Überwachen zumindest einer Notfalleinrichtung, ob diese entnommen oder betätigt wird,
mit einer Überwachungseinrichtung,
- Übertragen eines Signals von der Überwachungseinrichtung an eine Fahrzeugsteuerung
des Schienenfahrzeugs, wenn die Notfalleinrichtung entnommen oder betätigt wird,
- Übertragen eines Signals von der Fahrzeugsteuerung an eine Signalisierungseinrichtung,
- Signalisieren, dass die Notfalleinrichtung entnommen oder betätigt wird.
[0023] Bei dem Verfahren können alle Komponenten eingesetzt werden, die bei der erfindungsgemäßen
Einrichtung bereits zuvor beschrieben wurden. Zur Offenbarung des Verfahrens wird
ausdrücklich auch auf die vorangehende Offenbarung der erfindungsgemäßen Einrichtung
verwiesen, wobei bereits verfahrensartige Aspekte beschrieben sind.
[0024] In einer Ausführungsform kann das System um eine oder mehrere Brandmeldeeinheiten
ergänzt werden. Eine Brandmeldeeinheit kann beispielsweise ein Brand- und/oder Rauchmelder
sein, der in das System integriert werden kann. Somit kann die erfindungsgemäße Einrichtung
eine Brandmeldeeinheit aufweisen, deren Signal in die Einrichtung integrierbar ist.
Insbesondere wird das Signal auf gleiche Art und Weise verarbeitet wie bei den anderweitigen,
aktiv betätigten Notfalleinrichtungen. Das Signal der Brandmeldeeinheit, beispielsweise
ein elektrisches Signal, kann an die Fahrzeugsteuerung übertragen werden. Von der
Signalisierungseinrichtung kann ein Auslösen der Brandmeldeeinheit signalisiert werden.
[0025] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Einrichtung zur Überwachung einer Notfalleinrichtung.
[0026] Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Überwachung einer Notfalleinrichtung in einem
Schienenfahrzeug umfasst beispielhaft zwei Nothämmer 2, 3 und einen Feuerlöscher 4.
Der Nothammer 2 ist mit einer Überwachungseinrichtung 5 gekoppelt, beispielsweise
über einen Schalter 6, der bei Entnahme des Nothammers 2 geöffnet wird, wodurch die
Überwachungseinrichtung 5 ausgelöst wird bzw. ein Signal in der Überwachungseinrichtung
5 generiert wird. In analoger Weise ist der Nothammer 3 über einen Schalter 8 mit
der Überwachungseinrichtung 7 gekoppelt. Die Kopplungsmittel 6, 8, hier in Form von
Schaltern, können alternativ anders und auch auf sehr einfache Art und Weise ausgeführt
sein. Beispielsweise können die Kopplungsmittel 6, 8 dünne Kontaktdrähte sein, die
bei Entnahme des Nothammers 2 bzw. 3 zerreißen, oder Drucktaster, die bei Entnahme
des Nothammers 2 bzw. 3 auslösen bzw. in den nicht gedrückten Zustand überführt werden.
[0027] Ein Feuerlöscher 4 befindet sich hinter einer Klappe 9, beispielsweise in einem Schrank
im Inneren des Schienenfahrzeugs. Die Klappe 9 kann beispielsweise mit einem Magneten
10 versehen sein, der mittels eines Sensors 11 überwacht wird. Beim Öffnen der Klappe
9 wird der Magnet 10 bewegt und im Sensor 11 ein Signal ausgelöst.
[0028] Die Überwachungseinrichtungen 5, 7, 11 sind über Signalübertragungseinrichtungen
12, 13, 14 mit der Fahrzeugsteuerung 15 verbunden, im speziellen Beispiel mit einem
Datenbussystem 16 der Fahrzeugsteuerung 15. Die Signale können aber auch in einer
eigenen Zusammenfassungseinheit zusammengefasst werden und dann gemeinsam an die Fahrzeugsteuerung
übertragen werden. Zwei Atemschutzmasken 30, 31 sind jeweils an eine Überwachungseinheit
32, 33 gekoppelt. Die Signale aus den Überwachungseinheiten werden über Signalübertragungseinrichtungen
34, 35 an die Zusammenfassungseinheit 36 übertragen. Von dort aus wird ein Signal
für beide Einrichtungen 30, 31 über eine weitere Signalübertragungseinrichtung 37
an die Fahrzeugsteuerung 15 übertragen.
[0029] Das Datenbussystem 16 erstreckt sich über ein oder mehrere Schienenfahrzeuge oder
Schienenfahrzeugteile, vorzugsweise über einen gesamten Zug. An das Datenbussystem
16 sind mehrere Signalisierungseinrichtungen gekoppelt oder angeschlossen. Eine Signalisierungseinrichtung
17 ist ein Display in einem Führerstand des Schienenfahrzeugs, auf dem zu jeder einzelnen
Notfalleinrichtung 2, 3, 4 eine Statusmeldung angezeigt werden kann. Sowohl im Grundzustand
einer Notfalleinrichtung 2, 3, 4, wenn diese also am vorgesehenen Ort platziert und
einsatzbereit ist, kann eine Statusmeldung angezeigt werden. Andererseits kann bei
Entnahme oder Betätigung einer der Einrichtungen 2, 3, 4 eine entsprechende Meldung
angezeigt werden oder die Meldung des Grundzustandes geändert werden. Auf dem Display
17 kann weiterhin angezeigt werden, an welcher Stelle des Schienenfahrzeugs sich die
betreffende Notfalleinrichtung 2, 3, 4 befindet. Diese Lokalisierung kann sehr detailliert
sein. Angegeben werden können beispielsweise, in welchem Wagen sich ein Nothammer
oder ein Feuerlöscher befindet und wahlweise in welchem Teil des Wagens sich ein Nothammer
oder Feuerlöscher oder eine anderweitige Notfalleinrichtung befindet. Im Falle eines
Nothammers kann beispielsweise auch angegeben werden, welchem Fenster oder welcher
Seite des Wagenkastens der Nothammer zugeordnet ist. So können Rettungsmaßnahmen noch
gezielter eingeleitet werden. In der Statusmeldung auf dem Display 17 kann selbstverständlich
auch angegeben werden, um welche Art einer Notfalleinrichtung es sich handelt, wie
z.B. Nothammer oder Feuerlöscher. Das Display 17 ist über eine kabelgebundene Übertragungseinrichtung
18 mit der Fahrzeugsteuerung 15 insbesondere dem Datenbus 16 der Fahrzeugsteuerung
verbunden.
[0030] In analoger Weise wie zu dem Display 17 kann ein Signal von der Fahrzeugsteuerung
15 auch über Funkwellen 19 zu einer Signalisierungseinrichtung 20 übertragen werden,
die außerhalb des Schienenfahrzeugs angeordnet ist, beispielsweise in einer Leitstelle
oder in einer Notfallmeldezentrale. Dort kann nach Erhalt eines Signals, das einer
Notfalleinrichtung 2, 3, 4 entnommen oder betätigt worden ist, Rücksprache mit dem
Fahrer gehalten werden oder es können direkt geeignete Maßnahmen ergriffen werden.
[0031] Fig. 1 zeigt eine weitere Signalisierungseinrichtung 21 in Form eines Lautsprechers.
Von dem Lautsprecher, der über eine Übertragungseinrichtung 22 ebenfalls mit dem Datenbus
16 gekoppelt ist, wird ein Tonsignal ausgegeben, wenn beispielsweise die Klappe 9
des Feuerlöschers 4 geöffnet wird. Im Fall eines realen Notfalls werden Passagiere
innerhalb des Schienenfahrzeugs gewarnt. Im Fall eines Missbrauchs kann der Täter
durch das Tonsignal abgeschreckt werden.
[0032] In Fig. 1 sind weiterhin zwei Bilderfassungseinrichtungen 23, 24 in Form von Kameras
gezeigt, die über Übertragungsmittel 25, 26 mit der Fahrzeugsteuerung 15 gekoppelt
sind. Der Feuerlöscher 4 bzw. die Klappe 9, hinter der der Feuerlöscher 4 aufbewahrt
ist, befinden sich im Erfassungsbereich der Kamera 24. Beim Öffnen der Klappe 9 wird
die Kamera 24 aktiviert und zeichnet ein Bild oder einen Film des Geschehens auf.
Auch das Bild bzw. der Film der Kamera 24 kann an die Signalisierungseinrichtung 17,
das Display im Fahrerstand, oder die Signalisierungseinrichtung 20, das Display in
einer Leitstelle oder Notfallmeldezentrale, übertragen werden. Dadurch kann die Situation
im Innern des Fahrzeugs besser eingeschätzt werden.
[0033] Die Nothämmer 2, 3 befinden sich beide im Erfassungsbereich der Kamera 23, die beispielsweise
dreh- und schwenkbar ausgeführt ist. Alternativ kann jeder einzelnen Notfalleinrichtung
2, 3 eine Kamera zugeordnet sein.
[0034] Schließlich zeigt Fig. 1 auch eine Brandmeldeeinrichtung in Form eines Brandmelders
27, der bei Entnahme oder Betätigung einer der Notfalleinrichtungen 2, 3, 4 betätigt
wird oder selbständig einen Brand oder Rauchentwicklung detektieren kann. Der Brandmelder
27 kann beispielsweise ein Licht und/oder Tonsignal auslösen. Das Signal aus dem Brandmelder
27 kann in die Einrichtung derart integrierbar sein, dass sein Signal an die Fahrzeugsteuerung
15 übertragen wird. Entsprechend kann von einer oder mehrerer der Signalisierungseinrichtung
17, 20, 21 ein Auslösen des Brandmelders signalisiert werden.
1. Einrichtung (1) zur Überwachung einer Notfalleinrichtung in einem Schienenfahrzeug,
aufweisend
- zumindest eine Notfalleinrichtung (2, 3, 4, 30, 31),
- zumindest eine Überwachungseinrichtung (5, 7, 11, 32, 33), eingerichtet zur Überwachung,
ob die Notfalleinrichtung entnommen oder betätigt wird/wurde,
- eine Fahrzeugsteuerung (15) des Schienenfahrzeugs,
- eine Signalübertragungseinrichtung (12, 13, 14, 34, 35, 37), über welche die Überwachungseinrichtung
mit der Fahrzeugsteuerung gekoppelt ist, und durch welche ein Signal von der Überwachungseinrichtung
(5, 7, 11, 32, 33) an die Fahrzeugsteuerung (15) übertragbar ist,
- eine Signalisierungseinrichtung (17, 20, 21), eingerichtet zur Signalisierung, ob
die Notfalleinrichtung (2, 3, 4, 30, 31) entnommen oder betätigt wird/wurde.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, wobei die Notfalleinrichtung ein Nothammer (2, 3), ein
Feuerlöscher (4) ein Verbandskasten, ein Notbremshebel, ein Türöffnungshebel, eine
Notsprechstelle, eine Notleiter, eine Rauch- oder Atemschutzmaske (30, 31) und/oder
ein Fensteröffnungshebel ist.
3. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die zumindest eine Notfalleinrichtung
örtlich im Schienenfahrzeug lokalisierbar und/oder nach ihrer Art bestimmbar ist.
4. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Signalisierungseinrichtung
(17) dazu eingerichtet ist, ein Signal an den Fahrer des Schienenfahrzeugs auszugeben.
5. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Signalisierungseinrichtung
(20) dazu eingerichtet ist, ein Signal an eine Leitstelle oder Notfallmeldezentrale
auszugeben.
6. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, weiterhin aufweisend eine Bilderfassungseinrichtung
(23, 24), die der Notfalleinrichtung zugeordnet ist und die dazu eingerichtet ist,
ein Bild oder einen Film der Notfalleinrichtung zu erfassen, wenn diese betätigt oder
entnommen wird.
7. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Einrichtung eine Brandmeldeeinheit
(27) aufweist, deren Signal in die Einrichtung integrierbar ist..
8. Schienenfahrzeug, aufweisend eine Einrichtung nach einem der Ansprüche 1-7.
9. Verfahren zur Überwachung einer Notfalleinrichtung in einem Schienenfahrzeug, aufweisend
- Überwachen zumindest einer Notfalleinrichtung (2, 3, 4, 30, 31), ob diese entnommen
oder betätigt wird mit einer Überwachungseinrichtung (5, 7, 11, 32, 33),
- Übertragen eines Signals von der Überwachungseinrichtung (5, 7, 11, 32, 33) an eine
Fahrzeugsteuerung (15) des Schienenfahrzeugs, wenn die Notfalleinrichtung (2, 3, 4,
30, 31) entnommen oder betätigt wird,
- Übertragen eines Signals von der Fahrzeugsteuerung (15) an eine Signalisierungseinrichtung
(17, 20, 21),
- Signalisieren, dass die Notfalleinrichtung (2, 3, 4, 30, 31) entnommen oder betätigt
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, aufweisend
- Signalisieren dass die Notfalleinrichtung (2, 3, 4, 30, 31) entnommen oder betätigt
wird, an eine Leitstelle oder Notfallmeldezentrale.