[0001] Die Erfindung betrifft ein Auszugssystem für ein Haushaltsgerät nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Einschieben und Entnehmen eines Gargutträgers
auf einer Teleskopauszugsvorrichtung.
[0002] Herkömmliche Teleskopauszugsvorrichtungen bestehen im Wesentlichen aus einer Fest-und
zumindest einer Laufschiene. Zur Lagesicherung darauf befindlicher Gargutträger, wie
z. B. Roste oder Backbleche, sind vordere und hintere Anschläge in Form von Pins oder
Ausprägungen vorgesehen. Nachteilig an derartigen Anschlägen ist eine sich verringernde
Einschubhöhe zwischen Oberkante Anschlag und darüber angeordneten Teleskopauszugsvorrichtungen
im eingefahrenen Zustand der Laufschiene, wodurch ein sicheres und komfortables Einschieben
des Gargutträgers verhindert wird.
[0003] Um dies zu verbessern, ist aus der Druckschrift
DE 102010029770A1 eine Teleskopauszugsvorrichtung bekannt, deren stirnseitig an die Laufschiene angeordneter
Anschlag nach hinten wegklappbar angeordnet ist. Diese Lösung gibt den Einschubbereich,
bzw. -höhe, jedoch nur teilweise frei und erfordert zudem eine hohe Treffsicherheit
in der Einschubbewegung. Zudem behindert der stirnseitige Anschluss ein sicheres und
komfortables Entnehmen des Gargutträgers, im eingefahrenen Zustand der Laufschiene.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, bekannte Teleskopauszugsvorrichtungen zu verbessern.
Eine mögliche Verbesserung ist es, ein sicheres und komfortables Einschieben und Entnehmen
des Gargutträgers zu ermöglichen.
[0005] Die Erfindung geht aus von einem Auszugssystem für ein Haushaltsgerät, insbesondere
ein Gargerät, umfassend zumindest eine Teleskopauszugsvorrichtung und einen Gargutträger,
wobei die Teleskopauszugsvorrichtung zumindest eine Festschiene und zumindest eine
Laufschiene mit einem vorderen und einem hinteren Ende aufweist. Unter einem Auszugssystem
soll insbesondere eine Vorrichtung verstanden werden, welche geeignet ist, den Gargutträger
zwischen einer Einfahrposition und einer Ausfahrposition beweglich zu lagern, um das
Gargut in der Einfahrposition bei geschlossener Türe einem Garprozess zu unterziehen
und das Gargut auf dem Gargutträger in der Ausfahrposition dem Nutzer entnehmbar entgegenzubringen.
Unter einem Gargutträger soll insbesondere ein im Wesentlichen flächiges Element verstanden
werden, welches derart ausgebildet ist, dass es das Gargut aufnimmt und dem Nutzer
die Möglichkeit gibt, den Gargutträger außerhalb des Haushaltsgerätes mit dem Gargut
zu bestücken und bei geöffneter Türe in einer gewünschten Ebene in das Haushaltsgerät
einzuführen. Unter einer Teleskopauszugsvorrichtung soll insbesondere ein mehrteiliges
Schienenelement verstanden werden, welches zumindest eine Festschiene, welche vorzugsweise
an einem an der Garraumseitenwand befestigten Seitengitter befestigt ist, und zumindest
eine Laufschiene, auf der Festschiene die zwischen einer Einfahrposition und einer
Ausfahrposition beweglich ausgebildet ist, aufweist. Dazu weist die Verbindung zwischen
der Fest- und der Laufschiene eine gleit- oder kugelgelagerte Verbindung auf, wobei
die Teleskopauszugsvorrichtung zur Erweiterung der Ausfahrposition zumindest eine
Zwischenschiene aufweisen kann. Die Laufschiene weist dabei an ihrer Oberfläche eine
Auflagefläche für den Gargutträger auf, der als Verschiebebereich des Gargutträgers
auf der Laufschiene dient. Die Laufschiene weist ein vorderes Ende, welches der Tür
bzw. dem Nutzer zugewandt ist, und ein hinteres Ende, welches der Tür bzw. dem Nutzer
abgewandt ist, auf.
[0006] Es wird vorgeschlagen, dass die Teleskopauszugsvorrichtung einen zum vorderen Ende
der Laufschiene nach hinten versetzt angeordneten Mitnehmer aufweist. Unter einem
Mitnehmer soll insbesondere ein Element verstanden werden, dass derart ausgebildet
ist, Kontakt zwischen der Laufschiene und dem Gargutträger zu schaffen, um den Gargutträger
mit der Laufschiene zu verbinden. Dabei ist der Mitnehmer in Ein- bzw. Ausfahrrichtung
gesehen, auf der Lauffläche linear zum vorderen Ende der Laufschiene beabstandet,
so dass kein, das Einschieben behindernde Anschlagelement am vorderen Ende der Laufschiene
benötigt wird, wodurch ein sicheres und komfortables Einschieben des Gargutträgers
ermöglicht wird.
[0007] Vorzugsweise weist der Mitnehmer zumindest einen, im vorderen Ende der Laufschiene
zugewandten Rampenabschnitt auf. Dadurch wird dem Gargutträger in einer Einschubrichtung
E eine anschlagfreie Überfahrt des Mitnehmers ermöglicht. Unter einem Rampenabschnitt
soll insbesondere ein Bereich des Mitnehmers verstanden werden, der in Einschubrichtung
gesehen flach ansteigend ausgeführt ist. Dieser in Einschubrichtung gesehene spitze
Winkel von vorzugsweise weniger als 45° bewirkt, dass der Gargutträger in der Einschubbewegung
nicht gegen ein starres Hindernis prallt, sondern dem Mitnehmer anschlagfrei überfährt.
Zusätzlich oder alternativ weist der Mitnehmer einen, dem hinteren Ende der Laufschiene
zugewandten Halteabschnitt auf, der dem Gargutträger in einer Auszugrichtung als Anschlagfläche
dient. Unter einem Halteabschnitt soll insbesondere eine Fläche des Mitnehmers verstanden
werden, welche derart ausgebildet ist, die Gargutträger zu stoppen, wenn dieser in
Auszugsrichtung gegen den Mitnehmer fährt. Dazu ist der Halteabschnitt im Wesentlichen
rechtwinklig zur Oberfläche der Laufschiene angeordnet. Solch ein Halteabschnitt ermöglicht
eine lösbare Verbindung zwischen dem Gargutträger und dem Mitnehmer auf der Teleskopauszugsvorrichtung.
[0008] Vorzugsweise weist der Mitnehmer zwischen Rampenabschnitt und Halteabschnitt eine
Lauffläche auf. Unter einer Lauffläche soll insbesondere ein Abschnitt verstanden
werden, der die ungewünschte Reibung zwischen Gargutträger und Mitnehmer minimiert,
um eine materialschonende Überfahrt zu verbessern. Eine besonders materialschonende
Lauffläche entsteht, wenn die Kanten zwischen Rampenabschnitt und Halteabschnitt entformt
bzw. abgerundet oder abgeflacht sind.
[0009] Gemäß einer ersten Variante ist der Mitnehmer aus dem Material der Laufschiene heraus
gebildet. Der so gebildete Mitnehmer ist starr auf der Oberfläche der Laufschiene
angeordnet und stellt eine besonders einfache und kostengünstige Variante dar, um
dem Gargutträger mit der Laufschiene zu verbinden. Ein besonders vorteilhafter, einfacher
und verschleißarmer Mitnehmer entsteht, wenn dieser mittels einer materialverdrängenden
Prägung, einstückig aus der Laufschiene gebildet ist.
[0010] Gemäß einer zweiten Variante ist der Mitnehmer aus einem separaten, vorzugsweise
federelastisch an die Teleskopauszugsvorrichtung, insbesondere an die Laufschiene
angeordneten Bauteil gebildet. Durch diese bewegliche Ausbildung des Mitnehmers taucht
dieser in die Teleskopauszugsvorrichtung, sobald eine Kraft auf ihn wirkt, wie es
z.B. ein gegen den winkligen Rampenabschnitt anschlagender Gargutträger sein kann.
[0011] Gemäß der zweiten Variante ist der Mitnehmer von einer Wirkstellung in eine Neutralstellung
versenkbar ausgebildet, so dass der Gargutträger durch Überfahren des Rampenabschnitts
eine Ausweichbewegung des Mitnehmers nach unten bewirkt. Solch ein versenkbar ausgebildeter
Mitnehmer ist besonders materialschonend, da er die Reibungskräfte zwischen Gargutträger
und Laufschiene mit dessen Mitnehmer minimiert.
[0012] Ein besonders guter Mitnehmer gemäß der zweiten Variante entsteht, wenn dieser aus
einem federelastischen Element, vorzugsweise einem Federstahl, insbesondere einem
Draht gebildet ist. Solch ein Mitnehmer ist besonders einfach zu biegen und weist
zudem die erforderliche Elastizität auf.
[0013] Vorteilhafterweise ist der Mitnehmer, in Einschubrichtung gesehen, in der hinteren
Hälfte, vorzugsweise im hinteren Drittel, insbesondere im hinteren Viertel der Laufschiene
angeordnet. Ein derart angeordneter Mitnehmer steht der Einzelbewegung des Gargutträgers
im vorderen Bereich der Laufschiene nicht blockierend entgegen.
[0014] Vorzugsweise weist der Mitnehmer eine Wirkhöhe H auf, welche zwischen Oberkante Laufschiene
und dem Halteelement in Wirkstellung gemessen, bis zu 20 mm, vorzugsweise bis zu 8
mm und insbesondere 4 mm beträgt.
[0015] Vorteilhafterweise weist der Gargutträger zumindest eine korrespondierend zum Mitnehmer
ausgebildete Aufnahme auf. Diese Aufnahme kann als Durchbruch oder Bohrung im rahmenartig
angeordneten Randbereichen des Gargutträgers ausgebildet sein oder durch separate
Haltemittel als Aufnahmeelemente ausgebildet werden.
[0016] Vorzugsweise greift der Halteabschnitt des Mitnehmers haltend in die Aufnahme ein,
wenn der Gargutträger in Betriebsposition ist. Unter einer Betriebsposition soll insbesondere
die Position des Gargutträgers verstanden werden, wenn dieser auf der Teleskopauszugsvorrichtung
im hinteren Bereich der Laufschiene angekommen ist, den Mitnehmer überfahren hat und
das Auszugssystem in einer Stellung ist, in der Türe zu schließen ist. Befindet sich
der Gargutträger in dieser Betriebsposition, greift der Halteabschnitt des Mitnehmers
in die Aufnahme ein. Bei einem Mitnehmer gemäß der zweiten Variante hat der Gargutträger
beim Überfahren des Rampenabschnitts durch die Gewichtskraft des Gargutträgers den
federelastisch befestigten Mitnehmer nach unten verdrängt, bis dieser in seiner federelastisch
vorgespannten Stellung in den Freiraum der Aufnahme an Gargutträger eingreifen kann,
um mit seinem Halteabschnitt korrespondierend mit der Aufnahme einen Hinterschnitt
zu erzeugen, der den Gargutträger in seiner Betriebsposition fixiert.
[0017] Vorzugsweise bewegt ein Betätigungselement den Mitnehmer von der Wirkstellung in
die Neutralstellung. Diese Ausgestaltung des Mitnehmers ermöglicht eine Betätigung
von einer Wirkstellung in die Neutralstellung, ohne dass der Gargutträger den Mitnehmer
betätigt. Somit kann der Mitnehmer in die Neutralstellung versetzt werden, in welcher
der Halteabschnitt nicht mehr mit der Aufnahme einen Hinterschnitt bildet, wodurch
der Gargutträger entriegelt ist. Dadurch kann der Nutzer den Gargutträger in jeder
beliebigen Position entnehmen, da der Mitnehmer mittels des Betätigungselements eingefahren
ist. Dieses Betätigungselement kann sowohl mechanisch als auch elektronisch, sowie
auch über ein fernbedienbares Betätigungselement, z. B. ein Druckknopf am Haushaltsgerät,
betätigt sein, das ein am Mitnehmer angeordnetes Stellglied motorisch betreibt.
[0018] Vorzugsweise weist die Teleskopauszugsvorrichtung, vorteilhafter Weise am hinteren
Ende der Laufschiene einen Anschlag auf. Dieser Anschlag dient dem Gargutträger in
der Einführbewegung als Endanschlag und schiebt die Laufschiene der Teleskopauszugsvorrichtung
in der Einführbewegung nach hinten, bis diese in der Betriebsposition angelangt ist.
Zudem dient der Anschlag dem Schutz der Garraumrückwand, da der Gargutträger nicht
in der Einschubbewegung gegen die Garraumrückwand stößt und Beschädigungen erzeugt.
[0019] Zudem wird ein Verfahren zum Einschieben eines Gargutträgers in eine Teleskopauszugsvorrichtung
vorgeschlagen, welche folgende Schritte aufweist:
- Auflegen des Gargutträgers im Bereich des vorderen Endes der Laufschiene der Teleskopauszugsvorrichtung,
wobei der Gargutträger in einer waagrechten Position (Winkel α = 0°) eingeschoben
wird, ohne dass der Gargutträger aufgrund eines am vorderen Ende der Teleskopauszugsvorrichtung
angebrachten vorderen Anschlag der Gargutträger schräg eingeführt werden muss,
- schieben des Gargutträgers auf der Laufschiene in Einschubrichtung, wobei der Gargutträger
einen Mitnehmer durch dessen Ausweichbewegung nach unten überfährt,
- stoppen in einer Betriebsposition, vorzugsweise an einem Anschlag am hinteren Ende
der Laufschiene, und
- verrasten des Mitnehmers in einer korrespondierend angeordneten Aufnahme des Gargutträgers.
[0020] Zudem wird ein Verfahren zum Entnehmen eines Gargutträgers aus einer Teleskopauszugsvorrichtung
vorgeschlagen, welches folgende Schritte aufweist:
- Ziehen des Gargutträgers von einer Einfahrposition in eine Ausfahrposition, wobei
ein Halteabschnitt eines Mitnehmers einen korrespondierenden Hinterschnitt mit einer
Aufnahme des Gargutträgers bildet, um Gargutträger und Laufschiene in der Auszugsbewegung
zueinander zu positionieren, und
- entnahme des Gargutträgers von der Laufschiene durch ein im Wesentlichen senkrechtes
Anheben des Gargutträgers, wobei der Halteabschnitt des Mitnehmers den Hinterschnitt
mit der Aufnahme des Gargutträgers freigibt.
[0021] Zudem gilt auch ein Haushaltsgerät, insbesondere ein Gargerät, aufweisend ein zuvor
beschriebenes Auszugssystem als von der Erfindung umfasst und offenbart.
[0022] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Figuren und der Figurenbeschreibung.
Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie
die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine
gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen
Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungsbeispiele
von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in den schematischen Figuren
nicht explizit gezeigt und erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen
aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Darstellung eines Haushaltsgeräts mit einem erfindungsgemäßen
Auszugssystem;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Auszugssystems gemäß dem Stand der Technik;
- Fig. 3
- eine schematische perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Auszugssystems;
- Fig. 4
- eine schematische perspektivische Darstellung eines Details des Auszugssystems;
- Fig. 5
- eine schematische perspektivische Darstellung eines Mitnehmers nach einem ersten Ausführungsbeispiel;
und
- Fig. 6
- eine schematische perspektivische Darstellung eines Mitnehmers nach einem zweiten
Ausführungsbeispiel.
[0023] In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0024] Zur Beschreibung der Richtungen und Bewegungen in einem Haushaltsgerät wird laut
Fig. 1 ein beschreibendes Koordinatensystem eingeführt. Dieses definiert in X-Richtung
die Gerätefront, ausgehend von der rechten zur linken Geräteseite sowie in Y-Richtung
die Einschubrichtung bzw. Einführbewegung, ausgehend vom ausgefahrenen Zustand des
Gargutträgers in Richtung des eingefahrenen Zustands sowie in Z-Richtung die Höhe
des Gargeräts, ausgehend von der Geräteunterseite zur Geräteoberseite.
[0025] In Fig. 1 ist in einer perspektivischen Darstellung ein Gargerät 1 zum Zubereiten
von Lebensmitteln gezeigt, welches im Ausführungsbeispiel ein Backofen ist. Das Gargerät
1 umfasst einen Garraum 2, der durch Seitenwände 3 des Backrohrs begrenzt ist.
[0026] Frontseitig weist der Garraum 2 eine Beschickungsöffnung auf, die durch eine Tür
4 verschließbar ist. An den Seitenwänden 3 befindet sich je ein Seitengitter 5, das
geeignet ist, Gargutträger 6, wie z. B. Roste, Backbleche oder ähnliches Zubehör aufzunehmen.
Das Seitengitter 5 weist dabei unterschiedliche Einschubhöhen auf, um den Gargutträger
6 in unterschiedlichen Einschubhöhen im Garraum 2 zu positionieren. Um den Nutzer
ein komfortables Einschieben und Entnehmen des Gargutträgers 6 zu ermöglichen, ist
ein Auszugssystem, bestehend aus zwei parallel an den Seitengitter 5 angebrachten
Teleskopauszugsvorrichtungen 7, an dem Seitengitter 5 angeordnet. Ein auf der Teleskopauszugsvorrichtung
7 aufliegender Gargutträger 6 ist besonders gut zwischen einer Einfahrposition EP
und einer Ausfahrposition AP beweglich.
[0027] Fig. 2 zeigt ein aus dem Stand der Technik bekanntes Auszugssystem. Das an die Garraumseitenwand
3 montierte Seitengitter 5, weist zur Aufnahme des Gargutträgers 6 Haltestäbe 8 und
Führungsstäbe 9 auf. Um die Vorteile einer Teleskopauszugsvorrichtung zu nutzen, hat
der Nutzer die Möglichkeit, an die Haltestäbe 8 und Führungsstäbe 9 des vorhandenen
Seitengitters 5 eine Teleskopauszugsvorrichtung 7 anzubringen. Diese Teleskopauszugsvorrichtung
7 besteht im Wesentlichen aus einer Festschiene 10, welche mittels nicht dargestellten
Halteelementen an das Seitengitter 5 befestigt ist, auf der eine Laufschiene 11 beweglich
zwischen einer Einfahrposition EP und einer Ausfahrposition AP gelagert ist. Um den
Gargutträger 6 in seiner Einfahr- und Ausfahrposition einen sicheren Halt zu gewährleisten,
befindet sich am vorderen Ende der Laufschiene 11 ein vorderer Anschlag 12 und am
hinteren Ende der Laufschiene 11 ein hinterer Anschlag 13. Will der Nutzer den Gargutträger
6 nach dem Öffnen der Türe 4 in die eingefahrene Teleskopauszugsvorrichtung 7 einschieben,
muss er den Gargutträger 6 unter einem bestimmten Winkel α in die Teleskopauszugsvorrichtung
7 einführen, um zwischen der Oberkante des vorderen Anschlags 12 und den Haltestab
8 der nächsthöheren Einschubebene zu gelangen. Dieser unter einem Winkel α einzuführende
Gargutträger 6 ist von Nachteil, da sich auf ihm befindliches Gargut, insbesondere
flüssige Bestandteile wie z. B. Soßen, nicht halten können, und vom Gargutträger 6
fallen bzw. tropfen.
[0028] Fig. 3 zeigt eine Teleskopauszugsvorrichtung eines erfindungsgemäßen Auszugssystems
in einer Einfahrposition EP, in der die Laufschiene 11 in ihrer Betriebsposition ist
und somit die Tür 4 schließbar ist. Diese Teleskopauszugsvorrichtung 7 besteht aus
einer Festschiene 10, welche mittels Befestigungselementen 14 reversibel an die Haltestäbe
8 und Führungsstäbe 9 des Seitengitters 5 angebracht ist. Auf der Festschiene 10 ist
die Laufschiene 11 angeordnet, welche zur Aufnahme des Gargutträgers 6 ausgebildet
ist. Die Laufschiene 11 weist im Wesentlichen die Länge des Gargutträgers 6 auf. In
Einschubrichtung E gesehen, befindet sich im hinteren Ende der Laufschiene 11, also
dem Benutzer abgewandten Ende der Laufschiene, ein hinterer Anschlag 13. Dieser Anschlag
13 dient dem Gargutträger 6 als Endanschlag, wenn dieser auf der Laufschiene 11 nach
hinten geschoben wird. Zudem nimmt der Anschlag 13 die Laufschiene mit, wenn sich
diese in der Einschubbewegung nicht in der Einfahrposition EP befindet. Erfindungsgemäß
befindet sich im vorderen Ende der Laufschiene 11 kein Anschlag, wodurch ein waagrechtes
(Winkel α = 0°) Einschieben des Gargutträgers 6 möglich ist. Um in Auszugsrichtung
A dennoch die Laufschiene mitzunehmen, wenn der Nutzer am Gargutträger 6 zieht, befindet
sich ein Mitnehmer 15 im hinteren Bereich der Laufschiene 11.
[0029] Fig. 4 zeigt einen Gargutträger 6, in Form eines Rostes, in Einfahrposition EP auf
der Laufschiene 11. Um den gegenüber dem Stand der Technik fehlenden vorderen Anschlag
zu kompensieren, befindet sich auf der Laufschiene ein Mitnehmer 15, der mit seinem
Halteabschnitt 16 dem Gargutträger 6 eine Anschlagfläche bietet. Zieht der Nutzer
am Gargutträger 6 um diesen von der Einfahrposition EP in Auszugsrichtung A zu bewegen,
um den Gargutträger 6 aus der Teleskopauszugsvorrichtung 7 zu entnehmen, nimmt der
Mitnehmer 15 die Laufschiene 11 mit. Befindet sich der Gargutträger 6 in der komplett
ausgefahrenen Ausfahrposition AP, kann der Gargutträger 6 senkrecht nach oben, in
Z-Richtung gesehen, widerstandsfrei entnommen werden.
[0030] Der Mitnehmer 15 weist einen Rampenabschnitt 17 auf, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ermöglicht, dass der Mitnehmer durch den in Einfahrrichtung E geschobenen Gargutträger
6 federelastisch nach unten taucht, sobald die in Y-Richtung gesehen und dem Nutzer
zugewandte flach ansteigende Rampenabschnittsfläche 17 vom Gargutträger 6 überfahren
wird. Hat der Gargutträger 6 den Mitnehmer 15 komplett überfahren, so wird dieser
federelastisch beaufschlagt wieder in seine Ausgangsstellung, auch Wirkstellung genannt,
zurückversetzt.
[0031] Gemäß einer nicht dargestellten Variante der Erfindung ist der Mitnehmer 15 starr,
vorzugsweise aus dem Material der Laufschiene 11 gebildet. In Einschubrichtung E bewegt
sich der Gargutträger 6 dann auf dem flach ansteigenden Rampenabschnitt 17, in Z-Richtung
gesehen nach oben, bis er nach dem Scheitelpunkt nach unten auf die Lauffläche der
Laufschiene 11 fällt und in dieser Position einen Anschlag am Halteabschnitt 16 des
Mitnehmers 15 bildet.
[0032] Fig. 5 zeigt einen Mitnehmer 15 nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Der Mitnehmer 15 ist dabei federelastisch an der Laufschiene 11 angeordnet, wobei
der Mitnehmer 15 derart aus einem Draht geformt ist, dass der Halteabschnitt 16 und
der Rampenabschnitt 17 zueinander winklig stehen. Zur federelastischen Halterung des
Mitnehmers 15 an der Laufschiene 11 befinden sich weitere, nicht dargestellte Elemente
im verdeckten Bereich der Laufschiene 11.
[0033] Fig. 6 zeigt einen Mitnehmer 15 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Dabei ist der Mitnehmer 15 aus einem Vollmaterial gebildet. Im vorliegenden Beispiel
ist der Mitnehmer 15 mit seinem Halteabschnitt 16 und seinem Rampenabschnitt 17 aus
einem Blech gestanzt. Zur federelastischen Aufnahme ist dieser Mitnehmer 15 auf einem
Federstahl, welcher an der Laufschiene 11 angeordnet ist, befestigt.
[0034] Die Wirkhöhe H der beiden in den Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsformen ist
dabei so gewählt, dass diese optimal mit dem Gargutträger 6 in Wirkverbindung steht.
Die Höhe H ist demnach so gewählt, dass sie zum Durchmesser der Stäbe des Gargutträgers
in Form eines Rostes 6 bzw. zur Aufnahme des Backblechs passt.
[0035] Für den Fachmann ist erkennbar, dass die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt ist, sondern dass eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen ebenfalls
davon umfasst sind.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0036]
- 1
- Gargerät
- 2
- Garraum
- 3
- Seitenwände
- 4
- Tür
- 5
- Seitengitter
- 6
- Gargutträger
- 7
- Teleskopauszugsvorrichtung
- 8
- Haltestab
- 9
- Führungsstab
- 10
- Festschiene
- 11
- Laufschiene
- 12
- vorderer Anschlag
- 13
- hinterer Anschlag
- 14
- Befestigungselement
- 15
- Mitnehmer
- 16
- Halteabschnitt
- 17
- Rampenabschnitt
- EP
- Einfahrposition
- AP
- Ausfahrposition
- E
- Einschubrichtung
- A
- Auszugsrichtung
- H
- Wirkhöhe
- α
- Winkel
1. Auszugssystem für ein Haushaltsgerät, insbesondere ein Gargerät (1), umfassend zumindest
eine Teleskopauszugsvorrichtung (7) und einen Gargutträger (6), wobei die Teleskopauszugsvorrichtung
(7) zumindest eine Festschiene (10) und zumindest eine Laufschiene (11) mit einem
vorderen und einem hinteren Ende aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Teleskopauszugsvorrichtung (7) einen zum vorderen Ende der Laufschiene (11) nach
hinten versetzt angeordneten Mitnehmer (15) aufweist.
2. Auszugssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (15) zumindest einen, dem vorderen Ende der Laufschiene (11) zugewandten
Rampenabschnitt (17) aufweist, der dem Gargutträger (6) in einer Einschubrichtung
(E) eine anschlagfreie Überfahrt des Mitnehmers (15) ermöglicht und/oder einen, dem
hinteren Ende der Laufschiene (11) zugewandten Halteabschnitt (16) aufweist, der dem
Gargutträger in einer Auszugsrichtung (A) als Anschlagfläche dient.
3. Auszugssystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (15) zwischen Rampenabschnitt (17) und Halteabschnitt (16) eine Lauffläche
aufweist, welche entformt, vorzugsweise abgerundet oder abgeflacht ist, um eine materialschonende
Überfahrt des Gargutträgers (6) zu ermöglichen.
4. Auszugssystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (15) aus dem Material der Laufschiene (11), vorzugsweise durch einen
Prägung gebildet ist.
5. Auszugssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (15) aus einem separaten, vorzugsweise federelastisch an die Teleskopauszugsvorrichtung
(7), insbesondere an die Laufschiene (11) angebundenen Bauteil gebildet ist.
6. Auszugssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (15) von einer Wirkstellung in eine Neutralstellung versenkbar ausgebildet
ist, wobei der Gargutträger (6) durch Überfahren des Rampenabschnitts (17) eine Ausweichbewegung
des Mitnehmers (15) nach unten bewirkt.
7. Auszugssystem nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (15) aus einem federelastischen Element, vorzugsweise einem Federstahl,
insbesondere einem Draht gebildet ist.
8. Auszugssystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (15) in Einschubrichtung (E) gesehen in der hinteren Hälfte, vorzugsweise
im hinteren Drittel, insbesondere im hinteren Viertel der Laufschiene (11) angeordnet
ist.
9. Auszugssystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (15) eine Wirkhöhe (H) aufweist, welche bis zu 20 mm, vorzugsweise
bis zu 8 mm und insbesondere 4 mm beträgt.
10. Auszugssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gargutträger (6) zumindest eine korrespondierend zum Mitnehmer (15) ausgebildete
Aufnahme aufweist.
11. Auszugssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteabschnitt (16) des Mitnehmers (15) haltend in die Aufnahme eingreift, wenn
der Gargutträger (6) in Betriebsposition ist.
12. Auszugssystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein vorzugsweise fernbedienbares Betätigungselement den Mitnehmer (15) von der Wirkstellung
in die Neutralstellung bewegt.
13. Auszugssystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Teleskopauszugsvorrichtung (7) vorzugsweise am hinteren Ende der Laufschiene
einen Anschlag (13) aufweist.
14. Verfahren zum Einschieben eines Gargutträgers (6) in eine Teleskopauszugsvorrichtung
(7), aufweisend folgende Schritte:
- Auflegen des Gargutträgers (6) auf ein vorderes Ende einer Laufschiene (11) der
Teleskopauszugsvorrichtung (7),
- schieben des Gargutträgers (6) auf der Laufschiene (11) in Einschubrichtung (E),
wobei der Gargutträger (6) einen Mitnehmer (15) überfährt,
- stoppen in einer Betriebsposition, vorzugsweise an einen Anschlag (13) am hinteren
Ende der Laufschiene (11), und
- verrasten des Mitnehmers (15) in einer korrespondierend angeordneten Aufnahme des
Gargutträgers (6).
15. Verfahren zum Entnehmen eines Gargutträgers (6) aus einer Teleskopauszugsvorrichtung
(7), aufweisend folgende Schritte:
- Ziehen des Gargutträgers (6) von einer Einfahrposition (EP) in eine Ausfahrposition
(AP), wobei ein Halteabschnitt (16) eines Mitnehmers (15) einen korrespondierenden
Hinterschnitt mit einer Aufnahme des Gargutträgers (6) bildet, um Gargutträger (6)
und Laufschiene (11) in der Auszugsrichtung (A) zueinander zu positionieren, und
- entnahme des Gargutträgers (6) von der Laufschiene (11) durch ein im Wesentlichen
senkrechtes Anheben des Gargutträgers (6), wobei der Halteabschnitt (16) des Mitnehmers
(15) den Hinterschnitt mit der Aufnahme des Gargutträgers (6) freigibt.