[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Führung von Schienenfahrzeugen insbesondere
im Bereich von Kurven innerhalb einer Gleisanlage sowie eine mit wenigstens einer
solchen Vorrichtung versehene Gleisanlage.
[0002] Beim Befahren von Gleisen treten Wechselwirkungen zwischen den sich berührenden Elementen,
den Schienen und den Rädern auf, die zu Verschleisserscheinungen an denselben führen
und gleichzeitig ein Kurvenquietschen verursachen, welches in [1], Yacin Ben Othman,
Kurvenquietschen: Untersuchung des Quietschvorgangs und Wege der Minderung, Technische
Universität Berlin 2009, beschrieben ist. In [1] ist ferner darauf hingewiesen, dass
die durch Kurvenquietschen verursachte Lärmbelastung erheblich ist und bekannte Gegenmassnahmen
kostenintensiv, oft aber wenig wirksam sind.
[0003] Die Geometrie eines Eisenbahnrades und Beschädigungen, die daran auftreten und die
Reparatur eines Radsatzes erfordern können, sind z.B. aus [2],
DE19834587C1, bekannt. Ein Eisenbahnrad umfasst eine Radnabe, eine Radscheibe, und am Aussenumfang
einen Radkranz mit einer Lauffläche und einem Spurkranz, welcher auf einer Seite der
Lauffläche angeordnet ist und diese radial überragt.
[0004] Wichtige Kenngrössen für Eisenbahnanlagen, wie Bestimmungen für die Betriebsanlagen
(siehe §2), die Bestimmungen zu Gleisbogen und Überhöhung, oder Bestimmungen für Räder
und Radsätze (siehe §20), sind in [3], Deutsches Bundesrecht, Verordnung über den
Bau und Betrieb von Eisenbahnen (Eisenbahnbau- und -betriebsverordnung - EisbBBV),
Fassung vom 11.07.2014, festgelegt.
[0005] Die geeignete Wahl der Geometrie der Räder und Schienen, insbesondere die Verwendung
von doppelt-konischen Radsätzen, ist eine grundlegende Massnahme zur Vermeidung von
Verschleiss und Geräuschen. Gemäss [4],
Lothar Fendrich, Handbuch Eisenbahninfrastruktur, Springer Verlag, Berlin 2007, Seite
378, wird durch die Verwendung eines doppelt-konischen Radsatzes eine Selbstzentrierung
bei linearer Fahrt und ein kräftefreies Einlenken in einem Kreisbogen bewirkt, so
dass die beiden drehzahlgekoppelten Räder ohne Radschlupf nicht gleichlange Wegstrecken
durchlaufen können. Radschlupf wird vermieden, indem die Räder entsprechende Rollradien
einnehmen, wozu ein entsprechender seitlicher Versatz des Radsatzes erforderlich ist.
Durch die Wahl der Geometrie der Räder und Schienen allein, lässt sich das komplexe
Problem des Kurvenquietschens jedoch nicht lösen, weshalb in [1] weitere Massnahmen
zur Minderung des Kurvenquietschens diskutiert werden. Diese Massnahmen werden in
verschiedene Kategorien aufgeteilt, nämlich
- a) Minderungsmassnahmen am Fahrzeug mit Optimierung der Fahrzeugkonstruktion, der
Radgeometrie, der eingesetzten Werkstoffe, der Oberflächenbehandlungen sowie mit Anwendung
von Radschallabsorber-Konzepten;
- b) Minderungsmassnahmen betreffend die Kontaktfläche von Rad und Schiene mit Einsatz
von Schmierstoffen und Flüssigkeiten zur Reduktion des Reibwertes oder Einsatz von
Reibwert-Modifizierern; und
- c) Minderungsmassnahmen am Fahrweg, wie Optimierung der Oberbauformen, der Trassierung
und Gleisgeometrie, der Schienenrauheit, des Schienenprofils, der Schienenbeschichtung,
der Schienenwerkstoffe oder Einsatz von Dämpfungs- oder Absorptionselementen.
[0006] Die Massnahmengruppe a) zielt nicht auf die Ursache des Kurvenquietschens ab, sondern
versucht mit hohem Aufwand dieses zu dämpfen.
[0007] Die Massnahmengruppe b), mit der gute Erfolge erzielt werden, verursacht einen relativ
hohen Wartungsaufwand zur Bereitstellung und Abgabe von Schmierstoffen und Flüssigkeiten,
mittels denen das Kurvenquietschen unterbunden werden kann. Ferner ist die Abgabe
von chemischen Stoffen aus Umweltverträglichkeitsgründen unerwünscht.
[0008] Hinsichtlich Massnahmengruppe c) ist festzuhalten, dass eine Gleisführung mit entsprechend
grossen Kurvenradien aus historischen Gründen oft nicht möglich ist. Die weiteren
Massnahmen, welche die Gleiskonstruktion betreffen, sind wiederum mit entsprechendem
Aufwand verbunden und führen soweit bekannt nicht zu einer signifikanten Verbesserung.
[0009] [5],
DE3613073A1, offenbart einen Radlenker zur Anordnung an der Innenseite einer Fahrschiene im Bereich
des Herzstücks einer Kreuzung und Weiche einer Gleisanlagen, mit einem Führungsflansch,
dessen freies Ende eine der Fahrkante des Schienenkopfes zugewandte Leitkante aufweist,
und mit einem Befestigungsflansch. Der Radlenker verhindert, dass Radsätze von Schienenfahrzeugen
im Herzstückbereich - wegen der dort fehlenden Fahrkante - in die falsche Richtung
abirren und dann entgleisen können. Der Radlenker ist bei der durchlaufenden ersten
Laufschiene auf der Höhe des Herzstücks angeordnet, welches die zweite Laufschiene
unterbricht. Auf der Höhe des Herzstücks ist das erste Rad eines Radsatzes daher von
der ersten Laufschiene und dem Radlenker geführt, während das zweite Rad des Radsatzes
innerhalb des Herzstücks in der Luft schwebt und nicht geführt ist, weshalb der Radsatz
gegen das Herzstück verschoben würde, falls der Radlenker nicht vorhanden wäre. Durch
den Radlenker wird das erste Rad hingegen vorzugsweise derart geführt, dass dessen
Radaufstandspunkt auf der Oberkante des Schienenkopfs der ersten Laufschiene mit der
vertikalen Längsmittelebene durch den Schienensteg zusammenfällt. Offenbart ist ein
verbesserter erster Radlenker, bei dem die Führungskraft bei der Durchfahrt eines
Rades konstant bleibt, und ein herkömmlicher zweiter Radlenker, bei dem die Führungskraft
während der Durchfahrt des Rades stark ändert.
[0010] Zu beachten ist, dass im Bereich des Herzstücks der Weiche ein Radschlupf relativ
zu einer Unterlage nicht auftreten kann, da diese Unterlage innerhalb des Herzstücks
fehlt. Ein allfälliger Radschlupf wird daher durch das Herzstück der Weiche aufgehoben.
Die offenbarten Radlenker dienen daher nicht der Vermeidung von Kurvenquietschen oder
Verschleisserscheinungen, welche im Bereich fehlender Fahrkanten nicht auftreten,
sondern lediglich der sicheren Radführung im Bereich des Herzstücks einer Weiche,
wobei beim verbesserten ersten Radlenker von Spitzenbelastungen vermieden werden.
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung
zur Führung von Schienenfahrzeugen, insbesondere Eisenbahnzügen, in einer Gleisanlage
sowie eine Gleisanlage mit einer solchen Vorrichtung zu schaffen.
[0012] Insbesondere ist eine Vorrichtung zur Führung von Schienenfahrzeugen zu schaffen,
mittels der Verschleisserscheinungen am Rollmaterial und an den Laufschienen sowie
störende Geräuschentwicklungen, insbesondere das Kurvenquietschen reduziert werden
können.
[0013] Die Vorrichtung soll ohne fahrzeugseitige Modifikation, möglichst ohne Wartungsaufwand
und unabhängig von der vorliegenden Gleistopologie angewendet bzw. eingesetzt werden
können.
[0014] Die erfindungsgemässe Vorrichtung soll auf die Ursachen einwirken, die den Verschleiss
und insbesondere das Kurvenquietschen verursachen, so dass Massnahmen zur Dämpfung
des Kurvenquietschens entfallen können.
[0015] Einer störenden Geräuschentwicklung, insbesondere an Orten, an denen sich Personengruppen
aufhalten, z.B. an Bahnhöfen, Wohnquartieren oder in Tunnels, z.B. U-Bahn-Tunnels,
soll wirksam entgegen gewirkt werden können.
[0016] Die erfindungsgemässe Gleisanlage soll mit reduziertem Verschleiss und reduzierten
Geräuschemissionen betrieben werden können.
[0017] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung zur Führung von Schienenfahrzeugen sowie
mit einer Gleisanlage gelöst, welche die in Anspruch 1 bzw. 15 angegebenen Merkmale
aufweisen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen
angegeben.
[0018] Die Vorrichtung, die der Führung von Schienenfahrzeugen im Bereich von Kurven einer
Gleisanlage dient, umfasst zwei parallel geführte Laufschienen, auf denen Fahrzeuge
abrollen können, die mit doppelt-konischen Radsätzen versehen sind, und von denen
wenigstens eine mit wenigstens einer Führungsvorrichtung verbunden ist, mittels der
ein Rad eines Radsatzes führbar ist.
[0019] Erfindungsgemäss erstreckt sich die Führungsvorrichtung entlang den Laufschienen
und ist derart ausgebildet, dass ein durchfahrendes Rad eines Radsatzes erfassbar
und quer zur Laufrichtung in die eine oder andere Richtung zu einer Position verschiebbar
bzw. in eine Fahrspur einlenkbar und in dieser Fahrspur führbar ist, in der bei beiden
Rädern des Radsatzes der Radschlupf reduziert oder aufgehoben ist.
[0020] Erfindungsgemäss ist die Führungsvorrichtung daher derart ausgebildet, dass Radsätze
zwangsweise in eine Fahrspur einlenkbar und in dieser Fahrspur geführt sind, in der
bei beiden Rädern des Radsatzes der Radschlupf reduziert oder aufgehoben ist und Querverschiebungen
vermieden werden.
[0021] Vorzugsweise erstreckt sich die Führungsvorrichtung über eine Führungsstrecke von
wenigstens 5m, vorzugsweise wenigstens 5m - 50m oder über einen Bereich von einem
bis vier Fünftel der durchfahrene Kurve und wirkt auf diese Führungsstärke auf die
geführten Radsätze ein.
[0022] Die erfindungsgemässe Vorrichtung sorgt daher dafür, dass das angenommene "kräftefreie"
Einlenken der drehzahlgekoppelten Räder eines Radsatzes zwangsgeführt wird. Das Einlenken
der Radsätze erfolgt nämlich oft nicht kräftefrei bzw. gar nicht, sondern ist von
verschiedenen Faktoren, wie dem Zustand der Schienen und der Räder, der Neigung des
Schienenpaars, der Fahrgeschwindigkeit des Eisenbahnzuges und der einwirkenden Traktionskräfte
sowie entsprechender Zustandsänderungen abhängig. Insbesondere die Neigung des Schienenpaars,
die Fahrgeschwindigkeit und die Traktionskräfte, die beispielsweise in Bahnhöfen normalerweise
reduziert oder erhöht werden, haben einen wesentlichen Einfluss. Aufgrund der ändernden
Fahrgeschwindigkeit ändern auch die radial auf das Fahrzeug und somit auf die Radsätze
einwirkenden Kräfte, weshalb das Einlenken der doppelt-konischen Radsätze oft nicht
oder nicht korrekt abläuft und insbesondere nicht stabil aufrechterhalten wird.
[0023] Im Gegensatz zur Vorrichtung von [5],
DE3613073A1, erfolgt die Verschiebung der Räder nicht in einem Bereich fehlender Fahrkanten bzw.
im Herzstück einer Weiche, wo ein Radschlupf ohnehin entfällt, sondern über einen
längeren Bereich einer Kurve, in der üblicherweise kein Unterbruch der Laufschienen
vorliegt.
[0024] Bei der Durchfahrt eines Eisenbahnzuges mit entsprechend hoher Geschwindigkeit durch
eine Kurve dürften das gewünschte Einlenken der Radsätze und eine weitgehende Vermeidung
von Radschlupf automatisch, auch ohne erfindungsgemässe Führung tatsächlich erfolgen.
Das Einlenken der Radsätze erfolgt jedoch nur dann kräftefrei, wenn sich während der
Kurvenfahrt auf den leicht geneigten Eisenbahnzug einwirkende Kräfte gegenseitig kompensieren.
Falls die ideale Geschwindigkeit aufrechterhalten bleibt, kann das Einlenken aller
Radsätze mit hoher Stabilität erfolgen, so dass die Radsätze stetig einer weitgehend
idealen Fahrspur folgen, entlang der kein Radschlupf und keine Querverschiebungen
auftreten.
[0025] Bei einer Einfahrt in einen Bahnhof erfolgen hingegen signifikante Änderungen der
einwirkenden Kräfte, weshalb unerwünschte Querverschiebungen der Radsätze auftreten
können. Insbesondere diese unerwünschten Querverschiebungen der Radsätze und nicht
etwa der Radschlupf sind dabei primär die Ursache für das störende Kurvenquietschen.
[0026] Mittels der erfindungsgemässen Vorrichtung werden hingegen beide Geräuschquellen,
nämlich der störende Radschlupf einerseits und die unerwünschten Querverschiebungen
unterbunden, indem die Radsätze zwangsweise in eine Fahrspur einlenkbar und darin
geführt und gehalten sind, in der bei beiden Rädern der Radsätze der Radschlupf reduziert
oder aufgehoben ist.
[0027] Vorteilhaft ist dabei, dass die erfindungsgemässe Führungsvorrichtung die Verschiebung
der Radsätze nicht alleine bewirken muss, sondern als Führungshilfe und Stabilisator
dient. Bei der Einfahrt eines Eisenbahnzuges mit mittlerer Geschwindigkeit von beispielsweise
35kmh - 60kmh in eine Kurve erfolgt daher das angenommene "kräftefreie" Einlenken
der Radsätze wenn nicht selbsttätig, so mit relativ geringer Krafteinwirkung durch
die Führungsvorrichtung. Sofern das Einlenken in eine Idealspur erfolgt ist, so wird
der Spurverlauf der Radsätze mittels der Führungsvorrichtung aufrechterhalten. Querverschiebungen
der Radsätze oder ein Schlingern der Drehgestelle, durch das das störende Kurvenquietschen
verursacht wird, werden vermieden. Die Räder werden nach dem Einlenken im Bereich
der idealen Spur gehalten.
[0028] Die Führungsvorrichtung umfasst vorzugsweise eine sich entlang der zugehörigen Laufschiene
erstreckende Führungsschiene, mittels der eine gewünschte Querverschiebung der Radsätze
bewirkt oder unterstützt und gesichert wird.
[0029] Die Führungsschiene umfasst vorzugsweise einen Parallelbereich, entlang dem die Führungsschiene
einen konstanten Querschnitt aufweist, und an den an wenigstens einer Seite ein Einfahrbereich
anschliesst, entlang dem sich die Führungsschiene verjüngt.
[0030] Vorzugsweise weist die Führungsschiene ein an die Räder, insbesondere an deren Spurkranz
derart angepasstes Führungsprofil auf, das eine vorteilhafte Kontaktfläche zwischen
dem geführten Rad und der Führungsschiene resultiert. Vorzugsweise wird eine Kontaktfläche
vorgesehen, die um einen Faktor im Bereich von 1.5 - 5 kleiner ist als die Kontaktflächen,
die zwischen den Rädern und den Schienen auftreten. Auf diese Weise wird die bei der
Wechselwirkung zwischen dem geführten Rad und der Führungsschiene auftretende Reibung
so weit reduziert, dass störende Geräusche oder Verschleisserscheinungen vermieden
werden.
[0031] In vorzugsweisen Ausgestaltungen ist die Führungsschiene relativ zur Laufschiene
seitlich verschiebbar gelagert und mittels wenigstens einer Antriebseinheit verschiebbar.
Auf diese Weise kann das Führungsprofil der Führungsschiene wahlweise positioniert
werden. Ferner kann die Betätigung der Führungsschiene verkehrsabhängig erfolgen und
beispielsweise nur für Verkehr aktiviert werden, bei dem ein Halt im Kurvenbereich
vorgesehen ist. Beispielsweise können dadurch Schienenfahrzeuge ruhig gestellt werden,
die ansonsten quietschend in einen Bahnhof einfahren.
[0032] Bei schnell fahrenden Schienenfahrzeugen hingegen, bei denen hohe Zentrifugalkräfte
wirken und die radiale Verschiebung der Radsätze dadurch gesichert ist, wird die Führungsvorrichtung
nicht kontaktiert. Vorzugsweise wird die Führungsbahn derart gewählt, dass ab einer
Fahrgeschwindigkeit der Schienenfahrzeuge, bei der keine störenden Geräusche mehr
auftreten, eine Kontaktierung unterbleibt.
[0033] Die Führungsvorrichtung umfasst beispielsweise einen Antrieb in der Ausgestaltung
eines Weichenantriebs und eine Führungsschiene in der Ausgestaltung einer Weichenzunge.
Die Führungsschiene bzw. Weichenzunge kann sich dabei bis zu ihrem Ende verjüngen.
Alternativ kann die Führungsschiene durch mehrere Distanzelemente oder Antriebe auch
in einem festen oder mittels einer Steuereinheit gewählten Abstand von der Schiene
gehalten werden.
[0034] Anstelle einer Führungsschiene kann die Führungsvorrichtung auch eine Laufvorrichtung
aufweisen, die mehrere Laufelemente umfasst, die auf die Radsätze einwirkenden. Mittels
der Laufelemente, die entlang einer gewünschten Führungsbahn ausgerichtet sind oder
mittels wenigstens einer Antriebsvorrichtung entlang einer gewünschten Führungsbahn
ausgerichtet werden, können die Räder praktisch ohne Reibung in die gewünschte Richtung
geführt bzw. verschoben werden.
[0035] Die Laufvorrichtung kann beispielsweise drehbar gelagerte Kugeln, Räder oder senkrecht
zur zugehörigen Laufschiene ausgerichtete Rollen aufweisen. In einer vorzugsweisen
Ausgestaltung umfasst die Führungsvorrichtung eine Führungsschiene und eine Laufvorrichtung,
welche sich gegenseitig ergänzen.
[0036] In weiteren vorzugsweisen Ausgestaltungen umfasst die Führungsvorrichtung wenigstens
eine Führungsschiene und wenigstens eine Laufvorrichtung. Mittels der Laufvorrichtung
erfolgt beispielsweise die Verschiebung oder das Einlenken der Radsätze, welches durch
die Führungsschiene gesichert wird.
[0037] Alternativ kann die Führungsvorrichtung einstückig mit der zugehörigen Laufschiene
verbundene und sich entlang dieser erstreckende Gleiselemente umfassen, mittels denen
eine gewünschte Querverschiebung der Radsätze bewirkt oder unterstützt und gesichert
wird. Insbesondere in Bahnhöfen kann das Schienennetz im Bereich von Gleisbogen vorteilhaft
mit entsprechend ausgebildeten Laufschienen versehen werden.
[0038] Die erfindungsgemässe Führungsvorrichtung kann das auf der zugehörigen Laufschiene
rollende Rad mittels der Führungsschiene, der Laufvorrichtung oder den Gleiselementen
entlang einer Führungsbahn gegen die Laufschiene oder weg von der Laufschiene führen.
Mittels der Führungsvorrichtung kann dabei auf die eine oder andere Seite eines Rades
eingewirkt werden, um die gewünschte Verschiebung zu erzielen.
[0039] Besonders vorteilhaft ist, dass der Ort der Verschiebung der Radsätze in einem relativ
breiten Bereich gewählt werden kann. So kann eine Verschiebung der Radsätze bereits
vor oder während des Einfahrens in eine Kurve derart erfolgen, dass ein Teil der in
der Kurve erforderlichen Querverschiebung des Radsatzes vorweggenommen wird. Allfällige
Geräusche, die durch die einmalige Querverschiebung verursacht werden, können dadurch
einerseits graduell reduziert und andererseits an die Peripherie eines Bahnhofs verschoben
werden. Wiederum ist zu beachten, dass ein allfällig resultierender Radschlupf hinsichtlich
des Kurvenquietschens unkritisch ist. Die Querverschiebung oder Lateralverschiebung
erfolgt graduell über einen Einlaufbereich, wobei sprunghafte grössere Lateralverschiebungen,
die das Kurvenquietschen verursachen, vermieden werden. Anschliessend werden die Räder
mittels der Führungsvorrichtung spurtreu geführt, so dass weitere Querverschiebungen
unterbleiben.
[0040] Zu beachten ist, dass nicht jede Querverschiebung und jeder Radschlupf ein Kurvenquietschen
verursacht. Es kann somit eine Führungsbahn gewählt werden, mittels der Querverschiebungen
und Radschlupf soweit reduziert werden, dass keine störenden Geräusche entstehen.
Vorzugsweise werden die Fahrgeschwindigkeiten berücksichtigt, mit welchen die Kurven
typischerweise durchfahren werden. Vorzugsweise wird eine Führungsbahn gewählt, bei
der die Führungsvorrichtung von schnell fahrenden Schienenfahrzeugen nicht beansprucht
wird. Bei diesen schnell fahrenden Schienenfahrzeugen erfolgt die Querverschiebung
oder Lateralverschiebung der Radsätze durch Zentrifugalkräfte. Langsam fahrende Schienenfahrzeuge,
bei denen keine genügenden Zentrifugalkräfte auftreten, werden hingegen durch die
Führungsvorrichtung erfasst und geführt. Auf diese Weise erfolgt eine Entlastung der
Führungsvorrichtung bzw. eine Belastung der Führungsvorrichtung nur in den Fällen,
in denen dies erforderlich ist.
[0041] In den Bogen der durchgehenden Hauptgleise wird die äussere Laufschiene üblicherweise
höher gelegt als die innere Laufschiene, wobei die resultierende Überhöhung unter
Berücksichtigung der sich im Betrieb einstellenden Abweichungen 180 mm nicht überschreiten
sollte. Bei maximalen Fahrgeschwindigkeiten ist die Überhöhung normalerweise maximal.
Sofern ein Eisenbahnzug hingegen langsam in die Kurve einfährt oder darin abbremst,
ist aufgrund der Überhöhung bzw. Neigung des Eisenbahnzuges mit unerwünschten sprunghaften
Querverschiebungen zu rechnen, die von der Führungsvorrichtung aufgefangen werden
sollen. In einer vorzugsweisen Ausgestaltung wird die von der Führungsvorrichtung
bewirkte Querverschiebung proportional zur Überhöhung gewählt.
[0042] Die Wechselwirkungen zwischen der Führungsschiene und den Rädern der Fahrzeuge können
ferner optimiert werden, indem die Führungsschiene nicht fest, sondern federelastisch
gehalten wird. Beispielsweise wird die Führungsschiene durch Montageelemente mit der
Laufschiene verbunden, die elastische Elemente, vorzugsweise Blattfedern umfassen.
Mittels der Federelemente werden die Radsätze mit konstantem Druck in Richtung zur
gewünschten Führungsbahn gedrückt. Das für den doppelt-konischen Radsatz vorgesehene
Einlenken der Radsätze wird durch die elastisch gehalten Führungsschiene unterstützt.
Die Querverschiebung der Radsätze hin zur Führungsbahn sowie das Halten in der Führungsbahn
erfolgt somit elastisch, wodurch Sprünge bzw. sprunghaft auftretende Wechselwirkungen,
welche das Rollmaterial belasten könnten, vermieden werden. Effekte des selbsttätigen
und des geführten Einlenkens der Radsätze in die Idealspur sowie das Halten der Radsätze
in der Idealspur ergänzen einander daher vorteilhaft, weshalb die Führungsvorrichtung
nur wenig belastet wird und entsprechend vorteilhaft dimensioniert werden kann.
[0043] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemässe Führungsvorrichtung mit einem Schienenpaar S1, S2 einer Gleisanlage,
welches in einem Gleisbogen von 90° mit den eingetragenen Kurvenradien tr1, tr2 der
Fahrspuren t1, t2 verläuft sowie mit einer innerhalb des Gleisbogens vorgesehenen
ersten Führungsschiene F1, die mit der ersten Laufschiene S1 gekoppelt ist und einer
innerhalb des Gleisbogens vorgesehenen zweiten Führungsschiene F1', die mit der zweiten
Laufschiene S2 gekoppelt ist;
- Fig. 2
- den auf den Laufschienen S1, S2 exzentrisch gelagerten, doppelt-konischen Radsatz
WS von Fig. 1;
- Fig. 3
- das Radprofil wp der beiden Räder W1, W2 von Fig. 3;
- Fig. 4a
- den seitlich verschobenen Radsatz WS von Fig. 2 mit einer Führungsvorrichtung, die
eine von Federelementen P1, P2, P3 gestützte Führungsschiene F1 umfasst;
- Fig. 4b
- eine mit einer Laufschiene S1 verbundene Führungsschiene F1, die die Form einer Weichenzunge
aufweist;
- Fig. 5
- den Radsatz WS von Fig. 2, der mittels einer Führungsvorrichtung, die eine Laufvorrichtung
F2 mit Laufelementen LR umfasst, nach links verschoben wurde;
- Fig. 6a
- den in einem geraden Streckenabschnitt der Laufschienen S1, S2 zentriert gelagerten
Radsatz WS von Fig. 1 von vorn gesehen; und
- Fig. 6b
- den mittels Führungselementen F3, F4, die einstückig mit den Laufschienen S1 bzw.
S2 verbunden sind, nach rechts verschobenen Radsatz WS von Fig. 6a.
[0044] Fig. 1 zeigt ein Schienenpaar S1, S2 einer einfachen Gleisanlage mit zwei um die
Spurweite sw voneinander beabstandeten Laufschienen S1, S2, die in einer 90° Kurve
verlaufen. Erfindungsgemässe Gleisanlagen können hingegen beliebig komplex aufgebaut
sein und zahlreiche gegebenenfalls durch Weichen miteinander verbundene Laufschienen
S1, S2 umfassen, die mit erfindungsgemässen Vorrichtungen versehen sind. Auf das Schienenpaar
S1, S2 ist ein doppelt-konischer Radsatz WS mit Rädern W1, W2 aufgesetzt. Ferner ist
eine mit der ersten Laufschiene S1 verbundene erste Führungsschiene F1 sowie eine
mit der zweiten Laufschiene S2 verbundene zweite Führungsschiene F1' eingezeichnet,
die der lateralen Führung des Radsatzes WS dienen. Mittels der ersten Führungsschiene
F1, die der Radsatz WS beim Einfahren z.B. in einen Bahnhof zuerst erreicht, wird
das seitliche Einlenken des Radsatzes WS derart bewirkt, dass innerhalb der Kurvenfahrt
kein oder nur ein geringer Radschlupf resultiert. Ferner wird der Radsatz WS mittels
der ersten Führungsschiene F1 auf der vorgeschriebenen Fahrspur gehalten. Nach Durchlaufen
der Kurve wird der Radsatz WS mittels der zweiten Führungsschiene F1` wieder ausgelenkt
oder zentriert, so dass ein Übergang in eine zentrierte Lage gesichert ist. Das geführte
Einlenken und Auslenken oder Zentrieren erfolgt dabei graduell, so dass sprunghafte
seitliche Verschiebungen ausgeschlossen werden.
[0045] Fig. 1 zeigt einen einfachen Kurvenverlauf, in dem ein konstantes Einlenken oder
Auslenken genügt. In einem komplexen Kurvenverlauf wird die erforderliche seitliche
Verschiebung bzw. das Mass des Einlenkens oder Auslenkens vorzugsweise jedoch kontinuierlich
an den jeweils vorliegenden Kurvenradius angepasst. Zu diesem Zweck wird die wenigstens
eine Führungsschiene F1, F1` vorzugsweise an mehreren Punkten relativ zur zugehörigen
Laufschiene S1; S2 verschiebbar gelagert. Je nach Schienengeometrie ist dabei eine
horizontale oder eine vertikale Verschiebung mittels einer entsprechenden Verschiebevorrichtung
oder Haltevorrichtung einstellbar. Die horizontale Verschiebung einer Führungsschiene
bzw. einer Weichenzunge ist dem Fachmann bereits aus der Weichentechnik bekannt.
[0046] Fig. 1 zeigt, dass sich die Führungsschienen F1, F1 `über weite Bereiche einer Kurve
erstrecken können. Die erste Führungsschiene F1 erstreckt sich entlang von etwa drei
Viertel der Kurve. Die zweite Führungsschiene F1` erstreckt sich über einen Viertel
der Kurve. Die Führungsschiene erstreckt sich vorzugsweise in einem Bereich von einem
bis vier Fünftel der zugehörigen Kurve. Bedarfsweise kann die Führungsschiene auch
einen geringeren Teil der Kurve oder diese fast vollständig abdecken. Damit keine
schlagartigen, sondern nur graduelle Verschiebungen erfolgen, erstreckt sich die Führungsschienen
vorzugsweise über mehrere Meter entlang der Kurve und vorzugsweise in der Art einer
Weichenzunge, die sich vorzugsweise einseitig oder beidseitig zum Ende hin verjüngt.
Die Länge der Führungsschiene wird vorzugsweise in Abhängigkeit der auftretenden Fahrgeschwindigkeiten
gewählt und beträgt vorzugsweise wenigstens 5 m. Die Länge der Führungsschienen kann
z.B. anhand des Kurvenradius ermittelt werden.
[0047] Gemäss [3] ist die Spurweite sw der kleinste Abstand der Schienenköpfe eines Schienenpaars.
Das Grundmass der Spurweite sw für die Normalspur beträgt 1'435 mm. In Bogen mit Kurvenradien
unter 175 m darf die Spurweite bestimmte Werte nicht unterschreiten. Unterhalb von
Kurvenradien mit 100m bis 125 m soll die Spurweite mindestens 1`445 mm betragen.
[0049] Die Spurlängendifferenz ds = t2 - t1 ergibt sich wie folgt:

[0050] Die Spurlängendifferenz ds ist somit vom Kurvenwinkel a und der Spurweite abhängig.
Bei einer Spurweite von 1'445 mm und einem Kurvenwinkel a von 90° ergibt sich die

[0052] Die Differenz dr der Rollradien rx, ry ergibt sich wie folgt:

[0053] Bei einem mittleren Rollradius rm von 1 m und einem mittleren Kurvenradius von 100
m in einer 90° Kurve ergibt sich eine mittlere

und somit eine Anzahl Radumdrehungen u = 25
[0054] Für die genannten Parameter und ein Spurweite von 1'445 mm ergibt sich daher die
folgende Differenz dr der Rollradien

[0055] Daraus geht hervor, dass bei einem kleinen Kurvenradien eine relativ grosse Differenz
dr der Rollradien rx, ry erforderlich ist, die aufgrund des vorliegenden Radprofils
gegebenenfalls gar nicht erreicht werden kann, weshalb ein Radschlupf verbleibt. Erfindungsgemäss
erfolgt daher vorzugsweise auch eine Optimierung der Radprofile, so dass die erforderliche
Rollradiendifferenz dr stets erreicht werden kann.
[0056] Erfindungsgemäss wird vorgesehen, dass die Räder W1, W2 die vorgesehenen Rollradien
rx bzw. ry innerhalb einer Kurve mit der Unterstützung der Führungsvorrichtung bzw.
der Führungsschiene F1 zumindest annährend einnehmen und halten.
[0057] Der Rollradius ry des äusseren Rades W2 muss grösser sein, weshalb eine Verschiebung
nach aussen erfolgen muss, die durch die einwirkende Zentrifugalkraft FZ insbesondere
dann nicht bewirkt werden kann, wenn ein Eisenbahnzug mit geringer Geschwindigkeit
zum Beispiel in einen Bahnhof einfährt. In diesem Fall wird durch die Führungsvorrichtung
eine ergänzende Führungskraft FF zur Verfügung gestellt. Die Führungskraft FF ist
umso höher, je geringer die Zentrifugalkraft FZ ist. In der Folge bleibt der Radsatz
WS auf oder nahe der Idealspur gehalten, so dass keine selbsttätigen Querverschiebungen
auftreten, die ein Kurvenquietschen verursachen könnten. Die Führungskraft FF und
die Zentrifugalkraft FP überlagern sich somit und bewirken die erforderliche laterale
Verschiebung des Radsatzes WS. Nach Erreichen der Idealspur entfällt die Führungskraft
FF und tritt erst dann wieder auf, wenn der Radsatz WS von der Idealspur abweicht.
Besonders wertvoll ist die erfindungsgemässe Führungsvorrichtung daher für Streckenabschnitte
mit Kurven, die typischerweise langsam durchfahren werden.
[0058] Fig. 2 zeigt den in der Kurve auf den Laufschienen S1, S2 gelagerten doppelt-konischen
Radsatz WS von Fig. 1. Die beiden Räder W1, W2 umfassen je einen Radkranz mit einer
Lauffläche mit angenähert konisch verlaufendem Profil wp und einen Spurkranz, welcher
auf der innenliegenden Seite der Lauffläche angeordnet ist und diese radial überragt.
Der Radsatz WS wurde um das Mass dy seitlich verschoben, so dass das erste Rad W1
mit dem Rollradius rx und das zweite Rad W2 mit dem Rollradius ry auf der zugehörigen
Laufschiene S1 bzw. S2 auffliegt.
[0059] In Fig. 2 ist ferner der aus der Verschiebung dy resultierende Höhenunterschied an
der Oberkante der Räder W1, W2 eingezeichnet, der etwa der Rollradiendifferenz dr
entspricht. Bereits durch die seitliche Verschiebung der Radsätze WS erfolgt somit
eine Neigung des Schienenfahrzeugs, welche sich der Neigung überlagert, die aus der
Überhöhung der aussenliegenden Laufschiene S2 resultiert. Durch die Neigung der Schienenfahrzeuge
resultieren Kraftkomponenten, die der bei der Kurvenfahrt auftretenden Zentrifugalkraft
entgegen wirkt. Zu beachten ist, dass aufgrund der Neigung des Schienenfahrzeugs die
radial innen liegende Schiene S1 stärker belastet wird und der allfällige Radschlupf
dadurch eher an der radial aussen liegenden Schiene S2 aufzieht.
[0060] Fig. 3 zeigt das konisch verlaufende Radprofil wp der beiden Räder W1, W2 von Fig.
3 gemäss DIN 5573. Im Diagramm sind exemplarisch Rollradien rx, rm, ry eingezeichnet,
die die Räder W1, W2 vor und nach entsprechender seitlicher Verschiebung dy durch
die Führungsvorrichtung einnehmen. Auf gerader Strecke kontaktieren hingegen beide
Räder W1, W2 die Laufschienen S1, S2 mit dem mittleren Rollradius rm.
[0061] In der in Fig. 1 eingezeichneten Kurve wird der Radsatz WS derart verschoben, dass
das erste Rad W1 exemplarisch den Rollradius im Bereich von rx und das zweite Rad
W2 den Rollradius im Bereich von ry einnehmen kann. Durch die Differenz dr der Rollradien
rx und ry kann die Spurlängendifferenz ds ohne oder mit reduziertem Radschlupf überwunden
werden.
[0062] Mittels der Führungsvorrichtung wird eine senkrecht zur Fahrtrichtung gerichtete
Kraft (Führungskraft FF) so lange auf den Radsatz WS ausgeübt, bis die vorgeschriebene
seitliche Verschiebung dy erfolgt ist. Die Führungsvorrichtung kann verschiedene Führungsteile
und Führungselemente aufweisen, von denen bevorzugte Ausgestaltungen nachstehend beschrieben
sind. Das Führungsteil bzw. die Führungsschiene oder eine Laufvorrichtung kann
- a) fest montiert sein, um eine fest vorbestimmte Führungsbahn fb zu realisieren; oder
- b) horizontal und/oder vertikal justierbar montiert sein, um eine Führungsbahn fb
zu realisieren, die nach Inbetriebnahme optimiert werden kann; oder
- c) wahlweise in eine Betriebsposition verschiebbar sein, um eine fest vorbestimmte
Führungsbahn fb beispielsweise für ausgewählte Schienenfahrzeuge zu realisieren; oder
- d) wahlweise in eine Betriebsposition verschiebbar und horizontal und/oder vertikal
justierbar sein, um eine fest vorbestimmte Führungsbahn fb beispielsweise für ausgewählte
Schienenfahrzeuge zu realisieren und zu optimieren.
[0063] Fig. 4a zeigt die Laufschiene S1 von Fig. 1 mit der Führungsschiene F1, mittels der
der Radsatz WS nach rechts verschoben wurde. Die Führungsschiene F1, die die Form
einer Führungsleiste oder eines Führungsbalkens aufweist, weist ein sich stetig verjüngendes
erstes Teil ft und ein zweites Teil fp mit konstantem Querschnitt auf. Bei der Einfahrt
des Eisenbahnzuges gerät das auf der ersten Laufschiene S1 abrollende erste Rad W1
in den Einflussbereich des ersten Teils ft der Führungsschiene F1, die sich in der
Folge stetig verbreitert und das Rad W1 zur Seite führt. Nach der gewünschten Verschiebung
dy des Radsatzes WS rollt der Radsatz WS entlang dem zweiten Teil fp der Führungsschiene
F1 und wird mit der erreichten seitlichen Verschiebung dy weitergeführt. Der eingestellte
Rollradius wird daher während der gesamten Kurvenfahrt aufrechterhalten.
[0064] Die Last des Eisenbahnzuges wird dabei weiter von den Laufschienen S1 und S2 getragen
und nicht etwa von der Führungsschiene F1 aufgenommen, die entsprechend ausgebildet,
angeordnet und gegebenenfalls justiert ist. Die Führungsschiene F1 ist vorzugsweise
derart ausgebildet und montiert, dass die Kontaktfläche zwischen dem aufliegenden
Rad W1; W2 und der Führungsschiene F1 stets unterhalb der Kontaktfläche zwischen dem
aufliegenden Rad W1; W2 und der Laufschiene S1 liegt.
[0065] In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Führungsschiene F1 ein an die Räder
W1, W2, insbesondere an deren Spurkranz derart angepasstes Führungsprofil auf, dass
eine Kontaktfläche zwischen dem geführten Rad W1; W2 und der Führungsschiene F1 resultiert,
die vorzugsweise um einen Faktor im Bereich von 1.5 - 5 kleiner ist als die Kontaktflächen
zwischen den Rädern W1, W2 und den Laufschienen S1, S2. Die Führungsschiene F1 weist
im Kontaktbereich mit den Rädern W daher vorzugsweise einen Krümmungsradius rfk auf,
der kleiner ist als der kleinste Krümmungsradius rsk des Teils des Schienenkopfs der
in den Kontakt mit den Rädern W gelangen kann (siehe Fig. 4b).
[0066] Die Führungsschiene F1 kann fest mit der zugehörigen Laufschiene S1 verbunden, gegebenenfalls
direkt mit dieser verschraubt oder von einer Haltevorrichtung gegebenenfalls justierbar
gehalten werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Führungsschiene F1 über wenigstens
ein Federelement P1, P2, P3 direkt oder indirekt mit der zugehörigen Laufschiene S1
verbunden sein. Auf diese Weise kann die Führungsschiene F1 sanft auf die Radsätze
WS einwirken, wodurch Sprünge und Schläge vermieden werden. Querbewegungen der Radsätze
und Drehgestelle werden aufgefangen und abgedämpft. Unabhängig von der Lage, in der
die Radsätze WS die Führungsschiene F1 erreichen, können sie sanft in die ideale Lage
überführt werden. Wesentlich ist ferner, dass ein Radsatz WS, der bereits nahe der
Ideallinie ist, durch die mittels den Federelementen P1, P2, P3 nach aussen verschobene
Führungsschiene F1 ebenfalls frühzeitig erfasst und geführt werden kann.
[0067] Die Federelemente P1, P2, P3 sind vorzugsweise im Einfahrbereich vorgesehen und können
unterschiedlich dimensioniert sein. Vorzugsweise weisen die Federelemente P1, P2,
P3 steigende Federkonstanten auf, so dass die Krafteinwirkung auf die Radsätze WS
während der Einfahrt z.B. in einen Bahnhof stetig zunimmt.
[0068] Fig. 4a zeigt ferner einen Leitrechner L, der über eine Antriebsvorrichtung LA auf
die Führungsschiene F1 zugreifen kann, so dass diese in einen Betriebszustand versetzt
und/oder justiert werden kann. Mittels der Antriebsvorrichtung LA, der z.B. in der
Ausgestaltung eines Weichenantriebs vorliegt, kann die Führungsschiene F1 in dieser
vorzugsweisen Ausgestaltung seitlich vor und zurück gefahren werden. In der Betriebsposition
wird die Führungsschiene F1 vorzugsweise mittels eines gegebenenfalls mit einer Klinke
versehenen Verschlusses arretiert. Die Führungsvorrichtung kann daher in der Ausgestaltung
einer Weichenvorrichtung vorliegen, die eine von einem Weichenantrieb angetriebene
Weichenzunge bzw. Führungsschiene aufweist. Ein Weichenantrieb mit einem Weichenverschluss
ist z.B. in [6],
WO2000/02759A1 offenbart.
[0069] Der Leitrechner L hat ferner Zugriff zu den Verkehrsdaten und kann die Führungsschiene
F1 unter Berücksichtigung der Daten der einfahrenden Schienenfahrzeuge und/oder anhand
von Signalen steuern, die von Sensoren MF zur Verfügung gestellt werden. Bei schnell
durchfahrenden Zügen kann der Leitrechner L die Führungsschiene F1 zurückfahren, so
dass sie nicht auf die Radsätze WS einwirken kann. Bei Schienenfahrzeugen, die in
einen Bahnhof einfahren und angehalten werden, kann der Leitrechner L die Führungsschiene
F1 in die Betriebsposition fahren, so dass die gewünschte Führung der Radsätze WS
eintritt.
[0070] Mittels der Sensoren MF können verschiedene Messdaten erfasst werden, die zur Regelung
der Führungsvorrichtung verwendbar sind. Beispielsweise kann die Position der Räder
W1, W2 des einfahrenden Schienenfahrzeugs auf den Laufschienen S1, S2 bzw. die Spur
Lage des Schienenfahrzeugs erfasst werden, wonach die Führungselemente nachjustiert
werden können, um die Räder W1, W2 optimal erfassen und führen zu können. Besonders
vorteilhaft können erfasste kinematische Daten wie die Geschwindigkeit und die Beschleunigung
des Schienenfahrzeugs erfasst und verwendet werden. Sofern ein Eisenbahnzug, der gemäss
registrierten Fahrdaten einen Bahnhof schnell durchfahren sollte, mit einer tiefen
Geschwindigkeit eintrifft, so kann der Leitrechner L die Führungsvorrichtung entsprechend
betätigen. Ferner können Sensoren vorgesehen sein, mittels denen das Gewicht der Schienenfahrzeuge
erfasst wird. Beispielsweise werden Dehnungsmessstreifen an den Laufschienen vorgesehen,
mittels denen die Durchbiegung gemessen werden kann, die etwa proportional zur Last
ist. Sofern ein Schienenfahrzeug ein grösseres Gewicht aufweist, so ist mit einem
früheren Abrutschen zu rechnen, weshalb die Führungsvorrichtung entsprechend angesteuert
wird.
[0071] Möglich ist auch eine permanente Optimierung der Anlage durch Messung der verursachten
Geräusche. Dazu werden alle Betriebsparameter des Eisenbahnzuges und der Führungsvorrichtung
sowie die verursachten Geräuschpegel erfasst. In der Folge können Steuerungsinformationen
generiert werden, die manuell oder automatisch durch Steuerung der Führungsvorrichtung
bzw. der Führungsschienen angewendet werden, bis ein Optimum erreicht ist. Vorzugsweise
wird die Antriebseinheit in Abhängigkeit der Geschwindigkeit und/oder der Spurlage
der einfahrenden Schienenfahrzeuge und/oder in Abhängigkeit registrierter Geräusche
gesteuert. Auf diese Weise lassen sich optimale Ergebnisse erzielen, während die Eingriffe
reduziert werden können, z.B. falls die Spurlage bereits optimal ist oder keine Geräusche
auftreten.
[0072] Fig. 4b zeigt eine mit einer Laufschiene S1 verbundene Führungsschiene F1, die die
Form einer Weichenzunge aufweist. Die Führungsschiene F1 ist durch symbolisch gezeigte
Gewindestangen GS1, GS2 mit dem Steg und dem Schienenfuss der Laufschiene S1 verbunden.
Die Gewindestangen GS1, GS2 können einfache Schrauben sein, die manuell festgezogen
und/oder gedreht werden, um die Führungsschiene seitlich und/oder in der Höhe zu justieren.
Die wenigstens eine Gewindestange GS1, GS2 kann ferner durch einen Motor M1, M2 angetrieben
und um eine gewünschte Anzahl Umdrehungen gedreht werden, um die Führungsschiene F1
automatisch zu positionieren und zu justieren. Die Führungsschiene F1 kann dabei durch
Führungsschienen geführt und gehalten werden. Die Gewindestangen GS1, GS2 und die
Motoren M1, M2 sind beispielsweise in einem strichpunktiert gezeichneten Gehäuse oder
in einer Halterung integriert, und bilden die Antriebsvorrichtung LA.
[0073] Erfindungsgemässe Führungsvorrichtungen können vorteilhaft mit bestehenden Weichenzungen
realisiert werden. Ferner können mehrteilige Führungsschienen F1 verwendet werden,
die beispielsweise an beiden Enden eine Weichenzunge aufweisen.
[0074] Fig. 5 zeigt den Radsatz WS von Fig. 2, der mittels einer Führungsvorrichtung, die
eine Laufvorrichtung F2 mit Laufelementen LR umfasst, nach links verschoben wurde.
Die Laufelemente LR sind zylinderförmige Rollen, die entlang der Laufschiene S1 derart
angeordnet und senkrecht dazu ausgerichtet sind, dass eine Führungsbahn fb gebildet
wird, entlang der die Räder W eines Radsatzes WS in eine gewünschte Richtung geführt
werden können. In der vorliegenden Ausgestaltung tritt das Rad W1 mit seinem Spurkranz
in Kontakt mit der Laufvorrichtung F2 und wird von dieser derart gegen die Laufschiene
S1 gedrückt, dass das Rad W1 mit dem Rollradius ry auf der Laufschiene S1 abrollt.
Mittels der Laufvorrichtung F2 kann das Rad W1 derart verschoben werden, dass keine
Reibung zwischen der Fördervorrichtung bzw. der Laufvorrichtung F2 und dem geführten
Rad W1 auftritt. Die Laufvorrichtung kann beispielsweise drehbar gelagerte Kugeln,
Räder oder senkrecht zur zugehörigen Laufschiene ausgerichtete Rollen aufweisen. Bevorzugt
werden selbstschmierende Lagervorrichtungen verwendet.
[0075] Fig. 6a zeigt den auf den gerade verlaufenden Laufschienen S1, S2 gelagerten Radsatz
WS von Fig. 2 nach der Selbstzentrierung, nach der beide Räder W1, W2 mit demselben
mittleren Rollradius rm auf der zugehörigen Laufschiene S1, S2 abrollen.
[0076] Fig. 6b zeigt den mittels Führungselementen F3, F4 nach rechts verschobenen Radsatz
WS von Fig. 6a, der auf den Laufschienen S1, S2 in einem Kurvenabschnitt abrollt.
Die erste Laufschiene S1 weist einen nach rechts erweiterten Schienenkopf auf. Die
das Führungselement bildende Erweiterung F3 entspricht funktionell der Führungsschiene
F1 und kann ähnliche Abmessungen aufweisen. Die zweite Laufschiene S2 weist ein schienenförmiges
Führungselement F4 auf, welches unterhalb des Schienenkopfs mit dem Steg der zweiten
Laufschiene S2 verbunden ist. Das Führungselement F4 greift von aussen an den Spurkranz
des gelagerten Rades W2 an und führt dieses gegen die zweite Laufschiene S2. Das erste
Rad W1 liegt somit mit dem kleineren Rollradius rx auf der ersten Laufschiene S1 auf.
Das zweite Rad W2 liegt mit dem grösseren Rollradius ry auf der zweiten Laufschiene
S2 auf. Die beiden Führungselemente F3 und F4 sind vorzugsweise einstückig mit der
zugehörigen Laufschiene S1 bzw. S2 verbunden, wodurch weitere Montagearbeiten entfallen.
[0077] Mittels der wenigstens einen Führungsvorrichtung ist somit eine Zugkraft oder eine
Schubkraft auf die Radsätze WS übertragbar, um die gewünschte Verschiebung dy zu erreichen.
Ferner können entlang den Laufschienen S1, S2 mehrere Führungsvorrichtungen mit der
ersten und/oder der zweiten Laufschiene S1; S2 verbunden sein, mittels denen eine
Zugkraft oder eine Schubkraft auf die Radsätze WS übertragbar ist.
[0078] Beispielsweise ist die erste Laufschiene S1 von Fig. 1 am Kurveneingang mit einer
ersten Führungsschiene F1, mittels der eine von der ersten Laufschiene S1 wegweisende
Schubkraft auf die Radsätze WS ausgeübt wird, und am Kurvenausgang mit einer zweiten
Führungsschiene F1` versehen, mittels der eine gegen die erste Laufschiene S1 gerichtete
Zugkraft auf die Radsätze WS ausgeübt wird. Die Führungsvorrichtungen können daher
wahlweise nur mit einer oder, beispielsweise abwechslungsreiche, mit beiden Laufschienen
S1, S2 verbunden werden.
Literaturverzeichnis
1. Vorrichtung zur Führung von Schienenfahrzeugen im Bereich von Kurven mit zwei parallel
geführten Laufschienen (S1, S2),
a) auf denen Fahrzeuge abrollen können, die mit doppelt-konischen Radsätzen (WS) versehen
sind, und
b) von denen wenigstens eine mit wenigstens einer Führungsvorrichtung verbunden ist,
mittels der ein Rad (W1; W2) eines Radsatzes (WS) führbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtung sich entlang den Laufschienen (S1, S2) erstreckt und derart
ausgebildet ist, dass ein durchfahrendes Rad (W1; W2) eines Radsatzes (WS) erfassbar
und quer zur Laufrichtung in die eine oder andere Richtung in eine Fahrspur einlenkbar,
und in dieser Fahrspur führbar ist, in der bei beiden Rädern (W1, W2) des Radsatzes
(WS) der Radschlupf reduziert oder aufgehoben ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtung eine sich entlang der zugehörigen Laufschiene (S1; S2) erstreckende
Führungsschiene (F1) umfasst, die vorzugsweise seitlich und/oder in der Höhe justierbar
gehalten ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (F1) ein an die Räder (W1, W2), insbesondere an deren Spurkranz
derart angepasstes Führungsprofil aufweist,
a) dass eine Kontaktfläche zwischen dem geführten Rad (W1; W2) und der Führungsschiene
(F1) resultiert, die vorzugsweise um einen Faktor im Bereich von 1.5 - 5 kleiner ist
als die Kontaktflächen zwischen den Rädern (W1, W2) und den Laufschienen (S1, S2)
oder
b) dass die Kontaktfläche zwischen dem geführten Rad (W1; W2) und der Führungsschiene
(F1) unterhalb der Kontaktflächen zwischen den Rädern (W1, W2) und den Laufschienen
(S1, S2) liegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (F1) einen Parallelbereich (fp) aufweist, entlang dem die Führungsschiene
(F1) einen konstanten Querschnitt aufweist, und an den auf wenigstens einer Seite
ein Einfahrbereich (ft) anschliesst, entlang dem sich die Führungsschiene (F1) verjüngt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtung eine sich entlang der zugehörigen Laufschiene (S1; S2) erstreckende
und mit Laufelementen (LR) versehene Laufvorrichtung (F2) umfasst.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufelemente (LR) vorzugsweise senkrecht zur zugehörigen Laufschiene (S1; S2)
ausgerichtete und drehbar gelagerte zylindrische Rollen oder drehbar gelagerte Kugeln
sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (F1) oder die Laufvorrichtung (F2)
a) fest montiert ist, um eine fest vorbestimmte Führungsbahn fb zu realisieren; oder
b) justierbar montiert ist, um eine Führungsbahn fb zu realisieren, die nach Inbetriebnahme
optimiert werden kann; oder
c) mittels einer Antriebseinheit (LA) wahlweise in eine Betriebsposition verschiebbar
ist, um eine fest vorbestimmte Führungsbahn fb zu realisieren; oder
d) mittels einer Antriebseinheit (LA) wahlweise in eine Betriebsposition verschiebbar
und justierbar ist, um eine fest vorbestimmte Führungsbahn fb zu realisieren und zu
optimieren.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (LA) in Abhängigkeit der Geschwindigkeit oder der Spurlage der
einfahrenden Schienenfahrzeuge oder in Abhängigkeit registrierter Geräusche steuerbar
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der wenigstens einen Führungsvorrichtung eine Zugkraft oder eine Schubkraft
auf die Radsätze (WS) übertragbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtung einstückig mit der zugehörigen Laufschiene (S1; S2) verbundene
und sich entlang dieser erstreckende Führungselemente (F3; F4) umfasst.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, dass das auf der zugehörigen Laufschiene (S1; S2) rollende Rad mittels der Führungsvorrichtung
entlang einer Führungsbahn (fb) gegen die Laufschiene (S1; S2) oder weg von der Laufschiene
(S1; S2) führbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbahn (fb) derart gewählt ist, dass eine seitliche Verschiebung (dy) der
Radsätze (WS) vor dem Einlauf oder während des Einlaufs in eine Kurve derart erfolgt,
dass ein Teil der in der Kurve erforderlichen Querverschiebung des Radsatzes (WS)
vorweggenommen wird.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtung derart ausgebildet ist, dass Radsätze (WS) zwangsweise in
eine Fahrspur einlenkbar und darin geführt sind, in der bei beiden Rädern (1, W2)
der Radsätze (WS) der Radschlupf reduziert oder aufgehoben ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtung sich über wenigstens 5m, vorzugsweise wenigstens 5m - 50m
oder in einem Bereich von einem bis vier Fünftel entlang einer Kurve erstreckt und
auf die geführten Radsätze (WS) einwirken kann.
15. Gleisanlage mit einem oder mehreren Paaren von Laufschienen (S1, S2), die mit wenigstens
einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-14 verbunden sind und die vorzugsweise
in einem Bereich des Eisenbahnnetzes, wie in einem Bahnhof installiert ist, in dem
signifikante Änderungen der Fahrgeschwindigkeit und der Traktionskräfte auftreten.