[0001] Die Erfindung betrifft eine Tieftonlautsprecheranordnung mit mehr als zwei Tieftonlautsprechern,
welche zueinander beabstandet an einer gemeinsamen Haltevorrichtung festgelegt sind.
[0002] Tieftonlautsprecher haben insbesondere dann, wenn sie in einem Lautsprechergehäuse
verbaut sind, die Eigenschaft, Schall omnidirektional, das heißt im Wesentlichen gleichförmig
in alle Raumrichtungen abzustrahlen. Die Abstrahlcharakteristik der Tieftonlautsprecher
ist insofern ungerichtet. In der Praxis führt dies zum einen dazu, dass in Ermangelung
einer Richtwirkung Bereiche beschallt werden, welche für die Beschallung eigentlich
nicht vorgesehen sind. Beispielsweise bei Konzerten wird der Schall in Richtung des
Publikums und zusätzlich in die Umgebung abgestrahlt. Unbeteiligte Anwohner werden
so gegebenenfalls in ihrem Bedürfnis nach Ruhe gestört. Zusätzlich können sich insbesondere
in geschlossenen Räumen durch die ungerichtete Schallabstrahlung ungewünschte Auslöschungserscheinungen
und Resonanzschwingungen (Verstärkung) einstellen, welche die Akustik beziehungsweise
Klangqualität insgesamt negativ beeinflussen und zu einer ungewünschten Inhomogenität
führen.
[0003] Eine Verbesserung in Richtung einer gerichteten Schallabstrahlung kann beispielsweise
mittels eines akustischen Dipols erreicht werden. Hierbei werden zwei Tieftonlautsprecher
einander paarweise so zugeordnet, dass sich eine insbesondere in Richtung einer Längsmittelachse
der paarweise angeordneten Tieftonlautsprecher orientierte gerichtete Schallabstrahlung
einstellt. Beispielsweise werden die Tieftonlautsprecher hierbei einander so zugeordnet,
dass die Dauermagnete mit den darin vorgesehenen Schwingspulen einander zugewandt
sind und dass die Lautsprechermembran der Tieftonlautsprecher entgegengerichtet orientiert
sind. Es ergibt sich dann eine Abstrahlcharakteristik, die die Form einer Acht aufweist.
Die Schallabstrahlung in eine seitliche Richtung wird hierbei reduziert.
[0004] Eine derartige Tieftonlautsprecheranordnung ist beispielsweise aus der
DE 10 2009 037 472 A1 bekannt. Hier sind zwei Tieftonlautsprecher in einem gemeinsamen Lautsprechergehäuse
vorgesehen. An dem Lautsprechergehäuse sind zwei Kammern für die Tieftonlautsprecher
vorgesehen. Die Kammern weisen jeweils Aussparungen im Bereich der Gehäusewandung
und eine weitgehend geschlossene Rückseite sowie eine weitgehend offene Vorderseite
auf. Aus der
DE 20 2012 008 642 U1 ist eine gattungsgemäße Tieftonlautsprecheranordnung bekannt. Es sind hierbei höhenversetzt
in einem gemeinsamen Gehäuse insgesamt acht Tieftonlautsprecher vorgesehen. Die insgesamt
acht Tieftonlautsprecher sind einander so zugeordnet, dass je vier Tieftonlautsprecher
zwei gegenüberliegenden Außenseiten des Lautsprechergehäuses zugeordnet sind und dort
regelmäßig beabstandet vorgesehen werden.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die gerichtete Schallabstrahlung einer
gattungsgemäßen Tieftonlautsprecheranordnung weiter zu verbessern und insbesondere
eine Tieftonlautsprecheranordnung mit einer variablen, einstellbaren Abstrahlcharakteristik
zur Verfügung zu stellen.
[0006] Zur Lösung der Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 dadurch gekennzeichnet, dass die Tieftonlautsprecher in einer Array-Anordnung vorgesehen
sind derart, dass die Tieftonlautsprecher in Bezug auf eine Längsmittelachse der Haltevorrichtung
längsverteilt angeordnet sind und/oder dass ein senkrecht zu der Längsmittelachse
bestimmter Abstand der Tieftonlautsprecher zur Längsmittelachse kleiner ist als 50
cm.
[0007] Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass infolge der Array-Anordnung
der Tieftonlautsprecher eine gerichtete Abstrahlung des Schalls in die Hauptabstrahlrichtung
erreicht wird. Es kann somit gezielt ein vorbestimmter Bereich beschallt werden, während
die Beschallung beispielsweise rückwärtiger beziehungsweise seitlicher Bereiche reduziert
oder vermieden wird. Durch die gerichtete Schallabstrahlung reduzieren sich somit
negative Einflüsse der unerwünschten, omnidirektionalen Schallemission und Auslöschungs-
sowie Resonanzeffekten infolge einer ungerichteten Schallabstrahlung ist wirksam vorgebeugt.
[0008] Beispielsweise können die Tieftonlautsprecher in der Array-Anordnung regelmäßig nach
Art einer 2x3-Matrix oder nach Art einer 3x4-Matrix angeordnet sein. Die Anordnung
der Tieftonlautsprecher kann insbesondere regelmäßig in Bezug zu der Längsmittelachse
der Array-Anordnung beziehungsweise symmetrisch zu der Längsmittelachse vorgesehen
sein. Entsprechend der jeweils geforderten Schallabstrahlcharakteristik kann eine
individuelle Orientierung für jeden einzelnen Tieftonlautsprecher vorgesehen sein.
Die Tieftonlautsprecher können insofern auch unregelmäßig angeordnet oder variabel
verteilt sein.
[0009] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die Tieftonlautsprecher
in einer Reihenanordnung als 1xN-Array an der Haltevorrichtung festgelegt sein. Es
ergibt sich vorteilhaft ein sehr kompakter Aufbau, welcher die Verwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung auch bei beengten Platzverhältnissen beispielsweise in einem Tonstudio
oder einer Diskothek erlaubt. Der senkrecht zur Längsmittelachse bestimmte Abstand
der Tieftonlautsprecher zur Längsmittelachse ist dabei Null und insofern kleiner als
50 cm.
[0010] Umfangreiche Untersuchungen des Anmelders haben hierbei gezeigt, dass die Verwendung
von mehr als zwei Tieftonlautsprechern die gerichtete Schallabstrahlung begünstigt,
wenn die Tieftonlautsprecher in einer Reihenanordnung hintereinander vorgesehen werden
und auf ein Gehäuse für die Tieftonlautsprecher verzichtet wird. Beispielsweise sind
die Tieftonlautsprecher koaxial in Bezug auf die gemeinsame Längsmittelachse vorgesehen,
welche sich in einer Grundmontageposition der Reihenanordnung durch die Schwingspulen
der einzelnen Tieftonlautsprecher und/oder einen Flächenmittelpunkt der Lautsprechermembranen
erstreckt. Die Grundmontageposition ist dabei definiert durch die Orientierung der
Längsmittelachse in einer Hauptabstrahlrichtung der Tieftonlautsprecheranordnung,
wobei das Trägheitsmoment um die Längsmittelachse minimiert ist.
[0011] Ein Frequenzbereich der Tieftonlautsprecher erstreckt sich von 0 Hz bis 200 Hz.
[0012] Die Tieftonlautsprecher können an der Haltevorrichtung beweglich festgelegt oder
fest montiert sein. Applikationsspezifisch kann so die Schallabstrahlung entweder
allein durch die Positionierung der Vorrichtung im Raum oder zusätzlich durch die
Wahl der Orientierung der einzelnen Tieftonlautsprecher beeinflusst werden.
[0013] Die Abstrahlcharakteristik der Tieftonlautsprecheranordnung kann in verschiedener
Weise beeinflusst beziehungsweise geändert werden. Beispielsweise kann durch die bewegliche
Festlegung der Tieftonlautsprecher an der Haltevorrichtung ein in Richtung der Längsmittelachse
bestimmtes Abstandsmaß benachbarter Tieftonlautsprecher individuell eingestellt und
frei gewählt werden. Benachbarte Tieftonlautsprecher können insofern regelmäßig oder
unregelmäßig beabstandet zueinander vorgesehen sein. Zusätzlich können wenigstens
einzelne und bevorzugt alle Tieftonlautsprecher der Tieftonlautsprecheranordnung um
eine und bevorzugt um zwei senkrecht zu der Längsrichtung orientierte Drehachsen verschwenkt
werden. Weiter besteht die Möglichkeit, Tieftonlautsprecher gleicher oder unterschiedlicher
Größe beziehungsweise Bauart vorzusehen und so die Abstrahlcharakteristik zu beeinflussen.
Darüber kann durch die Anordnung der Tieftonlautsprecher die Abstrahlcharakteristik
beeinflusst werden. Benachbarte Tieftonlautsprecher können beispielsweise mit einander
zugewandten Lautsprechermembranen beziehungsweise mit einander zugewandten Dauermagneten
vorgesehen sein. Beispielsweise kann eine Lautsprechermembran eines ersten Tieftonlautsprechers
benachbart zu einem Dauermagneten eines benachbarten zweiten Tieftonlautsprechers
vorgesehen sein. Jeweils besteht hierbei die zusätzliche Möglichkeit, durch das Abstandsmaß,
die Größe und die Parameter der Tieftonlautsprecher Einfluss auf die Abstrahlcharakteristik
zu nehmen. Insofern kann die Abstrahlcharakteristik applikationsspezifisch modifiziert
und individuell verändert beziehungsweise eingestellt werden. Vorteilhaft kann die
erfindungsgemäße Tieftonlautsprecheranordnung insofern beispielsweise in einem Tonstudio
oder zur Beschallung bei Konzerten oder in Musikhallen eingesetzt werden. Die erfindungsgemäße
Tieftonlautsprecheranordnung bietet darüber hinaus dem anspruchsvollen Musikhörer
die Möglichkeit, die Klangcharakteristik individuell und unter Berücksichtigung der
räumlichen Gegebenheiten im privaten Bereich zu optimieren.
[0014] Weitere Möglichkeiten zur Beeinflussung der Abstrahlcharakteristik bieten sich erfindungsgemäß
durch die individuelle Ansteuerung der einzelnen Tieftonlautsprecher. Beispielsweise
können die Tieftonlautsprecher der Tieftonlautsprecheranordnung gleichphasig angesteuert
werden. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, wenigstens einzelne Tieftonlautsprecher
gegenphasig oder phasenversetzt anzusteuern. Bei der gegenphasigen Ansteuerung wird
der Minuspol einer Schwingspule wenigstens eines einzelnen Tieftonlautsprechers mit
dem Pluspol der Schwingspulen von mindestens einem anderen Tieftonlautsprecher verbunden.
Bei der phasenversetzten Ansteuerung ist ein Ansteuersignal wenigstens eines Tieftonlautsprechers
um weniger als 180° phasenversetzt zu dem Ansteuersignal von mindestens einem weiteren
Tieftonlautsprecher ausgebildet. Die Realisierung der Ansteuerung kann hierbei auf
digitale Steuertechnik verzichten.
[0015] Aus den weiteren Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung sind weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung zu entnehmen. Dort erwähnte Merkmale
können jeweils einzeln für sich oder auch in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein. Die Zeichnungen dienen lediglich beispielhaft der Klarstellung der Erfindung
und haben keinen einschränkenden Charakter.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Tieftonlautsprecheranordnung in einer
Seitenansicht,
- Fig. 2
- die Tieftonlautsprecheranordnung nach Fig. 1 in einer Aufsicht,
- Fig. 3
- eine Prinzipdarstellung einer ersten Ansteuerschaltung für die Tieftonlautsprecheranordnung
nach Fig. 1,
- Fig. 4
- eine zweite Ansteuerschaltung für die Tieftonlautsprecheranordnung nach Fig. 1,
- Fig. 5
- eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Tieftonlautsprecheranordnung und
- Fig. 6
- eine Aufsicht auf eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Tieftonlautsprecheranordnung.
[0017] Eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Tieftonlautsprecheranordnung nach
den Fig. 1 und 2 sieht insgesamt vier Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 vor. Die vier
Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 sind in eine Längsrichtung 5 verteilt und aufgereiht
angeordnet. Die Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 sind an einer in die Längsrichtung
5 erstreckten Haltevorrichtung 6 beweglich festgelegt. Die Haltevorrichtung 6 ist
als offene Haltevorrichtung 6 gehäuselos ausgeführt. Auf die Tieftonlautsprecher 1,
2, 3, 4 umgebende Wandungen wird insofern vollständig verzichtet. Ein Abstandsmaß
m
12 zwischen einem ersten Tieftonlautsprecher 1 und einem zweiten Tieftonlautsprecher
2 ist größer gewählt als ein Abstandsmaß m
23 zwischen dem zweiten Tieftonlautsprecher 2 und einem dritten Tieftonlautsprecher
3. Wiederum kleiner ist ein Abstandsmaß m
34 zwischen dem dritten Tieftonlautsprecher 3 und einem vierten Tieftonlautsprecher
4. Die bewegliche Befestigung der Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 an der langgestreckt
ausgebildeten Haltevorrichtung 6 ist so gebildet, dass das Abstandsmaß m
12, m
23, m
34 benachbarter Tieftonlautsprecher variabel gewählt werden kann und individuell einstellbar
ist. Zusätzlich können die einzelnen Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 jeweils individuell
um eine senkrecht zu der Längsrichtung 5 orientierte erste Drehachse d
11, d
12, d
13, d
14 und um eine zu der ersten Drehachse d
11, d
12, d
13, d
14 und der Längsrichtung 5 senkrechte zweite Drehachse d
21, d
22, d
23, d
24 verschwenkt. Die Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 können in der jeweiligen Schwenkposition
über nicht dargestellte Befestigungsmittel einzeln oder gemeinsam arretiert werden.
[0018] Die Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 sind nach der vorliegenden Ausführungsform der
Erfindung jeweils baugleich ausgeführt. Jeder Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 verfügt
über einen Dauermagneten 7.1, 7.2., 7.3, 7.4, eine relativbeweglich zu dem Dauermagneten
7.1, 7.2, 7.3, 7.4 gehaltene Schwingspule 8.1, 8.2, 8.3, 8.4, einen von der Schwingspule
8.1, 8.2, 8.3, 8.4 zu Schwingungen angeregte Lautsprechermembran 9.1, 9.2, 9.3, 9.4
sowie einen die Lautsprechermembran 9.1, 9.2, 9.3, 9.4 stützenden Korb 10.1, 10.2,
10.3, 10.4. Der Korb 10.1, 10.2, 10.3, 10.4. ist mit dem Dauermagneten 7.1, 7.2, 7.3,
7.4 verbunden und dient der Festlegung des Tieftonlautsprechers 1, 2, 3, 4 an der
Haltevorrichtung 6. Jeweils sind zur elektrischen Kontaktierung der Tieftonlautsprecher
1, 2, 3, 4 an der Schwingspule 8.1, 8.2, 8.3, 8.4 ein Pluspol und ein Minuspol vorgesehen.
[0019] Die Anordnung der Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 ist so gewählt, dass der Dauermagnet
7.2 des zweiten Tieftonlautsprechers 2 der Lautsprechermembran 9.1 des ersten Tieftonlautsprechers
1 zugewandt ist. Analog ist der Dauermagnet 7.3 des dritten Tieftonlautsprechers 3
der Lautsprechermembran 9.2 des zweiten Tieftonlautsprechers 2 und der Dauermagnet
7.4 des vierten Tieftonlautsprechers 4 der Lautsprechermembran 9.3 des dritten Tieftonlautsprechers
3 zugewandt. Infolge der Bautiefe der Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 und des Abstandsmaßes
m
12, m
23, m
34 benachbarter Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 ragen die Dauermagnete 7.2, 7.3, 7.4
des zweiten, dritten und vierten Tieftonlautsprechers 2, 3, 4 in unterschiedlichem
Maße in ein durch die Lautsprechermembran 9.1, 9.2, 9.3 des ersten, zweiten und dritten
Tieftonlautsprechers 1, 2, 3 geformtes Membranvolumen 11 ein. Die Abstandsmaße m
12, m
23, m
34 sind insofern jeweils kleiner als die in die Längsrichtung 5 bestimmte Bautiefe der
Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4.
[0020] In einer Grundmontageposition der Tieftonlautsprecheranordnung nach den Fig. 1 und
2 sind die Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 jeweils so angeordnet, dass eine gemeinsame
Hauptabstrahlrichtung 13 der Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 gerade in die Längsrichtung
5 der Haltevorrichtung 6 erstreckt ist. Zusätzlich sind die Tieftonlautsprecher 1,
2, 3, 4 so aufgereiht, dass sie koaxial in Bezug auf eine gemeinsame Längsmittelachse
12 vorgesehen sind. Die Längsmittelachse 12 verläuft durch die Schwingspule 8.1, 8.2,
8.3, 8.4 und einen Flächenmittelpunkt der Lautsprechermembran 9.1, 9.2, 9.3, 9.4 für
jeden einzelnen Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4.
[0021] Die Abstrahlcharakteristik der dargestellten Tieftonlautsprecheranordnung kann nun
beispielsweise variiert werden, indem das Abstandsmaß m
12, m
23, m
34 der einzelnen Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 variiert oder die einzelnen Tieftonlautsprecher
1, 2, 3, 4 um die erste beziehungsweise zweite Drehachse d
11, d
12, d
13, d
14; d
21, d
22, d
23, d
24 geschwenkt werden. Eine Rotation um die zweite Drehachse d
21, d
22, d
23, d
24 kann um bis zu 180° ausgeführt werden mit der Folge, dass die Dauermagneten 7.1,
7.2, 7.3, 7.4 benachbarter Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 einander zugewandt sind.
[0022] Nach einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung kann das
Abstandsmaß m
12, m
23, m
34 benachbarter Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 gleich gewählt sein.
[0023] Weiter kann die Abstrahlcharakteristik beeinflusst werden über die elektrische Ansteuerung
der Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4. Wie in Fig. 3 exemplarisch dargestellt können
die Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 phasengleich angesteuert werden, indem jeweils
die Pluspole und jeweils die Minuspole miteinander verschaltet werden. Beispielsweise
kann die Ansteuerung von wenigstens einem Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 gegenphasig
erfolgen, indem der Minuspol von wenigstens einem Tieftonlautsprecher 3 mit dem Pluspol
der anderen Tieftonlautsprecher 1, 2, 4 verschaltet wird, vergleiche Fig. 4. Analog
wird mit dem Pluspol des einen Tieftonlautsprechers 3 und dem Minuspol der anderen
Tieftonlautsprecher 1, 2, 4 verfahren. Beispielsweise kann ein Phasenversatz von <
180° bei der Ansteuerung der Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 realisiert werden, indem
ein Ansteuersignal für wenigstens eine Schwingspule 8.1, 8.2, 8.3. 8.4 entsprechend
phasenversetzt zu einem weiteren Ansteuersignal einer weiteren Schwingspule 8.1, 8.2,
8.3. 8.4 ausgebildet ist.
[0024] Nach einer alternativen Ausführungsform der Erfindung gemäß Fig. 5 sind wieder vier
Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 an einer gemeinsamen, gehäuselosen Haltevorrichtung
6 festgelegt. Hierbei ist ein Dauermagnet 7.1 eines ersten Tieftonlautsprechers 1
einem Dauermagnet 7.2 eines zweiten Tieftonlautsprechers 2 zugewandt. Eine Lautsprechermembran
9.1 des ersten Tieftonlautsprechers 1 ist insofern abgewandt von einer Lautsprechermembran
9.2 des zweiten Tieftonlautsprechers 2 vorgesehen. Eine Orientierung eines dritten
Tieftonlautsprechers 3 und eines vierten Tieftonlautsprechers 4 entspricht grundsätzlich
der Orientierung des zweiten Tieftonlautsprechers 2 insofern, als dass ein Dauermagnet
7.3 des dritten Tieftonlautsprechers 3 der Lautsprechermembran 9.2 des zweiten Tieftonlautsprechers
2 und ein Dauermagnet 7.4 des vierten Tieftonlautsprechers 4 der Lautsprechermembran
9.3 des dritten Tieftonlautsprechers 3 zugewandt ist. Der dritte Tieftonlautsprecher
3 ist hier um die zweite Drehachse d
23 verschwenkt zu der Längsrichtung 5 vorgesehen. Es ergibt sich insofern aufgrund der
individuellen Orientierung der vier Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 und der relativen
Position derselben zueinander eine individuelle Abstrahlcharakteristik. Die Abstrahlcharakteristik
wird weiter dadurch beeinflusst, dass der erste Tieftonlautsprecher 1, der dritte
Tieftonlautsprecher 3 und der vierte Tieftonlautsprecher 4 baugleich ausgeführt sind,
während der zweite Tieftonlautsprecher 2 nach einer anderen Bauart kleiner ausgeführt
ist. Die elektrische Ansteuerung der Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 kann wie vorstehend
beschrieben gleichphasig, gegenphasig oder mit Phasenversatz erfolgen.
[0025] Lediglich exemplarisch werden für die beiden Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Tieftonlautsprecheranordnung jeweils vier Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 verwendet.
Grundsätzlich können drei oder mehr als vier Tieftonlautsprecher als Teil einer erfindungsgemäßen
Tieftonlautsprecheranordnung vorgesehen werden. Unabhängig von der Anzahl an Tieftonlautsprechern
sind diese in einer Reihenanordnung so vorgesehen, dass sich eine gerichtete und durch
die individuelle Orientierung der Tieftonlautsprecher beeinflussbare Abstrahlcharakteristik
einstellt.
[0026] Eine Array-Anordnung von insgesamt neun in Form einer 3x3-Matrix angeordneten Tieftonlautsprecher
1, 2, 3, 4 nach Fig. 6 umfasst eine plattenartige Haltevorrichtung 6, an der die Tieftonlautsprecher
1, 2, 3, 4 fest montiert oder beweglich vorgesehen werden können. Die Tieftonlautsprecher
1, 2, 3, 4 weisen eine unterschiedliche Bauart beziehungsweise eine individuelle Orientierung
in Bezug auf die Längsmittelachse 12 der Array-Anordnung auf. Insbesondere bilden
drei baugleiche Tieftonlautsprecher 1 eine mittlere Reihenanordnung. Drei weitere
Tieftonlautsprecher 2 sind von gleicher Bauart und in den beiden äußeren Reihen der
Array-Anordnung gleich orientiert angeordnet. Ein senkrecht zu der Längsmittelachse
12 bestimmter Abstand 14 der Tieftonlautsprecher 2 ist vorliegend kleiner als 50 cm.
Zwei zueinander benachbarte Tieftonlautsprecher 3 weisen in Bezug auf eine Schallabstrahlrichtung
eine um 90° gedrehte Orientierung und einen senkrecht zur Längsmittelachse 12 bestimmten
Abstand 14 von weniger als 50 cm auf. Ein vierter Tieftonlautsprecher 4 ist um 180°
gedreht zu den Tieftonlautsprechern 3 auf einer gegenüberliegenden Seite der Array-Anordnung
vorgesehen.
[0027] Indem der senkrecht zur Längsmittelachse 12 bestimmte Abstand 14 kleiner ist als
50 cm, ergibt sich für die Positionierung der Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 der erfindungsgemäßen
Array-Anordnung ein in Richtung der Längsmittelachse 12 erstrecktes zylindrisches
Volumen mit einem Durchmesser von weniger als 100 cm. Bezogen auf den Frequenzbereich
der Tieftonlautsprecher von 0 Hz bis 200 Hz ist so ein kompakter Wirkraum definiert,
in dem die Tieftonlautsprecher 1, 2, 3, 4 arraybeziehungsweise matrixartig positioniert
sind. Sie können dabei fest montiert oder beweglich angeordnet sein.
[0028] Gleiche Bauteile und Bauteilfunktionen sind durch gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet.
1. Tieftonlautsprecheranordnung mit mehr als zwei Tieftonlautsprechern (1, 2, 3, 4),
welche zueinander beabstandet an einer gemeinsamen, langgestreckten Haltevorrichtung
(6) festgelegt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Tieftonlautsprecher (1, 2, 3, 4) in einer Array-Anordnung vorgesehen sind derart,
dass die Tieftonlautsprecher (1, 2, 3, 4) in Bezug auf eine Längsmittelachse (12)
der Haltevorrichtung (6) längsverteilt angeordnet sind und/oder dass ein senkrecht
zu der Längsmittelachse (12) bestimmter Abstand (14) der Tieftonlautsprecher (2, 3,
4) zur Längsmittelachse (12) kleiner ist als 50 cm.
2. Tieftonlautsprecheranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tieftonlautsprecher (1, 2, 3, 4) in einer Reihenanordnung vorgesehen sind.
3. Tieftonlautsprecheranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tieftonlautsprecher (1, 2, 3, 4) beweglich an der Haltevorrichtung (6) festgelegt
sind.
4. Tieftonlautsprecheranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (6) als eine offene Haltevorrichtung (6) gehäuselos ausgeführt
ist.
5. Tieftonlautsprecheranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Tieftonlautsprecher (1, 2, 3, 4) koaxial in Bezug auf die gemeinsame Längsmittelachse
(12) vorgesehen sind, wobei die Längsmittelachse (12) sich jedenfalls in der Grundmontageposition
durch eine Schwingspule (8.1, 8.2, 8.3, 8.4) und/oder einen Flächenmittelpunkt einer
Lautsprechermembran (9.1, 9.2, 9.3, 9.4) eines jeden Tieftonlautsprechers (1, 2, 3,
4) erstreckt und/oder in eine Längsrichtung (5) der Haltevorrichtung (6) orientiert
vorgesehen ist.
6. Tieftonlautsprecheranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein in die Längsrichtung (5) bestimmtes Abstandsmaß (m12, m23, m34) benachbarter Tieftonlautsprecher (1, 2, 3, 4) individuell eingestellt und/oder variabel
einstellbar ist und/oder dass benachbarte Tieftonlautsprecher (1, 2, 3, 4) regelmäßig
beabstandet vorgesehen sind.
7. Tieftonlautsprecheranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einzelne und bevorzugt alle Tieftonlautsprecher (1, 2, 3, 4) um eine und
bevorzugt um zwei senkrecht zu der Längsrichtung (5) orientierte Drehachsen (d11, d12, d13, d14; d21, d22, d23, d24) schwenkbar an der Haltevorrichtung (6) gehalten sind.
8. Tieftonlautsprecheranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass benachbarte Tieftonlautsprecher (1, 2, 3, 4) eine regelmäßige Orientierung aufweisen
derart, dass die von einer Schwingspule (8.1, 8.2, 8.3) eines Tieftonlautsprechers
(1, 2, 3) zur Schwingung angeregte Lautsprechermembran (9.1, 9.2, 9.3) einem Dauermagneten
(7.2, 7.3, 7.4) eines benachbarten weiteren Tieftonlautsprechers (2) zugeordnet ist.
9. Tieftonlautsprecheranordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandsmaß (m12, m23, m34) zwischen dem einen Tieftonlautsprecher (1, 2, 3) und dem benachbarten weiteren Tieftonlautsprecher
(2, 3, 4) derart gewählt ist, dass der Dauermagnet (7.2, 7.3, 7.4) des benachbarten
weiteren Tieftonlautsprechers (2) in ein von der Lautsprechermembran (9.1, 9.2, 9.3)
des einen Tieftonlautsprechers (1, 2, 3) geformtes Membranvolumen (11) eingreift.
10. Tieftonlautsprecheranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Dauermagnete (7.1, 7.2, 7.3, 7.4) oder die Lautsprechermembranen (9.1, 9.2, 9.3,
9.4) benachbarter Tieftonlautsprecher (1, 2, 3, 4) einander zugewandt vorgesehen sind.
11. Tieftonlautsprecheranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Tieftonlautsprecher (1, 2, 3, 4) gleichphasig verschaltet sind derart, dass jeweils
die Pluspole der Schwingspulen (8.1, 8.2, 8.3, 8.4) der Tieftonlautsprecher (1, 2,
3, 4) und jeweils die Minuspole der Schwingspulen (8.1, 8.2, 8.3. 8.4) der Tieftonlautsprecher
(1, 2, 3, 4) miteinander verbunden sind.
12. Tieftonlautsprecheranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Tieftonlautsprecher (1, 2, 3, 4) phasenversetzt und/oder gegenphasig angesteuert
sind derart, dass der Pluspol wenigstens einer Schwingspule (8.1, 8.2, 8.3, 8.4) mit
dem Minuspol mindestens einer weiteren Schwingspule (8.1, 8.2, 8.3, 8.4) verschaltet
ist und/oder dass ein Ansteuersignal für die wenigstens eine Schwingspule (8.1, 8.2,
8.3, 8.4) und ein weiteres Ansteuersignal für die mindestens eine weitere Schwingspule
(8.1, 8.2, 8.3, 8.4) einen Phasenversatz von > 0° und < 180° aufweisen.
13. Tieftonlautsprecheranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass jedenfalls einzelne Tieftonlautsprecher (1, 2, 3, 4) eine gleiche Größe und bevorzugt
einen gleichen Membrandurchmesser aufweisen und/oder gleicher Bauart sind.
14. Tieftonlautsprecheranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Tieftonlautsprecher (1, 2, 3, 4) unterschiedlicher Größe und/oder
Bauart vorgesehen sind.
15. Tieftonlautsprecheranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsmittelachse (12) in einer Grundmontageposition der Tieftonlautsprecher (1,
2, 3, 4) in einer gemeinsamen Hauptabstrahlrichtung (13) erstreckt orientiert ist
und/oder dass die Längsmittelachse (12) eine Symmetrieachse der Array-Anordnung bildet
und/oder dass die Längsmittelachse (12) sich in die Längsrichtung (5) erstreckt.