[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Strömungsbeaufschlagung einer rasterförmigen
Gut-Anordnung. Solche rasterförmigen Gutanordnungen finden sich beispielsweise in
Tieföfen, Kammeröfen und Stoßöfen, wobei das Gut beispielsweise in Form von Barren
oder Bolzen vorliegen kann.
[0002] Beispielsweise werden für die Herstellung von Aluminiumbändern Aluminium-Walzbarren
warm gewalzt. Dafür müssen die Barren auf eine Temperatur oberhalb der Rekristallisationstemperatur
erwärmt werden. Walzbarren werden mit einer Dicke von circa 330 bis über 600 mm, einer
Breite von circa 800 bis über 2200 mm und bis zu mehr als 8,5 Meter Länge geliefert.
Bei der Erwärmung der Barren auf eine Temperatur oberhalb der Rekristallisationstemperatur
kommt es zu einer Verfestigung des Aluminiums und zu einer dynamischen und statischen
Entfestigung durch Erholung und Rekristallisation. Bei der notwendigen Erwärmung ist
die Auflösung der Ausscheidungen der bestimmende Vorgang, wofür die entsprechende
Temperatur und die Haltezeit die bestimmenden Parameter sind. Die Erwärmung erfolgt
hauptsächlich über brennstoffbeheizte Kammer- bzw. Tieföfen im Bereich von 300 bis
620°C. Tiefofenanlagen ermöglichen eine vertikale Aufstellung der Barren. Vorteilig
hierbei ist unter anderem die platzsparende Aufstellung, da die Barren in die Tiefe
versenkt werden können. Die Chargierung erfolgt dann mittels Krananlagen.
[0003] Die Beheizung erfolgt üblicherweise mittels eines erhitzten Gasstroms, beispielsweise
mittels Warmluft. Dabei wird die Luft über Brenner, beispielsweise über Gasbrenner,
direkt erwärmt und über Gebläse in den Tiefofen eingeblasen.
[0004] Wärmetechnisch handelt es sich um Anordnungen von flächenhaftem Gut mit durchströmbaren
Zwischenraumen. Da es nicht möglich ist, solche Gutanordnungen symmetrisch zu durchströmen,
ergibt sich bei der Wärmeübertragung mit erzwungener Konvektion stets das Problem
der ungleichmäßigen Temperaturverteilung. Man ist daher vielfach gezwungen, mit Rücksicht
auf den erforderlichen Temperaturausgleich wesentlich längere Haltezeiten zu fahren,
als es aus metallurgischen Gründen erforderlich wäre. Bei Anlagen für höhere Leistungen
versucht man, diesem Mangel durch Reversieren der Strömungsführung zu begegnen. Dies
kann erreicht werden, in dem in den Strömungskanälen verstellbare Klappen eingebaut
werden, wobei die Strömungsrichtung durch Verstellung der Klappen umgedreht werden
kann. Solche "Reversierklappen" sind aber insbesondere dann sehr problematisch, wenn
sie bei größeren Wärmebehandlungsanlagen mit höheren Temperaturen eingesetzt werden
müssen. Denn in diesen Fällen können sich die Reversierklappen verziehen und dadurch
verklemmen, wodurch es zu häufigen Störungen oder gar zu Betriebsunterbrechungen kommt.
Als praktikabler reversierbarer Strömungsantrieb steht nur ein Axialventilator mit
entsprechend gewählter Beschaufelung zur Verfügung, bei dem eine Umkehr der Förderrichtung
der Gas-Strömung durch einen Wechsel der Drehrichtung des Schaufelrades erreicht werden
kann. Mit solchen Axialventilatoren lassen sich jedoch nur relativ geringe Drücke
erzielen, da aus Festigkeitsgründen, insbesondere bei hohen Temperaturen, ihre Umfangsgeschwindigkeit
nur begrenzt ist. Deshalb eignen sich Axialventilatoren nur für Strömungskreisläufe
mit relativ geringen Widerständen, während bei höheren Widerständen, wie sie gerade
bei einem breiten Stapel aus rasterförmigen Gut-Lagen oder im Vergleich zur Breite
der Lücken hohen Gut-Reihungen auftreten, die erreichbaren Druckzahlen für eine wirksame
Durchströmung viel zu gering sind. Ein weiterer Nachteil von Axialventilatoren ist,
dass sie bei Hochtemperaturanlagen aus lagerungstechnischen Gründen meist in eine
Wand eingebaut werden müssen. Durch diesen unsymmetrischen Einbau ergeben sich für
die beiden Drehrichtungen des Ventilatorrades trotz seiner entsprechenden Anpassung
und Gestaltung unterschiedliche Leistungen. Die hierauf zurückzuführenden Unterschiede
in der Wärmeübertragung können zwar im Prinzip durch entsprechend längere Behandlungszeit
des Gutes ausgeglichen werden. Diese längeren Behandlungszeiten führen jedoch zu erhöhten
Betriebs- und damit Herstellungskosten, so dass in aller Regel angestrebt wird, die
Behandlungszeiten zu verkürzen.
[0005] Aus der
deutschen Offenlegungsschrift DE 3710901 A1 ist eine Vorrichtung zur Strömungsbeaufschlagung von rasterförmigen Gutanordnungen
mit durchströmbaren Zwischenräumen bekannt, wobei der von einem Ventilator geförderte
Volumenstrom das Gut mittels Düsen bebläst, die auf einander gegenüberliegenden Seiten
der rasterförmigen Gutanordnung versetzt zueinander vorgesehen sind, so dass in den
Zwischenräumen eine entsprechend der versetzten Anordnung der Düsen in ihrer Richtung
wechselnde Durchströmung entsteht. Dabei wird der Reversiereffekt durch eine geeignete
Ausgestaltung von Strömungsantrieb und Strömungsführung erzielt. Denn mit den versetzt
zu beiden Seiten des Gut-Stapels oder der Gut-Reihung angeordneten Düsen wird das
Gut über relative schmale Zonen mit unterschiedlicher Strömungsrichtung, also im Gegenstrom,
beaufschlagt. Auf diese Weise ergibt sich der gleiche Effekt wie bei einer Reversieranlage,
ohne dass die Strömungsrichtung umgekehrt werden muss.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Strömungsbeaufschlagung einer
rasterförmigen Gutanordnung der angegebenen Gattung zu schaffen, bei der die Gleichmäßigkeit
der Erwärmung des Guts weiter erhöht wird. Insbesondere soll eine Vorrichtung vorgeschlagen
werden, die auf konstruktiv einfache Weise die gleichmäßige Strömungsbeaufschlagung
des Gutes weiter optimiert. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung, ein entsprechendes
Verfahren anzugeben.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Vorrichtung ergeben sich aus
den Unteransprüchen 2 - 10. Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren nach Anspruch
11 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen
12 - 15.
[0008] In einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Strömungsbeaufschlagung einer rasterförmigen
Gutanordnung mit durchströmbaren Zwischenräumen bebläst ein Gasvolumenstrom das Gut
mittels Düsen, die auf einander gegenüberliegenden Seiten der rasterförmigen Gutanordnung
versetzt zueinander vorgesehen sind, so dass in den Zwischenräumen in Breitenrichtung
des Gutes eine entsprechend der versetzten Anordnung der Düsen in ihrer Richtung wechselnde
Durchströmung entsteht. Auslasskanäle für den Gasvolumenstrom sind in mindestens einer
Ebene außerhalb der Ausdehnung des Gutes vorgesehen. Durch die gezielte Abfuhr des
eingeblasenen Gasvolumenstroms über Auslasskanäle außerhalb der Ausdehnung des Gutes
wird die Gasströmung durch die durchströmbaren Zwischenräume vergleichmäßigt, womit
sich auch der Wärmeübergang zwischen Gasstrom und Gut vergleichmäßigt und letztlich
die Gleichmäßigkeit der Erwärmung des Guts erhöht wird. Die Geschwindigkeit des eingeblasenen
Gasstroms sinkt an keiner Stelle unter einen kritischen Wert und Totwassergebiete
werden vermieden. Dadurch wird der Wärmeübergang auf das Gut homogenisiert, wodurch
Ausgleichszeiten eingespart werden können und somit die erforderliche Verweildauer
des Gutes in der Vorrichtung minimiert wird.
[0009] In einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Auslasskanäle so bemessen, dass der
gleiche Gasvolumenstrom über die Auslasskanäle abgeführt werden kann, der zugeführt
wird. Dadurch wird die Gefahr eines Staus oder einer extremen Beschleunigung des Gasvolumenstroms
minimiert, wodurch die Gleichmäßigkeit der Erwärmung des Guts weiter erhöht wird.
[0010] Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn die mindestens eine Ebene der
Auslasskanäle im Wesentlichen senkrecht zu der Fläche der rasterförmigen Gutanordnung
vorgesehen ist. Beispielsweise kann die Ebene der Auslasskanäle im Wesentlichen senkrecht
über und/oder unter dem Gut angeordnet sein. Durch eine solche Lage der Auslasskanäle
wird die Gasströmung und damit die Erwärmung des Gutes weiter vergleichmäßigt und
die Konstruktion vereinfacht.
[0011] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind die Auslasskanäle in zwei Ebenen
angeordnet, wovon eine erste Ebene in Längsausdehnungsrichtung des Gutes unterhalb
des Gutes und eine zweite Ebene in Längsausdehnungsrichtung des Gutes oberhalb des
Gutes vorgesehen ist. Durch die dadurch erfolgende Aufteilung des Gasstroms wird die
Strömung und damit die Erwärmung des Gutes noch weiter vergleichmäßigt.
[0012] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Auslasskanäle in der ersten
Ebene im Wesentlichen in Richtung der Ebene der rasterförmigen Gutanordnung sowie
in einer im Wesentlichen hierzu senkrechten Ebene vorgesehen sind. Die Wege innerhalb
der Auslasskanäle werden hierdurch verkürzt, wodurch die Gasströmung innerhalb der
Vorrichtung weiter vergleichmäßigt wird.
[0013] Sind die Auslasskanäle in der zweiten Ebene im Wesentlichen in Richtung der Ebene
der rasterförmigen Gutanordnung sowie in einer im Wesentlichen hierzu senkrechten
Ebene vorgesehen, führt dies zu einer weiteren Vergleichmäßigung der Gasströmung innerhalb
der Vorrichtung.
[0014] In einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Düsen registerförmig in Reihen in
Längsrichtung des Gutes übereinander angeordnet. Dadurch wird auch der zugeführte
Gasstrom weiter über die Höhe des Gutes innerhalb der Vorrichtung vergleichmäßigt,
was zu einer noch gleichmäßigeren Strömungsbeaufschlagung des Gutes und damit zu einer
noch gelichmäßigeren Erwärmung des Gutes beiträgt.
[0015] Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, in der Vorrichtung mindestsens einen
Steher bereitzustellen, auf dem das Gut aufstellbar ist. Durch das Aufstellen des
Gutes auf einen solchen Steher wird die Erwärmung des Gutes auch in dem Bereich, in
dem es aufgestellt ist, vergleichmäßigt. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn für jedes
Gut ein eigener Steher vorgesehen ist.
[0016] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Steher in Richtung der Blasrichtung
der Düsen durchströmbar.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Steher in Richtung im Wesentlichen
senkrecht zur Blasrichtung der Düsen durchströmbar. Durch die Durchströmung des Stehers
wird die Erwärmung des Gutes weiter vergleichmäßigt. Ist der Steher sowohl in Richtung
der Blasrichtung der Düsen als auch im Wesentlichen senkrecht hierzu durchströmbar,
wird die Erwärmung des Gutes in besonderem Maße vergleichmäßigt.
[0018] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Strömungsbeaufschlagung einer rasterförmigen
Gutanordnung mit durchströmbaren Zwischenräumen, wobei ein Gasvolumenstrom das Gut
mittels Düsen bebläst, die auf einander gegenüberliegenden Seiten des Gutes versetzt
zueinander vorgesehen sind, so dass in den Zwischenräumen eine entsprechend der versetzten
Anordnung der Düsen in ihrer Richtung wechselnde Durchströmung entsteht, zeichnet
sich dadurch aus, dass der gleiche Gasvolumenstrom, der zugeführt wird, über Auslasskanäle
abgeführt wird. Durch die gezielte Abfuhr des eingeblasenen Gasvolumenstroms über
Auslasskanäle außerhalb der Ausdehnung des Gutes wird die Gasströmung durch die durchströmbaren
Zwischenräume vergleichmäßigt, womit sich auch der Wärmeübergang zwischen Gasstrom
und Gut vergleichmäßigt und letztlich die Gleichmäßigkeit der Erwärmung des Guts erhöht
wird.
[0019] In einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens wird der abgeführte Gasvolumenstrom
über in zwei Ebenen angeordnete Auslasskanäle abgeführt. Durch die dadurch erfolgende
Aufteilung des Gasstroms wird die Strömung und damit die Erwärmung des Gutes noch
weiter vergleichmäßigt. Dabei befindet sich die erste Ebene in Längenrichtung des
Gutes unterhalb des Gutes, während sich die zweite Ebene in Längenrichtung des Gutes
oberhalb des Gutes befindet.
[0020] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die durch die erste und die zweite Ebene
abgeführten Gasvolumenströme im Verhältnis von circa
V̇1 : V̇2 ≈ 1 : 1 mit einer Toleranz von circa ± 15%, mit anderen Worten in einem Verhältnis
von
V̇1 : V̇2 ≈ 1 : 0,85 bis
V̇1 : V̇2 ≈ 1 : 1,15, stehen. Beträgt beispielsweise der zugeführte Gasstrom
V̇Zu ca. 160 m
3/s, wobei die Zuführgeschwindigkeit v
Zu ca. 50 m/s beträgt, so wird vorteilhafter Weise über die erste, sich unterhalb des
Gutes befindliche Ebene ein Gasvolumenstrom
V̇1 von circa 80 m
3/s mit einer Strömungsgeschwindigkeit v
1 von höchstens circa 15 m/s abgeführt, während über die zweite, sich oberhalb des
Gutes befindliche Ebene ein im Wesentlichen gleicher Volumenstrom mit im Wesentlichen
gleicher Strömungsgeschwindigkeit v
2 abgeführt wird.
[0021] Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und den nachfolgenden Darstellungen eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels anhand der Abbildungen.
[0022] Die Abbildungen zeigen:
Fig. 1 einen Barren
Fig. 2 eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Draufsicht
Fig. 3 eine Prinzipdarstellung eines Ausschnitts einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
in dreidimensionaler Darstellung.
Fig. 1 zeigt einen Barren 111 mit seinen Abmessungen Höhe H, Breite B und Dicke D.
[0023] Fig. 2 zeigt eine Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäßen Tiefofens 100 in einer
Draufsicht. Die Barren 111 sind in der Ofenkammer 122 so aufgestellt, dass sie in
Richtung ihrer Breite B in Reihen nebeneinander stehen, wobei sie eine flächenhafte
Gutanordnung 111 bilden. Sowohl in der Ebene der rasterförmigen Gutanordnung 111 als
auch in einer senkrechten Richtung hierzu bilden die Barren 111 durchströmbare Zwischenräume
112. Die Ofenkammer 122 selbst ist ebenfalls rechteckig ausgebildet, wobei an ihren
Stirnseiten Düsen 120 angeordnet sind, durch die die Barren 111 mit einem Gasstrom
beblasen werden. Dabei sind die Düsen 120 auf einander gegenüberliegenden Seiten der
Barren 111 versetzt zueinander vorgesehen, so dass in den Zwischenräumen 112 eine
entsprechend der versetzten Anordnung der Düsen 120 in ihrer Richtung wechselnde Durchströmung
entsteht.
[0024] In Fig. 3 ist eine Prinzipdarstellung eines Ausschnitts einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
in Form eines Tiefofens 100 dreidimensional dargestellt. In dem Tiefofen 100 sind
Barren 111 als zu erwärmendes Gut flächenhaft angeordnet, wobei durchströmbare Zwischenräumen
zwischen den Barren 111 entstehen. Die Barren 111 weisen einen rechteckigen Querschnitt
auf und sind jeweils auf einen Steher 130 aufgesetzt. Über registerförmig übereinander
angeordnete Düsen 120 bebläst ein Gasvolumenstrom die Barren 111, wobei die Düsen
120 auf einander gegenüberliegenden Seiten der Barren 111 versetzt zueinander vorgesehen
sind, so dass in den Zwischenräumen in Breitenrichtung der Barren eine entsprechend
der versetzten Anordnung der Düsen 120 in ihrer Richtung wechselnde Durchströmung
entsteht. Auslasskanäle 141, 151 für den Gasvolumenstrom sind in einer ersten Ebene
140 unterhalb der Steher 130 und in einer zweiten Ebene 150 oberhalb der Barren 111
vorgesehen. Durch die gezielte Abfuhr des eingeblasenen Gasvolumenstroms über die
Auslasskanäle 141, 151 außerhalb der Ausdehnung der Barren 111 wird die Gasströmung
durch die durchströmbaren Zwischenräume vergleichmäßigt, womit sich auch der Wärmeübergang
zwischen Gasstrom und Barren 111 vergleichmäßigt und letztlich die Gleichmäßigkeit
der Erwärmung der Barren 111 erhöht wird. Die Geschwindigkeit v
Zu des eingeblasenen Gasstroms sinkt an keiner Stelle unter einen kritischen Wert und
Totwassergebiete werden vermieden. Dadurch wird der Wärmeübergang auf die Barren 111
homogenisiert, wodurch Ausgleichszeiten eingespart werden können und somit die erforderliche
Verweildauer der Barren 111 in dem Tiefofen 100 minimiert wird.
[0025] Der zugeführte Gasvolumenstrom
V̇Zu wird über Kammern 122, die sich von der Ofenkammer 110 aus gesehen hinter den Düsen
120 befinden, den Düsen 120 zugeleitet. Dabei wird der durch die registerförmig übereinander
angeordneten Düsen 120 geleitete Gasstrom über einen in gleicher Richtung hinter den
Düsen 120 vorgesehenen Düsenschutz 121 vergleichmäßigt.
[0026] Die Auslasskanäle 141, 151 sind so bemessen, dass der gleiche Gasvolumenstrom
V̇Zu über die Auslasskanäle 141, 151 abgeführt werden kann, der zugeführt wird. Dadurch
wird die Gefahr eines Staus oder einer extremen Beschleunigung des Gasvolumenstroms
minimiert, wodurch die Gleichmäßigkeit der Erwärmung der Barren weiter erhöht wird.
[0027] Die Steher 130 weisen Strömungskanäle 131 in Blasrichtung der Düsen 120 auf. Durch
die Durchströmung auch des Stehers 130 wird die Erwärmung der Barren 111 weiter vergleichmäßigt.
Weiterhin weisen die Steher 130 auch im Wesentlichen senkrecht zur Blasrichtung der
Düsen 120 Öffnungen 132 auf, durch die ebenfalls Gas strömen kann. Dadurch wird die
Erwärmung Barren 111 in besonderem Maße vergleichmäßigt.
[0028] Der gesamte Tiefofen ist von einer Isolierung 160 umgeben, wodurch der Energieverbrauch
im Betrieb minimiert wird und die Temperaturverteilung in der Ofenkammer 110 homogenisiert
wird.
[0029] Die Barren 111 weisen einen rechteckigen Querschnitt auf, wobei sie in gleicher Richtung
auf die Steher 130 aufgesetzt sind, so dass die durchströmbaren
[0030] Zwischenräume entstehen. Die Auslasskanäle 141 in der ersten Ebene 140 sowie die
Auslasskanäle 151 in der zweiten Ebene 150 sind im Wesentlichen in Richtung der Ebene
der längeren Rechteckseite des Querschnitts der Barren 111 sowie in einer im Wesentlichen
hierzu senkrechten Ebene vorgesehen. Die Wege innerhalb der Auslasskanäle werden hierdurch
verkürzt, wodurch die Gasströmung innerhalb der Vorrichtung weiter vergleichmäßigt
wird.
[0031] Die durch die erste Ebene 140 und die zweite Ebene 150 abgeführten Gasvolumenströme
stehen im Verhältnis von circa
V̇1 :
V̇2 ≈ 1 : 1. Der zugeführte Gasstrom
V̇Zu beträgt ca. 160 m
3/s, wobei die Zuführgeschwindigkeit v
Zu ca. 50 m/s beträgt. Über die erste, sich unterhalb der Barren 111 befindliche Ebene
140 wird ein Gasvolumenstrom
V̇1 von circa 80 m
3/s mit einer Strömungsgeschwindigkeit v
1 von circa 15 m/s abgeführt, während über die zweite, sich oberhalb der Barren 111
befindliche Ebene 150 ebenfalls circa 80 m
3/s Gas mit einer Strömungsgeschwindigkeit v
2 von circa 15 m/s abgeführt werden.
[0032] Die hier gezeigte Ausführungsform stellt nur ein Beispiel für die vorliegende Erfindung
dar und darf daher nicht einschränkend verstanden werden. Alternative durch den Fachmann
in Erwägung gezogene Ausführungsformen sind gleichermaßen vom Schutzbereich der vorliegenden
Erfindung umfasst.
Bezugszeichenliste:
[0033]
- 100
- Vorrichtung, Tiefofen
- 110
- Ofenkammer
- 111
- Gut, Barren, Gutanordnung
- 112
- durchströmbare Zwischenräume
- 120
- Düse
- 121
- Düsenschutz
- 122
- Kammer
- 130
- Steher
- 131
- Strömungskanal durch einen Steher
- 132
- Öffnung
- 140
- erste Ebene
- 141
- Auslasskanal in der ersten Ebene
- 150
- zweite Ebene
- 151
- Auslasskanal in der zweiten Ebene
- 160
- Isolierung
- B
- Barrenbreite
- D
- Barrendicke
- H
- Barrenhöhe
- V̇Zu
- zugeführter Gasstrom
- V̇1
- über die erste Ebene abgeführter Gasvolumenstrom
- V̇11
- über die im Wesentlichen in Richtung der Ebene der rasterförmigen Gutanordnung angeordneten
Auslasskanäle in der ersten Ebene abgeführte Volumenstrom
- V̇12
- durch die im Wesentlichen senkrecht zu der in Richtung der Ebene der rasterförmigen
Gutanordnung angeordneten Auslasskanäle der ersten Ebene abgeführte Volumenstrom
- V̇2
- über die zweite Ebene abgeführter Gasvolumenstrom
- V̇21
- über die im Wesentlichen in Richtung der Ebene der rasterförmigen Gutanordnung angeordneten
Auslasskanäle in der zweiten Ebene abgeführte Volumenstrom
- V̇22
- durch die im Wesentlichen senkrecht zu der in Richtung der Ebene der rasterförmigen
Gutanordnung angeordneten Auslasskanäle der zweiten Ebene abgeführte Volumenstrom
- vZu
- Geschwindigkeit des zugeführten Gasstroms
- v1
- Geschwindigkeit des über die erste Ebene abgeführten Gasstroms
- v11
- Geschwindigkeit des über die im Wesentlichen in Richtung der Ebene der rasterförmigen
Gutanordnung angeordneten Auslasskanäle in der ersten Ebene abgeführten Gasstroms
- v12
- Geschwindigkeit des über die im Wesentlichen senkrecht zu der in Richtung der Ebene
der rasterförmigen Gutanordnung angeordneten Auslasskanäle in der ersten Ebene abgeführten
Gasstroms
- v2
- Geschwindigkeit des über die zweite Ebene abgeführten Gasstroms
- v21
- Geschwindigkeit des über die im Wesentlichen in Richtung der Ebene der rasterförmigen
Gutanordnung angeordneten Auslasskanäle in der zweiten Ebene abgeführten Gasstroms
- v22
- Geschwindigkeit des über die im Wesentlichen senkrecht zu der in Richtung der Ebene
der rasterförmigen Gutanordnung angeordneten Auslasskanäle in der zweiten Ebene abgeführten
Gasstroms
1. Vorrichtung (100) zur Strömungsbeaufschlagung einer rasterförmigen Gutanordnung (111)
mit durchströmbaren Zwischenräumen, wobei ein Gasvolumenstrom das Gut (111) mittels
Düsen (120) bebläst, die auf einander gegenüberliegenden Seiten des Gutes (111) versetzt
zueinander vorgesehen sind, so dass in den Zwischenräumen eine entsprechend der versetzten
Anordnung der Düsen (120) in ihrer Richtung wechselnde Durchströmung entsteht,
dadurch gekennzeichnet,
dass Auslasskanäle (141, 151) für den Gasvolumenstrom in mindestens einer Ebene (140,
150) außerhalb der Ausdehnung des Gutes (111) vorgesehen sind.
2. Vorrichtung (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
das die Auslasskanäle (141, 151) so bemessen sind, dass der gleiche Gasvolumenstrom
V̇Zu über die Auslasskanäle (141, 151) abführbar ist, der zugeführt wird.
3. Vorrichtung (100) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Ebene (140, 150) der Auslasskanäle (141, 151) im Wesentlichen
senkrecht zu der Fläche der rasterförmigen Gutanordnung (111) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auslasskanäle (141, 151) in zwei Ebenen angeordnet sind, wovon eine erste Ebene
(140) in Längsausdehnungsrichtung des Gutes (111) unterhalb des Gutes (111) und eine
zweite Ebene (150) in Längsausdehnungsrichtung des Gutes (111) oberhalb des Gutes
(111) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung (100) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auslasskanäle (141) in der ersten Ebene (140) im Wesentlichen in Richtung der
Ebene der rasterförmigen Gutanordnung (111) sowie in einer im Wesentlichen hierzu
senkrechten Ebene vorgesehen sind.
6. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auslasskanäle (151) in der zweiten Ebene (150) im Wesentlichen in Richtung der
Ebene der rasterförmigen Gutanordnung (111) sowie in einer im Wesentlichen hierzu
senkrechten Ebene vorgesehen sind.
7. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Düsen (120) registerförmig in Reihen in Längsrichtung des Gutes (111) übereinander
angeordnet sind.
8. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Vorrichtung (100) mindestsens ein Steher (130) bereitsgestellt ist, auf dem
das Gut (111) aufstellbar ist.
9. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Steher (130) in Richtung der Blasrichtung der Düsen (120) durchströmbar ist.
10. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Steher (130) in Richtung im Wesentlichen senkrecht zur Blasrichtung der Düsen
(120) durchströmbar ist.
11. Verfahren zur Strömungsbeaufschlagung einer rasterförmigen Gutanordnung (111) mit
durchströmbaren Zwischenräumen, wobei ein Gasvolumenstrom das Gut mittels Düsen (120)
bebläst, die auf einander gegenüberliegenden Seiten des Gutes (111) versetzt zueinander
vorgesehen sind, so dass in den Zwischenräumen eine entsprechend der versetzten Anordnung
der Düsen (120) in ihrer Richtung wechselnde Durchströmung entsteht,
dadurch gekennzeichnet,
dass der gleiche Gasvolumenstrom V̇Zu, der zugeführt wird, über Auslasskanäle (141, 151) abgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,,
dass der abgeführte Gasvolumenstrom V̇Zu über in zwei Ebenen (140, 150) angeordnete Auslasskanäle (141, 151) abgeführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die durch die erste und die zweite Ebene (140, 150) abgeführten Gasvolumenströme
im Verhältnis von circa 1 : 0,85 bis circa 1 : 1,15, insbesondere im Verhältnis von
circa 1 : 1, stehen.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 - 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der über die im Wesentlichen in Richtung der Ebene der rasterförmigen Gutanordnung
(111) angeordneten Auslasskanäle (141) in der ersten Ebene (140) abgeführte Volumenstrom
V̇11 zu dem durch die im Wesentlichen senkrecht zu der in Richtung der Ebene der rasterförmigen
Gutanordnung (111) angeordneten Auslasskanäle (141) der ersten Ebene (140) abgeführte
Volumenstrom V̇12 im Wesentlichen gleich ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der über die im Wesentlichen in Richtung der Ebene der rasterförmigen Gutanordnung
(111) angeordneten Auslasskanäle (151) in der zweiten Ebene (150) abgeführte Volumenstrom
V̇21 zu dem durch die im Wesentlichen senkrecht zu der in Richtung der Ebene der rasterförmigen
Gutanordnung (111) angeordneten Auslasskanäle (151) der zweiten Ebene (150) abgeführte
Volumenstrom V̇22 im Wesentlichen gleich ist.