[0001] Die Erfindung betrifft ein Schaltgerät mit einer Einrichtung zum sprunghaften Einschalten
mit einer Betätigungsmechanik, die ein Betätigungselement aufweist und über eine Übertragungsmechanik
mit einem Schaltschloss in Wirkverbindung steht, welches über eine weitere Übertragungsmechanik
einen Schalthebel bedient, und mit einer Kontaktanordnung, die ein festes Schaltstück
mit Kontakten aufweist, welches gegenüber liegend zu einem beweglichen Schaltstück
mit Kontakten angeordnet ist, welches in einem Kontaktschieber geführt ist.
[0002] Schaltgeräte, insbesondere Leistungsschalter, dienen unter Anderem dem sicheren Abschalten
bei einem Kurzschluss und schützen dadurch Verbraucheranlagen. Ferner eignen sich
elektrische oder mechanische Schalteinheiten für das betriebsmäßige manuelle Schalten
von Verbrauchern sowie zur sicheren Trennung einer Anlage vom Stromnetz bei Wartungsarbeiten
oder bei Änderungen an der Anlage. Elektrische Schalteinheiten werden häufig elektromagnetisch
betrieben.
[0003] Das heißt, derartige Schalteinheiten sind technisch hochwertige elektrische Schaltgeräte
mit integriertem Schutz für Motoren, Leitungen, Transformatoren und Generatoren. Näheren
Einsatz finden sie an Funktionsstellen mit geringerer Schalthäufigkeit. Derartige
Schalteinheiten sind neben dem Kurzschlussschutz auch für den Überlastschutz geeignet.
[0004] Im Fall eines Kurzschlusses schaltet eine elektrische Schalteinheit eine elektrische
Anlage sicher ab. Somit bietet diese einen Sicherungsschutz vor Überlastung. Jeder
Leiter, durch den Strom fließt, erwärmt sich mehr oder weniger stark. Die Erwärmung
hängt dabei vom Verhältnis der Stromstärke zum Stromleiterquerschnitt ab, der so genannten
Stromdichte. Die Stromdichte darf nicht zu groß werden, da sonst durch zu hohe Erwärmung
die Leiterisolationen verschmoren oder möglicherweise ein Brand ausgelöst werden kann.
Um elektrische Anlagen gegen diese schädigenden Auswirkungen zu schützen, werden Schalteinheiten
als Überstrom-Schutzeinrichtungen verwendet.
[0005] Leistungsschalter weisen zwei voneinander getrennt wirkende Auslösemechanismen für
den Überlast- und Kurzschlussschutz auf. Beide Auslöser sind in Reihe geschaltet.
Den Schutz beim Kurzschluss übernimmt ein zeitlich nahezu unverzögert wirkender elektromagnetischer
Auslöser. Bei einem Kurzschluss entklinkt der elektromagnetische Auslöser unverzögert
ein Schaltschloss des Leistungsschalters. Ein Schaltanker trennt das Schaltstück,
ehe der Kurzschlussstrom seinen Höchstwert erreichen kann.
[0006] Bekannte Schalteinheiten weisen eine Kontaktschiebereinheit mit einem Kontaktschieber
und einem beweglichen Schaltstück auf. Das bewegliche Schaltstück weist ferner elektrische
Kontakte auf. Ferner weisen derartige Schalteinheiten erste Kontakte zu einer Stromleitung
auf. In einem eingeschalteten Zustand kontaktieren die elektrischen Kontakte des beweglichen
Schaltstückes die festen Kontakte der Schalteinheit. Im Kurzschlussfall werden die
elektrischen Kontakte des beweglichen Schaltstücks von den festen Kontakten gelöst,
so dass der Stromfluss unterbrochen wird. Hierbei wird das bewegliche Schaltstück
von den festen Kontakten gelöst.
[0007] Leistungsschalter erfüllen neben ihren Schutzfunktionen als Überlast- und Kurzschlussauslöser,
wie oben schon erwähnt, auch das normative Ein- und Ausschalten von Motoren. Zum Nachweis
dieser Funktion müssen die Leistungsschalter nach der Produktnorm den zehnfachen Motornennstrom
einschalten können. Um diese Grenzbelastung gewährleisten zu können, ist es notwendig,
dass der Leistungsschalter die Doppelunterbrechung der drei Strombahnen in Form jeweils
einer beweglichen Brücke mit zwei Kontaktstellen und zwei festen Kontaktstellen, nahezu
gleichzeitig und in einer Sprungfunktion schließt.
[0008] Zur Realisierung dieser Funktion wird über eine Hand betätigte Mechanik, in Form
eines Betätigungselements, eines Schaltschlosses und einer Betätigungskette, der Kontaktapparat
aus Kontaktschieber und einer beweglichen Brücke freigegeben. Die Freigabe erfolgt
durch eine so genannte Schnelleinschaltung. Dabei werden die drei Kontaktsysteme durch
eine Mechanik erst dann freigegeben, nachdem das Schaltschloss bereits eingeschaltet
wurde. Nun bestimmt der Federspeicher in Form einer Kontaktlastfeder die Kinematik
des Kontaktsystems beim Einschalten.
[0009] Nach dem Auftreffen der Brücken auf den Festschaltstücken beschleunigt der Kontaktschieber,
bis er an einem Anschlag reflektiert wird. Durch die Reflexion und der daraus resultierenden
kinetischen Energie des Kontaktschiebers kommt es zu einem erneuten Öffnen des Kontaktsystems.
Dies kann bei einem gleichzeitig erhöhten Strom in dieser Strombahn zu Verschweißungen
führen.
[0010] Dazu gehen aus der
EP 2 518 753 A1, der
FR 2 717 617 A1 und der
US 2055/061648 A1 Schaltgeräte mit einer Einrichtung zum sprunghaften Einschalten hervor, die eine
Betätigungsmechanik und eine Kontaktanordnung aufweisen, wobei die Einrichtung zum
sprunghaften Einschalten ein Blockierelement aufweist, welches über den Schalthebel
die Kontaktanordnung aus beweglichem und festem Schaltstück in einer Offen-Halteposition
hält und bei einer Schnelleinschaltung die Blockade des Schalthebels aufhebt, so dass
die Kontakte des beweglichen Schaltstücks sprunghaft auf den Kontakten des festen
Schaltstücks landen.
[0011] Demgemäß besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Schaltgerät mit
einer Einrichtung zum sprunghaften Einschalten zu schaffen, die ein Kontaktabheben
mit möglicher Kontaktverschweißung vermeidet.
[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Schaltgerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst. Weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der Beschreibung, sowie der Zeichnung.
[0013] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Schaltgerät mit einer Einrichtung zum
sprunghaften Einschalten gelöst, die eine Betätigungsmechanik aufweist, die ein Betätigungselement
aufweist und über eine Übertragungsmechanik mit einem Schaltschloss in Wirkverbindung
steht, welches über eine weitere Übertragungsmechanik einen Schalthebel bedient, und
eine Kontaktanordnung aufweist, die ein festes Schaltstück mit Kontakten aufweist,
welches gegenüber liegend zu einem beweglichen Schaltstück mit Kontakten angeordnet
ist, welches in einem Kontaktschieber geführt ist. Die Erfindung sieht weiterhin vor
dass die Einrichtung zum sprunghaften Einschalten ein Blockierelement aufweist, welches
über den Schalthebel die Kontaktordnung aus beweglichen und festen Schaltstücken in
einer Offen-Halteposition hält und bei einer Schnelleinschaltung die Blockade des
Schalthebels aufhebt, so dass die Kontakte des beweglichen Schaltstücks sprunghaft
auf den Kontakten des festen Schaltstücks landen, wobei das Blockierelement als Blockierstift
ausgebildet ist.
[0014] Der Kern der Erfindung besteht darin, dass in einem vorzugsweise dreipoligen Schaltgerät
ein fingerförmiger Schalthebel die drei Kontaktapparate aus festen und beweglichen
Schaltstücken direkt durch ein zusätzliches Teil, erfindungsgemäß hier durch ein Blockierelement,
in der Offen-Position hält, wobei sich das Blockierelement von einer Schalthebelbetätigungsstelle
hin in Richtung zum Betätigungselement erstreckt. Im einfachsten Fall ist dieses Blockierelement
vorzugsweise ein zylinderförmiger oder rechteckiger, stabförmiger Blockierstift, der
den Schalthebel in Offen-Stellung hält und sich dazu an einem im Gehäuse gelagerten
entsprechenden Gegenlager abstützt.
[0015] Bei einer Schnelleinschaltung wird dieses vorzugsweise federbeaufschlagte Gegenlager
weggeschwenkt. Das erfindungsgemäße Blockierelement rutscht dabei in eine Ausnehmung,
so dass die Blockade des Schalthebels aufgehoben ist. Wirkende Kontaktlastfedern können
das bewegliche Schaltstück in Ein-Stellung drücken. Das Gegenlagerteil wird direkt
vom Gerätebedienteil betätigt. Somit ergibt sich eine kurze Kraftflusskette, wodurch
die Lebensdauer der gesamten Kraftübertragungskette über das Schaltschloss verlängert
wird. Im Übrigen ergibt sich auf Grund der kurzen Toleranzkette über das Blockierelement
eine relativ genau vorher bestimmbare Kontaktoffenhaltestrecke, aus der heraus das
bewegliche Schaltstück in Ein-Stellung geschlossen wird. Kurze Kontaktoffenhaltestrecken
verringern die Gefahr von schädlichen Kontaktprellern.
[0016] Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass das Blockierelement als Blockierstift ausgebildet
ist. Vorzugsweise kann dieser erfindungsgemäße Blockierstift seitlich neben dem Kurzschlussauslöser
angeordnet sein, so dass der Bauraum zwischen Kurzschlussauslöser und Schaltschloss
optimal genutzt ist.
[0017] In einem weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung kann
das Konzept vorgesehen sein, dass das Blockierelement zwischen einer Schalthebelbetätigungsstelle,
an welcher das Blockierelement den Schalthebel beaufschlagt, und einem Gegenlager
ausgebildet ist. Diese Anordnung des Blockierelements ermöglicht ebenfalls eine Ausbildung
zwischen Kurzschlussauslöser und Schaltschloss, so dass auch in diesem Ausführungsbeispiel
der Bauraum zwischen Kurzschlussauslöser und Schaltschloss optimal genutzt ist.
[0018] Vorzugsweise kann in einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen
sein, dass das Gegenlager federbeaufschlagt ausgebildet ist. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist vorgesehen, dass bei der Schnelleinschaltung des Schaltgeräts dieses
federbeaufschlagte Gegenlager wegschwenkt wird, wodurch das Blockierelement in einer
Aussparung des Gegenlagers rutscht und die Blockade des Schalthebels aufgehoben wird.
Im weiteren Verlauf können dann die wirkenden Kontaktlastfedern das bewegliche Schaltstück
sprunghaft in die Ein-Stellung drücken.
[0019] In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung kann es vorgesehen
sein, dass das Gegenlager bei einer Schnelleinschaltung wegschwenkbar ausgebildet
ist. Dabei rutscht das erfindungsgemäße Blockierelement in eine Ausnehmung des Gegenlagers,
wodurch die Blockade des Schalthebels aufgehoben wird. Dies führt im weiteren Verlauf
dazu, dass die wirkenden Kontaktlastfedern das bewegliche Schaltstück sprunghaft in
Ein-Stellung drücken.
[0020] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass
das Gegenlager in direkter Wirkverbindung zum Betätigungselement der Betätigungsmechanik
ausgebildet ist. Somit ergibt sich eine möglichst kurze Kontaktflusskette, wodurch
die Lebensdauer der gesamten Kraftübertragungskette über das Schaltschloss verlängert
wird. Im Übrigen ergibt sich auf Grund der kurzen Toleranzkette über das Blockierelement
eine relativ genau vorherbestimmbare Kontaktoffenhaltestrecke, aus der heraus das
bewegliche Schaltstück in Ein-Stellung geschleudert wird. Diese kurze Kontaktoffenhaltestrecke
verringert die Gefahr von schädlichen Kontaktprellern.
[0021] Außerdem kann es gemäß eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung vorgesehen
sein, dass das Gegenlager eine Ausnehmung aufweist, in welche das Blockierelement
bei einer Schnelleinschaltung rutscht. Dieser Vorgang löst die Blockade des Schalthebels
und ermöglicht, dass das bewegliche Schaltstück sprunghaft in eine Ein-Stellung überführt
wird.
[0022] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass
das Blockierelement zylinderförmig ausgebildet ist oder stabförmig mit rechteckigem
Querschnitt. Diese Ausbildungsformen des Blockierelements ermöglichen, dass das Blockierelement
zwischen Kurzschlussauslöser und Schaltschloss angeordnet werden kann, so dass der
Bauraum zwischen diesen beiden Baueinheiten optimal genutzt wird.
[0023] Es entspricht weiterhin der Erfindung, dass das Schaltgerät vorzugsweise ein Leistungsschalter
ist.
[0024] Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass durch Verwendung eines Blockierelements
eine direkte Wirkverbindung zwischen Schalthebel, Gegenlagerteil und freigebendem
Gerätebedienteil hergestellt wird. Das Blockierelement ist dazu direkt neben der Kurzschlussauslöserspule
des Stromauslösers hindurchgeführt, vorzugsweise in der mittleren Gerätepolkammer
und in einfachster Form als verlängertes zylindrisches Normteil ausgeprägt. Diese
vorteilhafte Ausbildung führt dazu, dass eine kurze Toleranzkette vorliegt, damit
sich eine genau einstellbare Offenhaltestrecke ergibt. Es ist außerdem eine stabile
Teilegestaltung mit wenig Eigennachgiebigkeiten möglich.
[0025] Die Hindurchführung des erfindungsgemäßen Blockierelements in der mittleren Polkammer
ermöglicht außerdem eine annähernd mittige Abstützung des Schalthebels zwischen seinen
Lagerstellen. Daraus ergeben sich gleiche Offenhaltestrecken aller drei Gerätepol-Kontaktapparate.
Dies ist besonders günstig für eine zeitgleiche Ein-Schaltung.
[0026] Gemäß der Erfindung kann weiterhin das Konzept bestehen, dass die Freigabe der Schnelleinschaltung
über eine kurze Drehbewegung des Gerätebedienteils erfolgt, dadurch kann der Freigabeschaltpunkt
sehr nah an die Ein-Stellung gelegt werden, so dass das Schaltschloss bei Freigabe
genügend weit außer Eingriff betätigt wird.
[0027] Aus der Erfindung ergibt sich weiterhin, dass der Angriffspunkt des Blockierelements
am Schalthebel nahe der Kraftwirkmittellinie des Kontaktschiebers liegt. Der Vorteil
besteht dabei darin, dass auf Grund der günstigen Hebelverhältnisse die abstützenden
Blockierteile nur mit annähernd der Summenkraft der drei Kontaktlasten belastet wird,
ohne wesentliche zusätzliche Kraftkomponenten der Kraftübersetzung. Demzufolge liegt
ein deutlich geringerer Verschleiß der Abrutschkanten der Blockierteile vor.
[0028] Es ergibt sich außerdem aus der Erfindung, dass die Nachbestückung mit Schnelleinschaltungen
zu einem sehr späten Gerätemontagekomplettierungszeitpunkt möglich ist. Daraus ergeben
sich Kostenvorteile, da die Mehrkosten für die Zusatzteile nicht bei allen Gerätevarianten
anfallen. Es sind keine verschiedenen Schaltschlossausführungen mit bzw. ohne Schnelleinschaltung
notwendig.
[0029] Weitere Vorteile und Ausführungen der Erfindung werden anhand eines Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnung erläutert.
[0030] Dabei zeigen schematisch:
Fig. 1 in einer Schnittdarstellung ein erfindungsgemäßes Schaltgerät mit einer Einrichtung
zum sprunghaften Einschalten in der Aus-Position;
Fig. 2 in einer perspektivischen Darstellung das erfindungsgemäße Schaltgerät nach
Fig. 1 in der Aus-Position;
Fig. 3 in einer Schnittdarstellung das erfindungsgemäße Schaltgerät mit einer Einrichtung
zum sprunghaften Einschalten in der Offen-Halteposition;
Fig. 4 in einer perspektivischen Darstellung die erfindungsgemäße Einrichtung zum
sprunghaften Einschalten mit Betätigungsmechanik, Blockierelement und Kontaktanordnung
in der Offen-Halteposition;
Fig. 5 in einer perspektivischen Darstellung das Schaltgerät nach Fig. 3 in der Offen-Halteposition;
Fig. 6 in einer perspektivischen Darstellung die Betätigungsmechanik mit Blockierelement
und Gegenlager in der Offen-Halteposition;
Fig. 7 in einer Schnittdarstellung das erfindungsgemäße Schaltgerät mit einer Einrichtung
zum sprunghaften Einschalten in der Schnelleinschaltungsposition;
Fig. 8 in einer perspektivischen Darstellung die erfindungsgemäße Einrichtung zum
sprunghaften Einschalten mit Betätigungsmechanik, Blockierelement und Kontaktanordnung
in der Schnelleinschaltungsposition;
Fig. 9 in einer perspektivischen Darstellung das Schaltgerät nach Fig. 7 in der Schnelleinschaltungsposition;
Fig. 10 in einer perspektivischen Darstellung die Betätigungsmechanik mit Blockierelement
und Gegenlager in der Schnelleinschaltungsposition;
Fig. 11 in einer perspektivischen Schnittdarstellung das erfindungsgemäße Schaltgerät
mit Gehäuse in der Offen-Halteposition;
Fig. 12 in einer perspektivischen Darstellung das erfindungsgemäße Schaltgerät in
einer dreipoligen Ausführung in der Offen-Halteposition.
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Schaltgerät mit einer Einrichtung zum sprunghaften
Einschalten in der Aus-Position. Das erfindungsgemäße Schaltgerät weist eine Betätigungsmechanik
auf, die ein Betätigungselement 1 beinhaltet und über eine Übertragungsmechanik mit
einem Schaltschloss 2 in Wirkverbindung steht, welches über eine weitere Übertragungsmechanik
einen Schalthebel 3 bedient. Das Schaltgerät weist außerdem eine Kontaktanordnung
auf mit einem festen Schaltstück 4 mit Kontakten 5 und einem gegenüber liegend dazu
angeordneten beweglichen Schaltstück 6 mit Kontakten 7, welches in einem Kontaktschieber
8 angeordnet ist. Oberhalb vom Kontaktschieber 8 ist vorzugsweise ein Kurzschlussauslöser
9 angeordnet. Seitlich neben dem Kurzschlussauslöser 9 ist vorzugsweise ein Überlastauslöser
10 angeordnet. Oberhalb vom Kurzschlussauslöser 9 ist die Betätigungsmechanik mit
Betätigungselement 1 angeordnet.
[0031] Aus Betätigungselement 1, Kurzschlussauslöser 9 und Kontaktschieber 8 ergibt sich
eine Achse. Zu dieser Achse steht das Betätigungselement 1 in der in Fig. 1 gezeigten
Aus-Position in Null-Grad-Stellung. Dabei ist die Kontaktanordnung aus festem Schaltstück
4 und beweglichem Schaltstück 6 voneinander beabstandet, das heißt, die Kontakte 5
und 7 sind nicht geschlossen.
[0032] Vorzugsweise zwischen Schaltschloss 2 und Kurzschlussauslöser 9 ist ein Blockierelement
11, vorzugsweise in Form eines Blockierstiftes angeordnet. Das Blockierelement 11
weist eine Schalthebelbetätigungsstelle 12 mit dem Schalthebel 3 auf und stößt an
seinem anderen Ende an ein Gegenlager 13 an, das vorzugsweise federbeaufschlagt ausgebildet
ist. Das erfindungsgemäße Blockierelement 11 ist somit zwischen Schaltschloss 2 und
Kurzschlussauslöser 9 angeordnet und nutzt den dort vorhandenen Bauraum optimal aus.
[0033] Aus Fig. 2 geht die Ausbildung des Gegenlagers 13 hervor. Das Gegenlager 13 ist vorzugsweise
ein Z-förmig ausgebildetes Blechstanzteil mit zwei Endbereichen 14, 15. Der Endbereich
14 des Gegenlagers 13 ist im Bereich des Blockierelements 11 angeordnet und weist
eine Ausnehmung 16, vorzugsweise in Form einer Durchbohrung auf, in welche das Blockierelement
11 rutschen kann, wenn das Schaltgerät in eine Schnelleinschaltung gebracht wird.
Unterhalb des Endbereichs 15 des Gegenlagers 13 ist ein Federelement 17 angeordnet.
Vom Endbereich 15 ist ein Führungssteg 18 in Richtung Blockierelement ausgebildet,
der an einem Fixierstück 19, welches das Blockierelement 11 umgibt, befestigt ist.
Über diesen Führungssteg 18 wird die Schwenkbewegung des Gegenlagers ermöglicht.
[0034] Die Fig. 3 und 5 zeigen das erfindungsgemäße Schaltgerät mit einer Einrichtung zum
sprunghaften Einschalten in der Offen-Halteposition. In Offen-Halteposition bewegt
sich das bewegliche Schaltstück 6 mit den Kontakten 7 ein Stück auf das feste Schaltstück
4 mit den Kontakten 5 zu, ohne dass es zu einem Kontaktschluss kommt. In der Offen-Halteposition
bildet das Betätigungselement 1 mit der Achse aus Betätigungselement 1, Kurzschlussauslöser
9 und Kontaktschieber 8 einen Winkel von vorzugsweise 80°. Der Schalthebel 3, der
eine Kontaktbetätigungsstelle 20 mit dem Kontaktschieber 8 aufweist, hat seine Stellung
in der Offen-Halteposition in Richtung Kurzschlussauslöser 9 verändert. In Fig. 4
ist die Einrichtung zum sprunghaften Einschalten mit Betätigungsmechanik, Blockierelement
11 und Kontaktanordnung in der Offen-Halteposition dargestellt. Das Blockierelement
11 ist weiterhin zwischen Schalthebelbetätigungsstelle 12 und Gegenlager 13 angeordnet.
[0035] Fig. 6 zeigt die Betätigungsmechanik mit Blockierelement 11 und Gegenlager 13 in
der Offen-Halteposition.
[0036] In den Fig. 7 und 9 ist das erfindungsgemäße Schaltgerät mit einer Einrichtung zum
sprunghaften Einschalten in der Schnelleinschaltungsposition dargestellt. In der Schnelleinschaltungsposition
bewegt sich das bewegliche Schaltstück 6 mit den Kontakten 7 auf das feste Schaltstück
4 mit den Kontakten 5 zu, so dass sich die Kontakte 5, 7 schließen. In der Schnelleinschaltungsposition
bildet das Betätigungselement 1 mit der Achse aus Betätigungselement 1, Kurzschlussauslöser
9 und Kontaktschieber 8 einen Winkel von vorzugsweise 90°. Der Schalthebel 3 bewegt
sich in der Schnelleinschaltungsposition weiter in Richtung Kurzschlussauslöser 9.
Das Blockierelement 11 ist nun in die Ausnehmung 16 des Gegenlagers 13 gerutscht.
[0037] Fig. 8 zeigt die erfindungsgemäße Einrichtung zum sprunghaften Einschalten mit Betätigungsmechanik,
Blockierelement 11 und Kontaktanordnung in der Schnelleinschaltungsposition. Das Blockierelement
11 liegt weiterhin am Schalthebel 3 an der Schalthebelbetätigungsstelle 12 auf, ist
aber am Gegenlaer 13 nun in die Ausnehmung 16 gerutscht. Das Betätigungselement 1
hat seine Stellung im Vergleich zur Aus-Position beziehungsweise im Vergleich zur
Offen-Halteposition weiter verändert.
[0038] In Fig. 10 ist die Betätigungsmechanik mit Blockierelement 11 und Gegenlager 13 in
der Schnelleinschaltungsposition dargestellt. Es ist auch hier deutlich zu sehen,
dass das Blockierelement 11 nun durch die Ausnehmung 16 des Gegenlagers 13 gerutscht
ist.
[0039] In Fig. 11 ist das erfindungsgemäße Schaltgerät mit Gehäuse in der Offen-Halteposition
dargestellt. Aus Fig. 12 geht hervor, dass das erfindungsgemäße Schaltgerät vorzugsweise
eine dreipolige Ausführung aufweist. Auch Fig. 12 zeigt das erfindungsgemäße Schaltgerät
in der Offen-Halteposition.
[0040] Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass durch Verwendung eines Blockierelements
eine direkte Wirkverbindung zwischen Schalthebel, Gegenlagerteil und freigebendem
Gerätebedienteil hergestellt wird. Das Blockierelement ist dazu direkt neben der Kurzschlussauslöserspule
des Stromauslösers hindurchgeführt, vorzugsweise in der mittleren Gerätepolkammer
und in einfachster Form als verlängertes zylindrisches Normteil ausgeprägt. Diese
vorteilhafte Ausbildung führt dazu, dass eine kurze Toleranzkette vorliegt, damit
sich eine genau einstellbare Offenhaltestrecke ergibt. Es ist außerdem eine stabile
Teilegestaltung mit wenig Eigennachgiebigkeiten möglich.
1. Schaltgerät mit einer Einrichtung zum sprunghaften Einschalten aufweisend:
- eine Betätigungsmechanik, die ein Betätigungselement (1) aufweist und über eine
Übertragungsmechanik mit einem Schaltschloss (2) in Wirkverbindung steht, welches
über eine weitere Übertragungsmechanik einen Schalthebel (3) bedient;
- eine Kontaktanordnung, die ein festes Schaltstück (4) mit Kontakten (5) aufweist,
welches gegenüber liegend zu einem beweglichen Schaltstück (6) mit Kontakten (7) angeordnet
ist, welches in einem Kontaktschieber (8) geführt ist, wobei die Einrichtung zum sprunghaften
Einschalten ein Blockierelement (11) aufweist, welches über den Schalthebel (3) die
Kontaktordnung aus beweglichem und festem Schaltstück (6,4) in einer Offen-Halteposition
hält und bei einer Schnelleinschaltung die Blockade des Schalthebels (3) aufhebt,
so dass die Kontakte (7) des beweglichen Schaltstücks (6) sprunghaft auf den Kontakten
(5) des festen Schaltstücks (4) landen,
dadurch gekennzeichnet, dass das Blockierelement (11) als Blockierstift ausgebildet ist.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Blockierelement (11) zwischen einer Schalthebelbetätigungsstelle (12), an welcher
das Blockierelement (11) den Schalthebel (3) beaufschlagt und einem Gegenlager (13)
ausgebildet ist.
3. Schaltgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenlager (13) federbeaufschlagt ausgebildet ist.
4. Schaltgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenlager (13) bei einer Schnelleinschaltung wegschwenkbar ausgebildet ist.
5. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenlager (13) in direkter Wirkverbindung zum Betätigungselement (1) der Betätigungsmechanik
ausgebildet ist.
6. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenlager (13) eine Ausnehmung (16) aufweist, in welche das Blockierelement
(11) bei einer Schnelleinschaltung rutscht.
7. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Blockierelement (11) zylinderförmig ausgebildet ist.
8. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Blockierelement (11) stabförmig mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet ist.
9. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltgerät ein Leistungsschalter ist.
1. Switching device comprising a device for sudden switch-on, having:
- an operating mechanism which has an operating element (1) and is operatively connected
to a latching mechanism (2) by means of a transmission mechanism, said latching mechanism
controlling a switching lever (3) by means of a further transmission mechanism;
- a contact arrangement which has a fixed switching piece (4) with contacts (5), said
fixed switching piece being arranged opposite a moving switching piece (6) having
contacts (7), which moving contact piece is guided in a contact slide (8), wherein
the device for sudden switch-on has a blocking element (11) which holds the contact
arrangement comprising the moving and the fixed switching piece (6, 4) in a hold-open
position by means of the switching lever (3) and cancels blocking of the switching
lever (3) in the event of a rapid switch-on operation, so that the contacts (7) of
the moving switching piece (6) suddenly land on the contacts (5) of the fixed switching
piece (4),
characterized in that the blocking element (11) is in the form of a blocking pin.
2. Switching device according to Claim 1, characterized in that the blocking element (11) is formed between a switching lever operating point (12),
at which the blocking element (11) acts on the switching lever (3), and a mating bearing
(13).
3. Switching device according to Claim 2, characterized in that the mating bearing (13) is of spring-loaded design.
4. Switching device according to Claim 2 or 3, characterized in that the mating bearing (13) is designed such that it can pivot away in the event of a
rapid switch-on operation.
5. Switching device according to one of Claims 2 to 4, characterized in that the mating bearing (13) is designed such that it is in direct operative connection
with the operating element (1) of the operating mechanism.
6. Switching device according to one of Claims 2 to 5, characterized in that the mating bearing (13) has a recess (16) into which the blocking element (11) slides
in the event of a rapid switch-on operation.
7. Switching device according to one of Claims 1 to 6, characterized in that the blocking element (11) is of cylindrical design.
8. Switching device according to one of Claims 1 to 6, characterized in that the blocking element (11) is designed in the manner of a rod with a rectangular cross
section.
9. Switching device according to one of Claims 1 to 8, characterized in that the switching device is a circuit breaker.
1. Appareil de commutation doté d'un dispositif d'activation brusque, présentant
- un mécanisme d'actionnement, qui présente un élément d'actionnement (1) et qui est
en liaison active par un mécanisme de transmission avec un verrouillage de connexion
(2), qui commande un levier de commutation (3) par un autre mécanisme de transmission;
- un agencement de contact, qui présente une pièce de commutation fixe (4) avec des
contacts (5), qui est disposée en face d'une pièce de commutation mobile (6) avec
des contacts (7), qui est guidée dans un coulisseau de contact (8), dans lequel le
dispositif d'activation brusque présente un élément de blocage (11), qui maintient
au moyen du levier de commutation (3) l'agencement de contact composé des pièces de
contact mobile et fixe (6, 4) dans une position de maintien ouverte et lève le blocage
du levier de commutation (3) lors d'une activation rapide, de telle manière que les
contacts (7) de la pièce de commutation mobile (6) atterrissent brusquement sur les
contacts (5) de la pièce de commutation fixe (4),
caractérisé en ce que l'élément de blocage (11) est réalisé sous la forme d'une tige de blocage.
2. Appareil de commutation selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'élément de blocage (11) est formé entre un point d'actionnement de levier de commutation
(12), où l'élément de blocage (11) agit sur le levier de commutation (3), et une butée
(13).
3. Appareil de commutation selon la revendication 2, caractérisé en ce que la butée (13) est soumise à l'action d'un ressort.
4. Appareil de commutation selon la revendication 2 ou 3, caractérisé en ce que la butée (13) peut s'écarter en pivotant lors d'une activation rapide.
5. Appareil de commutation selon l'une quelconque des revendications 2 à 4, caractérisé en ce que la butée (13) est réalisée en liaison active directe avec l'élément d'actionnement
(1) du mécanisme d'actionnement.
6. Appareil de commutation selon l'une quelconque des revendications 2 à 5, caractérisé en ce que la butée (13) présente un évidement (16), dans lequel l'élément de blocage (11) glisse
lors d'une activation rapide.
7. Appareil de commutation selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que l'élément de blocage (11) est réalisé sous forme cylindrique.
8. Appareil de commutation selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que l'élément de blocage (11) est réalisé en forme de barre avec une section transversale
rectangulaire.
9. Appareil de commutation selon l'une quelconque des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que l'appareil de commutation est un sectionneur de puissance.