[0001] Die Erfindung betrifft ein Aufzugsystem mit einer Schachttürvorrichtung und einer
Kabinentürvorrichtung, sowie eine Schachttürvorrichtung und eine Kabinentürvorrichtung.
[0002] Aus
US 2006/0175143 A1 ist eine Kabinentürvorrichtung für einen Aufzug bekannt, die zwei Schiebetüren umfasst.
Die Schiebetüren sind jeweils mittels Rollen beweglich an einer gemeinsamen Türschiene
geführt. Im Bereich eines Türsturzes der Kabine sind ferner federbetätigte Trommeln
angeordnet, auf denen ein Zugdraht aufwickelbar ist. Jeweils eine federbetätigte Trommel
übt über den zugehörigen Zugdraht eine Zugkraft auf eine Schiebetür aus, die die Schiebetür
in eine Öffnungsrichtung zieht. Alternativ kann im Bereich des Türsturzes auch eine
Umlenkrolle angeordnet sein, über die ein Zugdraht gelenkt wird, der an einem Ende
mit der Schiebetür und am entgegengesetzten Ende mit einem Ballaststück verbunden
ist. Dabei übt die Gewichtskraft des Ballaststücks auf die jeweilige Schiebetür eine
Zugkraft aus, die die Schiebetür in eine Öffnungsrichtung zieht. Weiter alternativ
hierzu können im Bereich des Türsturzes auch Zugfedern angeordnet sein. Dabei ist
jeweils eine Zugfeder mit dem Türsturz und einer Schiebetür verbunden. Die jeweils
von der Zugfeder auf die zugehörige Schiebetür ausgeübte Rückstellkraft zieht dabei
die Schiebetür in eine Öffnungsrichtung. Diese Ausführungsformen stellen bei einem
Ausfall eines elektrischen Türantriebs der Kabine eine Möglichkeit zur Verfügung,
die Öffnung der Kabinentür zu erleichtern.
[0003] Die Druckschrift
US 1,735,153 A offenbart eine Schachttürvorrichtung für einen Aufzug, in der eine Schachttür auf
Rollen beweglich in einer Schiene geführt wird. Die Schachttür ist an jeweils entgegengesetzten
Seiten mit einem Zugseil verbunden, die jeweils über eine Umlenkrolle geführt sind.
An einem ersten Zugseil ist ein schweres Ballaststück befestigt und an einem zweiten
Zugseil ein leichtes Ballaststück. Die durch die Gewichtskräfte der Ballaststücke
auf die Schachttür ausgeübten Zugkräfte entlang der Schiene sind unterschiedlich hoch.
Wenn auf die Schachttür keine Betätigungskraft eines Schachttürantriebs einwirkt,
wird die Schachttür durch die beiden Ballaststück resultierende Zugkraft in eine Schließrichtung
gezogen. Wird auf die Schachttür durch den Schachttürantrieb eine Öffnungskraft ausgeübt,
wird der Öffnungsvorgang durch die von leichten Ballaststück ausgeübte Zugkraft unterstützt.
[0004] Aufzugsysteme müssen, insbesondere wenn sie für den Personenverkehr vorgesehen sind,
unterschiedliche Sicherheitsmechanismen aufweisen, so dass den Anforderungen an die
Sicherheit entsprochen wird. Es muss beispielsweise gewährleistet werden, dass eine
geöffnete Schachttür einer Schachttürvorrichtung im nichtgekoppelten Zustand automatisch
geschlossen wird, so dass eine Person nicht in den Aufzugsschacht fallen kann. Der
Aufzugsschacht ist der Schacht, in welchem die Aufzugskabine hoch und runter fahren
kann. Der nichtgekoppelte Zustand liegt vor, wenn die Kabinentürvorrichtung, welche
die Aufzugskabine umfasst, sich nicht an der entsprechenden Position (Landestelle
im Schacht) in dem entsprechenden Schacht der Schachttürvorrichtung befindet. Im nichtgekoppelten
Zustand liegt insbesondere keine mechanische Wirkverbindung zwischen der Schachttürvorrichtung
und der Kabinentürvorrichtung vor, d.h. sie sind nicht miteinander gekoppelt. Das
automatische Schließen der Schachttür muss insbesondere ebenso im stromlosen Zustand
der Schachttürvorrichtung gewährleistet werden. Hierfür weist die Schachttürvorrichtung
des Aufzugssystems üblicherweise ein Schachttürschließmittel auf, welches dafür sorgt,
dass die Schachttür der Schachttürvorrichtung im geöffneten ungekoppelten Zustand
automatisch die geschlossene Stellung einnimmt. Da dieser Mechanismus ebenso im stromlosen
Zustand gewährleistet werden soll, kann als Schachttürschließmittel kein Elektromotor
eingesetzt werden. Das Schachttürschließmittel ist daher meist durch ein Gewicht ausgebildet,
welches mittels eines über eine Umlenkrolle geführten Seilzuges mit der Schachttür
derart in Wirkverbindung steht, dass eine Schließkraft F2 auf die Schachttür insbesondere
im geöffneten Zustand ausgeübt wird, so dass die Schachttür in Richtung der geschlossenen
Stellung bewegt wird. Die durch das Schachttürschließmittel verursachte Schließkraft
F2 auf die Schachtür wirkt meist ununterbrochen auf die Schachttür, so dass zum Öffnen
der Schachttüre ebenso die entgegen der Öffnungsrichtung wirkende Schließkraft F2
aufgebracht werden muss.
[0005] Mit einem Aufzugsystem werden mehrere Etagen angefahren. Hierbei kann es vorkommen,
dass die Schachttüren der einzelnen Etagen unterschiedlich ausgebildet sind. Folglich
kann es vorkommen, dass insbesondere das Schachttürschließmittel und folglich die
auf die Schachttür wirkende Schließkraft F2 unterschiedlich ausgebildet ist. Es können
somit etagenabhängig unterschiedliche Schließkräfte F2 durch das Schachttürschließmittel
auf die entsprechende Schachttür ausgeübt werden, welche beim Anfahren der Kabinentürvorrichtung
mit der Kabine jeweils zum Öffnen überwunden werden müssen. Wird das Schachttürschließmittel
beispielsweise als Gewicht ausgebildet, so hat das Gewicht in Abhängigkeit der vorliegenden
Schachttür üblicherweise eine Masse von ca. 3 bis 10 kg.
[0006] Um eine Schachtür zu öffnen wird üblicherweise die Kabinentürvorrichtung mit der
Schachttürvorrichtung gekoppelt, so dass eine mechanische Wirkverbindung zwischen
der Kabinentürvorrichtung und der Schachttürvorrichtung hergestellt ist. Das Koppeln
kann beispielsweise mittels eines an der Kabinentürvorrichtung vorhanden Schwerts
erfolgen, welches beim Anfahren der Kabinentürvorrichtung zur entsprechenden Position
im Schacht (Landestelle im Schacht) mit der Schachttürvorrichtung eine mechanische
Wirkverbindung herstellt, so dass durch die Kabinentürvorrichtung Kräfte auf die Schachttürvorrichtung
und insbesondere auf dessen Schachttür übertragen werden können, oder umgekehrt. Mittels
eines Elektromotors wird üblicherweise eine dieser Türen zum Öffnen direkt angetrieben.
Da im gekoppelten Zustand die beiden Türen miteinander verbunden sind, z.B. mittels
des Schwerts, werden ebenso die Kräfte des Elektromotors auf die gekoppelte Tür übertragen,
so dass neben der vom Elektromotor direkt angetriebenen Tür ebenso die mit der direkt
angetriebenen Tür gekoppelte Tür mitgeöffnet wird. Wird durch den Elektromotor beispielsweise
die Kabinentür direkt geöffnet, so wird mittels der mechanischen Wirkverbindung zwischen
der Kabinentür und der Schachtür ebenso die Schachttür geöffnet. Sobald die beiden
Türen (Kabinentür und Schachttür) miteinander gekoppelt sind, können somit durch den
Elektromotor beide Türen geöffnet werden. Da der Elektromotor meist in der Kabinentürvorrichtung
untergebracht ist und die Kabinentür direkt antreibt, wird die Schachttür meist durch
die mechanische Wirkverbindung zwischen der Schachttür und der Kabinentür geöffnet.
Die Schachtür wird somit indirekt über den Elektromotor geöffnet.
[0007] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein verbessertes Aufzugsystem bereitzustellen,
welches insbesondere ein schnelles Öffnen einer Schachttür mit einem energieeffizienten
und kompakten Türsteuergerät ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1, d.h. durch ein
Aufzugsystem mit einer Schachttürvorrichtung und einer Kabinentürvorrichtung, wobei
die Schachttürvorrichtung eine Schachttür und ein Schachttürschließmittel umfasst
und die Kabinentürvorrichtung eine Kabinentür umfasst, wobei das Schachttürschließmittel
mit der Schachttür derart in Wirkverbindung steht, dass eine Schließkraft F2 auf die
Schachttür ausgeübt wird, wobei das Aufzugsystem ferner ein Kompensationsmittel umfasst,
welches derart mit der Schachttür in Wirkverbindung stehen kann, dass zumindest phasenweise
während des Öffnungsvorgangs der Schachttür zumindest ein Teil der auf die Schachttür
wirkenden Schließkraft F2 durch das Kompensationsmittel kompensiert wird, sowie durch
eine Schachttürvorrichtung nach Anspruch 8 und eine Kabinentürvorrichtung nach Anspruch
9.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis
7 angegeben.
[0010] Der Öffnungsvorgang der Schachttür ist der Zeitraum, in welchem die geschlossene
Schachttür den vollständig geöffneten Zustand einnimmt. Der Öffnungsvorgang der Kabinentür
ist der Zeitraum, in welchem die geschlossene Kabinentür den vollständig geöffneten
Zustand einnimmt.
[0011] Das Schachttürschließmittel steht insbesondere mit der Schachttür derart in Wirkverbindung,
dass mittels der auf die Schachttür wirkenden Schließkraft F2 die Schachttür im ungekoppelten
geöffneten Zustand durch die Schließkraft F2 automatisch in die geschlossene Stellung
bewegt wird.
[0012] Bei den herkömmlichen Aufzugsystemen ist während des Öffnungsvorgangs der gekoppelten
Schacht- und Kabinentür wegen der durch das Schachttürschließmittel auf die Schachttür
ausgeübten Schließkraft F2 eine hohe Last für den die Schachttür öffnenden Elektromotor
aufzubringen. Insbesondere bei einer schnellen Beschleunigung der Schachttür in die
Öffnungsrichtung ist eine sehr hohe Momentanleistung am verwendeten Elektromotor erforderlich.
Diese hohe Momentanleistung hat insbesondere einen enormen Einfluss auf die Baugröße
und die Kosten des Elektromotors und des zugehörigen Türsteuergerätes.
[0013] Bei dem erfindungsgemäßen Aufzugssystem wird hingegen während des Öffnungsvorgangs
der Schachttür zumindest phasenweise mindestens ein Teil der auf die Schachttür wirkenden
Schließkraft F2 durch das Kompensationsmittel kompensiert, so dass die Last am Elektromotor
während dieser Kompensationsphase reduziert wird. Ein derartiges Aufzugssystem weist
mehrere Vorteile auf. Der Elektromotor kann beispielsweise für geringere Belastungen
ausgelegt werden, insbesondere kann die Momentanleistung am Elektromotor reduziert
werden. Erfindungsgemäß umfasst die Kabinentürvorrichtung das Kompensationsmittel.
Folglich muss nicht jede Schachttürvorrichtung des Aufzugsystems ein Kompensationsmittel
aufweisen, da dieses durch die Kabinentürvorrichtung bereitgestellt wird. Durch das
mechanische Koppeln der Kabinentürvorrichtung mit der entsprechenden Schachttürvorrichtung
kann eine Kraftübertragung zwischen den beiden Vorrichtungen erfolgen, so dass durch
das Kompensationsmittel eine Reduzierung der auf die Schiebetür wirkenden Schließkraft
F2 in Richtung der geschlossen Stellung erfolgen kann.
[0014] Ferner übt das Kompensationsmittel in der geschlossenen Stellung der Kabinentür eine
Zuhaltekraft auf die Kabinentür aus, so dass die Kabinentür zugehalten wird. Das Kompensationsmittel
ist insbesondere derart ausgebildet, dass mittels der Zuhaltekraft des Kompensationsmittels
im stromlosen geschlossenen Zustand der Kabinentürvorrichtung die Kabinentür die geschlossene
Stellung ohne Einwirkung einer externen Kraft (z.B. durch eine Person) beibehält.
[0015] Dadurch, dass das Kompensationsmittel über den Verfahrweg vom geschlossenen Zustand
der Schachtür zum geöffneten Zustand der Schachtür die aufzubringende Last am Elektromotor
zumindest phasenweise reduziert, kann ein kompakterer und kostengünstiger Elektromotor
eingesetzt werden. Durch die niedrige Last für den Elektromotor über den Verfahrweg
des Öffnens der Schachttür kann ferner ein energieeffizienteres und kompakteres Türsteuergerät
für das Aufzugsystem eingesetzt werden. Ferner kann die Schachttür schneller geöffnet
werden, da während des Öffnens zumindest phasenweise zumindest ein Teil der Schließkraft
durch das Kompensationsmittel kompensiert wird.
[0016] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird das Kompensationsmittel
mit der Schachttüre derart gekoppelt, dass während mindestens 50% des Öffnungsvorgangs,
in Bezug auf den zurückzulegenden Öffnungsweg der Schachttür, eine Kompensation zumindest
eines Teils der Schließkraft F2 durch das Kompensationsmittel erfolgt.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Kompensationsmittel
mit der Schachttür derart in Wirkverbindung, dass während des gesamten Öffnungsvorgangs
der Schachttür eine Kompensation der Schließkraft durch das Kompensationsmittel erfolgt.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Kompensationsmittel
derart ausgebildet, dass eine vollständige Kompensation der auf die Schachttür wirkenden
Schließkraft F2 erfolgen kann. Vorzugsweise wird durch das Kompensationsmittel während
des Öffnungsvorgangs eine Kraft auf die Schachttür ausgeübt, welche größer als die
Schließkraft F2 ist.
[0019] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Kompensationsmittel
und/oder das Schachttürschließmittel jeweils ein Energiespeicher. Der Energiespeicher
ist z.B. eine Feder, ein elastisches Element oder ein Gewicht. Insbesondere übt der
Energiespeicher ebenso im stromlosen Zustand die gleiche Kraft auf die mit ihm gekoppelte
Komponente aus. Wird beispielsweise das Kompensationsmittel und das Schachttürschließmittel
jeweils durch ein Gewicht ausgebildet, so kann das jeweilige Gewicht potentielle Energie
aufnehmen bzw. abgeben und somit speichern. Mittels einer entsprechenden Verbindung
mit der jeweiligen Tür (z.B. mittels eines über eine Umlenkrolle geführten Seils)
kann das Gewicht in Wirkverbindung mit der Tür stehen, so dass Kräfte übertragbar
sind. Unter dem Energiespeicher ist insbesondere kein Elektromotor zu verstehen.
[0020] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann lediglich im gekoppelten
Zustand der Kabinentürvorrichtung mit der Schachttürvorrichtung zumindest ein Teil
der auf die Schachttür wirkenden Schließkraft F2 durch das Kompensationsmittel kompensiert
werden. Folglich kann im gekoppelten Zustand die auf die Schachttür wirkende Kraft
in Richtung der geschlossen Stellung der Schachttür reduziert oder aufgehoben werden.
Das Kompensationsmittel wird somit lediglich zum Öffnen der Schachttür mit der Schachttür
gekoppelt. Im ungekoppelten Zustand wird die auf die Schachttür wirkende Schließkraft
F2 nicht durch das Kompensationsmittel reduziert. Auf diese Weise kann gewährleistet
werden, dass das automatische Schließen der Schachttür im geöffneten ungekoppelten
Zustand selbstständig erfolgen kann und im gekoppelten Zustand eine Reduzierung der
für den Elektromotor anzutreibenden Last zumindest phasenweise während des Öffnungsvorgangs
erfolgen kann.
[0021] Vorzugsweise wird das Kompensationsmittel im Moment der Kopplung der Kabinentür mit
der Schachttür mit der Schachttürvorrichtung gekoppelt. Das Koppeln des Kompensationsmittels
erfolgt vorzugsweise mittels einer Mechanik in Verbindung mit dem Türschwert (Türkoppelmechanismus
für Kabinentür und Schachttür). Zur Geräuschminimierung können zusätzlich auch Laufrollen
oder ähnliches verwendet werden.
[0022] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die durch das Kompensationsmittel
auf die Schachttürvorrichtung wirkende Kraft zumindest zweitweise während des Öffnungsvorgangs
der Schachttür größer als die Schließkraft F2 oder gleich der Schließkraft F2. Hierbei
werden insbesondere die Kräfte (Schließkraft F2 und die an der Schachttürvorrichtung
wirkende Kraft des Kompensationsmittels) am selben Angriffspunkt an der Schachttürvorrichtung
(vorzugsweise an der Schachttür) betrachtet.
[0023] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst die Kabinentürvorrichtung
einen Elektromotor, welcher während des Öffnungsvorgangs der Kabinentür mit der Kabinentür
und der mit der Kabinentür gekoppelten Schachttür derart in Wirkverbindung treten
kann, dass beide Türen durch den Elektromotor geöffnet werden können. Alternativ hierzu
kann die Schachttürvorrichtung einen Elektromotor umfassen, welcher während des Öffnungsvorgangs
der Schachttür mit der Schachttür und der mit der Schachttür gekoppelten Kabinentür
derart in Wirkverbindung steht, dass beide Türen durch den Elektromotor geöffnet werden
können.
[0024] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung übt das Schachttürschließmittel
eine Schließkraft F2 auf die Schachttür aus, so dass die geöffnete Schachtüre im ungekoppelten
Zustand der Schachttürvorrichtung mit der Kabinentürvorrichtung durch die Schließkraft
F2 geschlossen wird. Die Schließkraft F2 sorgt somit für das Schließen der Schachttür,
sofern die Kabinentürvorrichtung nicht mit der Schachttürvorrichtung gekoppelt ist.
Das Schachttürschließmittel übt somit eine Schließkraft auf die Schachttüre aus, welche
eine geöffnete Schachttür in Richtung der geschlossenen Stellung der Schachttüre bewegen
kann. Zum Öffnen der Schachttür im gekoppelten Zustand muss diese Schließkraft F2
ebenso aufgebracht werden. Dank des Kompensationsmittels kann diese Schließkraft zumindest
phasenweise reduziert oder vollständig aufgehoben werden. Ein schnelleres und leistungseffizienteres
Öffnen der Schachttüre kann somit ermöglicht werden.
[0025] Die erfindungsgemäße Schachttürvorrichtung umfasst das Kompensationsmittel. Es kann
somit etagenabhängig ein genau auf das Schachttürschließmittel abgestimmtes Kompensationsmittel
in der Schachttürvorrichtung verbaut werden, so dass eine optimale Kompensation der
Schließkraft F2 im gekoppelten Zustand der Schachttürvorrichtung mit der Kabinentürvorrichtung,
die die Kabinentür umfasst, während des Öffnungsvorgangs erfolgen kann. Hierbei tritt
während der Koppelung der Kabinentürvorrichtung mit der Schachttürvorrichtung das
auf das Schachttürschließmittel abgestimmte Kompensationsmittel mit der Schachttürvorrichtung
in Wirkverbindung, so dass zumindest phasenweise während des Öffnungsvorgangs der
Schachttür zumindest ein Teil der Schließkraft F2 kompensiert wird. Dabei ist das
Kompensationsmittel derart ausgebildet, dass eine vollständige Kompensation der auf
die Schachttür wirkenden Schließkraft F2 erfolgen kann. Vorzugsweise wird durch das
Kompensationsmittel während des Öffnungsvorgangs eine Kraft auf die Schachttür ausgeübt,
welche größer als die Schließkraft F2 ist.
[0026] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung beginnt das Öffnen
der Schachttür mit einem zeitlichen Verzug zum Öffnen der Kabinentür. Vorzugsweise
wird zunächst die Kabinentür soweit geöffnet, bis das Kompensationsmittel derart positioniert
ist, dass es die an der Schachttür wirkende Schließkraft F2 für den Elektromotor kompensieren
kann. Daraufhin wird ebenso die Schachttür geöffnet. Auf diese Weise kann die für
den Elektromotor aufzubringende Leistung verringert werden und ein schnelles Öffnen
der Kabinen- und Schachttür gewährleistet werden. Der zeitliche Verzug kann beispielsweise
mittels der Koppelvorrichtung zwischen der Kabinentürvorrichtung und der Schachttürvorrichtung,
insbesondere zwischen der Kabinentür und der Schachttür, erfolgen. Das Öffnen der
Schachttür erfolgt somit vorzugsweise ab dem Zeitpunkt, in welchem die durch das Kompensationsmittel
auf die Schachttür ausgeübte Kraft die durch die Schließkraft F2 für den Elektromotor
erzeugte Kraft reduzieren kann.
[0027] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird die Wirkverbindung
des Kompensationsmittels auf die Schachttüre während des Koppelvorgangs der Kabinentürvorrichtung
mit der Schachtürvorrichtung hergestellt und bei einem Entkoppeln der Kabinentürvorrichtung
mit der Schachtürvorrichtung gelöst.
[0028] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird durch das Kompensationsmittel
eine Öffnungs- und/oder Zuhaltehilfe für die Kabinentür und/oder Schachttür bereitgestellt,
auch wenn kein Gegengewicht an der Schachttür vorhanden ist. Mittels des Kompensationsmittels
kann somit das Zuhalten der Kabinentür sichergestellt werden und/oder ein verbessertes
Öffnen der Kabinentür und/oder Schachttür ermöglicht werden.
[0029] Die der Erfindung zugrunde liegende Idee ist ebenso anwendbar bei Türen oder Toren
jeglicher Art, wie z.B. Schiebetüren, Bahnsteigabschlusstüren, Werkzeugmaschinentüren,
Schutztore, Kühlraumtore.
[0030] Im Folgenden werden die Erfindung und Ausgestaltungen der Erfindung anhand der in
den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert. Es
zeigen:
- FIG 1
- eine schematische Darstellung eines Aufzugsystems mit geschlossenen Türen,
- FIG 2
- eine schematische Darstellung des Aufzugsystems aus Figur 1, bei welchem die Kabinentür
teilweise geöffnet ist und die Schachttür geschlossen ist und
- FIG 3
- eine schematische Darstellung des Aufzugsystems aus Figur 1 und 2, bei welchem die
Kabinentür und die Schachttür teilweise geöffnet sind.
[0031] Bei der folgenden Betrachtung des Aufzugsystems nach FIG 1 bis 3 wird von einem idealen
System ausgegangen, bei welchem die Reibungskräfte außer Betracht bleiben.
[0032] FIG 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Aufzugsystems mit geschlossenen Türen.
Das Aufzugssystem umfasst eine Kabinentürvorrichtung und je anzusteuernde Etage eine
Schachttürvorrichtung.
[0033] Die Kabinentürvorrichtung umfasst eine Kabinentür, über welche Personen die Kabine
betreten und verlassen können. Die abgebildete Kabinentür weist die geschlossene Stellung
auf, so dass derzeit keine Person die Kabine betreten bzw. verlassen kann. Die Kabinentür
umfasst zwei Türflügel 4, welche zum Öffnen in eine entgegengesetzte Richtung bewegt
werden. Zum elektrischen Öffnen bzw. Schließen der Kabinentür umfasst die Kabinentürvorrichtung
einen Elektromotor 9, ein Antriebsritzl 15, einen Riemen 6, eine Umlenkrolle 1 und
je Türflügel 4 der Kabinentür einen Türmitnehmer 7, welcher mit dem entsprechenden
Türflügel 4 der Kabinentür und dem Riemen 6 verbunden ist. Mittels des Elektromotors
9 kann das Antriebsritzl 15 angetrieben werden, so dass durch das Antriebsritzl 15
der Riemen 6 bewegt werden kann. Der Riemen 6 ist über das Antriebsritzl 15 und der
Umlenkrolle 1 gespannt und weist zwei Türmitnehmer 7 auf, so dass er die vom Elektromotor
9 über das Antriebsritzl 15 übertragene Kraft mittels der Türmitnehmer 7 an die Kabinentür
übertragen kann, so dass die Türflügel 4 der Kabinentür gleichmäßig geöffnet bzw.
geschlossen werden können.
[0034] Die Schachttürvorrichtung umfasst eine Schachttür, welche zwei Türflügel 8 umfasst,
drei Umlenkrollen 1, einen Riemen 11, zwei Türmitnehmer 2, ein zweites Befestigungsmittel
16, ein zweites Seil 14 und ein Schachttürschließmittel 3. Der Riemen 11 ist über
zwei Umlenkrollen 1 gespannt, so dass eine Kraftübertragung über den Riemen erfolgen
kann. Jeder Türflügel 8 der Schachttür ist mittels des zugehörigen Türmitnehmers 2
mit dem Riemen 11 befestigt, so dass bei einer Bewegung des Riemens 11 in eine Richtung,
die Schachttür gleichmäßig geöffnet werden kann und bei einer Bewegung des Riemens
11 in die entgegengesetzte Richtung die Schachttür gleichmäßig geschlossen werden
kann. Die Schachttürvorrichtung weist aus Sicherheitsgründen das Schachttürschließmittel
3 auf, welches dafür sorgt, dass die Schachttüre aus dem ungekoppelten ganz oder teilweise
geöffneten Zustand automatisch die geschlossene Stellung einnimmt. Auf diese Weise
kann beispielsweise verhindert werden, dass eine Schachttür offen steht, obwohl sich
die Aufzugskabine in einer anderen Etage befindet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist das Schachttürschließmittel 3 durch ein Gewicht ausgebildet, welches mittels des
über die Umlenkrolle 1 geführten zweiten Seils 14 mit einem Türflügel der Schachttür
verbunden ist. Hierfür ist das erste Ende des zweiten Seils 14 mittels des zweiten
Befestigungsmittels 16 mit einem der Türflügel 8 der Schachttür und das zweite Ende
des zweiten Seils 14 mit dem Schachttürschließmittel 3 verbunden. Das zweite Seil
14 ist über die Umlenkrolle 1 geführt, so dass eine gezielte Kraftübertragung auf
die Schachttür erfolgen kann. Es ist ebenso denkbar, dass das erste Ende des Seils
14 direkt mit dem Riemen 11 verbunden ist und so eine Kraft in Richtung der geschlossenen
Stellung der Schachttür auf die Schachttür ausgeübt wird. Das Schachttürschließmittel
3 steht somit mit der Schachttür derart in Wirkverbindung, dass eine Schließkraft
F2 auf die Schachttür, insbesondere auf einen Türflügel 8 der Schachttür, ausgeübt
wird, so dass die Schachttür in Richtung der geschlossenen Stellung bewegt werden
kann. Figur 1 zeigt die geschlossene Stellung der Schachttür und der Kabinentür. Das
als Gewicht ausgebildete Schachttürschließmittel 3 übt somit mittels des über die
Umlenkrolle 1 geführten zweiten Seils 14 auf einen der Türflügel 8 der Schachtüre
eine Schließkraft F2 aus. Da beide Türflügel 8 der Schachttür über den Riemen 11 miteinander
gekoppelt sind, wird diese Schließkraft F2 ebenso auf den anderen Türflügel übertragen,
so dass ein Schließen der Schachttür erfolgen kann.
[0035] Die durch das Schachttürschließmittel 3 verursachte Schließkraft F2 wirkt ununterbrochen
auf die Schachttür, so dass zum Öffnen der Schachttür ebenso die Schließkraft F2 überwunden
werden muss.
[0036] Zum Öffnen der Schachttür wird zunächst die Kabinentür mit der Schachttür mittels
eines nicht abgebildeten Koppelungsmittels gekoppelt. Die Koppelung kann beispielsweise
mittels eines Türschwerts erfolgen. Das Türschwert stellt beim Anfahren der Kabinentürvorrichtung
zum entsprechenden Schacht mit der Schachttürvorrichtung eine mechanische Wirkverbindung
her, so dass durch die Kabinentürvorrichtung Kräfte auf die Schachttürvorrichtung
übertragen werden können. Insbesondere wird beim Koppeln der Kabinentürvorrichtung
mit der Schachttürvorrichtung die Kabinentür mit der Schachttür mittels des Kopplungsmittels
gekoppelt. Wird folglich die Kabinentür geöffnet, so wird durch das Kopplungsmittel
ebenso eine Kraft auf die Schachttür übertragen, so dass ebenso die Schachttür geöffnet
wird. Der Elektromotor 9 der Kabinentürvorrichtung sorgt somit ebenso für das Öffnen
der Schachttür.
[0037] Zum Öffnen der Schachttür muss insbesondere die durch das Schachttürschließmittel
3 hervorgerufene Schließkraft F2 überwunden werden.
[0038] Zur Minimierung der für das Öffnen der Kabinentür und Schachttür am Elektromotor
9 aufzubringenden Last umfasst die Kabinentürvorrichtung ferner ein Kompensationsmittel
5, ein erstes Seil 13, zwei Umlenkrollen 1 und ein erstes Befestigungsmittel 12. Im
gekoppelten Zustand steht das Kompensationsmittel 5 mit der Schachttür derart in Wirkverbindung,
dass während des Öffnungsvorgangs der Schachttür 8 die auf die Schachttür wirkenden
Schließkraft F2 durch das Kompensationsmittel 5 kompensiert wird.
[0039] Hierfür ist das Kompensationsmittel 5, welches als ein Gewicht ausgebildet ist, über
das erste Seil 13 mit dem Riemen 6 verbunden. Das erste Seil 13 ist mit dem ersten
Ende mit dem Kompensationsmittel 5 verbunden und mit dem anderen Ende mittels eines
ersten Befestigungselements 12 mit dem Riemen 6 verbunden. Das erste Seil 13 wird
über zwei Umlenkrollen 1 geführt, so dass eine gezielte Kraftübertragung des Kompensationsmittels
5 auf den Riemen 6 und somit auf die Kabinentür erfolgen kann.
[0040] Das Kompensationsmittel 5 übt somit eine Kraft F1 auf den Riemen 6 aus. Dadurch,
dass das Befestigungsmittel 12 kurz vor einer Umlenkrolle 1 platziert ist, kann die
durch das Kompensationsmittel 5 erzeugt Kraft F1 dafür sorgen, dass im geschlossenen
Zustand der Kabinentür beispielsweise bei einem Stromausfall die Kabinentür mit der
Kraft F1 zugehalten wird, so dass ein versehentliches Öffnen der Kabinentür verhindert
werden kann.
[0041] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die durch das Kompensationsmittel 5 am Riemen
6 erzeugte Kraft F1 gleich der durch das Schachttürschließmittel 3 erzeugten Schließkraft
F2. Die Kraft F2 kann aber ebenso größer oder kleiner der Schließkraft F1 sein.
[0042] Die Koppelung der Kabinentür mit der Schachttür ist vorzugsweise derart ausgebildet,
dass die zur Öffnung der Schachttür erforderliche Kraftübertragung von der Kabinentür
auf die Schachtür erst dann erfolgt, wenn das erste Befestigungsmittel 12 auf dem
Riemen 6 derart positioniert ist, dass die Kraft F1 unterstützend zum Elektromotor
9 wirkt. Dies ist insbesondere der Zeitpunkt, ab dem die vom Kompensationsmittel 5
am Riemen 6 erzeugte Kraft F1 zumindest teilweise in die Bewegungsrichtung des ersten
Befestigungsmittels 12 wirkt.
[0043] Der Elektromotor 9 muss somit zum Öffnen der Kabinentür zunächst die Kraft F1 aufbringen.
Nachdem das erste Befestigungsmittel 12 den Scheitelpunkt der Rolle 1 passiert hat
unterstütz das Kompensationsmittel 5 den Öffnungsvorgang der Kabinentür. Da ab diesem
Zeitpunkt die mechanische Kraftübertragung zwischen der Kabinentür und der Schachttür
mittels des Koppelungsmittels erfolgt, kann mittels des Kompensationsmittels 5 die
durch das Schachtürschließmittel 3 erzeugte Schließkraft F2 kompensiert werden. Da
die am Riemen 6 erzeugte Kraft F1 des Kompensationsmittels 5 gleich der an der Schachttür
8 wirkenden Schließkraft F2 ist kann der Kraftaufwand zum Öffnen der Kabinentür und/oder
Schachttür erheblich verbessert werden. Der Energieverbrauch des Elektromotors und
der der Steuerung kann erheblich minimiert werden. Ein schnelles Öffnen der Türen
ist somit mit einfacheren Mitteln (z.B. kleinere und kostengünstiger Steuerungen)
möglich.
[0044] Das Kompensationsmittel 5 sorgt somit insbesondere für eine Minimierung der vom Elektromotor
9 aufzubringenden Leistung für den Öffnungsvorgang der Kabinentür und der Schachttür.
Ferner erfolgt eine Krafteinsparung für das Halten einer geöffneten Schacht und/oder
Kabinentür in ihrer geöffneten Stellung sowie für das Halten der geschlossenen Kabinentür
in ihrer geschlossenen Stellung. Das Aufzugsystem kann somit im Vergleich zu herkömmlichen
Aufzugsystemen mit einem günstigeren und kompakteren Elektromotor 9 sowie mit günstigeren
und kompakteren Türsteuergeräten betrieben werden.
[0045] FIG 2 zeigt eine schematische Darstellung des Aufzugsystems aus FIG 1, bei welchem
die Kabinentür teilweise geöffnet ist und die Schachttür geschlossen ist. Die Türflügel
4 der Kabinentür sind folglich bereits einen Spalt geöffnet. Das erste Befestigungsmittel
12 befindet sich in FIG 2 am Scheitelpunkt der Umlenkrolle 1. Von nun an wirkt die
durch das Kompensationsmittel 5 am Riemen erzeugte Kraft F1 unterstützend zu der durch
den Elektromotor am Riemen 6 zum Öffnen zu erzeugenden Kraft. Da die am Riemen 6 erzeugte
Kraft F1 des Kompensationsmittels 5 gleich der durch das Schachttürschließmittel 3
erzeugten Schließkraft F2 ist wird die durch das Schachttürschließmittel 3 erzeugte
Schließkraft kompensiert. Die Kraftübertragung zwischen der Kabinentür und Schachttür
erfolgt vorzugsweise während des Öffnungsvorgangs der Kabinentür ab dem Überschreiten
des Scheitelpunktes der Rolle 1 durch das erste Befestigungsmittel 12. Ab diesem Zeitpunkt
unterstützt das Kompensationsmittel 5 den Öffnungsvorgang der Kabinentür und der Schachttüre,
so dass ein schnelles Öffnen der Kabinentür und insbesondere der Schachttür mittels
eines kompakteren Elektromotors und Türsteuergeräts erfolgen kann. Es ist ebenso denkbar,
dass die durch das Kompensationsmittel 5 aufgebrachte Kraft F1 größer oder kleiner
der Schließkraft F2 ist.
[0046] FIG 3 zeigt eine schematische Darstellung des Aufzugsystems aus FIG 1 und FIG 2,
bei welchem die Kabinentür und die Schachttür teilweise geöffnet sind. Es ist ersichtlich,
dass die durch das Kompensationsmittel 5 auf dem Riemen 6 erzeugte Kraft F1 unterstützend
für den Elektromotor 9 wirkt. Die Kraft F1 wirkt bezüglich der zum Öffnen der Kabinentür
und Schachtür aufzubringenden Kraft in die entgegengesetzte Richtung wie die durch
das Schachttürschließmittel 3 erzeugte Schließkraft F2, so dass die zum Öffnen der
beiden Türen aufzubringenden Kräfte reduziert werden. Mittels des Kompensationsmittels
5 kann somit eine Kompensation der Schließkraft F2 erfolgen, so dass ein verbessertes
Aufzugsystem vorliegt.
[0047] Das Kompensationsmittel 5 und Schachttürschließmittel 3 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
als Gewicht ausgebildet. Es ist ebenso denkbar, dass das das Kompensationsmittel 5
und Schachttürschließmittel 3 durch eine Feder oder einen anderen Energiespeicher
ausgebildet ist. Ebenso sind andere Konstruktive Ausführungsformen, bei welchen durch
ein Kompensationsmittel während des Öffnungsvorgangs der Schiebetür die durch das
Schachttürschließmittel 3 erzeugte Schließkraft F2 verringert wird denkbar. Hierbei
kann insbesondere die Anzahl der Rollen 1 variieren, der Riemen 6,11 oder der Seilzug
durch ein alternatives Kraftübertragungsmittel ersetzt werden, die Positionierung
des Kompensationsmittels 5 und/oder Elektromotors 9 variieren (z.B. an der Schachttürvorrichtung),
die mechanische Wirkverbindung zwischen dem Schachttürschließmittel 3 und der Schachttür
variieren (z.B. erfolgt die Kraftübertragung über den Riemen 11 der Schachttürvorrichtung),
etc..
1. Aufzugsystem mit einer Schachttürvorrichtung und einer Kabinentürvorrichtung, wobei
die Schachttürvorrichtung eine Schachttür (8) und ein Schachttürschließmittel (3)
umfasst und die Kabinentürvorrichtung eine Kabinentür umfasst, wobei das Schachttürschließmittel
(3) mit der Schachttür derart in Wirkverbindung steht, dass eine Schließkraft F2 auf
die Schachttür ausgeübt wird,
wobei das Aufzugsystem ferner ein Kompensationsmittel (5) umfasst, welches derart
mit der Schachttür in Wirkverbindung stehen kann, dass zumindest phasenweise während
des Öffnungsvorgangs der Schachttür zumindest ein Teil der auf die Schachttür wirkenden
Schließkraft F2 durch das Kompensationsmittel (5) kompensiert wird, und die Kabinentürvorrichtung
das Kompensationsmittel (5) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompensationsmittel (5) in der geschlossenen Stellung der Kabinentür eine Zuhaltekraft
auf die Kabinentür ausübt, so dass die Kabinentür zugehalten wird.
2. Aufzugssystem nach Anspruch 1, wobei das Kompensationsmittel (5) und/oder das Schachttürschließmittel
(3) jeweils ein Energiespeicher ist.
3. Aufzugsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei lediglich im gekoppelten
Zustand der Kabinentürvorrichtung mit der Schachttürvorrichtung zumindest ein Teil
der auf die Schachttür wirkenden Schließkraft F2 durch das Kompensationsmittel (5)
kompensiert werden kann.
4. Aufzugsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die durch das Kompensationsmittel
(5) auf die Schachttürvorrichtung wirkende Kraft zumindest zeitweise während des Öffnungsvorgangs
der Schachttür größer als die Schließkraft F2 oder gleich der Schließkraft F2 ist.
5. Aufzugsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kabinentürvorrichtung
einen Elektromotor (9) umfasst, welcher während des Öffnungsvorgangs der Kabinentür
mit der Kabinentür und der mit der Kabinentür gekoppelten Schachttür derart in Wirkverbindung
steht, dass beide Türen durch den Elektromotor (9) geöffnet werden können.
6. Aufzugsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Schachttürvorrichtung einen
Elektromotor (9) umfasst, welcher während des Öffnungsvorgangs der Schachttür mit
der Schachttür und der mit der Schachttür gekoppelten Kabinentür derart in Wirkverbindung
steht, dass beide Türen durch den Elektromotor (9) geöffnet werden können.
7. Aufzugsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Schachttürschließmittel
(3) eine Schließkraft F2 auf die Schachttür ausübt, so dass die geöffnete Schachtüre
im ungekoppelten Zustand der Schachttürvorrichtung mit der Kabinentürvorrichtung durch
die Schließkraft F2 geschlossen wird.
8. Schachttürvorrichtung für ein Aufzugssystem mit einer Kabinentürvorrichtung, die eine
Kabinentür umfasst, wobei die Schachttürvorrichtung die Schachttür, ein Schachttürschließmittel
(3) und ein Kompensationsmittel (5) umfasst, wobei das Kompensationsmittel (5) derart
mit der Schachttür in Wirkverbindung stehen kann, dass zumindest phasenweise während
des Öffnungsvorgangs der Schachttür zumindest einen Teil der auf die Schachttür wirkenden
Schließkraft F2 durch das Kompensationsmittel kompensiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die durch das Kompensationsmittel (5) auf die Schachttür wirkende Kraft zumindest
zeitweise während des Öffnungsvorgangs der Schachttür größer als die Schließkraft
F2 oder gleich der Schließkraft F2 ist.
9. Kabinentürvorrichtung für ein Aufzugssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei
die Kabinentürvorrichtung die Kabinentür und das Kompensationsmittel (5) umfasst,
und wobei mittels des Kompensationsmittels (5) zumindest phasenweise während des Öffnungsvorgangs
der Schachttür des Aufzugssystems zumindest einen Teil der auf die Schachttür wirkenden
Schließkraft F2 kompensiert werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompensationsmittel (5) in der geschlossenen Stellung der Kabinentür eine Zuhaltekraft
auf die Kabinentür ausübt, so dass die Kabinentür zugehalten wird.
1. Elevator system comprising a shaft door device and a cab door device, wherein the
shaft door device comprises a shaft door (8) and a shaft door closing means (3), and
the cab door device comprises a cab door, wherein the shaft door closing means (3)
is operatively connected to the shaft door such that a closing force F2 is exerted
onto the shaft door,
wherein the elevator system further comprises a compensating means (5) which can be
operatively connected to the shaft door such that the compensating means (5) compensates
for at least a part of the closing force F2 acting on the shaft door at least in phases
during the opening process of the shaft door, and the cab door device comprises the
compensating means (5), characterised in that the compensating means (5), in the closed state of the cab door, exerts a locking
force on the cab door so that the cab door is locked.
2. Elevator system according to claim 1, wherein the compensating means (5) and/or the
shaft door closing means (3) is an energy storing system.
3. Elevator system according to one of the preceding claims, wherein only when the cab
door device is in the state of being coupled to the shaft door device can at least
a part of the closing force F2 acting on the shaft door be compensated for by the
compensating means (5).
4. Elevator system according to one of the preceding claims, wherein the force exerted
onto the shaft door device by the compensating means (3) is greater than or equal
to the closing force F2 at least intermittently during the opening process of the
shaft door.
5. Elevator system according to one of the preceding claims, wherein the cab door device
comprises an electric motor (9) which, during the opening process of the cab door,
is operatively connected to the cab door and to the shaft door coupled to the cab
door such that both doors can be opened by the electric motor (9).
6. Elevator system according to one of claims 1 to 4, wherein the shaft door device comprises
an electric motor (9) which, during the opening process of the shaft door, is operatively
connected to the shaft door and to the cab door coupled to the shaft door such that
both doors can be opened by the electric motor (9).
7. Elevator system according to one of the preceding claims, wherein the shaft door closing
means (3) exerts a closing force F2 onto the shaft door, so that the opened shaft
door is closed by the closing force F2 when the shaft door device is in the state
of being not coupled to the cab door device.
8. Shaft door device for an elevator system comprising a cab door device, which comprises
a cab door, wherein the shaft door device comprises the shaft door, a shaft door closing
means (3) and a compensating means (5) and wherein the compensating means (5) can
be operatively connected to the shaft door such that at least a part of the closing
force F2 acting on the shaft door is compensated for by the compensating means at
least in phases during the opening process of the shaft door, characterised in that the force exerted onto the shaft door by the compensating means (5) is greater than
or equal to the closing force F2 at least intermittently during the opening process
of the shaft door.
9. Cab door device for an elevator system according to one of claims 1 to 7, wherein
the cab door device comprises the cab door and the compensating means (5) and wherein
at least a part of the closing force F2 acting on the shaft door can be compensated
for by the compensating means (5) at least in phases during the opening process of
the shaft door of the elevator system, characterised in that the compensating means (5), in the closed state of the cab door, exerts a locking
force on the cab door so that the cab door is locked.
1. Système d'ascenseur ayant un dispositif de porte de cage et un dispositif de porte
de cabine, le dispositif de porte de cage comprenant une porte (8) de cage et un moyen
(3) de fermeture de la porte de cage et le dispositif de porte de cabine comprenant
une porte de cabine, le moyen (3) de fermeture de porte de cage étant en liaison d'action
avec la porte de cage de manière à appliquer une force F2 de fermeture à la porte
de cage,
dans lequel le système d'ascenseur comprend en outre un moyen (5) de compensation,
qui peut être en liaison d'action avec la porte de cage de manière à ce que, au moins
par phase pendant l'opération d'ouverture de la porte de cage, au moins une partie
de la force F2 de fermeture s'appliquant à la porte de cage soit compensée par le
moyen (5) de compensation et le dispositif de porte de cabine comprend le moyen (5)
de compensation, caractérisé en ce que le moyen (5) de compensation applique, en la position fermée de la porte de cabine,
une force de fermeture à la porte de cabine, de manière à maintenir fermée la porte
de cabine.
2. Système d'ascenseur suivant la revendication 1, dans lequel le moyen (5) de compensation
et/ou le moyen (3) de fermeture de la porte de cage sont respectivement un accumulateur
d'énergie.
3. Système d'ascenseur suivant l'une des revendications précédentes, dans lequel, ce
n'est que lorsque le dispositif de porte de cabine est couplé au dispositif de porte
de cage, qu'au moins une partie de la force F2 de fermeture s'appliquant à la porte
de cage peut être compensée par le moyen (5) de compensation.
4. Système d'ascenseur suivant l'une des revendications précédentes, dans lequel la force
appliquée par le moyen (5) de compensation au dispositif de porte de cage est, au
moins de temps en temps pendant l'opération d'ouverture de la porte de cage, plus
grande que la force F2 de fermeture ou est égale à force F2 de fermeture.
5. Système d'ascenseur suivant l'une des revendications précédentes, dans lequel le dispositif
de porte de cabine comprend un moteur (9) électrique qui, pendant l'opération d'ouverture
de la porte de cabine, est en relation d'action avec la porte de cabine ou avec la
porte de cage couplée à la porte de cabine, de manière à ce que les deux portes puissent
être ouvertes par le moteur (9) électrique.
6. Système d'ascenseur suivant l'une des revendications 1 à 4, dans lequel le dispositif
de porte de cage comprend un moteur (9) électrique qui, pendant l'opération d'ouverture
de la porte de cage, est en relation d'action avec la porte de cage ou avec la porte
de cabine couplée à la porte de cage, de manière à ce que les deux portes puissent
être ouvertes par le moteur (9) électrique.
7. Système d'ascenseur suivant l'une des revendications précédentes, dans lequel le moyen
(3) de fermeture de la porte de cage applique une force F2 de fermeture à la porte
de cage, de manière à ce que la porte de cage ouverte soit, à l'état non couplé du
dispositif de porte de cage au dispositif de porte de cabine, fermée par la force
F2 de fermeture.
8. Dispositif de porte de cage pour un système d'ascenseur ayant un dispositif de porte
de cabine, qui comprend une porte de cabine, le dispositif de porte de cage comprenant
la porte de cage, un moyen (3) de fermeture de la porte de cage et un moyen (5) de
compensation, dans lequel le moyen (5) de compensation est en relation d'action avec
la porte de cabine, de manière à ce que, au moins par phase pendant l'opération d'ouverture
de la porte de cabine, au moins une partie de la force F2 de fermeture s'appliquant
à la porte de cage soit compensée par le moyen de compensation,
caractérisé en ce que
la force appliquée par le moyen (5) de compensation à la porte de cage est, au moins
de temps en temps pendant l'opération d'ouverture de la porte de cage, plus grande
que la force F2 de fermeture ou égale à la force F2 de fermeture.
9. Dispositif de porte de cabine pour un système d'ascenseur suivant l'une des revendications
1 à 7, dans lequel le dispositif de porte de cabine comprend la porte de cabine et
le moyen (5) de compensation et dans lequel, à l'aide du moyen (5) de compensation,
au moins par phase pendant l'opération d'ouverture de la porte de cage du système
d'ascenseur, au moins une partie de la force F2 de fermeture s'appliquant à la force
de cage peut être compensée, caractérisé en ce que le moyen (5) de compensation applique en la position fermée de la porte de cabine
une force de fermeture à la porte de cabine de manière à fermer la porte de cabine.