Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Druck-Schaltventil für ein Kraftstoffeinspritzsystem einer
Brennkraftmaschine, insbesondere einen Benzinmotor bzw. Ottomotor, mit einem Zylinder,
in dem ein Verschlusskörper zum wahlweisen Verschließen eines Einlasses beweglich
ist, und bei dem der Verschlusskörper mit einer ersten Wirkfläche versehen ist, auf
die hydraulischer Druck zum Öffnen des Einlasses wirkt. Ferner betrifft die Erfindung
ein Kraftstoffeinspritzsystem mit einem derartigen Druck-Schaltventil.
[0002] Ein derartiges Kraftstoffeinspritzsystem umfasst einen Hochdruckbereich (Rail) und
einen Niederdruckbereich, denen durch Leitungen Kraftstoff aus einem Tank, vorzugsweise
mittels einer Niederdruckpumpe, zugeführt wird. Dem Hochdruckbereich ist zusätzlich
eine Hochdruckpumpe vorgeschaltet, die den Druck des Kraftstoffs für eine Direkteinspritzung
bzw. Hochdruckeinspritzung auf vorzugsweise bis zu ca. 200 bar erhöht. Der Kraftstoff
gelangt also durch die Niederdruckpumpe zunächst zur Hochdruckpumpe, die den Druck
des Kraftstoffs zusätzlich erhöht. Zum Einstellen der Fördermenge der Pumpe dient
in der Regel ein Mengensteuerventil, welches es ermöglicht, den durch die Hochdruckpumpe
erzeugten Druck zu regulieren; indem es als Ventil Kraftstoff vom Pumpenförderraum
zum Niederdruckbereich zurückströmen lassen kann. Alternativ kann ein elektromagnetisches
Druckregelventil am Rail vorgesehen sein, das den Kraftstoff vom Rail zurück zum Niederdruckbereich
strömen lässt.
[0003] Bekannte Direkteinspritzungen bei Ottomotoren arbeitet mit Einspritzdrücken von bis
zu 200 bar. Der Druck wird dabei betriebspunktabhängig im Bereich 40 bis 200 bar eingeregelt.
Stand der Technik bei der Hochdruckerzeugung sind Systeme mit einer Kolbenpumpe, die
mechanisch vom Verbrennungsmotor angetrieben wird, mit einem Mengensteuerventil und
mit einem Hochdrucksensor. Die Fördermenge der Pumpe wird über das Mengesteuerventil
verändert. Zusammen mit dem gemessenen Hochdrucksignal regelt das Motor-Steuergerät
den Druck auf das gewünschte Niveau ein. Die Ansteuerung der Einspritzventile erfolgt
auf Basis des gemessenen Drucksignals.
[0004] Aus
DE 10 2005 022 661 A1 ist eine Fluidpumpe bzw. Kraftstoff-Hochdruckpumpe für eine Brennkraftmaschine mit
einem Druck-Schaltventil bekannt, welches einem Förderraum der Fluidpumpe und einem
Niederdruckeinlass zugeordnet ist. Ferner ist dort mindestens eine Ventileinrichtung
vorgesehen. Das Druck-Schaltventil kann während einer Saugphase der Fluidpumpe eine
Verbindung zwischen dem Förderraum und dem Niederdruckeinlass sperren. Das Druck-Schaltventil
soll mindestens eine zweite Ventileinrichtung umfassen, welche zu der ersten Ventileinrichtung
parallel geschaltet ist. Die Verwendung von zwei unterschiedlichen und parallel angeordneten
Ventileinrichtungen führt allerdings zu einer komplexen Konstruktion.
Offenbarung der Erfindung
[0006] Erfindungsgemäß ist ein Druck-Schaltventil bzw. Druckregelventil für ein Kraftstoffeinspritzsystem
einer Brennkraftmaschine geschaffen, mit einem Zylinder, in dem ein Verschlusskörper
zum wahlweisen Verschließen eines Einlasses beweglich ist, und der Verschlusskörper
mit einer ersten Wirkfläche versehen ist, auf die hydraulischer Druck zum Öffnen des
Einlasses wirkt. Der Verschlusskörper weist ferner eine zweite Wirkfläche auf, die
größer als die erste Wirkfläche gestaltet ist.
[0007] Das derartige Druck-Schaltventil funktioniert wir folgt: Zunächst verschließt der
Verschlusskörper den Einlass so lange, bis an der ersten Wirkfläche ein Druck auf
einen Druckwert p1 angestiegen ist. Der Druckwert p1 und die damit erzielte Kraft
an der ersten Wirkfläche ist gerade so groß, dass der Verschlusskörper von dem dann
an der ersten Wirkfläche wirkenden Druck verschoben und damit der Einlass geöffnet
wird.
[0008] Damit kann Brennstoff bzw. Kraftstoff durch den Einlass in das Druck-Schaltventil
einströmen. Der strömende Kraftstoff wirkt nun an der zweiten Wirkfläche, die größer
als die erste Wirkfläche ist. Aufgrund dieser Differenz in der Größe der Wirkflächen
sinkt der Druck am Einlass auf einen Druckwert p2 ab, wobei der Druckwert p2 kleiner
als der Druckwert p1 ist. Abhängig vom Größenverhältnis der ersten und der zweiten
Wirkfläche kann der Druckwert p2 wesentlich kleiner sein als der Druckwert p1.
[0009] Durch die vorgeschlagene Gestaltung eines besonders bevorzugt kolbenförmigen Verschlusskörpers
mit zwei unterschiedlich großen Wirkflächen, wird erreicht, dass der unter Hochdruck
stehende Kraftstoffs zunächst an der kleineren Wirkfläche angreift und den Verschlusskörper
öffnet, aber unmittelbar danach durch das Druck-Schaltventil bzw. dessen Zylinder
strömt und die größere Wirkfläche erfasst, so dass das Ventil leichter weiter aufgedrückt
wird und der Kraftstoff mit nur geringem Überdruck in den Niederdruckbereich zurückgefördert
wird.
[0010] Gemäß der Erfindung ist damit ein Druck-Schaltventil geschaffen, das einen sehr einfachen
Aufbau aufweist. Im Vergleich zu bekannten Systemen wird vorteilhaft eine aufwendigere
elektrische Ansteuerung vermieden, da das Problem mechanisch gelöst wird. Damit entfällt
folglich auch eine sonst erforderliche Verkabelung elektrischer Komponenten. Auch
eine Abhängigkeit von einem Steuergerät oder den elektrischen Endstufen entfällt.
Mit der Erfindung kann ein Kraftstoffeinspritzsystem mit einer eigenständigen, von
einem Steuergerät unabhängigen Regelung, realisiert werden.
[0011] Im Weiteren entfallen durch die Erfindung weitere Komponenten im Kraftstoffeinspritzsystem.
Zusätzliche Hochdrucksensoren werden nicht mehr benötigt. Folglich handelt es sich
um ein kostengünstiges System.
[0012] Zusätzlich vorteilhaft ist, dass die Verlustleistung der Hochdruckpumpe durch diese
Art der Druckregelung klein ist. Aufgrund der zweiten, größeren Wirkfläche des Verschlusskörpers
ist nämlich die Restförderung des Kolbenhubs der nicht benötigten Kraftstoffmenge
zurück in den Niederdruckbereich bzw. des Verschlusskörperhubs leichter möglich. Damit
ist das Antriebsmoment am Nockentrieb, das für die Restförderung der Hochdruckpumpe
erforderlich ist, entsprechend geringer.
[0013] Ein weiterer Vorteil eines solchen Systems ist, dass der Hochdruck im Pumpenförderraum
nach Öffnen des Ventils sofort absinkt und nur mit geringem Überdruck zurück zum Niederdruckbereich
gefördert wird, so dass sich auch der Kraftstoff nur gering erwärmt. Dies verringert
die Verlustleistung.
[0014] Am Zylinder ist ferner vorteilhaft ein Auslass vorgesehen, den der Verschlusskörper
wahlweise verschließt. Der Verschlusskörper gibt diesen Auslass bzw. diese Auslassöffnung
frei, sobald er eine bestimmte Strecke aus seiner Ruhelage bzw. seiner den Einlass
verschließenden Lage zurückgedrückt worden ist. Durch den Auslass strömt dann der
mit Überdruck behaftete Kraftstoff wieder aus dem Druck-Schaltventil hinaus. Dies
führt dazu, dass der Druck im Druck-Schaltventil wie erläutert sinkt und die Gegenkraft,
welche auf den Verschlusskörper wirkt, stärker wird als jene Kraft die der Druck des
Kraftstoffs auf die zweite Wirkfläche ausüben kann. Somit bewegt sich der Verschlusskörper
wieder in Richtung seiner Ruhelage und schließt den Auslass und damit das Druck-Schaltventil
wieder.
[0015] Der Verschlusskörper ist vorteilhaft mittels einer Feder bzw. einem Federelement
federnd gegen den Einlass vorgespannt. Auf diese Weise kommt von der federnden Vorspannung
ein Anpressdruck auf den bevorzugt als Kolben gestalteten Verschlusskörper zustande.
Dieser Anpressdruck wirkt entgegen der Kraft des Kraftstoffs, welche auf die erste
bzw. zweite Wirkfläche einwirkt. Durch eine geeignete Wahl der bevorzugt im Zylinder
selbst anzuordnenden Feder können somit die Druckstufen, an denen das Druck-Schaltventil
öffnet und schließt, gewählt werden.
[0016] Alternativ oder zusätzlich wird bei dem erfindungsgemäßen Druck-Schaltventil der
Verschlusskörper mittels Fluiddruck gegen den Einlass federnd vorgespannt. Als Fluid
kommt insbesondere ein unter Druck gesetztes Gas zur Anwendung. Die Verwendung eines
solchen Fluids verleiht dem Verschlusskörper auch eine dämpfende Wirkung. Dies verbessert
das Schwingungsverhalten des Verschlusskörpers und damit die Regelung des Kraftstoffdrucks.
[0017] Gemäß einer weiteren Weiterbildung weist der Zylinder einen Druckraum auf, den der
Verschlusskörper abdichtet. Der Verschlusskörper ist dabei vorzugsweise als ein Kolben
oder eine Membran gestaltet, die den Druckraum innerhalb des Zylinders räumlich abtrennt.
Anhand der räumlichen Trennung innerhalb des Zylinders wird ermöglicht, dass im Druck-Schaltventil
verschiedene Drücke auftreten. So kann im Druckraum nebst der Federkraft der Fluiddruck
für das Verschließen des Druck-Schaltventils anliegen, während im restlichen Bereich
des Zylinders der Druck bzw. Überdruck des Kraftstoffs anliegt.
[0018] Gemäß einer weiteren Weiterbildung weist der Zylinder einen Einlassraum auf, in den
der Einlass hineinführt. Zudem führt eine Leitung vom Einlassraum zum genannten Druckraum.
Derart konstruiert, findet im Druck-Schaltventil ein Druckausgleich statt. Dieser
Druckausgleich beeinflusst die dämpfende Wirkung des Fluids des federnd vorgespannten
Verschlusskörpers im Druckraum. Durch den Druckausgleich kann Schäden präventiv vorgebeugt
werden, falls beispielsweise Druckfluktuationen auftreten, welche kurzzeitig starke
Druckstöße auslösen könnten.
[0019] Mit der ersten Wirkfläche des Verschlusskörpers ist vorzugsweise der Einlass verschließbar
und dieser Verschluss ist in Form eines Sitzventil mit einem Ventilsitz gestaltet.
Dies stellt eine konstruktiv einfache und wirkungsvolle Möglichkeit dar, das Druck-Schaltventil
zu verschließen und zu öffnen. Bei Sitzventilen, die als Tellerventile bekannt sind,
ist der Verschlusskörper tellerförmig ausgebildet und sitzt derart mit seinem Rand
auf der Einlassöffnung auf, dass diese verschlossen und abgedichtet wird.
[0020] Gemäß einer weiteren Weiterbildung ist die zweite Wirkfläche des Verschlusskörpers
an einem Kolben ausgebildet, der zusammen mit dem Zylinder als Schieberventil wirkt
bzw. ein Schieberventil bildet. Durch die zusätzliche Verwendung des Verschlusskörpers
bzw. Kolbens als Schieberventil, auch bekannt als Kolbenventil, kann der Kraftstoffüberdruck
verbessert gesteuert werden. Die Verwendung eines Schieberventils zur Regulierung
von Drücken ist zwar üblich, jedoch ist in der vorliegenden Form der Verschlusskörper
derart konzipiert, dass er sowohl als Schieberventil als auch als Sitzventil wirkt
bzw. verwendet werden kann.
[0021] Die Erfindung sieht schließlich auch eine Verwendung des erfindungsgemäßen Druck-Schaltventils
in einem Kraftstoffeinspritzsystem einer Pumpe vor, bei der die Pumpe einen Pumpraum
aufweist, der mittels einer ersten Leitung mit dem Einlass des Druck-Schaltventils
verbunden ist. Zudem ist hierbei eine zweite Leitung vorgesehen, die in den Pumpraum
hinein führt, und eine dritte Leitung, die einen bzw. den Auslass des Druck-Schaltventils
mit der zweiten Leitung verbindet.
[0022] Ein auf diese Weise verwendetes Druck-Schaltventil ist in der Lage, den bei einer
Pumpe bzw. Hochdruckpumpe vorkommenden Überdruck so zu regeln, dass kein unzulässiger
Überdruck an den Einspritzventilen anliegt und diese nicht beschädigen kann. Das Druck-Schaltventil
führt bei Überschreitung des Solldrucks den Kraftstoff mit niedrigem Druck wieder
zurück in den Kraftstoffkreislauf vor die Hochdruckpumpe, d.h. in den Niederdruck-
bzw. Einlassbereich der Hochdruckpumpe.
[0023] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Lösung anhand der
beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Schaubild eines Ausführungsbeispiels eines Kraftstoffeinspritzsystems gemäß dem
Stand der Technik,
- Fig. 2
- ein Schaubild eines Ausführungsbeispiels eines Kraftstoffeinspritzsystems gemäß der
Erfindung und
- Fig. 3
- das Detail III aus Fig. 2.
[0024] In Fig. 1 ist ein Kraftstoffeinspritzsystem 10 gemäß dem Stand der Technik veranschaulicht,
bei dem aus einem Tank 12 mittels einer elektrischen Kraftstoffpumpe bzw. Niederdruckpumpe
14 flüssiger Kraftstoff mit ca. 5 bar Druck in eine Leitung 16 gefördert wird. Die
Leitung 16 dient als Zuleitung zu einem Niederdruckbereich 18 und einem Hochdruckbereich
20 des Kraftstoffeinspritzsystems 10. Zur Hochdruckerzeugung wird eine Pumpe 22, die
mechanisch durch einen Nockenantrieb von einem Verbrennungsmotor angetrieben wird,
verwendet. Diese erzeugt den benötigten Druck für den Hochdruckbereich 20, welcher
dann in einem Rail 24 anliegt. Durch Hochdruckeinspritzventile 26 gelangt der Kraftstoff
aus dem Rail 24 schließlich in den Verbrennungsmotor.
[0025] Zur Steuerung und Regulierung der Fördermenge, welche die Pumpe 22 in den Hochdruckbereich
20 abgibt, stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Durch ein Druck-Schaltventil
28 kann ein möglicher, von der Pumpe 22 erzeugter Überdruck reguliert werden. Dazu
wird von einem Hochdrucksensor 30 der am Rail 24 anliegende Kraftstoffdruck ermittelt.
Dieser Wert wird an ein Steuergerät 32 weitergegeben, das wiederum das Druck-Schaltventil
28 ansteuern kann. Zusammen mit dem gemessenen Hochdrucksignal des Hochdrucksensors
30 regelt das Steuergerät 32 den Druck auf das gewünschte Niveau ein. Dies ist u.a.
nötig, da ein zu großer Überdruck Schäden am Kraftstoffeinspritzsystem 10 verursachen
könnte.
[0026] Im Weiteren ist in Fig. 1 ein Niederdruckdämpfer 34 zu sehen, dessen Aufgabe es ist
die Druckpulsationen im Niederdruckbereich 18 zu dämpfen. Diese Pulsationen können
insbesondere durch ein Zurückfördern von Kraftstoff aus der Pumpe 22 zurück in den
Niederdruckbereich 18 verursacht werden.
[0027] In Fig. 2 und Fig. 3 wird ein ähnliches Kraftstoffeinspritzsystem 10, wie in Fig.
1 gezeigt. Jedoch ist bei diesem auf eine elektronische Druckregelung verzichtet worden.
Stattdessen ist ein erfindungsgemäßes Druck-Schaltventil 28 an dem Kraftstoffeinspritzsystem
10 gemäß dieser Figuren vorgesehen. Im Übrigen unterscheidet sich das Kraftstoffeinspritzsystem
10 gemäß Fig. 2 und Fig. 3 durch einen zusätzlichen Sicherungsmechanismus 38 in Form
einer so genannten Berstscheibe 40 oder eines mechanischen Druckbegrenzungsventils.
[0028] Das Druck-Schaltventil 28 ist in einem Zylinder 42 als Gehäuse verbaut. In dem Zylinder
42 befindet sich ein Verschlusskörper 44 der Kolbenform bzw. eine kolbenförmige Gestaltung
aufweist. Ein der Stirnflächen des derart kolbenförmigen Verschlusskörpers 44 ist
gestuft gestaltet und weist in Richtung eines am Zylinder 42 stirnseitig ausgebildeten
Einlasses 46 zwei verschieden große Wirkflächen 48 und 50 auf. Von diesen Wirkflächen
ist die Wirkfläche 48 im Zentrum des Verschlusskörpers 44 als Kreisscheibe ausgebildet
und in ihrer Flächenerstreckung kleiner als die Wirkfläche 50, welche an einer weiter
zurückgesetzten kreisförmigen Ringscheibe vorzufinden ist.
[0029] Der Verschlusskörper 44 ist durch eine Feder 52 in Richtung auf den Einlass 46 vorgespannt,
derart dass er mit seiner Wirkfläche 48 den Einlass 46 wahlweise verschließen oder
öffnen kann. Beim Verschließen korrespondiert die erste Wirkfläche 48 dabei mit dem
Einlass 46, um diesen möglichst gut abzudichten. Hierfür sind die erste Wirkfläche
48 und der Einlasse 46 als so genanntes Sitzventil oder Tellerventil gestaltet.
[0030] Am Zylinder 42 ist an dessen Mantelfläche ein Auslass 54 vorgesehen, um Kraftstoff
aus Druck-Schaltventil 28 an den Niederdruckbereich 18 abzugeben. Dieser Auslass 54
kann vom Verschlusskörper 44 wahlweise verschlossen werden. Je nach Druck bzw. Kraft,
die auf den Verschlusskörper 44 einwirkt, verschiebt sich dieser axial im Zylinder
42 und kann dadurch den Auslass 54 öffnen oder verschließen.
[0031] Im Zylinder 42 sind dabei im Wesentlichen zwei durch den Verschlusskörper 44 begrenzte
Räume ausgebildet. Ein Druckraum 56, in welchem die Feder 52 angeordnet ist, die den
Verschlusskörper 44 in Richtung auf den Einlass 46 drängt, und ein Einlassraum 58,
in den der mit Überdruck behaftete Kraftstoff durch den Einlass 46 einfließen und
aus dem der Kraftstoff durch den Auslass 54 auch wieder aus dem Druck-Schaltventil
28 ausströmen kann. Die beiden Räume 56 und 58 werden also durch den Verschlusskörper
44 gegeneinander abgedichtet und voneinander räumlich getrennt.
[0032] Eine Leitung 60 führt vom Auslass 54 zum Druckraum 56 und stellt somit einen Druckausgleich
zwischen dem Niederdruckbereich 18 und dem Druckraum 56 her. Im Druckraum 56 herrscht
daher zumindest der Niederdruck, der den Verschlusskörper 44 ebenfalls in Richtung
des Einlasses 46 drängt. Daher kann die Feder 52 mit vergleichsweise geringer Federkraft
ausgestattet und entsprechend klein und leicht gebaut sein.
[0033] Die Pumpe 22 ist mechanisch, im Regelfall durch eine Nockenwelle angetrieben. Sie
erzeugt in einem Pumpraum 62 jenen Druck, den sie in die Leitung 20 abführt. Zugleich
ist am Pumpraum 62 eine Leitung 64 angeschlossen, die zum Einlass 46 des Druck-Schaltventils
28 führt. Der Auslass 54 des Druck-Schaltventils 28 ist mittels einer Leitung 66 mit
dem Niederdruckbereich 18 verbunden. Kraftstoff unter Druck kann also aus dem Pumpraum
62 in die Leitung 64, durch das Druck-Schaltventil 28 und durch die Leitung 66 in
den Niederdruckbereich 18 abgeführt werden.
[0034] Sobald die Hochdruckpumpe 22 des Kraftstoffeinspritzsystems 10 einen derart abzuführenden
Überdruck erzeugt, liegt dieser durch die Leitung 64 am Einlass 46 des Druck-Schaltventils
28 an. Am Einlass 46 des Druck-Schaltventils 28 liegt damit ein Druck an, der auf
die erste, den Einlass verschließende Wirkfläche 48 des kolbenförmigen Verschlusskörpers
44 einwirkt. Da der kolbenförmige Verschlusskörper 44 nur federnd gegen den Einlass
46 gedrängt ist, zieht sich dieser zurück, sobald die Druckkraft auf der ersten Wirkfläche
48 größer wird als der Anpressdruck des Verschlusskörpers 44 von der Feder 52 und
dem Druckraum 56 ist.
[0035] Der Einlass 46 wird dabei freigegeben und es strömt Kraftstoff zunächst in den Einlassraum
58 des Druck-Schaltventils 28 ein. Dann verteilt sich der Kraftstoff und dessen Druck
auf die zweite, größere Wirkfläche 50 des Verschlusskörpers 44. Damit entsteht am
Verschlusskörper 44 eine größere Druckkraft und er kann leicht weiter axial im Zylinder
42 verschoben werden.
[0036] Nach kurzer Zeit gibt der Verschlusskörper 44 dabei den Auslass 54 frei bzw. öffnet
diesen. Der Kraftstoff strömt jetzt durch den Auslass 54 in Richtung Niederdruckbereich
18 ab.
[0037] Dabei ist der Druck beim Schließen des Einlasses 46 weit geringer, als zum Öffnen
des Einlasses 46 erforderlich ist. Durch die zweite, größere Wirkfläche 50 lässt sich
der Verschlusskörper 44 mit weniger hydraulischem Druck axial im Zylinder 42 verschieben,
als durch die kleinere erste Wirkfläche 48.
[0038] Die Pumpe 22 kann daher ihren Überdruck besonders schnell abbauen und muss nach dem
Beginn des Abführens, also nach dem Öffnen des Einlasses 46 nur noch gegen einen vergleichsweise
geringen Druck anfördern. Die Pumpe 22 weist daher eine geringere Verlustleistung
auf, welche ja durch das Entspannen von Druck am Druck-Schaltventil 28 entsteht.
[0039] Bei einem Ausfall, einer Fehlfunktion oder einem sonstigen Versagen des Druckausgleichs
mittels des Druck-Schaltventils 28 besteht für das Kraftstoffeinspritzsystems 10 eine
weitere Sicherung in Form der Berstscheibe 40. Die Berstscheiben 40 hilft insbesondere
in dem Fall, dass die Pumpe 22 einen Überdruck erzeugt, welcher nicht vom Druck-Schaltventil
28 kompensiert werden kann. Alternativ kann anstelle der Berstscheibe ein Druckbegrenzungsventil
vorgesehen sein. Dieses kann auch einen Druckanstieg im so genannten Hot-Soak abbauen.
Dann gelangt dieser Überdruck in den Hochdruckbereich 20, der mit dem Niederdruckbereich
18 durch eine Leitung 68 verbunden ist. An oder in der Leitung 68 ist die Berstscheibe
40 oder das Druckbegrenzungsventil angeordnet. Die Berstscheibe 40 weist eine derartige
Materialbeschaffenheit und Form auf, dass sie zerbricht bzw. berstet falls ein bestimmter
Überdruck an ihr anliegt. In diesem Fall wird die vorher von der Berstscheibe 40 verschlossene
Leitung 68 freigegeben, so dass der Kraftstoff vom Hochdruckbereich 20, durch die
Leitung 68, in den Niederdruckbereich 18 gelangen kann.
[0040] Die Sicherung in der Leitung 68, die in diesem Beispiel durch eine Berstscheibe 40
realisiert wird, kann auch durch andere Vorrichtungen, wie beispielsweise ein weiteres
Ventil oder ein Material mit Sollbruchstelle gestaltet sein.
[0041] Eine Möglichkeit zur kompakteren Bauweise des Kraftstoffeinspritzsystems 10 bzw.
des Druck-Schaltventil 28 besteht darin, dass das Druck-Schaltventil 28 in die Pumpe
22 und insbesondere in deren Gehäuse integriert ist. Insbesondere kann das Druck-Schaltventil
28 im Bereich oberhalb des Pumpraums 62 der Pumpe 22 in ein Pumpengehäuse integriert
sein. Durch diese Integralbauweise verringert sich der Platzbedarf und das Gewicht.
[0042] Das Prinzip der vorliegenden Erfindung liegt also darin, dass die Kraftstoffpumpe
einen Pumpraum 62 bzw. Förderraum mit einem daran angeschlossenen hydraulisch steuerbaren
Druck-Schaltventil 28 bzw. Druck-Schaltventil hat. Das Druck-Schaltventil 28 ist so
gestaltet, dass, wenn, während eines Druckhubs, der Pumpraum-Druck bzw. Förderraum-Druck
einen Druckwert p1 erreicht, das Druck-Schaltventil 28 öffnet. Unmittelbar danach
lässt das Druck-Schaltventil 28 den Pumpraum-Druck auf einen Druckwert p2 abfallen,
wobei der Druckwert p2 kleiner ist als der Druckwert p1.
[0043] Abhängig vom Verhältnis der Größe der zweiten Wirkfläche zur Größe der ersten Wirkfläche
kann der Druckwert p2 wesentlich kleiner als der Druckwert p1 sein.
[0044] Sobald das dabei hydraulisch steuerbare Druck-Schaltventil 28 im Verlauf eines Druckhubs
öffnet, bleibt der Pumpraum-Druck während des gesamten Rests des Druckhubs auf dem
niedrigeren Druckwert p2. Das Druck-Schaltventil 28 schließt erst wieder, wenn der
Pumpraum-Druck unter den Druckwert p2 abfällt, was unter normalen Umständen erst wieder
der Fall ist, wenn die Pumpe 22 vom Druckhub in den Saughub übergeht.
[0045] Der Vorteil der Pumpe 22 mit einem derartigen zweistufigen Druck-Schaltventil 28
gegenüber einer Pumpe mit einem Druckregelventil mit nur einem Druckwert liegt in
einer geringeren Dissipation beim Betreiben der Pumpe. Der Vorteil der Pumpe 22 mit
dem zweistufigen Druck-Schaltventil 28 gegenüber einer Pumpe mit einem elektrisch
steuerbaren Mengensteuerventil liegt insbesondere in einem geringeren Herstellaufwand.
1. Kraftstoffeinspritzsystem mit einer Pumpe (22), die einen Pumpenraum (62) aufweist,
in dem sie einen Druck erzeugt, den sie über ein Rückschlagventil in eine Leitung
(20) des Hochdruckbereichs abführt, und mit einem Druck-Schaltventil (28) mit einem
Zylinder (42), in dem ein Verschlusskörper (44) zum wahlweisen Verschließen eines
Einlasses (46) beweglich ist, wobei der Verschlusskörper (44) mit einer ersten Wirkfläche
(48) am Einlass (46) versehen ist, auf die der hydraulischer Druck des Pumpenraums
(62) über eine erste Leitung (64) zum Öffnen des Einlasses (46) wirkt, und dessen
Druck am freigegebenen Einlass (46) auf eine zweite Wirkfläche (50) des Verschlusskörpers
(44) wirkt, die größer als die erste Wirkfläche (48) gestaltet ist und der weiter
verschobene Verschlusskörper (44) den Auslass (54) in den Niederdruckbereich (18)
freigibt, wobei die erste Leitung (64) am Pumpenraum (62) angeschlossen ist und die
erste Leitung (64) zum Einlass (46) des Druck-Schaltventils (28) führt.
2. Kraftstoffeinspritzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Zylinder (42) ein Auslass (54) vorgesehen ist und der Verschlusskörper (44) den
Auslass (54) wahlweise verschließen kann.
3. Kraftstoffeinspritzsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlusskörper (44) federnd gegen den Einlass (46) vorgespannt ist.
4. Kraftstoffeinspritzsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlusskörper (44) mittels Fluiddruck gegen den Einlass (46) federnd vorgespannt
ist.
5. Kraftstoffeinspritzsystem nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (42) einen Druckraum (56) aufweist, den der Verschlusskörper (44) abdichtet.
6. Kraftstoffeinspritzsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (42) einen Einlassraum (58) aufweist, in den der Einlass (46) hineinführt,
und eine Leitung (60) vom Einlassraum (58) zum Druckraum (56) führt.
7. Kraftstoffeinspritzsystem nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mit der ersten Wirkfläche (48) des Verschlusskörpers (44) der Einlass (46) in Gestalt
eines Ventilsitzes verschließbar ist.
8. Kraftstoffeinspritzsystem nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlusskörpers (44) als ein Kolben ausgebildet ist, der zusammen mit dem Zylinder
(42) ein Schieberventil bildet.
9. Kraftstoffeinspritzsystem nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Leitung (16) vorgesehen ist, die in den Pumpraum (62) hinein führt, und
eine dritte Leitung (66) einen bzw. den Auslass (54) des Druck-Schaltventils (28)
mit der zweiten Leitung (16) verbindet.
1. Fuel injection system having a pump (22) which has a pump chamber (62) in which said
pump generates a pressure, said pressure being discharged by the pump via a check
valve into a line (20) of the high-pressure region, and having a pressure switching
valve (28) with a cylinder (42) in which a closure body (44) for selectively closing
an inlet (46) is movable, wherein the closure body (44) is equipped with a first effective
surface (48) at the inlet (46), on which first effective surface the hydraulic pressure
of the pump chamber (62) acts via a first line (64) so as to open the inlet (46),
and the pressure of said pump chamber acts, at the opened-up inlet (46), on a second
effective surface (50) of the closure body (44), said second effective surface being
larger than the first effective surface (48), and the closure body (44), when displaced
further, opens up the outlet (54) into the low-pressure region (18), wherein the first
line (64) is connected to the pump chamber (62), and the first line (64) leads to
the inlet (46) of the pressure switching valve (28).
2. Fuel injection system according to Claim 1, characterized in that an outlet (54) is provided on the cylinder (42), and the closure body (44) can selectively
close off the outlet (54).
3. Fuel injection system according to Claim 1 or 2, characterized in that the closure body (44) is resiliently preloaded against the inlet (46).
4. Fuel injection system according to Claim 3, characterized in that the closure body (44) is resiliently preloaded against the inlet (46) by way of fluid
pressure.
5. Fuel injection system according to Claim 1 to 4, characterized in that the cylinder (42) has a pressure chamber (56) which is sealed off by the closure
body (44).
6. Fuel injection system according to Claim 5, characterized in that the cylinder (42) has an inlet chamber (58) into which the inlet (46) issues, and
a line (60) leads from the inlet chamber (58) to the pressure chamber (56).
7. Fuel injection system according to Claim 1 to 6, characterized in that the inlet (46) can be closed off, in the manner of a valve seat, by the first effective
surface (48) of the closure body (44).
8. Fuel injection system according to Claim 1 to 7, characterized in that the closure body (44) is in the form of a piston which, together with the cylinder
(42), forms a slide valve.
9. Fuel injection system according to Claim 1 to 8, characterized in that a second line (16) is provided which leads into the pump chamber (62), and a third
line (66) connects a or the outlet (54) of the pressure switching valve (28) to the
second line (16).
1. Système d'injection de carburant comprenant une pompe (22) qui présente un espace
de pompe (62) dans lequel est générée une pression évacuée par la pompe par le biais
d'un clapet antiretour dans une conduite (20) de la région haute pression, et comprenant
une soupape de commutation de pression (28) avec un cylindre (42) dans lequel peut
se déplacer un corps de fermeture (44) pour la fermeture sélective d'une entrée (46),
le corps de fermeture (44) étant pourvu d'une première surface fonctionnelle (48)
au niveau de l'entrée (46), sur laquelle agit la pression hydraulique de l'espace
de pompe (62) par le biais d'une première conduite (64) en vue d'ouvrir l'entrée (46),
et dont la pression au niveau de l'entrée ouverte (46) agit sur une deuxième surface
fonctionnelle (50) du corps de fermeture (44) qui est supérieure à la première surface
fonctionnelle (48) et le corps de fermeture déplacé davantage (44) ouvrant la sortie
(54) dans la région de basse pression (18), la première conduite (64) étant raccordée
à l'espace de pompe (62) et la première conduite (64) conduisant à l'entrée (46) de
la soupape de commutation de pression (28).
2. Système d'injection de carburant selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'une sortie (54) est prévue au niveau du cylindre (42) et le corps de fermeture (44)
peut fermer la sortie (54) de manière sélective.
3. Système d'injection de carburant selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le corps de fermeture (44) est précontraint de manière élastique contre l'entrée
(46).
4. Système d'injection de carburant selon la revendication 3, caractérisé en ce que le corps de fermeture (44) est précontraint de manière élastique contre l'entrée
(46) au moyen d'une pression de fluide.
5. Système d'injection de carburant selon la revendication 1 à 4, caractérisé en ce que le cylindre (42) présente un espace de pression (56) qui est étanchéifié par le corps
de fermeture (44).
6. Système d'injection de carburant selon la revendication 5, caractérisé en ce que le cylindre (42) présente un espace d'entrée (58) dans lequel conduit l'entrée (46),
et une conduite (60) conduit depuis l'espace d'entrée (58) jusqu'à l'espace de pression
(56).
7. Système d'injection de carburant selon la revendication 1 à 6, caractérisé en ce que l'entrée (46) peut être fermée en forme de siège de soupape avec la première surface
fonctionnelle (48) du corps de fermeture (44).
8. Système d'injection de carburant selon les revendications 1 à 7, caractérisé en ce que le corps de fermeture (44) est réalisé sous forme de piston qui, conjointement avec
le cylindre (42), forme une soupape à tiroirs.
9. Système d'injection de carburant selon la revendication 1 à 8, caractérisé en ce qu'une deuxième conduite (16) est prévue, laquelle conduit dans l'espace de pompe (62)
et une troisième conduite (66) relie une ou la sortie (52) de la soupape de commutation
de pression (28) à la deuxième conduite (16).