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(11) |
EP 1 741 976 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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26.10.2016 Patentblatt 2016/43 |
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Anmeldetag: 27.06.2006 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Scheinwerfer für Fahrzeuge
Headlamp for vehicles
Phare pour véhicules
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE
SI SK TR |
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Priorität: |
07.07.2005 DE 102005031776
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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10.01.2007 Patentblatt 2007/02 |
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Patentinhaber: Hella KGaA Hueck & Co. |
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59552 Lippstadt (DE) |
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Erfinder: |
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- Eichhorn, Dr. Karsten
59329 Wadersloh (DE)
- Kloos, Dr. Gerhard
59597 Erwitte (DE)
- Schmidt, Stephan
59558 Lippstadt (DE)
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Entgegenhaltungen: :
EP-A2- 0 737 600 DE-A1-102004 008 063
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DE-A1- 10 057 367 US-B1- 6 254 259
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft einen Scheinwerfer für Fahrzeuge nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 197 05 146 A1 ist ein Scheinwerfer für Fahrzeuge mit einer lichttechnischen Anordnung bekannt,
die eine Lichtquelle, einen Lichtleiter als Lichtführungsmittel zur Weiterleitung
des von der Lichtquelle emittierten Lichtes und ein Kunststoffoptikelement umfasst,
das sich in Lichtausbreitungsrichtung dem Lichtführungsmittel anschließt. Eingangsseitig
des Kunststoffoptikelementes ist als Lichtführungsmittel ein Abschattsegment angeordnet,
das mit seiner Kontur die Hell-Dunkel-Grenze einer vorgegebenen Beleuchtstärkeverteilung
vorgibt. In Verbindung mit dem linsenförmig ausgebildeten Kunststoffoptikelement kann
beispielsweise eine Nebellichtfunktion oder Abblendlichtfunktion realisiert werden.
Das bekannte Kunststoffoptikelement besteht aus einem Polycarbonat- oder einem Acrylmaterial.
Es hat sich herausgestellt, dass bei ungünstigen Temperaturbedingungen ein unerwünschtes
"Aufweichen" und/oder Verschieben der Lage der Hell-Dunkel-Grenze eintritt.
[0003] Die
US 6 254 259 B1 offenbart einen Scheinwerfer für Fahrzeuge mit einer lichttechnischen Anordnung,
die eine Lichtquelle und Lichtführungsmittel vorsieht. Eine Ansteuerung der lichttechnischen
Anordnung im Sinne einer Veränderung der Beleuchtungsstärkeverteilung kann in Abhängigkeit
von Umgebungsparametern erfolgen, zu denen bspw. Wetteranalysedaten und/oder Straßenoberflächedaten
gehören. Eine Veränderung der Beleuchtungsstärkeverteilung im Sinne einer Kompensation
von Temperaturänderungen innerhalb des Scheinwerfers ist nicht vorgesehen.
[0004] Aus der
DE 100 57 367 Al ist ein Scheinwerfer für Fahrzeuge mit einer lichttechnischen Anordnung bekannt.
Die lichttechnische Anordnung enthält zum einen eine Lichtquelle und zum anderen als
Lichtführungsmittel zur Weiterleitung des von der Lichtquelle emittierten Lichtes
einen Reflektor. Der Reflektor ist mittels eines durch eine Steuereinrichtung angesteuerten
Aktors verstellbar 25 ausgebildet, so dass in Abhängigkeit von der aktuellen Umwelt-,
Fahr- und Verkehrssituation eine optimale Ausleuchtung des Fahrzeugvorfeldes unter
Nichtblendung der Verkehrsteilnehmer ermöglicht wird. Hierzu werden der Steuereinrichtung
Sensordaten über die aktuelle Umwelt-, Fahr- und Verkehrssituation bereitgestellt,
die sich beispielsweise auf Umweltparameter wie Sichtweite, Nässe, Glätte und Helligkeit
beziehen können. Hierzu können Sensordaten eines Lenkwinkelsensors, eines Fahrzeuggeschwindigkeitssensors,
eines Regensensors, eines Sichtweitesensors, eines Radarsensors oder eines Temperatursensors
eingesetzt werden.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Scheinwerfer für Fahrzeuge
derart weiterzubilden, dass bei Temperaturschwankungen eine unerwünschte Blendung
infolge einer veränderten Hell-Dunkel-Grenze der Beleuchtungsstärkeverteilung vermieden
wird.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe weist die Erfindung die Merkmale des Patentanspruches 1
auf.
[0007] Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch das Vorsehen von Temperaturkompensationsmitteln
in einem relativ weiten Temperaturbereich eine den gesetzlichen Vorschriften entsprechende
signifikante Hell-Dunkel-Grenze der Beleuchtungsstärkeverteilung erzeugt wird. Grundgedanke
der Erfindung ist es, Temperaturkompensationsmittel vorzusehen, die die Temperaturempfindlichkeit
des Scheinwerfers weiter reduzieren, so dass ein gewichtssparender Einsatz von aus
einem relativ leichten Material bestehenden Kunststoffoptikelementen ermöglicht wird.
Durch die erfindungsgemäßen Temperaturkompensationsmittel kann sichergestellt werden,
dass die Hell-DunkelGrenze der Beleuchtungsstärkeverteilung stets unter einer vorgegebenen
Blendungsschwelle verläuft. Ein Verschieben der Hell-Dunkel-Grenze der Beleuchtungsstärkeverteilung
oberhalb einer Horizontalen bzw. ein kleinerer Gradient der Hell-Dunkel-Grenze mit
der Wirkung, dass verstärkt Lichtanteile oberhalb der Horizontalen angeordnet sind,
kann hierdurch wirksam vermieden werden.
[0008] Nach einem ersten Aspekt der Erfindung kann als Kompensationsmittel eine Kompensationseinheit
vorgesehen sein, die in Abhängigkeit von der aktuellen Temperatur des Kunststoffoptikelementes
lichttechnische Parameter, wie beispielsweise die Brennweite von in der lichttechnischen
Anordnung angeordneten Linsen, nachführt. Es findet somit eine Korrigierung des Verlaufs
der Hell-Dunkel-Grenze statt, wobei der Verlauf der Hell-Dunkel-Grenze bei einer Auslegungstemperatur
des Kunststoffoptikelementes als Solllage für die Hell-Dunkel-Grenze dient. Auf diese
Weise ist auch in einem Temperaturgrenzbereich eine relativ scharfe Hell-Dunkel-Grenze
im vorgesehenen Bereich des Straßenraums gewährleistet, ohne dass eine unerwünschte
Blendung eintritt. Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann die Winkellage des
Kunststoffoptikelementes oder anderer Optikelemente (Linsen) verändert werden, so
dass die Beleuchtungsstärke oberhalb einer Horizontalen unter einen Blendungsschwellwert
begrenzt ist. Des weiteren kann insbesondere die Winkellage des gesamten Projektionsscheinwerfers,
das heißt einschließlich Lichtquelle und Schatter, bzw. des LED-Modules, das heißt
LED-Lichtquelle(n) und Kunststoffoptikelement, verändert werden, so dass die Beleuchtungsstärke
oberhalb einer Horizontalen unter einen Blendungsschwellwert begrenzt ist.
[0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist dem Kunststoffoptikelement ein Temperatursensor
zugeordnet, der die aktuelle Temperatur des Kunststoffoptikelements misst und einer
Steuereinheit der Kompensationseinheit zuführt, so dass die Steuereinheit unter Generierung
von Stellgrößen eine Korrigierung der Position der Hell-Dunkel-Grenze vornehmen kann.
[0010] Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung kann als Kompensationsmittel eine Heiz-/Kühleinheit
vorgesehen sein, die dafür sorgt, dass das Kunststoffoptikelement stets in einem vorgesehenen
Temperaturbereich liegt. Vorteilhaft wird hierdurch ein Auslegungszustand des Kunststoffoptikelementes
aufrechterhalten, so dass weitere Kompensationsmaßnahmen nicht erforderlich sind.
Das Kunststoffoptikelement hat somit unabhängig von den Umgebungsbedingungen stets
die gleichen Brechungseigenschaften.
[0011] Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die Form der Kunststoffoptik derart
ausgelegt sein, dass die lichttechnische Anordnung robust bezüglich der Änderung des
Brechungsindexes mit der Temperatur ist.
[0012] Nach einem Aspekt der Erfindung kann als Kompensationsmittel eine Kompensationsoptik
vorgesehen sein, die mindestens zwei Linsenelemente aufweist. Die Form und/oder das
Material der Linsenelemente ist derart gewählt, dass eine Temperaturkompensation des
Kunststoffoptikelementes erfolgt. Vorzugsweise enthält die Kompensationsoptik das
Kunststoffoptikelement und ermöglicht eine relativ robuste Kompensation des störenden
Temperatureinflusses durch das Material des Kunststoffoptikelementes.
[0013] Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Kunststoffoptikelement aus einem
transparenten Polymer gebildet, dessen Brechungsindex bezogen auf die Temperatur stets
kleiner oder gleich einem Schwellenwert ist. Vorteilhaft kann hierdurch die Temperaturabhängigkeit
des Kunststoffoptikelementes selbst verringert werden.
[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert.
[0015] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Beleuchtungsstärkeverteilung eines Scheinwerfers mit einem herkömmlichen Kunststoffoptikelement
über einen Vertikalwinkel bei unterschiedlichen Temperaturen des Kunststoffoptikelementes,
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines Scheinwerfers mit einer erfindungsgemäßen Kompensationseinheit
nach einer ersten Ausführungsform und
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines Scheinwerfers mit einer erfindungsgemäßen Kompensationseinheit
nach einer zweiten Ausführungsform.
[0016] Ein erfindungsgemäßer Scheinwerfer für Kraftfahrzeuge nach einer ersten Ausführungsform
einer Erfindung gemäß Figur 2 besteht aus einem nicht dargestellten Gehäuse, in dem
eine lichttechnische Anordnung angeordnet ist. Die lichttechnische Anordnung kann
nach dem Projektionsprinzip arbeiten, wobei in einem ersten Brennpunkt f
1 eines Reflektors 1 eine Lichtquelle 2 angeordnet ist. Im Bereich eines zweiten Brennpunktes
f
2 des Reflektors 1 ist eine lichtundurchlässige Abschattfläche 5 angeordnet, deren
Kontur mittels eines linsenförmig ausgestalteten Kunststoffoptikelementes 4 abgebildet
wird zu einer Hell-Dunkel-Grenze einer vorgegebenen Beleuchtungsstärkeverteilung.
Bei dem linsenförmig ausgestalteten Kunststoffoptikelement 4 kann es sich insbesondere
um eine Fresnel-Linse handeln. Als Lichtquelle 2 in dieser nach dem Projektionsprinzip
arbeitenden lichttechnischen Anordnung kann insbesondere eine Gasentladungslampe dienen.
Ferner kann eine LED bzw. eine Anordnung mehrerer LEDs als Lichtquelle eingesetzt
werden.
[0017] Die lichttechnische Anordnung kann auch so ausgestaltet sein, dass sich die abzubildende
Kante, die der Erzeugung einer Hell-Dunkel-Grenze einer vorgegebenen Beleuchtungsstärkeverteilung
dient, auf oder in Lichtausbreitungsrichtung hinter einer LED oder einer Anordnung
von LEDs befindet. Die Abbildung erfolgt in diesem Fall mittels eines linsenförmig
ausgestalteten Kunststoffoptikelementes, dessen Lichtauskoppelfläche in vertikaler
Richtung bogenförmig ausgebildet ist.
[0018] Bei ungünstigen Umgebungstemperaturen des Kunststoffoptikelementes 4-wie beispielsweise
100°C - übersteigt ein Beleuchtungsstärkeverlauf 100 im Bereich der Hell-Dunkel-Grenze
HDG eine Blendungsschwelle B. Hierdurch erfolgt eine unerwünschte Blendung des Gegenverkehrs
durch den Scheinwerfer, wenn nicht erfindungsgemäße Maßnahmen vorgesehen sind. Als
Kriterium für die Blendungsschwelle B kann beispielsweise die ECE-Regelung Nr. 98
dienen, die festlegt, dass die Hell-Dunkel-Grenze HDG eines Abblendlichtscheinwerfers
bei Temperaturänderungen nicht mehr als 0,057° wandern darf. Ferner kann die Blendungsschwelle
B vorgegeben werden durch das Kriterium, dass eine Beleuchtungsstärke von 1 LUX am
Kreuzungspunkt der Horizontalen und Vertikalen nicht überschritten werden darf.
[0019] Um eine unerwünschte Überschreitung der Blendungsschwelle B zu vermeiden, ist nach
einer ersten Ausführungsform der Erfindung als Temperaturkompensationsmittel eine
Kompensationseinheit 12 vorgesehen, die in Abhängigkeit von der aktuellen Temperatur
des Kunststoffoptikelementes 4 die Lage des Kunststoffoptikelementes 4 so verändert,
dass die Blendungsschwelle B nicht überschritten wird. Die Kompensationseinheit 12
weist einen Temperatursensor 13 auf, der in der Nähe des Kunststoffoptikelementes
4 angeordnet ist und die aktuelle Temperatur des Kunststoffoptikelementes 4 misst.
Ferner weist die Kompensationseinheit 12 eine elektronische Steuereinheit 14 auf,
die fortwährend das Sensorsignal des Temperatursensors 13 erhält und mittels eines
Kompensationsprogramms derart verarbeitet, dass ein Stellsignal 15 an eine mechanische
Stelleinheit 16 abgegeben wird, wenn ein vorgegebener Schwellenwert erreicht wird.
Bei Erreichen des Schwellwertes bewirkt das Stellsignal 15, dass die Stelleinheit
16 das Kunststoffoptikelement 4 um einen vorgegebenen Winkel 17 um eine horizontale
Achse verschwenkt, so dass die Hell-Dunkel-Grenze (HDG) so weit in vertikaler Richtung
nach unten verschoben wird (Pfeilrichtung 18), dass eine Blendung nicht erfolgen kann.
[0020] Sobald die Umgebungstemperatur wieder gesunken ist, wird die Stelleinheit 16 derart
angesteuert, dass das Kunststoffoptikelement 4 in entgegengesetzter Richtung gedreht
wird, so dass die ursprüngliche Ausgangslage wieder erreicht ist. Die elektronische
Steuereinheit 14 weist ein Temperaturausgleichsprogramm auf, wonach in Abhängigkeit
von der aktuellen Umgebungstemperatur eine Winkeleinstellung des Scheinwerfers oder
des Kunststoffoptikelementes 4 vorgenommen wird.
[0021] Nach einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers gemäß Figur
3 kann statt des Kunststoffoptikelementes 4 ein Gehäuse 20 des Scheinwerfers um eine
horizontale Achse temperaturabhängig verschwenkt werden. Gleiche Bauteile der Ausführungsform
gemäß Figur 2 und gemäß der Figur 3 sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Bei der Ausführungsform gemäß Figur 3 wird die gesamte Einheit bestehend aus dem Reflektor
1, der Lichtquelle 2, der Blende 5 sowie der Linse 4 um einen vorgegebenen Kippwinkel
17 verschwenkt. Eine Kompensationseinheit 21 unterscheidet sich von der Kompensationseinheit
12 gemäß Ausführungsform nach Figur 2 dadurch, dass das Stellsignal 15 auf eine nicht
dargestellte mechanische Stelleinheit einwirkt, die das Gehäuse 20 des Scheinwerfers
um eine horizontale Achse verschwenkt.
[0022] Nach einer nicht dargestellten alternativen Ausführungsform kann statt der oben beschriebenen
Nachführung der Winkellage des Kunststoffoptikelementes 4 auch eine Nachführung entlang
einer optischen Achse 19 oder eine Nachführung quer zu der optischen Achse 19 erfolgen.
[0023] Nach einer weiteren Ausführungsform kann eine Nachführung des Schatters eines Projektionssystemes
senkrecht zur optischen Achse erfolgen.
[0024] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können auch andere Primäroptikelemente
oder Sekundäroptikelemente der lichttechnischen Anordnung bezüglich der Winkellage
derselben oder der Brennweite der lichttechnischen Anordnung nachgeführt werden. Wesentlich
ist, dass ein Ausgleich der Brechungseigenschaft des Kunststoffoptikelementes 4 bei
großen Temperaturänderungen erfolgt.
[0025] Nach einer nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung kann dem Kunststoffoptikelement
4 alternativ oder zusätzlich auch eine Heiz-/Kühleinheit zugeordnet sein, mittels
der die Temperatur in der Nähe des Kunststoffoptikelementes 4 innerhalb einer vorgegebenen
Temperaturbandbreite gehalten wird. In Abhängigkeit von der aktuellen Temperatur,
die mittels eines Temperatursensors gemessen wird, kann eine Heiz- bzw. Kühleinrichtung
aktiviert werden, so dass ein Überschreiten einer maximalen Umgebungstemperatur und
damit eine unzulässige Brechkraft des Kunststoffoptikelementes 4 vermieden wird.
[0026] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Kunststoffoptikelement
4 in seiner Formgebung so ausgelegt, dass die Werte der Beleuchtungsstärkeverteilung
im Bereich der Hell-Dunkel-Grenze innerhalb eines vorgegebenen Betriebstemperaturbereiches
unterhalb einer vorgegebenen Blendungsschwelle bleiben. Vorzugsweise ist das Kunststoffoptikelement
4 auf eine mittlere Betriebstemperatur ausgelegt, so dass ein Überschreiten der Blendungsschwelle
nur in Ausnahmesituationen auftritt. Die Sollauslegungstemperatur kann beispielsweise
bei 80°C liegen.
[0027] Das Kunststoffoptikelement 4 ist aus einem Kunststoffmaterial, beispielsweise PMMA,
hergestellt. Das Kunststoffoptikelement 4 ermöglicht für eine ausgelegte Umgebungstemperatur
von 20°C eine relativ scharfe Hell-Dunkel-Grenze HDG. Der Gradient 20 der Beleuchtungsstärke
im Bereich der Horizontalen der Beleuchtungsstärkeverteilung ist relativ groß. Die
erhöhte Robustheit der lichttechnischen Anordnung gegenüber dem Temperatureinfluss
auf den Brechungsindex aufgrund einer geeigneten optischen Auslegung des Kunststoffoptikelementes
wird dadurch deutlich.
[0028] Nach einer nicht dargestellten weiteren Ausführungsform der Erfindung kann als Kompensationsmittel
eine Kompensationsoptik enthaltend mindestens zwei Linsenelemente vorgesehen sein,
wobei die Brechungsindizes der Linsenelemente derart gewählt sind, dass eine mathematische
Temperaturkompensationsformel erfüllt wird. Die Temperaturkompensationsformel lautet:

wobei A und B für die zwei Linsenelemente stehen, P
A und P
B die Brechkraft, n
A und n
B der Brechungsindex, α
A und α
B der Ausdehnungskoeffizient der Linsenelemente A und B bedeuten.
[0029] Aus Vereinfachungsgründen wird die thermische Ausdehnung vernachlässigt, so dass
sich die Temperaturkompensationsformel vereinfachen lässt wie folgt:

[0030] Wenn die Linsenelemente A und B aus Kunststoffmaterial bestehen, muss die eine Linse
A als Konvexlinse und die andere Linse B als Konkavlinse ausgebildet sein, um die
vorgenannte Temperaturkompensationsformel zu erfüllen. Beispielsweise kann auch eines
der beiden Linsenelemente A, B durch das Kunststoffoptikelement 4 ausgebildet sein.
Da die Linsenelemente A und B aus einem Kunststoffmaterial bestehen, ergibt sich keine
wesentliche Gewichtserhöhung des Scheinwerfers.
[0031] Nach einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform ist das Kunststoffoptikelement
aus einem transparenten Polymer gebildet, dessen Brechungsindex bezogen auf die Temperatur
kleiner oder gleich -0,7 * 10
-4 (1/K) ist. Hierdurch kann die Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur bzw. die Temperaturempfindlichkeit
des Kunststoffoptikelementes 4 wesentlich reduziert werden, so dass keine zusätzlichen
Maßnahmen zur Kompensation erforderlich sind.
1. Scheinwerfer für Fahrzeuge mit einer lichttechnischen Anordnung enthaltend eine Lichtquelle
(2), Lichtführungsmittel (1, 5) zur Weiterleitung des von der Lichtquelle (2) emittierten
Lichtes und ein dem Lichtführungsmittel (1, 5) nachgeordnetes Kunststoffoptikelement
(4) zur Erzeugung einer vorgegebenen Beleuchtungsstärkeverteilung, dadurch gekennzeichnet, dass Ternperaturkompensationsmittel in Abhängigkeit von der aktuellen Temperatur des Kunststoffoptikelementes
(4) vorgesehen sind, derart, dass die Beleuchtungsstärkeverteilung im Bereich einer
vorgegebenen Hell-Dunkel-Grenze (HDG) stets unterhalb einer vorgegebenen Blendungsschwelle
(B) verläuft.
2. Scheinwerfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompensationsmittel durch eine Kompensationseinheit (12, 21) gebildet ist, die
in Abhängigkeit von der aktuellen Temperatur des Kunststoffoptikelementes (4) die
Winkellage der lichttechnischen Anordnung (20) und/oder die Winkellage des Kunststoffoptikelementes
(4) und/oder eines Abschatters (5) der lichttechnischen Anordnung nachführt.
3. Scheinwerfer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompensationsmittel durch eine Kompensationseinheit (12) gebildet ist, die in
Abhängigkeit von der aktuellen Temperatur des Kunststoffoptikelementes (4) die Lage
des Kunststoffoptikelementes (4) und/oder des Abschatters in vertikaler Richtung oder
in Richtung der optischen Achse (19) nachführt.
4. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem Kunststoffoptikelement (4) ein Temperatursensor (13) zugeordnet ist.
5. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass dem Kunststoffoptikelement eine Heiz-/Kühleinheit zugeordnet ist, derart, dass die
Umgebungstemperatur des Kunststoffoptikelementes (4) stets in einem vorgegebenen Temperaturbereich
gehalten wird.
6. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage und/oder Geometrie des Kunststoffoptikelementes (4) so ausgelegt ist, dass
die Werte der Beleuchtungsstärkeverteilung innerhalb eines vorgegebenen Betriebstemperaturbereiches
unterhalb der Blendungsschwelle (B) sind.
7. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Temperaturkompensationsmittel eine Kompensationsoptik enthaltend mindestens zwei
Linsenelemente (A, B) vorgesehen ist, deren Brechkräfte und/oder Brechungsindizes
derart gewählt sind, dass eine mathematische Temperaturkompensationsformel erfüllt
wird.
8. Scheinwerfer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Linsenelement (A, B) der Kompensationsoptik durch das Kunststoffoptikelement
(4) gebildet ist und dass ein erstes Linsenelement (A) als Konvexlinse und ein zweites
Linsenelement (B) als Konkavlinse ausgebildet ist.
9. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffoptikelement (4) aus einem transparenten Polymer gebildet ist, dessen
Brechungsgradient (dn/dT) bezogen auf die Temperatur ≤ - 0,7 * 10-4 1/K ist.
10. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Lichtführungsmittel oder als Mittel der Lichtbeeinflussung ein Reflektor (1)
und/oder eine Blende (5) vorgesehen sind.
1. Headlamp for vehicles with a lighting arrangement including a light source (2), light
guidance means (1, 5) for directing the light emitted by the light source (2) and
a plastic optical element (4) located downstream of the light guidance means (1, 5)
for generating a predetermined illuminance distribution, characterized in that means for temperature compensation are provided based on the current temperature
of the plastic optical element (4) such that the illuminance distribution in the area
of a predetermined cut-off-line (HDG) is always below a predetermined glare threshold
(B).
2. Headlamp according to Claim 1, characterized in that the means of compensation is formed by a compensation unit (12, 21), which, depending
on the current temperature of the plastic optical element (4), traces the angular
position of the lighting arrangement (20) and/or the angular position of the plastic
optical element (4) and/or a shade (5) of the lighting arrangement.
3. Headlamp according to Claim 2, characterized in that the means of compensation is formed by a compensation unit (12) which, depending
on the current temperature of the plastic optical element (4), traces the position
of the plastic element (4) and/or the shade vertically or in direction of the optical
axis (19).
4. Headlamp according to one of the Claims 1 to 3, characterized in that a temperature sensor (13) is assigned to the plastic optical element (4).
5. Headlamp according to one of the Claims 1 to 4, whereby a heating/cooling unit is
assigned to the plastic optical element such that the ambient temperature of the plastic
optical element (4) is always held in a predetermined temperature range.
6. Headlamp according to one of the Claims 1 to 5, characterized in that the position and/or geometry of the plastic optical element (4) is designed such
that, within a specified operating temperature range, the values of the illuminance
distribution are below the glare threshold (B).
7. Headlamp according to one of the Claims 1 to 6, characterized in that compensation optics comprising at least two lens elements (A,B) are provided as the
means of temperature compensation, wherein the refractive forces and/or refractive
indices of the lens elements are selected such that a mathematical temperature compensation
formula is fulfilled.
8. Headlamp according to Claim 7, characterized in that a lens element (A,B) of the compensation optics is formed by the plastic optical
element (4) and that a first lens element (A) is built as a convex lens and a second
lens element (B) is built as a concave lens.
9. Headlamp according to one of the Claims 1 to 8, characterized in that the plastic optical element (4) is formed of a transparent polymer with a refractive
index in relation to temperature (dn/dT) of ≤-0.7 * 10-4 1/K.
10. Headlamp according to one of the Claims 1 to 9, characterized in that a reflector (1) and/or shade (5) is provided as a means of light guidance or as a
means of influencing the light.
1. Projecteur pour véhicules avec un agencement d'éclairage comprenant une source lumineuse
(2), des moyens de guidage de lumière (1, 5) pour transmettre la lumière émise par
la source lumineuse (2) et un élément optique en matière plastique (4) monté en aval
du moyen de guidage de lumière (1, 5) pour produire une répartition de l'intensité
lumineuse prédéterminée,
caractérisé en ce que
des moyens de compensation thermique en fonction de la température actuelle de l'élément
optique en matière plastique (4) sont prévus de telle manière que la répartition de
l'intensité lumineuse dans la zone d'une coupure clair-obscur (HDG) prédéterminée
s'étend toujours au-dessous d'un seuil d'éblouissement (B) prédéterminé.
2. Projecteur selon la revendication 1, caractérisé en ce que le moyen de compensation est constitué par une unité de compensation (12, 21) qui
en fonction de la température actuelle de l'élément optique en matière plastique (4)
suit la position angulaire de l'agencement d'éclairage (20) et/ou la position angulaire
de l'élément optique en matière plastique (4) et/ou d'un occulteur (5) de l'agencement
d'éclairage.
3. Projecteur selon la revendication 2, caractérisé en ce que le moyen de compensation est constitué par une unité de compensation (12) qui en
fonction de la température actuelle de l'élément optique en matière plastique (4)
suit la position de l'élément optique en matière plastique (4) et/ou de l'occulteur
dans la direction verticale ou dans la direction de l'axe optique (19).
4. Projecteur selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce qu'un capteur de température (13) est affecté à l'élément optique en matière plastique
(4).
5. Projecteur selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'une unité de chauffage/ de refroidissement est attribuée à l'élément optique en matière
plastique de telle manière que la température ambiante de l'élément optique en matière
plastique (4) soit toujours maintenue dans une plage de température prédéterminée.
6. Projecteur selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que la position et/ou la géométrie de l'élément optique en matière plastique (4) est
conçue de telle manière que les valeurs de la répartition de l'intensité lumineuse
à l'intérieur d'une plage de température de fonctionnement prédéterminée se trouvent
au-dessous du seuil d'éblouissement (B).
7. Projecteur selon l'une des revendications 1 à 6,
caractérisé en ce qu'une optique de compensation est prévue en tant que moyen de compensation thermique
comprenant au moins deux éléments de lentille (A,B) dont les puissances de réfraction
et/ou les indices de réfraction sont choisies de telle manière qu'une formule mathématique
pour la compensation thermique soit remplie.
8. Projecteur selon la revendication 7, caractérisé en ce qu'un élément de lentille (A,B) de l'optique de compensation est constitué par l'élément
optique en matière plastique (4) et qu'un premier élément de lentille (A) est conçu
en tant que lentille convexe et un deuxième élément de lentille (B) est conçu en tant
que lentille concave.
9. Projecteur selon l'une des revendications 1 à 8,
caractérisé en ce que l'élément optique en matière plastique (4) est constitué d'un polymère transparent
dont le gradient de réfraction (dn/dT) relatif à la température s'élève à ≤ -0,7 *
10-4 1/K.
10. Projecteur selon l'une des revendications 1 à 9,
caractérisé en ce qu'un réflecteur (1) et/ ou une masque (5) sont prévus en tant que moyen de guidage de
lumière ou en tant que moyen d'influence de la lumière.
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