[0001] Die Erfindung betrifft eine Kapselfüllmaschine zum Befüllen von aus einem Kapseloberteil
und einem Kapselunterteil zusammengesetzten Kapseln, umfassend ein Maschinengehäuse,
in dem ein Maschinentisch angeordnet ist und ein Förderrad, an dessen Umfang eine
Mehrzahl von Kapselhaltern vorgesehen ist, die jeweils eine Mehrzahl von Kapselaufnahmen
für jeweils eine Kapsel aufweisen, weiter umfassend einen ebenfalls in dem Maschinengehäuse
angeordneten Förderradantrieb, mit dem das Förderrad taktweise gedreht werden kann,
so dass sich die Kapselhalter taktweise entlang einer Förderbahn bewegen, und umfassend
eine Mehrzahl von entlang der Förderbahn an oder auf dem Maschinentisch angeordneten
und ebenfalls in dem Maschinengehäuse angeordneten Prozessstationen, wobei die Prozessstationen
mindestens eine Zuführstation zum Zuführen von zu befüllenden Kapseln in die Kapselaufnahmen,
mindestens eine Öffnungsstation zum Öffnen der zu befüllenden Kapseln durch Trennen
der Kapseloberteile von den Kapselunterteilen, mindestens eine Füllstation zum Befüllen
der Kapselunterteile mit zu befüllendem Material, mindestens eine Schließstation zum
Schließen der befüllten Kapseln durch Verbinden der Kapseloberteile mit den Kapselunterteilen,
und mindestens eine Auswurfstation zum Auswerfen der befüllten Kapseln umfassen.
[0002] Die Elektrik und Elektronik von derartigen Kapselfüllmaschinen nimmt zunehmend Platz
ein. Seit Einführung von durch einen Maschinenrechner gesteuerten Kapselfüllmaschinen
sind Schaltschränke vorgesehen, die den Maschinenrechner zum Steuern der Kapselfüllmaschine
aufnehmen. Der Schaltschrank ist bei bekannten Kapselfüllmaschinen entweder seitlich
außen an dem Maschinengehäuse fest angebaut, beispielsweise angeflanscht, oder ist
als externer Schaltschrank separat von dem Maschinengehäuse entweder im gleichen Raum
wie die Kapselfüllmaschine oder in einem separaten Technikraum aufgestellt. Bei Einsatz
eines externen Schaltschranks werden die erforderlichen Verbindungsleitungen für die
Steuerung der Kapselfüllmaschine von dem Schaltschrank über den Boden, Kanäle oder
sonstige geschützte oder ungeschützte Leitungswege zu der Kapselfüllmaschine geführt
und mit den entsprechenden Komponenten der Kapselfüllmaschine verbunden.
[0003] Beide vorbekannten Anordnungen von Schaltschränken sind mit Nachteilen behaftet.
Bei an der Außenseite des Maschinengehäuses befestigten Schaltschränken ist abhängig
von der Größe des Schaltschranks eine Seite der Kapselfüllmaschine nicht mehr bzw.
nur noch eingeschränkt zugänglich. Dadurch werden Reinigungs- und Montagearbeiten
von dieser Seite erschwert bzw. unmöglich. In der Konsequenz wird die zur Verrichtung
dieser Tätigkeiten erforderliche Zeit erhöht und die Ergonomie der Kapselfüllmaschine
verschlechtert. Ferner ist die Aufstellfläche der Kapselfüllmaschine größer als notwendig.
[0004] Bei externen Schaltschränken kann zwar die Zugänglichkeit zur Kapselfüllmaschine
verbessert werden. Allerdings muss bereits während der Projektierung auf die richtige
Kabellänge der von dem Schaltschrank zu der Kapselfüllmaschine zu führenden Leitungen
geachtet werden und diese muss sowohl im Maschinenbau des Lieferanten berücksichtigt
werden als auch bei einem eventuellen Umzug bzw. Verlagerung der Maschinen in einen
anderen Füllraum oder einen anderen Standort der Kapselfüllmaschine neu erstellt bzw.
angepasst werden. Ferner ist bei der Leitungsführung darauf zu achten, dass die Kabel
bzw. Kabelbäume so verlegt werden, dass eine Verschmutzung vermieden wird bzw. sie
auch von staubigen Produkten gereinigt werden können. Durch den die Kapselfüllmaschine
aufnehmenden Raum geführte Leitungen stören die in dem Raum befindlichen Bedienpersonen,
erschweren die Reinigung und nehmen unerwünscht Platz in Anspruch. Sofern der externe
Schaltschrank in dem die Kapselfüllmaschine aufnehmenden Produktionsraum angeordnet
ist, entsteht ein zusätzlicher Flächenbedarf. Ist der Schaltschrank dagegen in einem
externen Technikraum angeordnet, ist die Wartung erschwert. Ab einer kritischen Länge
der von dem Schaltschrank zu der Kapselfüllmaschine geführten Leitungen kann es zu
Übertragungsproblemen kommen bzw. es müssen kostspielige Signalumformer eingesetzt
werden. Zum Anschluss sind große Schnittstellen bzw. Steckerfelder erforderlich. Eine
Nachrüstung von Baugruppen ist erschwert.
[0005] Ausgehend von dem erläuterten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Kapselfüllmaschine der eingangs genannten Art bereitzustellen, bei der der Schaltschrank
unter Vermeidung der oben genannten Nachteile angeordnet werden kann. Insbesondere
sollen durch den Produktionsraum geführte Leitungen soweit möglich vermieden werden.
Gleichzeitig soll die Zugänglichkeit zu der Kapselfüllmaschine nicht beeinträchtigt
sein.
[0006] Die Erfindung löst die Aufgabe durch den Gegenstand von Anspruch 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüche, der Beschreibung und den
Figuren.
[0007] Für eine Kapselfüllmaschine der eingangs genannten Art löst die Erfindung die Aufgabe
dadurch,
- dass die Prozessstationen Prozessantriebe für ihren Betrieb aufweisen, die unabhängig
von dem Förderradantrieb steuerbar sind, und
- dass ein Schaltschrank, der unter anderem einen Maschinenrechner für den Betrieb der
Kapselfüllmaschine und die Steuerung des Förderradantriebs sowie der Prozessantriebe
enthält, ebenfalls innerhalb des Maschinengehäuses angeordnet ist und über innerhalb
des Maschinengehäuses angeordnete Leitungen zumindest mit dem Förderradantrieb und
den Prozessantrieben verbunden ist.
[0008] Derartige getaktete Kapselfüllmaschinen weisen ein beispielsweise als Drehteller
ausgebildetes Förderrad auf, an dessen Umfang eine Mehrzahl von Kapselhaltern zur
Aufnahme der zu befüllenden Kapseln vorgesehen ist. Durch einen Förderrad-antrieb
wird das Förderrad taktweise entlang einer Mehrzahl von entlang des Umfangs des Förderrades
angeordneten Prozessstationen bewegt, wobei die Kapselhalter taktweise die Prozessstation
durchlaufen. Derartige Kapselfüllmaschinen bilden sogenannte Rundläufermaschinen.
Bei dem taktweisen Fördern der Kapselhalter von Prozessstation zu Prozessstation durchläuft
das Förderrad Stillstandszeiten und Bewegungszeiten. Es wird unterschieden zwischen
einer Schaltzeit und einer Rastzeit. Die Schaltzeit definiert die Zeit in der die
Kapselhalter von einer Prozessstation zur nächsten Prozessstation bewegt werden. Diese
wird durch die Bewegungszeit des Förderrads vorgegeben. Die Rastzeit definiert die
Zeit, in der die Kapselhalter jeweils an den Prozessstationen zur Durchführung des
jeweiligen Prozesses verharren. Diese wird durch die Stillstandszeit des Förderrades
vorgegeben.
[0009] Die getaktete Bewegung der Kapselhalter wird im Stand der Technik in der Regel durch
ein Schrittschaltgetriebe realisiert, welches von dem Förderradantrieb angetrieben
wird. Das Schrittschaltgetriebe setzt eine konstante Drehzahl des Förderradantriebs
in Schrittbewegungen und damit in Schalt- und Rastzeiten um. Bei konventionellen Kapselfüllmaschinen
wird durch den Förderradantrieb über mechanische Kurvenscheiben auch der jeweils erforderliche
Antrieb der Prozessstationen realisiert. Bei der erfindungsgemäßen Kapselfüllmaschine
weisen dagegen die Prozessstationen Prozessantriebe auf, die getrennt von dem Förderradantrieb
steuerbar sind. Es sind somit keine mechanischen Schrittschaltgetriebe bzw. mechanischen
Kurvenscheiben erforderlich. Dadurch lässt sich die Rastzeit von der Schaltzeit entkoppeln,
was Vorteile hinsichtlich der Flexibilität des Prozessablaufs mit sich bringt.
[0010] Ein weiterer vorteilhafter Effekt der separat anzusteuernden Prozessantriebe ist,
dass durch den Verzicht auf das Schrittschaltgetriebe bzw. die mechanischen Kurvenscheiben
Platz in dem Maschinengehäuse geschaffen wird, der die erfindungsgemäße Anordnung
des Schaltschranks in dem Maschinengehäuse ermöglicht. Durch die erfindungsgemäße
Integration des Schaltschranks in das Maschinengehäuse kann einerseits auf störende
Leitungen in dem die Kapselfüllmaschine aufnehmenden Produktionsraum verzichtet werden.
Gleichzeitig wird die Zugänglichkeit zu der Kapselfüllmaschine nicht behindert. Der
Schaltschrank wird dabei in geeigneter Weise an den Bauraum in dem Maschinengehäuse
angepasst. Insbesondere betrifft dies die geeignete Auswahl der Komponenten des Schaltschranks
sowie die räumliche Anordnung derselben (Antriebe, Rechner, Klemmen etc.).
[0011] Wie bereits erwähnt, liegt ein wichtiger Vorteil der Erfindung in einem von allen
Seiten gut zugänglichen Maschinengehäuse und damit Prozessraum der Kapselfüllmaschine.
Dadurch wird die Reinigung erleichtert, die Reinigungszeit verkürzt und die Reinigungsqualität
verbessert. Dies führt zu einer Kosteneinsparung. Im Vergleich zu einem externen Schaltschrank
wird die Projektierung vereinfacht, die Montage vor Ort schneller und sicherer, da
keine Energie- und/oder Steuerleitungen mehr vor Ort verlegt werden müssen. Ferner
kann die Kapselfüllmaschine schneller, zuverlässiger und kostengünstiger an einem
anderen Ort aufgestellt werden. Die Aufstellfläche der Kapselfüllmaschine ist im Vergleich
zu beiden herkömmlichen Schaltschrankvarianten verkleinert. Aufwendige Steckverbindungen
und Anschlussfelder außerhalb des Maschinengehäuses können entfallen. Die Signalqualität
wird verbessert. Die Montage wird durch vorkonfektionierte Kabellängen vereinfacht
und damit kostengünstiger, da die erforderlichen Kabellängen innerhalb des Maschinengehäuses
standardisiert werden können. Insgesamt werden die Herstellkosten verringert, da externe
Befestigungen wegfallen und das vorhandene Maschinengehäuse für den Schaltschrank
mitgenutzt werden kann. Für die Maschinenwartung ergeben sich weitere Vorteile durch
die bessere Zugänglichkeit im Vergleich zum Stand der Technik. Wie erwähnt, muss keine
Vielzahl von Leitungen mehr durch den die Kapselfüllmaschine aufnehmenden Produktionsraum
geführt werden. Vielmehr reichen eine Verbindung zur Kommunikation zwischen einer
externen Bedieneinheit und dem in dem Maschinengehäuse angeordneten Schaltschrank
und eine elektrische Energieversorgung aus.
[0012] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung kann der Förderradantrieb ein elektrischer Servoantrieb
sein, umfassend einen das Förderrad über ein Getriebe drehend antreibenden Servomotor,
oder der Förderradantrieb kann ein Direktantrieb, insbesondere ein Torque-Antrieb,
sein. Die Prozessantrieben können Antriebe aus der Gruppe elektrische Servoantriebe,
Direktantriebe, insbesondere Torque-Antriebe, und Linearantriebe sein. Die genannten
Antriebe, insbesondere elektrische Servoantrieb, zeichnen sich durch einen geringen
Platzbedarf aus und erleichtern damit die erfindungsgemäße Anordnung des Schaltschranks
in dem Maschinengehäuse weiter.
[0013] Der Schaltschrank kann nach einer weiteren Ausgestaltung in einem Freiraum unterhalb
des Maschinentisches auf einer Bodenplatte des Maschinengehäuses angeordnet sein.
Dieser Freiraum eignet sich in besonderer Weise für den Schaltschrank, da dieser dann
zwar in dem Maschinengehäuse, aber räumlich separiert von dem die Betriebskomponenten
der Kapselfüllmaschine, insbesondere das Förderrad und die Prozessstationen, aufnehmenden
Prozessraum unterhalb des Maschinentisches angeordnet ist. Es ist dann weiter möglich,
dass der Maschinentisch auf einer Tragplatte angeordnet ist, unterhalb der sich der
den Schaltschrank aufnehmende Freiraum befindet. Die Tragplatte bietet einerseits
die erforderliche Stabilität zur Aufnahme der Betriebskomponenten der Kapselfüllmaschine.
Andererseits kann durch die Tragplatte eine Trennung realisiert werden, die die gegebenenfalls
hohen Reinheitsanforderungen im Bereich des die Betriebskomponenten der Kapselfüllmaschine
aufnehmenden Prozessraums sicher erfüllt, ohne dass der den Schaltschrank aufnehmende
Freiraum dieselben Reinheitsanforderungen erfüllen muss. Die Tragplatte separiert
also den Prozessraum von dem den Schaltschrank aufnehmenden Freiraum. Die Funktion
der Tragplatte kann alternativ auch von dem Maschinentisch selbst erfüllt werden.
Grundsätzlich sind natürlich auch andere Platzierungsorte des Schaltschranks in dem
Maschinengehäuse denkbar.
[0014] Es kann nach einer weiteren Ausgestaltung eine Entnahmeeinrichtung vorgesehen sein,
mit der der Schaltschrank aus dem Maschinengehäuse entnehmbar ist. Die Entnahmeeinrichtung
kann auf einer Bodenplatte des Maschinengehäuses angeordnete Schienen umfassen, auf
denen der Schaltschrank angeordnet ist. Die Schienen können Teleskopschienen sein,
so dass der Schaltschrank durch Ausfahren der Teleskopschienen aus dem Maschinengehäuse
gefahren werden kann. Die vorgenannten Ausgestaltungen erlauben eine einfache Entnahme
des Schaltschranks für eine Wartung oder eine Reparatur oder dergleichen aus dem Maschinengehäuse.
Der Schaltschrank kann direkt auf den Schienen aufstehen, zum Beispiel über Rollen
oder Gleitelemente oder fest auf den Schienen angeordnet sein. Er kann aber auch indirekt
auf den Schienen angeordnet sein, beispielsweise auf einer auf den Schienen angeordneten
Tragplatte oder dergleichen. Durch die Ausgestaltung als Teleskopschienen können diese
und damit der Schaltschrank besonders einfach aus dem Maschinengehäuse herausgefahren
werden.
[0015] Nach einer weiteren Ausgestaltung kann außerhalb des Maschinengehäuses eine Bedieneinheit
zum Bedienen des Maschinenrechners durch eine Bedienperson vorgesehen sein. Die Bedieneinheit
kann ein Bediendisplay umfassen, zum Beispiel ein Touchdisplay oder dergleichen.
[0016] Die Bedieneinheit kann neben dem Maschinengehäuse und getrennt von diesem angeordnet
sein und drahtlos oder über eine drahtgebundene Verbindung mit dem Maschinenrechner
kommunizieren. Bei dieser Ausgestaltung kann die Bedieneinheit als reines Bedienterminal
neben der Kapselfüllmaschine angeordnet sein, beispielsweise auf einem geeigneten
Ständer oder dergleichen.
[0017] Alternativ ist es auch denkbar, dass die Bedieneinheit an einer an dem Maschinengehäuse
befestigten Halterung angeordnet ist und drahtlos ober über eine durch oder an der
Halterung geführte drahtgebundene Verbindung mit dem Maschinenrechner kommuniziert.
Zum Beispiel kann die Bedieneinheit an einem an dem Maschinengehäuse befestigten Galgen
oder dergleichen angeordnet sein.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert.
Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Kapselfüllmaschine in einer Draufsicht,
- Fig. 2
- die Kapselfüllmaschine aus Fig. 1 in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht.
[0019] Soweit nichts anderes angegeben ist, bezeichnen in den Figuren gleiche Bezugszeichen
gleiche Gegenstände. Die in den Figuren gezeigte Kapselfüllmaschine zum Befüllen von
aus einem Kapseloberteil und einem Kapselunterteil zusammengesetzten Kapseln, beispielsweise
Hartgelatinekapseln, umfasst ein Maschinengehäuse 10. Das Maschinengehäuse 10 ist
durch eine Tragplatte 12 in einen oberen und einem unteren Teil unterteilt. In dem
oberen Teil befinden sich die Betriebskomponenten der Kapselfüllmaschine, wie in Fig.
2 schematisch bei dem Bezugszeichen 14 gezeigt. Diese Betriebskomponenten umfassen
einen Maschinentisch und ein Förderrad, an dessen Umfang eine Mehrzahl von Kapselhaltern
vorgesehen ist, die jeweils eine Mehrzahl von Kapselaufnahmen für jeweils eine Kapsel
aufweisen. Weiterhin umfassen diese Betriebskomponenten einen Förderradantrieb, mit
dem das Förderrad taktweise gedreht werden kann, so dass sich die Kapselhalter taktweise
entlang einer Förderbahn bewegen. Darüber hinaus umfassen die Betriebskomponenten
eine Mehrzahl von entlang der Förderbahn an oder auf dem Maschinentisch angeordneten
Prozessstationen, nämlich insbesondere mindestens eine Zuführstation zum Zuführen
von zu befüllenden Kapseln in die Kapselaufnahmen, mindestens eine Öffnungsstation
zum Öffnen der zu befüllenden Kapseln durch Trennen der Kapseloberteile von den Kapselunterteilen,
mindestens eine Füllstation zum Befüllen der Kapselunterteile mit zu befüllendem Material,
mindestens eine Schließstation zum Schließen der befüllten Kapseln durch Verbinden
der Kapseloberteile mit den Kapselunterteilen, und mindestens eine Auswurfstation
zum Auswerfen der befüllten Kapseln. Der grundsätzliche Aufbau einer Kapselfüllmaschine
ist an sich bekannt. Die Prozessstationen der erfindungsgemäßen Kapselfüllmaschine
besitzen dabei Prozessantrieben für ihren Betrieb, die vorliegend unabhängig von dem
Förderradantrieb steuerbar sind und ebenfalls Teil der Betriebskomponenten sind.
[0020] In dem unterhalb der Tragplatte 12 gebildeten unteren Teil des Maschinengehäuses
10 befindet sich ein Schaltschrank 16, der unter anderem einen Maschinenrechner für
den Betrieb der Kapselfüllmaschine, insbesondere die Steuerung des Förderradantriebs
sowie der Prozessantrieben enthält. Über in den Figuren nicht näher dargestellte Leitungen
innerhalb des Maschinengehäuses ist der Maschinenrechner des Schaltschranks 16 mit
dem Förderradantrieb und den Prozessantrieben verbunden. Die Tragplatte 12 bildet
eine dichte Trennung zwischen dem den Prozessraum der Kapselfüllmaschine bildenden
oberen Teil des Maschinengehäuses 10 und dem einen Freiraum für den Schaltschrank
16 bildenden unteren Teil des Maschinengehäuses 10.
[0021] Der Schaltschrank 16 ist auf Teleskopschienen 18 angeordnet, die wiederum auf der
Bodenplatte des Maschinengehäuses 10 angeordnet sind. Durch Ausziehen der Teleskopschienen
18 kann der Schaltschrank 16 für einen Service oder eine Reparatur aus dem Maschinengehäuse
10 entnommen werden.
[0022] Neben dem Maschinengehäuse 10 und getrennt von diesem befindet sich eine Bedieneinheit
20 mit einem Bediendisplay 22 zum Bedienen des Maschinenrechners durch eine Bedienperson.
Die Bedieneinheit 20 ist über einen Ständer 24 mit einem Fuß 26 auf dem Boden des
Produktionsraums abgestützt und kommuniziert in dem gezeigten Beispiel über eine drahtlose
Verbindung 28 mit dem Maschinenrechner des Schaltschranks. Somit ist lediglich eine
Leitung von außen in das Maschinengehäuse 10 für die elektrische Versorgung des Schaltschranks
16 und der Antriebe der Kapselfüllmaschine erforderlich.
1. Kapselfüllmaschine zum Befüllen von aus einem Kapseloberteil und einem Kapselunterteil
zusammengesetzten Kapseln, umfassend ein Maschinengehäuse (10), in dem ein Maschinentisch
angeordnet ist und ein Förderrad, an dessen Umfang eine Mehrzahl von Kapselhaltern
vorgesehen ist, die jeweils eine Mehrzahl von Kapselaufnahmen für jeweils eine Kapsel
aufweisen, weiter umfassend einen ebenfalls in dem Maschinengehäuse (10) angeordneten
Förderradantrieb, mit dem das Förderrad taktweise gedreht werden kann, so dass sich
die Kapselhalter taktweise entlang einer Förderbahn bewegen, und umfassend eine Mehrzahl
von entlang der Förderbahn an oder auf dem Maschinentisch angeordneten und ebenfalls
in dem Maschinengehäuse (10) angeordneten Prozessstationen, wobei die Prozessstationen
mindestens eine Zuführstation zum Zuführen von zu befüllenden Kapseln in die Kapselaufnahmen,
mindestens eine Öffnungsstation zum Öffnen der zu befüllenden Kapseln durch Trennen
der Kapseloberteile von den Kapselunterteilen, mindestens eine Füllstation zum Befüllen
der Kapselunterteile mit zu befüllendem Material, mindestens eine Schließstation zum
Schließen der befüllten Kapseln durch Verbinden der Kapseloberteile mit den Kapselunterteilen,
und mindestens eine Auswurfstation zum Auswerfen der befüllten Kapseln umfassen,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Prozessstationen Prozessantrieben für ihren Betrieb aufweisen, die unabhängig
von dem Förderradantrieb steuerbar sind, und
- dass ein Schaltschrank (16), der unter anderem einen Maschinenrechner für den Betrieb
der Kapselfüllmaschine und die Steuerung des Förderradantriebs sowie der Prozessantriebe
enthält, ebenfalls innerhalb des Maschinengehäuses (10) angeordnet ist und über innerhalb
des Maschinengehäuses (10) angeordnete Leitungen zumindest mit dem Förderradantrieb
und den Prozessantrieben verbunden ist.
2. Kapselfüllmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderradantrieb ein Servoantrieb ist, umfassend einen das Förderrad über ein
Getriebe drehend antreibenden Servomotor, oder dass der Förderradantrieb ein Direktantrieb,
insbesondere ein Torque-Antrieb, ist.
3. Kapselfüllmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Prozessantriebe Antriebe aus der Gruppe Servoantrieb, Direktantriebe, insbesondere
Torque-Antriebe, und Linearantriebe sind.
4. Kapselfüllmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltschrank (16) in einem Freiraum unterhalb des Maschinentisches auf einer
Bodenplatte des Maschinengehäuses (10) angeordnet ist.
5. Kapselfüllmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Maschinentisch auf einer Tragplatte (12) angeordnet ist, unterhalb der sich der
den Schaltschrank (16) aufnehmende Freiraum befindet.
6. Kapselfüllmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Entnahmeeinrichtung vorgesehen ist, mit der der Schaltschrank (16) aus dem Maschinengehäuse
(10) entnehmbar ist.
7. Kapselfüllmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Entnahmeeinrichtung auf der Bodenplatte des Maschinengehäuses (10) angeordnete
Schienen (18) umfasst, auf denen der Schaltschrank (16) angeordnet ist.
8. Kapselfüllmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schienen (18) Teleskopschienen (18) sind, so dass der Schaltschrank (16) durch
Ausfahren der Teleskopschienen (18) aus dem Maschinengehäuse (10) gefahren werden
kann.
9. Kapselfüllmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass außerhalb des Maschinengehäuses (10) eine Bedieneinheit (20) zum Bedienen des Maschinenrechners
durch eine Bedienperson vorgesehen ist.
10. Kapselfüllmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinheit (20) neben dem Maschinengehäuse (10) und getrennt von diesem angeordnet
ist und drahtlos oder über eine drahtgebundene Verbindung mit dem Maschinenrechner
kommuniziert.
11. Kapselfüllmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinheit (20) an einer an dem Maschinengehäuse (10) befestigten Halterung
angeordnet ist und drahtlos oder über eine durch oder an der Halterung geführte drahtgebundene
Verbindung mit dem Maschinenrechner kommuniziert.