[0001] Die Erfindung betrifft eine Strömungsmaschine, insbesondere eine Dampfturbine, mit
einem Einströmbereich zum Zuführen von Dampf, einen drehbar gelagerten Rotor, ein
Gehäuse, das um den Rotor angeordnet ist, wobei zwischen dem Rotor und dem Gehäuse
ein Strömungskanal ausgebildet ist, wobei der Strömungskanal mit dem Einströmbereich
strömungstechnisch miteinander verbunden ist, mit einer Abschirmung, die derart ausgebildet
ist, dass im Betrieb ein in den Einströmbereich strömender Dampf in den Strömungskanal
ablenkbar ist, wobei die Abschirmung eine Kühlmittelzuführung aufweist, die derart
ausgebildet ist, dass im Betrieb ein Kühldampf in einen Kühlbereich, der zwischen
der Abschirmung und dem Rotor angeordnet ist, strömbar ist.
[0002] Strömungsmaschinen wie beispielsweise Dampfturbinen werden durch ein Strömungsmedium
beströmt, das in der Regel hohe Temperaturen und Drücke aufweist. So wird in einer
Dampfturbine als Ausführungsform einer Strömungsmaschine Dampf als Strömungsmedium
verwendet. Die Dampfparameter im Frischdampfeinströmbereich sind derart hoch, dass
die Dampfturbine an verschiedenen Stellen thermisch stark belastet ist. So sind beispielsweise
im Einströmbereich der Dampfturbine die Materialien thermisch stark belastet. Eine
Dampfturbine umfasst im Wesentlichen eine Turbinenwelle, die drehbar gelagert ist,
sowie ein um die Turbinenwelle angeordnetes Gehäuse. Die Turbinenwelle wird durch
die Temperatur des einströmenden Dampfes thermisch stark belastet. Es gilt: Je höher
die Temperatur, umso höher ist die thermische Belastung. An den Rotor werden Turbinenschaufeln
in sogenannten Nuten angeordnet. Im Betrieb erfahren die Nuten eine hohe mechanische
Belastung. Die thermische Belastung senkt allerdings die ertragbare mechanische Belastung
durch Rotation und Zusatzbelastung durch die am Rotor befestigten Schaufeln.
[0003] Aus thermodynamischer Sicht ergibt es Sinn, die Eingangstemperatur des Dampfes zu
erhöhen, da der Wirkungsgrad mit höherer Eintrittstemperatur steigt. Um die Belastbarkeit
der in der Dampfturbine verwendeten Materialien bei hohen Temperaturen auszuweiten,
werden die Einströmbereiche der Welle gekühlt. Sofern eine geeignete Kühlmethode entwickelt
werden kann, kann man auf den Wechsel auf ein höherwertigeres, aber teureres Material
verzichten.
[0004] Eine Dampfturbinenanlage umfasst zumindest einen Dampferzeuger und eine erste als
Hochdruckteilturbine ausgebildete Dampfturbine sowie weitere Teilturbinen, die als
Mitteldruck- bzw. Niederdruckteilturbinen ausgebildet sind. Nach der Durchströmung
des Frischdampfes durch die Hochdruckteilturbine wird der Dampf in einem Zwischenüberhitzer
wieder auf eine hohe Temperatur erhitzt und in die Mitteldruckteilturbine geführt.
Der Dampf, der aus der Hochdruckteilturbine kommt, wird als kalter Zwischenüberhitzerdampf
bezeichnet und ist vergleichsweise kühl im Vergleich zum Frischdampf. Dieser kalte
Zwischenüberhitzerdampf wird als Kühlmedium verwendet.
[0005] Das bedeutet, dass der kalte Zwischenüberhitzerdampf in den Eintrittsbereich der
Dampfturbine geführt wird und dort die Materialtemperatur absenkt. Allerdings ist
es so, dass der kalte Zwischenüberhitzerdampf im Eintrittsbereich beispielsweise einer
Mitteldruckteilturbine zu sehr großen Temperaturdifferenzen führt. Dies führt zu dem
Nachteil, dass trotz der Kühlung lokal hohe Temperaturgradienten und dadurch hohe
thermische Spannungen auftreten. Außerdem kann es zu lokalen Formveränderungen kommen,
die durch thermischen Verzug durch ungleiche thermische Ausdehnung erzwungen wird,
da stark gekühlte und ungekühlte Bereiche nebeneinander angeordnet sind. Des Weiteren
kann bei einem Ausfall der Kühlung, d. h. dass der kalte Zwischenüberhitzerdampf nicht
zur Verfügung steht und somit einen Fehlerfall bildet, thermische Schocks auftreten,
die zu extrem starken thermischen Spannungen führen.
[0006] Im Fehlerfall, das bedeutet, bei einem Ausfall der Kühlung dehnt sich die zuvor gekühlte
Welle signifikant aus. Diese thermische Ausdehnung ist konstruktiv zu berücksichtigen
und erschwert die Kühlmittelführung und Abdichtung des gekühlten Bereiches.
[0007] An dieser Stelle setzt die Erfindung an. Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte
Kühlung für eine Dampfturbine anzugeben.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Strömungsmaschine, insbesondere Dampfturbine,
mit einem Einströmbereich zum Zuführen von Dampf, einem drehbar gelagerten Rotor,
ein Gehäuse, das um den Rotor angeordnet ist, wobei zwischen dem Rotor und dem Gehäuse
ein Strömungskanal ausgebildet ist, wobei der Strömungskanal mit dem Einströmbereich
strömungstechnisch miteinander verbunden ist, mit einer Abschirmung, die derart ausgebildet
ist, dass im Betrieb ein in den Einströmbereich strömender Dampf in den Strömungskanal
ablenkbar ist, wobei die Abschirmung eine Kühlmittelzuführung aufweist, die derart
ausgebildet ist, dass im Betrieb ein Kühldampf in einem Kühlbereich, der zwischen
der Abschirmung und dem Rotor angeordnet ist, strömbar ist, wobei die Abschirmung
eine Zuführung aufweist, die eine strömungstechnische Verbindung zwischen dem Kühlbereich
und dem Einströmbereich herstellt.
[0009] Die Erfindung bezieht sich somit auf Strömungsmaschinen, insbesondere Dampfturbinen,
die eine Abschirmung umfassen, die im Einströmbereich angeordnet ist und die Welle
vor dem heißen Strömungsmedium abschirmt. Zur Kühlung wird eine Kühlmittelzuführung
verwendet, die im Betrieb einen Kühldampf zum Rotor führt. Die Erfindung verfolgt
folgenden Gedanken: Bisher wurde eine vergleichsweise starke Kühlung des Rotors im
Kühlbereich, d. h. zwischen Abschirmung und Rotoroberfläche erwirkt. Gekühlt wird
mit einem kalten Zwischenüberhitzerdampf, der allerdings zu einer sehr starken Abkühlung
des Rotors im Einströmbereich führt. Im Falle eines Ausfalls des Kühlmittels erwärmt
sich der Rotor in diesem Bereich sehr stark, was zu unerwünschten extremen thermischen
Wechselbelastungen führt. Um dies zu vermeiden wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
neben der Kühlmittelzuführung die Abschirmung mit einer Zuführung auszubilden, durch
die der Frischdampf in den Raum zwischen dem Rotor und der Abschirmung strömen kann.
Die Durchflussrate des Kühlmittels und die Durchflussrate des Frischdampfes durch
die Zuführung wird dabei derart gewählt, dass sich die Temperatur des Rotors im Einströmbereich
bis zu einem Grenzwert erwärmt. Dieser Grenzwert ist dabei derart gewählt, dass bei
einem Ausfall des Kühlmediums eine Erwärmung auf die maximale Temperatur, d. h. auf
die Erwärmung ohne Kühlmittel moderat ist.
[0010] Erfindungsgemäß wird somit vorgeschlagen, eine passive Mischkühlung zu realisieren,
durch Bohrungen, die klein ausgeführt werden können, in der Abschirmung dem Kühldampf
aus der Kühlmittelzuführung eine gewisse Menge Frischdampf zuzuführen. Dadurch kann
durch geeignete Wahl der Zuführungen eine geeignete Mischtemperatur eingestellt werden.
[0011] Unter dem Begriff Dampf ist ein Strömungsmedium zu verstehen, dass neben Wasserdampf
Ammoniak oder ein Dampf-CO
2-Gemisch sein kann.
[0012] Mit der Erfindung wird somit vermieden, dass die Welle durch unsicheres Versagensverhalten
bei Kühlung mit sehr kaltem Zwischenüberhitzerdampf bzw. aufwändiger leittechnischer
Umsetzung bei temperaturgesteuertem Kühldampf einen Schaden hervorruft. Vorteilhaft
ist solch eine neue Kühlanordnung, da sie passiv ist. Das bedeutet, dass keine aufwändige
Leittechnik sowie keine Regelventile zur Temperaturkontrolle des Kühlmediums erforderlich
sind. Durch die geringen Temperaturdifferenzen im Bauteil wird eine geringe thermische
Spannung, ein geringer zusätzlicher lokaler Verzug durch Kühlung sowie ein robusteres
Verhalten bei kurzzeitigem Ausfall der Kühlung erreicht.
[0013] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0014] In einer ersten vorteilhaften Weiterbildung ist die Strömungsmaschine zweiflutig
ausgebildet. Das bedeutet, dass die Abschirmung einen Bereich abdeckt, der den einströmenden
Dampf in eine erste Flut und eine zweite Flut strömen lässt.
[0015] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Kühlmittelzuführung derart ausgebildet,
dass im Betrieb der Kühldampf tangential auf den Rotor trifft. Somit wird die Kühlmittelzuführung
nicht radial durch die Abschirmung erreicht, sondern im Wesentlichen in Umfangsrichtung
geführt, so dass der Kühldampf einen Drall in den Bereich zwischen der Abschirmung
und dem Rotor erfährt.
[0016] Ebenso kann in vorteilhafter Weiterbildung die Zuführung derart ausgebildet sein,
dass im Betrieb ein Dampf aus dem Einströmbereich tangential auf den Rotor trifft.
Hier wird ebenso vorgeschlagen, die Zuführung nicht radial durch die Abschirmung auszubilden,
sondern eine tangentiale Komponente zu berücksichtigen, die zu einem Drall des Dampfes
aus dem Einströmbereich in den Raum zwischen Abschirmung und Rotor führt.
[0017] Bei der tangentialen Anordnung der Kühlmittelzufuhr kann bei Ausfall der Kühlung
eine Restkühlwirkung durch die drallbehaftete Einströmung des Frischdampfes erhalten
werden.
[0018] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert werden.
[0019] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben.
Dieses soll die Ausführungsbeispiele nicht maßgeblich darstellen, vielmehr ist die
Zeichnung, wo zur Erläuterung dienlich, in schematisierter und/oder leicht verzerrter
Form ausgeführt. Im Hinblick auf Ergänzungen der in der Zeichnung unmittelbar erkennbaren
Lehren wird auf den einschlägigen Stand der Technik verwiesen.
[0020] Es zeigen
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Dampfkraftanlage
- Figur 2
- eine schematische Darstellung der Erfindung in Betrieb
- Figur 3
- eine schematische Darstellung der Erfindung bei Ausfall der Kühlmittelzuführung
- Figur 4
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Anordnung
- Figur 5
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Anordnung in einer alternativen Ausführungsform.
[0021] Die Figur 1 zeigt eine Dampfkraftanlage 1 in einer schematischen Übersicht. Die Dampfkraftanlage
1 umfasst eine Hochdruckteilturbine 2, die eine Frischdampfzufuhr 3 und einen Hochdruckdampfauslass
4 aufweist. Durch die Frischdampfzufuhr 3 strömt ein Frischdampf aus einer Frischdampfleitung
5, wobei der Frischdampf in einem Dampferzeuger 6 erzeugt wurde. In der Frischdampfleitung
5 ist ein Frischdampfventil 7 angeordnet, das den Durchfluss des Frischdampfes durch
die Hochdruckteilturbine 2 regelt. Des Weiteren ist in der Frischdampfleitung 5 ein
Schnellschlussventil angeordnet (nicht dargestellt), das in einem Fehlerfall die Dampfzufuhr
zur Hochdruckteilturbine 2 verschließt. Nach Durchströmen des Dampfes durch die Hochdruckteilturbine
2, wobei der Dampf in der Hochdruckteilturbine 2 die thermische Energie in Rotationsenergie
des Rotors 21 umwandelt, strömt der Dampf aus dem Hochdruckdampfauslass 4 in eine
kalte Zwischenüberhitzerleitung 8. Der Dampf in der kalten Zwischenüberhitzerleitung
8 ist im Vergleich zu den Dampfparametern des Frischdampfes in der Frischdampfleitung
5 derart, dass dieser kalte Zwischenüberhitzerdampf als Kühlmittel verwendet werden
kann, was in der Figur 1 durch die Kühlmittelleitung 9 schematisch dargestellt ist.
Der kalte Zwischenüberhitzerdampf wird in einem Zwischenüberhitzer 10 erwärmt und
über eine heiße Zwischenüberhitzerleitung 11 zu einer Mitteldruckteilturbine 12 geführt.
Die Kühlmittelleitung 9 kann zu der Mitteldruckteilturbine 12 in den Einströmbereich
geführt werden (nicht dargestellt). Der Rotor der Mitteldruckteilturbine 12 ist drehmomentübertragend
mit dem Rotor der Hochdruckteilturbine 2 sowie mit dem Rotor 21 einer Niederdruckteilturbine
13 verbunden. Ebenso ist ein elektrischer Generator 14 drehmoment-übertragend mit
dem Rotor 21 der Niederdruckteilturbine 13 verbunden. Nach der Durchströmung des Dampfes
durch die Mitteldruckteilturbine 12 strömt der Dampf aus Mitteldruckdampfauslässen
15 zu der Niederdruckteilturbine 13. Die in Figur 1 gewählte Mitteldruckteilturbine
12 umfasst eine erste 29 und eine zweite 30 Flut. Der Dampf aus den Mitteldruckdampfauslässen
15 wird in einer Überströmleitung 16 zu der Niederdruckteilturbine 13 geführt. Nach
Durchströmen durch die Niederdruckteilturbine 13 strömt der Dampf in einen Kondensator
17 und wird dort zu Wasser kondensieren. Anschließend fließt der im Kondensator 17
zu Wasser umgewandelte Dampf über eine Leitung 18 zu einer Pumpe 19 und von dort wird
das Wasser zum Dampferzeuger 6 geführt.
[0022] Die Hochdruckteilturbine 2, die Mitteldruckteilturbine 12 und die Niederdruckteilturbine
13 wird als Dampfturbine bezeichnet und stellt eine Ausführungsform einer Strömungsmaschine
dar.
[0023] In Figur 2 ist eine Darstellung der erfindungsgemäßen Anordnung zu sehen. Die Figur
2 zeigt insbesondere einen Einströmbereich 20 der Mitteldruckteilturbine 12. Die Mitteldruckteilturbine
12 umfasst einen Rotor 21, der um eine Rotationsachse 22 drehbar gelagert ist. Der
Rotor 21 umfasst mehrere Laufschaufeln 23, die in Nuten (nicht dargestellt) auf der
Rotoroberfläche 24 angeordnet sind. Zwischen den Laufschaufeln 23 sind Leitschaufeln
25 angeordnet, die an einem Gehäuse gehalten sind (nicht dargestellt). Eine erste
Leitschaufelreihe 26 ist derart ausgebildet, dass diese Leitschaufelreihe 26 eine
Abschirmung 27 hält. Die Abschirmung 27 ist derart ausgebildet, dass im Betrieb ein
in den Einströmbereich 20 strömender Dampf in einen Strömungskanal 28, ablenkbar ist.
Da die in Figur 2 dargestellte Mitteldruckteilturbine 12 eine erste Flut 29 und eine
zweite Flut 30 aufweist, teilt sich der Strömungskanal 28 in einen ersten Strömungskanal
31 und einen zweiten Strömungskanal 32 auf. Der einströmende Dampf 33 wird somit zu
einem ersten Dampf 34 und einem zweiten Dampf 35 umgelenkt. Der erste Dampf 34 strömt
in den ersten Strömungskanal 31. Der zweite Dampf 35 strömt in den zweiten Strömungskanal
32.
[0024] Die Mitteldruckteilturbine 12 umfasst ein Gehäuse (nicht dargestellt), das um den
Rotor 21 angeordnet ist, wobei zwischen dem Rotor 21 und dem Gehäuse der erste Strömungskanal
31 und der zweite Strömungskanal 32 ausgebildet sind, wobei der erste Strömungskanal
31 und der zweite Strömungskanal 32 mit dem Einströmbereich 20 strömungstechnisch
miteinander verbunden sind.
[0025] Unter dem Begriff Dampf ist ein Strömungsmedium zu verstehen, dass neben Wasserdampf
Ammoniak oder ein Dampf-CO
2-Gemisch sein kann.
[0026] Die Abschirmung 27 weist eine Kühlmittelzuführung 36 auf, die derart ausgebildet
ist, dass im Betrieb ein Kühldampf in einen Kühlbereich 37, der zwischen der Abschirmung
27 und dem Rotor 21 angeordnet ist, strömt. Als Kühldampf wird ein Dampf aus der Kühlmittelleitung
9 verwendet, der aus der kalten Zwischenüberhitzerleitung 8 kommt. Es kann in alternativen
Ausführungsformen ein anderer Kühldampf verwendet werden. Der Kühldampf aus der Kühlmittelzuführung
36 strömt somit auf die Rotoroberfläche 24 und kühlt einen thermisch beanspruchten
Bereich, der durch eine parabelförmige Grauzone 38 dargestellt ist. Die Temperatur
ist in Grautönen dargestellt. Wie in Figur 2 zu sehen, ist der Grauton in der parabelförmigen
Grauzone 38 ein wenig dunkler als die Grautöne des Rotors 21. Das bedeutet, dass die
Temperatur in der parabelförmigen Grauzone 38 größer ist als die Temperatur des Rotors
21.
[0027] Zusätzlich zur Kühlmittelzuführung 36 wird nun erfindungsgemäß eine Zuführung 39
in der Abschirmung 27 angeordnet. Diese Zuführung 39 stellt eine strömungstechnische
Verbindung zwischen dem Kühlbereich 37 und dem Einströmbereich 20 her. Die Zuführung
39 kann als Bohrung bzw. mit mehreren Bohrungen ausgeführt sein. Diese Bohrungen können
auf dem Umfang verteilt ausgeführt sein. Die Zuführung 39 kann symmetrisch zur parabelförmigen
Grauzone 38 angeordnet sein, das bedeutet, dass die Zuführung 39 in Richtung einer
zentralen Einströmungsrichtung 40 angeordnet ist. In Figur 2 ist die Zuführung 39
nicht in gleicher Richtung wie die zentrale Einströmrichtung 40 dargestellt, sondern
eine kleine Distanz weiter rechts.
[0028] Die Figur 3 zeigt im Wesentlichen dieselbe Anordnung wie in Figur 2. Auf eine Wiederholung
der Bezeichnung und Wirkungsweise der Bauteile wird daher verzichtet. Der Unterschied
in der Darstellung der Figur 3 liegt darin, dass ein Ausfall der Kühlmittelzuführung
36 durch ein Kreuz symbolisiert wird. Der Ausfall der Kühlmittelzuführung 36 führt
zu einer Erwärmung des Kühlbereichs 37. Dies führt zu einer Änderung der Temperatur
in der parabelförmigen Grauzone 38. In der Figur 3 ist zu sehen, dass die Grautöne
noch dunkler sind gegenüber der Grauzone in Figur 2. Das bedeutet, dass die Temperatur
erhöht ist gegenüber dem normalen Betrieb, der in Figur 2 zu sehen ist. Allerdings
ist der Temperaturunterschied zwischen dem normalen Betrieb, wie er in Figur 2 zu
sehen ist, und dem Störbetrieb, der in Figur 3 dargestellt ist, moderat. Das bedeutet,
dass das Material des Rotors 21 einen vergleichsweise geringen Temperatursprung erfährt.
[0029] Die Figur 4 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Anordnung. Die Kühlmittelzuführung
36 wird in einer ersten Ausführungsform in radialer Richtung 41 zur Rotationsachse
hin ausgebildet. Das bedeutet, dass im Betrieb der Kühldampf radial auf den Rotor
21 trifft. In ähnlicher Weise wird die Zuführung 39 gemäß Figur 4 derart ausgebildet,
dass im Betrieb ein Dampf aus dem Einströmbereich radial auf den Rotor 21 trifft.
[0030] Die Figur 5 zeigt eine alternative Ausführungsform zu der Ausführung gemäß Figur
4. Die Figur 5 zeigt, dass die Kühlmittelzuführung 36 derart ausgebildet ist, dass
im Betrieb der Kühldampf tangential auf den Rotor 21 trifft. Dazu wird die Kühlmittelzuführung
36 im Wesentlichen derart ausgeführt, dass die Abschirmung eine Bohrung erhält, durch
die der Dampf tangential auf den Rotor 21 treffen kann. Das führt zu einem Drall des
im Kühlbereich 37 befindlichen Dampfes. Die Zuführung 39 wird ebenso in einer alternativen
Ausführungsform derart ausgebildet, dass im Betrieb ein Dampf aus dem Einströmbereich
20 tangential auf den Rotor 21 trifft. Dies führt zu einer besseren Vermischung im
Kühlbereich 37.
[0031] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Strömungsmaschine, insbesondere Dampfturbine (2, 12, 13),
mit einem Einströmbereich (20) zum Zuführen von Dampf, einem drehbar gelagerten Rotor
(21),
einem Gehäuse, das um den Rotor (21) angeordnet ist, wobei zwischen dem Rotor (21)
und dem Gehäuse ein Strömungskanal (28) ausgebildet ist,
wobei der Strömungskanal (28) mit dem Einströmbereich (20) strömungstechnisch miteinander
verbunden ist,
mit einer Abschirmung (27), die derart ausgebildet ist, dass im Betrieb ein in den
Einströmbereich (20) strömender Dampf in den Strömungskanal (28) ablenkbar ist,
wobei die Abschirmung (27) eine Kühlmittelzuführung (36) aufweist, die derart ausgebildet
ist, dass im Betrieb ein Kühldampf in einen Kühlbereich (37), der zwischen der Abschirmung
(27) und dem Rotor (21) angeordnet ist, strömbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abschirmung (27) eine Zuführung (39) aufweist, die eine strömungstechnische Verbindung
zwischen dem Kühlbereich (37) und dem Einströmbereich (20) herstellt.
2. Strömungsmaschine nach Anspruch 1,
wobei die Strömungsmaschine zweiflutig ausgebildet ist.
3. Strömungsmaschine nach Anspruch 2,
wobei im Betrieb ein in den Einströmbereich (20) strömender Dampf durch die Abschirmung
(27) zum Teil in eine erste Flut (29) und zum Teil in eine zweite Flut (30) ablenkbar
ist.
4. Strömungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Abschirmung (27) vor einer ersten Schaufelstufe angeordnet ist.
5. Strömungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Abschirmung (27) um den Rotor (21) angeordnet ist.
6. Strömungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Kühlmittelzuführung (36) derart ausgebildet ist, dass im Betrieb der Kühldampf
radial auf den Rotor (21) trifft.
7. Strömungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Kühlmittelzuführung
(36) derart ausgebildet ist, dass im Betrieb der Kühldampf tangential auf den Rotor
(21) trifft.
8. Strömungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Zuführung (39) derart ausgebildet ist, dass im Betrieb ein Dampf aus dem
Einströmbereich (20) radial auf den Rotor (21) trifft.
9. Strömungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Zuführung (39) derart
ausgebildet ist, dass im Betrieb ein Dampf aus dem Einströmbereich (20) tangential
auf den Rotor (21) trifft.
10. Strömungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
mit einer Kühlmittelleitung, die direkt mit der Kühlmittelzuführung (36) verbunden
ist,
wobei im Betrieb der Kühldampf in der Kühlmittelleitung strömbar ist.
11. Dampfkraftanlage mit einer Strömungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Kühlmittelzuführung (39) mit einer kalten Zwischenüberhitzerleitung (8)
verbunden ist.