[0001] Die vorliegende Patentanmeldung nimmt die Priorität der deutschen Gebrauchsmusteranmeldung
DE 20 2015 102 172.0 in Anspruch, deren Inhalt durch Bezugnahme hierin aufgenommen wird.
[0002] Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine.
[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Nähmaschine der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, dass deren Fertigung vereinfacht ist.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Nähmaschine mit den in Anspruch
1 angegebenen Merkmalen.
[0006] Die erfindungsgemäße Ausführung des Haupt-Gehäuseteils, die an einer Bedienerseite,
also zum Bediener hin, offen ausgeführt ist, ermöglicht es, das Haupt-Gehäuseteil
mittels kernfreiem Guss herzustellen. Die Öffnung des Haupt-Gehäuseteils an der Bedienerseite
ermöglicht eine gute Zugänglichkeit interner Nähmaschinenkomponenten zur Wartung und
Reparatur von diesen.
[0007] Eine Gehäuseabdeckung nach Anspruch 2 erlaubt es, die bedienerseitige Öffnung des
Haupt-Gehäuseteils je nach den aktuellen Anforderungen einer Nähmaschinenvariante
zu verschließen. Es können Gehäuseabdeckungen mit verschiedenen Aufbauten und auch
mit verschiedenen Designs zum Einsatz kommen. Die Gehäuseabdeckung kann einteilig
oder auch mehrteilig ausgeführt sein.
[0008] Eine Gehäuseabdeckung aus Kunststoff ist kostengünstig.
[0009] Bei einer Ausgestaltung der Nähmaschine nach Anspruch 7 ist ein Armwellen-Antrieb
kompakt im oder am Nähmaschinengehäuse untergebracht. Bei dieser Anordnung ist der
Armwellen-Antriebsmotor im Bereich des Arm-Gehäuseabschnitts gehäusefest montiert,
sodass er vorteilhaft nahe der Armwelle untergebracht ist, was zu einem stabilen Antrieb
ohne lange Übertragungswege führt. Zudem erstreckt sich die Antriebswelle des Antriebsmotors
parallel zur Armwelle, stellt also keine Verlängerung von dieser dar, was aufgrund
der zusätzlichen Anordnung des Antriebsmittels an der dem Kopf-Gehäuseabschnitt gegenüberliegenden
Seite des Antriebsmotors zur Möglichkeit einer sehr kompakten Nähmaschinen-Ausführung
mit kurzer Armwelle führt.
[0010] Ein Zahnriemen als Antriebsmittel ist verschleißarm und langlebig. Ein einziger Zahnriemen
als Antriebsmittel kann zum Antrieb insbesondere der Stichbildungswerkzeuge der Nähmaschine
ausreichen. Über eine entsprechende Auslegung von Zahnrädern, mit denen der Zahnriemen
kämmt, lässt sich eine gewünschte Über- oder Untersetzung einer Drehzahl der Armwelle
im Verhältnis zur Drehzahl einer Antriebswelle des Antriebsmotors erreichen.
[0011] Eine Anordnung des Antriebsmotors nach Anspruch 9 ist einerseits kompakt und ermöglicht
es andererseits, den Antriebsmotor von außen her zu kühlen. Bei dieser Variante "Kühlung
von außen" ist der Antriebsmotor nicht im Nähmaschinengehäuse angeordnet.
[0012] Eine Axialerstreckung des Antriebsmotors nach Anspruch 10 ermöglicht es, den Antriebsmotor
so über den Ständer des Nähmaschinengehäuses unterzubringen, dass er zu beiden Seiten
des Ständers nicht oder nur wenig übersteht. Dies verbessert eine Stabilität der Nähmaschine.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine Rückansicht einer Nähmaschine, wobei externe Maschinenkomponenten teilweise weggelassen
sind;
- Fig. 2
- eine Vorderansicht, also eine Ansicht von einer Bedienerseite her, der Nähmaschine
nach Fig. 1, wobei eine Gehäuseabdeckung zum Verschließen der Bedienerseite eines
Nähmaschinengehäuses sowie interne und auch externe Maschinenkomponenten weggelassen
sind;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht der Nähmaschine nach Fig. 2;
- Fig. 4
- Antriebskomponenten der Nähmaschine zum Antreiben von Stichbildungswerkzeugen sowie
eines oberen und eines unteren Nähguttransports;
- Fig. 5
- einen Schnitt gemäß Linie V-V in Fig. 1 durch Komponenten einer Stichlängen-Stellvorrichtung,
die in einem Ständer des Nähmaschinengehäuses untergebracht sind, wobei die Stichlängen-Stellvorrichtungskomponenten
in der Position "große Stichlänge bei Vorwärtsstich" dargestellt sind;
- Fig. 6
- in einer zur Fig. 5 ähnlichen Ansicht die Stellvorrichtungskomponenten in der Position
"Rückwärtsstich";
- Fig. 7
- von der Bedienerseite her eine Detailansicht der Nähmaschine im Bereich zweier Einstellräder
zur Vorgabe einerseits einer Vorwärts-Stichlänge und andererseits einer Rückwärts-Stichlänge;
- Fig. 8
- einen Schnitt gemäß Linie VIII-VIII in Fig. 7;
- Fig. 9
- eine im Bereich eines Kurzstich-Umstellantriebs teilweise geschnittene Ansicht der
Nähmaschine aus Blickrichtung IX in Fig. 1, dargestellt in der Umstellposition "größte
einstellbare Vorwärtsstichlänge";
- Fig. 10
- den Kurzstich-Umstellantrieb in der Position "Kurzstich"; und
- Fig. 11
- einen Schnitt gemäß Linie XI-XI in Fig. 10.
[0014] Eine in den Fig. 1 und 3 unter teilweiser Weglassung interner und externer Komponenten
dargestellte Nähmaschine 1 hat eine Grundplatte 2, einen von dieser hochstehenden
Ständer 3 und einen oberen Arm 4. Die Grundplatte 2, der Ständer 3 und der Arm 4 sind
Teile eines Nähmaschinengehäuses 5 mit einem Grundplatten-Gehäuseabschnitt 2a, einem
Ständer-Gehäuseabschnitt 3a und einem Arm-Gehäuseabschnitt 4a. Der Arm 4 endet in
einem Kopf 6 mit einem Kopf-Gehäuseabschnitt 6a.
[0015] Im Bereich des Kopf-Gehäuseabschnitts 6a hat die Nähmaschine 1 Stichbildungswerkzeuge,
nämlich eine Nadelstange 7 mit einer hierin angebrachten, nicht dargestellten Nähnadel
und einen in der Fig. 1 schematisch und gestrichelt angedeuteten Greifer 8. Der Greifer
8 ist unterhalb einer Auflageebene 9 angeordnet, die durch eine Auflageplatte 10 definiert
ist. Teil der Auflageplatte 10 ist eine Stichplatte 11 (vgl. Fig. 4). Die Stichplatte
11 hat eine zentrale Durchtrittsöffnung für einen unteren Nähgut-Transporteur 12.
Dieser weist wiederum ein Stichloch zum Durchtritt der Nähnadel auf.
[0016] Das Nähmaschinengehäuse 5 hat ein gegossenes Haupt-Gehäuseteil 13, das an einer Bedienerseite
offen ausgeführt ist, wie den Ansichten nach den Fig. 2 und 3 zu entnehmen ist. Das
Haupt-Gehäuseteil 13 ist einstückig ausgeführt und umfasst den Ständer-Gehäuseabschnitt
3a, den Arm-Gehäuseabschnitt 4a und den Kopf-Gehäuseabschnitt 6a. Das Haupt-Gehäuseteil
13 ist so gestaltet, dass es ohne Hinterschneidung in einer kernfreien Form gegossen
werden kann.
[0017] Zum Verschließen der Bedienerseite des Nähmaschinengehäuses 5 dient eine Gehäuseabdeckung
14, die in der Fig. 6 gebrochen im Schnitt dargestellt ist. Die Gehäuseabdeckung 14
kann einteilig oder alternativ auch mehrteilig ausgeführt sein. Die Gehäuseabdeckung
14 ist aus Kunststoff.
[0018] Die Stichbildungswerkzeuge, also die Nadelstange 7 und der Greifer 8, werden über
eine Armwelle 15 angetrieben. Mit der Armwelle 15 steht ein Armwellen-Antriebsmotor
16 (vgl. Fig. 3 und 4) über einen Zahnriemen 17 in Wirkverbindung.
[0019] Der Armwellen-Antriebsmotor 16 ist am Arm-Gehäuseabschnitt 4a auf einer von der Bedienerseite
abgewandeten Gehäuseseite angebracht. Der Armwellen-Antriebsmotor 16 ist in einer
Ausnehmung des Nähmaschinengehäuses 5 aufgenommen. Eine Axialerstreckung des Armwellen-Antriebsmotors
16 entspricht einer Breite des Ständer-Gehäuseabschnitts 3a.
[0020] Mit dem Zahnriemen 17 kämmt ein Antriebszahnrad 18 (vgl. Fig. 9), das drehfest mit
einer Antriebswelle 19 des Armwellen-Antriebsmotors 16 verbunden ist. Der Armwellen-Antriebsmotor
16 ist im Bereich des Arm-Gehäuseabschnitts 4a gehäusefest montiert.
[0021] Die Antriebswelle 19 des Armwellen-Antriebsmotors 16 erstreckt sich parallel zur
Armwelle 15. Die Antriebswelle 19 hat zur Auflageebene 9 einen größeren Abstand als
die Armwelle 15.
[0022] Das Antriebsmittel, also der Zahnriemen 17, ist an einer dem Kopf-Gehäuseabschnitt
6a gegenüberliegenden Seite des Armwellen-Antriebsmotors 16 angeordnet. Der Antriebsmotor
16 stellt keine Verlängerung der Armwelle 15 dar. Die Antriebswelle 19 fluchtet nicht
mit der Armwelle 15.
[0023] Mit dem Zahnriemen 17 kämmt weiterhin ein Armwellenzahnrad 20 und ein Unterwellenzahnrad
21. Zwischen dem Antriebszahnrad 18 und dem Armwellenzahnrad 20 läuft der Zahnriemen
17 über eine Spannrolle 22. Das Armwellenzahnrad 20 ist zwischen dem Arm-Gehäuseabschnitt
4a und einem drehfest mit der Armwelle 15 verbundenen Handrad 23 der Nähmaschine 1
angeordnet. Das Unterwellenzahnrad 21 ist drehfest mit einer Unterwelle 24 verbunden,
über die unter anderem der Greifer 8 angetrieben ist.
[0024] Parallel zur Armwelle 15 verläuft eine Nadeltransportwelle 24a über die, abgeleitet
von der Armwellendrehung, eine Schwingbewegung einer Nadelstangenkulisse 24b erfolgt.
Hierüber ist in an sich bekannter Weise ein Nadeltransport als Nähgut-Obertransport
durch die Nähmaschine 1 gegeben.
[0025] Über die Nadelstangenkulisse 24b einerseits und über den unteren Transporteur 12
andererseits ermöglicht die Nähmaschine 1 sowohl einen Oberals auch einen Untertransport
für das Nähgut.
[0026] Die Nähmaschine 1 hat eine Stichlängen-Stellvorrichtung 25, von der Komponenten insbesondere
in den Fig. 4 bis 10 dargestellt sind. Mit der Stichlängen-Stellvorrichtung 25 kann
eine große Stichlänge beim Vorwärtstransport von Nähgut in einer Nähgut-Transportrichtung
x (vgl. Fig. 3), eine Rückwärts-Stichlänge beim Nähguttransport (-x) entgegen der
Nähgut-Transportrichtung x und eine Kurzstich-Stichlänge in der Nähgut-Transportrichtung
x, insbesondere für einen Fadenabschnitt, vorgegeben werden. Zudem kann ein Längenverhältnis
zwischen der Vorwärts-Stichlänge und der Rückwärts-Stichlänge kalibriert werden.
[0027] Die Stichlängen-Stellvorrichtung 25 hat eine Anschlageinheit 26 zur Vorgabe von Anschlägen
für einen Hebelkörper 27, der um eine Stellachse 28 umstellbar ist. Die Anschlageinheit
26 ist als Einstellkulisse für einen Bolzen 29 des Hebelkörpers 27 ausgebildet und
wird auch als Rachen bezeichnet.
[0028] Der Hebelkörper 27 ist umstellbar zwischen einer in der Fig. 5 gezeigten Vorwärtsstich-Anschlagposition
zur Vorgabe einer Transportbewegung des Nähgut-Transporteurs 12 in der Nähgut-Transportrichtung
x und einer in der Fig. 6 dargestellten Rückwärtsstich-Anschlagposition zur Vorgabe
einer Transportbewegung des Nähgut-Transporteurs 12 entgegen (-x) der Nähgut-Transportrichtung
x. Bei der Vorwärtsstich-Anschlagposition handelt es sich um eine Vorwärtsstich-Kulissenposition,
bei der der Bolzen 29 an einem Vorwärtsstich-Kurvenbereich 30 der Einstellkulisse
26 anliegt. Die Rückwärtsstich-Anschlagposition ist als Rückwärtsstich-Kulissenposition
ausgebildet, bei der der Bolzen 29 an einen Rückwärtsstich-Kurvenbereich 31 der Einstellkulisse
26 anliegt.
[0029] Zum Umstellen des Hebelkörpers 27 zwischen der Vorwärtsstich-Anschlagposition und
der Rückwärtsstich-Anschlagposition dient ein Umstellantrieb 32, der als Pneumatikzylinder
mit einem Kolben 33 ausgeführt ist. Der Kolben 33 ist in der Vorwärtsstich-Anschlagposition
nach Fig. 5 vollständig eingezogen und in der Rückwärtsstich-Anschlagposition nach
Fig. 6 so weit ausgefahren, bis der Hebelkörper 27 in den Fig. 5 und 6 entgegen dem
Uhrzeigersinn um die Stellachse 28 in die Rückwärtsstich-Anschlagposition verschwenkt
ist. Der Kolben 33 liegt dabei an einer bogenförmigen Fläche 34 des Hebelkörpers 27
an.
[0030] Die Fig. 5 und 6 zeigen die Anschlageinheit 26, also die Einstellkulisse, in der
Position "große Stichlänge". Zur Vorgabe der großen Vorwärts-Stichlänge in der Position
nach Fig. 5 und der entsprechenden großen Rückwärts-Stichlänge in der Position nach
Fig. 6 dient eine erste Vorwärts-Einstelleinrichtung 35. Letztere ist gebildet durch
ein Einstellrad, welches mit einer axial verlagerbaren Gewindespindel zusammenwirkt.
[0031] Ein ballig ausgeführtes, freies Ende 36 der Gewindespindel liegt an einer Hebelfläche
37 der Anschlageinheit 26 zur Vorgabe von deren Position "große Stichlänge" an. In
dieser Position "große Stichlänge" ist die Anschlageinheit 26 mittels einer Vorspannfeder
vorgespannt. Über eine Verstellung des Einstellrades 35 lässt sich diese Position
feinjustieren und damit die große Stichlänge vorgeben.
[0032] Mithilfe eines weiteren Umstellantriebes 38 kann die Anschlageinheit 26 umgestellt
werden zwischen der in den Fig. 5 und 6 gezeigten Position "große Stichlänge" und
einer Position "kleine Stichlänge", die in der Zeichnung nicht dargestellt ist. In
der Position "kleine Stichlänge" ist ein Kolben 39 des ebenfalls als Pneumatikzylinder
ausgeführten Umstellantriebs 38 ausgefahren und drückt auf eine wiederum bogenförmige
Fläche 40 der Anschlageinheit 26, bis deren weitere Hebelfläche 41 an wiederum ballig
ausgeführtem freien Ende 42 einer Gewindespindel einer zweiten Vorwärts-Einstelleinrichtung
43 anliegt. Die zweite Vorwärts-Einstelleinrichtung 43 ist wie die erste Vorwärts-Einstelleinrichtung
35 ebenfalls als Einstellrad ausgeführt.
[0033] Bei der Umstellung zwischen den Positionen "große Stichlänge" und "kleine Stichlänge"
wird die Anschlageinheit 26 um eine exzentrisch gelagerte Kalibrierwelle 44 verschwenkt.
Die Kalibrierwelle 44 ist Teil einer Kalibriereinrichtung 45 zur Einstellung eines
Längenverhältnisses zwischen einer Vorwärts-Stichlänge und einer Rückwärts-Stichlänge.
Ein Exzenter 46 ist auf der Kalibrierwelle 44 gelagert und über eine Kalibrier-Einstellschraube
47 (vgl. Fig. 8) fixiert. Durch Lösen der Kalibrier-Einstellschraube 47 kann der Exzenter
46 um die Kalibrierwelle 44 verdreht werden. Die Kalibrier-Einstellschraube 47 ist
über ein Langloch 48 von der Bedienerseite her von außen zugänglich. Eine z-Erstreckung
des Langlochs 48 begrenzt einen Kalibrier-Verstellbereich des Exzenters 46.
[0034] Bei einer alternativen, nicht dargestellten Ausfühning der Kalibriereinrichtung 45
ist der Exzenter 46 mittels einer Kalibrier-Einstellschraube lösbar mit der Anschlageinheit
bzw. der Einstellkulisse 26 verbunden. Bei dieser Variante ergibt sich eine Verstellung
der Stichlänge durch gemeinsames Verdrehen der Einstellkulisse 26 und des Exzenters
46 um die Kalibrierwelle 44. Die Kalibrier-Einstellschraube bei dieser Variante ist
von außen über ein gebogenes Langloch zugänglich, welches einen zulässigen Kalibrier-Verstellbereich
des Exzenters 46 vorgibt.
[0035] Teil der Stichlängen-Stellvorrichtung 25 ist ein Stichstellergetriebe 49, das in
an sich bekannter Weise als Laschengetriebe ausgeführt ist. Das Stichstellergetriebe
49 ist einerseits mit dem Hebelkörper 27 und andererseits über einen Übertragungshebel
50 und eine Hebelumlenkung mit einer Transporteur-Antriebswelle 51 verbunden, die
auch als Stichstellerwelle bezeichnet ist. Die Stichstellerwelle 51 ist als Schwingwelle
ausgeführt. Ein Schwingwinkel der Stichstellerwelle 51 um deren Längsachse ist ein
Maß für die Transportbewegung des unteren Nähgut-Transporteurs 12 in der oder entgegen
der Nähgut-Transportrichtung. Über eine weitere Umlenkung ist die Stichstellerwelle
51 mit dem unteren Nähgut-Transporteur 12 verbunden.
[0036] Ein Stellrahmen 52 des Stichstellergetriebes 49 ist drehfest mit dem Hebelkörper
27, der mit der Einstellkulisse 26 zusammenwirkt, verbunden. Diese drehfeste Verbindung
erfolgt über eine Stellwelle 53, die längs der Stellachse 28 verläuft. Bei einer alternativen
Ausführung können der Hebelkörper 27 und der Stellrahmen 52 auch, ohne dass durch
Lösung einer Fixierung ein Verlagerungsfreiheitsgrad um eine Stellachse vorliegt,
in einer genau relativ zueinander festgelegten Position miteinander zum Beispiel über
eine Stiftverbindung oder eine Verschraubung verbunden sein. Als weitere Alternative
ist es möglich, den Hebelkörper 27 einstückig mit dem Stellrahmen 52 des Stichstellergetriebes
49 auszuführen.
[0037] Das Stichstellergetriebe 49 überträgt eine von der Armwelle 15 über einen Exzenterhebel
53a übertragene Antriebsbewegung auf eine Antriebsbewegung des Übertragungshebels
50.
[0038] Anhand der Fig. 9 und 10 wird nachfolgend eine Kurzstich-Einstelleinrichtung 54 zur
Vorgabe einer Kurzstich-Stichlänge in der Nähgut-Transportrichtung x beschrieben.
Die Kurzstich-Stichlänge wird insbesondere für den Fadenabschnitt am Ende einer Naht
genutzt. Die Kurzstich-Stichlänge ist kleiner als die vorstehend erläuterte kleine
Vorwärts-Stichlänge.
[0039] Fig. 9 zeigt die Kurzstich-Einstelleinrichtung 54 in einer Neutralposition. In dieser
ist ein Kolben 55 eines wiederum als Pneumatikzylinder ausgebildeten Kurzstich-Umstellantriebs
56 eingezogen. Der Kolben 55 stellt einen Antriebskörper des Kurzstich-Umstellantriebs
dar. Über eine Vorspannfeder vorgespannt liegt eine bogenförmige Fläche 57 eines Kurzstich-Hebelkörpers
58 am freien Ende des Kolbens 55 an.
[0040] Der Kurzstich-Hebelkörper 58 ist drehfest mit der Stellwelle 53 verbunden, mit der
auch der Hebelkörper 27, der über den Bolzen 29 mit der Einstellkulisse 26 zusammenwirkt,
drehfest verbunden ist.
[0041] Fig. 10 zeigt die Kurzstich-Einstelleinrichtung 54 in der Position "Kurzstich für
den Fadenabschnitt". Der Kolben 55 des Kurzstich-Umstellantriebs 56 ist ausgefahren
und entsprechend ist der Kurzstich-Hebelkörper 58 in den Fig. 9 und 10 entgegen dem
Uhrzeigersinn um die Stellwelle 53 verschwenkt.
[0042] Durch diese Verschwenkung des Kurzstich-Hebelkörpers 58 ergibt sich eine entsprechende
Verstellung des Stichstellergetriebes 49, was zum Kurzstich-Antrieb der Stichstellerwelle
51 führt.
[0043] Eine Vorgabe der Kurzstich-Stichlänge erfolgt über einen Kurzstich-Anschlagkörper
59. In der Position "Kurzstich für den Fadenabschnitt" nach den Fig. 10 und 11 schlägt
ein Umfangsbund 60 des Kolbens 55 des Kurzstich-Umstellantriebs 56 an einer bogenförmig
ausgebildeten Gegenfläche 61 des Kurzstich-Anschlagkörpers 59 an, wodurch der Kolbenhub
und somit die Position des Kurzstich-Hebelkörpers 58 begrenzt und definiert wird.
Der Kurzstich-Anschlagkörper 59 ist schwenkbar um eine Schwenkachse 62, die von einer
Montageschraube 63 für den Kurzstich-Anschlagkörper 59 vorgegeben wird. Die Montageschraube
63 stellt somit eine Anschlagkörperwelle dar.
[0044] Eine Vorgabe der Anschlagposition erfolgt durch ein entsprechendes Verschwenken des
Kurzstich-Anschlagkörpers 59 um die Anschlagkörperwelle 63. Dieses Verschwenken erfolgt
durch Verdrehen eines Gewindestiftes 64, der in den Kurzstich-Anschlagkörper 59 eingedreht
ist und sich maschinenseitig gegen eine gehäusefeste Wand 65 abstützt. Von außen her
ist ein Einstellkopf 66 des Gewindestifts 64 frei zugänglich.
[0045] Die Antriebe 16, 32, 38 und 56 werden über eine zentrale Steuereinrichtung 67 angesteuert,
die in der Fig. 1 gestrichelt angedeutet ist.
[0046] Die Nähmaschine 1 erlaubt eine Stichanzahl von mehr als 2.000 Stichen pro Minute
und typisch von 3.000 Stichen pro Minute.
[0047] Mit der Nähmaschine 1 kann Nähgut mit einer Materialstärke von mehr als 4 mm genäht
werden.
[0048] Eine Nadelstärke der Nähmaschine 1 kann größer sein als 1,1 mm im Durchmesser (Nadel-Nennmaß
110). Die Nadelstärke kann größer sein als 1,25 mm, kann größer sein als 1,5 mm, kann
größer sein als 1,75 mm und kann auch größer sein als 2 mm.
[0049] Eine Fadenstärke kann dicker sein als 0,3 mm im Durchmesser. Insbesondere kann die
Fadenstärke dicker sein als Nennmaß 60 (60 m Faden wiegen 1g). Insbesondere kann die
Fadenstärke dicker sein als 0,5 mm, als 0,7 mm, als 0,9 mm oder als 1 mm im Durchmesser.
1. Nähmaschine (1)
- mit einem Nähmaschinengehäuse (5) mit einem gegossenen Haupt-Gehäuseteil (13), welches
an einer Bedienerseite offen ausgeführt ist.
2. Nähmaschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Gehäuseabdeckung (14) zum Verschließen der Bedienerseite des Nähmaschinengehäuses
(5).
3. Nähmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäuseabdeckung (14) einteilig ausgeführt ist.
4. Nähmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäuseabdeckung (14) mehrteilig ausgeführt ist.
5. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäuseabdeckung (14) aus Kunststoff ausgeführt ist.
6. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Haupt-Gehäuseteil (13) durch kernfreien Guss hergestellt ist.
7. Nähmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
- mit einem Nähmaschinengehäuse (5) aufweisend einen Arm-Gehäuseabschnitt (4a), der
in einem Kopf-Gehäuseabschnitt (6a) endet,
- mit im Bereich des Kopf-Gehäuseabschnitts (6a) vorliegenden Stichbildungswerkzeugen
(7, 8), die über eine Armwelle (15) angetrieben werden,
- mit einem Armwellen-Antriebsmotor (16), der über ein Antriebsmittel (17) mit der
Armwelle (15) in Wirkverbindung steht,
- wobei der Armwellen-Antriebsmotor (16) im Bereich des Arm-Gehäuseabschnitts (4a)
gehäusefest montiert ist,
- wobei eine Antriebswelle (19) des Armwellen-Antriebsmotors (16) sich parallel beabstandet
zur Armwelle (15) erstreckt,
- wobei das Antriebsmittel (17) an einer dem Kopf-Gehäuseabschnitt (6a) gegenüberliegenden
Seite des Armwellen-Antriebsmotors (16) angeordnet ist.
8. Nähmaschine nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen Zahnriemen (17) als Antriebsmittel.
9. Nähmaschine nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Armwellen-Antriebsmotor (16) in einer Ausnehmung des Nähmaschinengehäuses (5)
aufgenommen ist.
10. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Axialerstreckung des Armwellen-Antriebsmotors (16) einer Breite eines Ständer-Gehäuseabschnitts
(3a) des Nähmaschinengehäuses (5) entspricht.