HINTERGRUND DER ERFINDUNG
1. Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zerkleinern von Material, insbesondere
von medizinischem Abfallmaterial, mit
- a) einem Zerkleinerungsrotor, der um eine Drehachse umläuft und mindestens ein Messer
trägt, und mit
- b) einem ersten Gegenmesser, das mit dem Messer des Zerkleinerungsrotors zusammenarbeitet.
2. Beschreibung des Standes der Technik
[0002] Derartige Vorrichtungen zum Zerkleinern sind als großvolumige Zerkleinerungsmaschinen
mit leistungsstarken Antrieben für den Zerkleinerungsrotor bekannt und werden beispielsweise
in der Holzindustrie oder der Abfallwirtschaft eingesetzt.
[0003] Für diese Zerkleinerungsmaschinen haben sich verschiedene Methoden entwickelt, wie
das zu zerkleinernde Material an den Zerkleinerungsrotor herangeführt bzw. zwischen
die Messer und die Gegenmesser gebracht wird.
[0004] So ist beispielsweise aus der
DE 200 11 402 U1 eine Zerkleinerungsmaschine bekannt, bei der ein Schieber über einem zylindrisch
gebogenen Boden verschiebbar ist und das zu zerkleinernde Material gegen den Rotor
drückt.
[0005] Aus der
EP 1 048 353 A1 ist ferner eine Zerkleinerungsmaschine mit einer ortsfest in einem Gehäuse angebrachte
Zuführwand offenbart, die mit ihrem oberen Rand an einem Beschickungsfenster am Gehäuse
angrenzt. Die Zuführwand ist derart geneigt angestellt, dass durch das Beschickungsfenster
zugeführtes zu zerkleinerndes Material auf ihrer Oberfläche hinunterrutscht. Am unteren
Rand der Zuführwand wird das zu zerkleinernde Material einem Stopfer zugeführt, welcher
es gegen die Umfangsfläche eines Zerkleinerungsrotors drückt.
[0006] Nachteilig an bisher bekannten Zerkleinerungsmaschinen ist, dass sich die Zufuhr
des zu zerkleinernden Materials zum Rotor nur schlecht dosieren lässt.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Zerkleinerungsvorrichtung zu schaffen, die hinsichtlich
der Zufuhr des zu zerkleinernden Materials flexibler ist.
[0008] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung eingangs genannter Art gelöst, bei der
c) eine Zuführplatte vorgesehen ist, die um eine Schwenkachse drehbar gelagert ist
und die mit einem Aktuator, insbesondere mit einem Elektromotor, derart verbunden
ist, dass die Stellung der Zuführplatte um die Schwenkachse mit Hilfe des Aktuators
variiert werden kann, und dass
d) die Schwenkachse der Zuführplatte so bezüglich der Drehachse des Zerkleinerungsrotors
angeordnet ist, dass
- die Zuführplatte mit Hilfe des Aktuators in eine Zuführstellung bringbar ist, in der
das zu zerkleinernde Material auf einer ersten Hauptfläche der Zuführplatte aufliegen
und entlang dieser in Richtung zu dem Zerkleinerungsrotor entlanggleiten kann, und
dass
- die Zuführplatte mit Hilfe des Aktuators in eine erste Andrückstellung bringbar ist,
in der das zu zerkleinernde Material ebenfalls mit der ersten Hauptfläche der Zuführplatte
an den Zerkleinerungsrotor angedrückt und zwischen dem Messer und dem ersten Gegenmesser
zerkleinert wird.
[0009] Die Erfinder haben erkannt, dass insbesondere bei kleineren Zerkleinerungsmaschinen,
die für Antriebsmotoren mit kleineren Nennleistungen ausgelegt sind, eine gegenüber
den bisherigen Zufuhrmethoden bessere Dosierung der Materialzufuhr notwendig ist.
Ansonsten gerät zu viel Material auf einmal zwischen die Messer und die Gegenmesser,
wodurch sich Leistungsaufnahme des Antriebsmotors des Zerkleinerungsrotors erhöht.
Zudem besteht bei kleineren Zerkleinerungsmaschinen eine erhöhte Gefahr, dass der
Zerkleinerungsrotor blockiert, wenn zu viel Material auf einmal zugeführt wird.
[0010] Dies stellt insbesondere dann ein Problem dar, wenn die Zerkleinerungsmaschine wie
in den weiter unten erläuterten Ausführungsbeispielen eine Zerkleinerungsmaschine
ist, mit der medizinischer Abfall in Krankenhäusern in unmittelbarer Nähe zu den Patientenzimmern
und Operationsbereichen zerkleinert werden soll. Denn dort steht generell nur eine
230 Volt Einphasenstromversorgung zur Verfügung, sodass die Maximalleistung des Antriebsmotors
bei etwa 3,5 kW liegt. Alternativ kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch mit 400
V versorgt werden und eine Antriebsleistung von 5,5 kW aufweisen. Als Antriebsmotoren
sind hierbei sowohl reine Elektromotoren als auch Hydraulikmotoren denkbar. Weitere
Einsatzgebiete, die für die erfindungsgemäße Vorrichtung in Betracht kommen, sind
beispielsweise das Zerkleinern von Lebensmittelresten oder von Informationsträgern
(Papierakten, elektronische Datenträger usw.).
[0011] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass dann, wenn die Zuführplatte einer Zerkleinerungsvorrichtung
drehbar gelagert ist und ihre Position steuerbar ist, diese mehrere Funktionen innerhalb
der Zerkleinerungsvorrichtung übernehmen kann.
[0012] Zum einen kann die Zuführplatte als Rutsche mit variabler Steigung verwendet werden,
wodurch sich die Materialzufuhr in Richtung zum Zerkleinerungsrotor hin steuern lässt.
Zum anderen, kann die Zuführplatte als Andrücker verwendet werden, so dass das zu
zerkleinernde Material schnellst möglich von dem Zerkleinerungsrotor erfasst werden
kann. Auf diese Weise kann durch die Integration beider Funktionen in einer einzigen
Komponente ein kostengünstiger Aufbau und Betrieb der Vorrichtung erreicht werden.
[0013] Entscheidend kommt es also darauf an, dass ein Überschwenken der Zuführplatte über
deren Schwenkachse hinweg bezüglich des Zerkleinerungsrotors möglich ist.
[0014] Unter dem Begriff einer Zuführplatte soll dabei nicht zwangsweise eine planparallele
Platte verstanden werden.
[0015] Vielmehr handelt es sich um ein Bauteil, das zumindest eine Hauptfläche aufweist,
auf der das zu zerkleinernde Material in Richtung des Zerkleinerungsrotors rutschen
kann. Insbesondere kann die Zuführplatte in ihrer Geometrie auch an den Umfang des
Zerkleinerungsrotors angepasst sein.
[0016] Im Allgemeinen werden die Drehachse des Zerkleinerungsrotors und die Schwenkachse
der Zuführplatte parallel zueinander angeordnet sein.
[0017] Vorteilhaft ist, wenn in der Zuführstellung die Steigung der ersten Hauptfläche der
Zuführplatte gegenüber der Horizontalen zumindest im Bereich von circa 15° bis 25°,
vorzugsweise 10° bis 45°, nochmals vorzugsweise 5° bis 85°, variierbar ist. Dadurch
ist der Vorschub, mit welchem das zu zerkleinernde Material dem Zerkleinerungsrotor
zugeführt wird, auf eine einfache Weise stufenlos und bedarfsgerecht steuerbar. Insbesondere
kann durch die Wahl kleinerer Steigungen, die Zufuhr von Material zum Zerkleinerungsrotor
vollständig gestoppt werden.
[0018] Um das Material in möglichst kurzer Zeit energieeffizient zu zerkleinern oder um
Blockaden des Zerkleinerungsrotors zu lösen, kann vorgesehen sein, dass der Zerkleinerungsrotor
in beiden Drehrichtungen betreibbar ist.
[0019] Hierzu kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Drehachse des Zerkleinerungsrotors
und die Schwenkachse der Zuführplatte eine Ebene definieren, die die Vorrichtung in
zwei Teilbereiche aufteilt und dass sich in dem ersten Teilbereich das erste Gegenmesser
und in dem zweiten Teilbereich ein zweites Gegenmesser befindet. Insbesondere kann
es von Vorteil sein, wenn die Ebene einen spitzen Winkel mit der Vertikalen schließt.
Durch die asymmetrische Schneidraumgeometrie ist ein unterschiedliches Schneidverhalten
der Vorrichtung in den zwei Drehrichtungen gegeben.
[0020] Ferner kann die Zuführplatte an einem Ende um die Schwenkachse drehbar gelagert sein.
Dadurch ergibt sich eine größere Wirklänge der Hauptfläche der Zuführplatte, mit welcher
diese das zu zerkleinernde Material an den Zerkleinerungsrotor andrückt. In der Ebene
der Zuführplatte entsteht zudem auf diese Weise zwischen der Schwenkachse und dem
Gehäuse der Vorrichtung ein größtmöglicher Durchgangsraum für das medizinische Abfallmaterial.
[0021] Damit das Material effizient zerkleinert wird, kann ein derartiger Durchgangsraum
auch zwischen Schwenkachse und Oberfläche des Zerkleinerungsrotors vorteilhaft sein.
Konkret kann vorgesehen sein, dass die Drehachse des Zerkleinerungsrotors und die
Schwenkachse der Zuführplatte derart voneinander beabstandet sind, dass bei einer
Änderung der Drehrichtung des Zerkleinerungsrotors das zu zerkleinernde Material dem
zweiten Gegenmesser zuführbar ist. Dabei gelangt das zu zerkleinernde Material durch
den geschaffenen Durchgangsraum in den zweiten Teilbereich der Vorrichtung. Um das
Material dabei leichter zu überführen, kann es zudem zweckmäßig sein, dass die Zuführplatte
in einer Zwischenstellung gebracht wird, so dass diese zusammen mit dem Zerkleinerungsrotor
eine Art Trichter bildet, welcher das zu zerkleinernde Material führt.
[0022] Ferner kann vorteilhaft sein, wenn bei einer Änderung der Drehrichtung des Zerkleinerungsrotors
die Zuführplatte in eine zweite Andrückstellung bringbar ist, in der das zu zerkleinernde
Material mit einer zweiten Hauptfläche der Zuführplatte an den Zerkleinerungsrotor
angedrückt und zwischen dem Messer und dem zweiten Gegenmesser zerkleinert wird. Hierzu
wird die Zuführplatte ausgehend von der ersten Andrückstellung bzw. von der Zwischenstellung
um ihre Schwenkachse in die entgegengesetzte Richtung gedreht. Die Zuführplatte kann
also wie eine Art "Flipper" zum Andrücken bei einer Drehung des Zerkleinerungsrotors
in der einen oder der anderen Drehrichtung verwendet werden.
[0023] Um die Zerkleinerungsleistung zu vergrößern und verschiedene Schnittgeometrien zu
gewährleisten, kann vorgesehen sein, dass am zweiten Gegenmesser, insbesondere dadurch,
dass das zweite Gegenmesser nicht radial zum Zerkleinerungsrotor angeordnet ist, eine
andere Schnittgeometrie vorgesehen ist als an dem ersten Gegenmesser.
[0024] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Zuführplatte um die Schwenkachse einen
Schwenkbereich von mindestens 200°, insbesondere von mindestens 270°, aufweist. Ein
großer Schwenkbereich der Zuführplatte geht mit einem großen Abstand der Schwenkachse
zu dem Zerkleinerungsrotor einher. Dadurch ist zum einen ein großer Umfangsbereich
des Zerkleinerungsrotors nutzbar. Durch den größeren Volumen zwischen Zuführplatte
und Zerkleinerungsrotor ist zum anderen eine größere Menge an zu zerkleinerndem Material
der Vorrichtung auf einmal zuführbar.
[0025] Zur Steuerung der Vorrichtung kann eine Steuereinrichtung vorgesehen sein, welche
den Aktuator der Zuführplatte und den Zerkleinerungsrotor derart ansteuert, dass die
Leistungsaufnahme des Zerkleinerungsrotors die maximale Leistungsvorgabe nicht übersteigt.
Dazu kann die Steuerungseinrichtung in Abhängigkeit der Leistungsaufnahme des Antriebsmotors
des Zerkleinerungsrotors in der Zuführstellung die Steigung der Hauptfläche der Zuführplatte
variieren und/oder in der Andrückstellung durch Einstellen unterschiedlicher Winkelstellungen
die Anpresskraft des Materials an den Zerkleinerungsrotor variieren. Die Steuerungseinrichtung
kann auch die Drehrichtung des Zerkleinerungsrotors und dessen Sollgeschwindigkeit
ändern und dabei die Zuführplatte in die zweite Andrückstellung schwenken.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0026] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. In diesen zeigen:
- Figur 1
- eine Schnittansicht der Vorrichtung zum Zerkleinern von Material in einer Ruhestellung
nach der Materialzufuhr durch einen Bediener;
- Figur 2
- eine Schnittansicht der Vorrichtung zu einem späteren Zeitpunkt in einer Zuführstellung;
- Figur 3
- eine Schnittansicht der Vorrichtung zu einem späteren Zeitpunkt, in dem die Zuführplatte
das zugeführte Material an den Zerkleinerungsrotor andrückt;
- Figur 4
- eine Schnittansicht der Vorrichtung zu einem späteren Zeitpunkt nach Umkehr der Drehrichtung
des Zerkleinerungsrotors;
- Figur 5
- eine Schnittansicht der Vorrichtung in einer zweiten Andrückstellung;
- Figur 6
- eine Schnittansicht der Vorrichtung nach zweiter Richtungsumkehr des Zerkleinerungsrotors;
- Figur 7
- eine Schnittansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der Vorrichtung in der Ruhestellung
nach Materialzufuhr;
- Figur 8
- eine Schnittansicht des zweiten Ausführungsbeispiels der Vorrichtung in der Zuführstellung;
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
1. Grundlegender Aufbau der Vorrichtung
[0027] In den Figuren ist mit 10 insgesamt eine Vorrichtung bezeichnet, mit der Material,
hier medizinisches Abfallmaterial 12, zerkleinert werden kann.
[0028] Die Vorrichtung 10 ermöglicht es, in Krankenhäusern den medizinischen Abfall nicht
wie bisher üblich durch Reinigungspersonal über Flure und Aufzüge in einen Sammelraum
im Keller zu befördern, sondern diesen vor Ort zu zerkleinern. Das zerkleinerte Material
kann dann über eine vorhandene Kanalisation in den Keller befördert werden, wo eine
Kläranlage das Material aus dem Abwasser entnimmt und zur endgültigen Entsorgung vorbereitet.
Dies vermindert die Keimbelastung der Krankenhäuser erheblich.
[0029] Die Vorrichtung 10 hat ein Gehäuse 14 mit einer Zuführöffnung 16, die mit einer verriegelbaren
Klappe 17 verschließbar ist. Dies erlaubt eine einfache Beladung von vorne oder von
der Seite. Zum Verschließen der Zuführöffnung 16 kann alternativ eine nicht eigens
gezeigte verschiebbare Tür vorgesehen sein, die beispielsweise zwischen einer Öffnungs-
und Schließstellung verschoben werden kann.
[0030] Im Inneren des Gehäuses 14 sind eine Bedienerschutzeinrichtung in Form einer Auffangplatte
18, eine schwenkbare Zuführplatte 20 und ein Zerkleinerungsrotor 22 angeordnet, dessen
Drehachse 30 senkrecht zur Zeichenebene der Figuren angeordnet ist. Obwohl die Zuführöffnung
16 hier bezüglich der Drehachse 30 des Zerkleinerungsrotors 22 seitlich gezeigt ist,
kann diese je nach räumlicher Anforderungen auch an einer Seite des Gehäuses 14 angeordnet
sein, die senkrecht zu dem Zerkleinerungsrotor 22 steht.
[0031] Der Zerkleinerungsrotor 22 hat im Wesentlichen eine zylindrische Form und wird von
einem nur in Figur 1 schematisch dargestellten Antriebsmotor 23 angetrieben.
[0032] Der Zerkleinerungsrotor 22 trägt Messer 32, die in radialer Richtung hervorstehen.
Diese arbeiten mit einem ersten Gegenmesser 24 zusammen, das hier etwas unterhalb
der Drehachse 30 am Umfang des Zerkleinerungsrotors 22 horizontal und damit im Wesentlichen
radial zur Drehachse 30 des Zerkleinerungsrotors 22 angeordnet ist.
[0033] Ein zweites Gegenmesser 26 ist bezüglich des Umfang um etwa 160° versetzt, d.h. hier
etwas oberhalb der Drehachse 30 ebenfalls horizontal angeordnet, wodurch das zweite
Gegenmesser 26 nicht radial zur Drehachse 30 ausgerichtet ist.
[0034] Der Zerkleinerungsrotor 22 wird in einem unteren Umfangsbereich zwischen dem ersten
Gegenmesser 24 und dem zweiten Gegenmesser 26 durch ein Lochsieb 28 begrenzt, welches
radial von dem Zerkleinerungsrotor 22 beabstandet ist und mit diesem einen Umfangsspalt
bildet, in welchem die Messer 32 noch zwischen Zerkleinerungsrotor 22 und Lochsieb
28 hindurch laufen können.
[0035] Im oberen, freien Umfangsbereich zwischen den Gegenmessern 24, 26 kann dem Zerkleinerungsrotor
22 das medizinische Abfallmaterial 12 zugeführt werden.
[0036] Bei ihrer Drehung um die Drehachse 30 stehen die Messer 32 mit dem ersten Gegenmesser
24 und dem zweiten Gegenmesser 26 im Eingriff und zerkleinern das zugeführte medizinische
Abfallmaterial 12 derart, dass dieses durch das Lochsieb 28 hindurchfallen kann.
[0037] Oberhalb des Zerkleinerungsrotors 22 ist die Zuführplatte 20 angeordnet. Die Zuführplatte
20 weist eine erste Hauptfläche 34 und eine zweite Hauptfläche 36 auf und ist um eine
im Wesentlichen parallel zu den Hauptflächen 34 und 36 verlaufende Schwenkachse 38
drehbar gelagert. Die Schwenkachse 38 ist ferner im Wesentlichen parallel zur Drehachse
30 des Zerkleinerungsrotors 22 angeordnet.
[0038] Die Zuführplatte 20 ist in nicht näher dargestellter Weise wirksam mit einem ebenfalls
nur in Figur 1 gezeigten Aktuator 25 verbunden, mit dessen Hilfe sich die Winkelstellung
der Zuführplatte 20 um die Schwenkachse 38 variieren lässt. Der Schwenkbereich 21
(vgl. Figur 2) der Zuführplatte 20 deckt dabei mindestens 200° oberhalb des Zerkleinerungsrotors
22 ab.
[0039] Sowohl der Antriebsmotor 23 als auch der Aktuator 25 sind mit einer Steuerungseinrichtung
27 verbunden, welche die unterschiedlichen Betriebsmodi veranlasst.
[0040] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist anstelle der Auffangplatte 18 eine zweiteilige
Auffangeinrichtung 40 vorgesehen, die zwei Auffangklappen 42 umfasst, wie die Figuren
7 und 8 zeigen.
2. Arbeitsweise der Vorrichtung
[0041] In der in Figur 1 gezeigten Ruhestellung ist die Auffangplatte 18 der Bedienerschutzeinrichtung
zwischen der Zuführöffnung 16 und der Zuführplatte 20 angeordnet und in einer im Wesentlichen
horizontalen Stellung arretiert, in der die Auffangplatte 18 sich im Wesentlichen
bis an die Gehäusewände erstreckt und so den Zerkleinerungsrotor 22 überdeckt. Eine
Sicherheitsschaltung gewährleistet dabei, dass sich die verriegelbare Klappe 17 an
der Zuführöffnung 16 der Vorrichtung 10 nur öffnen lässt, wenn die Auffangplatte 18
in dieser überdeckenden Stellung steht. Die Auffangplatte 18 verhindert somit einen
Eingriff durch das Bedienpersonal und dient zugleich als Auflage für das durch die
Zuführöffnung 16 der Vorrichtung 10 zugeführte medizinische Abfallmaterial 12.
[0042] Insbesondere ermöglicht die Auffangplatte 18, die bei bisher bekannten Zerkleinerungsmaschinen
nicht vorgesehen ist, darauf zu verzichten, oberhalb des Zerkleinerungsrotors 22 eine
umlaufende Schutzwand vorzusehen. Diese weist normalerweise eine Mindesthöhe auf,
die größer als eine Armlänge der Bediener ist und somit eine passive Bedienerschutzeinrichtung
darstellt. Übliche Zerkleinerungsmaschinen müssen daher immer von oben befüllt werden
und bauen hoch, wodurch sie nur in Fabrikhallen eingesetzt werden können. Der Einsatz
der Auffangplatte 18 erlaubt somit den Einsatz in normalen Räumlichkeiten wie beispielsweise
in den Krankenzimmern.
[0043] Die Figur 1 veranschaulicht ein erstes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 10 in
einer Ruhestellung. Durch die Zuführöffnung 16 wurde medizinisches Abfallmaterial
12 der Vorrichtung zugeführt. Dieses liegt auf der Auffangplatte 18, die im vorliegenden
Ausführungsbeispiel oberhalb der Zuführplatte 20 horizontal gelagert ist.
[0044] Die Auffangplatte 18 wird mit einer Schwenkbewegung in eine vertikale Aufbewahrungsposition
gebracht, in der sie während des Zerkleinerungsprozesses verbleibt. Dabei fällt das
medizinische Abfallmaterial 12, wie in der Figur 2 gezeigt, auf die erste Hauptfläche
34 der Zuführplatte 20.
[0045] Daraufhin wird der Zerkleinerungsrotor 22 in Rotation versetzt (in Figur 2 im Uhrzeigersinn).
Die Zuführplatte 20 wird nach und nach aus ihrer horizontalen Ruhelage im Uhrzeigersinn
um die Schwenkachse 38 gedreht. Vorausgesetzt, dass die Auffangplatte 18 ihre Aufbewahrungsposition
erreicht hat, gleitet dabei das medizinische Abfallmaterial 12 entlang der ersten
Hauptfläche 34 und wird bedarfsgerecht dem Zerkleinerungsrotor 22 zugeführt.
[0046] Hierbei kommt das medizinische Abfallmaterial 12 in Kontakt mit den Messern 32 des
Zerkleinerungsrotors 22, wird mitgenommen und spätestens am ersten Gegenmesser 24
in kleinere Stücke zerschnitten. Haben die kleineren Stücke eine bestimmte Minimalgröße
erreicht, können sie durch das Lochsieb 28 hindurchfallen und entsorgt werden.
[0047] Die Steuerungseinrichtung 27 überwacht die Geschwindigkeit und Leistungsaufnahme
des Antriebsmotors 23 und sorgt dafür, dass die Steigung der Zuführplatte 20 entsprechend
angepasst wird, um eine zu hohe Leistungsaufnahme oder ein Blockieren des Zerkleinerungsrotors
22 zu verhindern.
[0048] Eine weitere Dosierungsfunktionalität der Zuführplatte 20 kann auch dadurch erreicht
werden, dass das zu zerkleinernde Abfallmaterial 12 zwischen dem Gehäuse 14 und der
Zuführplatte 20 gezielt eingeklemmt wird, wie dies die Figur 3 zeigt. Dies kann vor
allem dann relevant sein, wenn das Abfallmaterial 12 in Säcken oder ähnlichem zugeführt
wird.
[0049] Hierzu wird die Zuführplatte 20 ausgehend aus der horizontalen Ruhelage derart umgeschwenkt,
sodass das zu zerkleinernde Abfallmaterial 12 auf dem Zerkleinerungsrotors 22 aufliegt.
Durch Weiterschwenken der Zuführplatte 20 wird das Abfallmaterial 12, bzw. der Sack
in welchem sich dieses befindet, zwischen der Zuführplatte 12 und einer Gehäusewand
- oder wie in der Figur 3 - der Auffangplatte 18 eingeklemmt.
[0050] Derart eingeklemmtes Material kann durch eine wechselnde Drehrichtungsumkehr der
Zuführplatte 20 entlastet und wieder eingeklemmt werden, so dass es bedarfsgerecht
dem Zerkleinerungsrotor 22 zugeführt wird.
[0051] Sollte beim Zerkleinern des Materials 12 die Gewichtskraft alleine nicht ausreichen,
um eine effiziente Zerkleinerung zu erreichen, kann das Material 12 an den Zerkleinerungsrotor
22 angedrückt werden. Wird eine erhöhte Leistungsaufnahme festgestellt, so wird die
Andrückkraft reduziert oder entfernt.
[0052] Die Figur 4 veranschaulicht, wie die Zuführplatte 20 dazu als Andrückeinrichtung
verwendet wird.
[0053] Die Steuerungseinrichtung 27 schwenkt zunächst die Zuführplatte 20 aus der Zuführstellung,
in welcher das Abfallmaterial 12 im Wesentlichen auf der ersten Hauptfläche 34 aufliegt,
in die erste Andrückstellung, in welcher die Zuführplatte 20 mit der ersten Hauptfläche
34 in der Figur 4 im Wesentlichen von oben auf das Abfallmaterial 12 drückt.
[0054] Um einen besseren Kontakt des medizinischen Abfallmaterials 12 mit dem Zerkleinerungsrotor
22 zu gewährleisten, wird dabei von der Zuführplatte 20 eine Andrückkraft auf das
medizinische Abfallmaterial 12 ausgeübt, die im Wesentlichen in Richtung senkrecht
zu der ersten Hauptfläche 34 gerichtet ist. Je weniger medizinisches Abfallmaterial
12 sich zwischen der Zuführplatte 20 und dem Zerkleinerungsrotor 22 befindet, desto
größer ist der Anteil der Kraft, der in radialer Richtung zu dem Zerkleinerungsrotor
wirkt. Die Zuführung des medizinischen Abfallmaterials 12 wird dadurch weiter erleichtert,
dass das Gehäuse 14 in der Nähe des Zerkleinerungsrotors 22 gekrümmte Wände aufweist,
wobei diese im Wesentlichen radial zu dem Zerkleinerungsrotor auslaufen.
[0055] Um den Prozess der Zerkleinerung effizienter zu gestalten, sieht das vorliegende
Ausführungsbeispiel auch vor, dass der Zerkleinerungsrotor 22 in beiden Richtungen
betrieben wird. Dies ist in Figur 5 gezeigt, in welcher der Zerkleinerungsrotors 22
gegen den Uhrzeigersinn laufend dargestellt ist.
[0056] Die Messer 32 am Zerkleinerungsrotor 22 sind dafür doppelschneidig ausgeführt. Die
Schwenkachse 38 und die Drehachse 30 bilden eine Ebene, die das Gehäuse in zwei Teilbereiche
aufteilt. Durch die Richtungsumkehr des Zerkleinerungsrotors 22 gelangt das medizinische
Abfallmaterial 12 von dem ersten Teilbereich, in dem sich das erste Gegenmesser 24
befindet, in den zweiten Teilbereich, in dem sich das zweite Gegenmesser 26 befindet.
[0057] Der Zerkleinerungsrotor 22 ist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel außermittig
am Gehäuse 14 angeordnet, so dass die Ebene, die durch die Schwenkachse 38 und die
Drehachse 30 gebildet wird, einen Winkel α mit der Vertikalen bildet. Dies ermöglicht
einen asymmetrischen Aufbau der Vorrichtung 10 bezüglich der Ebene, wodurch die zwei
Teilbereiche geometrisch ungleich ausgebildet sind. Dadurch wird ein unterschiedliches
Einzugsverhalten des Abfallmaterials 12 in Bezug auf die jeweilige Gehäusewand und
Gegenmesser 24, 26 erzeugt, was zu einer effizienteren Zerkleinerung beitragen kann.
[0058] Dadurch, dass die Schwenkachse 38 der Zuführplatte 20 und die Drehachse 30 des Zerkleinerungsrotors
22 in einem Abstand die voneinander liegen, welcher größer ist als der Radius des
Zerkleinerungsrotors 22, entsteht zwischen dem zylindrischen Zerkleinerungsrotor 22
und der Schwenkachse 38 ein Durchgangsraum. Das medizinische Abfallmaterial 12 wird
dann von dem Zerkleinerungsrotor 22 mitgenommen werden und durch den Durchgangsraum
dem zweiten Gegenmesser 26 zugeführt werden. Wird die Andrückkraft der Zuführplatte
20 entfernt, und die Zuführplatte 20 in eine Richtung entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn
geschwenkt und in einer Zwischenstellung arretiert, bildet die Zuführplatte 20 zusammen
mit der Oberfläche des Zerkleinerungsrotors 22 einen Trichter. Darin gleitet das medizinische
Abfallmaterial 12 entlang der ersten Hauptfläche 34 der Zuführplatte 20. Alternativ
kann die Trichterfunktion allerdings auch durch bloßes Entfernen der Andrückkraft
in der ersten Andrückstellung der Zuführplatte 20 erreicht werden, ohne dass eine
Arretierung in einer definierten Zwischenstellung notwendig ist.
[0059] Sobald das medizinische Abfallmaterial 12 in den zweiten Teilbereich der Vorrichtung
überführt wurde, wird die Zuführplatte 20 so weit in Richtung entgegengesetzt des
Uhrzeigersinns geschwenkt, dass diese mit ihrer zweiten Hauptfläche 36 an das medizinische
Abfallmaterial 12 andrücken kann, wie dies die Figur 6 zeigt. Die Andrückkraft wirkt
hierbei senkrecht zu der zweiten Hauptfläche 36 der Zuführplatte 20.
[0060] Durch die auf das medizinische Abfallmaterial 12 wirkenden Kräfte kann es im Betrieb
zu einer unerwünschten Verdichtung des medizinischen Abfallmaterials 12 kommen. Um
dieses aufzulockern, ist in einem weiteren Schritt eine erneute Drehrichtungsumkehr
des Zerkleinerungsrotors 22 vorgesehen. Die Zuführplatte 20 wirkt zusammen mit der
Oberfläche des Zerkleinerungsrotors 22 erneut wie ein Trichter, wobei hier die zweite
Hauptfläche 36 als ein Führungselement für das medizinische Abfallmaterial 12 dient.
[0061] Dadurch wird das medizinische Abfallmaterial 12 von dem zweiten Teilbereich wieder
in den ersten Teilbereich der Vorrichtung 10 überführt. Um den Zerkleinerungsprozess
zu beschleunigen, wird die Zuführplatte 20 in ihre erste Andrückstellung gebracht.
[0062] Im Betrieb kann die Richtungsumkehr mehrmals erfolgen, wobei der Zeitpunkt, zu dem
eine solche eingeleitet wird, von der Steuerungseinrichtung 27 beispielsweise durch
einen Lastmomentenanstieg am Antriebsmotor 23 des Zerkleinerungsrotors 22 bestimmt
werden kann. Ein derartiger Lastmomentenanstieg kann auf eine Verdichtung des medizinischen
Abfallmaterials 12 hindeuten.
3. Abwandlungen
[0063] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Bedienerschutzeinrichtung, wie in
den Figuren 7 und 8 gezeigt, aus zwei in ihrer Ruhestellung horizontal angeordneten
Auffangklappen 40, 42 gebildet. Die Auffangklappen 40, 42 sind an einer gemeinsamen
Achse 44 schwenkbar gelagert, die im Wesentlichen parallel zu der Drehachse 30 und
der Schwenkachse 38 verläuft. Hierbei ist der Abstand zwischen der Achse 44 und der
Schwenkachse 38 mindestens so groß, wie die Länge der Zuführplatte 20, so dass diese
ungehindert zwischen ihrer ersten Andrückstellung und ihrer zweiten Andrückstellung
geschwenkt werden kann.
[0064] Um die Zufuhr des medizinischen Abfallmaterials 12 zu erlauben, wird eine Auffangklappe
42 geöffnet, in dem diese in Richtung nach unten geschwenkt wird. Wurde die Auffangklappe
42 weiter geschwenkt und aus dem Schwenkbereich der Zuführplatte 20 entfernt, kann
das medizinische Abfallmaterial 12 dem Zerkleinerungsrotor 22 zugeführt werden, wie
in der Figur 8 gezeigt.
[0065] Wenn im nächsten Schritt die Zuführplatte 20 die erste Andrückstellung erreicht hat,
kann die offene Auffangklappe 42 wieder in ihre Ruhestellung zurückgeschwenkt werden.
Dadurch kann die Auffangeinrichtung auch im Betrieb ihre Sicherheitsfunktion erfüllen.
[0066] Bei einer weiteren Abwandlung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 kann auf eine
Auffangplatte 18 oder auf Auffangklappen 40, 42 verzichtet werden. Damit dennoch eine
Bedienerschutzfunktion gewährleistet ist, ist in diesem Fall die Öffnungsstellung
der verriegelbaren Klappe 17 nur dann erreichbar, wenn der Zerkleinerungsrotor 22
sich nicht bewegt. Hierfür können elektrische und/oder mechanische Überwachungseinrichtungen
vorgesehen sein, die in Kombination mit der verriegelbaren Klappe 17 die Bedienerschutzeinrichtung
ausbilden. Eine Materialzufuhr während des Betriebs erfolgt bei den beschriebenen
Ausführungsbeispielen vorzugsweise dann, wenn die Zuführplatte 20 sich in ihrer Zuführstellung
befindet. Dadurch ist ein Dosieren des zu zerkleinernden medizinischen Abfallmaterials
12 möglich.
[0067] Wie ebenfalls in den Figuren 7 und 8 gezeigt ist, kann die Vorrichtung 10 oberhalb
der Öffnung 16 eine Zwischendecke 50 aufweisen. In dieser sind im Falle der Anwendung
für die Zerkleinerung medizinischen Abfallmaterials 12 Düsen 52 angeordnet, mit welchen
Desinfektionsmittel und Reinigungswasser in die Vorrichtung 10 gesprüht werden kann.
Auf diese Weise kann die Vorrichtung 10 von Zeit zu Zeit desinfiziert und ausgespült
werden.
[0068] Im Falle der Informationsträgervernichtung kann in der Zwischendecke 50 eine Kamera
54 angeordnet sein, welche die Vernichtung eines bestimmten Informationsträgers dokumentiert.
[0069] Als weitere Abwandlung ist in den Figuren 7 und 8 die Zuführplatte 20 an ihrem von
der Schwenkachse 38 abliegenden Ende beidseitig mit Andrückkeilen 56 und 58 versehen.
Die Andrückkeile 56 und 58 erlauben es, die beim Andrücken wirksame Fläche der Zuführplatte
20 dichter an den zylinderförmigen Zerkleinerungsrotor 22 heranzuführen.
1. Vorrichtung (10) zum Zerkleinern von Material (12), insbesondere von medizinischem
Abfallmaterial, mit
a) einem Zerkleinerungsrotor (22), der um eine Drehachse (30) umläuft und mindestens
ein Messer (32) trägt, und mit
b) einem ersten Gegenmesser (24), das mit dem Messer (32) des Zerkleinerungsrotor
(22) zusammenarbeitet, dadurch gekennzeichnet, dass
c) eine Zuführplatte (20) vorgesehen ist, die um eine Schwenkachse (38) drehbar gelagert
ist und die mit einem Aktuator, insbesondere mit einem Elektromotor, derart verbunden
ist, dass die Stellung der Zuführplatte (20) um die Schwenkachse (38) mit Hilfe des
Aktuators variiert werden kann, und dass
d) die Schwenkachse (38) der Zuführplatte (20) so bezüglich der Drehachse (30) des
Zerkleinerungsrotors (22) angeordnet ist, dass
- die Zuführplatte (20) mit Hilfe des Aktuators in eine Zuführstellung bringbar ist,
in der das zu zerkleinernde Material (12) auf einer ersten Hauptfläche (34) der Zuführplatte
(20) aufliegen und entlang dieser in Richtung zu dem Zerkleinerungsrotor (22) entlanggleiten
kann, und dass
- die Zuführplatte (20) mit Hilfe des Aktuators in eine erste Andrückstellung bringbar
ist, in der das zu zerkleinernde Material (12) ebenfalls mit der ersten Hauptfläche
(34) der Zuführplatte (20) an den Zerkleinerungsrotor (22) angedrückt und zwischen
dem Messer (32) und dem ersten Gegenmesser (24) zerkleinert wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Zuführstellung die Steigung der ersten Hauptfläche (34) der Zuführplatte (20)
gegenüber der Horizontalen zumindest im Bereich von circa 15° bis 25°, vorzugsweise
10° bis 45°, nochmals vorzugsweise 5° bis 85°, variierbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (30) des Zerkleinerungsrotors (22) und die Schwenkachse (38) der Zuführplatte
(20) eine Ebene definieren, die die Vorrichtung in zwei Teilbereiche aufteilt und
dass sich in dem ersten Teilbereich das erste Gegenmesser (24) und in dem zweiten
Teilbereich ein zweites Gegenmesser (26) befindet.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführplatte (20) an einem Ende um die Schwenkachse (38) drehbar gelagert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (30) des Zerkleinerungsrotors (22) und die Schwenkachse (38) der Zuführplatte
(20) derart voneinander beabstandet sind, dass bei einer Änderung der Drehrichtung
des Zerkleinerungsrotors (22) das zu zerkleinernde Material (12) dem zweiten Gegenmesser
(26) zuführbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Änderung der Drehrichtung des Zerkleinerungsrotors (22) die Zuführplatte
(20) in eine zweite Andrückstellung bringbar ist, in der das zu zerkleinernde Material
(12) mit einer zweiten Hauptfläche (36) der Zuführplatte (20) an den Zerkleinerungsrotor
(22) angedrückt und zwischen dem Messer (32) und dem zweiten Gegenmesser (26) zerkleinert
wird.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass am zweiten Gegenmesser, insbesondere dadurch, dass das zweite Gegenmesser nicht radial
zum Zerkleinerungsrotor angeordnet ist, eine andere Schnittgeometrie vorgesehen ist
als an dem ersten Gegenmesser (24).
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführplatte (20) um die Schwenkachse (38) einen Schwenkbereich von mindestens
200° aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, welche den Aktuator der Zuführplatte (20)
und den Zerkleinerungsrotor (22) derart ansteuert, dass die Leistungsaufnahme des
Zerkleinerungsrotor 3,5 kW nicht übersteigt.