[0001] Die Erfindung betrifft eine Auftragsanordnung zum Auftragen eines flüssigen Mediums,
mit einem Gehäuse, in dem eine Verteilkammer mit wenigstens einer Zuführöffnung und
wenigstens einer Austrittsöffnung ausgebildet ist, und einem in der Verteilkammer
angeordneten Verteilmittel. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Auftragsanordnungsset
mit einer Auftragsanordnung.
[0002] Eine Auftragsanordnung der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der
EP 1 344 573 A2 bekannt. Die bekannte Auftragsanordnung umfasst einen Auftragskopf zum berührungslosen
Auftragen von flüssigen Medien, wie verflüssigten thermoplastischen Kunststoffen oder
erschmolzenen Heißschmelzklebern auf eine zum Auftragskopf relativ bewegliche Materialbahn.
Der Auftragskopf weist ein Gehäuse mit einer Walzenkammer auf, in der ein Walzenschieber
rotierend antreibbar gelagert ist. Der Walzenschieber ist ein zylindrischer Hohlkörper,
an dessen Mantelfläche radial nach außen offene Oberflächennuten eingebracht sind.
Die Oberflächennuten sind ringförmig ausgebildet und erstrecken sich in Umfangsrichtung
des Walzenschiebers. Über Radialbohrungen werden die Oberflächennuten aus einem inneren
Hohlraum des Walzenschiebers mit dem flüssigen Medium versorgt.
[0003] Eine Auftragsanordnung der vorstehend genannten Art wird in vielfältigen Anwendungsfällen
immer dort zum Einsatz gebracht, wo Materialbahnen auf ein Substrat aufkaschiert werden
sollen. Um eine Breitenverteilung des flüssigen Mediums quer zur Laufrichtung der
Materialbahn zu gewährleisten, wird dabei das flüssige Medium zunächst im Inneren
des Walzenschiebers verteilt und dann über die einzelnen Radialbohrungen den voneinander
beabstandeten ringförmigen Oberflächennuten zugeführt.
[0004] Als nachteilig wird empfunden, dass diese Auftragsanordnung nicht geeignet ist, um
aufgeschäumte Fluide gleichmäßig aufzutragen.
[0005] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Auftragsanordnung
der vorgenannten Art bereitzustellen, mittels der auch aufgeschäumte Fluide gleichmäßig
auftragbar sind.
[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einer Auftragsanordnung zum Auftragen eines
flüssigen Mediums der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass in einer Außenfläche
des Verteilmittels eine Vielzahl von außenseitig offenen Verteilkanälen eingebracht
ist, die ein sich über die Außenfläche des Verteilmittels erstreckendes zusammenhängendes
Verteilnetz bilden, das eingangsseitig mit der wenigstens einen Zuführöffnung und
ausgangsseitig mit der wenigstens einen Austrittsöffnung in flüssigkeitsleitender
Verbindung steht.
[0007] Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen, das flüssige Medium nicht mehr über unterschiedliche
Niveaus beginnend in einem Innenraum eines Verteilmittels durch Bohrungen an eine
Außenfläche des Verteilmittels zu drücken, sondern nunmehr das flüssige Medium unmittelbar
von der wenigstens einen Zuführöffnung durch die Verteilkanäle entlang der Außenfläche
des Verteilmittels zu leiten. Hierzu sind in der Außenfläche des Verteilmittels außenseitig
offene Verteilkanäle eingebracht, die das flüssige Medium von der wenigstens einen
Zuführöffnung zur wenigstens einen Austrittsöffnung leiten. Eine Leitung des flüssigen
Mediums über einen Innenraum an die Außenfläche des Verteilmittels ist somit nicht
erforderlich. Durch die Leitung des flüssigen Mediums lediglich über die Außenfläche
des Verteilmittels sind zudem die Druckverhältnisse besser vorgebbar und kontrollierbar,
so dass insbesondere bei geschäumten Fluiden ein ungewolltes Aufschäumen innerhalb
des Verteilmittels durch konstante Druckverhältnisse verhindert wird. Somit kann das
Verteilmittel auch als ein Vollkörper ausgebildet sein, an dessen Außenfläche die
Verteilkanäle eingebracht sind, wodurch eine einfache herzustellende Auftragsanordnung
bereitgestellt wird.
[0008] Vorteilhafterweise ist das Verteilnetz zumindest abschnittsweise in Form einer Baumstruktur
mit wenigstens zwei Hierarchieebenen ausgebildet. Unter einer Baumstruktur ist ein
aus der Graphentheorie bekannter Baum zu verstehen. Ein Baum weist mehrere Knoten
auf, die über Kanten verbunden sind. Dabei ist ein Graph ein Baum, wenn er zusammenhängend
und kreisfrei ist. Das heißt, dass es von jedem Knoten u zu jedem anderen Knoten v
genau einen Weg über eine oder mehrere Kanten gibt. Die Kanten sind vorliegend die
Verteilkanäle. Unter Knoten werden Verzweigungsstellen verstanden, in denen ein zuführender
Verteilkanal sich in wenigstens zwei abführende Verteilkanäle aufteilt. Die Baumstruktur
weist wenigstens zwei Hierarchieebenen auf, wobei die Hierarchieebenen nicht als räumliche
Ebenen zu verstehen sind. Vielmehr umfasst die erste Hierarchieebene die zumindest
eine Verzweigungsstelle, die in Flussrichtung betrachtet unmittelbar hinter der wenigstens
einen Zuführöffnung liegt. Die zweite Hierarchieebene umfasst alle diejenigen Verzweigungsstellen,
die in Flussrichtung betrachtet unmittelbar hinter der wenigstens einen Verzweigungsstelle
der ersten Hierarchieebene liegen. Wenn sich beispielsweise an die eine Zuführöffnung
ein Verteilkanal anschließt und an einer ersten Verzweigungsstelle in zwei Verteilkanäle
aufteilt, die sich anschließend wieder jeweils in zwei Verteilkanäle aufteilen, so
weist die erste Hierarchieebene lediglich eine, die zweite Hierarchieebene zwei und
die dritte Hierarchieebene vier Verzweigungsstellen auf. Das zumindest abschnittsweise
Baumstruktur-förmige Verteilnetz lässt sich auf diese Weise um beliebig viele weitere
Hierarchieebenen erweitern, wobei in bevorzugter Weise drei Hierarchieebenen vorgesehen
sind. Auf diese Weise verzweigt sich das Verteilnetz zwischen der wenigstens einen
Zuführöffnung und der wenigstens einen Austrittsöffnung an mehreren Knoten in eine
Vielzahl von Verteilkanälen, so dass das Verteilnetz mit jeder Hierarchieebene breiter
wird. Am Beispiel einer unterhalb der wenigstens einen Austrittsöffnung durchlaufenden
Materialbahn erstreckt sich die Breite des Verteilnetzes somit quer zu einer Laufrichtung
der Materialbahn. Vorteilhafterweise teilt sich der zuführende Verteilkanal an jeder
Verzweigungsstelle in genau zwei abführende Verteilkanäle auf. Auf diese Weise wird
der Fluidstrom an jedem Knoten geteilt, insbesondere halbiert, und das flüssige Medium
gleichmäßig verteilt. Insbesondere weisen die in einer Hierarchieebene gruppierten
Knoten alle eine gleiche Distanz zu den Knoten der vorgelagerten Hierarchieebene und
insbesondere zur Zuführöffnung auf.
[0009] Zumindest eine erste Gruppe der Verteilkanäle können horizontal und/oder quer zur
Laufrichtung der durchlaufenden Materialbahn verlaufen. Weiterhin kann eine zweite
Gruppe der Verteilkanäle vertikal oder in Umfangsrichtung und/oder unter Bildung eines
spitzen Winkels zur Laufrichtung der durchlaufenden Materialbahn verlaufen.
[0010] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass in Flussrichtung betrachtet die Anzahl der Verteilkanäle
innerhalb einer der Hierarchieebenen stets größer ist als die Anzahl der Verteilkanäle
innerhalb der vorgelagerten Hierarchieebene. Durch die Erhöhung der Anzahl der Verteilkanäle
je Hierarchieebene wird eine besonders gute Breitenverteilung des flüssigen Mediums
erreicht.
[0011] Des Weiteren kann in Flussrichtung betrachtet eine Längserstreckung der Verteilkanäle
innerhalb einer der Hierarchieebenen stets kleiner sein als eine Längserstreckung
der Verteilkanäle innerhalb der vorgelagerten Hierarchieebene. Dadurch können mit
steigender Hierarchieebene aus platztechnischen Gründen mehrere verzweigte Verteilkanäle
nebeneinander angeordnet, wodurch ein besonders breites Verteilnetz bereitgestellt
werden kann.
[0012] In bevorzugter Weise ist vorgesehen, dass in Flussrichtung betrachtet ein Kanalquerschnitt
der Verteilkanäle innerhalb einer der Hierarchieebenen stets kleiner ist als ein Kanalquerschnitt
der Verteilkanäle innerhalb der vorgelagerten Hierarchieebene. Mit dem Erreichen eines
Knotens, respektive einer Verzweigungsstelle mehrerer Verteilkanäle, wird der Fluidstrom
des flüssigen Mediums ausgehend von einem zuführenden Verteilkanal in mehrere abführende
Verteilkanäle aufgeteilt. Wenn die Fläche des Kanalquerschnitts des zuführenden Verteilkanals
der Summe der Flächen der Kanalquerschnitte der abführenden Verteilkanäle entspricht,
bleibt der Druck konstant. Auf diese Weise wird vor allem bei geschäumten Fluiden
ein ungewolltes Aufschäumen innerhalb der Verteilkanäle verhindert.
[0013] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass ein Auffangkanal
vorgesehen ist, der in Flussrichtung betrachtet zwischen dem Baumstruktur-förmig ausgebildeten
Abschnitt des Verteilnetzes und der wenigstens einen Austrittsöffnung angeordnet ist.
Somit sind die Verteilkanäle der in Flussrichtung betrachtet unmittelbar vor dem Auffangkanal
gelagerten Hierarchieebene, respektive der in Flussrichtung betrachtet letzten Hierarchieebene
des Verteilnetzes, mit dem Auffangkanal verbunden, so dass das durch die einzelnen
Verteilkanäle strömende flüssige Medium im Auffangkanal wieder zusammenfließt. Insbesondere
weist der Auffangkanal eine Längserstreckung auf, die größer ist als die Längserstreckung
der Verteilkanäle. Gemäß einer ersten Lösung kann der Auffangkanal Teil des Verteilmittels
sein. Der Auffangkanal ist dann ein ebenfalls außenseitig offener Kanal, der sich
an den Baumstruktur-förmig ausgebildeten Abschnitt des Verteilnetzes anschließt. Der
Auffangkanal weist vorzugsweise eine größere Längserstreckung als irdendein anderer
der Verteilkanäle des Verteilnetzes auf, so dass das flüssige Medium aus der in Flussrichtung
betrachtet letzten Hierarchieebene in den Auffangkanal ohne Breitenverlust einströmen
kann. Das über die Breite verteilte flüssige Medium wird anschließend von dem Auffangkanal
in die wenigstens eine Austrittsöffnung abgeführt. Gemäß einer zweiten Lösung kann
vorgesehen sein, dass der Auffangkanal außerhalb des Verteilmittels, insbesondere
im Gehäuse, angeordnet ist. In der zur ersten Lösung analogen Weise strömt das flüssige
Medium aus dem Baumstruktur-förmig ausgebildeten Abschnitt des Verteilnetzes in außerhalb
des Verteilmittels liegenden Auffangkanal und wird dann in die wenigstens eine Austrittsöffnung
abgeleitet. Auch hierbei gilt, dass der Auffangkanal vorzugsweise eine Längserstreckung
aufweist, die größer ist als die Längserstreckung irgendeines der Verteilkanäle. Gemäß
der zweiten Lösung kann das gesamte Verteilnetz Baumstruktur-förmig ausgebildet sein.
[0014] Um den Druck des flüssigen Mediums vor Austritt aus der wenigstens einen Austrittsöffnung
konstant zu halten, kann der Kanalquerschnitt des Auffangkanals entsprechend kleiner
sein als der Kanalquerschnitt der Verteilkanäle der in Flussrichtung betrachtet letzten
Hierarchieebene des Verteilnetzes. Alternativ kann der Kanalquerschnitt des Auffangkanals
auch dem Kanalquerschnitt der Verteilkanäle der in Flussrichtung betrachtet letzten
Hierarchieebene des Verteilnetzes entsprechen.
[0015] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass an zumindest
einem Längsende des Auffangkanals eine Abführleitung vorgesehen ist, die derart ausgebildet
ist, dass eine Teilmenge des flüssigen Mediums in Flussrichtung betrachtet vor Austritt
aus der wenigstens einen Austrittsöffnung aus dem Verteilnetz abführbar ist. Die wenigstens
eine Abführleitung weist insbesondere ein Ventil auf, über welches die abzuführende
Teilmenge des flüssigen Mediums regelbar ist. Im Betrieb der Auftragsanordnung kann
sich vor allem an Längsenden des Auffangkanals Luft ansammeln, wodurch außenliegende
Austrittsöffnungen oder im Falle einer schlitzförmigen Austrittsöffnung randseitige
Bereiche nicht oder nur unkontrolliert mit dem aufzutragenden flüssigen Medium versorgt
werden. Um einen gleichmäßigen Austritt des flüssigen Mediums aus der wenigstens einen
Austrittsöffnung zu gewährleisten, kann über die wenigstens eine Abführleitung die
sich in dem flüssigen Medium angesammelte Luft zusammen mit einer Teilmenge des flüssigen
Mediums abgeführt werden. Vorzugsweise ist an beiden Längsenden des Auffangkanals
jeweils eine Abführleitung vorgesehen. Entsprechend der Größe des Volumenstroms des
abgeführten flüssigen Mediums kann der Druck, mit welchem das flüssige Medium über
die wenigstens eine Zuführöffnung in das Verteilnetz strömt, erhöht werden, um einen
gleichbleibenden Austritt des flüssigen Mediums aus der wenigstens einen Austrittsöffnung
zu gewährleisten. Weiterhin kann auch wenigstens eine Abführleitung an zumindest einer
der Verteilkanäle vorgesehen sein, um an bestimmten Stellen des Verteilnetzes eine
Abführung der sich angesammelten Luft zu ermöglichen.
[0016] Zweckmäßigerweise weist die Auftragsanordnung ein in Flussrichtung betrachtet dem
Verteilnetz vorgeschaltetes Reservoir auf, in dem das flüssige Medium gespeichert
ist. Die wenigstens eine Abführleitung kann in Form einer Rückführleitung die abgeführte
Teilmenge des flüssigen Mediums zurück in das Reservoir führen. Insbesondere kann
ein Entlüftungsventil vorgesehen sein, über welches die in dem flüssigen Medium transportierte
zumindest teilweise Luft abgelassen werden kann.
[0017] Grundsätzlich kann die Auftragsanordnung genau eine Auftragsdüse umfassen. Das flüssige
Medium strömt dann durch die wenigstens eine Austrittsöffnung in die Auftragsdüse
und erzeugt einen Auftrag in Form einer einzelnen Raupe. Vorteilhafterweise sind mehrere
der Austrittsöffnungen vorgesehen, die sich in Flussrichtung betrachtet in den Verteilkanälen
der letzten Hierarchieebene über die gesamte Breite des Verteilnetzes oder, wenn ein
Auffangkanal vorgesehen ist, über die gesamte Längserstreckung des Auffangkanals verteilen.
Auf diese Weise wird das flüssige Medium über die Austrittsöffnungen einer Vielzahl
von Auftragsdüsen zugeführt, so dass ein gleichmäßig verteilter mehrfacher Raupenauftrag
des flüssigen Mediums über die gesamte Auftragsbreite erfolgt. Insbesondere ist jeder
Austrittsöffnung genau eine Auftragsdüse zugeordnet. Weiterhin kann das flüssige Medium
über eine Vielzahl von Austrittsöffnungen in eine Flächenauftragsdüse zur Erzeugung
eines ganzflächigen Auftrags strömen. Die Flächenauftragsdüse kann sich über die gesamte
Breite des Verteilnetzes oder, wenn ein Auffangkanal vorgesehen ist, über die gesamte
Längserstreckung des Auffangkanals erstrecken und weist vorzugsweise einen sich über
die gesamte Breite des Verteilnetzes beziehungsweise über die gesamte Längserstreckung
des Auffangkanals erstreckenden Schlitz auf.
[0018] In bevorzugter Weise ist das Verteilnetz symmetrisch ausgebildet. Dadurch sind die
Druckverhältnisse des flüssigen Mediums und die Teilung der Flüssigkeitsströme gut
vorgebbar, so dass insgesamt eine gleichmäßige Breitenverteilung des flüssigen Mediums
erreicht wird.
[0019] Weiterhin können die Verteilkanäle geradlinig verlaufend ausgebildet sein. Damit
wurden besonders gute Ergebnisse erzielt.
[0020] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die außenseitig
offenen Verteilkanäle außenseitig durch eine Wandung des Gehäuses begrenzt sind, insbesondere
durch die Außenwandung des Gehäuses, die die Verteilkammer begrenzt. Auf diese Weise
wird eine einfach herzustellende Auftragsanordnung bereitgestellt, die zudem eine
gute Leitung des flüssigen Mediums ermöglicht.
[0021] In bevorzugter Weise ist vorgesehen, dass die Verteilkammer von außen zugänglich
ausgebildet ist und das Verteilmittel austauschbar in der Verteilkammer angeordnet
ist. Dadurch kann das Verteilmittel auf einfache Weise zum Beispiel zur Reinigung
der Auftragsanordnung entnommen werden. Zudem kann das Verteilmittel einfach ausgetauscht
und gegen ein anderes ersetzt werden, wenn beispielsweise ein anderes Auftragsmuster,
insbesondere ein breiterer oder schmalerer Auftrag, gewünscht oder ein Austausch des
Verteilmittels verschleißbedingt notwendig ist.
[0022] Des Weiteren kann das Verteilmittel als eine zylindrische Verteilerwelle ausgebildet
sein, in deren Mantelfläche die radial außenseitig offenen Verteilkanäle eingebracht
sind. Im Falle eines zumindest abschnittsweise Baumstruktur-förmigen Verteilnetzes
verläuft eine erste Gruppe der Verteilkanäle vorzugsweise parallel zur Mittelachse
der Verteilerwelle, insbesondere horizontal, und eine zweite Gruppe der Verteilkanäle
in Umfangsrichtung der Verteilwelle. Die Verteilkanäle der zweiten Gruppe verbinden
die Verteilkanäle der ersten Gruppe miteinander und insbesondere diejenigen der in
Flussrichtung betrachtet letzten Hierarchieebene mit dem Auffangkanal.
[0023] Alternativ zur Verteilerwelle kann das Verteilmittel beispielsweise plattenförmig
ausgebildet sein, wobei das plattenförmige Verteilmittel, wenn es in der Verteilkammer
austauschbar angeordnet ist, ähnlich einer Honigwabe in einem Bienenstock aus der
Verteilkammer gezogen und wieder eingesetzt werden kann. Das Verteilnetz kann insbesondere
in einer räumlichen Ebene liegen.
[0024] Gemäß einem noch weiteren Aspekt kann ein Mischer vorgesehen sein, der in Flussrichtung
betrachtet dem Verteilnetz vorgeschaltet ist und mit der Verteilkammer über die wenigstens
eine Zuführöffnung in flüssigkeitsleitender Verbindung steht. Der Mischer kann ein
statischer Mischer sein. Geschäumte Fluide, respektive Schaum, beispielsweise mit
Gas vermischte Klebstoffe, werden in dem vorgeschalteten Mischer homogen nachvermischt.
Da ungeschäumte Fluide hochviskoser, respektive zähflüssiger, sind als geschäumte
Fluide ist vorzugsweise eine Bypass-Leitung vorgesehen, die das flüssige Medium am
Mischer vorbeiführt.
[0025] Mittels der Auftragsvorrichtung können insbesondere geschäumte und ungeschäumte Fluide
in kalter und heißer Form beispielsweise auf eine unter der Auftragsvorrichtung durchlaufenden
Materialbahn aufgetragen werden. Die Auftragsvorrichtung dient insbesondere dem Auftrag
eines flüssigen Mediums in Form von geschäumten und ungeschäumten Heißklebermassen.
Grundsätzlich können aber alle flüssigen Medien aufgetragen werden, die fließfähig
sind.
[0026] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Auftragsanordnungsset
mit der vorbeschriebenen Auftragsanordnung, wobei wenigstens zwei Verteilmittel mit
unterschiedlichen Verteilnetzen vorgesehen sind, die sich zumindest in der maximalen
Längserstreckung des Auffangkanals voneinander unterscheiden, wobei eine beliebige
der Verteilmittel in die Verteilkammer einsetzbar ist.
[0027] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass wenigstens zwei Verteilmittel vorgesehen sind,
die gegeneinander austauschbar in der Verteilkammer der Auftragsanordnung eingesetzt
werden können. Die wenigstens zwei Verteilmittel unterscheiden sich zumindest in der
maximalen Längserstreckung des Auffangkanals, so dass durch die beiden Verteilmittel
ein unterschiedlich breiter Auftrag des flüssigen Mediums ermöglicht wird. Wenn die
Auftragsanordnung Auftragsdüsen umfasst, sind üblicherweise eine bestimmte Anzahl
in Flussrichtung betrachtet hinter der Verteilkammer angeschlossen. Wenn die Auftragsbreite
verändert werden soll, könnten die außenliegenden Auftragsdüsen abgeschaltet werden,
so dass das flüssige Medium lediglich über die entsprechend der Auftragsbreite notwendigen
innenliegenden Auftragsdüsen ausgebracht wird. Dies führt bei einem für größere Auftragsbreiten
geeigneten Verteilmittel aber dazu, dass die Zuführöffnungen und die Bohrungen im
Gehäuse zu den außenliegenden Auftragsdüsen verstopfen, da das nicht abtransportierte
Fluid in den Zuleitungen der außenliegenden Auftragsdüsen möglicherweise aushärtet.
Um dies zu vermeiden, ist das Verteilmittel erfindungsgemäß austauschbar ausgestaltet.
Somit kann ein Verteilmittel mit einem an die Auftragsbreite angepassten Verteilnetz
in die Verteilkammer eingesetzt werden, bei dem das Verteilnetz eine der Auftragsbreite
entsprechende Längserstreckung des Auffangkanals aufweist.
[0028] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in den Zeichnungen dargestellt
und nachstehend beschrieben. Hierin zeigt:
- Figur 1
- eine Auftragsanordnung gemäß einer ersten Ausführungsform mit einer erfindungsgemäßen
Verteilerwelle in Explosionsdarstellung;
- Figur 2
- die Auftragsanordnung aus Figur 1 in schematischer Darstellung mit der eingesetzten
Verteilerwelle in Schnittansicht;
- Figur 3
- die Verteilerwelle aus Figur 1 in perspektivischer Darstellung;
- Figur 4
- die Auftragsanordnung aus Figur 1 in schematischer Darstellung mit einer Abwicklung
einer Mantelfläche der Verteilerwelle;
- Figur 5
- die Auftragsanordnung aus Figur 1 mit einer weiteren erfindungsgemäßen Verteilerwelle
in Explosionsdarstellung;
- Figur 6
- eine Auftragsanordnung gemäß einer zweiten Ausführungsform in schematischer Darstellung
mit einer eingesetzten Verteilerwelle in Schnittansicht;
- Figur 7
- die Auftragsanordnung aus Figur 6 mit einer erfindungsgemäßen Verteilerwelle in Explosionsdarstellung;
- Figur 8
- die Auftragsanordnung aus Figur 6 mit einer weiteren erfindungsgemäßen Verteilerwelle
in Explosionsdarstellung; und
- Figur 9
- eine Auftragsanordnung gemäß einer dritten Ausführungsform in schematischer Darstellung
mit einer Abwicklung einer Mantelfläche einer Verteilerwelle.
[0029] In Figur 1 ist eine vereinfacht dargestellte Auftragsanordnung gemäß einer ersten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt. Die Auftragsanordnung dient dem
Auftrag eines flüssigen Mediums, hier eines aufgeschäumten Heißklebers 1, auf eine
Materialbahn 2, die in Laufrichtung L unterhalb der ortsfesten Auftragsanordnung durchläuft.
Die Auftragsanordnung kann grundsätzlich zum Auftrag von geschäumten oder ungeschäumten
Medien in kalter oder heißer Form verwendet werden, solange das aufzutragende Medium
fließfähig ist.
[0030] Die Auftragsanordnung weist ein längliches Gehäuse 3 auf, das sich quer zur Laufrichtung
L über eine Quererstreckung, respektive die Breite B, der Materialbahn 2 erstreckt.
In dem Gehäuse 3 ist eine zylindrische Verteilkammer 4 ausgebildet, die von einer
zylindrischen, glatten Außenwandung 5 des Gehäuses 3 begrenzt ist. Die Verteilkammer
4 erstreckt sich in Längsrichtung X des Gehäuses 3 und weist an beiden Längsenden
6 Einführöffnungen 7 auf. In Längsrichtung X betrachtet ist in der Mitte der Verteilkammer
4 an radial oberer Position eine zentrale Zuführöffnung 8 durch die Außenwandung 5
des Gehäuses 3 gebohrt, die mit einer in Figur 2 gezeigten Zuführleitung 9 zur Zuführung
des aufgeschäumten Heißklebers 1 in die Verteilkammer 4 verbunden ist. An einer diametral
der Zuführöffnung 8 gegenüberliegenden radial unteren Position der Verteilkammer 4
sind in Längsrichtung X des Gehäuses 3 äquidistant verteilt hier neun Austrittsöffnungen
10 in die Außenwandung 5 des Gehäuses 3 eingebracht. Grundsätzlich können aber auch
mehrere Zuführöffnungen 9 radial oben und mehr oder weniger als neun Austrittsöffnungen
10 radial unten in der Außenwandung 5 des Gehäuses 3 eingebracht sein, um in Längsrichtung
X des Gehäuses 3 verteilt mehrere Zuführöffnungen 8 bzw. mehrere Austrittsöffnungen
10 oder nur eine Austrittsöffnung 10 vorzusehen.
[0031] In die Verteilkammer 4 ist durch eine der Einführöffnungen 7 eine in Figur 3 gezeigte
zylindrische Verteilerwelle 11 eingesetzt, die in Figur 1 im entnommenen und in Figur
2 im eingesetzten Zustand dargestellt ist. Der Außendurchmesser der Verteilerwelle
11 entspricht zumindest im Wesentlichen dem Innendurchmesser der Verteilkammer 4.
Die Verteilerwelle 11 weist an einer Mantelfläche 12 radial außenseitig offene Verteilerkanäle
13 auf, die radial von außen in die Verteilerwelle 11 eingebracht sind. Im eingesetzten
Zustand der Verteilerwelle 11 werden die radial außenseitig offenen Verteilerkanäle
13 durch die Außenwandung 5 der Verteilerkammer 4 begrenzt.
[0032] Die geradlinigen Verteilerkanäle 13 bilden ein zusammenhängendes Verteilnetz 14.
Das Verteilnetz 14 steht eingangsseitig mit der Zuführöffnung 8 und ausgangsseitig
mit den neun Austrittsöffnungen 10 in flüssigkeitsleitender Verbindung. Im unteren
Bereich der Figur 4 ist eine Abwicklung der Mantelfläche 12 der Verteilerwelle 11
dargestellt. Das symmetrisch ausgebildete Verteilnetz 14 weist in, durch die Pfeile
F angedeutete, Flussrichtung F betrachtet beginnend an der Zuführöffnung 8 einen Baumstruktur-förmigen
Abschnitt 15 auf, der sich über drei Hierarchieebenen 16', 16", 16'" erstreckt. Konkret
schließt sich an die Zuführöffnung 8 ein um 45° in Umfangsrichtung der Verteilerwelle
11 verlaufender erster Verteilkanal 13 an, der in Längsrichtung X des Gehäuses 3,
respektive in Längsrichtung X der Verteilerwelle 11, betrachtet mittig in der Verteilerwelle
11 angeordnet ist. Dieser erste Verteilkanal 11 führt das flüssige Medium 1 zum ersten
Knoten, respektive zur ersten Verzweigungsstelle 17', welche die erste Hierarchieebene
16' des Baumstruktur-förmigen Abschnitts 15 des Verteilnetzes 14 definiert. Dort wird
der erste Verteilkanal 13 in zwei abführende Verteilkanäle 13 aufgeteilt, die koaxial
zueinander ausgerichtet sind und horizontal sowie parallel zur Längsachse X der Verteilerwelle
verlaufen.
[0033] An deren axial außenliegenden Längsenden schließt sich jeweils ein in Umfangsrichtung
der Verteilerwelle 11 um weitere 45° nach unten verlaufender Verteilkanal 13 an, so
dass die beiden Verteilkanäle 13 das auf zwei Fluidströme aufgeteilte flüssige Medium
1 den beiden Knoten 17" der zweiten Hierarchieebene 16" zuführen. In den beiden Verzweigungsstellen
17" der zweiten Hierarchieebene 16" werden die beiden Fluidströme wieder jeweils auf
zwei koaxial zueinander ausgerichtete und horizontal sowie parallel zur Längsachse
X der Verteilerwelle 11 verlaufende Verteilkanäle 13 aufgeteilt, so dass das flüssige
Medium 1 in der zweiten Hierarchieebene 16" in Summe nunmehr auf vier Fluidströme
aufgeteilt ist.
[0034] In analoger Weise werden die vier Fluidströme über vier in Umfangsrichtung um weitere
45° nach unten verlaufende Verteilkanäle 13 Knoten vier 17'" der dritten Hierarchieebene
16'" zugeführt, in welcher sich das flüssige Medium auf acht Fluidströme aufteilt.
[0035] Vorliegend gilt, dass die Verteilkanäle 13 innerhalb derselben Hierarchieebene 16',
16", 16'" stets koaxial zueinander ausgerichtet sind und denselben Kanalquerschnitt
sowie die gleiche Längserstreckung aufweisen.
[0036] Um mit jeder Aufteilung des flüssigen Mediums 1 in weitere Fluidströme die Druckverhältnisse
innerhalb des Verteilnetzes 14 konstant zu halten, sind die Kanalquerschnitte der
Verteilkanäle 13 in der in Flussrichtung F betrachtet nachfolgenden Hierarchieebene
16", 16'" stets kleiner als der Kanalquerschnitt des Verteilerkanals 13 bzw. die Kanalquerschnitte
der Verteilerkanäle 13 der vorgelagerten Hierarchieebene 16', 16". Vorliegend werden
die Fluidströme an jedem Knoten 17', 17", 17'" stets halbiert, weshalb der Kanalquerschnitt
der jeweils nachfolgenden Hierarchieebene 16", 16'" stets halb so groß ist wie der
Kanalquerschnitt der Verteilerkanäle 13 der vorgelagerten Hierarchieebene 16', 16".
[0037] In Flussrichtung F betrachtet hinter dem Baumstruktur-förmigen Abschnitt 15 des Verteilnetzes
14 schließt sich ein Auffangkanal 18 an, der über acht in Umfangsrichtung der Verteilerwelle
11 verlaufende Verteilkanäle 13 mit dem Baumstruktur-förmigen Abschnitt 15 des Verteilnetzes
14 verbunden ist. Der Auffangkanal 18 gehört per Definition nicht mehr zur Baumstruktur,
da das Verteilnetz 14 durch den sich über alle acht Verteilkanäle 13 der dritten Hierarchieebene
16'" erstreckenden Auffangkanal 18 nicht mehr kreisfrei ist.
[0038] Der Auffangkanal 18 ist, wie auch die Verteilkanäle 13, in die Verteilerwelle 11
eingebracht und bildet auf der Mantelfläche 12 einen radial außenseitig offenen Kanal,
der sich horizontal und in Längsrichtung X der Verteilerwelle 11 erstreckt. Der Auffangkanal
18 wird radial außenseitig durch die zylindrische Außenwandung 5 des Gehäuses 3 begrenzt,
wobei in dem den Auffangkanal 18 verschließenden Abschnitt der Außenwandung 5 die
neun Austrittsöffnungen 10 vorgesehen sind. Die acht Verteilkanäle 13 der dritten
Hierarchieebene 16'" sind hier jeweils mittig zwischen zwei der Austrittsöffnungen
10 angeordnet.
[0039] Auf diese Weise wird der durch die zentrale Zuführöffnung 8 in das Verteilnetz 14
einströmende aufgeschäumte Heißkleber 1 zum einen durch den verzweigten Baumstruktur-förmigen
Abschnitt 15 und den Auffangkanal 18 gleichmäßig über eine Längserstreckung A verteilt.
[0040] Weiterhin weist die Auftragsanordnung eine Flächenauftragsdüse 19 auf, die über die
Austrittsöffnungen 10 mit dem Auffangkanal 18 in flüssigkeitsleitender Verbindung
steht. Diese erstreckt sich in Längsrichtung X des Gehäuses über die gesamte Längserstreckung
der Verteilerwelle 11.
[0041] In Flussrichtung F betrachtet vor der Verteilkammer 4 ist in die Zuführleitung 9
ein in Figuren 2 und 4 schematisch dargestellter statischer Mischer 20 eingebunden,
der lediglich der Übersichtlichkeit halber in Figur 1 nicht gezeigt ist. Der Mischer
20 weist in an sich bekannter Weise eine Schraube 21 auf, um den mit einem Gas aufgeschäumten
Heißkleber 1 zeitlich kurz bevor dieser aufgetragen wird homogen nachzumischen. In
Flussrichtung F betrachtet vor dem Mischer 20 ist ein Sperrventil 22 in die Zuführleitung
9 eingesetzt, um eine Umgehung des Mischers 20 beispielsweise für hochviskose Fluide
zu ermöglichen. Hierfür ist eine Bypass-Leitung 23 vorgesehen, in die ein weiteres
Sperrventil 24 eingesetzt ist. Weiterhin nicht dargestellt ist ein Reservoir für den
Heißkleber 1, welches am in Figur 2 offen gezeigten oberen Ende der Zuführleitung
9 mit der Zuführleitung 9 verbunden ist. Über das Reservoir strömt der Heißkleber
1 in Richtung der Pfeile F in die Zuführleitung 9 durch den Mischer 20 beziehungsweise
durch die Bypass-Leitung 23.
[0042] Im Betrieb der Auftragsvorrichtung wird von einem nicht näher dargestellten Reservoir
hier beispielhaft der mit Gas aufgeschäumte Heißkleber 1 durch die Zuführöffnung 8
in den statischen Mischer 20 geleitet. Dieser Schaum 1 wird in dem Mischer 20 homogen
nachvermischt und gelangt über die Zuführleitung 9 durch die Zuführöffnung 8 in das
Verteilnetz 14 der Verteilerwelle 11. Wenn dagegen kein mit Gas versetztes Fluid,
beispielsweise ein ungeschäumtes, insbesondere hochviskoses Fluid, aufgetragen werden
soll, wird das Sperrventil 22 geschlossen und das weitere Sperrventil 24 geöffnet,
um die Bypass-Leitung freizugeben. Dann wird das Fluid am Mischer 20 vorbei durch
die Bypass-Leitung 23 in das Verteilnetz 14 der Verteilerwelle 11 geleitet.
[0043] In der Verteilerwelle 11 wird der Schaum 1 auf insgesamt acht Fluidströme über die
Breite des Verteilnetzes 14 gleichmäßig aufgeteilt. Durch die konstanten Drücke innerhalb
des Verteilnetzes 14 wird ein ungewolltes Aufschäumen des Fluides 1 innerhalb des
Verteilnetzes 14 vermieden. Die acht Fluidströme strömen schließlich durch die neun
Austrittsöffnungen 10 in die Flächenauftragsdüse 19 und werden als ganzflächiger Schaumauftrag
1 auf der unter der Auftragsanordnung durchlaufenden Materialbahn 2 aufgetragen.
[0044] Wenn die Auftragsbreite des Schaumauftrags 1 verändert werden soll, kann die Verteilerwelle
11 aus der Einführöffnung 7 des Gehäuses 3 entnommen werden und durch eine in Figur
5 gezeigte andere Verteilerwelle 11' ausgetauscht werden. Der Auffangkanal 18 des
Verteilernetzes 14 der anderen Verteilerwelle 11' weist eine hier deutlich kürzere
Längserstreckung A auf als die vorher eingesetzt Verteilerwelle 11. Konkret weist
das Verteilnetz 14 lediglich zwei Hierarchieebenen 16', 16" auf, so dass der durch
die zentrale Eintrittsöffnung 7 einströmende aufgeschäumte Heißkleber 1 nur noch auf
insgesamt vier Fluidströme gleichmäßig aufgeteilt wird. Der Auffangkanal 18 der anderen
Verteilerwelle 11' wird nicht mehr von allen neun Austrittsöffnungen 10, sondern nur
noch von den fünf mittleren Austrittsöffnungen 10 überdeckt, so dass ein schmalerer
ganzflächiger Schaumauftrag 1 auf die Materialbahn 2 erfolgt.
[0045] In Figur 6 ist eine vereinfacht dargestellte Auftragsanordnung gemäß einer zweiten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt, wobei Bauteile, die mit der Auftragsanordnung
gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung übereinstimmen, mit gleichen
Bezugsziffern versehen sind, wie in den Figuren 1 bis 5.
[0046] Die Auftragsanordnung gemäß der zweiten Ausführungsform unterscheidet sich zum einen
dadurch von der Auftragsanordnung gemäß der ersten Ausführungsform, dass keine Flächenauftragsdüse
19, sondern eine Vielzahl an Auftragsdüsen 25 in Flussrichtung F betrachtet hinter
der Verteilkammer 4 angeordnet ist. Zum anderen weist das Verteilnetz 14 gemäß der
zweiten Ausführungsform ein Baumstruktur-förmigen Abschnitt 15 mit insgesamt vier
Hierarchieebenen 16', 16", 16"', 16"" auf. Auf diese Weise wird der durch die zentrale
Zuführöffnung 8 in das Verteilnetz 14 einströmende Fluidstrom 1 am Ende der Baumstruktur
15 auf 16 Fluidströme gleichmäßig verteilt, die über 16 Verteilkanäle 13 der vierten
Hierarchieebene 16"" in den Auffangkanal 18 fließen. Schließlich weist die Auftragsanordnung
gemäß der zweiten Ausführungsform im Unterschied zur Auftragsanordnung gemäß der ersten
Ausführungsform 17 Austrittsöffnungen 10 auf, die ebenfalls in Längsrichtung X des
Gehäuses 3 auf einer gedachten Gerade äquidistant zueinander angeordnet sind. Entsprechend
der Anzahl der Austrittsöffnungen 10 sind 17 Auftragsdüsen 25 vorgesehen.
[0047] Die Auftragsdüsen 25 weisen hier Nadelventile auf, über die der Austritt des aufgeschäumten
Heißklebers 1 gesteuert werden kann. Auf diese Weise wird der Heißkleber 1 nicht als
ganzflächiger Schaum, sondern in Form von 17 gleichmäßig über die Breite A des Verteilnetzes
14 verteilten Raupen 1 auf die Materialbahn 2 aufgetragen. Um die Auftragsbreite anzupassen,
können entsprechend der gewünschten Auftragsbreite die außerhalb der Auftragsbreite
axial außenliegenden Auftragsdüsen 25 gesperrt werden, so dass der Schaum 1 lediglich
über die entsprechend der Auftragsbreite notwendigen innenliegenden Auftragsdüsen
ausgebracht wird. Dies kann bei einem für größere Auftragsbreiten geeigneten Verteilnetz
14 dazu führen, dass die nicht durchströmten axial außenliegenden Austrittsöffnungen
10 im Gehäuse 3 verstopfen.
[0048] Um dies zu vermeiden, kann die Verteilerwelle 11 analog zur Auftragsanordnung gemäß
der ersten Ausführungsform gegen eine in Figur 8 gezeigte andere Verteilerwelle 11'
ausgetauscht werden. Die andere Verteilerwelle 11' weist ein Verteilnetz 14 mit lediglich
zwei Hierarchieebenen 16', 16" und einen kürzeren Auffangkanal 18 auf. Auf diese Weise
wird das in das Verteilnetz 14 einströmende flüssige Medium 1 auf insgesamt vier Fluidströme
gleichmäßig verteilt und strömt über den schmaleren Auffangkanal 18 in lediglich fünf
Auftragsdüsen 25. Die axial außenliegenden Austrittsöffnungen 10 der nicht benötigten
Auftragsdüsen 25, hier zwölf Auftragsdüsen 25, werden durch die andere Verteilerwelle
11' mit dem kürzeren Auffangkanal 18 nicht versorgt, so dass die nicht benötigten
Austrittsöffnungen 10 und die verbundenen Auftragsdüsen 25 nicht verstopfen.
[0049] In Figur 9 ist eine vereinfacht dargestellte Auftragsanordnung gemäß einer dritten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt, wobei Bauteile, die mit der Auftragsanordnung
gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung übereinstimmen, mit gleichen
Bezugsziffern versehen sind, wie in den Figuren 1 bis 5.
[0050] Die Auftragsanordnung gemäß der dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
unterscheidet sich von der Auftragsanordnung gemäß der ersten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung lediglich dadurch, dass an beiden Längsenden 26 des Auffangkanals
18 Abführleitungen 27 vorgesehen sind. Die beiden Abführleitungen 27 stehen in flüssigkeitsleitender
Verbindung mit dem Auffangkanal 18, um eine Teilmenge des in dem Auffangkanal 18 zusammenströmenden
Fluides 1 in das Reservoir zurückzuführen. Zur Regulierung der abzuführenden Teilmenge
des Heißklebers 1 weisen beide Abführleitungen 27 eingangsseitig jeweils ein Ventil
28 auf.
[0051] Um einen gleichmäßigen Austritt des aufgeschäumten Heißklebers 1 aus den neun Austrittsöffnungen
10 zu gewährleisten, werden über die beiden stirnseitig an den Ablaufkanal 18 ansetzenden
Abführleitungen 27 in dem Heißkleber 1 angesammelte Luft zusammen mit einer Teilmenge
des flüssigen Mediums abgeführt. Entsprechend der Größe des Volumenstroms des abgeführten
flüssigen Mediums kann der Druck, mit welchem das flüssige Medium 1 über die Zuführöffnung
8 in das Verteilnetz 14 strömt, erhöht werden, um einen gleichbleibenden Austritt
des flüssigen Mediums 1 aus den neun Austrittsöffnungen 10 trotz der Abführung der
Teilmenge zu gewährleisten.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- aufgeschäumter Heißkleber
- 2
- Materialbahn
- 3
- Gehäuse
- 4
- Verteilkammer
- 5
- Außenwandung
- 6
- Längsende
- 7
- Einführöffnung
- 8
- Zuführöffnung
- 9
- Zuführleitung
- 10
- Austrittsöffnung
- 11, 11'
- Verteilerwelle
- 12
- Mantelfläche
- 13
- Verteilkanal
- 14
- Verteilnetz
- 15
- Baumstruktur-förmiger Abschnitt
- 16'
- erste Hierarchieebene
- 16''
- zweite Hierarchieebene
- 16'''
- dritte Hierarchieebene
- 16''''
- vierte Hierarchieebene
- 17'
- Verzweigungsstelle innerhalb erster Hierarchieebene
- 17''
- Verzweigungsstelle innerhalb zweiter Hierarchieebene
- 17'''
- Verzweigungsstelle innerhalb dritter Hierarchieebene
- 18
- Auffangkanal
- 19
- Flächenauftragsdüse
- 20
- Mischer
- 21
- Schraube
- 22
- Sperrventil
- 23
- Bypass-Leitung
- 24
- Sperrventil
- 25
- Auftragsdüse
- 26
- Längsende
- 27
- Abführleitung
- 28
- Ventil
- A
- Längserstreckung
- B
- Breite
- F
- Flussrichtung
- L
- Laufrichtung
- X
- Längsrichtung
1. Auftragsanordnung zum Auftragen eines flüssigen Mediums (1) mit einem Gehäuse (3),
in dem eine Verteilkammer (4) mit wenigstens einer Zuführöffnung (8) und wenigstens
einer Austrittsöffnung (10) ausgebildet ist, und einem in der Verteilkammer (4) angeordneten
Verteilmittel (11; 11'),
dadurch gekennzeichnet,
dass in einer Außenfläche (12) des Verteilmittels (11; 11') eine Vielzahl von außenseitig
offenen Verteilkanälen (13) eingebracht ist, die ein sich über die Außenfläche (12)
des Verteilmittels (11; 11') erstreckendes zusammenhängendes Verteilnetz (14) bilden,
das eingangsseitig mit der wenigstens einen Zuführöffnung (8) und ausgangsseitig mit
der wenigstens einen Austrittsöffnung (10) in flüssigkeitsleitender Verbindung steht.
2. Auftragsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verteilnetz (14) zumindest abschnittsweise in Form einer Baumstruktur (25) mit
wenigstens zwei Hierarchieebenen (16', 16", 16"', 16"") ausgebildet ist.
3. Auftragsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Flussrichtung (F) betrachtet die Anzahl der Verteilkanäle (13) innerhalb einer
der Hierarchieebenen (16", 16"', 16"") stets größer ist als die Anzahl der Verteilkanäle
(13) innerhalb der vorgelagerten Hierarchieebene (16', 16", 16'").
4. Auftragsanordnung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Flussrichtung (F) betrachtet eine Längserstreckung der Verteilkanäle (13) innerhalb
einer der Hierarchieebenen () stets kleiner ist als eine Längserstreckung der Verteilkanäle
() innerhalb der vorgelagerten Hierarchieebene ().
5. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Flussrichtung (F) betrachtet ein Kanalquerschnitt der Verteilkanäle (13) innerhalb
einer der Hierarchieebenen (16", 16"', 16"") stets kleiner ist als ein Kanalquerschnitt
der Verteilkanäle (13) innerhalb der vorgelagerten Hierarchieebene (16', 16", 16'").
6. Auftragsanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dass ein Auffangkanal (18) vorgesehen ist, der in Flussrichtung (F) betrachtet zwischen
dem Baumstruktur-förmig ausgebildeten Abschnitt (25) des Verteilnetzes (14) und der
wenigstens einen Austrittsöffnung (10) angeordnet ist und eine Längserstreckung (A)
aufweist, die größer ist als die Längserstreckung der Verteilkanäle (13).
7. Auftragsanordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass an zumindest einem Längsende (26) des Auffangkanals (18) eine Abführleitung (27)
vorgesehen ist, die derart ausgebildet ist, dass eine Teilmenge des flüssigen Mediums
(1) in Flussrichtung betrachtet vor Austritt aus der wenigstens einen Austrittsöffnung
(10) aus dem Verteilnetz (14) abführbar ist.
8. Auftragsanordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Flussrichtung betrachtet vor der Verteilkammer (4) ein mit der Verteilkammer (4)
in flüssigkeitsleitender Verbindung stehendes Reservoir für das flüssige Medium (1)
vorgesehen ist, wobei die Abführleitung (27) zur Rückführung der Teilmenge des abgeführten
flüssigen Mediums (1) in das Reservoir mit dem Reservoir verbunden ist.
9. Auftragsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verteilnetz (14) symmetrisch ausgebildet ist.
10. Auftragsanordnung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verteilkanäle (13) geradlinig verlaufend ausgebildet sind.
11. Auftragsanordnung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die außenseitig offenen Verteilkanäle (13) außenseitig durch eine Wandung (5) des
Gehäuses (3) begrenzt sind.
12. Auftragsanordnung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verteilkammer (4) von außen zugänglich ausgebildet ist und das Verteilmittel
(11; 11') austauschbar in der Verteilkammer (4) angeordnet ist.
13. Auftragsanordnung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verteilmittel als eine zylindrische Verteilerwelle (11; 11') ausgebildet ist,
in deren Mantelfläche (12) die radial außenseitig offenen Verteilkanäle (13) eingebracht
sind.
14. Auftragsanordnung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Mischer (20) vorgesehen ist, der in Flussrichtung (F) betrachtet dem Verteilnetz
(14) vorgeschaltet ist und mit der Verteilkammer (4) über die wenigstens eine Zuführöffnung
(8) in flüssigkeitsleitender Verbindung steht.
15. Auftragsanordnungsset mit einer Auftragsanordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens zwei Verteilmittel (11; 11') mit unterschiedlichen Verteilnetzen (14)
vorgesehen sind, die sich zumindest in der maximalen Längserstreckung (A) des Auffangkanals
(18) voneinander unterscheiden, wobei eine beliebige der Verteilmittel (11; 11') in
die Verteilkammer (4) einsetzbar ist.