[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Handwerkzeug, insbesondere in Form eines pneumatisch
angetriebenen Schlagschraubers mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruches 1.
[0002] Gattungsgemäße Schlagschrauber mit rotierenden Eingriffswerkzeugen sind in unterschiedlichen
Ausführungsvarianten mit mechanischen, elektromotorischen oder pneumatischen Antrieben
bekannt. Solche Schlagschrauber dienen im Allgemeinen dem Anziehen oder Lösen von
Schraubverbindungen, d.h. von Schrauben und/oder Gewindemuttern, v.a. wenn für die
entsprechenden Anzieh- und/oder Lösevorgänge hohe Drehmomente benötigt werden.
[0003] Unter einem Schlagschrauber wird im vorliegenden Zusammenhang ein Werkzeug verstanden,
das eine schnell oder langsam rotierende Werkzeugwelle mit einem endseitig daran angeordneten
Passungswerkzeug wie bspw. einer sog. Sechskant-Stecknuss o. dgl. mit einem Schlagwerk
kombiniert, das eine in Rotationsrichtung der Werkzeugwelle gerichtete und einer Drehbewegung
überlagerte schlagende Hin- und Herbewegung ausübt. Auf diese Weise überlagert ein
solcher Schlagschrauber einer drehenden Löse- oder Anziehbewegung eines mit dem Passungswerkzeug
wie z.B. der Stecknuss verbundenen Sechskant-Schraubenkopfes bzw. einer Sechskant-Gewindemutter
eine schlagende Drehbewegung bzw. schlagende Impulse, die in Festzieh- oder Löserichtung
auf den Schraubenkopf bzw. auf die Gewindemutter wirken und die es damit ermöglicht,
eine sehr fest sitzende Schraubverbindung unter Aufbringung eines geringeren Drehmomentes
zu lösen als dies ohne gleichzeitige Schlagbewegung möglich wäre. Entsprechendes gilt
für ein Festziehen einer solchen Schraubverbindung, bei der durch den gleichzeitigen
Einsatz des Schlagwerks ebenfalls ein höheres Anzugsdrehmoment erreichbar ist als
bei herkömmlichen Schraubwerkzeugen ohne begleitendes Schlagwerk.
[0004] Elektrisch arbeitende Geräte weisen eine von einem Elektromotor angetriebene Werkzeugwelle
und ein dem Einsatzzweck nach ausgestaltetes Schlagwerk auf. Der Vorteil elektrischer
Schlagschrauber liegt in der dauerhaften Bereitstellung kleiner und mittlerer Drehmomente
bei relativ kompakten Gerätegrößen und damit eine in gewissem Umfang vorliegende Ortsunabhängigkeit,
da zu ihrem Betrieb in der Regel nur ein Anschluss an das örtliche Energienetz oder,
sofern dies nicht direkt möglich ist, an einen zu einem solchen Zweck vorgesehenen
Generator hergestellt werden muss. Bedingt durch die Entwicklungen auf dem Sektor
der Energiespeichertechnologien sind auch Geräte, die mit Akkumulatoren ausgestattet
sind, immer häufiger zu finden, wobei sich ihr Einsatzgebiet meist auf den Heimanwenderbereich
bzw. auf semiprofessionelle Anwendungen beschränkt.
[0005] Bei höheren Anforderungen hinsichtlich der Einsatzdauer und/oder der zu bewältigenden
Drehmomente sowie im professionellen Einsatz werden normalerweise druckluftbetriebene
bzw. pneumatisch arbeitende Schlagschrauber eingesetzt. Solche pneumatisch arbeitenden
Schlagschrauber besitzen in der Regel einen Lamellenmotor, welcher durch Druckluft
in Rotation versetzt wird und auf diese Weise die mit dem Lamellenmotor drehfest verbundene
Werkzeugwelle antreibt. Ein internes Schlagwerk kann bspw. einen Energiespeicher und
geeignete Einrichtungen zum Einleiten der in Drehrichtung wirkenden Schlagimpulse
in die rotierende Werkzeugwelle aufweisen. Wie oben erwähnt, können am stirnseitigen
vorderen Ende der Werkzeugwelle die unterschiedlichsten Werkzeugaufsätze angeordnet
sein, bspw. Schraubköpfe mit Sechs- oder Vielkant, sog. Schraubnüsse, mit denen insbesondere
Schraubverbindungen festgezogen oder gelöst werden können, wobei das Anzugdrehmoment
üblicherweise sehr exakt einstellbar ist. Beim Lösen und Anziehen solcher Schraubverbindungen
ist normalerweise die Schlagfunktion, bei der schnelle Schlagfolgen in radialer Richtung
der Werkzeugwelle erzeugt werden, unverzichtbar.
[0006] Aus der
DE 10 2011 051 121 A1 ist bereits ein Schlagschrauber bekannt, welcher einen verbesserten Umschalter aufweist.
Der Umschalter ist an einem Außengehäuse des Schlagschraubers vorgesehen. Ein am Außengehäuse
vorgesehener Handgriff umfasst einen Lufteintritts- und einen Luftaustrittskanal.
Das Außengehäuse ist mit einer Aufnahmeausnehmung ausgestattet, welche einen mit dem
Motor verbundenen Vorwärts- und Rückwärtsdreh-Lufteintrittskanal aufweist. Sobald
Luft in einen der Lufteintrittskanäle eintritt, dreht sich der Motor. Über einen Schalter,
der eine Betätigungsstange aufweist, welche einerseits mit dem Lufteintrittskanal
und andererseits mit einem Abzug verbunden ist, kann der Lufteintrittskanal geöffnet
bzw. geschlossen werden. Der Umschalter umfasst ein Umschaltventil, welches mit einer
Druckstange verbunden ist. Sobald ein Nutzer die Druckstange drückt, wird das Umschaltventil
gedreht, sodass eine Durchgangsöffnung mit dem Vorwärtsdreh- bzw. Rückwärtsdreh-Lufteintrittskanal
in Fluchtung gebracht werden kann.
[0007] Die
US 2011/0088921 A1 beschreibt eine Steuerungsvorrichtung für eine Drehgeschwindigkeitskontrolle eines
Druckluftwerkzeuges. Dabei ist eine Luftversorgungseinheit mit einer Lufteinlassleitung
verbunden und versorgt ein regelbares Ventil mit Luft. Über das regelbare Ventil kann
der Luftstrom über Leitungen zum Druckluftmotor des Druckluftwerkzeuges gelangen.
Der Regelungsprozess wird über einen Ein-/Ausschalter betätigt. Die Umdrehungen der
Antriebswelle können durch einen Umdrehungsgeschwindigkeitssensor erfasst werden.
Ein Geschwindigkeitssignal wird an einen Mikrokontroller übertragen, welcher die aktuelle
Drehgeschwindigkeit mit der Soll-Geschwindigkeit vergleicht. Mittels eines Kontrollsignals
kann die Drehgeschwindigkeit über das regelabre Ventil angepasst werden.
[0008] In der
DE 23 14 769 A wird eine Drehmomentbegrenzungsvorrichtung für einen Drehschlagschrauber offenbart.
Der Drehschlagschrauber umfasst dazu einen druckluftbetriebenen Motor, welcher über
eine Zuführungsleitung mit einer Druckluftquelle verbunden ist. In der Zuführungsleitung
befinden sich ein als Schalter dienendes 3/2-Wegeventil, ein verstellbares Drosselventil,
ein als Handschalter dienendes 3/2-Wegeventil und zur Änderung des Umlaufsinns ein
4/2-Wegeventil. Von den sich innerhalb des Schlagschraubers befindenden Luftkanälen
sind zwischen dem 3/2-Wegeventil und dem Druckluftmotor Steuerleitungen abgezweigt,
welche an eine gemeinsame Steuerleitung angeschlossen sind. Die Steuerleitung führt
zu einem als Verstärker dienenden 3/2-Wegeventil, welches an ein Zeitventil angeschlossen
ist, das wiederum über ein Drosselrückschlagventil an das als Schalter dienende 3/2-Wegeventil
angeschlossen ist. Bei Betätigung des 3/2-Wegeventils kann Druckluft von der Druckquelle
durch die Zuführungsleitung, das 3/2-Wegeventil sowie dem Luftkanal zum Motor strömen.
Gleichzeitig wird über die Steuerleitungen Steuerluft dem 3/2-Wegeventil zugeführt,
welches damit in Schaltstellung gebracht werden kann. Dadurch wird das Zeitventil
betätigt, wodurch die Luftzufuhr zum Motor unterbrochen wird.
[0009] Im Interesse einer leichten Handhabung und einer Reduzierung der Belastungen für
den Benutzer sollten diese Schlagschrauber bei hohem Leistungsvermögen möglichst kompakt
und möglichst leicht sein, wozu der pneumatische Antrieb aufgrund der damit möglichen
hohen Leistungsdichte seinen Betrag liefert. Allerdings befinden sich bei herkömmlichen
Schlagschraubern mit ihren handbetätigten Schaltern und Ventilen einige Drosselstellen,
welche die Leistungsdichte in unerwünschter Weise reduzieren, bzw. die eine entsprechende
Erhöhung des Versorgungsluftdrucks zur Beibehaltung einer gewünschten Leistungsdichte
erfordern.
[0010] Das vorrangige Ziel der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, das zur Erledigung
der oben genannten Aufgaben verwendete Handwerkzeug soweit zu verbessern, dass die
mit seiner Verwendung in Zusammenhang stehenden Fehlerquellen weitestgehend eliminiert
werden, die Handhabung verbessert und die Arbeitsgeschwindigkeit gesteigert wird.
Außerdem soll der mit der Erfindung zur Verfügung gestellte Schlagschrauber bei einfachster
Bedienbarkeit eine möglichst hohe Leistungsdichte aufweisen.
[0011] Diese genannten Ziele der Erfindung werden mit den Gegenständen der unabhängigen
Ansprüche erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den abhängigen Ansprüchen.
[0012] Zur Erreichung des oben formulierten Ziels schlägt die vorliegende Erfindung ein
Handwerkzeug mit einer rotierender Werkzeugwelle vor, die mit einem Schlagwerk zur
Ausübung und/oder Erzeugung einer in radialer Richtung auf die Werkzeugwelle wirkenden
periodischen Schlagfunktion gekoppelt ist. Die Werkzeugwelle des Handwerkzeuges wird
mit Druckluft beaufschlagt, die für die gewünschte Rotation mit vorgebbarer Umdrehungsgeschwindigkeit
und/oder mit definierbarem Drehmoment sorgt. Die Druckluft wirkt normalerweise auf
eine Turbine, die den pneumatischen Druck und den pneumatischen Volumenstrom in eine
schnelle Rotation der Werkzeugwelle umsetzt. Am stirnseitigen Ende der Werkzeugwelle
können unterschiedliche Werkzeugaufsätze angeordnet sein, bspw. Schraubköpfe mit Außen-
oder Innensechskant, sog. Schraubnüsse, mit denen insbesondere Schraubverbindungen
festgezogen oder gelöst werden können. Auch andere Stecknüsse mit speziellen Passungen
können mit dem Schlagschrauber rotierend angetrieben werden.
[0013] Das erfindungsgemäße Handwerkzeug benötigt ein Betätigungselement zur Vorgabe der
verschiedenen Funktionen des Handwerkzeuges und/oder zur Beeinflussung verschiedener
Betriebsparameter. Dieses Betätigungselement ist gemäß der vorliegenden Erfindung
durch wenigstens einen elektrischen Schalter gebildet. Zwar könnte das Betätigungselement
grundsätzlich und in einer einfachsten Bauweise durch ein außen an einem Werkzeuggehäuse
bzw. an einem Werkzeughandgriff angeordnetes Betätigungselement zur manuellen Aktivierung
des rotatorisch wirkenden Druckluftantriebes für die Werkzeugwelle und/oder der radial
wirkenden Schlagfunktion und/oder zur Vorwahl einer Drehrichtung der Werkzeugwelle
gebildet sein. Allerdings ist dies keinesfalls einschränkend zu verstehen, da insbesondere
einem durch einen elektrischen Schalter gebildeten Betätigungselement auch komplexere
Aufgaben zugewiesen sein können. So kann das Betätigungselement auch Teil einer komplexeren
Steuerungselektronik bzw. einer Mikroprozessorsteuerung sein, das in Abhängigkeit
von verschiedenen weiteren Parametern wie bspw. einer Drehmomenterfassung für eine
Aktivierung, Abschaltung oder Drehrichtungsumkehr sorgen kann. Außerdem können zumindest
Teile der Funktionen des erfindungsgemäßen Handwerkzeuges fernsteuerbar sein.
[0014] Dabei ist entsprechend der vorliegenden Erfindung zwischen einem Druckluftanschluss
des Handwerkzeuges und dem Druckluftantrieb der Werkzeugwelle wenigstens ein vorgesteuertes
5/3-Wegeventil zur Aktivierung sowie zur Steuerung der Funktionen des Handwerkzeuges
angeordnet. Dieses Mehrwegeventil ist mit dem wenigstens einen Betätigungselement
wirkverbunden und von diesem ansteuerbar. Wahlweise kann bei dem erfindungsgemäßen
Handwerkzeug das 5/3-Wegeventil durch ein elektromagnetisch vorgesteuertes 5/3-Wegeventil
gebildet sein. Dieses kann insbesondere über elektrische Leitungsverbindungen mit
dem wenigstens einen Betätigungselement gekoppelt und somit von diesem ansteuerbar
sein. Ebenso möglich sind jedoch auch Vorsteuerung mit piezoelektrischen Aktoren oder
eine elektromotorische Vorsteuerung, die z.B. mit Spindelantrieben auf die Vorsteuerventile
des 5/3-Wegeventils wirken kann. Weitere Ausführungsvarianten der Vorsteuerung sind
denkbar und von der vorliegenden Erfindung mitumfasst.
[0015] Die Verwendung des elektromagnetisch, piezoelektrisch oder elektromotorisch vorgesteuerten
5/3-Wegeventils wirkt sich insbesondere vorteilhaft sowohl auf den Luftdurchsatz als
auch auf die Konstruktion des erfindungsgemäßen Handwerkzeugs aus. So treten bspw.
bei einer im Stand der Technik verwendeten Kombination aus 5/2-Wegeventil als Richtungsschieber
und einem zusätzlichen Kugelsitzventil zur Unterbrechung des Luft- bzw. pneumatischen
Volumenstroms unerwünschte Drossel- und Widerstandsverluste in der Zuleitung, im Druckschalter
und im Richtungsschieber auf, wobei die Drossel- bzw. Widerstandsverluste umso größer
sind, je mehr Bauteile sich im pneumatischen Volumenstrom befinden bzw. Bestandteil
desselben sind. Um diesen Widerstandsverlust, welcher in der beschriebenen Konfiguration
den Ausgangsdruck des pneumatischen Volumenstroms um ein Drittel oder mehr zu reduzieren
vermag, zu vermindern, ist es in einem ersten Schritt vorgesehen, die Kombination
aus Kugelsitzventil und 5/2-Wegeventil im erfindungsgemäßen Handwerkzeug durch ein
vorgesteuertes 5/3-Wegeventil zu ersetzen, wodurch insbesondere auf den Einbau eines
drosselnd wirkenden Kugelsitzventils verzichtet werden kann, so dass sich weniger
Bauteile in der Zuleitung, d.h. im pneumatischen Volumenstrom befinden; dies vereinfacht
nicht nur die Gesamtkonstruktion des erfindungsgemäßen Schlagschraubers, sondern ermöglicht
auch die Optimierung der Leitungs- und Luftführung für den pneumatischen Volumenstrom.
Eine mechanische Umschaltung des Druckluftstromes ist nun weiterhin uneingeschränkt
möglich, allerdings beschränkt sich diese auf die Vorsteuerluft, so dass sich bezüglich
des Luftdurchsatzes wesentlich günstigere Bedingungen ergeben.
[0016] Besonders vorteilhaft ist es nun, wenn die Vorsteuerung des 5/3-Wegeventils durch
eine elektromagnetische, piezoelektrische oder elektromotorische Vorsteuerung gebildet
ist, da sich hierbei bezüglich der Ansteuerlogik, der Schalteranordnung, der Steuerbarkeit
und ggf. Fernsteuerbarkeit weitere Vorteile ergeben können. Die Vorsteuerleitungen
des 5/3-Wegeventils können jeweils elektromagnetische und/oder piezoelektrische oder
auch elektromotorische Ansteuerungen aufweisen. Das Betätigungselement für die Vorsteuerung
kann in einer einfachen Bauausführung bspw. durch wenigstens einen elektrischen Taster,
Schalter, eine Tastwippe, Schaltwippe, o.ä. gebildet sein, wobei wahlweise auch mehrere
dieser Elemente bzw. Schalter oder Schaltelemente für verschiedene Funktionalitäten
- hier sei bspw. die Drehrichtungsumkehr für den Druckluftantrieb genannt - vorgesehen
sein können.
[0017] Das wenigstens eine elektrische Betätigungselement bzw. der elektrische Schalter
ist normalerweise über elektrische Leitungen mit dem magnetisch oder auf andere Weise
(z.B. piezoelektrisch oder elektromotorisch) vorgesteuerten 5/3-Wegeventil gekoppelt;
wird es betätigt, so wird ein Stromkreis geschlossen, woraufhin sich der jeweilige,
in diesem Stromkreis befindliche Magnet oder der in diesem Stromkreis befindliche
Aktor oder Antrieb betätigt wird, welcher den gewünschten Schaltvorgang durchführt
bzw. auslöst. Auf diese Weise muss z.B. der Richtungsschieber für die Druckluft nicht
mehr auf rein mechanischem Wege, bspw. mittels einer von der Seite per Hand ausgeübten
Schlagbewegung, in die gewünschte Position verschoben werden; stattdessen kann der
selbe Effekt mittels eines vergleichsweise sanften Drucks auf ein elektrisches Betätigungselement
ausgelöst werden, welches über eine Vorsteuerung die eigentliche Verschiebung des
Richtungsschiebers auslöst. Gleichermaßen können diese Schaltfunktionen oder zumindest
Teile dieser Schaltfunktionen durch eine Mikroprozessorsteuerung und/oder eine (Teil-)Fernsteuerung
übernommen werden.
[0018] Diese Art der Betätigung kann zusätzliche Vorteile mit sich bringen, da durch eine
seitliche oder rotatorische Schlagbewegung, auch wenn sie mit geringer Kraft durchgeführt
wird, das Handwerkzeug in Richtung der Schlagbewegung ausgelenkt bzw. leicht verdreht
wird und deshalb vom Benutzer durch eine entsprechende Gegenbewegung oder Haltekraft
wieder stabilisiert werden muss. Ein solcher Vorgang erfordert zusätzlichen Kraft-
und Zeitaufwand und verringert infolgedessen die für die weitere Bearbeitung bspw.
eines Radwechsels benötigte Reaktionszeit, wohingegen derselbe Vorgang, wird er z.B.
über eine elektromagnetische Vorsteuerung des 5/3-Wegeventils ausgelöst, die Position
des Richtungsschiebers verändert, ohne die Lage des Handwerkzeugs selbst merklich
zu beeinflussen.
[0019] Wahlweise kann der wenigstens eine elektrische Schalter jedoch auch über anders gestaltete
Leitungsverbindungen oder auch über Funkverbindungen mit dem Wegeventil gekoppelt
sein, so dass das Wegeventil zwar über elektrische Signalleitungen mit dem Schalter
gekoppelt sein und kommunizieren kann. Dieser muss jedoch nicht zwingend durch einen
physisch vorhandenen Schalter am Gerät gebildet sein, sondern kann auch ein virtuelles
Bauteil in einer komplexeren Steuerung und/oder einer Fernsteuerung sein, wodurch
die die Sicherheit gegen Fehlbetätigungen sowie auch die Schaltgeschwindigkeit erhöht
und damit die Reaktionszeiten auf äußere Zustandsänderungen reduziert werden können.
Dies kann sich bspw. dann positiv auswirken, wenn die Vibrationen, welche beim Betrieb
eines solchen Handwerkzeugs normalerweise entstehen, dazu führen können, die Reaktion
des Benutzers oder seine Konzentrationsfähigkeit zu beeinträchtigen.
[0020] Die elektrische Energie, welche zur Versorgung des Stromkreises und/oder zur Betätigung
des elektromagnetisch, piezoelektrisch oder auf andere Weise vorgesteuerten 5/3-Wegeventils
bzw. eventuell weiterer vorhandener und im Folgenden noch genannter Komponenten (wie
bspw. ein Funkmodul und/oder eine Mikroprozessorsteuerung) benötigt wird, kann entweder
von im Handwerkzeug eingebauten Batterien bzw. Akkumulatoren zur Verfügung gestellt
werden oder über eine Zuleitung aus externer Quelle erfolgen, bspw. durch Anschluss
an eine Spannungsquelle, welche ihrerseits wiederum mit dem öffentlichen Energieversorgungsnetz
verbunden ist und welche die für den Schaltvorgang des vorgesteuerten 5/3-Wegeventils
und gegebenenfalls die für den Betrieb weiterer Komponenten verfügbare elektrische
Leistung zu liefern vermag. Sofern eine externe Energiequelle für die elektrische
Stromversorgung genutzt werden soll, ist es sinnvoll, die Zuleitungen hierfür mit
der Luftleitung zu koppeln, bspw. durch Integration von isoliert geführten elektrischen
Leitungen in die Außenhülle einer Druckluftleitung, die zum Schlagschrauber führt
und mit diesem pneumatisch gekoppelt ist.
[0021] Zur Kontrolle des gewählten Betriebsmodus und/oder der korrekten Funktion kann es
vorteilhaft sein, das erfindungsgemäße Handwerkzeug mit Anzeigemitteln auszustatten,
welche die entsprechenden Informationen auf optischem und/oder mechanischem und/oder
akustischem Weg an den Benutzer und gegebenenfalls weitere Personen übermitteln können.
Geeignete Anzeigemittel können z.B. Anzeigefenster mit mechanisch verstellbaren Schiebeelementen
sein, welche v.a. bei manueller Betätigung des Richtungsschiebers sinnvoll sein können.
Besonders geeignet können Leuchtmittel, insbesondere Leuchtdioden, sog. LEDs sein,
welche die relevanten Informationen mittels unterschiedlicher Farbgebung, Blinkfolgen,
o.ä. zur Verfügung stellen können. Auch sind Anzeigeelemente mit alphanumerischer
Anzeigefunktion denkbar, im Weiteren auch solche, welche eine größere Informationsmenge
auf einem am Gerät angebrachten bzw. in diesem integrierten Display abbilden können.
[0022] Bei einer weiteren vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Handwerkzeugs können
zwischen dem oder zusätzlich zu dem wenigstens einen Betätigungselement und dem Wegeventil
weitere Eingriffsmöglichkeiten und/oder Schnittstellen für komplexere Steuerungen
wie bspw. Fernsteuerung, automatische Drehrichtungswahl, automatische Abschaltung
bei Erreichen eines einstellbaren Grenzdrehmoments etc. vorgesehen sein, die im elektrischen
Kreis berücksichtigt sein können. Hierbei kann bspw. vorgesehen sein, dass die komplexere
Steuerung mit einer besonders vorteilhaft mit dem erfindungsgemäßen Gerät zu kombinierenden
Drehmomenterfassung gekoppelt sein kann, um auf diese Weise weitere Eingriffsmöglichkeiten
zu eröffnen, so z.B. eine Abschaltung nach Erreichung eines definierbaren Grenzdrehmoments
o. dgl.
[0023] In diesem Zusammenhang kann es zudem sinnvoll sein, das erfindungsgemäße Handwerkzeug
mit einer Steuerungs- und Kontrolleinrichtung auszustatten, welche die vom Handwerkzeug
bzw. dessen Sensorik zur Verfügung gestellten Daten, welche in Form von Spannungswerten,
Impulszahlen, Umdrehungszahlen, Zeitwerten, etc. vorliegen können, auswertet. Hierfür
wird vorausgesetzt, dass das Handwerkzeug die zur Ermittlung und Übertragung benötigte
Sensorik und die zur Übertragung der ermittelten Daten benötigten Übertragungsmittel
aufweist. Die Steuerungs- und Kontrolleinrichtung selbst wird üblicherweise von einer
Mikrocontrollereinheit gebildet, welche die verfügbaren Daten auswertet und in für
die vorhandene Aktorik umsetzbare Steuerbefehle überführt.
[0024] Alternativ oder zusätzlich kann das erfindungsgemäße Handwerkzeug auf kabelgebundenem
und/oder auch kabellosem Weg mit einer externen Steuer- und/oder Kontrolleinrichtung
verbunden sein, welche die vom Handwerkzeug bzw. dessen Sensorik übermittelten Daten
in eine für die weitere Verarbeitung auswertbare Form überführt und auf diese Weise
einer in der Regel per Software erfolgenden Auswertung zugänglich macht. Die aus der
Auswertung resultierenden Steuerbefehle können bei Bedarf im Anschluss auf gleichem
Weg wieder an das erfindungsgemäße Handwerkzeug bzw. dessen Aktoren und/oder externer,
mit dem Handwerkzeug durch elektrische, optische oder pneumatische Kabel und/oder
Leitungen verbundener Einrichtungen übermittelt und von diesen ausgeführt werden.
[0025] Im Weiteren kann vorgesehen sein, dass die der externen Steuer- und/oder Kontrolleinrichtung
übermittelten Daten in bzw. von dieser gespeichert und dort für eine weitergehende
Auswertung, ausgehend von einer größeren Datenbasis, gespeichert werden.
[0026] Auch kann es möglich sein, dass aus einer unmittelbar erfolgten Auswertung Schlussfolgerungen
abgeleitet werden, welche direkt und/oder im weiteren Verlauf zu gleichen und/oder
unterschiedlichen Handlungsverläufen führen können. So kann bspw. die Ermittlung eines
Grenzdrehmoments vorgesehen sein, bei dessen Überschreitung der erfindungsgemäße Schlagschrauber
von der integrierten oder der externen Steuerungseinheit einen Stopp-Befehl erhält
und infolgedessen den Anzieh- oder Lösevorgang beendet. Durch die Kombination mit
einem weiteren Parameter, z.B. der für den jeweiligen Vorgang benötigten Zahl von
Umdrehungen der Werkzeugwelle können weitere Entscheidungsmuster abgeleitet und definiert
werden, so z.B. eine Drehzahl- und/oder Drehmomentregelung, Drehrichtungsumkehr und
vieles mehr.
[0027] Ausgehend von einer der oben genannten Möglichkeiten bzw. einer Kombination aus mehreren
der genannten, kann es nun sein, dass Bauteile, welche bisher für den Betrieb des
Schlagschraubers unabdingbar benötigt wurden und daher fester Bestandteil der Gesamtkonstruktion
waren, nunmehr flexibel im oder am Schlagschrauber oder sogar entfernt von diesem
angeordnet werden können; insbesondere kann es auch sein, dass geeignete mechanische
Komponenten durch elektronische Komponenten und/oder Schaltbefehle ersetzbar sind.
So kann es z.B. möglich sein, dass die Einstellung der Drehrichtung der Werkzeugwelle
auf verschiedene Weise vorgenommen werden kann, sei es durch Einbau eines entsprechenden
mechanischen Schalters o.ä. im Schlagschrauber selbst, durch Einbau eines elektronischen
Schalters/Tasters im Gerät, durch Bereitstellung der Funktion durch ein externes Gerät
wie bspw. einem Fußschalter und/oder durch Übermittlung der Wahl der Drehrichtung
durch eine externe Steuer- und/oder Kontrolleinrichtung, so dass die Wahl der Drehrichtung
der Werkzeugwelle manuell durch den Bediener des Handwerkzeugs und/oder automatisiert
durch eine Steuer- und/oder Kontrolleinrichtung, gegebenenfalls auch - in Abhängigkeit
von weiteren Einflussparametern - durch beide vorgenommen werden kann.
[0028] Diese Art der Steuerung ermöglicht es, Arbeitsabläufe teilweise oder sogar nahezu
vollständig zu automatisieren. Bspw. kann die externe Steuer- und/oder Kontrolleinrichtung
über geeignete Parameter, wie Messung der Umdrehungszahl der Werkzeugwelle, o.ä.,
Ermitteln des Drehmoments, Messung eines Zeitintervalls, etc. das erfolgreiche Lösen
einer Schraube ermitteln, das Handwerkzeug automatisch abschalten und die Drehrichtung
auf 'Festziehen' vorwählen, ohne dass der Bediener zu diesem Zweck tätig werden muss.
Jener kann sich daher bereits auf den 'Festzieh-Vorgang` vorbereiten und den Vorgang
starten, sobald die Voraussetzungen dafür erfüllt sind. Ebenso kann nun das Ende dieses
Vorgangs ermittelt werden, z.B. durch Erreichen eines vorbestimmten Drehmoments, woraufhin
das Handwerkzeug automatisch abgeschaltet werden kann. Es ist weiterhin möglich, dass
der Abschaltvorgang des Werkzeugs unmittelbar nach dem Festziehen der Schraube als
Signal zur Freigabe des Fahrzeugs dienen kann ohne dass der Bediener des Werkzeugs
in dieser Hinsicht tätig werden muss.
[0029] Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der
beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente
zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen,
da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert
im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen
Schlagschraubers.
Fig. 2 zeigt ein schematisches Schaltbild einer ersten Variante eines Ventils zur
Steuerung des Schlagschraubers gemäß Fig. 1.
Fig. 3 zeigt ein schematisches Schaltbild einer zweiten Variante eines Ventils zur
Steuerung des Schlagschraubers gemäß Fig. 1.
Fig. 4 zeigt ein schematisches Schaltbild einer dritten Ausführungsvariante einer
Steuerung für den Schlagschrauber.
[0030] Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen
verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren
dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die
dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße
Vorrichtung ausgestaltet sein kann und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
[0031] Die schematische Darstellung der Fig. 1 zeigt eine mögliche praktische Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäßen Handwerkzeugs am Beispiel eines Schlagschraubers 10, der in
einem Gehäuse 12 einen rotatorisch wirkenden Druckluftantrieb aufweist, mit dem eine
stirnseitig aus dem Gehäuse 12 herausgeführte Werkzeugwelle 14 in eine Rotation versetzt
werden kann. Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Werkzeugwelle 14 eine Vierkantpassung
16 zum Aufstecken handelsüblicher Werkzeugaufsätze (nicht gezeigt) auf, die bspw.
ein gebräuchliches Zollmaß aufweisen kann. An einer Unterseite des länglichen Werkzeuggehäuses
12 befindet sich ein pistolenartiger Handgriff 18, der eine Einhandführung und -betätigung
des Schlagschraubers 10 ermöglicht. Innerhalb des Gehäuses 12 befindet sich weiterhin
ein hier nicht gezeigtes Schlagwerk, das der Erzeugung bzw. Ausübung einer in Drehrichtung
auf die Werkzeugwelle 14 wirkenden periodischen Schlagfunktion dient. Ggf. kann die
Schlagfunktion des Schlagwerks abschaltbar sein.
[0032] Am Handgriff 18 ist weiterhin ein in der Darstellung der Fig. 1 als Tastelement ausgebildetes
Betätigungselement 20 vorgesehen, mit dem durch manuellen Eingriff bzw. Vorwahl der
rotatorisch wirkende Druckluftantrieb für die Werkzeugwelle 14 und/oder die radial
wirkende Schlagfunktion und/oder die Vorwahl einer Drehrichtung der Werkzeugwelle
14 aktivierbar bzw. einstellbar sind. Das Betätigungselement 20 oder die Betätigungselemente
20 können bspw. als Druckschalter, als Schiebeschalter o. dgl. ausgebildet sein, die
über elektrische Verbindungsleitungen mit einer Steuerung für den Schlagschrauber
10 gekoppelt sind. Das hinter dem Handgriff 18 an einem unteren Bereich der hinteren
Stirnseite des Gehäuses 12 angeordnete weitere Betätigungselement 21 kann ein Drehrichtungsschalter
sein. Die Darstellung der Fig. 1 lehnt sich hierbei an die Konfiguration herkömmlicher
Schlagschrauber an, die über einen mechanischen Schieberschalter zur Drehrichtungsvorwahl
verfügen. Es sei jedoch an dieser Stelle betont, dass nur eine einfache Ausführungsvariante,
die in Fig. 2 als Schaltbild gezeigt ist, über einen solchen oder ähnlichen Schieber
verfügt, wogegen elektrische oder mikroprozessorgesteuerte Drehrichtungsschalter oder
eine Konfiguration gemäß Fig. 3 kein derartiges Betätigungselement 21 benötigen. Daher
ist darauf hinzuweisen, dass das Handwerkzeug bzw. der Schlagschrauber 10 bei einer
solchen Ausführung (z.B. gemäß Fig. 3) keinen solchen Schieber am Gehäuse 12 aufweisen
wird, sondern entweder einen kleineren oder unauffälligeren Schalter oder kein von
außen erkennbares Schaltelement, da seine Funktionen von der Mikroprozessorsteuerung
oder z.B. von einer Funkfernsteuerung übernommen sind.
[0033] An einer Unterseite des pistolenartigen Handgriffes 18 befindet sich ein Druckluftanschluss
22 zur Druckluftversorgung des Schlagschrauber 10 über eine Druckluftleitung 24, die
bspw. mit einer stationären oder mobilen Druckversorgung wie einem Kompressor oder
wahlweise auch einem wiederbefüllbaren Druckspeicher (nicht dargestellt) in Verbindung
stehen kann.
[0034] Im gezeigten Ausführungsbeispiel befindet sich an einer der herausgeführten Werkzeugwelle
14 mit der Vierkantpassung 16 gegenüber liegenden rückwärtigen Stirnseite des Gehäuses
12 ein z.B. elektromagnetisch oder piezoelektrisch oder auf andere Weise vorgesteuertes
5/3-Wegeventil 26 zur Aktivierung sowie zur Steuerung der Funktionen des Handwerkzeuges
bzw. des Schlagschraubers 10, das mit dem wenigstens einen Betätigungselement 20 und/oder
dem weiteren Betätigungselement 21 wirkverbunden und von diesem ansteuerbar ist. Gemäß
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem Steuerventil um ein vorgesteuertes
5/3-Wegeventil 26, das über elektrische Leitungsverbindungen mit dem wenigstens einen
Betätigungselement 20 und/oder mit dem weiteren Betätigungselement 21 oder auch mit
weiteren Schaltelementen (siehe Fig. 4) gekoppelt ist, so dass durch eine manuelle
oder automatisierte Betätigung des Schalters bzw. Betätigungselements 20 und/oder
21 bei zuvor vorgewählter Drehrichtung die Werkzeugwelle 14 in Rotation versetzt wird.
[0035] Es kann sich bei dem Ventil auch um ein einfach vorgesteuertes, z.B. um ein pneumatisch
vorgesteuertes 5/3-Wegeventil 28 handeln, wie es in der Fig. 2 in seiner sinnvollen
Verschaltung als einfachste Ausführungsvariante einer Funktionssteuerung für den Schlagschrauber
10 gezeigt ist. Hierbei ist das weitere Betätigungselement 21 sinnvoll als manueller
Drehrichtungsschieber ausgebildet, der an der in Fig. 1 gezeigten Stelle sitzt und
funktional und räumlich dem Ventil 28 zugeordnet ist. Der Schalter am Handgriff 18,
d.h. das erste Betätigungselement 20 wirkt hierbei als Schieber-, Sitz- oder Kugelventil
o. dgl., oder auch als Freigabeschalter, der mit einer elektrischen Steuerung zur
An- oder Abschaltung des Versorgungsdrucks für den Antrieb des Schlagschraubers 10
gekoppelt ist.
[0036] Die schematische Darstellung der Fig. 2 zeigt eine einfachste Ausführungsvariante
einer Beschaltung eines 5/3-Wegeventils 28 mit pneumatischer Betätigung bzw. Vorsteuerung,
wie sie bei dem erfindungsgemäßen Schlagschrauber 10 prinzipiell zum Einsatz kommen
kann. Wie es das Schaltbild erkennen lässt, befindet sich der Steuerschalter 40 in
der Steuerdruckleitung 48, was gleichzeitig die drohenden Drosselverluste verdeutlicht,
die eine solche Anordnung mit sich bringt. Die hier nicht eingezeichnete Hauptdruckleitung
geht durch den Griff des Schlagschraubers 10 (vgl. Fig. 1) und mündet mittig am 5/3-Wegeventil
28, und zwar am mittigen Hauptdruckanschluss P.
[0037] Der oben erkennbare Drehrichtungsumschalter ist durch das zweite Betätigungselement
21 gebildet, der die Vorsteuerleitungen 49 für die Vorsteuerung des gezeigten 5/3-Wegeventils
28 mit der Steuerdruckleitung 48 verbindet. Das 5/3-Wegeventil 28 ist gemäß der Fig.
2 mechanisch bzw. pneumatisch geschaltet. Der Drehrichtungsumschalter bzw. das zweite
Betätigungselement 21 ist ein reiner Umschalter, der eine der beiden Vorsteuerleitungen
49 mit Druck beaufschlagt und die jeweils andere Vorsteuerleitung 49 versperrt, so
dass der Steuerkolben 44 in die entsprechende Richtung gedrückt wird, wodurch sich
das unten gezeigte Anschlussbild für einen Stillstand oder für eine der beiden Drehrichtungen
des Antriebsmotors des Schlagschraubers 10 ergibt.
[0038] Der Vorteil einer solchen Konfiguration liegt zwar darin, dass alle Schaltfunktionen
rein pneumatisch gesteuert sind, so dass auf eine zusätzliche elektrische Stromversorgung
verzichtet werden kann. Allerdings können der Steuerschalter 40 in der Steuerdruckleitung
48 sowie der Umschalter 21 Nachteile in Form von Drosselverlusten mit sich bringen,
die es je nach Konfiguration erforderlich machen, mit insgesamt höheren pneumatischen
Drücken zu arbeiten, um die Drosselverluste auszugleichen.
[0039] Die Darstellung der Fig. 3 verdeutlicht die Verschaltung eines elektromagnetisch
vorgesteuerten 5/3-Wegeventils 26 zur Steuerung der rotierenden Werkzeugwelle 14 des
Schlagschraubers 10. Wie erwähnt, kann das 5/3-Wegeventil 26 eine elektromagnetische,
eine piezoelektrische, eine elektromotorisch oder anders wirkende Vorsteuerung 30
aufweisen. Das Schaltbild eines solchen 5/3-Wegeventils 26 ist unterhalb der Schnittansicht
des Ventils 26 angedeutet; dort ist erkennbar, dass es sich um ein Ventil 26 mit drei
Schaltstellungen und insgesamt fünf unterschiedlich zu verschaltenden Druckanschlüssen
handelt, wodurch sowohl die Aktivierung des Drehantriebs als auch dessen Drehrichtungsvorwahl
ermöglicht ist. Oberhalb der Schnittansicht des Ventils 26 sind elektrische Schaltsymbole
des Betätigungselementes 20 angedeutet, die über eine elektrische Verbindung zur Vorsteuerung
30 des Ventils 26 eine Vorwahl der Drehrichtung wie auch ein Ein- und Ausschalten
des Drehantriebs des Schlagschraubers 10 ermöglichen.
[0040] Wie der obere Teil der Fig. 3 mit den elektrischen Schaltungskomponenten erkennen
lässt, benötigt das 5/3-Wegeventil 26 nur sehr wenige Komponenten, die in ihrer Gesamtheit
das Betätigungselement 20 bilden können. Dies sind eine elektrische Energieversorgung,
z.B. in Gestalt einer Batterie oder eines Akkumulators, ein Drucktaster zur Aktivierung
des Druckluftantriebs, der mit der Vorsteuerung 30 des 5/3-Wegeventils 26 gekoppelt
ist und mit dieser zusammenwirkt. Außerdem wird ein Umschalter für die Drehrichtung
benötigt, der wie im gezeigten Ausführungsbeispiel durch einen einfachen elektrischen
Umschalter gebildet sein kann.
[0041] Die Darstellung der Fig. 4 verdeutlicht eine vorteilhaftere weitere Ausbaustufe des
erfindungsgemäßen Schlagschraubers 10, der sich aufgrund seiner elektrischen Vorsteuerung
30 für das 5/3-Wegeventil 26 besonders gut zur Beschaltung mit einer Mikroprozessorsteuerung
32 eignet. Diese kann nicht nur eine Schnittstelle 34 zu einem CAN-Bus liefern, sondern
auch alle anderen Schalt- und/oder Abschaltfunktionen (Beschaltung 36) übernehmen,
u.a. auch eine automatische Abschaltung bei Erreichen oder Überschreiten eines definierbaren
Grenzdrehmoments. Auch Funkverbindungen zu einer zentralen Überwachungsstation wird
durch eine solche Mikroprozessorsteuerung 32 ermöglicht. Damit sind zahlreiche weitere
Funktionen denkbar, wie Protokollierungen der auftretenden Momente, automatische Abschaltungen,
Drehzahlregelungen etc.
[0042] Definierbare Sollmomente erlauben bei Bedarf eine zentrale Überwachung und/oder Einflussnahme
von einer entfernten Schalt- oder Steuerzentrale bzw. Messwarte.
[0043] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 10
- Schlagschrauber, Handwerkzeug
- 12
- Gehäuse, Werkzeuggehäuse
- 14
- Werkzeugwelle
- 16
- Vierkantpassung
- 18
- Handgriff, Werkzeughandgriff
- 20
- Betätigungselement, Schalter
- 21
- weiteres Betätigungselement, Drehrichtungsumkehr
- 22
- Druckluftanschluss
- 24
- Druckluftleitung
- 26
- 5/3-Wegeventil (elektromagnetisch, piezoelektrisch o.ä. vorgesteuert)
- 28
- 5/3-Wegeventil (einfach vorgesteuert)
- 30
- Vorsteuerung
- 32
- Mikroprozessorsteuerung
- 34
- Schnittstelle
- 36
- weitere Beschaltung
- 40
- Steuerschalter
- 44
- Steuerkolben
- 48
- Steuerdruckleitung
- 49
- Vorsteuerleitung
1. Mit Druckluft betriebenes Handwerkzeug (10) mit rotierender Werkzeugwelle (14), die
mit einem Schlagwerk zur Erzeugung bzw. Ausübung einer in radialer Richtung auf die
Werkzeugwelle (14) wirkenden periodischen Schlagfunktion gekoppelt ist, mit wenigstens
einem, durch wenigstens einen elektrischen Schalter gebildeten Betätigungselement
(20) zur manuellen Aktivierung des rotatorisch wirkenden Druckluftantriebes für die
Werkzeugwelle (14) und/oder der radial wirkenden Schlagfunktion und/oder zur Vorwahl
einer Drehrichtung der Werkzeugwelle (14), wobei zwischen einem Druckluftanschluss
(22) des Handwerkzeuges (10) und dem Druckluftantrieb der Werkzeugwelle (14) wenigstens
ein vorgesteuerten 5/3-Wegeventil (26) zur Aktivierung sowie zur Steuerung der Funktionen
des Handwerkzeuges (10) angeordnet ist, das mit dem wenigstens einen Betätigungselement
(20) wirkverbunden ist und von diesem bzw. über dieses ansteuerbar ist.
2. Handwerkzeug nach Anspruch 1, bei dem das vorgesteuerte 5/3-Wegeventil (26) elektromagnetisch
oder piezoelektrisch oder elektromotorisch vorgesteuert ist.
3. Handwerkzeug nach Anspruch 2, bei dem die Vorsteuerleitungen des 5/3-Wegeventils (26)
jeweils elektromagnetische und/oder piezoelektrische Ansteuerungen bzw. Vorsteuerungen
(30) aufweisen.
4. Handwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem das Betätigungselement (20)
am Handwerkzeug (10) angeordnet ist, insbesondere an einem Werkzeughandgriff (18).
5. Handwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem das Betätigungselement (20)
mit einer elektronischen Schaltung und/oder Mikroprozessorsteuerung (32) gekoppelt
ist.
6. Handwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem zwischen dem wenigstens einen
Betätigungselement (20) und dem 5/3-Wegeventil (26) weitere Eingriffsmöglichkeiten
und/oder Schnittstellen für komplexere Steuerungen (32) angeordnet sind, die im elektrischen
Kreis berücksichtigt sind.
7. Handwerkzeug nach Anspruch 6, bei dem die komplexere Steuerung (32) mit einer im Handwerkzeug
(10) implementierten vorhandenen Drehmomenterfassung gekoppelt ist.
8. Handwerkzeug nach Anspruch 6 oder 7, bei dem das Betätigungselement Teil der komplexeren
Steuerung und/oder Mikroprozessorsteuerung (32) ist und in Abhängigkeit von der Drehmomenterfassung
für eine Aktivierung, Abschaltung oder Drehrichtungsumkehr sorg.
9. Handwerkzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 8, bei der die komplexere Steuerung oder
Mikroprozessorsteuerung (32) mit einer Drehrichtungsumkehr für den Druckluftantrieb
für die Werkzeugwelle (14) zusammenwirkt, die mit dem 5/3-Wegeventil (26) gekoppelt
bzw. von diesem auslösbar ist.
10. Handwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, das eine Steuer- und/oder Kontrolleinrichtung,
insbesondere in Form eines Mikrokontrollers, umfasst, welche vom Handwerkzeug (10)
bzw. einer Sensorik zur Verfügung gestellte Daten auswertet.
11. Handwerkzeug nach Anspruch 10, bei dem die Wahl der Drehrichtung der Werkzeugwelle
(14) manuell durch den Benutzer des Handwerkzeugs (10) und/oder automatisiert durch
die Steuer- und/oder Kontrolleinrichtung vorgebbar ist.
12. Handwerkzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 11, bei dem die Schlagfunktion und/oder
der Antrieb der Werkzeugwelle (14) derart mit der Drehmomenterfassung gekoppelt ist,
dass zumindest eine der Funktionen bei Erreichen eines voreinstellbaren Grenzdrehmomentes
automatisch abschaltbar ist.
13. Handwerkzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 12, bei der die komplexere Steuerung oder
Mikroprozessorsteuerung (32) über eine drahtlose Datenverbindung mit einer Schalt-
und/oder Überwachungszentrale koppelbar und/oder steuerbar ist.