(19)
(11) EP 3 085 353 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.10.2016  Patentblatt  2016/43

(21) Anmeldenummer: 16166437.0

(22) Anmeldetag:  21.04.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A61J 3/07(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 24.04.2015 DE 102015106369

(71) Anmelder: Fette Engineering GmbH
21493 Schwarzenbek (DE)

(72) Erfinder:
  • Scheffler, Jan Fabian
    22049 Hamburg (DE)
  • Malick, Daniel
    22926 Ahrensburg (DE)
  • Kruse, Jan-Eric
    21218 Seevetal (DE)
  • Heinrich, Thomas
    21435 Stelle (DE)

(74) Vertreter: Hauck Patentanwaltspartnerschaft mbB 
Kaiser-Wilhelm-Straße 79-87
20355 Hamburg
20355 Hamburg (DE)

   


(54) KAPSELFÜLLMASCHINE


(57) Die Erfindung betrifft eine Kapselfüllmaschine zum Befüllen von aus einem Kapseloberteil und einem Kapselunterteil zusammengesetzten Kapseln, umfassend ein Maschinengehäuse, in dem ein Maschinentisch angeordnet ist und ein Förderrad, an dessen Umfang eine Mehrzahl von Kapselhaltern vorgesehen ist, die jeweils eine Mehrzahl von Kapselaufnahmen für jeweils eine Kapsel aufweisen, weiter umfassend einen ebenfalls in dem Maschinengehäuse angeordneten Förderradantrieb, mit dem das Förderrad taktweise gedreht werden kann, so dass sich die Kapselhalter taktweise entlang einer Förderbahn bewegen, und umfassend eine Mehrzahl von entlang der Förderbahn an oder auf dem Maschinentisch angeordneten und ebenfalls in dem Maschinengehäuse angeordneten Prozessstationen, wobei die Prozessstationen mindestens eine Zuführstation zum Zuführen von zu befüllenden Kapseln in die Kapselaufnahmen, mindestens eine Öffnungsstation zum Öffnen der zu befüllenden Kapseln durch Trennen der Kapseloberteile von den Kapselunterteilen, mindestens eine Füllstation zum Befüllen der Kapselunterteile mit zu befüllendem Material, mindestens eine Schließstation zum Schließen der befüllten Kapseln durch Verbinden der Kapseloberteile mit den Kapselunterteilen, und mindestens eine Auswurfstation zum Auswerfen der befüllten Kapseln umfassen,
- wobei die Prozessstationen Prozessantriebe für ihren Betrieb aufweisen, die unabhängig von dem Förderradantrieb steuerbar sind, und
- wobei ein Schaltschrank, der unter anderem einen Maschinenrechner für den Betrieb der Kapselfüllmaschine und die Steuerung des Förderradantriebs sowie der Prozessantriebe enthält, ebenfalls innerhalb des Maschinengehäuses angeordnet ist und über innerhalb des Maschinengehäuses angeordnete Leitungen zumindest mit dem Förderradantrieb und den Prozessantrieben verbunden ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Kapselfüllmaschine zum Befüllen von aus einem Kapseloberteil und einem Kapselunterteil zusammengesetzten Kapseln, umfassend ein Maschinengehäuse, in dem ein Maschinentisch angeordnet ist und ein Förderrad, an dessen Umfang eine Mehrzahl von Kapselhaltern vorgesehen ist, die jeweils eine Mehrzahl von Kapselaufnahmen für jeweils eine Kapsel aufweisen, weiter umfassend einen ebenfalls in dem Maschinengehäuse angeordneten Förderradantrieb, mit dem das Förderrad taktweise gedreht werden kann, so dass sich die Kapselhalter taktweise entlang einer Förderbahn bewegen, und umfassend eine Mehrzahl von entlang der Förderbahn an oder auf dem Maschinentisch angeordneten und ebenfalls in dem Maschinengehäuse angeordneten Prozessstationen, wobei die Prozessstationen mindestens eine Zuführstation zum Zuführen von zu befüllenden Kapseln in die Kapselaufnahmen, mindestens eine Öffnungsstation zum Öffnen der zu befüllenden Kapseln durch Trennen der Kapseloberteile von den Kapselunterteilen, mindestens eine Füllstation zum Befüllen der Kapselunterteile mit zu befüllendem Material, mindestens eine Schließstation zum Schließen der befüllten Kapseln durch Verbinden der Kapseloberteile mit den Kapselunterteilen, und mindestens eine Auswurfstation zum Auswerfen der befüllten Kapseln umfassen.

[0002] Die Elektrik und Elektronik von derartigen Kapselfüllmaschinen nimmt zunehmend Platz ein. Seit Einführung von durch einen Maschinenrechner gesteuerten Kapselfüllmaschinen sind Schaltschränke vorgesehen, die den Maschinenrechner zum Steuern der Kapselfüllmaschine aufnehmen. Der Schaltschrank ist bei bekannten Kapselfüllmaschinen entweder seitlich außen an dem Maschinengehäuse fest angebaut, beispielsweise angeflanscht, oder ist als externer Schaltschrank separat von dem Maschinengehäuse entweder im gleichen Raum wie die Kapselfüllmaschine oder in einem separaten Technikraum aufgestellt. Bei Einsatz eines externen Schaltschranks werden die erforderlichen Verbindungsleitungen für die Steuerung der Kapselfüllmaschine von dem Schaltschrank über den Boden, Kanäle oder sonstige geschützte oder ungeschützte Leitungswege zu der Kapselfüllmaschine geführt und mit den entsprechenden Komponenten der Kapselfüllmaschine verbunden.

[0003] Beide vorbekannten Anordnungen von Schaltschränken sind mit Nachteilen behaftet. Bei an der Außenseite des Maschinengehäuses befestigten Schaltschränken ist abhängig von der Größe des Schaltschranks eine Seite der Kapselfüllmaschine nicht mehr bzw. nur noch eingeschränkt zugänglich. Dadurch werden Reinigungs- und Montagearbeiten von dieser Seite erschwert bzw. unmöglich. In der Konsequenz wird die zur Verrichtung dieser Tätigkeiten erforderliche Zeit erhöht und die Ergonomie der Kapselfüllmaschine verschlechtert. Ferner ist die Aufstellfläche der Kapselfüllmaschine größer als notwendig.

[0004] Bei externen Schaltschränken kann zwar die Zugänglichkeit zur Kapselfüllmaschine verbessert werden. Allerdings muss bereits während der Projektierung auf die richtige Kabellänge der von dem Schaltschrank zu der Kapselfüllmaschine zu führenden Leitungen geachtet werden und diese muss sowohl im Maschinenbau des Lieferanten berücksichtigt werden als auch bei einem eventuellen Umzug bzw. Verlagerung der Maschinen in einen anderen Füllraum oder einen anderen Standort der Kapselfüllmaschine neu erstellt bzw. angepasst werden. Ferner ist bei der Leitungsführung darauf zu achten, dass die Kabel bzw. Kabelbäume so verlegt werden, dass eine Verschmutzung vermieden wird bzw. sie auch von staubigen Produkten gereinigt werden können. Durch den die Kapselfüllmaschine aufnehmenden Raum geführte Leitungen stören die in dem Raum befindlichen Bedienpersonen, erschweren die Reinigung und nehmen unerwünscht Platz in Anspruch. Sofern der externe Schaltschrank in dem die Kapselfüllmaschine aufnehmenden Produktionsraum angeordnet ist, entsteht ein zusätzlicher Flächenbedarf. Ist der Schaltschrank dagegen in einem externen Technikraum angeordnet, ist die Wartung erschwert. Ab einer kritischen Länge der von dem Schaltschrank zu der Kapselfüllmaschine geführten Leitungen kann es zu Übertragungsproblemen kommen bzw. es müssen kostspielige Signalumformer eingesetzt werden. Zum Anschluss sind große Schnittstellen bzw. Steckerfelder erforderlich. Eine Nachrüstung von Baugruppen ist erschwert.

[0005] Ausgehend von dem erläuterten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kapselfüllmaschine der eingangs genannten Art bereitzustellen, bei der der Schaltschrank unter Vermeidung der oben genannten Nachteile angeordnet werden kann. Insbesondere sollen durch den Produktionsraum geführte Leitungen soweit möglich vermieden werden. Gleichzeitig soll die Zugänglichkeit zu der Kapselfüllmaschine nicht beeinträchtigt sein.

[0006] Die Erfindung löst die Aufgabe durch den Gegenstand von Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüche, der Beschreibung und den Figuren.

[0007] Für eine Kapselfüllmaschine der eingangs genannten Art löst die Erfindung die Aufgabe dadurch,
  • dass die Prozessstationen Prozessantriebe für ihren Betrieb aufweisen, die unabhängig von dem Förderradantrieb steuerbar sind, und
  • dass ein Schaltschrank, der unter anderem einen Maschinenrechner für den Betrieb der Kapselfüllmaschine und die Steuerung des Förderradantriebs sowie der Prozessantriebe enthält, ebenfalls innerhalb des Maschinengehäuses angeordnet ist und über innerhalb des Maschinengehäuses angeordnete Leitungen zumindest mit dem Förderradantrieb und den Prozessantrieben verbunden ist.


[0008] Derartige getaktete Kapselfüllmaschinen weisen ein beispielsweise als Drehteller ausgebildetes Förderrad auf, an dessen Umfang eine Mehrzahl von Kapselhaltern zur Aufnahme der zu befüllenden Kapseln vorgesehen ist. Durch einen Förderrad-antrieb wird das Förderrad taktweise entlang einer Mehrzahl von entlang des Umfangs des Förderrades angeordneten Prozessstationen bewegt, wobei die Kapselhalter taktweise die Prozessstation durchlaufen. Derartige Kapselfüllmaschinen bilden sogenannte Rundläufermaschinen. Bei dem taktweisen Fördern der Kapselhalter von Prozessstation zu Prozessstation durchläuft das Förderrad Stillstandszeiten und Bewegungszeiten. Es wird unterschieden zwischen einer Schaltzeit und einer Rastzeit. Die Schaltzeit definiert die Zeit in der die Kapselhalter von einer Prozessstation zur nächsten Prozessstation bewegt werden. Diese wird durch die Bewegungszeit des Förderrads vorgegeben. Die Rastzeit definiert die Zeit, in der die Kapselhalter jeweils an den Prozessstationen zur Durchführung des jeweiligen Prozesses verharren. Diese wird durch die Stillstandszeit des Förderrades vorgegeben.

[0009] Die getaktete Bewegung der Kapselhalter wird im Stand der Technik in der Regel durch ein Schrittschaltgetriebe realisiert, welches von dem Förderradantrieb angetrieben wird. Das Schrittschaltgetriebe setzt eine konstante Drehzahl des Förderradantriebs in Schrittbewegungen und damit in Schalt- und Rastzeiten um. Bei konventionellen Kapselfüllmaschinen wird durch den Förderradantrieb über mechanische Kurvenscheiben auch der jeweils erforderliche Antrieb der Prozessstationen realisiert. Bei der erfindungsgemäßen Kapselfüllmaschine weisen dagegen die Prozessstationen Prozessantriebe auf, die getrennt von dem Förderradantrieb steuerbar sind. Es sind somit keine mechanischen Schrittschaltgetriebe bzw. mechanischen Kurvenscheiben erforderlich. Dadurch lässt sich die Rastzeit von der Schaltzeit entkoppeln, was Vorteile hinsichtlich der Flexibilität des Prozessablaufs mit sich bringt.

[0010] Ein weiterer vorteilhafter Effekt der separat anzusteuernden Prozessantriebe ist, dass durch den Verzicht auf das Schrittschaltgetriebe bzw. die mechanischen Kurvenscheiben Platz in dem Maschinengehäuse geschaffen wird, der die erfindungsgemäße Anordnung des Schaltschranks in dem Maschinengehäuse ermöglicht. Durch die erfindungsgemäße Integration des Schaltschranks in das Maschinengehäuse kann einerseits auf störende Leitungen in dem die Kapselfüllmaschine aufnehmenden Produktionsraum verzichtet werden. Gleichzeitig wird die Zugänglichkeit zu der Kapselfüllmaschine nicht behindert. Der Schaltschrank wird dabei in geeigneter Weise an den Bauraum in dem Maschinengehäuse angepasst. Insbesondere betrifft dies die geeignete Auswahl der Komponenten des Schaltschranks sowie die räumliche Anordnung derselben (Antriebe, Rechner, Klemmen etc.).

[0011] Wie bereits erwähnt, liegt ein wichtiger Vorteil der Erfindung in einem von allen Seiten gut zugänglichen Maschinengehäuse und damit Prozessraum der Kapselfüllmaschine. Dadurch wird die Reinigung erleichtert, die Reinigungszeit verkürzt und die Reinigungsqualität verbessert. Dies führt zu einer Kosteneinsparung. Im Vergleich zu einem externen Schaltschrank wird die Projektierung vereinfacht, die Montage vor Ort schneller und sicherer, da keine Energie- und/oder Steuerleitungen mehr vor Ort verlegt werden müssen. Ferner kann die Kapselfüllmaschine schneller, zuverlässiger und kostengünstiger an einem anderen Ort aufgestellt werden. Die Aufstellfläche der Kapselfüllmaschine ist im Vergleich zu beiden herkömmlichen Schaltschrankvarianten verkleinert. Aufwendige Steckverbindungen und Anschlussfelder außerhalb des Maschinengehäuses können entfallen. Die Signalqualität wird verbessert. Die Montage wird durch vorkonfektionierte Kabellängen vereinfacht und damit kostengünstiger, da die erforderlichen Kabellängen innerhalb des Maschinengehäuses standardisiert werden können. Insgesamt werden die Herstellkosten verringert, da externe Befestigungen wegfallen und das vorhandene Maschinengehäuse für den Schaltschrank mitgenutzt werden kann. Für die Maschinenwartung ergeben sich weitere Vorteile durch die bessere Zugänglichkeit im Vergleich zum Stand der Technik. Wie erwähnt, muss keine Vielzahl von Leitungen mehr durch den die Kapselfüllmaschine aufnehmenden Produktionsraum geführt werden. Vielmehr reichen eine Verbindung zur Kommunikation zwischen einer externen Bedieneinheit und dem in dem Maschinengehäuse angeordneten Schaltschrank und eine elektrische Energieversorgung aus.

[0012] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung kann der Förderradantrieb ein elektrischer Servoantrieb sein, umfassend einen das Förderrad über ein Getriebe drehend antreibenden Servomotor, oder der Förderradantrieb kann ein Direktantrieb, insbesondere ein Torque-Antrieb, sein. Die Prozessantrieben können Antriebe aus der Gruppe elektrische Servoantriebe, Direktantriebe, insbesondere Torque-Antriebe, und Linearantriebe sein. Die genannten Antriebe, insbesondere elektrische Servoantrieb, zeichnen sich durch einen geringen Platzbedarf aus und erleichtern damit die erfindungsgemäße Anordnung des Schaltschranks in dem Maschinengehäuse weiter.

[0013] Der Schaltschrank kann nach einer weiteren Ausgestaltung in einem Freiraum unterhalb des Maschinentisches auf einer Bodenplatte des Maschinengehäuses angeordnet sein. Dieser Freiraum eignet sich in besonderer Weise für den Schaltschrank, da dieser dann zwar in dem Maschinengehäuse, aber räumlich separiert von dem die Betriebskomponenten der Kapselfüllmaschine, insbesondere das Förderrad und die Prozessstationen, aufnehmenden Prozessraum unterhalb des Maschinentisches angeordnet ist. Es ist dann weiter möglich, dass der Maschinentisch auf einer Tragplatte angeordnet ist, unterhalb der sich der den Schaltschrank aufnehmende Freiraum befindet. Die Tragplatte bietet einerseits die erforderliche Stabilität zur Aufnahme der Betriebskomponenten der Kapselfüllmaschine. Andererseits kann durch die Tragplatte eine Trennung realisiert werden, die die gegebenenfalls hohen Reinheitsanforderungen im Bereich des die Betriebskomponenten der Kapselfüllmaschine aufnehmenden Prozessraums sicher erfüllt, ohne dass der den Schaltschrank aufnehmende Freiraum dieselben Reinheitsanforderungen erfüllen muss. Die Tragplatte separiert also den Prozessraum von dem den Schaltschrank aufnehmenden Freiraum. Die Funktion der Tragplatte kann alternativ auch von dem Maschinentisch selbst erfüllt werden. Grundsätzlich sind natürlich auch andere Platzierungsorte des Schaltschranks in dem Maschinengehäuse denkbar.

[0014] Es kann nach einer weiteren Ausgestaltung eine Entnahmeeinrichtung vorgesehen sein, mit der der Schaltschrank aus dem Maschinengehäuse entnehmbar ist. Die Entnahmeeinrichtung kann auf einer Bodenplatte des Maschinengehäuses angeordnete Schienen umfassen, auf denen der Schaltschrank angeordnet ist. Die Schienen können Teleskopschienen sein, so dass der Schaltschrank durch Ausfahren der Teleskopschienen aus dem Maschinengehäuse gefahren werden kann. Die vorgenannten Ausgestaltungen erlauben eine einfache Entnahme des Schaltschranks für eine Wartung oder eine Reparatur oder dergleichen aus dem Maschinengehäuse. Der Schaltschrank kann direkt auf den Schienen aufstehen, zum Beispiel über Rollen oder Gleitelemente oder fest auf den Schienen angeordnet sein. Er kann aber auch indirekt auf den Schienen angeordnet sein, beispielsweise auf einer auf den Schienen angeordneten Tragplatte oder dergleichen. Durch die Ausgestaltung als Teleskopschienen können diese und damit der Schaltschrank besonders einfach aus dem Maschinengehäuse herausgefahren werden.

[0015] Nach einer weiteren Ausgestaltung kann außerhalb des Maschinengehäuses eine Bedieneinheit zum Bedienen des Maschinenrechners durch eine Bedienperson vorgesehen sein. Die Bedieneinheit kann ein Bediendisplay umfassen, zum Beispiel ein Touchdisplay oder dergleichen.

[0016] Die Bedieneinheit kann neben dem Maschinengehäuse und getrennt von diesem angeordnet sein und drahtlos oder über eine drahtgebundene Verbindung mit dem Maschinenrechner kommunizieren. Bei dieser Ausgestaltung kann die Bedieneinheit als reines Bedienterminal neben der Kapselfüllmaschine angeordnet sein, beispielsweise auf einem geeigneten Ständer oder dergleichen.

[0017] Alternativ ist es auch denkbar, dass die Bedieneinheit an einer an dem Maschinengehäuse befestigten Halterung angeordnet ist und drahtlos ober über eine durch oder an der Halterung geführte drahtgebundene Verbindung mit dem Maschinenrechner kommuniziert. Zum Beispiel kann die Bedieneinheit an einem an dem Maschinengehäuse befestigten Galgen oder dergleichen angeordnet sein.

[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert. Es zeigen schematisch:
Fig. 1
eine erfindungsgemäße Kapselfüllmaschine in einer Draufsicht,
Fig. 2
die Kapselfüllmaschine aus Fig. 1 in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht.


[0019] Soweit nichts anderes angegeben ist, bezeichnen in den Figuren gleiche Bezugszeichen gleiche Gegenstände. Die in den Figuren gezeigte Kapselfüllmaschine zum Befüllen von aus einem Kapseloberteil und einem Kapselunterteil zusammengesetzten Kapseln, beispielsweise Hartgelatinekapseln, umfasst ein Maschinengehäuse 10. Das Maschinengehäuse 10 ist durch eine Tragplatte 12 in einen oberen und einem unteren Teil unterteilt. In dem oberen Teil befinden sich die Betriebskomponenten der Kapselfüllmaschine, wie in Fig. 2 schematisch bei dem Bezugszeichen 14 gezeigt. Diese Betriebskomponenten umfassen einen Maschinentisch und ein Förderrad, an dessen Umfang eine Mehrzahl von Kapselhaltern vorgesehen ist, die jeweils eine Mehrzahl von Kapselaufnahmen für jeweils eine Kapsel aufweisen. Weiterhin umfassen diese Betriebskomponenten einen Förderradantrieb, mit dem das Förderrad taktweise gedreht werden kann, so dass sich die Kapselhalter taktweise entlang einer Förderbahn bewegen. Darüber hinaus umfassen die Betriebskomponenten eine Mehrzahl von entlang der Förderbahn an oder auf dem Maschinentisch angeordneten Prozessstationen, nämlich insbesondere mindestens eine Zuführstation zum Zuführen von zu befüllenden Kapseln in die Kapselaufnahmen, mindestens eine Öffnungsstation zum Öffnen der zu befüllenden Kapseln durch Trennen der Kapseloberteile von den Kapselunterteilen, mindestens eine Füllstation zum Befüllen der Kapselunterteile mit zu befüllendem Material, mindestens eine Schließstation zum Schließen der befüllten Kapseln durch Verbinden der Kapseloberteile mit den Kapselunterteilen, und mindestens eine Auswurfstation zum Auswerfen der befüllten Kapseln. Der grundsätzliche Aufbau einer Kapselfüllmaschine ist an sich bekannt. Die Prozessstationen der erfindungsgemäßen Kapselfüllmaschine besitzen dabei Prozessantrieben für ihren Betrieb, die vorliegend unabhängig von dem Förderradantrieb steuerbar sind und ebenfalls Teil der Betriebskomponenten sind.

[0020] In dem unterhalb der Tragplatte 12 gebildeten unteren Teil des Maschinengehäuses 10 befindet sich ein Schaltschrank 16, der unter anderem einen Maschinenrechner für den Betrieb der Kapselfüllmaschine, insbesondere die Steuerung des Förderradantriebs sowie der Prozessantrieben enthält. Über in den Figuren nicht näher dargestellte Leitungen innerhalb des Maschinengehäuses ist der Maschinenrechner des Schaltschranks 16 mit dem Förderradantrieb und den Prozessantrieben verbunden. Die Tragplatte 12 bildet eine dichte Trennung zwischen dem den Prozessraum der Kapselfüllmaschine bildenden oberen Teil des Maschinengehäuses 10 und dem einen Freiraum für den Schaltschrank 16 bildenden unteren Teil des Maschinengehäuses 10.

[0021] Der Schaltschrank 16 ist auf Teleskopschienen 18 angeordnet, die wiederum auf der Bodenplatte des Maschinengehäuses 10 angeordnet sind. Durch Ausziehen der Teleskopschienen 18 kann der Schaltschrank 16 für einen Service oder eine Reparatur aus dem Maschinengehäuse 10 entnommen werden.

[0022] Neben dem Maschinengehäuse 10 und getrennt von diesem befindet sich eine Bedieneinheit 20 mit einem Bediendisplay 22 zum Bedienen des Maschinenrechners durch eine Bedienperson. Die Bedieneinheit 20 ist über einen Ständer 24 mit einem Fuß 26 auf dem Boden des Produktionsraums abgestützt und kommuniziert in dem gezeigten Beispiel über eine drahtlose Verbindung 28 mit dem Maschinenrechner des Schaltschranks. Somit ist lediglich eine Leitung von außen in das Maschinengehäuse 10 für die elektrische Versorgung des Schaltschranks 16 und der Antriebe der Kapselfüllmaschine erforderlich.


Ansprüche

1. Kapselfüllmaschine zum Befüllen von aus einem Kapseloberteil und einem Kapselunterteil zusammengesetzten Kapseln, umfassend ein Maschinengehäuse (10), in dem ein Maschinentisch angeordnet ist und ein Förderrad, an dessen Umfang eine Mehrzahl von Kapselhaltern vorgesehen ist, die jeweils eine Mehrzahl von Kapselaufnahmen für jeweils eine Kapsel aufweisen, weiter umfassend einen ebenfalls in dem Maschinengehäuse (10) angeordneten Förderradantrieb, mit dem das Förderrad taktweise gedreht werden kann, so dass sich die Kapselhalter taktweise entlang einer Förderbahn bewegen, und umfassend eine Mehrzahl von entlang der Förderbahn an oder auf dem Maschinentisch angeordneten und ebenfalls in dem Maschinengehäuse (10) angeordneten Prozessstationen, wobei die Prozessstationen mindestens eine Zuführstation zum Zuführen von zu befüllenden Kapseln in die Kapselaufnahmen, mindestens eine Öffnungsstation zum Öffnen der zu befüllenden Kapseln durch Trennen der Kapseloberteile von den Kapselunterteilen, mindestens eine Füllstation zum Befüllen der Kapselunterteile mit zu befüllendem Material, mindestens eine Schließstation zum Schließen der befüllten Kapseln durch Verbinden der Kapseloberteile mit den Kapselunterteilen, und mindestens eine Auswurfstation zum Auswerfen der befüllten Kapseln umfassen, dadurch gekennzeichnet,

- dass die Prozessstationen Prozessantrieben für ihren Betrieb aufweisen, die unabhängig von dem Förderradantrieb steuerbar sind, und

- dass ein Schaltschrank (16), der unter anderem einen Maschinenrechner für den Betrieb der Kapselfüllmaschine und die Steuerung des Förderradantriebs sowie der Prozessantriebe enthält, ebenfalls innerhalb des Maschinengehäuses (10) angeordnet ist und über innerhalb des Maschinengehäuses (10) angeordnete Leitungen zumindest mit dem Förderradantrieb und den Prozessantrieben verbunden ist.


 
2. Kapselfüllmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderradantrieb ein Servoantrieb ist, umfassend einen das Förderrad über ein Getriebe drehend antreibenden Servomotor, oder dass der Förderradantrieb ein Direktantrieb, insbesondere ein Torque-Antrieb, ist.
 
3. Kapselfüllmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Prozessantriebe Antriebe aus der Gruppe Servoantrieb, Direktantriebe, insbesondere Torque-Antriebe, und Linearantriebe sind.
 
4. Kapselfüllmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltschrank (16) in einem Freiraum unterhalb des Maschinentisches auf einer Bodenplatte des Maschinengehäuses (10) angeordnet ist.
 
5. Kapselfüllmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Maschinentisch auf einer Tragplatte (12) angeordnet ist, unterhalb der sich der den Schaltschrank (16) aufnehmende Freiraum befindet.
 
6. Kapselfüllmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Entnahmeeinrichtung vorgesehen ist, mit der der Schaltschrank (16) aus dem Maschinengehäuse (10) entnehmbar ist.
 
7. Kapselfüllmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Entnahmeeinrichtung auf der Bodenplatte des Maschinengehäuses (10) angeordnete Schienen (18) umfasst, auf denen der Schaltschrank (16) angeordnet ist.
 
8. Kapselfüllmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schienen (18) Teleskopschienen (18) sind, so dass der Schaltschrank (16) durch Ausfahren der Teleskopschienen (18) aus dem Maschinengehäuse (10) gefahren werden kann.
 
9. Kapselfüllmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass außerhalb des Maschinengehäuses (10) eine Bedieneinheit (20) zum Bedienen des Maschinenrechners durch eine Bedienperson vorgesehen ist.
 
10. Kapselfüllmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinheit (20) neben dem Maschinengehäuse (10) und getrennt von diesem angeordnet ist und drahtlos oder über eine drahtgebundene Verbindung mit dem Maschinenrechner kommuniziert.
 
11. Kapselfüllmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinheit (20) an einer an dem Maschinengehäuse (10) befestigten Halterung angeordnet ist und drahtlos oder über eine durch oder an der Halterung geführte drahtgebundene Verbindung mit dem Maschinenrechner kommuniziert.
 




Zeichnung







Recherchenbericht












Recherchenbericht