[0001] Es werden eine Kühleinrichtung sowie ein Verfahren zum Betreiben einer Kühleinrichtung
beschrieben, wobei die Kühleinrichtung einen Warenraum aufweist, der von Seitenwänden,
einer Rückwand sowie einem Deckenelement und einem Bodenelement begrenzt ist. Über
die der Rückwand gegenüberliegende Seite ist der Warenraum der Kühleinrichtung zugänglich.
Solche Kühleinrichtungen werden beispielsweise als Kühlregale in Supermärkten verwendet.
In dem Warenraum werden Lebensmittel gelagert, die gekühlt werden müssen. In der Regel
werden in solchen Kühlregalen Lebensmittel gelagert, welche nicht tiefgefroren werden
müssen. Es erfolgt hierzu eine Kühlung im Plusgradbereich. Zur Kühlung wird der Kühleinrichtung
über eine Kühlmittelzuführleitung ein Kühlmittel zugeführt, über welches Wärme aus
dem Warenraum entzogen und damit der Warenraum gekühlt wird.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Kühlreinrichtungen bekannt, die neben einer Kühleinheit
und einem Wärmetauscher einen Ventilator aufweisen. Über den Ventilator wird die gekühlte
Luft innerhalb der Kühleinrichtung umgewälzt. Die Ventilatoren werden so betrieben,
dass sich ein kontinuierlicher Luftstrom einstellt. Liegt ein höherer Kühlbedarf vor,
weil beispielsweise neue Ware in eine als Kühlregal ausgebildete Kühleinrichtung eingebracht
wird, muss die Kühlleistung erhöht werden. Ferner weisen Kühleinrichtungen aus dem
Stand der Technik Schließeinrichtungen mit Rollos auf, sodass die Kühleinrichtungen
nachts, außerhalb des Geschäftsbetriebes, geschlossen werden können. Bei einer geschlossenen
Kühleinrichtung liegt ein geringerer Kühlbedarf vor. Um stets eine ausreichende Kühlung
zu gewährleisten, wird während dem Betrieb der Kühleinrichtung die Fördermenge von
Kühlmittel verändert. Bei einem höheren Kühlbedarf wird die Kühlleistung erhöht indem
eine größere Menge an Kühlmittel über den Wärmetauscher geführt wird, sodass auch
eine größere Menge an Wärme über das Kühlmittel aufgenommen und über Kühlmittelabführleitungen
von der Kühleinrichtung weggeführt wird. Die Kühleinrichtung ist mit einer weiteren
Einrichtung gekoppelt, welche die Kühlung des Kühlmittels bereitstellt. Beispielsweise
kann eine solche Einrichtung als Wärmepumpe ausgebildet sein.
[0003] Aus
DE 10 2012 018 021 A1 ist ein Kühl-/Gefriergerät mit einem zu kühlenden Innenraum und einem Ventilatormodul
zum Zuleiten bzw. Überleiten von Luft über eine Verdunstungsschale bekannt. Aufgabe
ist es, eine optimale Verdunstung bereitzustellen, wobei hierzu der Ventilator in
unmittelbarer Nähe der Verdunstungsschale angeordnet wird, damit eine optimale Verdunstung
erreicht werden kann. Ferner kann eine Steuerung vorgesehen sein, welche den Ventilator
in Abhängigkeit der Luftfeuchtigkeit steuert.
[0004] DE 10 2012 018 021 A1 betrifft kleinere Kühleinrichtungen wie Kühlschränke für den privaten Gebrauch. Eine
derartige Anordnung lässt sich nur schwer für Kühlregale in gewerblichen Betrieben
wie Supermärkten nutzen.
[0005] Nachteilig beim Stand der Technik, insbesondere bei Kühlregalgen mit konstant betriebenen
Ventilatoren ist, dass sich die Kerntemperatur von in dem Warenraum aufgenommenen
und zu kühlenden Waren über eine Änderung der Zufuhr eines Kühlmittels nur unzureichend
einstellen lässt. Um eine erwünschte Kühlung der Waren zu erreichen, steigt bei konventionellen
Kühlregalen die benötigte mittlere Kälteleistung der Wärmetauscher deutlich an.
[0006] Es ist daher Aufgabe eine Kühleinrichtung mit einem Wärmetauscher und einem Ventilator
anzugeben, wobei ein schnelleres Erreichen der Kerntemperatur von in einem Warenraum
aufgenommenen Waren und/oder ein Kühlen mit einer geringeren Leistung möglich sind.
[0007] Die Aufgabe wird durch eine Kühleinrichtung mit den in Anspruch 1 angegebenen technischen
Merkmalen und durch ein Verfahren zum Betreiben einer Kühleinrichtung mit den in Anspruch
6 angegebenen technischen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den
Unteransprüchen im Detail angegeben.
[0008] Eine Kühleinrichtung die die vorstehend genannten Aufgabe löst weist einen zu kühlenden
Warenraum mit umgebenden Seitenwänden, eine Rückwand sowie ein Deckenelement und ein
Bodenelement auf, wobei der Warenraum über die der Rückwand gegenüberliegende Seite
mindestens temporär zugänglich ist. Die Kühleinrichtung weist ferner mindestens eine
Kühlmittelzufuhrleitung und eine Kühlmittelabführleitung, einen mit der Kühlmittelzuführleitung
und mit der Kühlmittelabführleitung verbundenen Wärmetauscher, eine Kühlmittelfördereinrichtung
und einen Ventilator zum Umwälzen von über den Wärmetauscher gekühlter Luft auf, wobei
die Fördermenge von Kühlmittel über die Kühlmittelfördereinrichtung und die Menge
der über den Ventilator umgewälzten Luft über mindestens eine Regeleinrichtung regelbar
sind, und die Menge der über den Ventilator umgewälzten Luft nach Maßgabe der Fördermenge
von Kühlmittel regelbar ist.
[0009] Liegt ein erhöhter Kühlbedarf vor, beispielsweise wenn neue Ware in den Warenraum
der Kühleinrichtung eingebracht wird, so wird die Fördermenge von Kühlmittel durch
die Fördereinrichtung erhöht und damit die Kühlleistung über den Wärmetauscher ebenfalls
erhöht. Zudem wird die Menge der über den Ventilator umgewälzten Luft erhöht, sodass
eine schnellere und effizientere Kühlung der Ware erfolgen kann. Vor allem bei Kühleinrichtungen
für Lebensmittel ist es wichtig, dass die in den Kühleinrichtungen aufgenommenen Waren
eine bestimmte Kerntemperatur aufweisen und diese schnell erreicht wird. Bei der hierin
beschriebenen Kühleinrichtung wird insbesondere bei der Erhöhung des Kühlmittelmassestroms
auch der Volumenstrom der gekühlten Luft über den Ventilator erhöht. Bei dem aus dem
Stand der Technik bekannten Kühleinrichtungen bleibt der Volumenstrom von gekühlter
Luft auch bei der Erhöhung eines Kühlmittelmassestroms konstant. Dies führt im Stand
der Technik dazu, dass die Kerntemperatur der Waren erst nach einem längeren Zeitraum
und durch einen erhöhten Kühlmittelmassestrom erreicht wird. Die hierin beschriebene
Kühleinrichtung ermöglicht es demgegenüber mit einem geringeren Kühlmittelmassestrom
eine gewünschte Kerntemperatur der Ware zu erreichen oder die Zeit zum Erreichen der
gewünschten Kerntemperatur zu verkürzen, wobei der Energieeinsatz gegenüber konventionellen
Kühleinrichtungen reduziert ist.
[0010] Die Kühleinrichtung kann mindestens zwei Kühlbereiche aufweisen, die nebeneinander
angeordnet sind, wobei jedem Kühlbereich mindestens eine Kühlmittelfördereinrichtung,
ein Wärmetauscher und ein Ventilator zugeordnet sind. Ferner kann jedem Kühlbereich
eine separate Regeleinrichtung zugeordnet sein. Hierüber lassen sich verschiedene
Kühlbereiche für verschiedene Waren innerhalb einer Kühleinrichtung abbilden. Für
jede Gruppe von verschiedenen Waren kann in einem der Kühlbereiche eine gezielte Kühlung
über einen einstellbaren Massestrom des Kühlmittels und einen einstellbaren Volumenstrom
der gekühlten Luft erreicht werden. In Kühleinrichtungen werden beispielsweise Milchprodukte
innerhalb einer Kühleinrichtung neben Wurst- oder Fleischwaren gelagert. Für die verschiedenen
Produktarten sind voneinander unterschiedliche Kerntemperaturen erforderlich. Über
die Ausbildung der Kühleinrichtung mit mehreren Kühlbereichen können für die jeweilige
Produktart angepasste Kerntemperaturen energieeffizient und schnell eingestellt werden.
Die gezielte Umwälzung von Luft erlaubt es zudem, die Kühlbereiche voneinander zu
trennen. Die Anordnung der Komponenten und die Ausbildung des Deckenelements sowie
des Bodenelements und der Rückwand, an der vorzugsweise die Kühlmittelfördereinrichtung
und der Wärmetauscher sowie der Ventilator angeordnet sind, erfolgt derart, dass sich
ein Luftstrom von dem Deckenelement zu dem Bodenelement einstellt. Dadurch lassen
sich nebeneinander angeordnete Kühlbereiche ausbilden, die sich untereinander nicht
beeinflussen. Die Kühleinrichtung kann dazu speziell ausgebildete Strömungskanäle,
Luftleitelemente sowie Luftaustrittsbereiche bzw. -düsen und Lufteintrittsbereiche
aufweisen.
[0011] Die Kühlmittelfördereinrichtung kann eine drehzahlgesteuerte Pumpe und/oder der Ventilator
ein drehzahlgesteuerter Ventilator sein. Die Pumpe ist vorzugsweise eine dezentral
hinter der Kühleinrichtung angeordnete Pumpe und steuert die Menge bzw. den Massestrom
des dem Wärmetauscher zugeführten Kühlmittels. Die Fördermenge wird über die Regeleinheit
durch eine Änderung der Drehzahl der Pumpe eingestellt. Wird die Drehzahl der Kühlmittelpumpe
verändert, so wird über die Regeleinheit sogleich die Drehzahl des Ventilators verändert,
sodass ein erhöhter Volumenstrom von gekühlter Luft umgewälzt wird. Die Ausbildung
und Anordnung der zentralen Pumpe kann analog zu der in der deutschen Patentanmeldung
mit dem Aktenzeichen
10 2015 104 901.5 beschriebenen Weise erfolgen.
[0012] Die Kühleinrichtung kann ferner eine Verschließeinrichtung aufweisen, die dazu ausgebildet
ist, die der Rückwand gegenüberliegende Seite zu verschließen. Bei Supermärkten sind
Kühlregale in der Regel an einer Seite offen ausgebildet, sodass die Waren aus den
Regalen entnommen werden können. Wenn die Supermärkte geschlossen werden und daher
kein Verkauf der Waren mehr erfolgt, werden die Kühleinrichtungen beispielsweise über
Rollos verschlossen. In einem geschlossenen Zustand wird eine geringere Kühlleistungen
benötigt, da kein Austausch von Luft innerhalb des Warenraums mit der Umgebungsluft
im Supermarkt stattfindet. Darüber hinaus werden den Kühleinrichtungen keine Waren
mehr entnommen und keine neuen Waren übergeben. In einem sogenannten Nachtbetrieb
wird in der Regel die Fördermenge von Kühlmittel reduziert. Bei den hierin beschriebenen
Kühleinrichtungen wird dann auch der Volumenstrom des mindestens einen Ventilators
reduziert, wodurch sich ein geringerer Leistungsbedarf einstellt.
[0013] Die vorstehend genannte Aufgabe wird ebenso durch ein Verfahren zum Betreiben einer
Kühleinrichtung gelöst, wobei die Kühleinrichtung einen zu kühlenden Warenraum umgebende
Seitenwände, eine Rückwand sowie ein Deckenelement und ein Bodenelement aufweist,
wobei der Warenraum über die der Rückwand gegenüberliegende Seite mindestens temporär
zugänglich ist, wobei die Kühleinrichtung mindestens eine Kühlmittelzuführleitung
und eine Kühlmittelabführleitung, einen mit der Kühlmittelzuführleitung und mit der
Kühlmittelabführleitung verbundenen Wärmetauscher, eine Kühlmittelfördereinrichtung
und einen Ventilator zum Umwälzen von über den Wärmetauscher gekühlter Luft aufweist.
Bei dem Verfahren wird die Fördermenge von Kühlmittel über die Kühlmittelfördereinrichtung
und die Menge der über den Ventilator umgewälzten Luft über mindestens eine Regeleinrichtung
geregelt, wobei die Fördermenge vom Kühlmittel über die Kühlmittelfördereinrichtung
nach Maßgabe eines Kühlbedarfs für den Warenraum und die Menge der über den Ventilator
umgewälzten Luft nach Maßgabe der Fördermenge des Kühlmittels geregelt werden.
[0014] Bei dem Verfahren wird der Massestrom an Kühlmittel nach Maßgabe des Kühlbedarfs
für die in dem Warenraum aufgenommenen Waren geregelt und in Abhängigkeit des Massestroms
der Volumenstrom der gekühlten Luft geregelt. Durch die Anpassung des Volumenstroms
ist zum Erreichen einer bestimmten Kerntemperatur für die in dem Warenraum aufgenommenen
Waren eine geringere Kühlleistungen über den Wärmetauscher erforderlich. Ferner kann
über die Anpassung des Volumenstroms an gekühlter Luft die Zeit bis zum Erreichen
der Kerntemperatur verkürzt werden. Der Betrieb der Kühleinrichtung kann daher energieeffizient
erfolgen, wobei die Gesamtleistungsaufnahme der Komponenten geringer ist als bei Kühleinrichtungen
aus dem Stand der Technik, bei welchen das Erreichen einer bestimmten Kerntemperatur
für in dem Warenraum aufgenommene Waren nur über eine Anpassung der Kühlleistung über
den Wärmetauscher durchgeführt wird.
[0015] Die Kühleinrichtung kann mindestens zwei Kühlbereiche aufweisen, die nebeneinander
angeordnet sind, wobei jedem Kühlbereich mindestens eine Regeleinrichtung, eine Kühlmittelfördereinrichtung,
ein Wärmetauscher und ein Ventilator zugeordnet sind, und wobei die Kühlmittelfördereinrichtungen
und die Ventilatoren von benachbarten Bereichen innerhalb der Kühleinrichtung unabhängig
voneinander gesteuert werden. Die benachbarten Bereiche können somit unterschiedlich
gekühlt werden, wobei jedem Kühlbereich ein von dem benachbarten Kühlbereich unterschiedlicher
Massestrom an Kühlmittel und ein unterschiedlicher Volumenstrom an gekühlter Luft
zugeführt werden. Hierdurch können verschiedene Kerntemperaturen für verschiedene
Warengruppen innerhalb einer Kühleinrichtung bereitgestellt werden.
[0016] Die Kühlmittelfördereinrichtung kann eine drehzahlgesteuerte Pumpe und/oder der Ventilator
ein drehzahlgesteuerter Ventilator sein, wobei die Fördermenge vom Kühlmittel und/oder
von gekühlter Luft durch eine Änderung der Drehzahl der Pumpe und/oder des Ventilators
eingestellt werden. Über die mindestens eine Regeleinheit wird der Massestrom an Kühlmittel
und der Volumenstrom an gekühlter Luft nach Maßgabe einer zu erreichenden Kerntemperatur
für die dem jeweiligen Kühlbereich zugeordneten Waren und der über Messeinrichtungen
erfassten Werte geregelt. Der benötigte Kühlbedarf und damit der benötige Massestrom
an Kühlmittel und der benötigte Volumenstrom an gekühlter Luft lassen sich beispielsweise
im Vorfeld ermitteln und für eine bestimmte Belegung der Kühleinrichtung mit Waren
abspeichern. Zudem ist es möglich über die Temperatur des Kühlmittels und/oder der
gekühlten Luft in einem Vorlauf und der Temperatur des Kühlmittels und der gekühlten
Luft in einem Rücklauf Rückschlüsse über die erforderliche Kühlleistungen bzw. die
bereitgestellte Kühlung zu ziehen. Die Kühleinrichtung weist in sämtlichen hierin
beschriebenen Ausführungsformen eine Vielzahl von Messeinrichtungen auf, die dazu
ausgebildet sind, mindestens die Temperatur in den Kühlmittelzuführleitungen und Kühlmittelabführleitungen
zu erfassen. Zudem kann die Temperatur der umgewälzten Luft erfasst werden, bevor
diese über den Wärmetauscher und nachdem sie über den Wärmetauscher gekühlt wurde.
Die Regeleinheit gibt dann in Abhängigkeit der erfassten Temperaturen ein Signal zur
Veränderung des Massestroms an Kühlmittel an die Kühlmittelfördereinrichtung und des
Volumenstroms an den Ventilator aus.
[0017] Die Kühlmittelfördereinrichtung kann dabei eine drehzahlgesteuerte Pumpe und/oder
der Ventilator ein drehzahlgesteuerter Ventilator sein, wobei die Fördermenge von
Kühlmittel und/oder von gekühlter Luft durch eine Änderung der Drehzahl der Pumpe
und/oder des Ventilators eingestellt werden. Die Regeleinheit kann hierbei ein Signal
an den Ventilator oder die Pumpe ausgeben, über welches die Drehzahl des Ventilators
und der Pumpe verändert werden.
[0018] Die Kühleinrichtung kann ferner eine Verschließeinrichtung aufweisen, die dazu ausgebildet
ist, die der Rückwand gegenüberliegende Seite zu verschließen, wobei die Fördermenge
von Kühlmittel und von gekühlter Luft nach Maßgabe einer Öffnungs- oder Schließstellung
der Verschließeinrichtung gesteuert werden. In dem vorstehend erwähnten Nachtbetrieb
wird die Kühlleistung über den Wärmetauscher und damit die zugeführte Menge an Kühlmittel
über die Pumpe reduziert und gleichfalls die Drehzahl des Ventilators reduziert. Die
Veränderung der Drehzahl der Pumpe und der Drehzahl des Ventilators erfolgt stets
in Abhängigkeit der zu erzielenden Kerntemperatur für die in den Warenraum aufgenommenen
Waren, wobei in einem Nachtbetrieb mit beispielsweise einem geschlossenen Rollo ein
geringerer oder im Wesentlichen kein Wärmeübergang zwischen der gekühlten Luft in
dem Warenraum und der die Kühleinrichtung umgebenden Luft, beispielsweise eines Verkaufsraums,
stattfindet.
[0019] Die Fördermenge von gekühlter Luft kann insbesondere dann erhöht werden, wenn die
Fördermenge an Kühlmittel erhöht wird. Darüber hinaus kann bei dem Verfahren auch
die Fördermenge von gekühlter Luft nach Maßgabe des Massestroms an Kühlmittel derart
gesteuert werden, dass der Volumenstrom an gekühlter Luft über den Ventilator auch
dann erhöht wird, wenn keine Erhöhung des Massestroms an Kühlmittel erfolgt. Beispielsweise
kann bei einer geringeren Erhöhung der Kühlmitteltemperatur im Rücklauf in der Kühlmittelrückführleitung
die erforderliche zusätzliche Kühlleistung durch einen erhöhten Volumenstrom an gekühlter
Luft bereitgestellt werden. In einer weiteren Ausführungsform kann auch der Volumenstrom
an gekühlter Luft über den Ventilator nur dann erhöht werden, wenn die Temperatur
im Rücklauf in einer Kühlmittelzuführleitung einen festlegbaren Schwellenwert überschreitet.
Dabei wird die Differenz zwischen der normal benötigten Kühlleistung und der erhöhten
Kühlleistung allein über die zusätzliche Fördermenge an Kühlmittel bereitgestellt.
Der Volumenstrom an gekühlter Luft über den Ventilator wird nur dann erhöht, wenn
der Kühlbedarf einen bestimmbaren Betrag übersteigt. Beispielsweise wenn die Temperatur
des Kühlmittels ansteigt und einen festlegbaren Schwellenwert übersteigt.
[0020] Die Kühleinrichtung der vorstehend und nachfolgend beschriebenen Varianten kann auch
eine zentrale Regel-/Steuereinheit aufweisen, welche den Betrieb der einzelnen Komponenten
steuert und mit den Komponenten kommuniziert. Die Regel-/Steuereinheit kann auch die
Kommunikation der einzelnen Komponenten untereinander steuern. Es können neben Temperaturerfassungsvorrichtungen
weitere Messeinrichtungen vorgesehen sein, wie beispielsweise Einrichtungen zur Messung
der Durchflussgeschwindigkeit und des Massestroms des Kühlmittels.
[0021] Der Wärmetauscher einer Kühleinrichtung der hierin beschrieben Varianten kann beispielsweise
ein Plattenwärmetauscher sein. Als Kühlmittel kann eine Sole verwendet werden, wobei
die Sole eine Wasser- Glykolmischung sein kann. Grundsätzlich können sämtliche für
Kälteanlagen vorgesehene Kühlmittel verwendet werden.
[0022] Die Kühleinrichtung weist an dem Bodenelement und an dem Deckenelement in dem Bereich,
der offen ausgestaltet ist, Lüftungsöffnungen oder Lüftungsschlitze auf. Über Lüftungsöffnungen
an dem Deckenelement strömt gekühlte Luft aus und gelangt über die Lüftungsöffnungen
im Bodenelement zurück in die Kühleinrichtung. Die Kühleinrichtung weist zum Umwälzen
der Luft Strömungskanäle in dem Bodenelement, dem Deckenelement sowie der Rückwand
auf. Über dem mindestens einen Ventilator wird die in den Kanälen aufgenommene Luft
umgewälzt, sodass die gekühlte Luft entlang der Rückwand und dem Bodenelement sowie
dem Deckenelement entlang strömt und über die Lüftungsöffnungen ein und wieder austritt.
Hierüber werden ein Kühlen der Wände der Kühleinrichtung und ein Kühlen des Warenraums
über den Luftstrom bereitgestellt.
[0023] Weitere Vorteile, Merkmale sowie Ausgestaltungsmöglichkeiten ergeben sich aus der
nachfolgenden Figurenbeschreibung von nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispielen.
[0024] In den Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Kühleinrichtung mit drei Kühlbereichen;
- Fig. 2
- eine schematische Schnittansicht durch eine Kühleinrichtung; und
- Fig. 3
- eine weitere schematische Schnittansicht durch eine Kühleinrichtung mit einem geschlossenen
Rollo.
[0025] In den Zeichnungen mit gleichen Bezugszeichen versehene Teile entsprechend im Wesentlichen
einander, sofern nichts anderes angegeben ist. Ferner wird darauf verzichtet, Bestandteile
zu beschreiben, welche nicht wesentlich zum Verständnis der hierin offenbarten technischen
Lehre sind.
[0026] Mit Bezug auf die Fig. 1 bis 3 wird nachfolgend eine Kühleinrichtung 10 beschrieben,
die zum Kühlen von verschiedenen Waren 92 ausgebildet ist. Die Waren 92 können beispielsweise
Milchprodukte, Fleisch- oder Wurstwaren und/oder Obst und Gemüse umfassen.
[0027] Die Kühleinrichtung 10 weist einen Warenraum 12 auf, der von zwei Seitenwänden 14
einer Rückwand 16 sowie einem Deckenelement 18 und einem Bodenelement 20 umgeben ist.
Die Seitenwände 14, die Rückwand 16, das Deckenelement 18 und das Bodenelement 20
sind analog zu den aus dem Stand der Technik bekannten Kühleinrichtungen ausgebildet.
Daher sind diese Teile zumindest auf ihrer dem Warenraum 12 zugewandten Seite so ausgebildet,
dass eine Kühlung des Warenraums 12 durchgeführt werden kann, wobei von außerhalb
der Kühleinrichtung 10 über die Rückwand 16, das Deckenelement 18, das Bodenelement
20 und die Seitenwände 14 kein oder nur ein geringer Wärmeübergang erfolgt. Die Kühleinrichtung
10 weist drei Kühlbereiche 30, 50 und 70 auf. Diese Kühlbereiche 30, 50 und 70 sind
durch die gestrichelte Linie schematisch dargestellt. Die Kühleinrichtung 10 ist so
ausgebildet, dass die einzelnen Kühlbereiche 30, 50 und 70 nicht durch Zwischenwände
getrennt sein müssen. Über die Ausbildung der Kühleinrichtung 10 ist es möglich, die
einzelnen Kühlbereiche 30, 50 und 70 unabhängig voneinander und mit verschiedenen
Temperaturen zu betreiben.
[0028] Die erste Kühleinrichtung 30 weist mindestens eine Pumpe 34, eine Kühleinheit 36
und eine Regeleinrichtung 42 auf. Zusätzlich sind Messeinrichtungen 32 und 44 vorgesehen.
Über die Messeinrichtungen 32 und 44 können die Temperatur und die Durchflussmenge
an Kühlmittel erfasst werden. Die Kühleinheit 36 weist mindestens einen Ventilator
40 und einen Plattenwärmetauscher 38 auf. Zum Kühlen des Kühlbereichs 30 wird über
eine zentrale Kühlmittelzuführleitung 22 ein Kühlmittel über die Pumpe 34 dem Wärmetauscher
38 zugeführt. Über den Wärmetauscher 38 wird Wärme des Warenraums 12 im Kühlbereich
30 aufgenommen und das erwärmte Kühlmittel über eine Kühlmittelabführleitung einer
zentralen Kühlmittelabführleitung 24 zugeführt. Die Drehzahl der Pumpe 34 wird über
die Regeleinrichtung 42 gesteuert. Ferner wird die Drehzahl des Ventilators 40 über
die Regeleinrichtung 42 gesteuert. Hierzu erfolgt in Abhängigkeit der Drehzahl der
Pumpe 34 die Ansteuerung der Drehzahl des Ventilators 40. Die Messeinrichtungen 32
und 44 können ebenfalls mit der Regeleinrichtung 42 verbunden sein. Der Regeleinrichtung
42 werden auch Daten wie die Temperatur des Kühlmittels im Vor- und im Rücklauf sowie
die Durchflussmenge des Kühlmittels übermittelt. Die Regeleinrichtung 42 ist hierbei
zur Steuerung der Temperatur im Kühlbereich 30 ausgebildet. Anders als in Fig. 1 dargestellt,
kann auch eine zentrale Steuereinheit vorgesehen sein, die mit den jeweiligen Regeleinrichtungen
42, 62 und 82 gekoppelt ist.
[0029] Das Kühlmittel wird über die Kühlmittelzuführleitung 22 mit einer bestimmten Vorlauftemperatur
zugeführt. Die Pumpe 34 regelt die Durchflussmenge des Kühlmittels in Abhängigkeit
eines Kühlbedarfs. Wenn die Drehzahl der Pumpe 34 zur Erhöhung des Massestroms an
Kühlmittel erhöht wird, wird über die Regeleinrichtung 42 ebenfalls die Drehzahl des
Ventilators 40 erhöht. Dadurch ergibt sich ein größerer Volumenstrom an gekühlter
Luft in dem Warenraum 12 und insbesondere in dem Kühlbereich 30. Über die Messeinrichtung
44 wird die Rücklauftemperatur des Kühlmittels erfasst. Steigt die Rücklauftemperatur
über ein bestimmtes Maß bzw. überschreitet einen Schwellenwert veranlasst die Regeleinrichtung
42 die Erhöhung der Drehzahl der Pumpe 34 und die Erhöhung der Drehzahl des Ventilators
40. Im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten Kühleinrichtungen, bei
welchen die Drehzahl des Ventilators nicht erhöht wird, kann die Drehzahl der Pumpe
34 bei der hierin beschriebenen Kühleinrichtung 10 weniger stark erhöht werden. Wird
die Drehzahl der Pumpe 34 in einem gleichen Maß erhöht, wie dies beispielsweise im
Stand der Technik erfolgt, bewirkt jedoch die Erhöhung der Drehzahl des Ventilators
40 ein stärke Umwälzung der gekühlten Luft, sodass ein schnelleres Kühlen von Waren
92 erreicht wird.
[0030] Die Platten des Wärmetauschers 38 können beispielsweise Bereiche der Rückwand 16
umfassen oder an Bereichen der Rückwand 16 anliegen. Zudem ist der Ventilator 40 so
angeordnet, dass die über den Ventilator 40 geförderte Luft über den Wärmetauscher
38 gekühlt wird.
[0031] Der zweite Kühlbereich 50 weist analog zum ersten Kühlbereich 30 mindestens eine
Pumpe 54, eine Kühleinheit 56 mit einem Wärmetauscher 58 und einem Ventilator 60 sowie
eine Regeleinrichtung 62 und Messeinrichtungen 52, 54 und 66 auf. Der dritte Kühlbereich
70 weist analog zum ersten Kühlbereich 30 und zum zweiten Kühlbereich 50 mindestens
eine Pumpe 74, eine Kühleinheit 76 mit einem Wärmetauscher 78 und einem Ventilator
80 sowie eine Regeleinrichtung 82 auf. Zudem weist der dritte Kühlbereich 70 Messeinrichtungen
72, 84 und 86 auf. Die Pumpen 34, 54 und 74 sind an der zentralen und gemeinsamen
Kühlmittelzuführleitung 22 angeschlossen. Zudem sind die Rücklaufleitungen der jeweiligen
Kühlbereiche 30, 50 und 70 an eine zentrale und gemeinsame Kühlmittelabführleitung
24 angeschlossen. Die Kühlmittelzuführleitung 22 und die Kühlmittelabführleitung 24
sind mit einer Kühleinrichtung, wie beispielsweise einer Wärmepumpe verbunden. Über
die Wärmepumpe wird das Kühlmittel auf eine bestimmte Vorlauftemperatur gebracht.
[0032] Die Ausbildung der einzelnen Kühlbereiche 30, 50 und 70 stellt sicher, dass unabhängig
von den anderen Kühlbereichen 30, 50 und 70 für den jeweiligen Kühlbereich 30, 50
oder 70 eine bestimmte Kühlung erreicht werden kann. Hierzu können sowohl die Pumpen
34, 54 und 74 in ihrer Drehzahl unabhängig voneinander über die Regeleinrichtung 42,
62 und 82 als auch die Drehzahl der Ventilatoren 40, 60 und 80 gesteuert werden. Bei
der in Fig. 1 gezeigten exemplarischen Ausführungsform kann beispielsweise eine Kerntemperatur
für in dem Kühlbereich 30 aufgenommene Waren 92 von 2 Grad Celsius erreicht werden,
wobei im zweiten Kühlbereich 50 eine Kerntemperatur für Waren 92 von 4 Grad Celsius
und im dritten Kühlbereich 70 eine Kerntemperatur für Waren 92 von 3 Grad Celsius
eingestellt werden kann. Die Erhöhung der Drehzahl der Ventilatoren 40, 60 und 80
bei einer Erhöhung der Drehzahl der Pumpen 34, 54 und 74 unterstützt die Kühlung der
in dem Warenraum 12 aufgenommenen Waren 92, sodass die Kerntemperatur der Waren 92
schneller erreicht wird. Pro Zeiteinheit überströmt dann ein größerer Luftstrom die
Waren 92, wobei eine größere Menge an Wärme von den Waren 92 abgeführt wird und die
Waren 92 gekühlt werden. Demgegenüber wird bei geringeren Volumenströmen an gekühlter
Luft die Luft bis sie im unteren Bereich des Warenraums 12 angelangt stärker erwärmt.
Die Wärmeaufnahmekapazität ist daher geringer. Darüber hinaus ist auch die Menge an
gekühlter Luft geringer, so dass die Zeit zum Erreichen der gewünschten Kerntemperatur
größer ist als bei einem erhöhten Volumenstrom an gekühlter Luft über eine Erhöhung
der Drehzahl der Ventilatoren 40, 60 und 80.
[0033] Fig. 2 zeigt eine schematische Schnittansicht durch eine Kühleinrichtung 10. In Fig.
2 ist die Kühleinrichtung 10 mit Blick auf den dritten Kühlbereich 70 dargestellt.
Die Kühleinrichtung 10 weist an dem Deckenelement 18 zwei Anschlüsse 88 und 90 auf.
Der Anschluss 88 ist mit der Kühlmittelzuführleitung 22 und der Anschluss 90 mit der
Kühlmittelabführleitung 24 verbunden. Die Pfeile zeigen die Flussrichtung des Kühlmittels.
An der Rückwand 16 bzw. innerhalb einer Rückwandanordnung sind die schematisch dargestellte
Pumpe 74 und die schematisch dargestellte Kühleinheit 76 angeordnet. Die Regeleinrichtung
82 ist an der Außenseite der Rückwand 16 angeordnet. Es wird jedoch darauf hingewiesen,
dass die in Fig. 2 gezeigte Darstellung schematisch ist und nur eine Ausführungsmöglichkeit
unter einer Vielzahl von Varianten zeigt. So kann beispielsweise die Regeleinrichtung
82 auch innerhalb der Kühleinrichtung 10 in verschiedenen Positionen angeordnet sein.
Über die gestrichelten Linien sind die Steuerleitungen zwischen der Regeleinrichtung
82 und der Pumpe 74 sowie der Kühleinheit 76 dargestellt. Die Vorlauf- und die Rücklaufleitung
für das Kühlmittel sind ebenfalls schematisch angedeutet. Die Messeinrichtungen 72,
84 und 86 sind in Fig. 2 nicht dargestellt. Die Anordnung der Kühleinheit 76 kann
auch anders als in Fig. 2 dargestellt erfolgen. Lediglich die Anordnung der Pumpe
74 vor der Kühleinheit 76 in der Kühlmitteldurchflussrichtung ist für die Kühleinrichtung
10 erforderlich, damit über die Pumpe 74 die Zufuhr von Kühlmittel zu dem Wärmetauscher
78 nach Maßgabe eines Kühlbedarfs gesteuert bzw. geregelt werden kann. Bereiche der
Rückwandanordnung, die dem Warenraum 12 zugewandt sind, können mit dem Wärmetauscher
78 gekoppelt oder Teil des Wärmetauschers 78 sein. Der Ventilator 80 ist so angeordnet,
dass Luft über den Wärmetauscher 78 geführt und dabei gekühlt wird. Die Strömungsrichtung
der Luft ist zum Teil schematisch durch den Pfeil 96 dargestellt. Hierzu weist die
Kühleinrichtung 10 innerhalb der Kühleinrichtung 10 verlaufende Kühlkanäle auf. Ferner
weist die Kühleinrichtung 10 an dem Deckenelement 18 eine Austrittsöffnung bzw. einen
Austrittsbereich für gekühlte Luft auf. Über diesen oberen Austrittsbereich strömt
die gekühlte Luft wie durch den Pfeil 96 dargestellt nach unten und wird über eine
Lufteintrittsöffnung am Bodenelement 20 über den Ventilator 80 eingezogen. Der Ventilator
80 führt die erwärmte Luft über den Wärmetauscher 78 und wieder zu dem Deckenelement
18, wobei die gekühlte Luft an der Rückwand entlang strömt und daher auch die Rückwandanordnung
kühlt. Es erfolgt eine Umwälzung von Luft durch den Kühlraum 12 in der über den Pfeil
96 angegebenen Richtung. Wird ein erhöhter Kühlbedarf für die in dem Warenraum 12
aufgenommenen Waren 92 festgestellt, so wird die Drehzahl der Pumpe 74 erhöht, sodass
ein größerer Massestrom an Kühlmittel dem Wärmetauscher 78 zugeführt wird. Zudem wird
über die Regeleinrichtung 82 die Drehzahl des Ventilators 80 erhöht, wodurch sich
ein grö-ßerer Volumenstrom an gekühlter Luft einstellt. Die gekühlte Luft erwärmt
sich bei einem stärkeren Volumenstrom nicht so stark, sodass auch in einem unteren
Bereich des Warenraums 12 noch Wärme aufgenommen werden kann.
[0034] Zusätzlich zu einer Umwälzung der Luft über den Warenraum 12 und das Bodenelement
20, die Rückwandanordnung und das Deckenelement 18 kann die Rückwandanordnung an der
dem Warenraum 12 zugewandten Seite Öffnungsschlitze aufweisen, sodass auch hierüber
gekühlte Luft in den Warenraum 12 einströmen kann. Auch das Deckenelement 18, das
Bodenelement 20 und die Seitenwände können Öffnungen aufweisen, über welche Luft ein-
und ausströmen kann.
[0035] Die Kühleinrichtung 10 weist ferner eine Verschließeinrichtung 94 auf. Die Verschließeinrichtung
94 dient dazu, den Warenraum 12 zu verschließen, sodass keine oder nur ein geringer
Wärmeaustausch zwischen der Luft im Warenraum 12 sowie den Waren 92 im Warenraum 12
und der die Kühleinrichtung 10 umgebenden Umwelt stattfindet.
[0036] Fig. 3 zeigt einen schematischen Schnitt durch die Kühleinrichtung 10 mit einem verschlossenen
Warenraum 12. Hierzu ist ein Rollo 98 heruntergefahren, welches den Warenraum 12 verschließt.
Das Rollo 98 kann isolierend ausgebildet sein, um einen Wärmeaustausch zwischen dem
Warenraum 12 und der Umgebung der Kühleinrichtung 10 zu reduzieren oder zu verhindern.
Da ein geringerer Wärmeeintrag in den Warenraum 12 über die Umgebung der Kühleinrichtung
10 stattfindet, liegt auch ein reduzierter Kühlbedarf vor. Dementsprechend wird die
Drehzahl der Pumpe 74 reduziert und sogleich die Drehzahl des Ventilators 78. Die
Drehzahl des Ventilators 80 wird stets an die Förderleistung der Pumpe 74 angepasst.
Bei einer hohen Förderleistung der Pumpe 74 sowie der Pumpen 34 und 54 werden die
Ventilatoren 40, 60 und 80 entsprechend angesteuert. Eine Erhöhung des Volumenstroms
über die Ventilatoren 40, 60 und 80 bewirkt eine schnellere Kühlung des Warenraums
12 und vor allem der in dem Warenraum 12 aufgenommenen Waren 92. Wird über die Ventilatoren
40, 60 und 80 ein größerer Volumenstrom an gekühlter Luft durch den Warenraum 12 geführt,
so ist eine geringere Herabsetzung der Vorlauftemperatur des Kühlmittels erforderlich,
um eine höhere Kühlleistung, beispielsweise beim Einbringen von neuer Ware 92, zu
erreichen. Bei konventionellen Kühleinrichtungen aus dem Stand der Technik muss die
Vorlauftemperatur stets stark herabgesetzt werden, wenn neue Waren 92 eingebracht
werden. Die hierin beschriebenen Kühleinrichtungen 10 und Verfahren zum Betreiben
der Kühleinrichtungen 10 ermöglichen demgegenüber auch mit einer geringeren Herabsetzung
der Vorlauftemperatur des Kühlmittels ein Kühlen von neu in den Warenraum 12 eingebrachten
Waren 92. Zusätzlich dazu oder alternativ hierzu kann bei einer Herabsetzung der Vorlauftemperatur
des Kühlmittels das Herabsetzen der Kerntemperatur der Waren 92 schneller durchgeführt
werden als bei Kühleinrichtungen aus dem Stand der Technik. Daher muss die Herabsetzung
der Vorlauftemperatur des Kühlmittels über eine geringere Zeitspanne durchgeführt
werden als bei Kühleinrichtungen aus dem Stand der Technik. Dies wirkt sich insbesondere
kostengünstig für den Betrieb der Kühleinrichtung 10 aus. Darüber hinaus können die
Komponenten wie beispielsweise die Pumpen 24, 54 und 74 eine geringere Förderleistung
aufweisen, wenn über die Ventilatoren 40, 60 und 80 ein größerer Volumenstrom an gekühlter
Luft durch den Warenraum 12 geführt wird.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 10
- Kühleinrichtung
- 12
- Warenraum
- 14
- Seitenwand
- 16
- Rückwand
- 18
- Deckenelement
- 20
- Bodenelement
- 22
- Kühlmittelzuführleitung
- 24
- Kühlmittelabführleitung
- 30
- Kühlbereich
- 32
- Messeinrichtung
- 34
- Pumpe
- 36
- Kühleinheit
- 38
- Wärmetauscher
- 40
- Ventilator
- 42
- Regeleinrichtung
- 44
- Messeinrichtung
- 50
- Kühlbereich
- 52
- Messeinrichtung
- 54
- Pumpe
- 56
- Kühleinheit
- 58
- Wärmetauscher
- 60
- Ventilator
- 62
- Regeleinrichtung
- 64
- Messeinrichtung
- 66
- Messeinrichtung
- 70
- Kühlbereich
- 72
- Messeinrichtung
- 74
- Pumpe
- 76
- Kühleinheit
- 78
- Wärmetauscher
- 80
- Ventilator
- 82
- Regeleinrichtung
- 84
- Messeinrichtung
- 86
- Messeinrichtung
- 88
- Anschluss
- 90
- Anschluss
- 92
- Ware
- 94
- Verschließeinrichtung
- 96
- Pfeil
- 98
- Rollo
- 100
- Pfeil
1. Kühleinrichtung mit einen zu kühlenden Warenraum (12) umgebenden Seitenwänden (14),
einer Rückwand (16) sowie einem Deckenelement (18) und einem Bodenelement (20), wobei
der Warenraum (12) über die der Rückwand (16) gegenüberliegende Seite mindestens temporär
zugänglich ist, mindestens aufweisend eine Kühlmittelzuführleitung (22) und eine Kühlmittelabführleitung
(24), einen mit der Kühlmittelzuführleitung (22) und mit der Kühlmittelabführleitung
(24) verbundenen Wärmetauscher (38; 58; 78), eine Kühlmittelfördereinrichtung und
einen Ventilator (40; 60; 80) zum Umwälzen von über den Wärmetauscher (38; 58; 78)
gekühlter Luft, wobei
- die Fördermenge von Kühlmittel über die Kühlmittelfördereinrichtung und die Menge
der über den Ventilator (40; 60; 80) umgewälzten Luft über mindestens eine Regeleinrichtung
(42; 62; 82) regelbar sind, und
- die Menge der über den Ventilator (40; 60; 80) umgewälzten Luft nach Maßgabe der
Fördermenge von Kühlmittel regelbar ist.
2. Kühleinrichtung nach Anspruch 1, wobei die Kühleinrichtung (10) mindestens zwei Kühlbereiche
(30; 50; 70) aufweist, die nebeneinander angeordnet sind, wobei jedem Kühlbereich
(30; 50; 70) mindestens eine Kühlmittelfördereinrichtung, ein Wärmetauscher (38; 58;
78) und ein Ventilator (40; 60; 80) zugeordnet sind.
3. Kühleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Kühlmittelfördereinrichtung eine
drehzahlgesteuerte Pumpe (34; 54; 74) ist.
4. Kühleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Ventilator (40; 60; 80)
ein drehzahlgesteuerter Ventilator ist.
5. Kühleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, aufweisend eine Verschließeinrichtung
(94), die dazu ausgebildet ist, die der Rückwand (16) gegenüberliegende Seite zu verschließen.
6. Verfahren zum Betreiben einer Kühleinrichtung, die einen zu kühlenden Warenraum (12)
umgebende Seitenwände (14), eine Rückwand (16) sowie ein Deckenelement (18) und ein
Bodenelement (20) aufweist, wobei der Warenraum (12) über die der Rückwand (16) gegenüberliegende
Seite mindestens temporär zugänglich ist, wobei die Kühleinrichtung (10) mindestens
eine Kühlmittelzuführleitung (22) und eine Kühlmittelabführleitung (24), einen mit
der Kühlmittelzuführleitung (22) und mit der Kühlmittelabführleitung (24) verbundenen
Wärmetauscher (38; 58; 78), eine Kühlmittelfördereinrichtung und einen Ventilator
(40; 60; 80) zum Umwälzen von über den Wärmetauscher (38; 58; 78) gekühlter Luft aufweist,
und wobei
- die Fördermenge von Kühlmittel über die Kühlmittelfördereinrichtung und die Menge
der über den Ventilator (40; 60; 80) umgewälzten Luft über mindestens eine Regeleinrichtung
(42; 62; 82) regelbar sind,
- die Fördermenge von Kühlmittel über die Kühlmittelfördereinrichtung nach Maßgabe
eines Kühlbedarfs für den Warenraum (12) geregelt wird, und
- die Menge der über den Ventilator (40; 60; 80) umgewälzten Luft nach Maßgabe der
Fördermenge des Kühlmittels geregelt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die Kühleinrichtung (10) mindesten zwei Kühlbereiche
(30; 50; 70) aufweist, die nebeneinander angeordnet sind, wobei jedem Kühlbereich
(30; 50; 70) mindestens eine Regeleinrichtung (42; 62; 82), eine Kühlmittelfördereinrichtung,
ein Wärmetauscher (38; 58; 78) und ein Ventilator (40; 60; 80) zugeordnet sind, und
wobei die Kühlmittelfördereinrichtungen und die Ventilatoren (40; 60; 80) von benachbarten
Bereichen (30; 50; 70) innerhalb der Kühleinrichtung (10) unabhängig voneinander gesteuert
werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, wobei die Kühlmittelfördereinrichtung eine drehzahlgesteuerte
Pumpe (34; 54; 74) und/oder der Ventilator (40; 60; 80) ein drehzahlgesteuerter Ventilator
ist, und wobei die Fördermenge von Kühlmittel und/oder von gekühlter Luft durch eine
Änderung der Drehzahl der Pumpe (34; 54; 74) und/oder des Ventilators (40; 60; 80)
eingestellt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei die Kühleinrichtung (10) eine Verschließeinrichtung
(94) aufweist, die dazu ausgebildet ist, die der Rückwand (16) gegenüberliegende Seite
zu verschließen, und wobei die Fördermenge von Kühlmittel und von gekühlter Luft nach
Maßgabe einer Öffnungs- oder Schließstellung der Verschließeinrichtung (94) gesteuert
werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei die Fördermenge von gekühlter Luft
erhöht wird, wenn die Fördermenge von Kühlmittel erhöht wird.