(19) |
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(11) |
EP 2 473 783 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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20.04.2016 Patentblatt 2016/16 |
(22) |
Anmeldetag: 20.08.2010 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/DE2010/000982 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2011/026462 (10.03.2011 Gazette 2011/10) |
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(54) |
ZWANGDURCHLAUFDAMPFERZEUGER FÜR DIE VERFEUERUNG VON TROCKENBRAUNKOHLE
FORCED-FLOW STEAM GENERATOR FOR BURNING DRY BROWN COAL
DISPOSITIF DE PRODUCTION DE VAPEUR À CIRCULATION FORCÉE POUR LA COMBUSTION DE LIGNITE
SEC
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
04.09.2009 DE 102009040249
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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11.07.2012 Patentblatt 2012/28 |
(73) |
Patentinhaber: Alstom Technology Ltd. |
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5401 Baden (CH) |
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(72) |
Erfinder: |
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- BERNDT, Thoralf
70378 Stuttgart (DE)
- CHEN, Qiurong
71522 Backnang (DE)
- STAMATELOPOULOS, Georg-Nikolaus
70619 Stuttgart (DE)
- WEISSINGER, Gerhard
73257 Köngen (DE)
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(74) |
Vertreter: General Electric Technology GmbH |
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CHTI Intellectual Property
Brown Boveri Strasse 7 5400 Baden 5400 Baden (CH) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-B3-102008 037 085 US-A- 3 274 977 US-B1- 6 675 747
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US-A- 3 135 243 US-A- 5 146 878
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Zwangdurchlaufdampferzeuger für die Verfeuerung
von Trockenbraunkohle ohne Zuhilfenahme von rückgeführtem Rauchgas in dessen Brennkammer,
wobei der Zwangdurchlaufdampferzeuger eine Brennkammer und einen an deren oberen Ende
anschließenden Rauchgaszug sowie diese umgebende Umfassungswände aufweist, wobei die
Umfassungswände aus Rohrwänden gebildet sind, deren Rohre das Arbeitsmedium Wasser/Dampf
führen, die Brennkammer wenigstens einen Brenner aufweist und im Rauchgaszug Nachschaltheizflächen
angeordnet sind.
[0002] Durchlauf- bzw. Zwangdurchlaufdampferzeuger sind aus der Druckschrift "
Kraftwerkstechnik", Springer-Verlag, 2. Auflage 1994, Kapitel 4.4.2.4-Zwangdurchlauf
(Seite 171 bis 174), Prof. Dr.-Ing. Karl Strauß bekannt, die in Kraftwerken zur Erzeugung von elektrischer
Energie durch Verfeuerung von beispielsweise fossilen Brennstoffen zum Einsatz kommen.
Bei einem Durchlauf- bzw. Zwangdurchlaufdampferzeuger führt die Beheizung der die
Brennkammer oder den Gaszug bildenden Rohrwände bzw. Umfassungswände - im Gegensatz
zu einem Naturumlauf- oder Zwangsumlaufdampferzeuger mit nur teilweiser Verdampfung
des im Umlauf geführten Wasser-Dampf-Gemisches - zu einer Verdampfung des Strömungs-
bzw. Arbeitsmediums in den Rohren der Rohrwände bzw. Umfassungswände in einem einmaligen
Durchlauf.
[0003] Ein mit Trockenbraunkohle (TBK) befeuerter Zwangdurchlaufdampferzeuger bzw. ein damit
ausgebildetes Kraftwerk besitzt gegenüber einem herkömmlich mit Rohbraunkohle (RBK)
befeuerten Zwangdurchlaufdampferzeuger bzw. einem damit ausgebildeten Kraftwerk ein
erhebliches Wirkungsgraderhöhungs-Potential. Die TBK wird dabei in einem der Verbrennung
vorgeschalteten Prozess energetisch günstig aus RBK erzeugt. Bedingt durch den reduzierten
Wassergehalt der TBK gegenüber der RBK steigt der Heizwert und die damit in der Brennkammer
des Dampferzeugers zu übertragende Wärmemenge erheblich an. Entsprechend der Ascheeigenschaften
der RBK bzw. der TBK muss die Brennkammer so ausgelegt werden, dass sich mit der Wärmeaufnahme
der Umfassungswände der Brennkammer eine Brennkammerendtemperatur im Bereich 950 -
1150°C einstellt. Die sich aufgrund der Wärmeaufnahme der Umfassungswände ergebende
mediumseitige Dampftemperatur ist ausschlaggebend für die Materialauswahl der als
Umfassungswände eingesetzten Rohrwände, die aus einer Rohr-Steg-Rohr-Verbindung hergestellt
sind. Bei Zwangdurchlaufdampferzeugern mit hohen, überkritischen Dampfparametern muss
bei der Verfeuerung von TBK zur Reduzierung der Wärmeaufnahme der Umfassungswände
in der Brennkammer ein bestimmter Teil von Rauchgasen in die Brennkammer rückgeführt
(Rauchgasrezirkulation) werden, damit die hoch beanspruchten Teile (Schrägwicklung
und Senkrechtberohrung) der Umfassungswände, die als Rohrwände ausgebildet sind, aus
den speziellen Werkstoffen T23 (ein von der ASME (American Society of Mechanical Engineers)
zugelassener Werkstoff), T24 (7CrMoVTiB10-10) oder anderen Werkstoffen mit ähnlicher
chemischer Zusammensetzung ausgeführt werden können, die alle zu der Gattung der modifizierten,
warmfesten 2,25-2,5% Chromstähle zählen. Diese Werkstoffe haben den Vorteil, dass
sie für hohe Dampfparameter bestens geeignet sind und dass sie ohne Wärmenachbehandlung
schweißbar sind und somit die Erstellung der Umfassungswände bzw. Rohrwände sowie
deren Montage auf der Baustelle einfach durchführbar sind. Der Werkstoff T23 ist beispielsweise
im VdTÜV-Werkstoffblatt 511/2, Ausgabe 06.2001 und der Werkstoff T24 ist beispielsweise
im Normblatt DIN EN 10216-2, Ausgabe Oktober 2007 aufgeführt.
[0004] Bei der Anwendung einer Rauchgasrezirkulation ist ein Rauchgasrezirkulationssystem
mit einem Rauchgasrezirkulationsgebläse notwendig. Die eingesetzten Konvektionsheizflächen
sind unter Umständen größer als wenn keine Rauchgasrezirkulation verwendet wird. Das
Rauchgasrezirkulationssystem und die zusätzlichen Heizflächen stellen hohe Investitionskosten
dar. Das Rauchgasrezirkulationssystem erhöht in weiterer nachteiliger Weise den elektrischen
Eigenverbrauch des Kraftwerks und erhöht die laufenden Betriebskosten.
[0005] Wie oben schon erwähnt, sind neben den Zwangdurchlaufdampferzeugern auch Naturumlauf-
und Zwangumlaufdampferzeuger bekannt. Bei diesen bekannten Umlauf- bzw. Umwälzdampferzeugern
mit unterkritischen Dampfparametern kann vom Verdampfer des Dampferzeugers nur eine
bestimmte Wärmemenge aufgenommen werden. Diese ist durch den Betriebsdruck der Anlage
definiert. Bedingt durch die Eigenschaften des Brennstoffs (Aschezusammensetzung,
Schmelzeigenschaften der Asche) kann die aus der Verbrennung im Feuerraum bzw. in
der Brennkammer zu übertragende Wärmemenge höher sein als diejenige, die vom Verdampfer
aufgenommen werden kann. Bei Umwälzdampferzeugern sind dann Schottenheizflächen eingesetzt
worden, um die an den Verdampfer zu übertragende Wärmemenge zu begrenzen bzw. die
überschüssige Wärmemenge an die Schottenheizfläche abzugeben. Im Gegensatz zu den
Natur- und Zwangumlaufdampferzeugern ist bei einem Zwangdurchlaufdampferzeuger die
Wärmeaufnahme in dessen Verdampfer nicht begrenzt, da die Mediumtemperatur am Verdampferaustritt
im Zwangdurchlaufbetrieb bereits überhitzt ist und die Höhe der Überhitzung variabel
festgelegt werden kann. Das damit verbundene Temperaturniveau des Dampfes bzw. die
zugehörige Berechnungstemperatur in den Umfassungswänden wird durch eine geeignete
Werkstoffauswahl und bei der Verbrennung von TBK durch eine geeignete Rauchgasrückführung
in die Brennkammer beherrscht.
[0006] Das Dokument
US 5 146 878 offenbart einen Dampferzeuger nach dem Stand der Technik.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen Zwangdurchlaufdampferzeuger für die Verfeuerung
von Trockenbraunkohle zu schaffen, bei dem die vorgenannten Nachteile vermieden werden
bzw. bei dem bei der Verfeuerung von Trockenbraunkohle der Einsatz einer Rauchgasrezirkulation
vermieden und die Mediumstemperatur in den Umfassungswänden bzw. den Rohrwänden im
Vergleich zum Rohbraunkohle befeuerten Zwangdurchlaufdampferzeuger nicht erhöht wird.
[0008] Die vorstehend genannte Aufgabe wird durch die Gesamtheit der Merkmale des Patentanspruches
1 gelöst.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird ein Zwangdurchlaufdampferzeuger für die Verfeuerung
von Trockenbraunkohle geschaffen, der die nachfolgenden Vorteile aufweist:
- Vermeidung von Rauchgasrezirkulation und damit verbunden eine Verbesserung des Dampferzeugerwirkungsgrades
durch Absenken der Rauchgastemperatur nach Rauchgasluft-Vorwärmer.
- Reduzierung von Investitionskosten und Betriebskosten für das Rauchgasrezirkulationssystem.
- Reduzierung der Konvektionsheizflächengröße gegenüber einer Ausführung mit Rauchgasrezirkulation
[0011] Eine vorteilhafte Ausbildung sieht vor, dass die im Bereich der Brennkammer einen
Teil der Umfassungswände abdeckende Schottenheizfläche zwischen Oberkante des zuoberst
gelegenen Brenners und Unterkante der untersten Nachschaltheizfläche angeordnet ist.
Durch diese Maßnahme wird ein bestimmter Bereich der Brennkammer mit einer Schotten
heizfläche abgedeckt, an dem ansonsten ein großer Teil der Wärme aus der Brennkammer
an die Umfassungswände gelangen würde und deren Mediumstemperatur in der Umfassungswand
sowie deren Wandtemperatur selbst so erhöhen würde, dass zur Reduzierung der Wandtemperatur
ein Rauchgasrezirkulationssystem eingesetzt werden müsste.
[0012] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist zumindest ein Teil der Umfassungswände
aus einem der Werkstoffe T23, T24 oder einem anderen Werkstoff mit ähnlicher chemischer
Zusammensetzung gebildet. Dabei wird zumindest der Teil der Umfassungswände mit den
vorgenannten Werkstoffen ausgebildet, der thermisch hoch bzw. höher belastet ist als
der restliche Teil der Umfassungswände. Bei den Werkstoffen T23, T24 oder einem anderen
Werkstoff mit ähnlicher chemischer Zusammensetzung handelt es sich um hochwertige
Werkstoffe, die handelsüblich sind und die den gewünschten Anforderungen genügen bzw.
nach deren Verschweißen keine Wärmenachbehandlung an diesen erfolgen muss.
[0013] Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht vor, die Schottenheizfläche aus
martensitischen Werkstoffen mit 9-12% Chromanteil, austenitischen Werkstoffen oder
Nickelbasislegierungen auszubilden bzw. herzustellen. Damit ist gewährleistet, dass
hinsichtlich der Temperaturen den Anforderungen an die exponiert in der Brennkammer
liegende Schottenheizfläche Genüge getan wird.
[0014] Vorteilhaft ist es, dass die Schottenheizfläche als Überhitzer- oder Zwischenüberhitzerheizfläche
ausgebildet ist. Damit wird die Schottenheizfläche effizient in den Wasser/Dampf-Kreislauf
des Zwangdurchlaufdampferzeugers bzw. in den Wasser/Dampf-Kreislauf eines Kraftwerkes
eingebunden, das einen derartigen Zwangdurchlaufdampferzeuger umfasst.
[0015] Eine vorteilhafte Ausbildung sieht vor, dass die Schottenheizfläche parallel zur
Umfassungswand angeordnet ist. Damit wird erreicht, dass die Schottenheizfläche ebenso
wie die Umfassungswand vertikal angeordnet ist und eine geringst mögliche Angriffsfläche
für Asche bzw. Schlacke aus der Brennkammer bietet.
[0016] Eine zweckmäßige Ausbildung sieht vor, dass die Schottenheizfläche anliegend an der
Umfassungswand angeordnet ist. Damit ist gewährleistet, dass die Umfassungswand von
der Schottenheizfläche bestmöglich abgedeckt ist und die geringst mögliche Wärmemenge
an die Umfassungswand gelangt.
[0017] Nachstehend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der Zeichnung und der
Beschreibung näher erläutert.
[0018] Es zeigt:
- Fig. 1
- schematisch dargestellt einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Zwangdurchlaufdampferzeuger,
- Fig. 2
- wie Figur 1, jedoch alternative Ausführung.
[0019] Figur 1 zeigt schematisch dargestellt einen Durchlauf- bzw. Zwangdurchlaufdampferzeuger
1 (beide Bezeichnungen meinen dasselbe, nämlich die Erzeugung des Dampfes innerhalb
des Dampferzeugers in einem Durchlauf) in Turmbauweise auf, d.h. die Rohrwände 5 (als
Umfassungswände 4) sowie sämtliche Nachschaltheizflächen 7 sind an bzw. in einem einzigen
vertikalen Gaszug untergebracht. Der vertikale Gaszug, der durch gasdichte Umfassungswände
4 gebildet bzw. umgrenzt wird, beinhaltet in dessen unterem Bereich die Brennkammer
2 und den darüber anschließenden Rauchgaszug 3. Die Brennkammer 2 schließt in der
Regel nach unten hin mit einem Brennkammertrichter ab und reicht nach oben hin bis
zu der untersten Nachschaltheizfläche 7. Im unteren Bereich der Brennkammer 2 sind
ein oder mehrere Brenner 6 zur Verfeuerung von Trockenbraunkohle angeordnet. Die Brenner
6 können entweder in den Ecken (Eckenbrenner) oder in den Wänden (Wandbrenner) der
Brennkammer 2 angeordnet sein. Im Rauchgaszug 3 sind die verschiedenen Nachschaltheizflächen
7 als Berührungsheizflächen angeordnet. Diese sind in der Regel Economiser-Heizflächen,
Überhitzer- und Zwischenüberhitzer-Heizflächen. Der Rauchgaszug 3 schließt nach oben
mit einer Decke ab und er weist an seinem oberen Ende seitlich einen Rauchgasaustritt
9 auf.
[0020] Der Zwangdurchlaufdampferzeuger 1 weist erfindungsgemäß wenigstens eine Schottenheizfläche
8 auf, die einen Teil der Umfassungswände 4 im Bereich der Brennkammer 2 abdeckt und
deren flächenseitige Größe so bestimmt ist, dass die Wärmeaufnahme der Umfassungswände
4 und infolgedessen deren Temperatur auf einen Wert reduziert wird, der die Ausbildung
der Umfassungswand 4 aus modifizierten, warmfesten 2,25-2,5% Chromstählen zulässt,
die nach deren schweißtechnischer Verarbeitung keine Wärmenachbehandlung benötigen.
Mit anderen Worten, die die Umfassungswand 4 im Bereich der Brennkammer 2 mit vorbestimmter
flächenseitiger Größe abdeckende Schottenheizfläche 8 nimmt aus der Brennkammer 2
soviel Wärme auf, dass die Wärmeaufnahme der Umfassungswand 4 infolge der Abdeckung
derart reduziert wird, dass die maximale Mediumstemperatur an der Umfassungswand 4
unterhalb eines Wertes bleibt, der den Einsatz von modifizierten, warmfesten 2,25-2,5%
Chromstählen zulässt, die nach deren schweißtechnischer Verarbeitung keine Wärmenachbehandlung
benötigen. Diese können beispielsweise die Werkstoffe T23 (ein von der ASME (American
Society of Mechanical Engineers) zugelassener Werkstoff), T24 (7CrMoVTiB10-10) oder
ein anderer Werkstoff mit ähnlicher chemischer Zusammensetzung sein, die Dampftemperaturen
bis zu ca. 500-510°C abdecken können und die beispielsweise in der Broschüre "The
T23/T24 Book, New Grades for Waterwalls and Superheaters von Vallourec & Mannesmann
Tubes" aufgeführt sind (Broschüre über modifizierte, warmfeste 2,25-2,5% Chromstähle).
Durch die Verringerung der Mediumstemperatur in der Umfassungswand 4 mittels der erfindungsgemäß
angeordneten Schottenheizfläche 8 kann auf den Einsatz von Rauchgasrezirkulationssystemen
verzichtet werden, die ansonsten kühleres Rauchgas in die Brennkammer 2 führen und
damit die Temperaturen innerhalb der Brennkammer 2 und infolgedessen auch die Mediumstemperatur
in der Umfassungswand 4 absenken.
[0021] Diese vorgenannten hochwertigen Werkstoffe, die nach deren schweißtechnischer Verarbeitung
keine Wärmenachbehandlung benötigen, können entweder überall an der Umfassungswand
4 eingesetzt werden oder entsprechend einer kommerziell vorteilhafteren Variante,
zumindest an den Teilen der Umfassungswände 4, deren hohe thermische Belastung dies
erforderlich macht. Dies sind beispielsweise die Bereiche an den Brennern 6 und direkt
oberhalb der Brenner 6 innerhalb der Brennkammer 2. An den Teilen der Umfassungswände
4, deren thermische Belastung niedriger ist, wie beispielsweise im unteren Teil der
Brennkammer 2 (unterhalb der Brenner 6 einschließlich Brennkammertrichter) mit Mediumtemperaturen
von ca. ≤ 400-460 °C in den Rohrwänden, werden zur Reduzierung der Investitionskosten
im Vergleich zu den vorgenannten hochwertigen Werkstoffen niederwertigere Werkstoffe,
wie z.B. 16Mo3 oder 13CrMo45, eingesetzt. Diese Werkstoffe benötigen ebenfalls nach
deren schweißtechnischer Verarbeitung keine Wärmenachbehandlung.
[0022] Die Umfassungswände 4, die als Rohrwände 5 ausgebildet sind, werden in der Regel
aus einer verschweißten Rohr-Steg-Rohr-Kombination hergestellt, wobei die Rohre der
Rohrwände 5 das Arbeitsmedium Wasser/Dampf führen und innerhalb der Umfassungswände
4 entweder schräg oder vertikal oder aus einer Kombination aus schräg und vertikal
ausgebildet sein können. Die in den Umfassungswänden 4 angeordneten Rohre sind im
unteren und mittleren Teil der Brennkammer 2 als Verdampferrohre eingesetzt, d.h.
das eingespeiste und vorgewärmte Wasser wird in diesen Verdampferrohren verdampft.
Im oberen Teil der Brennkammer 2, der in der Regel senkrecht berohrt ist, können die
in der Umfassungswand 4 angeordneten Rohre bereits als Überhitzerheizfläche geschalten
sein.
[0023] Die Schottenheizfläche 8 selbst, die nunmehr einen Teil der Wärme aus der Brennkammer
2 aufnimmt, wird entsprechend den Temperaturanforderungen mit geeigneten Werkstoffen
ausgebildet. Da sehr hohe Temperaturen zu beherrschen sind, haben sich hierfür martensitische
9-12%-chromhaltige Stähle, austenitische Stähle oder Nickelbasislegierungen als geeignet
erwiesen. Diese können beispielsweise die martensitischen Werkstoffe T91 (X10CrMoVNb9-1),
T92 (X10CrWMoVNb9-2) oder VM12-SHC, die austenitische Stähle SUPER 304H, HR3C, DMV304HCu,
DMV3101 N oder Ni-Basislegierungen wie beispielsweise Alloy 617 (NiCr23Co12Mo) oder
Alloy 617mod (NiCr23Co12Mo mod) sein. Die Schottenheizfläche 8 kann aus einzelnen,
dicht aneinander und parallel angeordneten Rohren oder aus einer Rohr-Steg-Rohr-Konstruktion
bestehen. Die Rohre der Schottenheizfläche 8 verlaufen in der Regel horizontal innerhalb
der Heizfläche, können aber auch vertikal verlaufen.
[0024] Die Schottenheizfläche 8 ist vorzugsweise parallel zu der Umfassungswand 4 und weiter
vorzugsweise an letztere anliegend angeordnet. Durch diese Anordnung wird gewährleistet,
dass die Umfassungswand 4 sehr effizient von der Schottenheizfläche 8 abgedeckt wird
und somit die Übertragung von Wärme auf die Umfassungswand 4 weitestgehend unterbunden
wird. Durch Figur 2 wird eine vorteilhafte Variante der erfindungsgemäßen Schottenheizfläche
8 aufgezeigt. Dabei wird die Umfassungswand 4 bzw. Rohrwand 5, die in der Regel die
Stirn- und Rückwand sowie zwei Seitenwände des Zwangdurchlaufdampferzeugers beinhalten,
im Bereich der Brennkammer 2 und zwar zwischen Oberkante des obersten Brenners 6 und
Unterkante der untersten Nachschaltheizfläche 7 (der Bereich ist in Figur 2 mit "S"
bezeichnet bzw. markiert), zum Teil durch eine oder mehrere Schottenheizfläche(n)
8 abgedeckt, wobei gemäß Figur 2 beispielhaft an jeder einzelnen Rohrwand eine Schottenheizfläche
8, also insgesamt vier, angeordnet sind. Durch die gezielte Anordnung der Schottenheizfläche
8 speziell in diesem Bereich der Brennkammer 2 kann ganz gezielt der in der Regel
heißeste Bereich der Umfassungswand 4 bzw. Rohrwand 5 innerhalb der Brennkammer 2
abgedeckt werden. Die Schottenheizfläche 8 kann innerhalb des Zwangdurchlaufdampferzeugers
1 vorteilhaft als Überhitzerheizfläche eingesetzt werden. Möglich ist jedoch auch
der Einsatz als Zwischenüberhitzerheizfläche.
Bezugszeichenliste:
[0025]
- 1
- Zwangdurchlaufdampferzeuger
- 2
- Brennkammer
- 3
- Rauchgaszug
- 4
- Umfassungswand
- 5
- Rohrwand
- 6
- Brenner
- 7
- Nachschaltheizfläche
- 8
- Schottenheizfläche
- 9
- Rauchgasaustritt
1. Zwangdurchlaufdampferzeuger für die Verfeuerung von Trockenbraunkohle ohne Zuhilfenahme
von rückgeführtem Rauchgas in dessen Brennkammer, wobei der Zwangdurchlaufdampferzeuger
(1) eine Brennkammer (2) und einen an deren oberen Ende anschließenden Rauchgaszug
(3) sowie diese umgebende Umfassungswände (4) aufweist, wobei die Umfassungswände
(4) aus Rohrwänden (5) gebildet sind, deren Rohre das Arbeitsmedium Wasser/Dampf führen,
die Brennkammer (2) wenigstens einen Brenner (6) aufweist und im Rauchgaszug (3) Nachschaltheizflächen
(7) angeordnet sind,
wobei ein Teil der Umfassungswände (4) im Bereich der Brennkammer (2) durch wenigstens
eine Schottenheizfläche (8) abgedeckt ist, dadurch gekennzeichnet dass die Umfassungswände (4) aus modifizierten, warmfesten 2,25-2,5% Chromstählen bestehen,
die nach deren schweißtechnischer Verarbeitung keine Wärmenachbehandlung benötigen.
2. Zwangdurchlaufdampferzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die im Bereich der Brennkammer (2) einen Teil der Umfassungswände (4) abdeckende
Schottenheizfläche ( 8) zwischen Oberkante des zuoberst gelegenen Brenners (6) und
Unterkante der untersten Nachschaltheizfläche (7) angeordnet ist.
3. Zwangdurchlaufdampferzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Umfassungswände (4) aus einem der Werkstoffe T23, T24 oder
einem anderen Werkstoff mit ähnlicher chemischer Zusammensetzung gebildet ist.
4. Zwangdurchlaufdampferzeuger nach wenigstens einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schottenheizfläche (8) aus martensitischen Stählen mit 9-12% Chromanteil, austenitischen
Stählen oder Nickelbasislegierungen gebildet ist.
5. Zwangdurchlaufdampferzeuger nach wenigstens einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schottenheizfläche (8) als Überhitzerheizfläche ausgebildet ist.
6. Zwangdurchlaufdampferzeuger nach wenigstens einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schottenheizfläche (8) als Zwischenüberhitzerheizfläche ausgebildet ist.
7. Zwangdurchlaufdampferzeuger nach wenigstens einem der vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Schottenheizfläche (8) parallel zur Umfassungswand (4) angeordnet ist.
8. Zwangdurchlaufdampferzeuger nach wenigstens einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schottenheizfläche (8) anliegend an der Umfassungswand (4) verläuft.
1. Once-through steam generator for burning dry brown coal without the aid of recycled
flue gas in its combustion chamber, the once-through steam generator (1) having a
combustion chamber (2), a flue gas pass (3) which adjoins the upper end of said combustion
chamber (2), and enclosure walls (4) which enclose them, the enclosure walls (4) being
formed from tube walls (5), the tubes of which conduct the working medium water/steam,
the combustion chamber (2) having at least one burner (6), and heating surfaces (7)
being arranged in the flue gas pass (3), part of the enclosure walls (4) being covered
in the region of the combustion chamber (2) by at least one platen heating surface
(8), characterized in that the enclosure walls (4) consist of modified, heat-resistant 2.25-2.5% chromium steels
which do not require any thermal posttreatment after they have been processed using
welding technology.
2. Once-through steam generator according to Claim 1, characterized in that the platen heating surface (8) which covers part of the enclosure walls (4) in the
region of the combustion chamber (2) is arranged between the upper edge of the uppermost
burner (6) and the lower edge of the lowermost heating surface (7).
3. Once-through steam generator according to Claim 1, characterized in that at least part of the enclosure walls (4) is formed from one of the materials T23,
T24 or another material with a similar chemical composition.
4. Once-through steam generator according to at least one of the preceding claims, characterized in that the platen heating surface (8) is formed from martensitic steels with a 9-12% chromium
proportion, austenitic steels or nickel-based alloys.
5. Once-through steam generator according to at least one of the preceding claims, characterized in that the platen heating surface (8) is configured as a superheater heating surface.
6. Once-through steam generator according to at least one of the preceding claims, characterized in that the platen heating surface (8) is configured as a reheater heating surface.
7. Once-through steam generator according to at least one of the preceding claims, characterized in that the platen heating surface (8) is arranged parallel to the enclosure wall (4).
8. Once-through steam generator according to at least one of the preceding claims, characterized in that the platen heating surface (8) extends such that it bears against the enclosure wall
(4).
1. Générateur de vapeur à passage forcé unique pour la combustion de lignite sec sans
faire appel à des fumées recyclées dans sa chambre de combustion, le générateur de
vapeur à passage forcé unique (1) comprenant une chambre de combustion (2) et un carneau
de fumées (3) raccordé à cette dernière en son extrémité supérieure, ainsi que des
parois extérieures (4) l'entourant, les parois extérieures (4) étant constituées de
plaques tubulaires (5), dont les tubes guident le fluide moteur eau/vapeur, la chambre
de combustion (2) comprenant au moins un brûleur (6), et des surfaces de chauffe aval
(7) étant disposées dans le carneau de fumées (3),
dans lequel une partie des parois extérieures (4) est, dans la zone de la chambre
de combustion (2), recouverte par au moins une surface de chauffe convective (8),
caractérisé en ce que les parois extérieures (4) sont constituées d'aciers au chrome à 2,25-2,5 % réfractaires
modifiés, qui après leur transformation par des techniques de soudage n'exigent pas
de post-traitement thermique.
2. Générateur de vapeur à passage forcé unique selon la revendication 1, caractérisé en ce que la surface de chauffe convective (8) qui recouvre une partie des parois extérieures
(4) dans la zone de la chambre de combustion (2) est disposée entre le bord supérieur
du brûleur (6) situé en le point le plus élevé et le bord inférieur de la surface
de chauffe convective (7) située au point le plus bas.
3. Générateur de vapeur à passage forcé unique selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'au moins une partie des parois extérieures (4) est constituée de l'un des matériaux
T23, T24, ou d'un autre matériau ayant une composition chimique analogue.
4. Générateur de vapeur à passage forcé unique selon au moins l'une des revendications
précédentes, caractérisé en ce que la surface de chauffe convective (8) est formée d'aciers martensitiques contenant
9 à 12 % de chrome, d'aciers austénitiques ou d'alliages à base de nickel.
5. Générateur de vapeur à passage forcé unique selon au moins l'une des revendications
précédentes, caractérisé en ce que la surface de chauffe convective (8) est conçue comme une surface de chauffe de surchauffeur.
6. Générateur de vapeur à passage forcé unique selon au moins l'une des revendications
précédentes, caractérisé en ce que la surface de chauffe convective (8) est conçue comme une surface de chauffe de resurchauffeur.
7. Générateur de vapeur à passage forcé unique selon au moins l'une des revendications
précédentes, caractérisé en ce que la surface de chauffe convective (8) est disposée parallèlement à la paroi extérieure
(4).
8. Générateur de vapeur à passage forcé unique selon au moins l'une des revendications
précédentes, caractérisé en ce que la surface de chauffe convective (8) court en s'appuyant contre la paroi extérieure
(4).


IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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- KraftwerkstechnikSpringer-Verlag19940000171-174 [0002]