GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Trägereinheit für eine Aufzuganlage. Die
Trägereinheit dient zur Befestigung einer Umlenkrolle an einer Trägerstruktur, wie
sie insbesondere zum Tragen einer Kabine oder eines Gegengewichts in einer Aufzuganlage
eingesetzt werden kann. Ferner betrifft die Erfindung eine Aufzuganlage mit einer
solchen Trägereinheit.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Aufzuganlagen weisen typischerweise wenigstens eine Aufzugkabine und ein Gegengewicht
auf, welche in einem Aufzugschacht angeordnet sind und gegenläufig zueinander bewegt
werden können. Die Aufzugkabine und das Gegengewicht werden dabei mittels eines oder
mehrerer Tragmittel, beispielsweise in Form von Seilen oder Riemen, gehalten bzw.
bewegt. Die Tragmittel sind meist mit ihren Enden an einer festen Struktur innerhalb
des Aufzugschachts verbunden und verlaufen um Umlenkrollen herum, welche als Teil
einer Trägereinheit an einer Trägerstruktur der Aufzugkabine bzw. des Gegengewichts
befestigt sind. Die Tragmittel können von einem Antrieb, beispielsweise in Form eines
Elektromotors, angetrieben werden. Aufgrund der beschriebenen Anordnung mit Umlenkrollen,
die als Teil einer Trägereinheit an Trägerstrukturen der Kabine bzw. des Gegengewichts
befestigt sind, ergeben sich hierbei Flaschenzuganordnungen, so dass eine von dem
Antrieb auf das bzw. die Tragmittel zu bewirkende Kraft ausreichend gering gehalten
werden kann.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG UND AUSFÜHRUNGSFORMEN:
[0004] Es kann unter anderem ein Bedarf an einer Aufzuganlage und insbesondere an einer
darin vorzusehenden Trägereinheit bestehen, welche eine verbesserte Betriebssicherheit
aufweisen. Ferner kann ein Bedarf an einer Trägereinheit bestehen, welche verhältnismässig
einfach aufgebaut ist, ein geringes Gewicht aufweist und/oder einfach zu montieren
bzw. zu warten ist.
[0005] Einem solchen Bedarf kann durch eine Trägereinheit gemäss dem unabhängigen Anspruch
sowie eine diese Trägereinheit einsetzenden Aufzuganlage entsprochen werden. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0006] Gemäss einem Aspekt der Erfindung wird eine Trägereinheit für eine Aufzuganlage zur
Befestigung einer Umlenkrolle an einer Trägerstruktur vorgeschlagen, welche zwei Jochholme
und eine Lagerung aufweist. Die Jochholme sind parallel zueinander angeordnet und
an der Trägerstruktur zu befestigen. Zumindest Teilbereiche der Umlenkrolle sind in
einem Zwischenraum zwischen den Jochholmen angeordnet. Die Umlenkrolle ist mittels
der erwähnten Lagerung rotierfähig in Bezug auf die Jochholme gelagert. Die Jochholme,
die Umlenkrolle und die Lagerung sind dazu ausgelegt, eine durch Tragmittel auf die
Umlenkrolle bewirkte Tragkraft in einer nach oben gerichteten Tragrichtung auf die
Trägerstruktur zu übertragen, um eine an der Trägerstruktur befestigte Masse entgegen
einer Gewichtskraft zu tragen oder zu bewegen. Die Trägereinheit zeichnet sich dadurch
aus, dass an der Trägereinheit ferner wenigstens zwei Rückhaltesicherungen vorgesehen
sind, welche jeweils an den Jochholmen befestigt sind und welche derart in den Zwischenraum
zwischen den Jochholmen ragen, dass sie bei einem Versagen der Lagerung einen Anschlag
bilden, um die Umlenkrolle an einer durch die Tragkraft bewirkten Bewegung in Tragrichtung
zu hindern.
[0007] Mögliche Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung können unter anderem
als auf nachfolgend beschriebenen Ideen und Erkenntnissen beruhend angesehen werden.
[0008] Interne Risikoanalysen bei den Erfindern haben ergeben, dass eine Betriebssicherheit
einer Aufzuganlage signifikant erhöht werden kann, wenn für einen Fall, dass beispielsweise
eine Lagerung einer Umlenkrolle an einer Trägereinheit versagt, sichergestellt ist,
dass sich die Umlenkrolle nicht vom Rest der Trägereinheit lösen kann.
[0009] Es wird daher vorgeschlagen, an Jochholmen der Trägereinheit zusätzliche Rückhaltesicherungen
vorzusehen. Die Rückhaltesicherungen sollen dabei hinsichtlich ihrer Positionierung
und hinsichtlich ihrer mechanischen Belastbarkeit möglichst derart ausgelegt sein,
dass sie in den Zwischenraum zwischen den Jochholmen, in dem auch die Umlenkrolle
angeordnet ist, derart hineinragen, dass sie z.B. für den Fall, dass sich die Umlenkrolle
aus ihrer Lagerung löst, die Umlenkrolle an den Jochholmen halten.
[0010] Auf diese Weise kann somit verhindert werden, dass sich die Umlenkrolle aufgrund
einer beispielsweise von dem Tragmittel auf sie ausgeübten Tragkraft von dem Rest
der Rollenbefestigung, d.h. insbesondere von den an der Trägerstruktur befestigten
Jochholmen, lösen kann. Ein an der Trägerstruktur gehaltenes Gegengewicht kann somit
aufgrund einer durch die Rückhaltesicherung bewirkten zusätzlichen Absicherung vor
einem Absturz bewahrt werden.
[0011] Vorzugsweise sind die Rückhaltesicherungen und ihre Befestigung an den Jochholmen
derart ausgebildet, dass sie die Umlenkrolle an einer durch eine Tragkraft von bis
zu 250 kN, vorzugsweise an einer durch eine durch eine Tragkraft zwischen 20 und 210
kN, bewirkten Bewegung in Tragrichtung hindern. Anders ausgedrückt sollen die Rückhaltesicherungen
hinsichtlich ihrer mechanischen Belastbarkeit geeignet ausgestaltet sein, dass sie
den typischerweise bei einer Aufzuganlage auftretenden Kräften, die auf eine Umlenkrolle
wirken und die im Normalfall von deren Lagerung aufgenommen werden, im Falle eines
Versagens der Lagerung standhalten können. Mit anderen Worten sollen die Rückhaltesicherungen
stabil genug sein, dass sie für den Fall, dass die Umlenkrolle nicht mehr von der
Lagerung gehalten wird, die Umlenkrolle halten und sie damit daran hindern, sich von
der Trägereinheit zu lösen.
[0012] Die Rückhaltesicherungen sind dabei vorzugsweise direkt an den Jochholmen befestigt.
Beispielsweise können die Rückhaltesicherungen in in den Jochholmen vorgesehene Löcher
oder Ausnehmungen eingreifen. Dadurch kann bewirkt werden, dass die beispielsweise
bei einem Lagerungsschaden auftretenden erheblichen Kräfte, welche dann von der Umlenkrolle
auf die Rückhaltesicherungen ausgeübt werden, direkt auf die im Allgemeinen mechanisch
stabilen Jochholme geleitet werden.
[0013] Die Rückhaltesicherungen können dabei als verhältnismässig einfache Bauteile wie
z.B. bolzenartige Stifte ausgebildet sein. Beispielsweise können solche bolzenartige
Stifte in Form von Schrauben, Bolzen, Splinten oder ähnlichem an den Jochholmen befestigt
werden. Ein Material und eine Materialstärke können geeignet zur Erreichung geforderter
Belastbarkeiten der Rückhaltesicherungen gewählt sein. Beispielsweise können die Rückhaltesicherungen
aus Metall, insbesondere Stahl oder hochfesten Legierungen bestehen. Typische Materialstärken
können im Bereich von 0,2cm bis 10cm, vorzugsweise 0,5cm bis 3cm, liegen.
[0014] Gemäss einer Ausführungsform sind die Rückhaltesicherungen jeweils an beiden einander
gegenüber liegenden Jochholmen befestigt und überspannen jeweils den Zwischenraum
zwischen den Jochholmen vollständig. Mit anderen Worten sind Enden beispielsweise
bolzenartiger Rückhaltesicherungen jeweils an einem der Jochholme befestigt, sodass
die jeweilige Rückhaltesicherung an beiden Enden abgestützt und gehalten ist.
[0015] Gemäss einer Ausführungsform sind die Rückhaltesicherungen in Tragrichtung oberhalb
der Lagerung angeordnet. Anders ausgedrückt können die Rückhaltesicherungen an den
Jochholmen an einer Position angebracht sein, auf die sich die Umlenkrolle im Falle,
dass sie nicht mehr von ihrer Lagerung gehalten wird, zubewegt. Wenn die Lagerung
versagt, kann die Umlenkrolle sich somit geringfügig bis hin zu den Rückhaltesicherungen
bewegen und wird dann von diesen an einer weiteren Bewegung und damit an einem Lösen
von der Trägereinheit gehindert. Die Rückhaltesicherungen werden dabei von der Umlenkrolle
vornehmlich auf Druck belastet.
[0016] In einer konkreten Ausführungsform ist die Umlenkrolle zumindest näherungsweise zylindrisch
und weist einen Durchmesser D auf. Die Rückhaltesicherungen sollen dann, bezogen auf
eine Richtung parallel zum Durchmesser D, in einem Abstand d in den Zwischenraum ragen,
welcher kleiner ist als der Durchmesser D, d.h. d < D. Anders ausgedrückt können die
Rückhaltesicherungen beispielsweise in Tragrichtung oberhalb der Lagerung der Umlenkrolle
angeordnet sein, d.h. dort wo eine Sehne durch die Umlenkrolle in einer Richtung parallel
zu den Jochholmen kürzer ist als der Durchmesser der Umlenkrolle. Die Rückhaltesicherungen
können dort relativ nahe zu einem Aussenumfang der Umlenkrolle angeordnet sein, so
dass ihr Abstand d voneinander in der Richtung parallel zu den Jochholmen kürzer ist
als der Durchmesser D der Umlenkrolle. Beispielsweise kann der Abstand d um zwischen
2% und 80%, vorzugsweise zwischen 5% und 50% und stärker bevorzugt zwischen 10% und
30% kleiner sein als der Durchmesser D der Umlenkrolle.
[0017] Wenn sich die Umlenkrolle beispielsweise aus ihrer Lagerung lösen sollte, wird sie
sich aufgrund der auf sie wirkenden Kräften somit geringfügig in die nach oben gerichtete
Tragrichtung bewegen, dann aber von den Rückhaltesicherungen aufgehalten und zwischen
diesen quasi eingeklemmt. Aufgrund ihres grösseren Durchmessers D kann sich die Umlenkrolle
dabei nicht zwischen den im engeren Abstand d beabstandeten Rückhaltesicherungen hindurch
bewegen und ist somit an den Jochholmen gehalten.
[0018] Gemäss einer Ausführungsform ist die Lagerung unterhalb der Jochholme angeordnet.
Prinzipiell ist es zwar möglich, dass sowohl die Rückhaltesicherungen als auch die
Lagerung der Umlenkrolle direkt an den Jochholmen befestigt sind. Allerdings kann
dies bei der zuvor geschilderten Ausführungsform, bei der die Rückhaltesicherungen
ausreichend oberhalb der Lagerung anzuordnen sind, dazu führen, dass die Jochholme
in Tragrichtung eine verhältnismässig grosse Höhe aufweisen müssten. Generell werden
die Jochholme jedoch bevorzugt so dimensioniert, dass sie einerseits Belastungsanforderungen
beispielsweise für einen Einsatz innerhalb einer Aufzuganlage gerecht werden, andererseits
aber kein unnötiger Materialeinsatz beispielsweise in Form zu übermässig breiter oder
hoher Jochholme zu unnötigen Kosten führt. Um die Lagerung der Umlenkrolle ausreichend
von den aus Stabilitätsgründen direkt in den Jochholmen vorzusehenden Rückhaltesicherungen
beabstanden zu können, kann es daher vorteilhaft sein, die Lagerung der Umlenkrolle
unterhalb der Jochholme anzuordnen. Die Lagerung kann dabei lediglich indirekt, d.h.
beispielsweise über zusätzliche Zwischenelemente, mit den Jochholmen verbunden und
an diesen gehalten sein.
[0019] Beispielsweise kann an jedem der Jochholme jeweils eine sich nach unten erstreckende
Lagerhalterung angebracht sein und Lager, welche die Lagerung bilden, jeweils an einer
der Lagerhalterungen befestigt sein. Die Lagerhalterungen können beispielsweise in
Form von Blechen oder Profilen vorgesehen sein, die sich benachbart zu beiden Stirnflächen
der Umlenkrolle erstrecken und die beispielsweise an einer Kante an den Jochholmen
befestigt sind. In den Lagerhalterungen können die Lager z.B. in Ausnehmungen gehalten
sein. Alternativ können die Lager beispielsweise mittels geeigneter Befestigungsvorrichtungen
an den Lagerhalterungen befestigt sein.
[0020] Es wird darauf hingewiesen, dass einige der möglichen Merkmale und Vorteile der Erfindung
hierin mit Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen, insbesondere mit Bezug auf
eine Trägereinheit oder mit Bezug auf eine eine solche Trägereinheit einsetzende Aufzuganlage,
beschrieben sind. Ein Fachmann erkennt, dass die Merkmale in geeigneter Weise kombiniert,
angepasst oder ausgetauscht werden können, um zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung
zu gelangen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN:
[0021]
Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben, wobei weder die Zeichnungen noch die Beschreibung als die
Erfindung einschränkend auszulegen sind.
Fig. 1 veranschaulicht Grundprinzipien einer Aufzuganlage.
Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Trägereinheit gemäss einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht auf die Trägereinheit aus Fig. 2.
Fig. 4 zeigt eine Schnittansicht durch die Trägereinheit aus Fig. 2 entlang der Linie
A-A.
Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Trägereinheit gemäss einer weiteren
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Fig. 6 zeigt eine Seitenansicht auf die Trägereinheit aus Fig. 5.
Fig. 7 zeigt eine Schnittansicht durch die Trägereinheit aus Fig. 5 entlang der Linie
A-A.
[0022] Die Figuren sind lediglich schematisch und nicht massstabsgetreu. Gleiche Bezugszeichen
bezeichnen in den verschiedenen Figuren gleiche oder gleichwirkende Merkmale
BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG:
[0023] Figur 1 zeigt grob schematisch eine Aufzuganlage 100. In einem Aufzugschacht 102
sind eine Aufzugkabine 104 und ein Gegengewicht 106 angeordnet. Die Aufzugkabine 104
und das Gegengewicht 106 sind über ein Tragmittel 108 in Form eines oder mehrerer
Riemen oder Seile miteinander verbunden. Enden 110 des Tragmittels 108 sind jeweils
mit einer in dem Aufzugschacht 102 fest installierten Tragestruktur 112 verbunden.
An der Tragestruktur 112 ist ferner eine Antriebseinheit 114 mit durch einen Elektromotor
angetriebenen Treibscheiben vorgesehen.
[0024] Sowohl an der Aufzugkabine 104 als auch dem Gegengewicht 106 ist jeweils eine Umlenkrolle
5 vorgesehen. Die Umlenkrollen 5 sind jeweils Teil einer Trägereinheit 1 und über
diese mittels einer Trägerstruktur 13 mit der Aufzugkabine 104 beziehungsweise dem
Gegengewicht 106 mechanisch verbunden. Die Trägerstruktur 13 der Aufzugkabine 104
weist Seitenschilde 116 auf, welche an ihren oberen Enden an Holmen 3 der Trägereinheit
1 befestigt sind. An unteren Enden der Seitenschilde 116 ist ein unteres Joch 118
befestigt, welches über Auflager 120 die Aufzugkabine 104 trägt.
[0025] Das Tragmittel 108 erstreckt sich von einem an der Tragestruktur 112 befestigten
Ende 110 kommend zunächst nach unten und dann um die Umlenkrolle 5 des Gegengewichtes
106 herum, wird dann zurückgeführt nach oben hin zu der Antriebseinheit 114, wo es
über deren Treibscheiben verläuft. Nachfolgend erstreckt sich das Tragmittel 108 dann
weiter nach unten hin zu der Umlenkrolle 5 an der Aufzugkabine 104 und um diese herum,
um zuletzt wieder zurück nach oben zu der Tragestruktur 112 zu laufen, wo es mit seinem
gegenüber liegenden Ende 110 befestigt wird.
[0026] In den Figuren 2, 3 und 4 ist eine Trägereinheit 1 für eine Aufzugkabine gemäss einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in perspektivischer Ansicht, Seitenansicht
bzw. Schnittansicht entlang der Linie A-A aus Figur 3 dargestellt. Die nachfolgend
beschrieben Trägereinheit könnte grundsätzlich auch einem Gegengewicht zugeordnet
sein. Die Trägereinheit 1 weist zwei Jochholme 3, eine Umlenkrolle 5 sowie eine Lagerung
7 auf. Die Jochholme 3 bestehen jeweils aus einem länglichen und im Querschnitt U-förmigen
Stahlprofil. Eine Dimensionierung dieses Stahlprofils wird entsprechend den von ihm
zu tragenden Lasten gewählt. Beispielsweise können die Jochholme 3 eine Höhe h im
Bereich von 10 bis 30cm aufweisen. Eine Materialstärke des für die Jochholme 3 verwendeten
Stahlprofils kann deutlich mehr als 2mm, vorzugsweise mehr als 5mm, aufweisen. Die
beiden Jochholme 3 sind parallel zueinander angeordnet, so dass zwischen ihnen ein
Zwischenraum 11 gebildet wird. Ein Abstand zwischen den beiden Jochholmen 3 und damit
eine Breite des Zwischenraumes 11 kann beispielsweise im Bereich von 5 bis 50cm, vorzugsweise
10 bis 20cm, liegen, so dass zumindest Teilbereiche der Umlenkrolle 5 in diesem Zwischenraum
11 aufgenommen werden kann.
[0027] An gegenüber liegenden Enden der Jochholme 3 sind mehrere Bleche 15, 17 vorgesehen,
welche Teil einer Trägerstruktur 13 sind, mithilfe derer die Trägereinheit 1 und insbesondere
deren Jochholme 3 beispielsweise an einer Aufzugkabine 104 oder einem Gegengewicht
106 befestigt werden kann.
[0028] Die Umlenkrolle 5 ist als Teil der Trägereinheit 1 über die Lagerung 7 an den Jochholmen
3 befestigt. Die Umlenkrolle 5 weist eine zylindrische Form auf, wobei ein Durchmesser
D der Umlenkrolle 5 in der Regel grösser ist als eine axiale Länge. An einer Mantelfläche
der Umlenkrolle 5 sind Rillen 19 vorgesehen. Über Teile dieser Mantelfläche kann das
Tragmittel 108 verlaufen, wobei die Rillen 19 dazu beitragen können, dass das Tragmittel
108 korrekt auf der Umlenkrolle 5 geführt wird und beispielsweise nicht in deren axialer
Richtung verrutscht.
[0029] Die Lagerung 7, über welche die Umlenkrolle 5 an dem Rest der Trägereinheit 1 gehalten
ist, ist bei der dargestellten Ausführungsform unterhalb der Jochholme 3 angeordnet.
Von den Jochholmen 3 erstrecken sich dabei benachbart zu Stirnflächen der Umlenkrolle
5 verlaufende Haltebleche 21, welche stabil an den Jochholmen 3 befestigt sind und
welche eine Lagerhalterung 20 bilden. In den Halteblechen 21 ist an einander gegenüber
liegenden Positionen relativ zu der dazwischen aufgenommenen Umlenkrolle 5 jeweils
eine Ausnehmung 22 vorgesehen, innerhalb derer eine Achse 23 eingreifend gehalten
ist. Die Achse 23 wird mithilfe von Fixierblechen 27 und einer oder mehrerer Schrauben
29 in Bezug auf die Haltebleche 21 festgelegt. Über Zylinderrollenlager 25 ist die
Umlenkrolle 5 rotierfähig auf der Achse 23 gelagert. Insgesamt bilden die Achse 23
und die Zylinderrollenlager 25 Lager 30, welche über die Lagerhalterung 20 nach unten
beabstandet an den Jochholmen 3 befestigt sind. Anstatt von Zylinderrollenlager könnten
selbstverständlich auch Kugellager oder andere Wälzlager eingesetzt werden. Auch Gleitlager
wären denkbar. Die Achse 23 erstreckt sich dabei im Wesentlichen senkrecht zu einer
Längserstreckungsrichtung der Jochholme 3, so dass die Umlenkrolle 5 in dem Zwischenraum
11 zwischen den Jochholmen 3 über die Lagerung 7 rotierfähig gelagert ist.
[0030] Die Jochholme 3, die Umlenkrolle 5 sowie die Lagerung 7 sind zusammenwirkend derart
ausgelegt, dass eine durch das Tragmittel 108 auf die Umlenkrolle 5 bewirkte Tragkraft
letztendlich auf die Trägerstruktur 13 übertragen werden kann. Die Tragkraft wirkt
dabei in einer nach oben gerichteten Tragrichtung 31 und kann bei Aufzuganlagen typischerweise
Werte von einigen kN annehmen. Die Tragkraft entspricht dabei einer Gegenkraft, die
benötigt wird, um beispielsweise eine Masse der an der Trägerstruktur 13 befestigten
Aufzugkabine 104 entgegen einer Gewichtskraft zu halten beziehungsweise zu bewegen.
Kräfte, wie insbesondere die genannte Tragkraft, werden dabei innerhalb der Trägereinheit
1 aufgrund einer ausreichenden Dimensionierung aller tragenden Komponenten, das heisst
insbesondere der Jochholme 3, der Umlenkrolle 5 sowie der die Lagerung 7 bildenden
Bauteile 20 bis 30, von dem die Umlenkrolle 5 umgreifenden Tragmittel 108 letztendlich
hin zu der Trägerstruktur 13 übertragen.
[0031] Ein oberhalb der Umlenkrolle 5 vorgesehenes Abdeckblech 33 weist im Wesentlichen
keine tragende Funktion auf, sondern dient lediglich dazu, die darunter liegende Umlenkrolle
5 gegen von oben kommende Einflüsse zu schützen.
[0032] Um die Umlenkrolle 5 auch beispielsweise im Fall eines Versagens der Lagerung 7 davor
zu bewahren, sich von dem Rest der Trägereinheit 1 und insbesondere den Jochholmen
3 zu lösen, sind an der Trägereinheit 1 zusätzliche Rückhaltesicherungen 9 vorgesehen.
[0033] Die Rückhaltesicherungen 9 sind jeweils in Form bolzenartiger Stifte beziehungsweise
Schrauben vorgesehen, die jeweils an den Jochholmen 3 befestigt sind und in den Zwischenraum
11 hinein ragen. Im dargestellten Beispiel sind die Rückhaltesicherungen 9 dabei als
durchgehende Stifte ausgebildet, die an einem Ende an einem der Jochholme 3 und an
einem entgegengesetzten Ende an dem anderen der Jochholme 3 befestigt sind und dazwischen
den Zwischenraum 11 vollständig überspannen.
[0034] Die Rückhaltesicherungen 9 sind dabei in einem oberen Bereich der Jochholme 3 angeordnet
und voneinander in Längsrichtung der Jochholme 3 um einen Abstand d voneinander beabstandet.
Dadurch, dass die Umlenkrolle 5 über die Lagerung 7 deutlich unterhalb der Rückhaltesicherungen
9 gelagert ist, kann die Umlenkrolle 5, die in Figur 3 lediglich strichliert veranschaulicht
ist, mit einem oberen Teilbereich längs zwischen den beiden Rückhaltesicherungen 9
aufgenommen sein und sich somit frei drehen lassen.
[0035] Ein Durchmesser D der Umlenkrolle 5 ist wesentlich grösser als der Abstand d zwischen
den Rückhaltesicherungen 9 in einer Richtung längs der Jochholme 3, d.h. D >> d. Beispielsweise
kann D > 1,2*d sein.
[0036] Für den Fall, dass die Lagerung 7 beispielsweise versagt und die Umlenkrolle 5 nicht
mehr hält, kann die Umlenkrolle 5 aufgrund der Rückhaltesicherungen 9 lediglich geringfügig
nach oben, das heisst in Richtung der Tragrichtung 31, rutschen, bevor die Rückhaltesicherungen
9 einen Anschlag bilden und die Umlenkrolle 5 mit ihrem Aussenumfang bzw. ihrer Mantelfläche
somit an die in den Zwischenraum 11 ragenden Rückhaltesicherungen 9 stösst.
[0037] Die Rückhaltesicherungen 9 sind dabei insbesondere hinsichtlich einer Materialwahl,
einer Dimensionierung sowie ihrer Befestigung an den Jochholmen 3 derart ausgelegt,
dass sie den von der anstossenden Umlenkrolle 5 bewirkten Kräften von mehreren kN
standhalten können. Eine als Rückhaltesicherung 9 dienende und von einem der Jochholme
3 durchgehend bis zum gegenüber liegenden Jochholm 3 reichende und dort verankerte
Schraube beziehungsweise ein entsprechender anderer bolzenartiger Stift kann hierzu
beispielsweise aus einem hochfesten Metall wie beispielsweise Stahl bestehen und einen
eine ausreichende mechanische Festigkeit gewährleistenden Durchmesser von beispielsweise
mehr als 10mm aufweisen.
[0038] In den Figuren 5, 6 und 7 ist eine alternative Ausführungsform einer Trägereinheit
1 in perspektivischer Ansicht, Seitenansicht beziehungsweise Schnittansicht entlang
der Linie A-A aus Figur 6 dargestellt. Im Ausführungsbeispiel gemäss Figur 4 weist
die Lagerung ein beispielhaft durch ein Zylinderrollenlager gebildetes Wälzlager 25
auf, das derart in der Umlenkrollenanordnung integriert ist, dass die Achse 23 feststehend
ist. Beim zweiten Ausführungsbeispiel (siehe insb. Figur 7) rotiert die Achse 23 hingegen
mit. Der Rollenkörper der Umlenkrolle 5 ist fest mit der Achse 23 verbunden.
[0039] Die Achse 23 ist über das Lager 30, das durch ein Rollenzylinderlager gebildet wird,
mit dem oberen Joch bestehend aus den beiden Jochholmen 3 rotierbar verbunden. Die
Trägereinheit 1 ist im wesentlichen Merkmalen analog ausgestaltet wie die zuvor beschriebene
Trägereinheit der mit Bezug auf die Figuren 2 bis 4 dargestellten Ausführungsform.
Lediglich eine Art der Lagerung 7 für die Umlenkrolle 5 ist in anderer Weise ausgestaltet.
Die Lagerung 7 verfügt über zwei Flansche 35. Jeweils ein Flansch 35 bildet eine Lagerhalterung
20 für das Lager 30. Der Flansch 35 ist an einer Unterseite eines der Jochholme 3
befestigt und hält über das Lager 30 eine Achse 23, mit der sich die Umlenkrolle 5
drehen kann. Über die Flansche 35 ist die Lagerung 7 der Trägereinheit 1, ähnlich
wie bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform, in Relation zu an den Jochholmen
3 vorgesehenen Rückhaltesicherungen 9 nach unten hin versetzt gehalten. Dementsprechend
kann die Umlenkrolle 5 wiederum zumindest mit einem Teilbereich innerhalb des Zwischenraumes
11 und in Längsrichtung zwischen den voneinander beabstandet angeordneten Rückhaltesicherungen
9 gehalten sein. Die Rückhaltesicherungen 9 können somit die Umlenkrolle 5 im Falle
eines Versagens der Lagerung 7 daran hindern, sich nach oben von den Jochholmen 3
zu lösen.
[0040] Ausführungsformen der hierin beschriebenen Trägereinheit 1 ermöglichen eine erhöhte
Sicherheit beim Betrieb beispielsweise einer Aufzuganlage 100. Durch die Anordnung
der Rückhaltesicherungen 9 direkt eingreifend an die Jochholme 3 kann ein Materialeinsatz
gering gehalten werden und eine platzsparende Lösung für eine Trägereinheit 1 beispielsweise
für eine als Teil einer Aufzuganlage 100 dienende Trägerstruktur bereitgestellt werden.
[0041] Abschliessend ist darauf hinzuweisen, dass Begriffe wie "aufweisend", "umfassend",
etc. keine anderen Elemente oder Schritte ausschliessen und Begriffe wie "eine" oder
"ein" keine Vielzahl ausschliessen. Ferner sei daraufhingewiesen, dass Merkmale, die
mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch
in Kombination mit anderen Merkmalen anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele
verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung
anzusehen.
1. Trägereinheit (1) für eine Aufzuganlage (100) zur Befestigung einer Umlenkrolle (5)
an einer Trägerstruktur (13), aufweisend:
zwei Jochholme (3);
eine Lagerung (7);
wobei die Jochholme (3) parallel zueinander angeordnet sind und an der Trägerstruktur
(13) zu befestigen sind;
wobei zumindest Teilbereiche der Umlenkrolle (5) in einem Zwischenraum (11) zwischen
den Jochholmen (3) angeordnet sind;
wobei die Umlenkrolle (5) mittels der Lagerung (7) rotierfähig in Bezug auf die Jochholme
(3) gelagert ist; und
wobei die Jochholme (3), die Umlenkrolle (5) und die Lagerung (7) dazu ausgelegt sind,
eine durch Tragmittel (108) auf die Umlenkrolle (5) bewirkte Tragkraft in einer nach
oben gerichteten Tragrichtung (31) auf die Trägerstruktur (13) zu übertragen, um eine
an der Trägerstruktur (13) befestigte Masse entgegen einer Gewichtskraft zu tragen
oder zu bewegen,
dadurch gekennzeichnet, dass an der Trägereinheit (1) ferner wenigstens zwei Rückhaltesicherungen (9) vorgesehen
sind, welche jeweils an den Jochholmen (3) befestigt sind und welche derart in den
Zwischenraum (11) zwischen den Jochholmen (3) ragen, dass sie bei Versagen der Lagerung
(7) einen Anschlag bilden, um die Umlenkrolle (5) an einer durch die Tragkraft bewirkten
Bewegung in Tragrichtung (31) zu hindern.
2. Trägereinheit nach Anspruch 1, wobei die Rückhaltesicherungen (9) und ihre Befestigung
an den Jochholmen (3) derart ausgebildet sind, dass sie die Umlenkrolle (5) an einer
durch eine Tragkraft von bis zu 250 kN bewirkten Bewegung in Tragrichtung (31) hindern.
3. Trägereinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Rückhaltesicherungen
(9) als bolzenartige Stifte ausgebildet sind.
4. Trägereinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Rückhaltesicherungen
(9) jeweils an beiden Jochholmen (3) befestigt sind und jeweils den Zwischenraum (11)
zwischen den Jochholmen (3) vollständig überspannen.
5. Trägereinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Rückhaltesicherungen
(9) in Tragrichtung (31) oberhalb der Lagerung (7) angeordnet sind.
6. Trägereinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Umlenkrolle (5) einen
Durchmesser D aufweist und wobei die Rückhaltesicherungen (9), bezogen auf eine Richtung
parallel zum Durchmesser D, in einem Abstand d in den Zwischenraum (11) ragen, welcher
kleiner ist als der Durchmesser D.
7. Trägereinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Lagerung (7) unterhalb
der Jochholme (3) angeordnet ist.
8. Trägereinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei an jedem der Jochholme
(3) jeweils eine sich nach unten erstreckende Lagerhalterung (20) angebracht ist und
wobei ein einen Teil der Lagerung (7) bildendes Lager (30) an den Lagerhalterungen
(20) befestigt ist.
9. Aufzuganlage (100) mit wenigstens einer Trägereinheit (1) gemäss einem der vorangehenden
Ansprüche.