GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft einen Applikator zum Auftragen von Fluiden wie etwa Flüssigklebstoffen
auf einen insbesondere flächigen Gegenstand sowie einen Verschluss für einen Fluidbehälter
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 10.
TECHNOLOGISCHER HINTERGRUND
[0002] Zum Auftragen von Fluiden wie etwa Flüssigklebstoffen, Farben, Kosmetika, Wasser
o.dgl. aus einem Fluidbehälter sind im Stand der Technik in den Verschluss des Fluidbehälters
integrierte Applikatoren bekannt, die einen Wechsel des Auftragsquerschnitts beispielsweise
von einem punktuellen zu einem flächigen Auftrag des Fluids ermöglichen.
[0003] Die bekannten Applikatoren sind jedoch in vielerlei Hinsicht nachteilig. So weisen
sie mitunter einen komplexen und damit teuren mechanischen Aufbau auf, neigen zum
Verkleben, haben eine eingeschränkte Langlebigkeit, sind nicht einfach und intuitiv
verwendbar, weisen schwergängige Betätigungselemente auf oder lassen sich nicht ansprechend
in den Verschluss des Fluidbehälters integrieren.
[0004] Der Oberbegriff des Anspruchs 1 ist in
JP 2001047785 offenbart.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Applikator zum Auftragen von
Fluiden wie etwa Flüssigklebstoffen auf einen insbesondere flächigen Gegenstand sowie
einen Verschluss für einen Fluidbehälter nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw.
10 zu schaffen, die einfach und kostengünstig herstellbar, langlebig, leichtgängig
sowie einfach und intuitiv verwendbar sind und nicht zum Verkleben neigen.
[0006] Diese Aufgabe wird entsprechend den Merkmalen der Ansprüche 1 bzw. 10 gelöst.
[0007] Demnach wird ein Applikator zum Auftragen von Fluiden wie etwa Flüssigklebstoffen,
Farben, Kosmetika, Wasser oder dergleichen auf einen insbesondere flächigen Gegenstand
wie etwa Papier oder die menschliche Haut, umfassend einen Fluidzuführkanal mit einer
Auftragsmündung sowie ein Flächenauftragselement, welches über einen Verstellmechanismus
aus einer Ruhestellung in eine den Auftragsquerschnitt des Applikators vergrößernde
Auftragsstellung verstellbar ist, geschaffen, bei dem der Verstellmechanismus einen
mit dem Flächenauftragselement in Schrägeingriff stehenden Schieber umfasst zum Umsetzen
einer Schubbewegung des Schiebers entlang einer Raumachse in eine Schubbewegung des
Flächenauftragselements entlang einer anderen Raumachse zwischen der Ruhestellung
und der Auftragsstellung.
[0008] Der Applikator weist dabei in der Ruhestellung des Flächenauftragselements einen
kleinen Auftragsquerschnitt auf. So kann unmittelbar aus der Auftragsmündung ein punktueller
Auftrag des Fluids erfolgen. Hierzu kann die Auftragsmündung durch das freie Ende
eines Fluidkanals gebildet sein. Der kleine Auftragsquerschnitt kann auch flächig
sein, z.B. eine Auftragsfläche beliebigen Querschnitts (z.B. rund, kreisrund, oval,
rechteckig, vieleckig, etc.) für einen flächigen Auftrag umfassen. Hierzu kann die
Auftragsmündung größer dimensioniert und/oder von einer Fluidauftragsfläche umgeben
sein.
[0009] Der Applikator ermöglicht den Wechsel vom kleinen Auftragsquerschnitt zu einem größeren
Auftragsquerschnitt durch Verstellen des Flächenauftragselements aus der Ruhestellung
in die Auftragsstellung. Sodann erfolgt der Fluidauftrag auf den Gegenstand durch
das Flächenauftragselement. Der Auftragsquerschnitts des Flächenauftragselements kann
dabei beliebig sein, etwa kreisrund, oval, rechteckig, sechseckig, quadratisch usw.
[0010] Zum Wechsel zwischen den Auftragsquerschnitten ist ein Verstellmechanismus vorgesehen,
der das Flächenauftragselement aus einer Ruhestellung, in der das Flächenauftragselement
nicht zum Fluidauftrag beiträgt, in eine Auftragsstellung verstellt, in der der Fluidauftrag
über das Flächenauftragselement erfolgt. Der Verstellmechanismus setzt dabei eine
einfache lineare Schubbewegung eines Schiebers entlang insbesondere der horizontalen
Raumachse in eine Vor- und/oder Zurückbewegung des Flächenauftragselements entlang
insbesondere der vertikalen Raumachse um. Eine derartige Betätigung ist für den Anwender
unmittelbar ersichtlich und erfolgt daher intuitiv. Zudem ist die Betätigung des Schiebers
durch Drücken mit dem Daumen in Schieberlängsrichtung möglich unter Umgreifen oder
Halten des Fluidbehälters mit der Hand, so dass eine verhältnismäßig hohe Schubkraft
einfach ausgeübt werden kann. Die Verstellung fällt auch mit kleinen Händen leicht
und es können etwaige Blockaden, z.B. durch Fluidrückstände im Verstellmechanismus
oder Eintrocknungen oder Verklebungen am Applikator, einfach überwunden werden, jedenfalls
einfacher als bei einer Drehbewegung, zumal ein Abrutschen der Finger bei der erfindungsgemäßen
Schubbewegung ausgeschlossen ist.
[0011] Zum Umsetzen der Schubbewegung des Schiebers entlang einer beliebigen Raumachse in
eine Schubbewegung des Flächenauftragselements entlang einer beliebigen anderen Raumachse
zwischen der Ruhestellung und der Auftragsstellung weist der Verstellmechanismus einen
Schrägeingriff auf. Ein Element des Schiebers und ein Element des Flächenauftragselements
gleiten im Schrägeingriff aneinander vorbei unter relativer Auslenkung des Schiebers
und des Flächenauftragselements zueinander. Ein derartiger Schrägeingriff ist mechanisch
einfach und kostengünstig herstellbar, langlebig und leichtgängig. Der Grad der Schrägstellung
ist zudem einfach anpassbar an den gewünschten Hub des Flächenauftragselements, die
gewünschte Schubkraft und die relative Anordnung der Raumachsen. Der Grad der Schrägstellung
liegt vorzugsweise bei etwa 40° bis 50°, oder flacher, z.B. um 30°, wenn eine geringere
Betätigungskraft gewünscht wird.
[0012] Der Schrägeingriff kann dabei eine Nut-Feder-Verbindung umfassen, wobei zweckmäßigerweise
die Feder am Schieber angeordnet ist und in eine Nut am Flächenauftragselement eingreift
(oder umgekehrt). Eine derartige Ausgestaltung ist besonders einfach herstell- und
mechanisch gut belastbar.
[0013] Hierbei reicht es vorteilhafterweise aus, die Feder als Stift und/oder die Nut als
schräg gestelltes Langloch auszugestalten. Der Stift kann dabei bei kleinem Querschnitt
kurz ausgeführt werden, wodurch die mechanische Stabilität erhöht wird und ein Abbrechen
auch bei hoher Belastung verhindert wird. Die Feder bzw. der Stift kann in einer Schubrichtung
entlang einer Innenbegrenzungsfläche der Nut bzw. des Langlochs und in einer entgegengesetzen
Schubrichtung entlang der gegenüberliegenden Innenbegrenzungsfläche der Nut bzw. des
Langlochs entlang gleiten und so eine nach unten bzw. nach oben gerichtete Schubbkraft
auf das Flächenbetätigungselement ausüben.
[0014] Vorzugsweise weist die Nut ein endseitiges Rastauge für die Ruhestellung des Flächenauftragselements
und/oder ein endseitiges Rastauge für die Auftragsstellung des Flächenauftragselements
auf. Dadurch rastet der Schieber spürbar in seine Endstellung ein und kann beim Auftragen
des Fluids selbst dann nicht aus der Auftragsstellung herausrutschen, wenn der Applikator
mit Kraft auf den Gegenstand gedrückt wird.
[0015] Anstelle einer Nut-Feder-Verbindung oder zusätzlich kann der Schrägeingriff eine
schräg gestellte Schulter am Schieber oder am Flächenauftragselement aufweisen, die
an einem Gegenelement wie etwa einem Stift oder eine weiteren Schulter am Flächenauftragselement
bzw. am Schieber entlang gleitet. Hierdurch wird eine erhöhte mechanische Stabilität
geschaffen.
[0016] Um ein Verkanten des Flächenauftragselements beim Aus- und/oder Einfahren zu verhindern,
können zwei Schrägeingriffe vorgesehen sein. Bevorzugt sind die Schrägeingriffe zueinander
beabstandet und zweckmäßigerweise beidseitig der Mitte des Flächenauftragselements
vorgesehen. Es können auch mehr als zwei Schrägeingriffe vorgesehen sein.
[0017] Der Schieber ist vorzugsweise entlang einer im wesentlichen horizontalen Raumachse
und das Flächenauftragselement entlang einer im wesentlichen vertikalen Raumachse
verschiebbar. Die Raumachsen sind also relativ zueinander vorzugsweise in einem Winkel
von etwa 90° angeordnet. Sie können aber auch einen Winkel von etwa 80°, 70°, 60°,
45°, 30° zueinander bilden. Der Winkel kann auch im Bereich zwischen 80° und 100°,
85° und 95°, 60° und 90°, 60° und 80°, 45° und 60° gewählt werden.
[0018] Zweckmäßigerweise umgibt der Auftragsquerschnitt des Flächenauftragselement in der
Auftragsstellung die Auftragsmündung des Fluidzuführkanals. Damit wird das Fluid insbesondere
mittig dem Flächenauftragselement zugeführt und kann gleichmäßig über den Auftragsquerschnitt
verteilt werden. Vorzugsweise weist das Flächenauftragselement eine umlaufende beispielsweise
wulstförmige Erhabung auf, die einen zurückversetzten Innenbereich umgrenzt, in den
aufzutragendes Fluid über den Fluidzuführkanal eingebracht wird.
[0019] Zum Befestigen des Verstellmechanismus' an einem Verschluss für einen Fluidbehälter
und zum Führen der Schubbewegung des Auftragselements sowie des Schiebers kann ferner
eine den Schieber und das Flächenauftragselement umgreifende Kappe vorgesehen sein,
die schieberend- und fluidbehälterseitig ein Befestigungselement zum Befestigen am
Verschluss aufweist. Damit ist ein lediglich aus drei mechanischen Bauteilen (Schieber,
Flächenauftragselement, Kappe) bestehender Applikator an einem Verschluss, z.B. einem
Schraubverschluss, mit Fluidzuführkanal ggf. nachträglich befestigbar.
[0020] Der Fluidzuführkanal erstreckt sich zweckmäßigerweise insbesondere mittig durch den
Schieber und das Flächenauftragselement hindurch.
[0021] Die Kappe, der Schieber und/oder das Flächenauftragselement sind vorzugsweise jeweils
einstückig aus insbesondere Kunststoff gebildet. Eine mehrteilige oder modulare Ausführung
ist ebenfalls denkbar.
[0022] Ferner kann eine Auftragsfläche des Fluidzuführkanals und/oder eine Auftragsfläche
des Flächenauftragselements und/oder eine Kappe und/oder eine Verschlusskappe angeschrägt
sein, insbesondere im selben Winkel.
[0023] Das Flächenauftragselement kann gegenüber der Kappe in der zurückgezogenen Stellung
des Flächenauftragselements zurückversetzt oder flächenbündig angeordnet sein. Aus
dieser Stellung kann das Flächenauftragselement in die Auftragsstellung versetzt werden,
in der sich die Auftragsfläche des Flächenauftragselements bevorzugt flächenbündig
mit der Auftragsfläche des Fluidzuführkanals befindet, oder gegenüber dieser leicht,
z.B. weniger als einen oder zwei Millimeter, zurückversetzt oder über diese erhaben
ist.
[0024] Der Schieber kann eine vorzugsweise stufige oder ggf. kontinuierliche Kontur aufweisen
als Auflagefläche oder Gegenlager für das Flächenauftragselement, insbesondere eine
Schulter davon. Hierdurch kann eine haptische Rückkopplung betreffend die Stellung
und ggf. ein Unterstützen des Einrastens erfolgen und/oder eine Verstellwiderstand
verwirklicht werden.
[0025] Ferner kann eine Verschlusskappe als Teil der Verkaufverpackung oder als reguläre
Verschlussmöglichkeit für den Applikator vorgesehen sein. Die Verschlusskappe ist
vor Gebrauch des Applikators zu entfernen und zu entsorgen oder nach Gebrauch wieder
auf den Applikator aufzusetzen. Sie kann ebenfalls angeschrägt sein.
[0026] Um beispielsweise ein Verstellen des Schiebers in der Verkaufsverpackung des Applikators
zu verhindern und/oder eine die Auftragsmündung abdichtende und auch nach längerer
Nichtnutzung einfach lösbare Verschlussmöglichkeit bereitzustellen, können an der
Verschlusskappe eine Abschrägung sowie eine Aussparung, ggf. mit mindestens teilweiser
und vorzugsweise U-förmiger Umfassung, für den Schieber vorgesehen sein, während zweckmäßigerweise
keine weitere Aussparung in der Verschlusskappe vorgesehen ist, insbesondere nicht
auf der entgegengesetzten Seite. Somit kann die Verschlusskappe nur in einer Position
auf den Applikator aufgesetzt werden und der Schieber ist in der aufgesetzten Position
der Verschlusskappe nicht betätigbar.
[0027] Die Erfindung schafft ferner einen Verschluss für einen Fluidbehälter, insbesondere
für eine Flüssigklebstoffflasche, mit einem Schraubverschluss o.dgl. sowie einem erfindungsgemäßen
Applikator.
[0028] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen, sowie aus der nachfolgenden Beschreibung und den zugehörigen
Figuren. Einzelne Merkmale der Ansprüche oder der Ausführungsformen können mit anderen
Merkmalen anderer Ansprüche und Ausführungsformen kombiniert werden.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0029]
Fig. 1 ist ein Teilschnitt durch einen einen Applikator umfassenden Verschluss mit
einem Flächenauftragselement in Ruhestellung.
Fig. 2 entspricht Fig. 1 in Seitenansicht.
Fig. 3 zeigt den Verschluss aus Fig. 1 mit dem Flächenauftragselement in Auftragsstellung.
Fig. 4 a), b), c) und d) zeigt eine Kappe, ein Flächenauftragselement, einen Schieber
bzw. einen Schraubverschluss im Teilschnitt.
Fig. 5 a), b), c) und d) zeigt die Elemente der Fig. 4 in einer um 180° um die Hochachse
gedrehten Stellung und ohne Schnitt.
Fig. 6 a), b), c) und d) zeigt die Elemente der Fig. 4 in einer um 90° um die Hochachse
gedrehten Stellung und ohne Schnitt.
Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform mit dem Flächenauftragselement in Ruhestellung
in Seitenansicht, a), und in Teilschnitten, b) und c).
Fig. 8 zeigt die Ausführungsform der Fig. 7 mit dem Flächenauftragselement zwischen
Ruhestellung und Auftragsstellung.
Fig. 9 zeigt die Ausführungsform der Fig. 7 mit dem Flächenauftragselement in Auftragsstellung.
Fig. 10 ist eine Explosionszeichnung der Ausführungsform der Fig. 7 mit Verschlusskappe.
Fig. 11 entspricht Fig. 10 in einer um 90° um die Hochachse gedrehten Stellung.
Fig. 12 a) zeigt die Verschlusskappe der Fig. 10 und 11 in einer den Applikator verschließenden
Stellung.
Fig. 12 b) zeigt eine Ausführungsform, bei der die Verschlusskappe in Auftragsstellung
des Flächenauftragselements nicht aufsetzbar ist.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0030] Der in Fig. 1 und 2 dargestellte Applikator weist einen Schieber 1, ein grau hervorgehobenes
Flächenauftragselement 2 in Ruhestellung sowie eine Kappe 3 zur Befestigung des Applikators
an einem ein Gewinde 4 zum Aufschrauben auf einen Fluidbehälter umfassenden Schraubverschluss
5 auf.
[0031] Fluid wie etwa Flüssigklebstoff, Farbe, Kosmetika, Wasser oder dergleichen gelangen
aus dem Fluidbehälter über den Schraubverschluss 5 in einen Fluidzuführkanal 6, der
hier beispielhaft als sich verjüngendes Röhrchen dargestellt ist, zur Auftragsmündung
7. Dort ist ein punktueller Auftrag des Fluids auf einen Gegenstand möglich oder ein
kleinflächiger Auftrag.
[0032] Das Flächenauftragselement 2 kann durch Schubbetätigung des Schiebers 1 in Richtung
des Pfeils 8 aus der in Fig. 1 dargestellten Ruhestellung in eine in Fig. 3 dargestellte
Auftragsstellung verstellt werden. Das Flächenauftragselement 2 wird dadurch in Richtung
auf die Fluidauftragsmündung 7 vorgeschoben und schließt vorzugsweise bündig mit dieser
ab. Eine hier wulstförmige Erhabung 9 umgrenzt einen zurückversetzten Innenbereich
10, in den aufzutragendes Fluid über den Fluidzuführkanal 7 eingebracht wird. Beim
Aufsetzen des Applikators über die Erhabung 9 auf einen insbesonderer flächigen Gegenstand
wie etwa Papier wird Fluid aus dem Fluidbehälter über den Fluidzuführkanal 6 und die
Auftragsmündung 7 in den Innenbereich 10 geleitet und durch Ziehen des Applikators
auf der Gegenstandsoberfläche dort entsprechend dem stirnseitigen Querschnitt des
Flächenauftragselements 2 flächig aufgetragen.
[0033] Der Wechsel von der zurückgezogenen Ruhestellung des Flächenauftragselements 2 gemäß
Fig. 1 zur vorgeschobenen Auftragsstellung gemäß Fig. 3 erfolgt in Form einer Schubbewegung
entlang der in der Fig. 3 beispielhaft dargestellte vertikalen Achse 11 nach oben,
und umgekehrt von der vorgeschobenen Auftragsstellung gemäß Fig. 3 in die zurückgezogene
Ruhestellung gemäß Fig. 1 entlang der in der Fig. 3 vertikalen Achse 11 nach unten.
Bewirkt wird die Schubbewegung des Flächenauftragselements 2 durch eine Schubbewegung
des Schiebers 1 entlang der beispielhaft horizontalen Achse 12 unter Verwendung eines
einen Schrägeingriff aufweisenden Verstellmechanismus.
[0034] Der Schrägeingriff ist in Fig. 4 b), c), 5 b), c) und 6 b), c) in der Ausführungsform
als schräg gestellte Langloch 13 und in das Langloch 13 eingreifender Stift 14 dargestellt.
Der Schrägeingriff setzt die hier horizontale Schubbewegung des Schiebers 1 in eine
hier vertikale Schubbewegung des Flächenauftragselements 2 um.
[0035] Geführt werden die Schubbewegungen durch die Kappe 3.
[0036] Die Kappe 3 weist hierfür einen stirnseitigen Ringabschnitt 15 und eine stirnseitige
Öffnung 16 auf, siehe Fig. 4 a). Der Ringabschnitt 15 und die Öffnung 16 sind zweckmäßigerweise
entsprechend dem Querschnitt des Flächenauftragselements 2 so bemessen, dass das Flächenauftragselement
2 zumindest mit einem unteren Abschnitt 17 seiner Außenfläche am Ringabschnitt 15
entlang- und mit einem oberen Abschnitt 18 durch die Öffnung 16 hindurch gleiten kann.
Vorzugsweise ist eine Schulter 19 am Flächenauftragselement 2 vorgesehen, vgl. Fig.
1, 3, 4 b), 5 b), insbesondere am Übergang zwischen dem Abschnitt 17 und dem Abschnitt
18, die ein Herausfallen des Flächenauftragselements 2 durch die Öffnung 15 verhindert
und/oder einen Endanschlag für die Auftragsstellung des Flächenauftragselements 2
bildet.
[0037] Die Kappe 3 weist hier zudem eine horizontale Aussparung 20 und/oder wenigstens zwei
Flanken 21 auf, durch welche sich der Schieber 1 hindurch insbesondere geführt erstreckt.
Endseitig kann der Schieber 1 breiter ausgestaltet sein, insbesondere formergänzend
zu den Flanken 21 der Kappe 3, und weist hierzu vorzugsweise ein entsprechend geformtes
Endstück 22 auf. Die Endstücke 22 können jeweils einen Anschlag für die jeweilige
Endposition des Schiebers 1 bilden.
[0038] Die Kappe 3 ist zudem mit einem Befestigungselement 23, insbesondere innen am verschlusseitigen
Ende wenigstens einer Flanke 21, versehen zur Befestigung an einem Gegenelement 24
am Verschluss 5. Das Befestigungselement 23 und Gegenelement 24 sind hier beispielhaft
als Bajonettverschluss dargestellt, es kann jedoch eine beliebige andere Befestigung
gewählt werden, z.B. ein Schraub- oder Steckverschluss.
[0039] Die Kappe 3 führt somit den Schieber 1 hier horizontal und das Flächenauftragselement
2 hier vertikal, wobei Rastaugen 25, 26 vorgesehen sein können zum Einrasten des Schrägeingriffs
des Verstellmechanismus' in der jeweiligen Endstellung.
[0040] Weitere jeweils einzeln verwirklichbare Ausgestaltungsmerkmale sind in den Fig. 7
bis 12 dargestellt:
So kann eine Auftragsfläche 27 des Fluidzuführkanals 6 und/oder eine Auftragsfläche
28 des Flächenauftragselements 2 insbesondere im selben Winkel angeschrägt sein.
[0041] Das Flächenauftragselement 2 kann gegenüber der hier ebenfalls optional angeschrägten
Kappe 3 in der in Fig. 7 a) dargestellten Stellung zurückversetzt oder wie illustriert
flächenbündig angeordnet sein. Aus dieser Stellung kann das Flächenauftragselement
2 in die in Fig. 9 a) dargestellte Auftragsstellung versetzt werden, in der sich die
Auftragsfläche 28 hier flächenbündig mit der Auftragsfläche 27 befindet, oder (nicht
dargestellt) die Auftragsfäche 27 gegenüber der Auftragsfläche 28 leicht, z.B. weniger
als einen oder zwei Millimeter, zurückversetzt oder über diese erhaben ist.
[0042] Der Schieber 1 kann eine vorzugsweise stufige oder ggf. kontinuierliche Kontur 29
aufweisen als Auflagefläche oder Gegenlager für das Flächenauftragselement 2. Hierdurch
kann eine haptische Rückkopplung betreffend die Stellung und ggf. ein Unterstützen
des Einrastens erfolgen und/oder eine Verstellwiderstand verwirklicht werden.
[0043] In Fig. 10 a) und 11 a) ist eine optionale Verschlusskappe 30 dargestellt. Die Verschlusskappe
30 ist vor Gebrauch des Applikators zu entfernen und nach Gebrauch aufzusetzen. Sie
kann wie dargestellt ebenfalls angeschrägt sein.
[0044] Um beispielsweise ein Verstellen des Schiebers 1 in der Verkaufsverpackung des Applikators
zu verhindern und/oder eine die Auftragsmündung 7 abdichtende und auch nach längerer
Nichtnutzung einfach lösbare Verschlussmöglichkeit bereitzustellen, können an der
Verschlusskappe 30 eine Abschrägung 31 sowie eine Aussparung 32, ggf. mit mindestens
teilweiser und vorzugsweise wie dargestellt U-förmiger Umfassung 33, für den Schieber
1 dergestalt vorgesehen sein, dass die Verschlusskappe 30 nur in der zurückgezogenen
Stellung des Flächenauftragselements 2 vollständig, d.h. die Auftragsmündung 7 verschließend,
auf den Applikator aufsteckbar ist, siehe Fig. 12 a), während in der Auftragsstellung,
siehe Fig. 12 b), sich der Schieber 1 aus der anderen Seite der Kappe 3 heraus erstreckt,
auf der sich keine Aussparung 32 befindet. Zwar kann die Verschlusskappe 30 in diesem
Fall um 180° um die Hochachse gedreht werden, so dass die Aussparung 32 und der Schieber
1 fluchten; allerdings sind dann die Abschrägungen 31 und 28 gegenläufig und die Verschlusskappe
30 kann nicht vollständig aufgesetzt und somit nicht mit Rast- oder anderweitigen
Befestigungselementen in Eingriff gebracht werden, sofern solche Elemente vorhanden
sind. Ein großflächiges Verkleben über die Abschrägung 28 der Auftragsfläche, welches
nach längerer Nichtbenutzung ein Lösen der Verschlusskappe 30 erschwerden könnte,
ist somit genauso ausgeschlossen wie eine Betätigung des Schiebers 1 in der Verkaufsverpackung.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0045]
- 1
- Schieber
- 2
- Flächenauftragselement
- 3
- Kappe
- 4
- Gewinde
- 5
- Schraubverschluss
- 6
- Fluidzuführkanal
- 7
- Auftragsmündung
- 8
- Pfeil
- 9
- Erhabung
- 10
- Innenbereich
- 11
- horizontale Achse
- 12
- vertikale Achse
- 13
- Langloch
- 14
- Stift
- 15
- Ringabschnitt
- 16
- Öffnung
- 17
- Abschnitt
- 18
- Abschnitt
- 19
- Schulter
- 20
- Aussparung
- 21
- Flanke
- 22
- Endstück
- 23
- Befestigungselement
- 24
- Gegenelement
- 25
- Rastauge
- 26
- Rastauge
- 27
- Abschrägung
- 28
- Abschrägung
- 29
- Kontur
- 30
- Verschlusskappe
- 31
- Abschrägung
- 32
- Aussparung
- 33
- Umfassung
1. Applikator zum Auftragen von Fluiden wie etwa Flüssigklebstoffen auf einen insbesondere
flächigen Gegenstand, umfassend einen Fluidzuführkanal (6) mit einer Auftragsmündung
(7) sowie ein Flächenauftragselement (2), welches über einen Verstellmechanismus aus
einer Ruhestellung in eine den Auftragsquerschnitt des Applikators vergrößernde Auftragsstellung
verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstellmechanismus einen mit dem Flächenauftragselement (2) in Schrägeingriff
stehenden Schieber (1) umfasst zum Umsetzen einer Schubbewegung des Schiebers (1)
entlang einer Raumachse (12) in eine Schubbewegung des Flächenauftragselements (2)
entlang einer anderen Raumachse (11) zwischen der Ruhestellung und der Auftragsstellung.
2. Applikator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schrägeingriff eine Nut-Feder-Verbindung umfasst.
3. Applikator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder am Schieber (1) angeordnet ist und in eine Nut am Flächenauftragselement
(2) eingreift.
4. Applikator nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder einen Stift (14) und/oder die Nut ein schräg gestelltes Langloch (13) umfasst.
5. Applikator nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut ein endseitiges Rastauge (25) für die Ruhestellung des Flächenauftragselements
(2) und/oder ein endseitiges Rastauge (26) für die Auftragsstellung des Flächenauftragselements
(2) aufweist.
6. Applikator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Schrägeingriffe vorgesehen sind.
7. Applikator nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (1) entlang einer horizontalen Raumachse (12) und das Flächenauftragselement
(2) entlang einer vertikalen Raumachse (11) verschiebbar ist.
8. Applikator nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das der Auftragsquerschnitt des Flächenauftragselement (2) in der Auftragsstellung
die Auftragsmündung (7) des Fluidzuführkanals (6) umgibt, und/oder dass der Fluidzuführkanal
(6) sich insbesondere mittig durch den Schieber (1) und das Flächenauftragselement
(2) hindurch erstreckt.
9. Applikator nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zum Befestigen des Verstellmechanismus' an einem Verschluss (5) für einen Fluidbehälter
und zum Führen der Schubbewegung des Flächenauftragselements (2) und/oder des Schiebers
(1) eine den Schieber (1) und das Flächenauftragselement (2) umgreifende Kappe (3)
vorgesehen ist, die schieberendseitig ein Befestigungselement (23) für den Verschluss
(5) aufweist.
10. Verschluss für einen Fluidbehälter, insbesondere für eine Flüssigklebstoffflasche,
mit einem Schraubverschluss (5) o.dgl., gekennzeichnet durch einen Applikator nach einem der vorstehenden Ansprüche.
1. An applicator for applying fluids, such as liquid adhesives, to an in particular flat
object, comprising a fluid supply channel (6) comprising an application port (7),
as well as a surface application element (2), which can be adjusted from a rest position
into an application position, which increases the application cross section of the
applicator, via an adjusting mechanism, characterized in that the adjusting mechanism comprises a slide (1), which is in inclined engagement with
the surface application element (2), for converting a translatory motion of the slide
(1) along a spatial axis (12) into a translatory motion of the surface application
element (2) along a different spatial axis (11) between the rest position and the
application position.
2. The applicator according to claim 1, characterized in that the inclined engagement comprises a groove-spring connection.
3. The applicator according to claim 2, characterized in that the spring is arranged on the slide (1) and engages with a groove on the surface
application element (2).
4. The applicator according to claim 2 or 3, characterized in that the spring comprises a pin (14) and/or the groove comprises an elongated hole (13),
which is placed at an incline.
5. The applicator according to one of claims 2 to 4, characterized in that the groove has a detent eye (25) on the end side for the rest position of the surface
application element (2) and/or a detent eye (26) on the end side for the application
position of the surface application element (2).
6. The applicator according to one of claims 1 to 5, characterized in that provision is made for two inclined engagements.
7. The applicator according to one of claims 1 to 6, characterized in that the slide (1) can be displaced along a horizontal spatial axis (12) and the surface
application element (2) can be displaced along a vertical spatial axis (11).
8. The applicator according to one of claims 1 to 7, characterized in that, in the application position, the application cross section of the surface application
element (2) surrounds the application port (7) of the fluid supply channel (6), and/or
that the fluid supply channel (6) extends in particular centrically through the slide
(1) and the surface application element (2).
9. The applicator according to one of claims 1 to 8, characterized in that, for fastening the adjusting mechanism to a closure (5) for a fluid container and
for guiding the translatory motion of the surface application element (2) and/or of
the slide (1), provision is made for a cap (3), which encompasses the slide (1) and
the surface application element (2) and which has a fastening element (23) for the
closure (5) on the end side of the slide.
10. A closure for a fluid container, in particular for a liquid adhesive bottle, comprising
a screw closure (5) or the like, characterized by an applicator according to one of the preceding claims.
1. Applicateur destiné à appliquer des fluides, comme par exemple des colles fluides
sur un objet notamment plan, comprenant un canal d'alimentation (6) de fluide, avec
un bec applicateur (7), ainsi qu'un élément applicateur (2) superficiel qui par l'intermédiaire
d'un mécanisme d'ajustage est réglable d'une position de repos dans une position d'application
agrandissant la section transversale d'application de l'applicateur, caractérisé en ce que le mécanisme d'ajustage comprend un curseur (1) en engagement oblique avec l'élément
applicateur (2) superficiel, pour convertir une poussée du curseur (1) le long d'un
axe dans l'espace (12) en une poussée de l'élément applicateur (2) superficiel le
long d'un autre axe dans l'espace (11), entre la position de repos et la position
d'application.
2. Applicateur selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'engagement oblique comprend un assemblage par rainure et languette.
3. Applicateur selon la revendication 2, caractérisé en ce que la languette est placée sur le curseur (1) et s'engage dans une rainure sur l'élément
applicateur (2) superficiel.
4. Applicateur selon la revendication 2 ou 3, caractérisé en ce que la languette comprend une tige (14) et/ou la rainure comprend un trou oblong (13)
placé en oblique.
5. Applicateur selon l'une quelconque des revendications 2 à 4, caractérisé en ce que la rainure comporte un oeillet d'enclenchement (25) côté extrémité pour la position
de repos de l'élément applicateur (2) superficiel et/ou un oeillet d'enclenchement
(26) côté extrémité pour la position d'application de l'élément applicateur (2) superficiel.
6. Applicateur selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que deux engagements obliques sont prévus.
7. Applicateur selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que le curseur (1) est déplaçable le long d'un axe horizontal (12) dans l'espace et l'élément
applicateur (2) superficiel est déplaçable le long d'un axe vertical (11) dans l'espace.
8. Applicateur selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que, dans la position d'application, la section transversale d'application de l'élément
applicateur (2) superficiel entoure le bec applicateur (7) du canal d'alimentation
(6) en fluide et/ou en ce que le canal d'alimentation (6) en fluide s'étend notamment au centre à travers le curseur
(1) et l'élément applicateur (2) superficiel.
9. Applicateur selon l'une quelconque des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que pour la fixation du mécanisme d'ajustage sur une fermeture (5) pour un récipient
à fluide et pour guider la poussée de l'élément applicateur (2) de fluide et/ou du
curseur (1), il est prévu un capuchon (3) entourant le curseur (1) et l'élément applicateur
(2) superficiel, qui côté extrémité du curseur comporte un élément de fixation (23)
pour la fermeture (5).
10. Fermeture pour un récipient à fluide, notamment pour un flacon à colle liquide, avec
une fermeture à vis (5) ou similaire, caractérisée par un applicateur selon l'une quelconque des revendications précédentes.