[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Lignocellulose
enthaltenden, plattenförmigen Werkstoffs, zum Beispiel einer Holzwerkstoffplatte,
bei dem ein plattenförmiger Presskörper mit einer oberseitigen Hauptfläche, einer
unterseitigen Hauptfläche und mindestens einer seitlichen Schmalfläche durch Verpressen
von mit Bindemittel versehenem Lignocellulose enthaltendem Material unter erhöhtem
Druck und erhöhter Temperatur erzeugt wird.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung eines Lignocellulose
enthaltenden, plattenförmigen Werkstoffs, zum Beispiel einer Holzwerkstoffplatte,
mit einer Presseinrichtung, die konfiguriert ist zum Verpressen von kleinstückigem
Material, insbesondere von mit einem Bindemittel beleimten Partikeln wie Holzspänen,
-strands und/oder -fasern, unter erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur und zum Erzeugen
einer Pressplatte mit einer oberseitigen Hauptfläche, einer unterseitigen Hauptfläche
und mindestens einer seitlichen Schmalfläche.
[0003] Darüber hinaus betrifft die Erfindung einen Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen
Werkstoff, zum Beispiel eine Holzwerkstoffplatte, der/die durch ein entsprechendes
Verfahren hergestellt ist.
[0004] Schließlich betrifft die Erfindung eine Verwendung eines Lignocellulose enthaltenden,
plattenförmigen Werkstoffs, zum Beispiel einer Holzwerkstoffplatte, der/die einen
plattenförmigen Presskörper mit einer oberseitigen Hauptfläche, einer unterseitigen
Hauptfläche und mindestens einer seitlichen Schmalfläche aufweist.
[0005] Mit einem Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoff ist ein Bauteil
gemeint, das überwiegend Holzpartikel und/oder verholztes Pflanzenmaterial (z.B. Stroh)
enthält. Holzpartikel können unter anderem Holzspäne, Holzstrands (lange Schälspäne),
Holzfasern und Holzmehl sein. Unter Zugabe eines Bindemittels werden durch Verpressen
des Lignocellulose enthaltenden Materials, insbesondere der Holzpartikel, Plattenwerkstoffe
(plattenförmige Bauteile) hergestellt.
[0006] Im Zuge oder nach der Fertigung werden die plattenförmigen Bauteile, beispielsweise
Platten aus einem Holzwerkstoff, mit einer Markierung versehen, welche einen kennzeichnenden
Charakter aufweist. Die Markierung soll beispielsweise Auskunft darüber geben, welche
Eigenschaften das plattenförmige Bauteil hat, welche Beschaffenheit es aufweist, wo,
wann und von wem es gefertigt worden oder für welchen Verwendungszweck es gedacht
ist.
[0007] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren bekannt, ein plattenförmiges
Bauteil mit einer Markierung zu versehen.
[0008] Beispielsweise ist es möglich, ein Klebeetikett auf einen Teil des plattenförmigen
Bauteils aufzubringen. Ein
[0009] Klebeetikett besteht aus einem Obermaterial aus Papier und einer unterseitig aufgebrachten
Klebstoffschicht. Das Klebeetikett kann mit den gewünschten Daten bedruckt werden.
Zur Aufbringung des Klebeetiketts kommen grundsätzlich alle Oberflächen, also die
Vorderseite (oberseitige Hauptfläche), Rückseite (unterseitige Hauptfläche) und die
Seitenkante (Schmalfläche), eines plattenförmigen Bauteils in Frage. Dieser Art der
Markierung haften jedoch verschiedene Nachteile an. Die Bereitstellung eines Klebeetiketts
als zusätzlicher Träger von Daten ist kostenintensiv. Ferner ist das Aufbringen von
Klebeetiketten auf den entsprechenden Abschnitt des Bauteils mit einem hohen Zeitaufwand
verbunden. Es ist möglich, dass sich die Klebeetiketten, beispielsweise bei unzureichender
Klebewirkung oder durch äußere Einwirkung, wieder lösen, wodurch die Markierung verloren
ginge. Werden die Klebeetiketten auf die Vorderseite oder Rückseite eines plattenförmigen
Bauteils aufgebracht, müssen diese vor dem Gebrauch des plattenförmigen Bauteils gegebenenfalls
wieder entfernt werden, um eine ästhetische Beeinträchtigung der Vorder- oder Rückseite
zu vermeiden. Dies ist beispielsweise bei laminatbeschichteten Paneelen nachteilig,
da auf deren Vorderseite üblicherweise ein bestimmtes, vorzugsweise ästhetisch einwandfreies,
Dekor sichtbar sein soll.
[0010] Darüber hinaus ist die Stapelbarkeit von plattenförmigen Bauteilen, welche ein Klebeetikett
auf der Vorder- oder Rückseite tragen, eingeschränkt. Einerseits wird durch das Klebeetikett
ein erhöhter Bereich gebildet, welcher bei mehreren in flächiger Anlage zueinander
angeordneten plattenförmigen Bauteilen durch die so geminderte Anlagefläche zu Instabilitäten
des Stapels führen kann. Andererseits wird durch den erhöhten Bereich ein Totvolumen
geschaffen, welches den Platzbedarf des Stapels über die Summe der Dicken der einzelnen
plattenförmigen Bauteile hinaus erhöht. Das Aufbringen eines Klebeetiketts auf eine
Schmalfläche eines plattenförmigen Bauteils ist dagegen ungünstig, da auf einer Seitenkante
nur sehr wenig Aufbringungsfläche zur Verfügung steht. Darüber hinaus ist das Aufbringen
eines Klebeetiketts auf eine Seitenkante gegebenenfalls zusätzlich erschwert, wenn
die Seitenkante ein Profil aufweist.
[0011] Weiterhin ist es bekannt, auf die Vorder- oder Rückseite eines plattenförmigen Bauteils
eine Markierung aufzudrucken. Allerdings muss auch ein Aufdruck vor dem Gebrauch des
plattenförmigen Bauteils wieder entfernt werden, um eine ästhetische Beeinträchtigung
zu vermeiden. Darüber hinaus muss ein Aufdruck aus Tinte, beispielsweise bevor eine
Stapelung der bedruckten plattenförmigen Bauteile erfolgt, erst getrocknet werden,
da ansonsten die Gefahr besteht, die Druckfarbe zu verschmieren und somit die Markierung
unkenntlich zu machen und/oder benachbarte Abschnitte der Vorder- oder Rückseite zu
verschmutzen.
[0012] Verfahren, mit denen dauerhafte, also nicht entfernbare, Markierungen auf der Vorder-
oder Rückseite vorgesehen werden können, beispielsweise durch Einbrennen mittels eines
Lasers, sind nicht bevorzugt, da sie viel Zeit in Anspruch nehmen und nur zweckmäßig
sind, wenn die ästhetische Gestaltung der Vorder- oder Rückseiten für den Gebrauch
des plattenförmigen Bauteils unbedeutend ist.
[0013] Eine weitere Möglichkeit, ein plattenförmiges Bauteil zu markieren, besteht darin,
die gewünschten Daten in Schriftzeichen (Buchstaben, Ziffern, etc.), also in Klartext,
auf einer Seitenkante eines plattenförmigen Bauteils aufzubringen. Die Leserichtung
des Klartexts verläuft in diesem Fall entlang der Erstreckungsrichtung der Seitenkante,
auf welcher der Klartext aufgebracht ist. Diese Vorgehensweise ist jedoch nur praktikabel,
wenn das plattenförmige Bauteil eine für die Aufbringung von Klartext in lesbarer
Größe ausreichende Dicke aufweist. Dies bedeutet einerseits, dass die Höhe der Schriftzeichen
kleiner als die Dicke des plattenförmigen Bauteils sein muss, und andererseits, dass
die Schriftzeichen quer zur Erstreckungsrichtung der Seitenkante zentriert anzuordnen
sind, um Beeinträchtigungen des Schriftbildes zu vermeiden.
[0014] Insbesondere wenn plattenförmige Bauteile aus Holz oder einem Holzwerkstoff eine
geringe Dicke aufweisen, ist es aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit (Oberflächenrauheit,
auch Rauhigkeit genannt) kaum möglich, eine Folge feiner Schriftzeichen lesbar auf
die Seitenkanten aufzubringen.
[0015] Aus der
DE 10 2007 058 029 A1 ist es bekannt, mehrere plattenförmige Bauteile, die eine Dicke von weniger als 5
mm haben, flächig zu einem Stapel anzuordnen, in dem die Hauptflächen benachbarter
Bauteile einander berühren und die seitlichen Schmalflächen der Bauteile zusammen
eine Seitenfläche des Stapels bilden. Diese Seitenfläche des Stapels wird insgesamt
mit einer Markierung versehen, beispielsweise bedruckt. Jede seitliche Schmalfläche
soll dabei einen Teil der Markierung erhalten. Die einzelnen Schmalflächen sind so
dünn, dass sie nicht einzeln bedruckt werden können. Es ist daher auch nicht möglich,
einzelne plattenförmige Bauteile mit individuellen Markierungen, die nur diese eine
Platte betreffen, d.h. kennzeichnen, zu versehen. Die Markierungen bilden einen Strichcode,
der über sämtliche Schmalflächen, die eine Schmalseite des Stapels bilden, verläuft.
[0016] Ein solcher Strichcode hat allerdings den Nachteil, dass dieser verglichen mit der
damit codierten Datenmenge relativ große Abmessungen hat. Ein weiteres Problem ist,
dass aufgrund der zwangsläufigen Saugfähigkeit der Holzpartikel an den seitlichen
Schmalflächen eine auf die Schmalseite des Stapels aufgebrachte, beispielsweise aufgedruckte,
Markierung anschließend auf einigen der Schmalflächen nicht mehr, zumindest nicht
mehr vollständig, erkennbar ist. Ferner kann es dazu kommen, dass Markierungen, wenn
diese zu fein aufgebracht werden, aufgrund der Oberflächenstruktur (Topografie) anschließend
nicht in zufriedenstellender Weise erkennbar sind. Auch können Teile der Markierung
im Laufe der Zeit sogar gänzlich verschwinden, beispielsweise wenn Holzmaterial an
den Kanten bei Belastung wegbricht. Außerdem haben alle Platten des Stapels die selbe
Markierung, so dass keine individuelle Markierung möglich ist. Schließlich ist das
Markieren erst möglich, wenn ein Stapel aus mehreren Platten gebildet ist.
[0017] Aus der
DE 10 2010 053 081 A1 ist es ferner bekannt, ein plattenförmiges Bauteil mit einem RFID-Transponder zu
versehen, in dem das Bauteil betreffende (das Bauteil insbesondere kennzeichnende)
Daten gespeichert sind. Das Einsetzen eines solchen RFID-Transponders ist aufwendig
und kostenintensiv. Im Übrigen ist dies nicht für jede Plattenart, jede Plattendicke
und jeden Verwendungszweck der Platte geeignet.
[0018] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Lignocellulose enthaltenden,
plattenförmigen Werkstoff herzustellen, der in einfacher Weise die Verknüpfung von
den Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoff betreffenden Daten mit
dem jeweiligen Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoff erlaubt.
[0019] Die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe wird gemäß einer ersten Lehre der
vorliegenden Erfindung gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Lignocellulose
enthaltenden, plattenförmigen Werkstoffs, nach Anspruch 1.
[0020] Wenn in der vorliegenden Beschreibung von einer erhöhten Temperatur und einem erhöhten
Druck die Rede ist, ist gemeint, dass der Druck (Pressdruck, Anpressdruck) höher als
der Umgebungsdruck bzw. die einwirkende Temperatur höher als die Umgebungstemperatur
ist.
[0021] Mit anderen Worten ist der Kantenstreifen so ausgebildet, dass er mit einer Auflösung
von mindestens 60 dpi (dots per inch, Punkte pro Zoll), bevorzugt mindestens 120 dpi,
besonders bevorzugt mindestens 180 dpi, bedruckbar ist, das heißt der optische Code
in dieser Auflösung auf dem Kantenstreifen aufgedruckt bzw. abgebildet ist. Die Rauheit
(Rauheit nach Bendtsen, Parker Print Surf und/oder Bekk) des Kantenstreifens zumindest
auf einer Seite, insbesondere der bedruckten Seite, insbesondere auf beiden Seiten,
kleiner als die der Schmalfläche, auf die der Kantenstreifen aufgebracht wird. Indem
auf die seitliche Schmalfläche bzw. auf eine der seitlichen Schmalfläche, also eine
die Hauptflächen des plattenförmigen Presskörpers (der Pressplatte) verbindende Fläche,
ein Kantenstreifen aufgebracht wird, der mit der zuvor definierten Auflösung bedruckbar
ist und/oder der eine Rauheit auf zumindest der bedruckten Seite hat, die kleiner
als die der Schmalfläche ist, wird eine schmalseitige Oberfläche geschaffen, die sich
besser als die unebene und poröse Schmalfläche des Presskörpers bedrucken lassen kann.
Wie gesagt ist die Rauheit zumindest auf einer Seite des Kantenstreifens kleiner als
die der Schmalfläche des Presskörpers. Diese Seite ist diejenige Seite, die mit dem
Code bedruckt wird und später von dem Presskörper wegweist. Auf diese Weise ist es
nicht mehr nötig, die gewünschten Daten, die den Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen
Werkstoff betreffen und insbesondere kennzeichnen, zum Beispiel Daten über die Eigenschaften,
die Beschaffenheit, die erfolgten und/oder anstehenden Bearbeitungsschritte, Bearbeitungsort,
Bearbeitungszeit, Bearbeiter, Verwendungszweck, gesetzlich erforderliche Kennzeichen
wie das CE-Zeichen oder Zeichen der Holzzertifizierung bzw. Holzherkunft (PEFC, FSC)
etc., auf Klebeetiketten zu drucken und diese anschließend auf das jeweilige Bauteil
bzw. den Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoff aufzukleben; wird
gemäß Stand der Technik ein Klebeetikett auf eine der Hauptflächen geklebt, stellt
dies wie gesagt eine ästhetische Beeinträchtigung der Hauptfläche dar, wird das Klebeetikett
auf eine Schmalfläche aufgeklebt, so ist keine ausreichende Haftung gegeben. Erfindungsgemäß
wird dagegen ein Kantenstreifen so mit der Schmalfläche verklebt bzw. ist der Kantenstreifen
so ausgebildet, dass er die Schmalfläche des Presskörpers und damit die Rauheit der
Schmalfläche dauerhaft überdecken kann. Gemäß einer Ausgestaltung ist denkbar, dass
das Klebemittel, beispielsweise Kunstharz oder ein Leim, in die Poren (gemeint sind
die Zwischenräume zwischen den Fasern und Füllstoffteilchen des Materials) des Presskörpers
eindringt und/oder Unebenheiten in der Oberfläche des Presskörpers verfüllt und dadurch
ausgleicht, wodurch eine optimale Verbindung zwischen Kantenstreifen und Schmalfläche
des Presskörpers erreicht wird. Insbesondere kann der Kantenstreifen unter erhöhtem
Druck (Anpressdruck) und erhöhter Temperatur an die Schmalfläche gedrückt werden.
[0022] Durch die im Vergleich zur ursprünglichen Holzoberfläche in einer höheren Auflösung
bedruckbare bzw. glattere schmalseitige Oberfläche, die der Lignocellulose enthaltende,
plattenförmige Werkstoff durch den Kantenstreifen erhält, lassen sich auch wesentlich
mehr Daten als Code auf die Schmalfläche aufbringen als in dem Fall, dass die Schmalfläche
nicht mit einem Kantenstreifen versehen ist. So kann der Code in einer höheren Auflösung
und auch sehr viel kleiner auf die Oberfläche aufgedruckt werden, als dies im Stand
der Technik möglich ist. Auch können durch die geschaffene Möglichkeit, in einer besonders
hohen Auflösung drucken zu können, moderne Code-Arten, zum Beispiel Matrixcodes, die
eine hohe Informationsdichte erlauben, verwendet werden. Dies wiederum schafft die
Möglichkeit, noch viel mehr Daten zu Bearbeitungsschritten, Verwendungszwecken etc.,
auch sukzessive nacheinander, aufzubringen. Schließlich kann auf die erfindungsgemäße
Weise auch jeder Lignocellulose enthaltende, plattenförmige Werkstoff mit individuellen
Daten verknüpft bzw. bedruckt werden, was das Handling der Lignocellulose enthaltenden,
plattenförmigen Werkstoffe während und nach der Herstellung deutlich gegenüber dem
Stand der Technik vereinfacht. Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Kantenstreifen in einer Dicke von höchstens 2 mm, besonders bevorzugt höchstens
1 mm, bereitgestellt bzw. hergestellt. Eine solche Dicke reicht vollkommen aus, um
die Unebenheiten, die durch die Rauheit bedingt sind, an der Schmalseite des Presskörpers
auszufüllen und dadurch auszugleichen und eine ebene und optimal bedruckbare Oberfläche
zu schaffen. Es sei angemerkt, dass die Dicke des Kantenstreifens nach dem Anbringen
des Kantenstreifens an die Schmalfläche des Presskörpers, zumindest abschnittsweise,
geringer als vorher und damit geringer als die vorangehenden Werte sein kann, was
dadurch bedingt ist, dass Material des Kantenstreifens in die die Rauheit bzw. Unebenheit
bildenden Poren bzw. Vertiefungen gedrückt wird.
[0023] Der Kantenstreifen kann gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens auch als Rollenware bereitgestellt werden, was insbesondere bei den zuvor
beschriebenen Dickenwerten des Kantenstreifens auf einfache Weise zu bewerkstelligen
ist. Eine Rollenware, also ein aufgerollter Kantenstreifen, lässt sich besonders einfach
transportieren und der seitlichen Schmalfläche des Presskörpers (nach dem Abrollen)
zuführen.
[0024] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahrens kann als Kantenstreifen ein Materialstreifen
enthaltend eine oder mehrere Lagen aus harzgetränktem, Papier bereitgestellt werden.
Insbesondere handelt es sich bei der oder den Lagen im Materialstreifen um Kraftpapier,
eine Papiersorte mit der höchstmöglichen Festigkeit. Kraftpapier besteht zu beinahe
100% aus Zellstofffasern, wobei lediglich Stärke, Alaun und Leim zugesetzt werden,
um Oberflächeneffekte und Festigkeitssteigerungen zu erzielen. Als Rohstoff besonders
geeignet sind langfaserige Nadelhölzer, zum Beispiel Fichte oder Kiefer (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/kraftpapier).
Als Material für den Kantenstreifen sind auch ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol), PP
(Polypropylen), PVC (Polyvinylchlorid) und/oder Melamin zu verwenden. Es ist auch
denkbar, den Kantenstreifen aus mehreren der zuvor beschriebenen Materialien bereitzustellen
bzw. herzustellen. Ein Kantenstreifen aus einem solchen Material lässt sich besonders
gut, insbesondere unter erhöhtem Druck (Andrücken) und/oder erhöhter Temperatur mit
der Schmalfläche des Presskörpers verbinden und ist auch relativ unempfindlich gegenüber
weiteren Bearbeitungsschritten des Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoffs,
insbesondere im Kantenbereich. Mit anderen Worten kann ein Lignocellulose enthaltender,
plattenförmiger Werkstoff auch ohne weiteres einer Kantenbearbeitung zugeführt werden,
ohne dass dabei das Risiko bestünde, dass der Kantenstreifen und damit der Träger
für den optischen Code unbrauchbar wird.
[0025] Der Kantenstreifen kann ferner mit laserselektiven Additiven (Teilchen), insbesondere
laserselektiven Pigmenten, versehen sein. Laserselektiv bedeutet, dass das Additiv
bzw. die Pigmente, wenn der Laserstrahl (das Laserlicht) darauf trifft, das Laserlicht
in Wärme umwandeln, wodurch die Temperatur des Additivs bzw. der Pigmente schlagartig
ansteigt. Die Folge ist, dass sich die Farbe der unmittelbaren Umgebung der Teilchen
des Additivs bzw. der Pigmente dauerhaft ändert (Quelle:
http://magazin.merck.de/de/life and quality/funktionelle pigm ente/lazerflair1.html). Ein entsprechendes laserselektives Additiv kann als Pigment oder Granulat bereitgestellt
bzw. in das Material des Kantenstreifens eingebracht werden.
[0026] Grundsätzlich ist es auch möglich, dass sich das laserselektive Additiv, sobald die
Additivteilchen vom Laserlicht erfasst werden, selbst die Farbe ändert; in diesem
Fall muss das Material (die Matrix), in die die Teilchen des Additivs eingebettet
sind, nicht selbst durch Laserlicht verfärbbar sein. Eine derartige Ausbildung des
Kantenstreifens ist insbesondere dann von Vorteil, wenn gemäß einer Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens der optische Code mittels eines Laserdruckverfahrens,
wie es im Weiteren noch erwähnt wird, aufgedruckt wird. Über die Auswahl der Teilchen,
die das laserselektive Additiv bilden, kann auch die Beschriftungszeit (Druckzeit)
und die Farbe des aufgedruckten Codes eingestellt werden.
[0027] Wie bereits zuvor erwähnt, weist der Kantenstreifen erfindungsgemäß eine Rauheit
auf, die kleiner als die der seitlichen Schmalfläche des Presskörpers ist. Dabei ist
gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens vorgesehen, dass die Rauheit nach
Bendtsen höchstens 450 ml/min, bevorzugt höchstens 200 ml/min, besonders bevorzugt
höchstens 100 ml/min, und/oder die Rauheit nach Parker Print Surf (PPS) höchstens
10 µm, bevorzugt höchstens 5 µm, besonders bevorzugt höchstens 2 µm, und/oder die
Rauheit nach Bekk mindestens 10 s, bevorzugt mindestens 50 s, besonders bevorzugt
mindestens 100 s, beträgt.
[0028] Die Rauheit (Rauhigkeit) ist ein Begriff aus der Oberflächenphysik, der die Unebenheit
der Oberflächenhöhe bezeichnet (die die Unebenheit bildenden Vertiefungen werden durch
das Material des Kantenstreifens ausgefüllt und ausgeglichen, insbesondere wenn der
Kantenstreifen unter erhöhtem Druck an die Schmalfläche angedrückt wird). Es sind
verschiedene Messverfahren zur Bestimmung der Rauheit bekannt. Die sogenannte Rauheit
nach Bendtsen bezeichnet den Wert für den Luftstromdurchfluss, der zwischen einem
Messring eines Messkopfes und der Probenoberfläche hindurchgeht und der bei einem
festgelegten Überdruck entsteht. Als Resultat erhält man das pro Minute ausströmende
Luftvolumen. Die sogenannte Rauheit nach Parker Print Surf (PPS-Rauheit) wird auch
durch ein Luftstrommessverfahren ermittelt, bei dem nämlich zwischen einem ringförmigen
Messkörper und der Probe, die auf einer harten Gummiplatte liegt, ein Luftstrom ermittelt
wird. Bei der Messmethode nach Bekk wird die Probe mit einem gummierten Stempel auf
einen Glasring gepresst und die verstrichene Zeit gemessen, die ein definiertes Luftvolumen
benötigt, um den Spalt zwischen der Probenoberfläche und der Glasplatte zu passieren.
Der Raum unterhalb des Glasrings wird mit einem Vakuum beaufschlagt. Der so ermittelte
Wert ist die sogenannte Rauheit nach Bekk. Alle Methoden liefern ein Maß für die Glätte
bzw. Rauheit der Oberfläche eines Werkstücks, beispielsweise eines Kantenstreifens
(Quellen: M. Lechthaler, W. Bauer, "Rauigkeit und Topografie - Ein Vergleich unterschiedlicher
Messverfahren", http://de.wikipedia.org/wiki/rauheit).
[0029] Mit den zuvor definierten Werten für die Rauheit der Oberfläche des Kantenstreifens
wird eine besonders gute Qualität des Aufdrucks, das heißt des aufgedruckten optischen
Codes, erreicht. Dieser kann in besonders hoher Auflösung aufgedruckt werden, was
ermöglicht, eine hohe Dichte an Daten pro Flächeneinheit zu realisieren.
[0030] Gemäß noch einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der
Kantenstreifen nur auf einen Teil der seitlichen Schmalfläche aufgebracht. So ist
es auch denkbar, dass der Kantenstreifen nicht die gesamte seitliche Schmalfläche
des Presskörpers abdeckt. Auch ist es denkbar, den Kantenstreifen nur in einem Bereich
vorzusehen, der in einem nachfolgenden Bearbeitungsschritt keiner Bearbeitung oder
zumindest keiner den Kantenstreifen und/oder den optischen Code beeinflussenden Bearbeitung
unterzogen wird. Grundsätzlich wäre es aber auch denkbar, den Kantenstreifen gerade
in einem Bereich anzuordnen, der in einem, insbesondere letzten, Bearbeitungsschritt
so bearbeitet wird, dass der Kantenstreifen oder zumindest der optische Code entfernt
oder überdeckt wird; in diesem Fall dient der optische Code insbesondere zur Anzeige
von Daten, die den Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoff bis zu dem
Bearbeitungsschritt betreffen und/oder kennzeichnen, durch den der optische Code entfernt
oder überdeckt wird. Der optische Code wäre in letzterem Fall dann anschließend nicht
mehr sichtbar, was unter Anderem aus optischen Gründen gewollt sein kann, beispielsweise
wenn der Lignocellulose enthaltende, plattenförmige Werkstoff als Teil eines Möbels
zum Endkunden gelangen soll.
[0031] Ein Kantenstreifen, wie er erfindungsgemäß vorgesehen sein kann, kann bevorzugt an
beiden Längskanten des plattenförmigen Presskörpers angebracht und mit dem besagten
optischen Code bedruckt werden. Mit Längskanten sind im Falle eines Presskörpers,
dessen Hauptflächen rechteckig sind, die beiden längeren Schmalflächen gemeint. Befindet
sich ein optischer Code, insbesondere derselbe optische Code, an beiden Längskanten
des Presskörpers, ist sichergestellt, dass ein Plattenstapel aus mehreren durch das
erfindungsgemäße Verfahren hergestellten Platten (plattenförmigen Werkstoffen) oder
eine einzelne durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellte Platte (plattenförmiger
Werkstoff) immer von einer Seite erkennbar ist, von der der Plattenstapel bzw. die
Platte mit einem Stapler aufgenommen bzw. abgestellt wird. Der optische Code kann
an einer Stelle des Kantenstreifens bzw. der Längskanten vorgesehen sein, der von
der Position des Staplerfahrers mittels handbetätigtem Lesegerät oder automatisch
von einem am Stapler befestigten Lesegerät erfassbar ist. Auf diese Weise lassen sich
sehr einfach innerbetriebliche Warenströme erfassen.
[0032] Gemäß noch einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Kantenstreifen
mit einer Länge aufgebracht, die höchstens 150%, bevorzugt höchstens 125%, besonders
bevorzugt höchstens 110%, der Länge des optischen Codes entspricht. Zusätzlich oder
alternativ ist es auch denkbar, dass der Kantenstreifen mit einer Breite aufgebracht
wird, die höchstens 150%, bevorzugt höchstens 125%, besonders bevorzugt höchstens
110%, der Breite des optischen Codes entspricht. Die Länge bzw. Breite des optischen
Codes ist dabei definiert als der Abstand zwischen den in der jeweiligen Dimension
(Länge, Breite) voneinander am weitesten entfernten Stellen (Punkten), die noch Teil
des Codes sind. Auf diese Weise kann die Fläche zur Aufbringung des optischen Codes
auf ein Minimum reduziert werden. Dabei ist es bevorzugt, wenn noch ein Rand zwischen
den äußeren Stellen (Punkten) des optischen Codes und dem Rand des Kantenstreifens
bestehen bleibt, wodurch eine eventuelle Beschädigung des Randes des Kantenstreifens
nicht zu einer Unleserlichkeit des Codes führen kann.
[0033] Insbesondere kann der optische Code einmal oder mehrmals jeweils nach einem zeitlichen
Abstand, insbesondere jeweils nach einem Bearbeitungsschritt des Presskörpers, um
einen weiteren Codeabschnitt ergänzt werden. So ist es denkbar, dass nach dem Erzeugen
des Presskörpers, also nach dem Verpressen, ein erster Codeabschnitt auf den Kantenstreifen
aufgedruckt wird, der Daten für nachfolgende Bearbeitungsschritte oder Verwendungszwecke
enthält. Nach einem Bearbeitungsschritt kann dann ein weiterer Codeabschnitt auf dem
Kantenstreifen ergänzt werden, der Daten zu dem gerade erfolgten Bearbeitungsschritt
oder zu einem nachfolgenden Bearbeitungsschritt enthält. Jeder Codeabschnitt bildet
vorzugsweise schon allein einen vollständigen optischen Code gemäß der vorangehenden
und folgenden Beschreibung.
[0034] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahrens entspricht der optische Code in einer Datenverarbeitungsanlage
hinterlegten, den Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoff betreffenden
und insbesondere kennzeichnenden Daten bzw. Datensätzen. Mit anderen Worten ist zu
jedem Code und/oder Codeabschnitt ein korrespondierender Datensatz in einem, insbesondere
stationären, Speicher (Speichermedium) abgelegt bzw. gespeichert. Dieser Datensatz
bzw. diese Daten kann/können mit jedem weiteren ergänzten Codeabschnitt ebenfalls
ergänzt werden, d.h. es werden weitere Daten in dem Speicher abgelegt.
[0035] Es ist aber auch denkbar, dass ein einem aufgedruckten optischen Code oder Codeabschnitt
entsprechender gespeicherter Datensatz in zeitlichen Abständen auch ohne Ergänzung
(Aufdrucken) eines weiteren Codeabschnitts erweitert wird; so kann beispielsweise
nach einem erfolgten Bearbeitungsschritt des Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen
Werkstoffs anstelle des Aufbringens eines weiteren Codeabschnitts lediglich der Datensatz
im Speicher erweitert werden, beispielsweise um Daten, die den gerade erfolgten oder
einen nachfolgenden Bearbeitungsschritt des Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen
Werkstoffs betreffen bzw. kennzeichnen.
[0036] Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass dem Code entsprechende Daten nicht zwangsläufig
auf einem Speicher bereitgestellt werden müssen. Je nach Ausführung des Codes oder
der Codeabschnitte auf der Plattenkante können die Daten zumindest teilweise auch
direkt im Code enthalten sein, was für den Weiterverarbeiter eine automatische Materialidentifizierung
ermöglicht. Es ist auch denkbar, einen kundenspezifischen Code auf der Plattenkante
bereitzustellen, der dem Kunden seine notwendigen Informationen in codierter Form
bereitstellt. D.h. standardisierte Daten wie Produktdaten werden in einem Code auf
einem (stationären) Speichermedium bereitgestellt. Kundenspezifische Daten (wie z.B.
Materialnummer des Kunden) zur automatischen Identifizierung vor dem Weiterverarbeitungsprozess
können, falls der Kunde das wünscht, in einem weiteren Code zur Verfügung gestellt
werden.
[0037] Gemäß noch einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der optische
Code auf den Kantenstreifen mittels eines berührungslosen Druckverfahrens, insbesondere
mittels eines Tinten- oder Laserdruckverfahrens, aufgebracht. Bei einem Laserdruckverfahren
wird das Material oder ein Bestandteil des Materials des Kantenstreifens, insbesondere
die Teilchen eines laserselektiven Additivs, durch den Kontakt mit dem Laserlicht
bzw. Laserstrahl verfärbt. Für das Laserdruckverfahren kommt insbesondere ein CO
2-Laser und für das Tintendruckverfahren insbesondere ein Inkjet-Drucker (Tintenstrahldrucker)
zum Einsatz. Während eines Druckvorgangs, insbesondere Tintendruckvorgangs, oder danach
kann es auch vorgesehen sein, den Bereich des Kantenstreifens, der soeben bedruckt
worden ist, zu trocknen, um eine Verschmierung oder Unkenntlichmachung des optischen
Codes zu verhindern. Dies kann über eine entsprechende Trocknungseinrichtung durchgeführt
werden. Grundsätzlich ist es auch denkbar, den optischen Code mittels eines den Kantenstreifen
berührenden Druckelements aufzubringen, insbesondere mittels eines Stempels, beispielsweise
Rollstempels.
[0038] Gemäß noch einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als optischer
Code ein Code enthaltend mindestens einen zweidimensionalen (2D) und/oder dreidimensionalen
(3D) Code, insbesondere mindestens einen Matrixcode, vorzugsweise Datamatrix-Code,
aufgedruckt. Auch können einzelne Codeabschnitte des gesamten optischen Codes unterschiedliche
Codearten (1D, 2D, 3D) bilden; ein Codeabschnitt ist beispielsweise ein zweidimensionaler
und ein anderer Codeabschnitt beispielsweise ein dreidimensionaler Code.
[0039] Ein 2D-Code kann ein gestapelter Strichcode sein (ein einzelner Strichcode wäre ein
1D-Code), also eine Verkettung einzelner Strichcodes, die vertikal untereinander angeordnet
sind. Eine Prüfziffer über die gesamte Codeanordnung gewährleistet die Datensicherheit
des 2D-Codes. Der Begriff 2D-Code kann durch die zweidimensionale Informationsdarstellung
hergeleitet werden. Das heißt der Standardstrichcode wäre ein 1D-Strichcode, da die
Codeinformation nur in der X-Achse dargestellt ist. Bei den gestapelten Codes kommt
noch eine zweite Informationsebene in Form der Y-Achse hinzu. Durch diese Art der
Komprimierung, das heißt Stapelung, kann die Fläche für einen 2D-Code relativ klein
gehalten werden. Der Einsatz der Lesetechnik ist im Vergleich zu Standardstrichcodes
nur mit geringem Mehraufwand verbunden, was sich in der Praxis als positiv herausstellt,
sofern die Codestrukturen von StandardStrichcodes erhalten bleiben. Parallel dazu
haben sich eine Reihe von Codes entwickelt, die nicht mehr als Strichcodes bezeichnet
werden können, sondern sogenannte Matrixcodes sind. Speziell für die Aufgaben der
omnidirektionalen Paketsortierung wurde ursprünglich der Maxi-Code entwickelt, um
schnell und sicher sortieren zu können ("omnidirektional Code": aus allen Richtungen
erfassbarer Code). Ein selbstkorrigierender Fehlerkorrekturalgorithmus gewährleistet
die Datensicherheit. Als Basis für die Leseseite sind jedoch schnelle Bildverarbeitungssysteme
in Form von Zeilenkameras oder Matrix-Kameras von Nöten. Ein anderer Weg wird mit
dem Datamatrix-Code, der in der vorliegenden Erfindung bevorzugt ist, eingeschlagen.
Dieser Code reflektiert hauptsächlich in den Bereich des kleinen Platzbedarfs hinein.
Der Code erlaubt die omnidirektionale Lesbarkeit in Analogie zum Maxi-Code. Der Datamatrix-Code
ist sehr kompakt, sicher und erlaubt eine Vielzahl unterschiedlicher Zeichen und Schriftsätze
in der Verschlüsselung. Ein weiterer zweidimensionaler Code ist der sogenannte QR-Code.
Bei einem 3D-Code handelt es sich schließlich um einen Code, der als zusätzliche Informationsebene
beispielsweise noch unterschiedliche Farben enthält; beispielsweise ist ein 2D-Matrixcode
mit unterschiedlichen Farben ein 3D-Code. Je mehr Ebenen (Dimensionen) der Code hat,
um so mehr Daten lassen sich mit diesem verknüpfen und um so kleiner kann der Code
bei gleichem Informationsgehalt ausfallen.
[0040] Die zuvor beschriebenen Codes sind mit industrietauglichen Kameras und Lesegeräten
im Produktionsprozess auf einfache Weise einlesbar, was auch dem Weiterverarbeiter
des hergestellten Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoffs die Möglichkeit
gibt, das eingesetzte Rohmaterial, das heißt den durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellten Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoff bzw. den zugrundeliegenden
Presskörper, automatisch am Beginn des Produktionsprozesses des Weiterverarbeiters
zu identifizieren.
[0041] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der optische
Code, das heißt auch der jeweilige Codeabschnitt in dem Fall, dass mehrere Codeabschnitte
vorgesehen sind, von einem Lesegerät, zum Beispiel von einem in ein Smartphone oder
anderes internetfähiges Gerät integrierten Lesegerät, erfasst und zu der Datenverarbeitungsanlage
übermittelt. Dabei ist es denkbar, dass nach und/oder vor jedem Bearbeitungsschritt
des Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoffs ein Lesegerät installiert
ist, das den zuvor aufgedruckten Code erfasst und zu der Datenverarbeitungsanlage
übermittelt, die dann wiederum anhand der dem Code entsprechenden, im Speicher abgelegten
(d.h. gespeicherten) Daten insbesondere eine Steuerung der Vorrichtung bzw. der Bearbeitungsstationen
der Vorrichtung vornimmt, um den jeweiligen weiteren Bearbeitungsschritt durchzuführen.
Das Lesegerät kann den dem optischen Code entsprechenden Datensatz bzw. die entsprechenden
gespeicherten Daten an ein Anzeigegerät, das ebenfalls in ein Smartphone oder anderes
internetfähiges Gerät integriert sein kann, übermitteln, das wiederum die empfangenen
Daten beispielsweise als Klartext, Grafik (Bild) oder Video anzeigt bzw. wiedergibt.
Das Lesegerät oder ein anderes Lesegerät, welches den optischen Code erfasst hat,
kann die erfassten Daten auch an eine Einrichtung zur Überprüfung der Druckqualität,
die Teil der Datenverarbeitungsanlage sein kann, übermitteln, wobei die Einrichtung
so konfiguriert ist, dass sie die vom Lesegerät empfangenen Daten zur Druckqualität
mit gespeicherten Sollwerten für die Druckqualität und/oder mit einem gespeicherten
Datensatz für einen optischen Code vergleicht und bei einer Abweichung von den Sollwerten
für die Druckqualität bzw. bei Feststellung einer Nicht-Übereinstimmung (Abweichung)
mit dem gespeicherten Datensatz für den optischen Code bewirkt, dass ein Anzeigegerät,
insbesondere das zuvor definierte Anzeigegerät, eine Information über eine unzureichende
Druckqualität anzeigt. Mit anderen Worten kann ein Lesegerät dazu eingesetzt werden,
das Bedienpersonal über Abweichungen von einer optimalen Druckqualität zu informieren.
[0042] Gemäß noch einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Presskörper
durch das Verpressen ein plattenförmiger Körper mit einer Dicke (Abstand zwischen
oberer und unterer Hauptfläche) von mindestens 5 mm, bevorzugt mindestens 8 mm, besonders
bevorzugt mindestens 10 mm, erzeugt. Es hat sich gezeigt, dass eine Pressplatte mit
einer solchen Dicke einerseits besonders gut seitlich bedruckt werden kann, da die
Schmalfläche und damit die spätere von dem Kantenstreifen gebildete Druckfläche besonders
eben ist. Andererseits kann eine Pressplatte einer solchen Dicke mit einem optischen
Code mit relativ großen Abmessungen und entsprechend vielen Daten versehen werden.
Schließlich kann eine Pressplatte mit einer solchen Dicke auch besonders gut und dauerhaft
mit dem erwähnten Kantenstreifen versehen werden.
[0043] Gemäß wiederum einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
beim Verpressen als Lignocellulose enthaltendes Material überwiegend oder ausschließlich
Holzspäne, Holzstrands und/oder Holzfasern verwendet, die mit einem Bindemittel versehen
sind. Insbesondere wird also der Schritt des Verpressens bzw. des Erzeugens des Presskörpers
derart durchgeführt, dass der Anteil des Lignocellulose enthaltenden Materials die
vorangehend definierten Werte hat. Der Anteil des Lignocellulose enthaltenden Materials
im Presskörper beträgt insbesondere mindestens 50 Vol.-%, bevorzugt mindestens 75
Vol-%, besonders bevorzugt mindestens 90 Vol.-%.
[0044] Gemäß noch einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
dass das Aufbringen des Kantenstreifens auf den Presskörper vor oder nach einem Beschichten
mindestens einer der Hauptflächen des Presskörpers erfolgt. Mit anderen Worten kann
der Presskörper auch mit einer Beschichtung versehen sein oder versehen werden, was
aber kein Einfluss auf die Anbringung eines Kantenstreifens zur Aufnahme eines optischen
Codes hat.
[0045] Schließlich ist gemäß wiederum einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorgesehen, dass nach dem Aufbringen des Kantenstreifens auf den Presskörper
ein mit dem Kantenstreifen versehener Teil des Presskörpers an einer Trennstelle abgetrennt
wird, wodurch der Presskörper an der Trennstelle eine neue Schmalfläche erhält, wobei
die neue Schmalfläche des Presskörpers insbesondere beschichtet wird. Mit anderen
Worten wird der Kantenstreifen durch den Abtrennvorgang zumindest teilweise, vorzugsweise
vollständig, entfernt und die an dem plattenförmigen Presskörper neu entstandene Schmalfläche
(Schnittfläche) wird dann mit einer Beschichtung, beispielsweise mit einem Lack oder
einem Kunststoff wie ABS, PP, PVC oder Melamin, versehen. So ist insbesondere denkbar,
dass der Kantenstreifen bzw. der aufgedruckte optische Code für einen plattenförmigen
Presskörper mit einem "Rohformat" verwendet wird, also für die Platte bevor sie bspw.
zu einzelnen Möbelteilen, Paneelen oder allgemein einzelnen Werkstücken (die dann
den jeweiligen Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoff bilden) aufgetrennt
wird. Dabei kann vorgesehen sein, dass der Kantenstreifen bzw. der Aufdruck nach dem
Aufteilen des plattenförmigen Presskörpers mit Rohformat als Verschnitt wegfällt.
[0046] Mit Rohformat ist die Pressplatte gemeint wie sie aus der Presseinrichtung kommt,
gegebenenfalls nach einer Kantenbearbeitung oder Besäumung (die aber das Format nicht
nennenswert ändert) oder nach einem Trennschnitt, um ein gut handhabbares Rohformat
(auch "Halbformat" genannt) zu schaffen. Auf ein solches spezielles Rohformat, d.h.
besagtes Halbformat, werden Pressplatten nach dem Beschichten üblicher Weise gebracht.
Im Folgenden ein Formatbeispiel: Platte nach Ausfahren aus der Presseinrichtung 5,60
x 2,07 m -> Beschichtung -> Trennschnitt -> 2,80 x 2,07 m (beschichtetes Halbformat).
[0047] Vorzugsweise wird jede Pressplatte nach der Presseinrichtung mit zwei der beschriebenen
optischen Codes versehen, wobei nach dem Aufteilen auf die Halbformate jeder Teil
einen Code hat. Alternativ kann auch erst nach dem Beschichten und Aufteilen jedes
Halbformat separat mit einem Kantenstreifen und optischen Code versehen werden. Oder
es wird ein Kantenstreifen in der Mitte aufgebracht, zweifach mit einem optischen
Code versehen und dann im Bereich des Kantenstreifens zwischen den beiden aufgedruckten
Codes getrennt.
[0048] Die Aufgabe wird ferner gemäß einer zweiten Lehre der vorliegenden Erfindung gelöst
durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 13.
[0049] Als Presseinrichtung dient beispielsweise eine kontinuierlich oder getaktet arbeitende
Presse, in die eine oder mehrere lose (das heißt noch nicht verpresste) Schichten
von Lignocellulosematerial, insbesondere Holzmaterial, eingeführt werden, wobei das
Lignocellulosematerial mit einem Bindemittel versehen ist. Durch Verpressen unter
erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck entsteht dadurch der bereits beschriebene plattenförmige
Presskörper.
[0050] Die Bekantungseinrichtung kann mit einer Zuführung von Rollenware (wie gesagt kann
der Kantenstreifen als Rollenware bereitgestellt werden) versehen sein und/oder mit
einer oder mehreren Andrückwalzen zum Andrücken des Kantenstreifens an die seitliche
Schmalfläche des Presskörpers. Auch eine Heizeinrichtung kann vorgesehen sein, die
den Kantenstreifen erwärmt und/oder ein darauf appliziertes Klebemittel aktiviert
bzw. verflüssigt.
[0051] Die Druckeinrichtung ist insbesondere mit der bereits erwähnten oder einer separaten
Datenverarbeitungsanlage verbunden, die der Druckeinrichtung den aufzudruckenden optischen
Code übermittelt. Die Druckeinrichtung kann dabei mehrere Druckköpfe aufweisen, die
an verschiedenen Stellen der Vorrichtung zur Herstellung des Lignocellulose enthaltenden,
plattenförmigen Werkstoffs angeordnet sein können. Auf diese Weise lässt sich nach
bzw. vor bestimmten Bearbeitungsschritten ein entsprechender optischer Code oder Codeabschnitt
auf den Kantenstreifen aufdrucken. Die Druckeinrichtung ist insbesondere der Bekantungseinrichtung
nachgeschaltet. Zusätzlich kann die erfindungsgemäßen Vorrichtung ein Lesegerät, das
konfiguriert ist zum Erfassen des optischen Codes und Übermitteln des optischen Codes
zu der Datenverarbeitungsanlage, und/oder ein Anzeigegerät, das konfiguriert ist zum
Anzeigen von empfangenen, den Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoff
betreffenden bzw. kennzeichnenden Daten, aufweisen.
[0052] Wie gesagt kann die Vorrichtung auch eine Trocknungseinrichtung aufweisen, die so
konfiguriert ist, dass zuvor auf den Kantenstreifen aufgedruckte Tinte oder Farbe
getrocknet wird.
[0053] Schließlich wird die Aufgabe gemäß einer dritten Lehre der vorliegenden Erfindung
gelöst durch die Verwendung eines Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoffs
gemäß Anspruch 15.
[0054] Mit den plattenförmigen Werkstoff betreffenden und diesen insbesondere kennzeichnenden
Daten sind unter anderem einzelne oder mehrere Daten gemeint, die gewählt sind aus
der Gruppe umfassend Daten über die Eigenschaften des plattenförmigen Presskörpers
und/oder Werkstoffs, Daten über die Beschaffenheit des plattenförmigen Presskörpers
und/oder Werkstoffs, Daten über die erfolgten und/oder anstehenden Bearbeitungsschritte
des plattenförmigen Presskörpers und/oder Werkstoffs, Daten über den Bearbeitungsort
des plattenförmigen Presskörpers und/oder Werkstoffs, Daten über die Bearbeitungszeit
(Datum und/oder Uhrzeit und/oder Dauer) des plattenförmigen Presskörpers und/oder
Werkstoffs, Daten über den Bearbeiter des plattenförmigen Presskörpers und/oder Werkstoffs,
Daten über den Verwendungszweck des plattenförmigen Presskörpers und/oder Werkstoffs,
Daten über gesetzlich erforderliche Kennzeichen des plattenförmigen Presskörpers und/oder
Werkstoffs, beispielsweise das CE-Zeichen oder Zeichen der Holzzertifizierung bzw.
Holzherkunft (PEFC,FSC).
[0055] Das erfindungsgemäße Verfahren, die erfindungsgemäße Vorrichtung und die erfindungsgemäße
Verwendung eines Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoffs zeichnen
sich unter anderem wie folgt aus.
1. Rückverfolgbarkeit
[0056] Hat eine Pressplatte einmal die Presse verlassen, ist nicht mehr ohne weiteres nachzuvollziehen,
welche Produktionsparameter bei der Pressplatte vorgelegen haben. Dies gilt auch für
dem Verpressen nachgeschaltete Bearbeitungsschritte wie Profilieren, Schleifen und
Beschichten. Beim Stand der Technik werden Daten, die die Produktionsparameter und
die genannten Bearbeitungsschritte beschreiben, mit Hilfe sogenannter Paketzettel
weitergegeben. Wird ein Plattenpaket (Stapel aus mehreren flächig übereinander angeordneten
Einzelplatten) aber weiterverarbeitet, beispielsweise durch Beschichten der Einzelplatten,
muss dieses Paket dann zuvor aufgelöst bzw. vereinzelt werden und die Daten zu diesem
Paket gehen verloren, insbesondere wenn die bearbeiteten Pressplatten dann verschiedenen
Aufträgen zugeordnet und individuell eingelagert werden. Die Erfindung erlaubt durch
den auf jedem Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoff vorhandenen optisch
erfassbaren Code, die entsprechenden Daten jederzeit an der jeweiligen Platte über
die Datenverarbeitungsanlage auszulesen oder direkt vom Kantenstreifen ablesen zu
können, so dass jederzeit erkennbar ist, welche Produktionsparameter und Bearbeitungsschritte
bisher vorgelegen haben bzw. durchgeführt wurden.
2. Steuerung der Logistikkette
[0057] Der auf dem Kantenstreifen aufgebrachte optische Code kann auch gespeicherten Daten/Datensätzen
entsprechen, die zur Steuerung der internen Logistikkette von Einzelplattenkommissionierung,
Produktionsrückmeldung, Verbrauchsbuchung, Verpackung bis hin zur Verladung des Endprodukts
verwendet werden können.
3. Informationen für den Verarbeiter
[0058] Plattenwerkstoffe werden für eine Vielzahl verschiedenster Anwendungen eingesetzt
und müssen daher einer Vielzahl vieler unterschiedlichster Anforderungen genügen.
Zu vielen Eigenschaften ist der Hersteller auch verpflichtet, entsprechende Nachweise
zu erbringen. Auch diese Daten, also Platteneigenschaften, Verarbeitungshinweise oder
Prüfzertifikate, etc., können gespeichert und jederzeit über den optischen Code vom
Verarbeiter abgerufen werden.
4. Qualitätskontrolle
[0059] Darüber hinaus bietet der aufgebrachte optische Code die Möglichkeit zur einfachen
Qualitätskontrolle bei Reklamationen, insbesondere durch eine besonders schnelle Auswertung
der Prozessdaten vom Beschichtungsprozess inklusive der Sekundärprozesse.
5. Werbefläche
[0060] Aufgrund der bisher mangelhaften Bedruckbarkeit lassen sich die Schmalflächen von
plattenförmigen Presskörpern gemäß Stand der Technik nicht für werbewirksame Aufdrucke
nutzen. Der erfindungsgemäß vorgesehene Kantenstreifen ist gleichzeitig so beschaffen,
dass nicht nur herkömmliche Schriftzeichen, sondern auch Logos und sonstige Werbebotschaften
aufgedruckt werden können. Durch den optischen Code können die angesprochenen Verkehrskreise
noch wesentlich effizienter über die Vorzüge des vorliegenden Produkts, nämlich des
Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoffs, informiert werden, beispielsweise
auch durch im Speicher abgelegte und abrufbare Werbevideos, Internetseiten, Bilder
etc.
[0061] Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, das erfindungsgemäße Verfahren, die
erfindungsgemäße Vorrichtung, den erfindungsgemäßen Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen
Werkstoff und die erfindungsgemäße Verwendung eines Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen
Werkstoffs auszugestalten und weiterzubilden. Hierzu sei einerseits verwiesen auf
die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche, andererseits auf die Beschreibung
von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1a) und b)
- eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig. 2
- eine Draufsicht eines mit einem optischen Code bedruckten Kantenstreifens und
- Fig. 3
- eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0062] In Fig. 1a) ist dargestellt, wie bei einem Verfahren zur Herstellung eines Lignocellulose
enthaltenden, plattenförmigen Werkstoffs 1, bei dem es sich hier um eine Holzwerkstoffplatte
1 handelt, zunächst ein plattenförmiger Presskörper 2 erzeugt wird, der eine oberseitige
Hauptfläche 2.1, eine unterseitige Hauptfläche 2.2 und mindestens eine seitliche Schmalfläche
2.3, die die Hauptflächen miteinander verbindet, aufweist. Der Presskörper 2 wird
durch Verpressen von mit Bindemittel versehenem Lignocellulose enthaltendem Material
3, beispielsweise Holzspänen, Holzstrands und/oder Holzfasern, unter erhöhtem Druck
und erhöhter Temperatur hergestellt. Das Herstellungsverfahren wird später noch anhand
von Fig. 3 weiter erläutert.
[0063] In Fig. 1a) ist ferner dargestellt, wie ein Kantenstreifen 4, der hier beispielhaft
aus zwei Lagen 4.1 aus Kraftpapier besteht, auf die mindestens eine Schmalfläche 2.3
des plattenförmigen Presskörpers 2 aufgebracht wird. Der Kantenstreifen 4 weist, wie
in Fig. 1a) deutlich zu erkennen ist, eine Rauheit auf, die kleiner als die der Schmalfläche
2.3 ist, auf die der Kantenstreifen 4 aufgebracht wird.
[0064] Fig. 1a) zeigt ferner, dass der Presskörper 2 bereits vor dem Aufbringen des Kantenstreifens
4 mit einer Beschichtung 2.4, beispielsweise mit einem Lack oder einer Folie, versehen
worden ist.
[0065] Fig. 1b) zeigt den Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoff 1 nach
dem Anbringen des Kantenstreifens 4 an die Schmalfläche 2.3, wobei der Kantenstreifen
4 in der Darstellung bereits mit einem optischen Code 5 bedruckt worden ist. Der Code
5 ist entweder vor oder nach dem Aufbringen des Kantenstreifens 4 auf die Schmalfläche
2.3 aufgedruckt worden, beispielsweise mittels eines Tintenstrahl- oder Laserdruckers
(nicht dargestellt). Der optische Code 5 wird nachfolgend noch näher beschrieben.
[0066] Der Kantenstreifen 4 weist eine Dicke d von weniger als 1 mm, hier beispielhaft von
weniger als 0,5 mm, auf. Im Sinne der Erfindung ist damit die Dicke d gemeint, die
der Kantenstreifen 4 vor dem Aufbringen auf die Schmalfläche 2.3 hat. Diese relativ
geringe Dicke d ist dennoch ausreichend, die Poren und Unebenheiten der seitlichen
Schmalfläche 2.3 auszufüllen und dadurch auszugleichen.
[0067] Wie Fig. 1b) zeigt, ist der Kantenstreifen 4 auf der gesamten seitlichen Schmalfläche
2.3 aufgebracht, obwohl es grundsätzlich auch möglich ist, den Kantenstreifen 4 auch
nur auf einen Teil der Schmalfläche 2.3 aufzubringen.
[0068] Wie gesagt ist der Kantenstreifen 4 mit einem optischen Code 5 versehen. Bei dem
optischen Code 5 handelt es sich im in Fig. 1b) dargestellten Beispiel um einen im
Wesentlichen quadratischen zweidimensionalen Code, hier einen Datamatrix-Code. Fig.
2 zeigt einen Kantenstreifen 4, der mit mehreren im Wesentlichen quadratischen Codeabschnitten
5.1, 5.2 und 5.3 bedruckt worden ist, wobei jeder Codeabschnitt auch allein (für sich
genommen) einen vollständigen optischen Code 5 im Sinne der vorliegenden Erfindung
bildet. Bei jedem Codeabschnitt 5.1, 5.2 und 5.3 handelt es sich auch hier um einen
Datamatrix-Code. Jeder dieser Codes 5 bzw. Codeabschnitte 5.1, 5.2 und 5.3 beinhaltet
in verschlüsselter Form den Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoff
betreffende und/oder diesen kennzeichnende Daten, beispielsweise Daten über erfolgte
und/oder bevorstehende Bearbeitungsschritte, Verwendungszwecke etc.
[0069] Wie Fig. 2 zeigt, weist der Kantenstreifen 4 eine Länge l auf, die so gewählt ist,
dass sie höchstens 150% der Länge des optischen Codes 5, der hier aus mehreren Codeabschnitten
5.1, 5.2 und 5.3 besteht, entspricht. Wie Fig. 2 auch zeigt, weist der Kantenstreifen
4 ferner eine Breite b auf, die so gewählt ist, dass sie höchstens 150% der Breite
des optischen Codes 5 entspricht.
[0070] Die einzelnen in Fig. 2 dargestellten Codeabschnitte 5.1, 5.2 und 5.3 enthalten jeweils
in codierter Form Daten über einen speziellen Bearbeitungsschritt, das heißt die Codeabschnitte
5.1, 5.2 und 5.3 sind voneinander verschieden ausgebildet (geformt). Die einzelnen
Codeabschnitte 5.1, 5.2 und 5.3 wurden in zeitlichen Abständen nacheinander auf den
Kantenstreifen 4 aufgebracht, immer nachdem ein bestimmter Bearbeitungsschritt bei
der Bearbeitung des Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoffs 1 abgeschlossen
war.
[0071] Fig. 3 zeigt anhand einer Vorrichtung 9 ein Verfahren zur Herstellung eines Lignocellulose
enthaltenden, plattenförmigen Werkstoffs 1, wie er bereits zuvor beschrieben wurde.
[0072] Zunächst wird Lignocellulose enthaltendes Material 3, hier beispielsweise mit Bindemittel
versehene Holzspäne, Holzstrands und/oder Holzfasern, auf ein Förderband 15 in einer
oder mehreren Schichten aufgestreut. Das aufgestreute Material 3 wird anschließend
einer kontinuierlichen Presseinrichtung 10 zugeführt, die so konfiguriert ist, dass
sie kleinstückiges Material 3, hier mit einem Bindemittel beleimte Holzspäne, -strands
und/oder -fasern 3, unter erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur zu einem plattenförmigen
Presskörper 2 mit einer oberseitigen Hauptfläche 2.1, einer unterseitigen Hauptfläche
2.2 und mindestens einer seitlichen Schmalfläche 2.3 verpresst.
[0073] Die so entstandene Pressplatte 2 wird dann einer Bekantungseinrichtung 11 zugeführt,
die so konfiguriert ist, dass ein Kantenstreifen 4, der hier als Rollenware 6 bereitgestellt
wird, auf die mindestens eine Schmalfläche 2.3 aufgebracht wird. Bei dem Kantenstreifen
4 handelt es sich um einen solchen mit einer Rauheit, die kleiner als die der Schmalfläche
2.3 des plattenförmigen Presskörpers 2 ist.
[0074] Der so bekantete Lignocellulose enthaltende, plattenförmige Werkstoff 1 wird dann
einer Druckeinrichtung 12 zugeführt, die so konfiguriert ist, dass sie den Kantenstreifen
4 mit einem wie zuvor beschriebenen optischen Code 5 bedrucken kann. Grundsätzlich
ist es auch denkbar, dass die Druckeinrichtung 12 mehrere räumlich voneinander beabstandete
Druckköpfe aufweist, die den Kantenstreifen 4 in zeitlichen Abständen an unterschiedlichen
Stellen mit jeweils einem optischen Code 5 oder Codeabschnitt 5.1, 5.2 bzw. 5.3 bedrucken.
[0075] Die Vorrichtung 9 weist außerdem eine Datenverarbeitungsanlage 7 auf, die einen Speicher
(ein Speichermedium) 13 enthält, der so konfiguriert ist, dass er den Lignocellulose
enthaltenden, plattenförmigen Werkstoff 1 betreffende Daten speichern kann.
[0076] Ferner weist die Vorrichtung 9 ein Lesegerät 8 auf, das so konfiguriert ist, dass
es den optischen Code 5 erfassen und zu der Datenverarbeitungsanlage 7 übermitteln
kann. In der Datenverarbeitungsanlage 7 wird der optische Code bzw. werden die vom
Lesegerät 8 übermittelten Signale einem im Speicher 13 abgelegten Datensatz zugeordnet,
wobei die Daten des Datensatzes anschließend an weitere Bearbeitungsstationen (nicht
dargestellt) der Vorrichtung 9 übermittelt werden können, um an diesen Stellen entsprechende
Bearbeitungsschritte durchzuführen.
[0077] Auch können die Daten an ein Anzeigegerät 14 übermittelt werden, das so konfiguriert
ist, dass es die empfangenen, den Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoff
1 betreffenden Daten anzeigen kann. Das Anzeigegerät kann auch ein Smartphone oder
anderes internetfähiges Gerät sein.
1. Verfahren zur Herstellung eines Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoffs
(1), bei dem die folgenden Schritte durchgeführt werden:
- Erzeugen eines plattenförmigen Presskörpers (2) mit einer oberseitigen Hauptfläche
(2.1), einer unterseitigen Hauptfläche (2.2) und mindestens einer seitlichen Schmalfläche
(2.3) durch Verpressen von mit Bindemittel versehenem Lignocellulose enthaltendem
Material (3) unter erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur,
- Bereitstellen eines Materialstreifens in einer Dicke (d) von höchstens 3 mm als
Kantenstreifen (4) enthaltend eine oder mehrere Lagen (4.1) aus harzgetränktem Papier,
ABS, PP, PVC und/oder Melamin, wobei die Rauheit des Kantenstreifens (4) zumindest
auf einer Seite kleiner ist als die der Schmalfläche (2.3), auf die der Kantenstreifen
(4) aufgebracht wird,
- Aufbringen des Kantenstreifens (4), der mit einer Auflösung von mindestens 60 dpi
bedruckbar ist, auf zumindest einen Teil der mindestens einen Schmalfäche (2.3) und
- Bedrucken des Kantenstreifens (4) mit einem optischen Code (5) nach dem Aufbringen
auf die mindestens eine Schmalfläche (2.3), wobei der Code (5) auf den Kantenstreifen
(4) in einer Auflösung von mindestens 60 dpi aufgedruckt wird und in einer Datenverarbeitungsanlage
(7) hinterlegten, den Lignozellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoff (1) betreffenden
Daten entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kantenstreifen (4) in einer Dicke (d) von höchstens 2 mm, bevorzugt höchstens
1 mm, bereitgestellt wird.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Kantenstreifen (4) ein Materialstreifen enthaltend ein laserselektives Additiv,
insbesondere laserselektive Pigmente, bereitgestellt wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rauheit nach Bendtsen höchstens 450 ml/min, bevorzugt höchstens 200 ml/min, besonders
bevorzugt höchstens 100 ml/min, und/oder die Rauheit nach Parker Print Surf höchstens
10 µm, bevorzugt höchstens 5 µm, besonders bevorzugt höchstens 2 µm, und/oder die
Rauheit nach Bekk mindestens 10 s, bevorzugt mindestens 50 s, besonders bevorzugt
mindestens 100 s, beträgt.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der optische Code (5) einmal oder mehrmals jeweils nach einem zeitlichen Abstand,
insbesondere jeweils nach einem Bearbeitungsschritt des Presskörpers (2), um einen
weiteren Codeabschnitt (5.2) (5.3) ergänzt wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der optische Code (5) auf den Kantenstreifen (4) mittels eines berührungslosen Druckverfahrens,
insbesondere mittels eines Tinten- oder Laserdruckverfahrens, aufgebracht wird, und/oder
von einem Lesegerät (8) erfasst und zu der Datenverarbeitungsanlage (7) übermittelt
wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als optischer Code ein Code enthaltend mindestens einen zweidimensionalen und/oder
dreidimensionalen Code, insbesondere mindestens einen Matrixcode, vorzugsweise Datamatrix-Code,
aufgedruckt wird.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Presskörper (2) durch das Verpressen ein plattenförmiger Körper (2) mit einer
Dicke (D) von mindestens 5 mm, bevorzugt mindestens 8 mm, besonders bevorzugt mindestens
10 mm, erzeugt wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Verpressen als Lignocellulose enthaltendes Material (3) Holzspäne, Holzstrands
und/oder Holzfasern verwendet werden.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil des Lignocellulose enthaltenden Materials (3) im Presskörper (2) mindestens
50 Vol.-%, bevorzugt mindestens 75 Vol.-%, besonders bevorzugt mindestens 90 Vol.-%.,
beträgt.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbringen des Kantenstreifens (4) auf den Presskörper (2) vor oder nach einem
Beschichten mindestens einer der Hauptflächen (2.1,2.2) des Presskörpers (2) erfolgt.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Aufbringen des Kantenstreifens (4) auf den Presskörper (2) ein mit dem Kantenstreifen
(4) versehener Teil des Presskörpers (2) an einer Trennstelle abgetrennt wird, wodurch
der Presskörper (2) an der Trennstelle eine neue Schmalfläche erhält, wobei die neue
Schmalfläche des Presskörpers (2) insbesondere beschichtet wird.
13. Vorrichtung (9) zur Herstellung eines Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen
Werkstoffs (1), insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorangehenden
Ansprüche,
- mit einer Presseinrichtung (10), die konfiguriert ist zum Verpressen von kleinstückigem
Material unter erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur und zum Erzeugen einer Pressplatte
(2) mit einer oberseitigen Hauptfläche (2.1), einer unterseitigen Hauptfläche (2.2)
und mindestens einer seitlichen Schmalfläche (2.3),
- mit einer Bekantungseinrichtung (11), die konfiguriert ist zum Aufbringen eines
mit einer Auflösung von mindestens 60 dpi bedruckbaren Kantenstreifens (4) einer Dicke
(d) von höchstens 3 mm auf die mindestens eine Schmalfläche (2.3), der von einem Materialstreifen
gebildet wird enthaltend ein oder mehrere Lagen (4.1) aus harzgetränktem Papier, ABS,
PP, PVC und/oder Melamin, wobei die Rauheit des Kantenstreifens (4) zumindest auf
einer Seite kleiner ist als die der Schmalfläche (2.3), auf die der Kantenstreifen
(4) aufgebracht wird,
- mit einer Druckeinrichtung (12), die konfiguriert ist zum Bedrucken des aufgebrachten
Kantenstreifens (4) mit einem optischen Code (5) in einer Auflösung von mindestens
60 dpi, und
- mit einer Datenverarbeitungsanlage (7), die einen Speicher (13) aufweist, der konfiguriert
ist zum Speichern von den Lignozellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoff (1)
betreffenden Daten.
14. Vorrichtung (9) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (9) ein Lesegerät (8), das konfiguriert ist zum Erfassen des optischen
Codes (5) und Übermitteln des optischen Codes (5) zu der Datenverarbeitungsanlage
(7), und/oder ein Anzeigegerät (14), das konfiguriert ist zum Anzeigen von empfangenen,
den Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoff (1) betreffenden Daten,
aufweist.
15. Verwendung eines Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoffs (1), hergestellt
durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, der einen plattenförmigen Presskörper
(2) mit einer oberseitigen Hauptfläche (2.1), einer unterseitigen Hauptfläche (2.2)
und mindestens einer seitlichen Schmalfläche (2.3) sowie einen auf die mindestens
eine Schmalfläche (2.3) aufgebrachten und mit einem optischen Code (5) in einer Auflösung
von mindestens 60 dpi bedruckten Kantenstreifen (4) aufweist, zur Verarbeitung von
den Lignocellulose enthaltenden, plattenförmigen Werkstoff (1) betreffenden Daten.
1. A method for producing a lignocellulose-containing sheet-type material (1), wherein
the following steps are carried out:
- production of a sheet-type pressed body (2) with a top principal surface (2.1),
a bottom principal surface (2.2) and at least one narrow side surface (2.3) by pressing
lignocellulose-containing material (3) provided with binder under raised pressure
and at raised temperature,
- provision of a material strip in a thickness (d) of at most 3 mm as edge strip (4)
comprising one or more layers (4.1) of resin-impregnated paper, ABS, PP, PVC and /or
melamine, wherein the roughness of the edge strip (4) at least on one side is less
than that of the narrow surface (2.3) onto which the edge strip (4) is applied,
- application of the edge strip (4), which can be printed with a resolution of at
least 60 dpi, on at least a part of the at least one narrow surface (2.3) and
- printing of the edge strip (4) with an optical code (5) after the application on
the at least one narrow surface (2.3), wherein the code (5) is printed on the edge
strip (4) in a resolution of at least 60 dpi and corresponds to data which are stored
in a data processing system (7) and which relate to the lignocellulose-containing
sheet-type material (1).
2. The method according to claim 1, characterised in that the edge strip (4) is provided in a thickness (d) of at most 2 mm, preferably at
most 1 mm.
3. The method according to any one of the preceding claims, characterised in that a material strip containing a laser-selective additive, in particular laser-selective
pigments, is provided as edge strip (4).
4. The method according to any one of the preceding claims, characterised in that the roughness according to Bendtsen amounts to at most 450 ml/min, preferably at
most 200 ml/min, particularly preferably at most 100 ml/min, and/or the roughness
according to Parker Print Surf amounts to at most 10 µm, preferably at most 5 µm,
particularly preferably at most 2 µm, and/or the roughness according to Bekk amounts
to at least 10 s, preferably at least 50 s, particularly preferably at least 100 s.
5. The method according to any one of the preceding claims, characterised in that the optical code (5) is supplemented by a further code segment (5.2) (5.3) once or
repeatedly each time after a time interval, in particular each time after a processing
step of the pressed body (2).
6. The method according to any one of the preceding claims, characterised in that the optical code (5) is applied on the edge strip (4) by means of a contactless printing
process, in particular by means of an inkjet or laser printing process, and/or is
detected by a reading device (8) and transmitted to the data processing system (7).
7. The method according to any one of the preceding claims, characterised in that a code containing at least one two-dimensional and/or three-dimensional code, in
particular at least one matrix code, preferably a data matrix code, is printed as
the optical code.
8. The method according to any one of the preceding claims, characterised in that a sheet-type body (2) with a thickness (D) of at least 5 mm, preferably at least
8 mm, particularly preferably at least 10 mm, is produced as the pressed body (2)
by the pressing.
9. The method according to any one of the preceding claims, characterised in that wood chips, wood strands and/or wood fibres are used as a lignocellulose-containing
material (3) in the pressing.
10. The method according to any one of the preceding claims, characterised in that the proportion of the lignocellulose-containing material (3) in the pressed body
(2) amounts to at least 50 vol. %, preferably at least 75 vol. %, particularly preferably
at least 90 vol. %.
11. The method according to any one of the preceding claims, characterised in that the application of the edge strip (4) on the pressed body (2) takes place before
or after a coating of at least one of the principal surfaces (2.1, 2.2) of the pressed
body (2).
12. The method according to any one of the preceding claims, characterised in that, after the application of the edge strip (4) on the pressed body (2), a part of the
pressed body (2) provided with the edge strip (4) is severed at a severing location,
as a result of which the pressed body (2) acquires a new narrow surface at the severing
location, wherein the new narrow surface of the pressed body (2) is in particular
coated.
13. A device (9) for producing a lignocellulose-containing sheet-type material (1), in
particular for performing a method according to any one of the preceding claims,
- with a pressing device (10), which is configured for the pressing of small-sized
material under raised pressure and at raised temperature and for producing a pressed
body (2) with a top principal surface (2.1), a bottom principal surface (2.2) and
at least one narrow side surface (2.3),
- with an edging device (11), which is configured for applying an edge strip (4) in
a thickness (d) of at most 3 mm, which can be printed with a resolution of at least
60 dpi, onto the at least one narrow surface (2.3), which edge strip (4) is formed
by a material strip comprising one or more layers (4.1) of resin-impregnated paper,
ABS, PP, PVC and/or melamine, wherein the roughness of the edge strip (4) at least
on one side is less than that of the narrow surface (2.3) onto which the edge strip
(4) is applied,
- with a printing device (12), which is configured for printing the applied edge strip
(4) with an optical code (5) in a resolution of at least 60 dpi, and
- with a data processing system (7), which comprises a memory (13) which is configured
for storing data relating to the lignocellulose-containing sheet-type material (1).
14. The device (9) according to claim 13, characterised in that the device (9) comprises a reading device (8) which is configured for detecting the
optical code (5) and transmitting the optical code (5) to the data processing system
(7), and/or a display device (14) which is configured for displaying received data
relating to the lignocellulose-containing sheet-type material (1).
15. Use of a lignocellulose-containing sheet-type material (1), produced by a method according
to any one of claims 1 to 12, which comprises a sheet-type pressed body (2) with a
top principal surface (2.1), a bottom principal surface (2.2) and at least one narrow
side surface (2.3) as well as an edge strip (4) applied on the at least one narrow
surface (2.3) and printed with an optical code (5) in a resolution at of at least
60 dpi, for processing data relating to the lignocellulose-containing sheet-type material
(1).
1. Procédé destiné à fabriquer une matière (1) en forme de panneau, contenant de la lignocellulose,
lors duquel on réalise les étapes suivantes :
- création d'une pièce pressée (2) en forme de panneau, avec une surface principale
(2.1) sur la face supérieure, une surface principale (2.2) sur la face inférieure
et au moins une surface étroite (2.3) latérale par compression d'un matériau (3) contenant
de la lignocellulose munie d'agent liant sous pression élevée et température élevée,
- mise à disposition d'une bande de matériau d'une épaisseur (d) d'au plus 3 mm en
tant que bande de chant (4) contenant une ou plusieurs couches (4.1) de papier imprégné
de résine, d'ABS, de PP, de PVC et/ou de mélamine, au moins sur un côté, la rugosité
de la bande de chant (4) étant inférieure à celle de la surface étroite (2.3) sur
laquelle on applique la bande de chant (4),
- application de la bande de chant (4) qui est imprimable avec une résolution d'au
moins 60 dpi sur au moins une partie de l'au moins une surface étroite (2.3) et
- impression de la bande de chant (4) avec un code optique (5) après l'application
sur l'au moins une surface étroite (2.3), le code (5) étant imprimé sur les bandes
de chant (4)avec une résolution d'au moins 60 dpi et correspondant à des données concernant
la matière (1) en forme de panneau contenant de la lignocellulose sauvegardées dans
un système de traitement de données (7).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'on met à disposition la bande de chant (4) dans une épaisseur (d) d'au plus 2 mm,
de préférence d'au plus 1 mm.
3. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé qu'en tant
que bande de chant (4), on met à disposition une bande de matériau contenant un additif
sélectif laser, notamment des pigments sélectifs laser.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la rugosité selon la méthode Bendsten est d'au plus 450 ml/mn, de préférence d'au
plus 200 ml/mn, de manière particulièrement préférée d'au plus 100 ml/mn, et/ou la
rugosité selon le test de Parker Print est d'au plus 10 µm, de préférence d'au plus
5 µm, de manière particulièrement préférée d'au plus 2 µm et/ou la rugosité selon
le lissé Bekk est d'au moins 10 secondes, de préférence d'au moins 50 secondes, de
manière particulièrement préférée d'au moins 100 secondes.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'on complète le code optique (5) une fois ou plusieurs fois respectivement après un
écart de temps, notamment respectivement après une étape d'usinage de la pièce pressée
(2) avec une partie de code (5.2) (5.3) supplémentaire.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'on applique le code optique (5) sur la bande de chant (4) à l'aide d'un procédé d'impression
sans contact, notamment à l'aide d'un procédé d'impression à jet d'encre ou au laser,
et/ou en ce qu'il est détecté par un lecteur (8) et transmis vers le système de traitement de données
(7).
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'en tant que code optique, on imprime un code contenant au moins un code bidimensionnel
et/ou tridimensionnel, notamment au moins un code matriciel, de préférence un code
de données matriciel.
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'en tant que pièce pressée (2), on crée une pièce (2) en forme de panneau d'une épaisseur
(D) d'au moins 5 mm, de préférence d'au moins 8 mm, de manière particulièrement préférée
d'au moins 10 mm.
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que lors de la compression en tant que matériau (3) contenant de la lignocellulose, on
utilise des copeaux de bois, des fils de bois et/ou des fibres de bois.
10. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la part du matériau (3) contenant de la lignocellulose dans la pièce pressée (2)
est d'au moins 50 % en volume, de préférence d'au moins 75 % en volume, de manière
particulièrement préférée d'au moins 90 % en volume.
11. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'application de la bande de chant (4) sur la pièce pressée (2) s'effectue avant
ou après un revêtement d'au moins l'une des surfaces principales (2.1, 2.2) de la
pièce pressée (2).
12. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'après l'application de la bande de chant (4) sur la pièce pressée (2), on sectionne
sur une zone de sectionnement une partie de la pièce pressée (2) munie de la bande
de chant (4), suite à quoi, il est conféré à la pièce pressée (2) une nouvelle surface
étroite sur la zone de sectionnement, sachant qu'on revêt notamment la nouvelle surface
étroite de la pièce pressée (2).
13. Dispositif (9) destiné à fabriquer une matière (1) en forme de panneau contenant de
la lignocellulose, notamment pour la réalisation d'un procédé selon l'une quelconque
des revendications précédentes,
- avec un système de compression (10) qui est configuré pour comprimer du matériau
en petites pièces sous pression élevée et température élevée et pour créer un panneau
compressé (2) avec une surface principale (2.1) sur sa face supérieure, une surface
principale (2.2) sur sa face inférieure et au moins une surface étroite (2.3) latérale,
- avec un système de placage des chants (11) qui est configuré pour appliquer une
bande de chant (4) imprimable avec une résolution d'au moins 60 dpi d'une épaisseur
(d) d'au plus 3 mm sur l'au moins une surface étroite (2.3) qui est formée d'une bande
de matière contenant une ou plusieurs couches (4.1) de papier imprégné de résine,
d'ABS, de PP, de PVC et/ou de mélamine, au moins sur un côté, la rugosité de la bande
de chant (4) étant inférieure à celle de la surface étroite (2.3) sur laquelle on
applique la bande de chant (4),
- avec un système d'impression (12) qui est configuré pour imprimer la bande de chant
(4) avec un code optique (5), dans une résolution d'au moins 60 dpi et
- avec un système de traitement de données (7) qui comporte une mémoire (13) qui est
configurée pour mémoriser des données concernant la matière (1) en forme de panneau
contenant de la lignocellulose.
14. Dispositif (9) selon la revendication 13, caractérisé en ce que le dispositif (9) comporte un lecteur (8) qui est configuré pour détecter le code
optique (5) et pour transmettre le code optique (5) vers le système de traitement
de données (7) et/ou un afficheur (14) qui est configuré pour afficher des données
réceptionnées concernant la matière (1) en forme de panneau contenant de la lignocellulose.
15. Utilisation d'une matière (1) en forme de panneau contenant de la lignocellulose,
fabriquée par un procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 12, qui comporte
une pièce pressée (2) en forme de panneau, avec une surface principale (2.1) sur sa
face supérieure, une surface principale (2.2) sur sa face inférieure et au moins une
surface étroite (2.3) latérale, ainsi qu'une bande de chant (4) appliquée sur l'au
moins une surface étroite (2.3) et imprimée d'un code optique (5) dans une résolution
d'au moins 60 dpi, pour le traitement de données concernant la matière (1) en forme
de panneau, contenant de la lignocellulose.