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EP 2 634 043 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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10.02.2016 Patentblatt 2016/06 |
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Anmeldetag: 14.02.2013 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Nutzfahrzeugaufbau und ein damit ausgerüstetes Nutzfahrzeug
Commercial vehicle superstructure and commercial vehicle equipped with the same
Montage de véhicule utilitaire et véhicule utilitaire en étant équipé
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
29.02.2012 DE 102012203155
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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04.09.2013 Patentblatt 2013/36 |
(73) |
Patentinhaber: Franz Xaver Meiller
Fahrzeug- und Maschinenfabrik-GmbH & Co KG |
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80997 München (DE) |
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Erfinder: |
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- Kibler, Florian
81243 München (DE)
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(74) |
Vertreter: Weickmann & Weickmann |
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Postfach 860 820 81635 München 81635 München (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-A1- 19 648 402 DE-A1-102009 021 323 US-A1- 2002 047 300
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DE-A1- 19 733 096 DE-B4- 19 928 249
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft einen Nutzfahrzeugaufbau eines Nutzfahrzeugs, das von einem
Antriebsmotor, üblicherweise einem Verbrennungsmotor, angetrieben wird und eine Motorsteuerungseinrichtung
aufweist, wobei der Nutzfahrzeugaufbau folgende Merkmale aufweist:
- ein in verschiedenen Betriebszuständen betreibbares hydraulisches Verbrauchersystem,
- eine von dem Antriebsmotor rotierend anzutreibende Pumpe zur Versorgung des hydraulischen
Verbrauchersystems mit Hydraulikfluid, wobei der Fördervolumenstrom der Pumpe von
deren Pumpendrehzahl abhängt,
- eine Kontrolleinrichtung zur Kontrolle der Versorgung des hydraulischen Verbrauchersystems
mit Hydraulikfluid, die dazu eingerichtet ist, mit der Motorsteuerung zusammenzuwirken,
um die Motordrehzahl des Antriebsmotors und damit die Pumpendrehzahl nach Maßgabe
des aktuellen Hydraulikfluidbedarfs des Verbrauchersystems einzustellen, und
- Einstellmittel zum Einstellen eines jeweiligen Betriebszustandes des hydraulischen
Verbrauchersystems mit einem diesem Betriebszustand zugeordneten Hydraulikfluidbedarf,
wobei die Einstellmittel Informationen über den jeweiligen eingestellten Betriebszustand
des hydraulischen Verbrauchersystems an die Kontrolleinrichtung übertragen.
[0002] Aus der
DE 199 28 249 B4 ist ein Nutzfahrzeug, nämlich ein Kipperfahrzeug, mit einer Einrichtung zur Steuerung
des hydraulischen Verbrauchersystems seines Kipperaufbaus bekannt. Das hydraulische
Verbrauchersystem umfasst dabei einen hydraulischen Zylinder zum Heben und Senken
eines Kippbehälters. Dieser hydraulische Zylinder wird von einer Hydropumpe mit Hydraulikfluid
(Öl) versorgt, die an einem Nebenabtrieb des Fahrzeugantriebsmotors angeschlossen
ist. Die Kipperfunktionen 'Kippbehälter heben', 'Kippbehälter senken' und 'Kippbehälter
in der jeweiligen Kippstellung halten' sind durch entsprechende Steuerung des hydraulischen
Kippzylinders einzustellen, wobei ferner die Geschwindigkeit des Senk- bzw. Hebebetriebs
mittels eines Wahlhebelgebers als Betätigungselement steuerbar ist. Nach Maßgabe der
jeweiligen Stellung des Wahlhebelgebers erfolgt die Betätigung eines hydraulischen
Steuerventils, welches zwischen der Pumpe und dem hydraulischen Kippzylinder in dem
Hydraulikkreis des Kipperaufbaus geschaltet ist. Einstellmittel der aus der
DE 199 28 249 B4 bekannten Einrichtung zur Steuerung des hydraulischen Verbrauchersystems umfassen
Sensoren, die ein die Stellung des Wahlhebelgebers indizierendes elektrisches Signal
an die elektronische Motorsteuerungseinrichtung des Antriebsmotors abgeben. Die Motorsteuerungseinrichtung
wertet die Informationen dieser Sensoren aus, um die Drehzahl des Motors so einzustellen,
dass die Pumpe eine für den jeweiligen Betrieb des hydraulischen Kippzylinders ausreichende
Druckmittelversorgung bereitstellen kann. Auf diese Weise wird vermieden, dass der
Antriebsmotor in Bezug auf die Leistungsanforderungen des hydraulischen Systems unnötig
mit überhöhter Drehzahl läuft. Das Maß der jeweiligen Drehzahlanhebung ist vom Grad
der Auslenkung des Wahlhebelgebers abhängig. Je weiter der Wahlhebelgeber beim Heben
des Kippbehälters ausgelenkt wird, desto höher wird die Drehzahl des Antriebsmotors
von der betreffenden elektronischen Motorsteuerung eingestellt, so dass ein Kippvorgang
des Kippbehälters mit der am Wahlhebelgeber gewählten Geschwindigkeit durchgeführt
werden kann. An das Steuerventil der bekannten Einrichtung ist ein weiterer Verbraucher
anschließbar. Die Motordrehzahl des Antriebsmotors kann für den Fall, dass ein weiterer
Verbraucher angeschlossen ist, vermittels der elektronischen Motorsteuerung entsprechend
angepasst werden, um die vom Motor über den Nebenabtrieb angetriebene Hydropumpe schneller
laufen zu lassen. Mit der aus der
DE 199 28 249 B4 bekannten Einrichtung kann somit eine Drehzahlanpassung des Antriebsmotors an den
Hydraulikfluidbedarf des hydraulischen Verbrauchersystems durchgeführt werden, was
einhergeht mit einer entsprechenden Verminderung des Kraftstoffverbrauchs, des Schadstoffausstoßes
und der Lärmbelästigung durch den Antriebsmotor.
[0003] Zur Ausführung der Kippbewegungen mit entsprechend optimierten Hubgeschwindigkeiten.des
hydraulischen Kippzylinders sind entsprechend optimierte Volumenströme des Hydraulikfluids
erforderlich. Da in der Praxis Lastkraftwagen von verschiedenen Herstellern mit Nutzfahrzeugaufbauten,
etwa Kipperaufbauten, der hier betrachteten Art ausgerüstet werden und diese diversen
Lastkraftwagen oft unterschiedliche Leerlaufdrehzahlen, Getriebeübersetzungen usw.
haben, sind üblicherweise aufwendige Anpassungsmaßnahmen (Parametrierungen) im Steuerungssystem
des Fahrzeugs und des Aufbaus erforderlich, um die für die jeweils verwendete Pumpe
erforderlichen Drehzahlen zur Erzeugung der optimierten Hydraulikfluidvolumenströme
korrekt erzeugen zu können. Dabei ist ferner zu berücksichtigen, dass auch noch unterschiedliche
Pumpen, normalerweise Konstantpumpen in Gestalt von Kolbenpumpen, etwa Axialkolbenpumpen
oder ggf. Zahnradpumpen, verwendet werden, die unterschiedliche spezifische Fördervolumina
aufweisen können.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, derartige Anpassungsmaßnahmen
für die Inbetriebnahme des Nutzfahrzeugaufbaus auf einem jeweiligen Lastkraftwagen
weitgehend überflüssig zu machen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass bei einem Nutzfahrzeugaufbau
der eingangs genannten Art ein die aktuelle Pumpendrehzahl erfassender Drehgeber zur
Bereitstellung eines die Pumpendrehung anzeigenden Drehgebersignals vorgesehen und
dazu eingerichtet ist, das Drehgebersignal an die Kontrolleinrichtung zu übertragen,
und dass die Kontrolleinrichtung dazu eingerichtet ist, das Drehgebersignal zu verarbeiten,
um eine jeweilige Drehzahldifferenz zwischen der aktuellen Pumpendrehzahl und einer
dem jeweils eingestellten Betriebszustand des hydraulischen Systems zugeordneten Soll-Pumpendrehzahl
zu erfassen und die Motorsteuerungseinrichtung zur Änderung der Motordrehzahl zu veranlassen,
um die Drehzahldifferenz zu minimieren bzw. zu beseitigen.
[0006] Es erfolgt also bei dem Nutzfahrzeugaufbau gemäß der vorliegenden Erfindung im Betrieb
am Nutzfahrzeug eine Regelung der Motordrehzahl und damit der Pumpendrehzahl nach
Maßgabe des jeweils eingestellten Betriebszustandes des hydraulischen Verbrauchersystems,
um so einen für den jeweiligen Betrieb möglichst optimalen Fördervolumenstrom des
Hydraulikfluids (üblicherweise Öl) zu gewährleisten.
[0007] Je nach aktuellem Betriebszustand des hydraulischen Verbrauchersystems kann die Kontrolleinrichtung
Signale zur Erhöhung oder Reduktion der Motordrehzahl an die Motorsteuerungseinrichtung
(Fahrzeugsteuerung) ausgeben. Üblicherweise haben derartige Motorsteuerungseinrichtungen
von Lastkraftwagen modernerer Bauart eine Schnittstelle für den Anschluss eines externen
Tempomaten. Eine solche Schnittstelle kann für die Zwecke der vorliegenden Erfindung
benutzt werden, was den Steuerungs- und Programmieraufwand noch weiter verringert.
Durch Inkrementier- bzw. Dekrementierkommandos kann die Kontrolleinrichtung dann über
die Schnittstelle für externe Tempomaten die Motordrehzahl des Antriebsmotors erhöhen
oder erniedrigen, bis jeweils die Differenz zwischen der Soll-Pumpendrehzahl und der
aus dem Drehgebersignal bestimmten Ist-Pumpendrehzahl minimiert bzw. beseitigt ist.
Es ist daher nicht mehr erforderlich, aufwendige Parametrierungen unter Berücksichtigung
der Getriebeübersetzung usw. des Fahrzeugs durchzuführen, um die jeweils gewünschten
Hydraulikfluidvolumenströme für das hydraulische Verbrauchersystem bereitstellen zu
können.
[0008] Vorzugsweise ist die Kontrolleinrichtung zur Speicherung von Pumpenidentifikationsinformationen
über den Bautyp und/oder Fördereigenschaften der Pumpe - und zur Bestimmung der Soll-Pumpendrehzahlen
unter Einbeziehung dieser Pumpenidentifikationsinformationen eingerichtet. Hierzu
kann es vorgesehen sein, dass lediglich eine Seriennummer der jeweils verwendeten
Pumpe oder dgl. über ein Eingabemittel in die Kontrolleinrichtung bzw. in ein Computersystem
der Kontrolleinrichtung eingespeichert wird. Die Kontrolleinrichtung ist diesbezüglich
so programmiert, dass sie aus diesen Pumpenidentifikationsinformationen z. B. das
spezifische Fördervolumen der Pumpe aus einer entsprechenden Tabelle auslesen und
zur Ermittlung der Soll-Pumpendrehzahlen heranziehen kann, wobei sie hierzu die Daten
über die optimalen Hydraulikfluidvolumenströme für die betreffenden Betriebszustände
des hydraulischen Verbrauchersystems kennt.
[0009] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist der Drehgeber dazu eingerichtet, die
Pumpenidentifikationsinformationen über Bautyp und/oder Fördereigenschaften der Pumpe
an die Kontrolleinrichtung zu übertragen, wobei die Kontrolleinrichtung dazu eingerichtet
ist, unter Einbeziehung dieser Pumpenidentifikationsinformationen die Soll-Pumpendrehzahlen
der Pumpe entsprechend dem Hydraulikfluidbedarf des hydraulischen Verbrauchersystems
zu bestimmen.
[0010] Die Pumpenidentifikationsinformationen sind vorzugsweise in dem Drehgebersignal enthalten,
wobei das Drehgebersignal vorzugsweise eine bestimmte Impulsfolge pro Pumpenumdrehung
ist und die Pumpenidentifikationsinformationen in den Impulsformen, insbesondere im
Tastverhältnis der Impulsperioden kodiert sind. Die zur Auswertung verschiedener Impulsformen
des Drehgebersignals programmierte Kontrolleinrichtung erkennt somit aus dem Drehgebersignal
den Bautyp der Pumpe und kann dann deren spezifisches Fördervolumen aus einer Tabelle
auslesen, um damit dann nach Maßgabe der jeweils benötigten Hydraulikfluidvolumenströme
die Soll-Pumpendrehzahlen für die Drehzahlregelung zu bestimmen.
[0011] Bei dem Drehgeber handelt es sich vorzugsweise um einen Impulsgeber. Dies kann z.
B. ein optischer Impulsgeber mit einer Kontrastwechseldrehscheibe und einem die Kontrastwechsel
bei Drehung der Drehscheibe registrierenden optischen Sensor sein. Es kann sich bei
dem Drehgeber auch um einen Induktionsgeber oder einen Polraddrehgeber handeln, welcher
die zur Ermittlung der Pumpendrehzahl erforderlichen Drehzustandsinformationen der
Pumpe liefern kann. Vorzugsweise ist der Drehgeber in die Pumpe integriert. Es sind
jedoch auch externe Drehgeber verwendbar, die die zur Drehzahlbestimmung erforderlichen
Informationen über die Pumpendrehung liefern.
[0012] Bei der Pumpe handelt es sich vorzugsweise um eine Konstantpumpe, etwa eine Kolbenpumpe,
z. B. Axialkolbenpumpe, die an einem Nebenabtrieb des Antriebsmotors anzuschließen
ist.
[0013] Für die Praxis sehr relevant ist eine Ausführungsform des Nutzfahrzeugaufbaus nach
der Erfindung, bei der das hydraulische Verbrauchersystem mehrere hydraulische Verbraucher
umfasst, wobei die Einstellmittel wenigstens einen Betriebszustandswahlschalter zur
Einstellung eines jeweils gewünschten Betriebszustandes durch Aktivierung einzelner
hydraulischer Verbraucher und/oder durch Aktivierung von bestimmten Kombinationen
von hydraulischen Verbrauchern des hydraulischen Verbrauchersystems umfassen. Abhängig
davon, welche Verbraucher jeweils aktiviert sind, kann die Kontrolleinrichtung den
Hydraulikfluidbedarf des betreffenden Betriebszustandes ermitteln und demgemäß die
Soll-Pumpendrehzahlen bestimmen.
[0014] Die Einstellmittel können gemäß einer Variante der Erfindung wenigstens ein Betätigungselement
zur kontinuierlichen Steuerung wenigstens eines mit dem Betriebszustandswahlschalter
in einem betreffenden Betriebszustand des hydraulischen Verbrauchersystems aktivierten
Verbrauchers umfassen. In diesem Fall umfasst die Kontrolleinrichtung Mittel zur Detektion
der jeweiligen Betätigungsstellung des Betätigungselementes, um die Betätigungsstellung
auswerten und in die Bestimmung der jeweiligen Soll-Pumpendrehzahlen einbeziehen zu
können.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst die Kontrolleinrichtung
wenigstens ein mittels des Betätigungselementes steuerbares Ventil, insbesondere Proportionalventil,
welches dazu eingerichtet ist, den Hydraulikfluidstrom zu den hydraulischen Verbrauchern
nach Maßgabe von Einstellungen der Einstellmittel zu steuern.
[0016] Bei dem Nutzfahrzeugaufbau nach der Erfindung handelt es sich vorzugsweise um einen
Kipperaufbau eines Kipperfahrzeuges, der einen Kippbehälter und als hydraulisches
Verbrauchersystem wenigstens einen hydraulischen Hauptzylinder zum Anheben und Absenken
des Kippbehälters und wenigstens einen weiteren hydraulischen Zylinder für wenigstens
eine Nebenfunktion des Kipperaufbaus aufweist. Solche Nebenfunktionen können das mittels
hydraulischer Zylinder ausgeführte Verriegeln und Entriegeln des Kippbehälters oder
sonstiger Komponenten auf dem Kippaufbau sein. Als Nebenfunktionen kommen auch das
Betätigen von Unterfahrschutzeinrichtungen, hydraulischen Schwenkeinrichtungen für
Bordwände von Kippbehältern, das Betreiben eines etwaigen Bordkrans u. dgl. in Frage.
[0017] In einem ersten Betriebszustand des hydraulischen Verbrauchersystems ist aktuell
nur der wenigstens eine weitere hydraulische Zylinder für die wenigstens eine Nebenfunktion
mit Hydraulikfluid von der Pumpe zu versorgen, wohingegen in einem zweiten Betriebszustand
des hydraulischen Verbrauchersystems zumindest auch der hydraulische Hauptzylinder
mit Hydraulikfluid von der Pumpe zu versorgen ist. Die Kontrolleinrichtung regelt
entsprechend den eingestellten Betriebszuständen die Pumpendrehzahl, um einen möglichst
optimalen Hydraulikfluidstrom jeweils zu erzeugen.
[0018] Der Kipperaufbau kann ein Hinterkipperaufbau, ein Ein-, Zwei- oder Dreiseitenkipperaufbau,
ein Abrollkipperaufbau oder ein Absetzkipperaufbau sein. Zum Stand der Technik von
Abrollkipperaufbauten und Absetzkipperaufbauten kann auf die
DE 20 2005 015 649 U1, die
DE 100 63 610 A1 oder die
DE 202 00 219 U1 verwiesen werden.
[0019] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Kipperfahrzeug mit einem Antriebsmotor, einer
Motorsteuerungseinrichtung mit einem als Kippaufbau ausgebildeten Nutzfahrzeugaufbau
nach einem der Ansprüche 1 - 12, wobei die Kontrolleinrichtung des Nutzfahrzeugaufbaus
über eine Schnittstelle mit der Motorsteuerungseinrichtung zusammenwirkt, um die Motordrehzahl
des Antriebsmotors nach Maßgabe des Hydraulikfluidbedarfs des Nutzfahrzeugaufbaus
einzustellen.
[0020] Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Darin zeigt
- Fig. 1
- eine stark schematisierte Darstellung des Hydraulik- und Steuersystems eines Kipperaufbaus
nach der Erfindung und
- Fig. 2a - 2c
- Impulsfolgediagramme verschiedener Drehgeber zur Erfassung der Pumpendrehzahl.
[0021] Bei dem mit 3 in Fig. 1 gekennzeichneten hydraulischen Zylinder handelt es sich um
den Kippzylinder zum Heben und Senken des (nicht gezeigten) Kippbehälters des Kipperfahrzeugs.
Im Beispielsfall ist dieser Kippzylinder ein einfach wirkender Mehrkolbenteleskopzylinder,
der an einem hydraulischen Leitungssystem 5 angeschlossen ist. In dem Leitungssystem
5 befindet sich als hydraulisches Steuerelement ein Steuerventil 7 zur Steuerung der
Versorgung des Kippzylinders 3 und eines weiteren hydraulischen Zylinders 8 mit Hydrauliköl,
das von der Hydropumpe 9 aus dem Ölbehälter 11 gefördert wird. Der weitere Zylinder
8 dient zur Ausführung einer sog. Nebenfunktion, z. B. zur Verriegelung und Entriegelung
einer Heckklappe des Kippbehälters. In anderen Ausführungsbeispielen können durchaus
noch weitere Zylinder für zusätzliche Nebenfunktionen in das hydraulische Verbrauchersystem
einbezogen sein.
[0022] Das Steuerventil 7 ist über Steuerleitungen 13A, 13B und 13C mit einer Betätigungseinrichtung
15 verbunden. Hierbei handelt es sich im Beispielsfall um eine pneumatische Betätigungseinrichtung
15. In anderen Ausführungsbeispielen kann eine solche Betätigungseinrichtung auch
eine elektromagnetische oder hydraulische Betätigungseinrichtung sein. Die Betätigungseinrichtung
15 gehört zu den Einstellmitteln zum Einstellen eines jeweiligen Betriebszustandes
des von den Verbrauchern 3 und 8 gebildeten hydraulischen Verbrauchersystems und weist
einen beispielsweise im Führerhaus des Kipperfahrzeugs angeordneten Wahlhebelgeber
17 als Betätigungselement auf, welches von einer Bedienungsperson zu betätigen ist,
um in einem ersten Betriebszustand die Antriebsfunktionen des Kippzylinders 3, also
die Funktionen 'Kippbehälter heben', 'Kippbehälter senken' oder 'Kippbehälter in der
momentanen Kippstellung halten', einzustellen sowie ggf. die Geschwindigkeit des Senk-
bzw. Hebebetriebes zu steuern. Im gezeigten Ausführungsbeispiel betätigt der Wahlhebelgeber
17 nach Maßgabe seiner jeweiligen Stellung eine Pneumatikventilanordnung (nicht gezeigt)
in der Betätigungseinrichtung 15, um die pneumatischen Signale zur gesteuerten Betätigung
des hydraulischen Steuerventils 7 vermittels der Steuerleitungen 13A, 13B bzw. 13C
bereitzustellen und zu kontrollieren. In Fig. 1 ist der Wahlhebelgeber 17 in seiner
neutralen vertikalen Stoppstellung gezeigt. In dieser Stellung veranlasst die Betätigungseinrichtung
15 das hydraulische Steuerventil 7 dazu, die Verbindung zum Kippzylinder 3 zu sperren,
um den Kippzylinder 3 in der jeweiligen Stellung anzuhalten. Bei laufender Pumpe 9
wird das über die Leitung 5
1 zugeführte Öl vom Steuerventil 7 sogleich in die Rücklaufleitung 5
3 umgeleitet.
[0023] Wird der Wahlhebelgeber 17 im Sinne des Pfeils H verschwenkt, so veranlasst die Betätigungseinrichtung
15 das hydraulische Steuerventil 7 in dem betreffenden Betriebszustand dazu, die Druckleitung
5
1 der Pumpe 9 mit der Druckleitung 5
2 zu verbinden, welche zwischen dem Steuerventil 7 und dem Kippzylinder 3 verläuft.
Der in diesem Zustand mit Hydrauliköl versorgte Kippzylinder 3 hebt dann den betreffenden
Kippbehälter zum Kippen an, wobei die Geschwindigkeit des Kippvorgangs nach Maßgabe
der Auslenkung des Wahlhebelgebers 17 variierbar ist. Wird der Wahlhebelgeber 17 im
Sinne des Pfeils S verschwenkt, so veranlasst die Betätigungseinrichtung 15 das hydraulische
Steuerventil 7 dazu, die Druckleitung 5
2 mit der zum Ölbehälter 11 zurückführenden Rücklaufleitung 5
3 zu verbinden. In diesem Zustand erfolgt das Zusammenschieben des Kippzylinders 3
und damit das Absenken der zuvor angehobenen Kippbrücke. Mit 5
4 ist in der Figur eine Abstellleitung zwischen dem Kippzylinder 3 und dem Steuerventil
7 gezeigt. Die Abstellleitung 5
4 gehört zu einer Sicherheitseinrichtung, welche die weitere Ölzufuhr zum Kippzylinder
3 unterbindet, wenn der Kippzylinder 3 vollständig ausgefahren ist und ein (nicht
gezeigter) Endlagensensor ein entsprechendes Signal liefert.
[0024] Zu den Einstellmitteln des Kippaufbaus gehört auch ein Wahlschalter 25 der Betätigungseinrichtung
15, wobei dieser Wahlschalter dazu dient, den jeweils anzusteuernden hydraulischen
Verbraucher 3 oder/und 8 auszuwählen.
[0025] Die Pumpe 9 wird von dem Antriebsverbrennungsmotor 27 des Kipperlastkraftfahrzeugs
über das Zwischengetriebe 29 angetrieben, wobei das Getriebe 29 einen vom Führerhaus
aus zu- und abschaltbaren Nebenabtrieb 31 aufweist, der die Pumpe 9 treibt.
[0026] Eine Kontrolleinrichtung zur Kontrolle der Versorgung der hydraulischen Verbraucher
3, 8 umfasst außer dem Steuerventil 7 auch eine elektronische Einheit 12, welche über
eine vom Fahrzeughersteller üblicherweise vorgerüstete Schnittstelle 14 für einen
externen Tempomaten mit einer Motorsteuerungseinrichtung 37 des Lastkraftwagens verbunden
ist. Die elektronische Einheit 12 der Kontrolleinrichtung ist ferner an einen Drehzahlsensor
(Drehgeber) 16 angeschlossen, welcher pro Umdrehung der Pumpenwelle 18 eine bestimmte
Anzahl von Impulsen an die elektronische Einheit 12 abgibt, welche daraus die jeweilige
Pumpendrehzahl bestimmt. Die elektronische Einheit 12 der Kontrolleinrichtung ist
ferner mit einer Sensoreinrichtung 33 der Betätigungseinrichtung 15 verbunden, wobei
diese Sensoreinrichtung 33 jeweils den Einstellzustand des Wahlhebelgebers 17 und
des Betriebszustandswahlschalters 25 erfassen und an die elektronische Einheit 12
entsprechende Signale abgeben kann, so dass die Kontrolleinrichtung stets die Einstellzustände
der Elemente 17 und 25 kennt.
[0027] Je nach gewähltem Betriebszustand des hydraulischen Verbrauchersystems 3, 8 gibt
die elektronische Steuereinheit 12 eine jeweilige Soll-Pumpendrehzahl vor und vergleicht
diese mit der aktuellen Ist-Pumpendrehzahl, die sie aus dem Impulssignal des Drehgebers
16 ableitet. Stimmen die Soll-Pumpendrehzahl und die Ist-Pumpendrehzahl nicht überein,
so gibt die elektronische Einheit über die Schnittstelle 14 Signale zur Erhöhung bzw.
Absenkung der Drehzahl des Verbrennungsmotors 27 an die Motorsteuerung 37 des Fahrzeugs
ab, um die Ist-Pumpendrehzahl an die Soll-Pumpendrehzahl anzunähern. Es findet somit
eine Regelung der Pumpendrehzahl statt, wobei die Soll-Pumpendrehzahlen einem von
der Pumpe 9 zu fördernden und im Hinblick auf den aktuellen Betriebszustand des hydraulischen
Verbrauchersystems 3, 8 weitgehend optimierten Hydraulikfluidvolumenstrom entsprechen.
[0028] Die elektronische Einheit 12 der Kontrolleinrichtung reagiert auch auf die Auslenkung
des Wahlhebelgebers 17 bei Auswahl des Kippzylinders 3 für den Hubbetrieb des Kipperaufbaus.
Im Beispielsfall geht das Verschwenken des Wahlhebelgebers 17 in Richtung des Pfeils
H nach Einschalten des Nebenabtriebs 31 und nach Auswahl des Kippzylinders 3 mit einer
entsprechenden Erhöhung der Drehzahl des Motors 27 einher. Je weiter der Wahlhebelgeber
17 dabei ausgelenkt wird, desto höher wird die Drehzahl des Motors 27 von der Motorsteuerung
37 nach Maßgabe von Steuerbefehlen der elektronischen Einheit 12 der Kontrolleinrichtung
eingestellt, so dass der Kippvorgang mit der am Wahlhebelgeber 17 gewählten Geschwindigkeit
durchgeführt werden kann.
[0029] Wird der Wahlhebelgeber 17 dann in Richtung des Pfeils S über die gezeigte Neutralstellung
hinausbewegt, so sorgt die Motorsteuerung 37 dafür, dass die Drehzahl des Motors vorzugsweise
auf Leerlaufdrehzahl oder eine ggf. über der Leerlaufdrehzahl liegende Mindestdrehzahl
reduziert wird, da für den Haltevorgang und für den Senkvorgang des Kippbehälters
keine weitere Druckölzufuhr zum Kippzylinder 3 erforderlich ist. Gemäß einer Variante
des gezeigten Ausführungsbeispiels kann es im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein,
dass bei Senkbetrieb, also bei Umlegen des Wahlhebelgebers 17 in Richtung des Pfeils
S der Nebenabtrieb 31 automatisch ausgeschaltet bzw. ausgekuppelt wird. Durch Bewegen
des Wahlhebelgebers 17 in Richtung des Pfeils H ist der Nebenabtrieb 31 vorzugsweise
wieder einschaltbar.
[0030] Die elektronische Einheit 12 erhält von dem Drehgeber 16 auch Informationen über
den Bautyp und/oder das spezifische Fördervolumen der Pumpe 9, wobei diese Informationen
im Beispielsfall in dem Impulssignal des Drehgebers 16 kodiert sind. In den Fig. 2a,
2b und 2c sind Impulsfolgesignale dreier verschiedener Pumpen 9 dargestellt. Die Impulsfolgen
gemäß Fig. 2a und Fig. 2b unterscheiden sich durch das Ein-Aus-Tastverhältnis pro
Impulsperiode. Das jeweilige Tastverhältnis ist dem betreffenden Pumpentyp zugeordnet,
so dass die elektronische Steuereinheit 12 bei Auswertung des vom Drehgeber 16 abgegebenen
Signals den Pumpentyp 9 bestimmen kann und aus einer Tabelle dessen spezifisches Fördervolumen
auslesen kann. Das spezifische Fördervolumen multipliziert mit der Drehzahl der Pumpe
9 ergibt den von ihr geförderten Hydraulikfluidvolumenstrom, so dass die Kontrolleinrichtung
7, 12 durch Regelung der Pumpendrehzahl den gewünschten Hydraulikfluidvolumenstrom
einstellen kann. So ist es auch möglich, dass die Kontrolleinrichtung 7, 12 je nach
Maßgabe eingestellter Betriebszustände des hydraulischen Verbrauchersystems 3, 8 automatisch
zeitliche Hydräulikfluidvolumenstromprofile zur Durchführung entsprechender Bewegungsprofile
an den hydraulischen Verbrauchern 3 bzw. 8 erzeugt, etwa um sog. Eilgangfunktionen
auszuführen. Derartige Eilgangfunktionen werden insbesondere bei Absetzkippern und
Abrollkippern angewandt (vgl. hierzu z. B. die
DE 100 63 610 A1). Bei solchen Absetzkippern und Abrollkippern sind die hydraulischen Hauptzylinder
(Kippzylinder) doppelt wirkende Zylinder.
[0031] In Fig. 2c ist als Beispiel eine Impulsfolge einer weiteren Pumpe dargestellt, wobei
in dieser Impulsfolge vorlaufende Identifier-Impulse I sich im Impulsabstand und in
der Impulsform von den übrigen Impulsen der Folge unterscheiden, wobei in den Identifier-Impulsen
z. B. der spezifische Volumenstrom oder eine Serieninformation der Pumpe kodiert sein
kann.
[0032] Der Kippaufbau nach der Erfindung im Allgemeinen und somit auch der Kippaufbau gemäß
Fig. 1 kann nach Installation auf dem Fahrzeugbasisrahmen ohne die bisher erforderlichen
aufwendigen Parametrierungsmaßnahmen am Fahrzeug in die bestimmungsgemäße Funktionsbereitschaft
versetzt werden. Die Kontrolleinrichtung mit der elektronischen Einheit 12 übernimmt
auf der Basis der Kenntnis des spezifischen Volumenstroms der verwendeten Pumpe 9
die Soll-Drehzahlbestimmungen in den jeweiligen Betriebszuständen des hydraulischen
Verbrauchersystems 3, 8 und wirkt als Regierelement zum Einstellen der Drehzahl der
Pumpe 9 auf den gewünschten Sollwert.
[0033] Wie erwähnt, kann es sich bei dem Steuerventil 7 um ein sog. Proportionalventil handeln,
welches den Hydraulikfluiddurchlass in Abhängigkeit von der Stellung des Wahlhebelgebers
17 steuert. In anderen Ausführungsbeispielen der Erfindung ist ein solches Proportionalventil
nicht erforderlich und kann durch eine Schaltventilanordnung ersetzt sein, welche
den jeweiligen Hydraulikfluidstrom sperrt oder durchlässt, je nach Vorgabe durch den
Wahlschalter 25. Volumenstromvariationen lassen sich dennoch durch Betätigung des
Wahlhebelgebers 17 in den betreffenden Betriebszuständen realisierten, wobei diese
jedoch dann ausschließlich durch Variation der Pumpendrehzahl gesteuert werden.
1. Nutzfahrzeugaufbau eines Nutzfahrzeugs, das von einem Antriebsmotor (27) angetrieben
wird und eine Motorsteuerungseinrichtung (37) aufweist, umfassend
- ein in verschiedenen Betriebszuständen betreibbares hydraulisches Verbrauchersystem
(3, 8),
- eine von dem Antriebsmotor (27) rotierend anzutreibende Pumpe (9) zur Versorgung
des hydraulischen Verbrauchersystems (3, 8) mit Hydraulikfluid, wobei der Fördervolumenstrom
der Pumpe (9) von deren Pumpendrehzahl abhängt,
- eine Kontrolleinrichtung (7, 12) zur Kontrolle der Versorgung des hydraulischen
Verbrauchersystems (3, 8) mit Hydraulikfluid, die dazu eingerichtet ist, mit der Motorsteuerung
(37) zusammenzuwirken, um die Motordrehzahl des Antriebsmotors (27) und damit die
Pumpendrehzahl nach Maßgabe des aktuellen Hydraulikfluidbedarfs des Verbrauchersystems
(3, 8) einzustellen , und
- Einstellmittel (15, 17, 25, 33) zum Einstellen eines jeweiligen Betriebszustandes
des hydraulischen Verbrauchersystems (3, 8) mit einem diesem Betriebszustand zugeordneten
Hydraulikfluidbedarf, wobei die Einstellmittel (15, 17, 25, 33) Informationen über
den jeweiligen eingestellten Betriebszustand des hydraulischen Verbrauchersystems
(3, 8) an die Kontrolleinrichtung (7, 12) übertragen,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Erfassung der aktuellen Pumpendrehzahl ein Drehgeber (16) zur Bereitstellung
eines die Pumpendrehung anzeigenden Drehgebersignals vorgesehen und dazu eingerichtet
ist, das Drehgebersignal an die Kontrolleinrichtung (7, 12) zu übertragen, und
dass die Kontrolleinrichtung (7, 12) dazu eingerichtet ist, das Drehgebersignal zu verarbeiten,
um eine jeweilige Drehzahldifferenz zwischen der aktuellen Pumpendrehzahl und einer
dem jeweils eingestellten Betriebszustand des hydraulischen Verbrauchersystems (3,
8) zugeordneten Soll-Pumpendrehzahl zu erfassen und die Motorsteuerungseinrichtung
(37) zur Änderung der Motordrehzahl zu veranlassen, um die Drehzahldifferenz zu verkleinern,
insbesondere zu beseitigen.
2. Nutzfahrzeugaufbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrolleinrichtung (7, 12) zur Speicherung von Pumpenidentifikationsinformationen
über den Bautyp und/oder Fördereigenschaften der Pumpe (9) und zur Bestimmung der
Soll-Pumpendrehzahlen unter Einbeziehung dieser Pumpenidentifikationsinformationen
eingerichtet ist.
3. Nutzfahrzeugaufbau nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehgeber (16) dazu eingerichtet ist, die Pumpenidentifikationsinformationen
über Bautyp und/oder Fördereigenschaften der Pumpe (9) an die Kontrolleinrichtung
(7, 12) zu übertragen, und dass die Kontrolleinrichtung (7, 12) dazu eingerichtet
ist, unter Einbeziehung dieser Pumpenidentifikationsinformationen die Soll-Pumpendrehzahlen
der Pumpe (9) entsprechend dem Hydraulikfluidbedarf des hydraulischen Verbrauchersystems
(3, 8) zu bestimmen.
4. Nutzfahrzeugaufbau nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpenidentifikationsinformationen in dem Drehgebersignal (16) enthalten sind.
5. Nutzfahrzeugaufbau nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehgebersignal eine bestimmte Impulsfolge pro Pumpenumdrehung ist, wobei die
Pumpenidentifikationsinformationen in den Impulsformen, insbesondere im Tastverhältnis
der Impulsperioden kodiert sind.
6. Nutzfahrzeugaufbau nach einem der vorhergehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (9) eine Verdrängermaschine mit konstantem spezifischen Fördervolumen,
insbesondere Kolbenpumpe ist, die an einen Nebenabtrieb (31) des Antriebsmotors (27)
anzuschließen oder angeschlossen ist.
7. Nutzfahrzeugaufbau nach einem der vorher gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das hydraulische Verbrauchersystem mehrere hydraulische Verbraucher (3, 8) umfasst
und dass die Einstellmittel (15, 17, 25, 33) wenigstens einen Betriebszustandswahlschalter
(25) zur Einstellung eines jeweils gewünschten Betriebszustandes durch Aktivierung
einzelner hydraulischer Verbraucher (3, 8) und/oder durch Aktivierung von bestimmten
Kombinationen von hydraulischen Verbrauchern (3, 8) des hydraulischen Verbrauchersystems
umfassen.
8. Nutzfahrzeugaufbau nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellmittel (15, 17, 25, 33) wenigstens ein Betätigungselement (17) zur kontinuierlichen
Steuerung wenigstens eines mit dem Betriebszustandswahlschalter (25) in einem betreffenden
Betriebszustand des hydraulischen Verbrauchersystems aktivierten Verbrauchers (3)
umfassen.
9. Nutzfahrzeugaufbau nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrolleinrichtung (7, 12) wenigstens ein mittels des Betätigungselementes (17)
steuerbares Ventil (7), insbesondere Proportionalventil umfasst, welches dazu eingerichtet
ist, den Hydraulikfluidstrom zu den hydraulischen Verbrauchern (3, 8) nach Maßgabe
von Einstellungen der Einstellmittel (15, 17, 25, 33) zu steuern.
10. Nutzfahrzeugaufbau nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellmittel (15, 17, 25, 33) wenigstens ein Betätigungselement (17) zum kontinuierlichen
Verstellen der Motordrehzahl des Antriebsmotors (27) innerhalb eines mit dem Betriebszustandswahlschalter
(25) eingestellten Betriebszustandes des hydraulischen Verbrauchersystems (3, 8) umfassen.
11. Nutzfahrzeugaufbau nach einem der vorher gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Nutzfahrzeugaufbau ein Kipperaufbau eines Kipperfahrzeuges ist, der einen Kippbehälter
(3) und als hydraulisches Verbrauchersystem wenigstens einen hydraulischen Hauptzylinder
zum Anheben und Absenken des Kippbehälters und wenigstens einen weiteren hydraulischen
Zylinder (8) für wenigstens eine Nebenfunktion des Kipperaufbaus aufweist, wobei in
einem ersten Betriebszustand des hydraulischen Verbrauchersystems aktuell nur der
wenigstens eine weitere hydraulische Zylinder (8) für die wenigstens eine Nebenfunktion
mit Hydraulikfluid von der Pumpe zu versorgen ist, wohingegen in einem zweiten Betriebszustand
des hydraulischen Verbrauchersystems zumindest auch der hydraulische Hauptzylinder
(3) mit Hydraulikfluid von der Pumpe (9) zu versorgen ist.
12. Nutzfahrzeugaufbau nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipperaufbau ein Ein-, Zwei- oder Dreiseitenkipperaufbau, ein Abrollkipperaufbau
oder ein Absetzkipperaufbau ist.
13. Kipperfahrzeug mit einem Antriebsmotor (27), einer Motorsteuerungseinrichtung (37)
mit einem als Kippaufbau ausgebildeten Nutzfahrzeugaufbau nach einem der vorher gehenden
Ansprüche, wobei die Kontrolleinrichtung (7, 12) des Nutzfahrzeugaufbaues mit der
Motorsteuerungseinrichtung (37) zusammenwirkt, um die Motordrehzahl des Antriebsmotors
(27) nach Maßgabe des Hydraulikfluidbedarfs des Nutzfahrzeugaufbaues einzustellen.
1. Commercial vehicle structure of a commercial vehicle which is driven by a drive engine
(27) and has an engine control device (37), comprising
- a hydraulic consumer system (3, 8) which can be operated in different operating
states,
- a pump (9) which is to be driven in a rotary manner by the drive engine (27) and
is intended to supply the hydraulic consumer system (3, 8) with hydraulic fluid, the
capacity of the pump (9) depending on the pump rotational speed thereof,
- a control device (7, 12) which is intended to control the supply of hydraulic fluid
to the hydraulic consumer system (3, 8) and is designed to interact with the engine
control (37) in order to set the engine rotational speed of the drive engine (27)
and therefore the pump rotational speed in accordance with the current hydraulic fluid
requirement of the consumer system (3, 8), and
- setting means (15, 17, 25, 33) for setting a particular operating state of the hydraulic
consumer system (3, 8) by means of a hydraulic fluid requirement assigned to said
operating state, the setting means (15, 17, 25, 33) transmitting information about
the particular set operating state of the hydraulic consumer system (3, 8) to the
control device (7, 12),
characterised in that,
in order to detect the current pump rotational speed, a rotary encoder (16) is provided
for providing a rotary encoder signal which indicates the pump rotation and is designed
to transmit the rotary encoder signal to the control device (7, 12), and
in that the control device (7, 12) is designed to process the rotary encoder signal in order
to detect a particular rotational speed difference between the current pump rotational
speed and a target pump rotational speed assigned to the operating state of the hydraulic
consumer system (3, 8) set in each case, and to prompt the engine control device (37)
to change the engine rotational speed in order to reduce, in particular to eliminate,
the rotational speed difference.
2. Commercial vehicle structure according to claim 1, characterised in that the control device (7, 12) is designed to store pump identification information about
the model and/or delivery characteristics of the pump (9) and to determine the target
pump rotational speeds taking into account said pump identification information.
3. Commercial vehicle structure according to claim 2, characterised in that the rotary encoder (16) is designed to transmit the pump identification information
about the model and/or capacity characteristics of the pump (9) to the control device
(7, 12), and in that the control device (7, 12) is designed to determine the target pump rotational speeds
of the pump (9) in accordance with the hydraulic fluid requirement of the hydraulic
consumer system (3, 8), taking into account said pump identification information.
4. Commercial vehicle structure according to claim 3, characterised in that the pump identification information is contained in the rotary encoder signal (16).
5. Commercial vehicle structure according to claim 4, characterised in that the rotary encoder signal is a specific pulse sequence per pump rotation, the pump
identification information being coded in the pulse shapes, in particular in the duty
factor of the pulse periods.
6. Commercial vehicle structure according to any of the preceding claims, characterised in that the pump (9) is a displacement machine which has a constant specific capacity, in
particular a piston pump, and is to be connected to or is connected to a power takeoff
(31) of the drive engine (27).
7. Commercial vehicle structure according to any of the preceding claims, characterised in that the hydraulic consumer system comprises a plurality of hydraulic consumers (3, 8),
and in that the setting means (15, 17, 25, 33) comprise at least one operating state selector
switch (25) for setting an operating state which is desired in each case by activating
individual hydraulic consumers (3, 8) and/or by activating specific combinations of
hydraulic consumers (3, 8) of the hydraulic consumer system.
8. Commercial vehicle structure according to claim 7, characterised in that the setting means (15, 17, 25, 33) comprise at least one actuating element (17) for
continuously controlling at least one consumer (3) which is activated, by means of
the operating state selector switch (25), in a relevant operating state of the hydraulic
consumer system.
9. Commercial vehicle structure according to claim 8, characterised in that the control device (7, 12) comprises at least one valve (7), in particular a proportional
valve, which can be controlled by means of the actuating element (17) and is designed
to control the hydraulic fluid flow to the hydraulic consumers (3, 8) in accordance
with settings of the setting means (15, 17, 25, 33).
10. Commercial vehicle structure according to either claim 8 or claim 9, characterised in that the setting means (15, 17, 25, 33) comprise at least one actuating element (17) for
continuously adjusting the engine rotational speed of the drive engine (27) within
an operating state of the hydraulic consumer system (3, 8) which is set by means of
the operating state selector switch (25).
11. Commercial vehicle structure according to any of the preceding claims, characterised in that the commercial vehicle structure is a tipper structure of a tipper, which structure
comprises a tipping container (3) and, as a hydraulic consumer system, at least one
hydraulic master cylinder for raising and lowering the tipping container and at least
one additional hydraulic cylinder (8) for at least one secondary function of the tipper
structure, only the at least one additional hydraulic cylinder (8) for the at least
one secondary function currently being intended to be supplied with hydraulic fluid
from the pump in a first operating state of the hydraulic consumer system, whereas,
in a second operating state of the hydraulic consumer system, at least also the hydraulic
master cylinder (3) is intended to be supplied with hydraulic fluid from the pump
(9).
12. Commercial vehicle structure according to claim 11, characterised in that the tipper structure is a tipper structure having one, two or three sides, a roll-off
tipper structure or a skip-loader structure.
13. Tipper comprising a drive engine (27), an engine control device (37) and a commercial
vehicle structure, according to any of the preceding claims, in the form of a tipper
structure, wherein the control device (7, 12) of the commercial vehicle structure
interacts with the engine control device (37) in order to set the engine rotational
speed of the drive engine (27) in accordance with the hydraulic fluid requirement
of the commercial vehicle structure.
1. Structure d'un véhicule utilitaire qui est entraîné par un moteur d'entraînement (27)
et qui comprend un dispositif de commande de moteur (37), comportant
- un système de consommateurs hydrauliques (3, 8) pouvant fonctionner dans différents
états de fonctionnement,
- une pompe (9) destinée à être entraînée en rotation par le moteur d'entraînement
(27) et servant à alimenter le système de consommateurs hydrauliques (3, 8) en fluide
hydraulique, le débit volumétrique de refoulement de la pompe (9) dépendant de la
vitesse de rotation de ladite pompe,
- un dispositif de contrôle (7, 12) servant à contrôler l'alimentation du système
de consommateurs hydrauliques (3, 8) en fluide hydraulique, lequel dispositif est
conçu pour coopérer avec la commande de moteur (37), afin de régler le régime du moteur
d'entraînement (27) et donc la vitesse de rotation de la pompe en fonction du besoin
actuel en fluide hydraulique du système de consommateurs (3, 8), et
- des moyens de réglage (15, 17, 25, 33) servant à régler un état de fonctionnement
respectif du système de consommateurs hydrauliques (3, 8) présentant un besoin en
fluide hydraulique associé à cet état de fonctionnement, les moyens de réglage (15,
17, 25, 33) transmettant des informations concernant l'état de fonctionnement réglé
respectif du système de consommateurs hydrauliques (3, 8) au dispositif de contrôle
(7, 12),
caractérisé en ce que
un capteur de rotation (16) destiné à délivrer un signal indiquant la rotation de
la pompe permet de détecter la vitesse de rotation actuelle de la pompe, et est conçu
pour transmettre le signal de résolveur au dispositif de contrôle (7, 12), et
en ce que le dispositif de contrôle (7, 12) est conçu pour traiter le signal du capteur de
rotation, afin de détecter une différence de vitesse de rotation respective entre
la vitesse de rotation actuelle de la pompe et une vitesse de rotation théorique de
la pompe associée à l'état de fonctionnement respectivement réglé du système de consommateurs
hydrauliques (3, 8), et pour amener le dispositif de commande de moteur (37) à modifier
le régime du moteur afin de diminuer la différence de vitesse de rotation, en particulier
de l'éliminer.
2. Structure de véhicule utilitaire selon la revendication 1, caractérisée en ce que le dispositif de contrôle (7, 12) est conçu pour mettre en mémoire des informations
d'identification de la pompe concernant le modèle et/ou les propriétés de refoulement
de la pompe (9) et pour déterminer les vitesses de rotation théoriques de la pompe
en tenant compte de ces informations d'identification de la pompe.
3. Structure de véhicule utilitaire selon la revendication 2, caractérisée en ce que le capteur de rotation (16) est conçu pour transférer les informations d'identification
de la pompe concernant le modèle et/ou les propriétés de refoulement de la pompe (9)
au dispositif de contrôle (7, 12), et en ce que le dispositif de contrôle (7, 12) est conçu pour déterminer les vitesses de rotation
théoriques de la pompe (9) conformément au besoin en fluide hydraulique du système
de consommateurs hydrauliques (3, 8), en tenant compte de ces informations d'identification
de la pompe.
4. Structure de véhicule utilitaire selon la revendication 3, caractérisée en ce que les informations d'indentification de la pompe sont contenues dans le signal de capteur
de rotation (16).
5. Structure de véhicule utilitaire selon la revendication 4, caractérisée en ce que le signal de capteur de rotation est une succession déterminée d'impulsions par tour
complet de la pompe, les informations d'identification de la pompe étant codées dans
les formes d'impulsion, en particulier dans le rapport cyclique des périodes d'impulsions.
6. Structure de véhicule utilitaire selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisée en ce que la pompe (9) est une machine volumétrique présentant un volume de refoulement spécifique
constant, en particulier une pompe à piston, qui doit être raccordée ou est raccordée
à une sortie auxiliaire (31) du moteur d'entraînement (27).
7. Structure de véhicule utilitaire selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisée en ce que le système de consommateurs hydrauliques comprend plusieurs consommateurs hydrauliques
(3, 8) et en ce que les moyens de réglage (15, 17, 25, 33) comprennent au moins un commutateur de sélection
d'état de fonctionnement (25) servant à régler un état de fonctionnement respectivement
souhaité par activation des différents consommateurs hydrauliques (3, 8) et/ou par
activation de combinaisons déterminées de consommateurs hydrauliques (3, 8) du système
de consommateurs hydrauliques.
8. Structure de véhicule utilitaire selon la revendication 7, caractérisée en ce que les moyens de réglage (15, 17, 25, 33) comprennent au moins un élément d'actionnement
(17) servant à commander en continu au moins un consommateur (3) activé par le commutateur
de sélection d'état de fonctionnement (25) dans un état de fonctionnement concerné
du système de consommateurs hydrauliques.
9. Structure de véhicule utilitaire selon la revendication 8, caractérisée en ce que le dispositif de contrôle (7, 12) comprend au moins une soupape (7) pouvant être
commandée au moyen de l'élément d'actionnement (17), en particulier une soupape proportionnelle,
laquelle est conçue pour commander le courant de fluide hydraulique en direction des
consommateurs hydrauliques (3, 8) en fonction des réglages des moyens de réglage (15,
17, 25, 33).
10. Structure de véhicule utilitaire selon la revendication 8 ou 9, caractérisée en ce que les moyens de réglage (15, 17, 25, 33) comprennent au moins un élément d'actionnement
(17) permettant le réglage continu du régime du moteur d'entraînement (27) à l'intérieur
d'un état de fonctionnement, réglé au moyen du commutateur de sélection d'état de
fonctionnement (25), du système de consommateurs hydrauliques (3, 8).
11. Structure de véhicule utilitaire selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisée en ce que la structure de véhicule utilitaire est une structure basculante d'un véhicule basculant,
qui comprend une benne basculante (3) et, en tant que système de consommateurs hydrauliques,
au moins un vérin hydraulique principal servant à lever et à baisser la benne basculante
et au moins un vérin hydraulique (8) supplémentaire pour au moins une fonction auxiliaire
de la structure basculante, seul le ou les vérins hydrauliques (8) supplémentaires
pour la ou les fonctions auxiliaires nécessitant d'être actuellement alimentés en
fluide hydraulique dans un premier état de fonctionnement du système de consommateurs
hydrauliques, tandis que dans un deuxième état de fonctionnement du système de consommateurs
hydrauliques, au moins le vérin hydraulique principal (3) nécessitant lui aussi d'être
alimenté en fluide hydraulique par la pompe (9).
12. Structure de véhicule utilitaire selon la revendication 11, caractérisée en ce que la structure basculante est une structure basculante d'un, de deux ou de trois côtés,
une structure basculante à roulement ou une structure basculante amovible.
13. Véhicule basculant comprenant un moteur d'entraînement (27), un dispositif de commande
de moteur (37), et une structure de véhicule utilitaire réalisée sous la forme d'une
structure basculante selon l'une quelconque des revendications précédentes, le dispositif
de contrôle (7, 12) de la structure de véhicule utilitaire coopérant avec le dispositif
de commande de moteur (37), afin de régler le régime du moteur d'entraînement (27)
en fonction du besoin en fluide hydraulique de la structure de véhicule utilitaire.

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