[0001] Die Erfindung betrifft eine schockresistente EFI-Zündvorrichtung, umfassend eine
Platine mit wenigstens einer leitfähigen Schicht, eine Zünderplatine mit einer elektrischen
Zündbrücke, eine an der Zündbrücke anliegende Folie, aus der ein Flyer ausstanzbar
ist, ein an der Folie anliegendes Barrel mit einer der Größe des Flyers entsprechenden
Öffnung, einem Sprengstoff enthaltenden Zündübertrager, der unmittelbar am Barrel
anliegt, und einem die Zündvorrichtung zumindest teilweise umgebenden Gehäuse.
[0002] Derartige EFI-Zündmodule (EFI = Exploding Foil Initiator) werden verbreitet in Waffensystemen
eingesetzt. In der
DE 10 2011 108 000 A1 ist ein kompaktes EFI-Zündmodul beschrieben. Es umfasst ein zentrales EFI-Zündbauteil
mit einer Platine, auf der ein leitfähiges Element als Zündbrücke ausgeführt ist.
Sobald der Zündbrücke ausreichend Energie zugeführt wird verdampft das leitfähige
Element schlagartig. Dadurch wird aus der anliegende Folie ein Teil, nämlich der sogenannte
Flyer, herausgesprengt, dessen Größe durch die Öffnung im genau darunter befindlichen
Barrel bestimmt ist. Der Flyer wird somit in Richtung des Zündübertragers extrem beschleunigt.
Beim Auftreffen des Flyers wird der Sprengstoff des Zündübertragers durch die Stoßwelle
zur Explosion gebracht.
[0003] In diesem Dokument wird zwar der Aufbau einer kompakten EFI-Zündvorrichtung beschrieben.
Es wird jedoch kein Hinweis darauf gegeben, welche Maßnahmen zu treffen sind, wenn
die Zündvorrichtung in einem Gefechtskopf, insbesondere einem Penetrator, eingesetzt
wird. Bei solchen Anwendungsfällen treten extreme Stoßbelastungen auf, die zum Ausfall
einer EFI-Zündvorrichtung bekannter Bauart führen können.
[0004] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung eine bekannte EFI-Zündvorrichtung dahin gehend
zu verbessern, dass die Zündvorrichtung nicht nur hohe Schockbelastungen funktionsfähig
übersteht, sondern auch noch bezüglich der fallweise zu erwartenden Intensität der
Belastung anpassbar ist.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, dass an der der Folie
gegenüber liegenden Seite der Platine ein frei bewegliches, biegefestes flächiges
Bauteil anliegt, dessen Querabmessungen geringfügig kleiner als die lichte Weite des
Gehäuses in diesem Bereich sind, und dass auf der anderen Seite des flächigen Bauteils
wenigstens ein elastisches vorspannbares Dämpfungselement anliegt, und dass die andere
Seite des Dämpfungselements an einem mit dem Gehäuse in Wirkverbindung stehenden Gehäusebauteil
anliegt, und dass schließlich das Gehäusebauteil gegenüber dem Gehäuse zur Erzeugung
der Vorspannung verstellbar ist.
[0006] Das Dämpfungselement kann beispielsweise aus einem reversibel verformbaren elastischen
Kunststoff bestehen. Alternativ dazu kann wenigstens ein Federelement Verwendung finden,
dessen Kennlinie für den jeweiligen Anwendungsfall ausgewählt wird. Das Gehäusebauteil,
an dem das Dämpfungselement auf der dem flächigen Bauteil abgewandten Seite anliegt,
dient als Gegenlager wenn das Dämpfungselement für den jeweiligen Anwendungsfall vorgespannt
wird. Das Gehäusebauteil ist in zweckmäßiger Weise als plattenförmiger Deckel ausgeführt,
dessen Wandstärke so ausgelegt wird, dass die gewählte Vorspannung des Dämpfungselements
problemlos aufgenommen und an das Gehäuse weitergegeben wird. In idealer Weise sind
an der Innenseite des Gehäuses und am Außenrand des Deckels korrespondierende Abschnitte
eines Feingewindes vorgesehen. Mit Hilfe dieses Feingewindes kann das Gehäusebauteil
in das Gehäuse eingedreht werden, wodurch das Dämpfungselement immer stärker komprimiert
wird. Auf diese Weise kann die für den Anwendungsfall ermittelte notwendige Dämpfung
auf einfache Weise eingestellt werden.
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren der Zeichnung dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine schockresistente EFI-Zündvorrichtung mit einstellbarem Dämpfungselement,
- Fig. 2:
- eine EFI-Zündvorrichtung mit dämpfenden Federelementen.
[0008] Die Figur 1 zeigt eine von verschiedenen Möglichkeiten, wie eine bekannte EFI-Zündvorrichtung
mit einer Dämpfung für große Beschleunigungen ausgestattet werden kann. In einem massiven
Gehäuse G ist mittig ein Sprengstoff enthaltender Zündübertrager Z angeordnet, der
im Fall seiner Initiierung (in der Zeichnung nach unten) eine größere Ladung zünden
kann. Auf seiner Oberseite ist ein scheibenförmiges Barrel B mit einer zentralen Bohrung
angeordnet. Unmittelbar darüber liegt eine dünne Kunststofffolie F, aus der der Flyer
ausgestanzt wird, der mittels extremer Beschleunigung durch die Bohrung im Barrel
B fliegt und damit den Zündübertrager S auslöst.
[0009] Unmittelbar auf der Folie F, die üblicherweise aus einem Kunststoff wie Polyimid
besteht, liegt die Zünderplatine PZ auf, die auf der Unterseite eine elektrische Zündbrücke
trägt. Die Zündbrücke erhält über Leitungen E von der Platine P der Zündschaltung
den für die Initiierung notwendigen Strom. Die Zünderplatine PZ ist im Ausführungsbeispiel
als Multilayer aus Leiterplattenmaterial gefertigt. Üblicherweise ist die Zünderplatine
PZ mit dem Barrel B verklebt. Um ein spaltfreies Aufliegen des Barrels B auf dem Zündübertrager
S zu gewährleisten, wird die Vorspannung des Dämpfungselements DK, DF genutzt.
[0010] Um Beschädigungen an der Zünderplatine PZ durch die Dämpfungselemente DK, DF zu vermeiden,
wird ein flächiges Bauteil FB, beispielsweise eine Metallscheibe zwischen das Dämpfungselement
DK, DF gelegt. Damit wird auch der Flächendruck auf die Zünderplatine PZ gleichmäßig
verteilt. Um eine Beweglichkeit des flächigen Bauteils FB zu gewährleisten ist dieses
etwas kleiner dimensioniert als die lichte Weite des Gehäuses G in diesem Bereich.
[0011] Das Dämpfungselement DK ist im Ausführungsbeispiel als Kunststoffplatte, beispielsweise
aus Silikon, ausgeführt. Je nach bei der Anwendung zu erwartender Schockbelastung
können unterschiedliche Materialien eingesetzt werden. Weiterhin kann die Wahl der
Dicke des Dämpfungselements DK als Stellgröße eingesetzt werden.
[0012] Der Druck, der auf das Dämpfungselement DK (in der Zeichnung von oben her) ausgeübt
wird, ist das nächste Mittel zur Festlegung der Dämpfung. Im Ausführungsbeispiel wird
der Druck mit Hilfe des Gehäusebauteils GB auf das Dämpfungselement DK ausgeübt. Das
Gehäusebauteil GB ist dabei als stabiler Deckel ausgeführt, der mit seiner Innenfläche
auf dem Dämpfungselement DK flächig aufliegt. Außerdem weist der Deckel radial ein
Außen-Feingewinde FG auf, das mit einem entsprechenden Innengewindeabschnitt auf der
Innenseite des Gehäuses G korrespondiert. Der Deckel wird mit einem hier nicht dargestellten
Schlüssel nach Bedarf gedreht, wobei der Schlüssel in auf der Außenseite des Deckels
eingelassene Ausnehmungen V eingreift.
[0013] Die Figur 2 zeigt eine weitere Lösungsmöglichkeit für das Dämpfungselement DF. Hier
werden beispielhaft für weitere Ausführungsformen Schraubenfedern DF vorgespannt als
Dämpfungselemente eingesetzt. Es sind weitere Bauformen wie z. B. Tellerfedern bekannt,
die hier alternativ verwendet werden können. Im Übrigen ist die Zündvorrichtung baugleich
mit der in Figur 1 dargestellten Zündvorrichtung.
1. Schockresistente EFI-Zündvorrichtung, umfassend eine Platine (P) mit wenigstens einer
leitfähigen Schicht, eine Zünderplatine (PZ) mit einer elektrischen Zündbrücke, eine
an der Zündbrücke anliegende Folie (F), aus der ein Flyer ausstanzbar ist, ein an
der Folie (F) anliegendes Barrel (B) mit einer der Größe des Flyers entsprechenden
Öffnung, einem Sprengstoff enthaltenden Zündübertrager (S), der unmittelbar am Barrel
(B) anliegt, und einem die Zündvorrichtung zumindest teilweise umgebenden Gehäuse
(G),
dadurch gekennzeichnet,
- dass an der der Folie (F) gegenüber liegenden Seite der Zünderplatine (PZ) ein frei bewegliches,
biegefestes flächiges Bauteil (FB) anliegt, dessen Querabmessungen geringfügig kleiner
als die lichte Weite des Gehäuses (G) in diesem Bereich sind,
- dass auf der anderen Seite des flächigen Bauteils (FB) wenigstens ein elastisches vorspannbares
Dämpfungselement (DK, DF) anliegt,
- dass die andere Seite des Dämpfungselements (DK, DF) an einem mit dem Gehäuse (G) in Wirkverbindung
stehenden Gehäusebauteil (GB) anliegt,
- dass das Gehäusebauteil (GB) gegenüber dem Gehäuse (G) zur Erzeugung der Vorspannung des
Dämpfungselements (DK, DF) verstellbar (V) ist.
2. Schockresistente EFI-Zündvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (DK) aus einem reversibel verformbaren elastischen Kunststoff
besteht.
3. Schockresistente EFI-Zündvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (DF) aus Federelementen mit auf den Anwendungsfall abgestimmten
Kennlinien besteht.
4. Schockresistente EFI-Zündvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäusebauteil (GB) als plattenförmiger Deckel ausgeführt ist, der mittels eines
Feingewindes (FG) gegenüber dem Gehäuse (G) verstellbar angeordnet ist.
1. Shock-resistant EFI ignition device, comprising a printed circuit board (P) with at
least one conductive layer, an igniter board (PZ) with an electrical ignition bridge,
a foil (F), which lies against the ignition bridge and from which a flyer can be punched
out, a barrel (B), which lies against the foil (F) and has an opening corresponding
to the size of the flyer, a lead relay (s), which contains an explosive and lies directly
against the barrel (B), and a housing (G), which at least partially surrounds the
ignition device,
characterized
- in that a freely movable, bending-resistant two-dimensional component (FB) lies against the
side of the igniter board (PZ) opposite from the foil (F) and has transverse dimensions
that are slightly smaller than the clear width of the housing (G) in this region,
- in that at least one elastic pretensionable damping element (DK, DF) lies against the other
side of the two-dimensional component (FB),
- in that the other side of the damping element (DK, DF) lies against a housing component (GB)
that is in operative connection with the housing (G),
- in that the housing component (GB) is adjustable (V) with respect to the housing (G) to produce
the pretensioning of the damping element (DK, DF).
2. Shock-resistant EFI ignition device according to Claim 1, characterized in that the damping element (DK) consists of a reversibly deformable elastic plastic.
3. Shock-resistant EFI ignition device according to Claim 1, characterized in that the damping element (DF) consists of spring elements with characteristics to match
the application.
4. Shock-resistant EFI ignition device according to Claim 1, characterized in that the housing component (GB) is configured as a plate-shaped cover, which is arranged
adjustably with respect to the housing (G) by means of a fine thread (FG).
1. Dispositif d'allumage EFI résistant aux chocs, comprenant une platine (P) avec au
moins une couche conductrice, une platine d'allumage (PZ) avec un pont d'allumage
électrique, une feuille (F) s'appliquant contre le pont d'allumage, dans laquelle
peut être estampée une ailette, un corps (B) s'appliquant contre la feuille (F) avec
une ouverture correspondant à la taille de l'ailette, un dispositif de transfert d'allumage
(S) contenant une charge explosive, qui s'applique directement contre le corps (B)
et un boîtier (G) entourant au moins en partie le dispositif d'allumage,
caractérisé en ce que
- un composant plat rigide en flexion (FB), librement déplaçable, s'applique contre
le côté de la platine d'allumage (PZ) opposé à la feuille (F), ses dimensions transversales
étant légèrement inférieures à la largeur intérieure du boîtier (G) dans cette région,
- de l'autre côté du composant plat (FB) s'applique moins un élément d'amortissement
(DK, DF) pouvant être précontraint élastiquement,
- l'autre côté de l'élément d'amortissement (DK, DF) s'applique contre un composant
de boîtier (GB) en liaison fonctionnelle avec le boîtier (G),
- le composant de boîtier (GB) peut être réglé (V) par rapport au boîtier (G) pour
générer la précontrainte de l'élément d'antortissement (DK, DF) .
2. Dispositif d'allumage EFI résistant aux chocs selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'élément d'amortissement (DK) se compose d'un plastique élastique déformable de
manière réversible.
3. Dispositif d'allumage EFI résistant aux chocs selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'élément d'amortissement (DF) se compose d'éléments de ressort avec des caractéristiques
adaptées aux cas d'application.
4. Dispositif d'allumage EFI résistant aux chocs selon la revendication 1, caractérisé en ce que le composant de boîtier (GB) est réalisé sous forme de couvercle en forme de plaque
qui est disposé de marnière réglable par rapport au boîtier (G) au moyen d'un filetage
fin (FG).
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