[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines lückenlosen Schuppenstroms
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Einrichtung
mit einem Greifer-Förderer und einer Wegfördervorrichtung sowie Mittel zum Transferieren
von durch den Greifer-Förderer zugeführten flächigen Produkteinheiten an die Wegfördervorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 7 zur Ausführung des Verfahrens.
STAND DER TECHNIK
[0002] Bei der Herstellung von Zeitungen, Zeitschriften, Magazinen, Broschüren oder dergleichen
Druckereiprodukten besteht oftmals die Notwendigkeit, grössere Mengen von Druckereiprodukten
einer Zwischenspeicherung zuzuführen. Bei diesen Druckereiprodukten handelt es sich
häufig um Zwischenprodukte, wie Druckbogen, Zeitungsbünde oder komplette Beilagen,
welche nach der Zwischenspeicherung einer weiteren Verarbeitung zugeführt werden.
[0003] Die Notwendigkeit der Zwischenspeicherung kann unterschiedliche Gründe haben. So
kann eine Zwischenspeicherung zum Beispiel notwendig sein, wenn die eine voran geordnete
Verarbeitungseinrichtung mehr Druckereiprodukte verarbeitet und weiterbefördert als
eine nachgeordnete Verarbeitungseinrichtung abnehmen kann, und die Verarbeitungsgeschwindigkeit
der beiden Einrichtungen nicht aufeinander abgestimmt werden kann. Der Zwischenspeicher
dient in diesem Fall als Pufferspeicher. So werden beispielsweise Rotationsdruckmaschinen
aus verfahrenstechnischen sowie verfahrensökonomischen Gründen mit einer vorgegebenen
Geschwindigkeit betrieben. Der Ausstoss an Druckbogen aus der Rotation ist folglich
vorgegeben und kann nicht an die Verarbeitungskapazität der nachfolgenden Einrichtungen
angepasst werden. Demzufolge müssen die Druckbogen bis zur weiteren Verarbeitung einer
Zwischenspeicherung zugeführt werden, wenn die nachfolgenden Verarbeitungseinrichtungen
nicht über genügend Verarbeitungskapazitäten verfügen. Es kann insbesondere aus verfahrensökonomischen
Gründen beabsichtigt sein, die voran geordnete Verarbeitungseinrichtung bewusst mit
einer maximalen Geschwindigkeit zu betreiben, um möglichst schnell Kapazitäten zur
Verarbeitung einer neuen Charge von Druckereiprodukten zu schaffen.
[0004] Ein weiterer Grund für die Zwischenspeicherung kann darin liegen, dass gewisse Teile
eines herzustellenden Druckereiproduktes, wie z. B. Zeitung, vorab produziert und
bis zur Fertigstellung des Druckereiproduktes als Zwischenprodukt Zwischengespeichert
werden. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn das Druckereiprodukt tagesaktuelle
Teile beinhaltet, welche erst kurz vor Fertigstellung des Druckereiproduktes produziert
werden. Die tagesaktuellen Teile werden dann mit den aus dem Zwischenspeicher zugeführten
Produktteilen zum fertigen Druckereiprodukt zusammengeführt.
[0005] Eine bekannte Art der Zwischenspeicherung ist das Aufwickeln von in einer Schuppenformation
kontinuierlich zugeführten Druckereiprodukten, zusammen mit einem unter Zugspannung
stehenden Wickelband zu einem Produktwickel. Der Produktwickel kann z. B. auf einem
Wickelkern aufgewickelt sein.
[0006] Der Produktwickel weist im Hinblick auf eine funktionssichere Handhabung und Platz
sparende Lagerung wesentliche Vorteile gegenüber anderen Arten der Zwischenspeicherung
auf. Die Weiterverarbeitung der Druckereiprodukte erfolgt durch Abwickeln der Produkte
als Schuppenstrom vom Produktwickel. So beschreiben zum Beispiel die
DE-A-42 21 911, die
DE-A-3532403 und die
DE-C-34 25 673 Vorrichtungen und Verfahren zum Speichern von Druckereiprodukten in Schuppenformation
auf einem Wickel.
[0007] Je nachdem, in welcher Art die Druckereiprodukte der Wickeleinrichtung zugeführt
werden, müssen diese vor dem Aufwickeln an einer Transfereinrichtung noch in eine
Schuppenformation überführt werden. So können die Druckereiprodukte beispielsweise
mittels eines Greifer-Förderers von einzelnen Greifer gehalten der Wickeleinrichtung
zugeführt werden. An einer Transfereinrichtung werden die Druckereiprodukte von den
Greifern freigegeben und in Schuppenformation auf ein Förderband abgelegt. Der Schuppenstrom
wird über das Förderband weggeführt und einer Wickelstation zugeführt.
[0008] Es ist grundsätzlich bekannt, von einem Greifer-Förderer einzeln zugeführte Druckereiprodukte
an einer Transfereinrichtung in Schuppenformation einem Bandförderer zu übergeben.
So beschreibt beispielsweise die
DE-C-29 11 350 eine Einrichtung und ein Verfahren zur Übergabe von einzelnen, mittels Greifern eines
Greifer-Förderers zugeführten Druckereiprodukte an einen Bandförderer unter Ausbildung
einer Schuppenformation. Hierzu werden die Druckereiprodukte mit ihren freien Produktkanten
voran dem Bandförderer zugeführt und in Förderrichtung versetzt auf das vorangehend
abgegebene Druckereiprodukt aufgelegt. Das noch gehaltene Druckereiprodukt nimmt bei
diesem Schritt eine gegenüber der Vertikalen geneigte Orientierung ein, wobei die
freie Produktkante vorlaufend ausgerichtet ist. Der Greifer wird nun geöffnet und
die bislang gehaltene Produktkante freigegeben, so dass das Druckereiprodukt auf dem
Bandförderer zu liegen kommt. Durch das versetzte Ablegen der Druckereiprodukte wird
eine Schuppenformation erstellt. Das Öffnen der Greifer geschieht in bekannter Weise
über ein Auslöseorgan, welches z. B. ein über eine Steuerung bedienbarer Auslöseapparat
oder eine mechanische Steuerkulisse sein kann.
[0009] Die Publikationsschrift
EP-A-1 340 704 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Wandung eines Stromes von mittels
Greifern gehaltenen, flachen Gegenständen in einen Schuppenstrom mit wählbarer Anordnung
der Gegenstände zum Ausbilden eines Kreuzstapels.
[0010] Die Publikationsschrift
EP-A-1 277 685 beschreibt ebenfalls ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Wandung eines Stromes
von mittels Greifern gehaltenen, flachen Gegenständen in einen Strom von schuppenförmig
angeordneten und über Schuppenstromlücken voneinander beabstandeten Gruppen von Gegenstände.
Die Gruppen von Gegenständen können zur Ausbildung von Kreuzstapeln unterschiedlich
ausgerichtet werden.
[0011] Die Publikationsschrift
EP-A-1 128 334 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Zwischenspeichern von in Schuppenformation
anfallenden Druckprodukten. Druckprodukte, welche mittels eines Greiferförderers zugeführt
werden, können über zwei Auslöseeinrichtungen unterschiedlichen Wegfördereinnchtungen
übergeben werden.
[0012] Um nun einen störungsfreien Aufwickelvorgang sowie einen ebenso störungsfreien Abwickelvorgang
und eine unbehinderte Weiterverarbeitung der von einem Produktwickel abgewickelten
und einer Wegfördereinrichtung zugeführten Druckereiprodukte zu gewährleisten, muss
der Wickeleinrichtung ein kontinuierlicher, lückenloser Schuppenstrom von Produkten
zugeführt werden.
[0013] Es ist jedoch eine Tatsache, dass der zufördernde Greifer-Förderer oftmals keinen
lückenlosen Produktstrom zuführen kann. So fallen beispielsweise immer einzelne Produkte
an, welche aus Qualitätsgründen aus dem Produktstrom ausgeschleust werden müssen,
so dass entsprechende Lücken entstehen. Ferner werden auch Lücken generiert, wenn
Probexemplare zur Überprüfung dem Produktstrom entnommen werden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0014] Es ist daher Aufgabe vorliegender Erfindung, eine Einrichtung vorzuschlagen, mittels
welcher trotz Lücken in einem Produktstrom aus einzeln zugeführten, flächigen Produkteinheiten
ein lückenloser Schuppenstrom erzeugt werden kann.
[0015] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Verfahrensanspruchs 1 und
des unabhängigen Vorrichtungsanspruchs 7 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sowie
bevorzugte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor. Dabei sind
Merkmale der Verfahrensansprüche sinngemäss mit den Vorrichtungsansprüchen kombinierbar
und umgekehrt.
[0016] Die Vorrichtung zeichnet sich nun dadurch aus, dass dem Greifer-Förderer im Transferbereich
wenigstens zwei, vorzugsweise wenigstens drei, in Förderrichtung hintereinander in
Serie und voneinander beabstandet angeordnete sowie einzeln ansteuerbare Produktfreigabevorrichtungen
zum individuellen Freigeben der flächigen Produkteinheiten, insbesondere zum individuellen
Öffnen der Greifer, zugeordnet sind. Gemäss einer ersten bevorzugten Ausführung der
Erfindung umfasst die Einrichtung genau zwei Produktfreigabevorrichtungen und gemäss
einer zweiten besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Einrichtung genau
drei Produktfreigabevorrichtungen, welche in der beschriebenen Art im Transferbereich
angeordnet sind. Die in Förderrichtung betrachtet zuerst angeordnete Produktfreigabevorrichtung
im Transferbereich wird nachfolgend als erste Produktfreigabevorrichtung bezeichnet.
Auf die Bedeutung der Anzahl eingesetzter Produktfreigabevorrichtungen wird im Zusammenhang
mit dem Verfahrensablauf näher eingegangen.
[0017] Unter dem Begriff "Greifer" sollen im weitesten Sinne Förderelemente verstanden werden,
welche in der Lage sind, die flächigen Produkteinheiten in einem Kantenbereich klemmend
zu halten. Hierzu zählen auch Klammern. Die Förderelemente können einteilig oder mehrteilig
ausgebildet sein. Die Greifer sind jedoch bevorzugt Förderelemente mit einem ersten
Greiferschenkel und einem relativ zum ersten Greiferschenkel über eine Schwenkachse
oder einen elastischen Abschnitt beweglichen zweiten Greiferschenkel. Die beiden Schenkel
sind bevorzugt über eine Schwenkachse relativ zueinander zwischen einer offenen und
geschlossenen, klemmenden Position beweglich. Die Greifer sind bevorzugt mit einer
Förderkette verbunden und werden über diese entlang einer Förderbahn geführt. Es ist
jedoch auch denkbar, dass die Greifer an einzelnen, vorzugsweise nicht miteinander
verbundenen Förderwagen befestigt sind und entlang einer Förderbahn geführt werden.
[0018] Unter dem Begriff "Produktfreigabevorrichtung" soll eine Einrichtung verstanden werden,
welche in der Lage ist, die von den Greifern klemmend gehaltenen Produkteinheiten
aus der klemmenden Halterung freizugeben. Dies geschieht vorzugsweise durch Öffnen
der Greifer mittels der Produktfreigabevorrichtung, welche in diesem Fall z. B. eine
im Stand der Technik bekannte Auslösevorrichtung bzw. ein Auslöseapparat sein kann.
Ein solcher Auslöseapparat ist beispielsweise in der zum Anmeldezeitpunkt noch nicht
publizierten Schweizer Patentanmeldung Nr.
2010 0716/10 beschrieben.
[0019] Der Abstand zwischen zwei benachbarten Produktfreigabevorrichtungen ist zweckmässig
so gewählt, dass zwischen den benachbarten Produktfreigabevorrichtungen eine Mehrzahl
von Fördertakten des Greifer-Förderers vorliegen. Ein Fördertakt wird durch jeweils
einen Greifer ausgebildet.
[0020] Ein Fördertakt kann eine Produkteinheit aufnehmen. Diese Produkteinheit ist bevorzugt
ein einzelnes, durch den Greifer gehaltenes Produkt. Die Produkteinheit kann jedoch
auch zwei oder mehr als zwei gleiche oder unterschiedliche Produkte umfassen. In diesem
Fall fasst der Greifer mehrere Produkte. Sämtliche oder einzelne Produkte der Produkteinheiten
sind bevorzugt, flächige und flexible, also biegsame Produkte. Diese können insbesondere
Druckereiprodukte, wie Bögen, Zeitungen, Zeitschriften, Magazine, Broschüren, Prospekte
sein. Bei den Druckereiprodukten kann es sich ferner um fertige Druckereierzeugnisse,
um Beilagen oder um Teilprodukte von Zeitungen, Zeitschriften, Magazine, Broschüren,
Prospekte oder Büchern handeln.
[0021] Während des Betriebs der Einrichtung ist auf dem Streckenabschnitt zwischen zwei
Produktfreigabevorrichtungen jeweils eine Mehrzahl von an einer Transportkette geführten
Greifer angeordnet. Zwischen der ersten und letzten Produktfreigabevorrichtung in
Förderrichtung betrachtet können 30 bis 80 Takte, bzw. Greifer liegen. Dies entspricht
einer Distanz von 3 bis 8 m.
[0022] Der Transferbereich der Einrichtung definiert jenen Bereich, in welchem der Greifer-Förderer
und die Wegfördervorrichtung zusammentreffen, und in welchem die Übergabe der Produkteinheiten
vom Greifer-Förderer auf die Wegfördervorrichtung stattfindet.
[0023] Die Einrichtung mit der erfindungsgemässen Funktion zum Schliessen oder Erzeugen
von Lücken ist vorzugsweise so ausgelegt, dass die Produkte im Transferbereich einer
gemeinsamen Wegfördereinrichtung übergeben werden. Die Produktfreigabevorrichtung
übergeben demzufolge die Produkte vorzugsweise einer gemeinsamen Wegfördereinrichtung.
Die Einrichtung enthält also im Transferbereich eine, vorzugsweise ausschliesslich
eine Wegfördereinrichtung, welche von mehreren Produktfreigabevorrichtungen bedient
wird.
[0024] Die Förderrichtungen bzw. Förderbahnen des Greifer-Förderers und der Wegfördervorrichtung
sind im Transferbereich im Wesentlichen gleichgerichtet. Die Förderrichtungen bzw.
Förderbahnen des Greifer-Förderers und der Wegfördervorrichtung verlaufen im Transferbereich
bevorzugt parallel zueinander. Ferner verläuft die Förderbahn des Greifer-Förderers
und der Wegförderrichtung im Transferbereich bevorzugt über eine gerade Strecke. Die
gerade Strecke ist vorteilhaft horizontal ausgerichtet. Sie kann jedoch auch geneigt
sein.
[0025] Die Wegfördervorrichtung ist bevorzugt ein Bandförderer mit einem Förderband, auf
welchem die vom Greifer-Förderer freigegebenen Produkteinheiten in Schuppenformation
abgelegt werden. Das Förderband kann eine Scharnierbandkette, eine Modulbandkette
oder ein Fördergurt sein.
[0026] Der Wegfördervornchtung kann ferner eine Unterdruckvorrichtung zugeordnet sein, welche
an einer oder mehreren Stellen oder Bereichen entlang eines gasdurchlässigen Förderbandes
und unterhalb desselbigen einen Unterdruck erzeugen, so dass die Produkteinheiten
mittels des dadurch erzeugten Saugzuges zusätzlich auf dem Förderband gehalten und
gegen ein Verrutschen gesichert werden. Dies geschieht indem Umgebungsluft durch das
gasdurchlässige Förderband angesaugt wird.
[0027] Der Greifer-Förderer ist im Transferbereich mit Bezug auf die Schwerkraft vorzugsweise
über bzw. oberhalb der Wegfördervorrichtung angeordnet, so dass die hängend geführten
Produkteinheiten mit ihrer freien Produktkante zur Wegfördervorrichtung weisen. Der
Greifer-Förderer und die Wegfördervorrichtung und insbesondere deren Förderbahnen
sind im Transferbereich bevorzugt derart relativ zueinander angeordnet und voneinander
beabstandet, dass die durch die Greifer gehaltenen Produkteinheiten im Transferbereich
mit ihren freien Produktkanten der Wegfördervorrichtung, insbesondere dem Förderband
eines Bandförderers, auf- bzw. anliegen und die freien Kanten der Produkteinheiten
im Transferbereich gegenüber den durch die Greifer gehaltenen Produktkanten jeweils
nachlaufend sind.
[0028] Zur Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens enthält die Einrichtung zweckmässig
eine Steuerungseinheit, mittels welcher unter anderem die Produktfreigabevorrichtungen
zum Freigeben der Produkteinheiten, insbesondere zum Öffnen der Greifer, individuell
angesteuert werden können. Ferner enthält die Einrichtung zur Ausführung des erfindungsgemässen
Verfahrens bevorzugt auch eine Sensorvorrichtung, mittels welcher leere Greifer und
somit Produkt-Lücken, insbesondere deren Grösse und Lageposition, erfasst werden können.
Die Sensorvorrichtung ist hierzu zweckmässig am Greifer-Förderer und, in Förderrichtung
betrachtet, vor der ersten Produktfreigabevorrichtung angeordnet. Die Sensorvorrichtung
kann zum Beispiel einen Sensorarm aufweisen, welcher durch die vorbei geführten Produkte
ausgelenkt wird, wobei die Auslenkung des Sensorarmes einen entsprechenden Zählimpuls
auslöst. die Sensorvorrichtung kann auch eine opto-elektronische Einrichtung sein,
wie sie z. B. in der
WO 2008/119192 beschrieben ist.
[0029] Das erfindungsgemässe
Verfahren zur Erzeugung eines lückenlosen Schuppenstromes mittels der oben beschriebenen Einrichtung
enthält die bekannten Schritte:
- Zufördern einer lückenlosen Sequenz von flächigen Produkteinheiten mittels Greifer-Förderers
zum Transferbereich;
- Freigeben der Produkteinheiten an der ersten Produktfreigabevorrichtung, insbesondere
durch Öffnen der die Produkteinheiten haltenden Greifer;
- Übergeben der freigegebenen Produkteinheiten an die Wegfördervorrichtung unter Ausbildung
einer Schuppenformation.
[0030] Das Verfahren zeichnet sich erfindungsgemäss durch die weiteren Schritte aus:
- Ermitteln einer Produkt-Lücke am Greifer-Förderer, welche an die lückenlose Produkt-Sequenz
anschliesst, wobei die Ermittlung in Förderrichtung betrachtet bevorzugt vor dem Transferbereich
erfolgt;
- Freigeben der letzten Produkteinheit der lückenlosen Produkt-Sequenz an der ersten
Produktfreigabevorrichtung;
- Herabsetzen der Wegfördergeschwindigkeit an der Wegfördervorrichtung von einer regulären
Wegfördergeschwindigkeit auf eine tiefere, temporäre Wegfördergeschwindigkeit;
- Zufördern von auf die Produkt-Lücke folgenden flächigen Produkteinheiten einer nachfolgenden
Produkt-Sequenz in den Transferbereich und Weiterfördern der Produkteinheiten vorbei
an der ersten Produktfreigabevorrichtung zu einer in Förderrichtung nachgeordneten,
weiteren Produktfreigabevorrichtung;
- Erhöhung der Wegfördergeschwindigkeit, derart, dass mit dem Aufschliessen der ersten,
durch den Greifer-Förderer zugeführten Produkteinheit der nachfolgenden Produkt-Sequenz
zur letzten, an die Wegfördervorrichtung abgegebenen Produkteinheit der vorangehenden
Produkt-Sequenz wieder die reguläre Wegfördergeschwindigkeit erreicht ist;
- Freigeben von unmittelbar an die Produkt-Lücke anschliessenden Produkteinheiten der
nachfolgenden Produkt-Sequenz an der nachgeordneten, weiteren Produktfreigabevorrichtung
und Übergeben der freigegebenen Produkteinheiten an die Wegfördervorrichtung unter
Ausbildung einer Schuppenformation;
- Freigeben der die erste Produktfreigabevorrichtung passierenden Produkteinheiten der
nachfolgenden Produkt-Sequenz durch die erste Produktfreigabevorrichtung frühestens
bei Wiedererreichen der regulären Wegfördergeschwindigkeit, und Übergeben der freigegebenen
Produkteinheiten an die Wegfördervorrichtung unter Ausbildung einer Schuppenformation.
[0031] Unter "reguläre Wegfördergeschwindigkeit" ist jene Fördergeschwindigkeit zu verstehen,
mit welcher die Wegfördervorrichtung unter normalen Förderbedingungen, d.h. wenn keine
Produkt-Lücken geschlossen werden müssen, betrieben wird. Die reguläre Wegfördergeschwindigkeit
ist mit der Zufördergeschwindigkeit des Greifer-Förderers synchronisiert. Sie kann
daher auch als "Synchrongeschwindigkeit" bezeichnet werden. Die reguläre Wegfördergeschwindigkeit
kann z. B. der Zufördergeschwindigkeit entsprechen oder geringfügig unterhalb oder
oberhalb der Zufördergeschwindigkeit liegen. Die reguläre Wegfördergeschwindigkeit
beträgt bevorzugt zwischen 90 und 100%, bevorzugt 95% der Zufördergeschwindigkeit
des Greifer-Förderers, d.h. der Greiferkette. In jedem Fall ist die Wegfördergeschwindigkeit
derart mit der Zufördergeschwindigkeit synchronisiert, dass beide Förderer unter normalen
Förderbedingungen unter Ausbildung eines gleichmässigen Schuppenstromes und vorzugsweise
mit konstanter Geschwindigkeit betrieben werden können.
[0032] Die temporäre Wegfördergeschwindigkeit ist gegenüber der Zufördergeschwindigkeit
nicht synchronisiert und kann daher auch als "Asynchrongeschwindigkeit" und die Zeitdauer,
über welche mit einer temporären Wegfördergeschwindigkeit gefahren wird, als "Asynchronphase"
bezeichnet werden. Das Geschwindigkeitsprofil der temporären Wegfördergeschwindigkeit
ist so gewählt, dass die Produkteinheit der nachfolgenden Produkt-Sequenz vor oder
mit Erreichen der nachgeordneten, weiteren Produktfreigabevorrichtung lückenlos zur
letzten auf der Wegfördervorrichtung in Schuppenform abgegebenen Produkteinheit der
voran gehenden Produkt-Sequenz aufschliesst. Während dieser Asynchronphase werden
bevorzugt keine Produkte an die Wegfördereinrichtung abgegeben.
[0033] Das Geschwindigkeitsprofil, welches den Verlauf der temporären Wegfördergeschwindigkeit
wiedergibt, setzt sich bevorzugt aus einer Verzögerungsphase, in welcher das Fördermittel
abgebremst bzw. verzögert wird, sowie einer Beschleunigungsphase, in welcher das Fördermittel
beschleunigt wird, zusammen. Das Geschwindigkeitsprofil in der Verzögerungsphase und/oder
der Beschleunigungsphase kann einer Geschwindigkeitsrampe entsprechen. Die Verzögerungsphase
kann nahtlos in die Beschleunigungsphase übergehen. Das Geschwindigkeitsprofil ist
in diesem Fall z. B. dreiecksförmig.
[0034] Das Geschwindigkeitsprofil kann auch eine zwischen der Verzögerungs- und Beschleunigungsphase
liegende Zwischenphase aufweisen, in welcher vorzugsweise eine konstante, jedoch gegenüber
der regulären Wegfördergeschwindigkeit tiefere Geschwindigkeit vorliegt. Das Geschwindigkeitsprofil
ist in diesem Fall z. B. trapezförmig. Die tiefste Geschwindigkeit bzw. die Geschwindigkeit
der Zwischenphase kann 60 bis 80%, insbesondere 70% der regulären Wegfördergeschwindigkeit
betragen. Das Geschwindigkeitsprofil der temporären Wegfördergeschwindigkeit lässt
sich mittels der Steuerungseinheit unter anderem durch die Wahl der Rampensteilheit
bzw. durch Festlegen des Geschwindigkeitsverlaufs in der Verzögerungs- und Beschleunigungsphase
und ggf. in der Zwischenphase sowie durch die absoluten Geschwindigkeitswerte variabel
berechnen.
[0035] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Wegfördereinrichtung während der Lückenschliessung
über einen bestimmten Zeitabschnitt angehalten wird. Dies kann insbesondere dann zutreffen,
wenn grössere Produkt-Lücken geschlossen werden müssen. In diesem Fall ist die Wegfördergeschwindigkeit
z. B. in einer Zwischenphase gleich Null. In diesem Zusammenhang sei explizit betont,
dass das Geschwindigkeitsprofil der "temporären Wegfördergeschwindigkeit" auch Abschnitte
beinhalten kann, in welchen die Fördergeschwindigkeit der Wegfördereinrichtung gleich
Null ist. Es ist sogar denkbar, dass das Geschwindigkeitsprofil der "temporären Wegfördergeschwindigkeit"
auch Abschnitte beinhaltet, in welchen die Fördergeschwindigkeit der Wegfördereinrichtung
negativ ist. Das heisst, die Wegfördereinrichtung wir rückwärts laufend betrieben.
Das Geschwindigkeitsprofil ist jedoch, insbesondere bei vergleichsweise kleinen Produkt-Lücken,
bevorzugt so ausgelegt, dass die tiefste Wegfördergeschwindigkeit grösser Null ist.
[0036] Eine Produkt-Sequenz kann ein oder mehrere Produkt-Takte umfassen. Gleichermassen
kann eine Produkt-Lücke ein oder mehrere Leer-Takte bzw. leere Greifer in Folge in
einem getakteten Produktstrom sein. Ein einzelner Takt kann z. B. einem Förderweg
von ca. 100 mm und ein doppelter Takt somit einem Förderweg von ca. 200 mm entsprechen.
Läuft nun eine Produkt-Lücke mit einer einzigen fehlenden Produkteinheit in den Transferbereich
ein, so muss die Wegfördereinrichtung zur Lückenschliessung einen Förderweg von ca.
100 mm kompensieren bzw. "vernichten". Dies geschieht durch eine während der Asynchronphase
reduzierte Wegfördergeschwindigkeit.
[0037] Die Ermittlung der Produkt-Lücke am Greifer-Förderer kann, wie bereits erwähnt, über
eine dem Transferbereich voran geordnete Sensoreinrichtung geschehen. Es ist jedoch
auch möglich, dass die Produkt-Lücken bereits an jener Einrichtung ermittelt werden,
an welcher diese generiert werden. Dies kann z. B. geschehen, indem der Vorgang der
Produktaufnahme durch die Greifer oder der Vorgang der Produktentnahme, z. B. an einer
Ausschleusstation, überwacht wird. Hierzu können entsprechende, im Stand der Technik
an sich bekannte, Erfassungsmittel vorgesehen sein. Die Steuerungseinheit erhält die
entsprechenden Informationen von den genannten Einrichtungen. Zur Ermittlung der Produkt-Lücke
gehört die Erfassung der Lageposition der Produkt-Lücke bzw. des leeren Taktes zu
einem bestimmten Zeitpunkt in der Fördervorrichtung sowie deren Grösse, bzw. die Anzahl
leerer Takte, im getakteten Produktstrom. Ferner beinhaltet der genannte Vorgang bevorzugt
auch die Erfassung der Lage-Position der Produkt-Lücke und deren Grösse im Taktabbild
der Steuerungseinrichtung. Erst wenn die Produkt-Lücke und ihre Grösse im Taktabbild
der Steuerungseinrichtung wiedergegeben werden, kann deren Position in der Fördervorrichtung
durch die Steuerungseinrichtung zu einem beliebigen Zeitpunkt in der Zukunft bestimmt
werden.
[0038] Da der Produktstrom am Greifer-Förderer getaktet ist, kann die Lageposition der einzelnen
Greifer und somit der einzelnen Produkteinheiten bzw. der Produkt-Lücke zu einem bestimmten
Zeitpunkt durch die Steuerungseinheit berechnet werden. D.h., sobald eine Produkt-Lücke
ermittelt worden ist, ist die Steuerungseinheit in der Lage, die Lageposition der
letzten Produkteinheit einer vorangehenden Produkt-Sequenz sowie die Lageposition
der ersten Produkteinheit einer nachfolgenden Produkt-Sequenz zu einem bestimmten
Zeitpunkt zu errechnen. Entsprechend können dann die Produktfreigabevorrichtungen
zum richtigen Zeitpunkt betätigt werden.
[0039] Die die erste Produktfreigabevorrichtung passierenden bzw. erreichenden Produkteinheiten
der nachfolgenden Produkt-Sequenz werden bevorzugt ab dem Zeitpunkt, an welchem die
erste, durch den Greifer-Förderer zugeführte Produkteinheit der nachfolgenden Produkt-Sequenz
zur letzten, an die Wegfördervorrichtung abgegebenen Produkteinheit der vorangehenden
Produkt-Sequenz aufgeschlossen hat, wieder an der ersten Produktfreigabevorrichtung
freigegeben. Selbstverständlich kann dies auch noch nach diesem Zeitpunkt geschehen.
[0040] Unter dem Ausdruck "zur Produkteinheit aufschliessen" soll insbesondere gemeint sein,
dass die erste, durch den Greifer-Förderer zugeführte Produkteinheit der nachfolgenden
Produkt-Sequenz auf der Höhe der letzten, an die Wegfördervorrichtung abgegebenen
Produkteinheit der vorangehenden Produkt-Sequenz angekommen ist oder eine zu dieser
letzten Produkteinheit etwas zurückversetzte Position für die nahtlos anschliessende
Schuppenbildung erreicht hat.
[0041] Jene Produkteinheiten, welche die erste Produktfreigabevorrichtung zu diesem Zeitpunkt
bereits passiert haben, werden noch durch die nachgeordnete, weitere Produktfreigabevorrichtung
freigegeben. Dies führt dazu, dass an der ersten Produktfreigabevorrichtung die Ausbildung
einer Schuppenformation auf der Wegfördervorrichtung initiiert wird, während voraus
laufende Produkteinheiten bis Erreichen der nachgeordneten Produktfreigabevorrichtung
noch durch die Greifer gehalten werden. Dadurch entsteht eine transiente, durch den
Greifer-Förderer gehaltene Produkt-Sequenz, welche zwischen zwei Sequenzen einer Schuppenformation
an der Wegfördervorrichtung angeordnet ist. Damit die zwischen diesen beiden Produktfreigabevorrichtungen
noch an den Greifern geführten Produkteinheiten unbehindert in die sich bildende kontinuierliche
Schuppenformation eingebunden werden können, liegen die durch die Greifer gehaltenen
Produkteinheiten im Transferbereich mit ihren freien Produktkanten bevorzugt der Wegfördervornchtung,
insbesondere dem Förderband eines Bandförderers auf. Die freien Kanten dieser Produkteinheiten
sind im Transferbereich überdies gegenüber den durch die Greifer gehaltenen, gegenüber
liegenden Produktkanten bevorzugt nachlaufend.
[0042] Die Wegfördervorrichtung erreicht zweckmässig spätestens zum Zeitpunkt der Freigabe
bzw. Abgabe der ersten Produkteinheit der nachfolgenden Produkt-Sequenz an der nachgeordneten,
weiteren Produktfreigabevorrichtung wieder die reguläre Wegfördergeschwindigkeit.
Es ist jedoch auch möglich und durchaus erwünscht, dass die Wegfördervorrichtung die
reguläre Wegfördergeschwindigkeit vor dem Zeitpunkt der Freigabe bzw. Abgabe der ersten
Produkteinheit der nachfolgenden Produkt-Sequenz an der nachgeordneten, weiteren Produktfreigabevorrichtung
wieder erreicht.
[0043] In einer bevorzugten Ausführung des Verfahrens werden spätestens ab dem Zeitpunkt
der Abgabe der ersten Produkteinheit der nachfolgenden Sequenz an der nachgeordneten,
weiteren Produktfreigabevorrichtung, die ab diesem Zeitpunkt die erste Produktfreigabevorrichtung
passierenden nachfolgenden Produkteinheit der zweiten Produkt-Sequenz wieder an der
ersten Produktfreigabevorrichtung freigeben und an die Wegfördervorrichtung abgegeben,
insbesondere durch Öffnen der entsprechenden Greifer an der ersten Produktfreigabevorrichtung.
[0044] Die die erste Produktfreigabevorrichtung passierenden Produkteinheiten werden insbesondere
ab dem Zeitpunkt des Wiedererreichens der regulären Wegfördergeschwindigkeit im Anschluss
an eine temporäre Wegfördergeschwindigkeit wieder an der ersten Produktfreigabevorrichtung
frei- bzw. abgegeben, insbesondere durch Öffnen der dazugehörigen Greifer. Jene Produkteinheiten,
welche die erste Produktfreigabevorrichtung zu diesem Zeitpunkt bereits passiert haben,
werden noch durch die nachgeordnete, weitere Produktfreigabevorrichtung frei- bzw.
abgegeben.
[0045] Die erfindungsgemässe Einrichtung sowie das dazugehörige Verfahren können allgemein
Verwendung in Bereichen der Fördertechnik finden, wo einzeln zugeführte, flächige
Produkteinheiten in einen lückenlosen Schuppenstrom überführt werden sollen. Das Anwendungsgebiet
kann auch ausserhalb der Verarbeitung von Druckereierzeugnissen liegen. Besonders
bevorzugt werden die erfindungsgemässe Einrichtung und das dazugehörige Verfahren
im Zusammenhang mit einer Wickeleinrichtung, wie sie zum Beispiel in der Abhandlung
zum Stand der Technik sowie im nachfolgenden Ausführungsbeispiel beschrieben ist,
eingesetzt. Die erfindungsgemässe Einrichtung kann also in einer bevorzugten Anwendung
auch eine Wickeleinrichtung zum Erstellen von Produktwickeln enthalten. Die Wegfördervorrichtung
übt hierbei die Funktion als Zuförderer für die Wickeleinrichtung aus. Die Produkteinheiten
werden hierbei durch die Wegfördervorrichtung in Form eines lückenlosen Schuppenstromes
der Wickeleinrichtung zugeführt.
[0046] Die Wegfördervorrichtung und die daran anschliessenden Förder- und Verarbeitungsvorrichtungen,
wie ein Bandfördersystem und Wickelstationen der Wickeleinrichtung sind steuerungstechnisch
bevorzugt miteinander verbunden. So werden beispielsweise die Geschwindigkeit der
Wegfördervornchtung, eines anschliessenden Bandfördersystems und die Aufwickelgeschwindigkeit
des Wickels vorzugsweise aufeinander abgestimmt bzw. miteinander synchronisiert. Das
heisst, ein Abbremsen bzw. Beschleunigen der Wegfördereinrichtung führt auch zu einem
Abbremsen bzw. Beschleunigen des Bandförderers und der Wickeldrehung an der Wickelstation.
Dadurch wird ein gleichmässiger Produktfluss entlang des Förderweges gewährleistet.
Da der Wickel, bedingt durch sein vergleichsweise hohes Gewicht, relativ träge auf
Änderungen der Wickelgeschwindigkeit reagiert, sollten die Beschleunigungen sanft
verlaufen, z. B. in Form von relativ flachen Geschwindigkeitsrampen.
[0047] Ein grosser Vorteil vorliegender Erfindung liegt darin, dass die Fördergeschwindigkeit
des Greifer-Förderers unabhängig von den Produkt-Lücken, welche in den Transferbereich
einlaufen, gesteuert werden kann. D.h., dank dem erfindungsgemässen Verfahren kann
ein lückenloser Schuppenstrom trotz Produkt-Lücken erzeugt werden, ohne dass die Fördergeschwindigkeit
des Greifer-Förderers angepasst werden muss. So kann der Greifer-Förderer auch bei
Auftreten von Produkt-Lücken mit gleich bleibender Fördergeschwindigkeit betrieben
werden. Dieser Aspekt ist wichtig, da die Fördergeschwindigkeit des Greifer-Förderers
durch die Verarbeitungsgeschwindigkeit von voran geordneten Verarbeitungseinrichtungen,
wie die Rotation, vorgegeben wird und daher nicht beliebig geändert werden kann.
[0048] Die erfindungsgemässe Vorrichtung bietet noch einen weiteren Vorteil. Sie ist nämlich
auch geeignet, um auf der Wegfördervorrichtung einen Schuppenstrom mit Lücken oder
- in anderen Worten ausgedrückt - mehrere sequentiell aufeinander folgende, durch
Lücken voneinander beabstandete Schuppenströme auszubilden. Die Steuerungseinrichtung
der erfindungsgemässen Vorrichtung ist entsprechend für die Ausführung des weiter
unten beschriebenen Lückenbildungsverfahrens ausgelegt. Lücke heisst in diesem Zusammenhang,
das zwischen einer letzten Produkteinheit einer vorlaufenden Schuppenformation und
einer ersten Produkteinheit einer nachfolgenden Schuppenformation ein Abstand ausgebildet
wird, in dessen Bereich sich keine Produkteinheiten überlagern.
[0049] Wird beispielsweise bei einer Wickeleinrichtung die Erstellung eines Produktwickels
an einer ersten Wickelstation abgeschlossen, weil z. B. der Produktwickel seine Sollgrösse
erreicht hat, so muss der Schuppenstrom auf eine zweite Wickelstation umgeleitet werden,
in welcher z. B. mit der Wicklung eines neuen Produktwickels begonnen wird.
[0050] Da der Schuppenstrom auch während der Umstellung der Produktwicklung von der ersten
auf die zweite Wickelstation weiterhin kontinuierlich zugeführt wird, ist darauf zu
achten, dass es während der Umstellung nicht zu einem Produktstau oder anderweitigen
Komplikationen kommt.
[0051] Dank der erfindungsgemässen Vorrichtung lässt sich nun auf der Wegfördervorrichtung
ein Schuppenstrom mit Lücken erzeugen. Der Zeitpunkt der Erzeugung der Lücke wird
durch die Steuerungseinrichtung derart gesteuert, dass diese den, bezüglich der Umstellung
sensiblen Förderabschnitt in der Wickeleinrichtung zum Zeitpunkt der Umstellung zwischen
zwei Wickelstationen passieren wird. Der sensible Förderabschnitt kann z. B. eine
Förderweiche sein, welche beim Passieren der Produktlücke umgestellt wird und so den
Produktstrom auf eine andere Wickelstation umleitet. In anderen Worten: der Zeitpunkt
der Lückenbildung wird durch die Steuerungseinrichtung auf einen geplanten Umstellungszeitpunkt
an den Wickelstationen abgestimmt.
[0052] Das Verfahren zur Erzeugung von Lücken in einem Schuppenstrom mittels der erfindungsgemässen
Einrichtung enthält folgende Schritte:
- Zufördern einer Produktabfolge von flächigen Produkteinheiten mittels GreiferFörderer
zum Transferbereich;
- Freigeben von Produkteinheiten an einer ersten Produktfreigabevorrichtung;
- Übergeben der freigegebenen Produkteinheiten an die Wegfördervornchtung unter Ausbildung
einer ersten, lückenlosen Schuppenformation.
[0053] Das erfindungsgemässe Verfahren zeichnet sich nun durch folgende weiteren Schritte
aus:
- Freigeben einer letzten Produkteinheit der Produktabfolge an der ersten Produktfreigabevorrichtung
und Übergeben der letzten Produkteinheit an die Wegfördervorrichtung als letzte Produkteinheit
der ersten, lückenlosen Schuppenformation;
- Erhöhen der Wegfördergeschwindigkeit an der Wegfördervorrichtung;
- Zufördern der nachfolgenden Produkteinheiten der Produktabfolge in den Transferbereich
und Weiterfördern der Produkteinheiten vorbei an der ersten Produktfreigabevorrichtung
zu einer in Förderrichtung nachgeordneten, weiteren Produktfreigabevorrichtung;
- Herabsetzen der Wegfördergeschwindigkeit an der Wegfördervornchtung;
- Freigeben von Produkteinheiten der Produktabfolge an der nachgeordneten Produktfreigabevorrichtung
und Übergeben der freigegebenen Produkteinheiten an die Wegfördervorrichtung unter
Ausbildung einer, von der ersten Schuppenformation beabstandeten, zweiten Schuppenformation;
- Freigeben von, die erste Produktfreigabevorrichtung erreichenden Produkteinheiten
der Produktabfolge durch die erste Produktfreigabevorrichtung frühestens bei Wiedererreichen
einer tieferen Wegfördergeschwindigkeit, und Übergeben der freigegebenen Produkteinheiten
an die Wegfördervorrichtung unter fortgeführter Ausbildung der zweiten, lückenlosen
Schuppenformation.
[0054] Das Geschwindigkeitsprofil der höheren, temporären Wegfördergeschwindigkeit ist dabei
so gewählt ist, dass zwischen der ersten und zweiten Schuppenformation eine Lücke
ausgebildet wird. Da der Greiferförderer über die gesamte Zeit mit gleichmässiger
Zufördergeschwindigkeit Produkteinheiten dem Transferbereich zufördert, öffnet sich
durch die beschleunigte Wegförderung des vorlaufenden Schuppenstromes die besagte
Lücke. Die vom Greiferförderer dem Transferbereich zugeförderte Produktabfolge ist
beispielsweise lückenlos.
[0055] Während der erhöhten Wegfördergeschwindigkeit werden keine Produkteinheiten der Wegfördereinrichtung
übergeben. Diese laufen vielmehr durch die Greifer gehalten an der ersten Produktfreigabevorrichtung
vorbei zu einer dieser nachgeordneten weiteren Produktfreigabevorrichtung. In diesem
Zeitfenster kann die Wegfördereinrichtung mit einer höheren Wegfördergeschwindigkeit
betrieben werden. Die Produkteinheiten werden erst an der nachgeordneten weiteren
Produktfreigabevorrichtung freigegeben und bilden einen nachfolgenden, weiteren Schuppenstrom
mit Abstand zum vorlaufenden Schuppenstrom aus. Die Wegfördervorrichtung weist zu
diesem Zeitpunkt wieder eine tiefere Wegfördergeschwindigkeit auf. Ab diesem Zeitpunkt
kann die Abgabe der Produkteinheiten von der nachgeordneten Produktabgabevorrichtung
wieder auf die erste Produktabgabevorrichtung umgestellt werden. Hierzu werden einfach
die Produkteinheiten wieder an der ersten Produktabgabevorrichtung ausgelöst, wobei
die bereits die erste Produktabgabevorrichtung passierten Produkteinheiten noch an
der nachgeordneten Produktabgabevorrichtung abgegeben werden.
[0056] Die Erhöhung der Wegfördergeschwindigkeit an der Wegfördervorrichtung ist temporärer
Natur und erfolgt bevorzugt aus einer regulären Wegfördergeschwindigkeit. Die Wegfördervorrichtung
wird dann von der temporär höheren Wegfördergeschwindigkeit bevorzugt wieder auf die
ursprüngliche, tiefere, reguläre Wegfördergeschwindigkeit herabgesetzt.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0057] Im Folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von Ausführungsbeispielen, welche
in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen jeweils
schematisch:
- Figur 1
- eine Seitenansicht des Transferbereichs einer erfindungsgemässen Einrichtung;
- Figur 2
- eine Draufsicht des Transferbereichs einer erfindungsgemässen Einrichtung;
- Figur 3
- den Vorgang des Lückenschliessens im Transferbereich mit zwei Auslöseapparaten;
- Figur 4
- den Vorgang des Lückenschliessens im Transferbereich mit drei Auslöseapparaten.
[0058] Die in den Zeichnungen verwendeten Bezugszeichen und deren Bedeutung sind in der
Bezugszeichenliste zusammengefasst aufgelistet. Grundsätzlich sind in den Figuren
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0059] Die Einrichtung 1 gemäss Figur 1 und 2 umfasst eine Wickeleinrichtung 29 mit mehreren
Wickelstationen 30a, 30b, 30c sowie einem, flächige Produkteinheiten 7 zufördernden
Greifer-Förderer 2 und einer, die Produkteinheiten 7 zu einer der Wickelstationen
30a, 30b, 30c wegfördernden Wegfördervorrichtung 4. Über eine Förderweiche 23 lässt
sich der Schuppenstrom 12 jeweils einer bestimmten Wickelstation 30a, 30b, 30c, 30d
zuführen. Die Produkteinheiten 7 sind hier beispielhaft einzelne, flächige Produkte.
[0060] Der Greifer-Förderer 2 und die Wegfördervorrichtung 4 bilden einen Transferbereich
13 aus, in welchem die Förderbahn des Greifer-Förderers 2 und der Wegfördervorrichtung
4 parallel zueinander über eine gerade Förderstrecke verlaufen.
[0061] Die Förderstrecke im Transferbereich 13 ist in vorliegender Ausführung horizontal
ausgebildet. Sie kann jedoch auch geneigt sein. Die Wegfördervorrichtung 4 ist als
Bandförderer 4 ausgebildet. Das dazugehörige Förderorgan ist ein Förderband 5. Die
Greifer 3 des Greifer-Förderers 2 verlaufen bezüglich Schwerkraft über dem Förderband
und führen die flächigen Produkte 7 in einer hängenden Position in den Transferbereich
13 hinein. Die Produkte 7 werden hierzu an einer ersten Produktkante 8a von den Greifern
3 gehalten. Eine zweite, der ersten Produktkante 8a gegenüber liegende, freie Produktkante
8b ist zum Förderband 5 hin gerichtet.
[0062] Der Abstand zwischen Greifer 3 und Förderband 5 im Transferbereich 13 ist so eingestellt,
dass die von den Greifern hängend gehaltenen Produkte 7 mit ihren freien Produktkanten
8b dem Förderband aufliegen. Die freie Produktkante 8b ist dabei gegenüber der gehaltenen
Produktkante 8a nachlaufend. D.h., die freien Endabschnitte der Produkte 7 werden
gegenüber den gehaltenen Bereichen in Förderrichtung F
G schleppend nachgezogen. Da die freie Produktkante 8b bereits auf dem Förderband 5
ausgerichtet und geführt ist, kann das Produkt 7 geordnet in Schuppenformation auf
dem Förderband 5 abgelegt werden.
[0063] Im Transferbereich 13 sind gemäss der Ausführungsform nach Figur 1 und 2 drei, in
Serie hintereinander und jeweils voneinander beabstandete Produktfreigabevorrichtungen
in Form von Auslöseapparate 6a, 6b, 6c angeordnet. Es können natürlich auch lediglich
zwei oder sogar vier bzw. mehr als drei Auslöseapparate vorgesehen sein. Die Auslöseapparate
6a, 6b, 6c sind mit einer Steuerungseinheit 19 verbunden, welche die individuelle
Betätigung der Auslöseapparate 6a, 6b, 6c ermöglicht.
[0064] Die Greifer lassen sich beim Passieren der Auslöseapparate 6a, 6b, 6c individuell
öffnen. Solche Auslöseapparate 6a, 6b, 6c und die diesen zugrunde liegende Auslösemechanik
sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik an sich bekannt und werden daher an dieser
Stelle nicht näher erläutert. Die Auslöseapparate zeichnen sich jeweils dadurch aus,
dass sich die dem Auslöseapparate zugrunde liegende Auslösemechanik elektrisch betätigen
lässt, wobei zu diesem Zwecke über die Steuerungseinheit 19 entsprechende Steuerbefehle
generiert und an den Auslöseapparat übermittelt werden.
[0065] Vor dem Transferbereich 13 ist am Greifer-Förderer 2 eine Sensorvorrichtung 15 angebracht,
welche der Erfassung von Produkt-Lücken 11 dient. Die Sensorvorrichtung 15 umfasst
einen Zählfinger 16, mittels welchem leere Greifer 3 und somit Lücken im Produktstrom
17 ermittelt werden. Die Produkt-Lücken 11 können jedoch auch anderweitig erfasst
werden.
[0066] Beim Öffnen des Greifers 3 durch den Auslöseapparat 6a, 6b, 6c wird das in diesem
gehaltene Produkt freigegeben. Schwerkraft bedingt fällt das Produkt mit seinem gehaltenen
Bereich nach unten, wodurch dieses auf dem darunter liegenden Förderband 5 abgelegt
wird. Da die Produkte 7 bereits vor ihrer Abgabe mit ihren freien Produktkanten 8b
dem Förderband 5 aufliegen, erfolgt das Ablegen der Produkte 7 kontrolliert und sicher.
Zur Unterstützung des Übergabeprozesses sowie zur besseren Ausrichtung der Produkte
7 können die Greifer 3 zusätzlich entgegen gesetzt der Förderrichtung F
G geneigt geführt sein.
[0067] Das Förderband 5 des Bandförderers 4 ist umlaufend ausgebildet und weist einen Förderabschnitt
auf. Im Bereich dieses Förderabschnittes ist auf der Unterseite des Förderbandes 5
eine Unterdruckeinrichtung 14 vorgesehen, mittels welcher Umgebungsluft durch das
luftdurchlässige Förderband 5 angesaugt wird. Auf diese Weise wird auch eine Saugkraft
auf die auf dem Förderband 5 abgelegten Produkte ausgeübt, so dass diese optimal gegen
ein Verrutschen gesichert sind.
[0068] Der im Transferbereich 13 erzeugte Schuppenstrom 12 wird an einer Übergabe- und Ausrichtvorrichtung
25 einem Bandfördersystem 26 übergeben, an einer Umlenkrolle 20 umgelenkt und einer
Wickelstation 30a, 30b, 30c, 30d der Wickeleinrichtung 29 zugeführt. Der zugeführte
Schuppenstrom 12 wird an der Übergabe- und Ausrichtvorrichtung 25 über eine Seitenführungsvorrichtung
24 seitlich ausgerichtet und während der Übergabe an das Bandfördersystem 26 an einem
Aufschubpunkt am Ende des Förderbandes 5 des Bandförderer 4 unter Verdickung des Schuppenstromes
12 zusammen geschoben. Dies erfolgt mittels unterschiedlicher Bandgeschwindigkeiten
der beiden Fördervorrichtungen 4, 26. Eine Anpressrolle 22 sorgt für eine Stabilisierung
der Schuppenformation im Anschluss an die Übergabe. Im Anschluss an die Übergabe kann
dem Schuppenstrom ein Wickelband zugeführt werden (nicht gezeigt), welches zusammen
mit dem Schuppenstrom zum Produktwickel aufgewickelt wird. Das Wickelband dient einerseits
der Stabilisierung des Produktwickels und andererseits als Trennelement zwischen den
Schuppenlagen sowie als Abwickelhilfe beim späteren Abwickeln des Produktwickels.
Der Schuppenstrom 12 wird durch das Bandfördersystem 26 auf beiden Seiten mit einem
Förderband gestützt.
[0069] In der Figur 1 sind der Übersicht halber nur zwei Wickelstationen 30a, 30b eingezeichnet.
Grundsätzlich ist die Anzahl der vorgesehenen Wickelstationen nicht erfindungswesentlich.
Es kann auch nur eine Wickelstation vorgesehen sein. Ferner sind in Figur 1 ebenfalls
der Übersicht wegen die Greifer 3 des Greifer-Förderers 2 nur bis zum ersten Auslöseapparat
6a dargestellt, obwohl diese über die gesamte gezeigte Förderbahn vorhanden sind.
[0070] In den Figuren 3 und 4 wird nun das erfindungsgemässe Verfahren anhand von zwei Ausführungsbeispielen
näher dargelegt. Beide Figuren 3 und 4 zeigen das Erstellen eines lückenlosen Schuppenstromes
12 in einer Wegfördervornchtung 4 bei Auftreten einer Produktlücke 11 im zugeführten
Produktstrom 17 eines, Produkte 7 zuführenden Greifer-Förderers 2 anhand von jeweils
acht Bild-Sequenzen.
[0071] Im Ausführungsbeispiel gemäss Figur 3 enthält die Einrichtung genau zwei Auslöseapparate
6a und 6b. In regulären Betrieb, d.h. wenn keine Produkt-Lücken 11 durch den Transferbereich
geführt werden, werden die mit dem Greifer-Förderer 2 zugeführten Produkte 7 am ersten
Auslöseapparat 6a freigegeben und auf dem Förderband 5 des Bandförderers 4 in Schuppenformation
12 abgelegt (Bild-Sequenz 1). Anstelle eines Bandförderers 4 mit Förderband 5 kann
auch eine andere Wegfördervorrichtung bzw. ein andere Förderorgan vorgesehen sein,
mittels welcher sich ein Schuppenstrom erzeugen lässt.
[0072] Im weiteren Verlauf wird dem Transferbereich 13 eine Produkt-Lücke 11 mit einer Mehrzahl
leerer Takte zugeführt. Der Produktstrom 17 wird durch die Produkt-Lücke in eine voran
gehende Produkt-Sequenz 9a und eine nachfolgende Produkt-Sequenz 9b unterteilt (Bild-Sequenz
2). Sämtliche Produkte 7 der voran gehenden Produkt-Sequenz 9a werden durch den ersten
Auslöseapparate 6a freigegeben. Sobald das letzte Produkt 7a dieser Produkt-Sequenz
6a freigegeben bzw. abgelegt wurde, wird die Geschwindigkeit des Förderbandes 5 von
einer regulären Geschwindigkeit auf eine tiefere, temporäre Geschwindigkeit reduziert.
Der Greifer-Förderer 2 hält seine Fördergeschwindigkeit hingegen bei. Durch die unterschiedlichen
Fördergeschwindigkeiten der beiden Förderer 2, 4 schliesst die nachfolgende Produkt-Sequenz
9b zu der, auf dem Förderband 5 abgelegten, voran gehende Produkt-Sequenz 9a auf.
Dieser Vorgang findet auf dem zwischen dem ersten 6a und zweiten Auslöseapparat 6b
liegenden Streckenabschnitt während der so genannten Asynchronphase statt. Die Geschwindigkeit
des Förderbandes 5 wird dabei derart gesteuert, dass das erste Produkt 7b der nachfolgenden
Produkt-Sequenz 9b vor oder spätesten beim Passieren des zweiten Auslöseapparates
zum letzten Produkt 7a der voran gehenden Produkt-Sequenz 9a aufgeschlossen hat. Die
Geschwindigkeit des Förderbandes wird nun so gesteuert, dass dieses wieder die reguläre
Geschwindigkeit einnimmt, sobald das erste Produkt 7b auf das letzte Produkt 7a aufgeschlossen
hat. Frühestens ab dem Zeitpunkt des Wiedererreichens der regulären Wegfördergeschwindigkeit
oder auch später werden die Produkte 7 der nachfolgenden Produkt-Sequenz wieder beim
ersten Auslöseapparat 6a freigegeben (Bild-Sequenz 5 und 6).
[0073] Hierbei wird eine transiente Sequenz 18 von in den Greifern gehaltenen Produkten
7 erzeugt, welche durch eine vorlaufende und nachlaufende Schuppenstrom-Sequenz begrenzt
wird, und welche mit der Fördergeschwindigkeit des Greifer-Förderers 2 durch den Streckenabschnitt
zwischen dem ersten und zweiten Auslöseapparat 6a, 6b läuft (Bild-Sequenz 6 und 7).
Es versteht sich von selbst, dass die Wegfördergeschwindigkeit wenigstens während
der Existenz dieser transienten Sequenz 18 der regulären Wegfördergeschwindigkeit
entspricht.
[0074] Die Produkte 7 dieser transienten Sequenz 18 werden noch am zweiten Auslöseapparat
6b, beim Passieren desselbigen, freigegeben, so dass sich die beiden Schuppenstrom-Sequenzen
zu einem lückenlosen, gleichmässigen Schuppenstrom 12 zusammenschliessen (Bild-Sequenz
8).
[0075] Die beiden Auslöseapparate 6a, 6b gemäss der Figur 1 liegen vergleichsweise weit
auseinander, so dass eine vergleichsweise lange "Aufholstrecke" ausgebildet wird.
So lassen sich mit dieser Anordnung auch relativ grosse Produkt-Lücken schliessen.
Zusätzlich kann insbesondere bei grossen Produkt-Lücken das Förderband 5 über einen
bestimmten Zeitabschnitt während der Lückenschliessung auch angehalten werden.
[0076] Man könnte nun der Ansicht sein, dass die beiden Auslöseapparate 6a, 6b möglichst
weit auseinander liegen sollten, damit auch grössere Produkt-Lücken problemlos geschlossen
werden können. Es gilt jedoch zu bedenken, dass weitere Lücken, welche im Anschluss
an das erste Produkt 7b der nachfolgenden Produkt-Sequenz folgen, und welche noch
innerhalb der Anzahl Produkt-Takte liegen, welche der Gesamtlänge des zwischen den
beiden Auslöseapparaten 6a und 6b definierten Streckenabschnittes entsprechen, nicht
geschlossen werden können.
[0077] Um auch mehrere, nahe aufeinander folgende, kleinere Produkt-Lücken schliessen zu
können, sollten die beiden Auslöseapparate daher nicht allzu weit auseinander liegen.
Eine Lösung dieser sich widersprechenden Anforderungen an die Positionierung der beiden
Auslöseapparate relativ zueinander liegt nun darin, drei oder mehr als drei Auslöseapparate
vorzusehen.
[0078] Die Figur 4 zeigt beispielsweise eine Anordnung von drei Auslöseapparaten 6a, 6b,
6c. In den Bildsequenzen 1 bis 8 wird der Vorgang der Lückenschliessung anhand derselben
Produkt-Lücke 11 gezeigt, wie in Figur 3 dargestellt. Der Vorgang der Lückenschliessung
ist mit Ausnahme der nachfolgend beschriebenen Unterschiede derselbe wie in Figur
3, weshalb auf eine erneute Beschreibung der identischen Verfahrenschritte verzichtet
und vielmehr auf die Ausführungen zur Figur 3 verwiesen wird.
[0079] Die Figur 4 unterscheidet sich von der Ausführungsform gemäss Figur 3 dadurch, dass
zwischen dem ersten 6a und zweiten Auslöseapparat 6b noch ein dritter Auslöseapparat
6c angeordnet ist. Je nach Grösse der Produkt-Lücke 11 kann nun entweder die kürzere
Distanz zwischen der ersten und dritten Auslöseapparat 6a, 6c oder die längere Distanz
zwischen dem ersten und zweiten Auslöseapparat 6a, 6b für den Anschluss des ersten
Produkts 7b einer nachfolgenden Produkt-Sequenz 9b an das letzte Produkt 6a einer
voran gehenden Produkt-Sequenz 9a gewählt werden. Bei kleineren Produkt-Lücken 11,
bei welchen die kürzere Distanz bzw. "Aufholstrecke" zwischen dem ersten und dritten
Auslöseapparat 6a, 6c für den Anschluss ausreicht, kann das erste Produkt 7b und gegebenenfalls
weitere an dieses anschliessende Produkte der nachfolgenden Produkt-Sequenz 9b am
dritten Auslöseapparat 6c freigegeben werden. Die Anzahl Produkt-Takte, welche innerhalb
des Streckenabschnittes zwischen den beiden Auslöseapparaten 6a und 6c liegen, und
welche der Anzahl Produkt-Takte der nachfolgenden Produkt-Sequenz entsprechen, innerhalb
welcher weitere Produkt-Lücken nicht geschlossen werden können, ist hier erheblich
kleiner. In anderen Worten: der Vorgang der Lückenschliessung ist hier wesentlich
schneller abgeschlossen, so dass das erfindungsgemässe Verfahren relativ schnell für
weitere nachfolgende Lücken von neuem ausgeführt werden kann.
[0080] Bei grösseren Produkt-Lücken, bei welchen die kürzere Distanz zwischen dem ersten
und dritten Auslöseapparat 6a, 6c für den Anschluss nicht ausreicht, werden hingegen
das erste Produkt und gegebenenfalls weitere an dieses anschliessende Produkte der
nachfolgenden Produkt-Sequenz erst am zweiten Auslöseapparat 6b freigegeben werden
(nicht gezeigt in Figur 4). Da der Steuerungseinrichtung neben der Lageposition der
Produkt-Lücke 11 auch die Grösse derselbigen bekannt ist, kann die Steuerungseinheit
19 aufgrund der Grösse der Produkt-Lücke 11 auch festlegen, über welchen der nachfolgenden
Auslöseapparate 6b, 6c die Produkt-Lücke 11 geschlossen werden soll. Ferner bestimmt
die Steuerungseinheit 19 anhand der Grösse der Produkt-Lücke, sowie der ausgewählten
bzw. der zur Verfügung stehenden "Aufholstrecke(n)" auch das gefahrene Geschwindigkeitsprofil
in der Asynchronphase.
[0081] Die Arbeitsweise des ersten Auslöseapparates 6a ist analog zur Ausführungsform gemäss
Figur 3. Selbstverständlich können auch vier oder sogar mehr Auslöseapparate vorgesehen
sein. Drei Auslöseapparate haben sich jedoch als ideale Anordnung erwiesen, mittels
welcher die meisten Produkt-Lücken bei der Überführung geschlossen werden können,
ohne dass jedoch die Komplexität der Einrichtung allzu gross wird. Im Weiteren ist
zu berücksichtigen, dass die Länge der benötigten Aufholstrecke zusätzlich auch über
die Steuerung der Geschwindigkeit des Förderbandes in der Asynchronphase mitbestimmt
werden kann. Ferner wurde auch festgestellt, dass die Häufigkeit und Grösse der Produkt-Lücken
in der Regel ein bestimmtes Muster aufweisen und nicht komplett zufällig ist. So gibt
es einerseits die so genannten Einzellücken, welche durch Ausschleusen einzelner Produkteinheiten
aufgrund von Qualitätsmängeln oder durch manuelle Entnahme einzelner Produkteinheiten
zwecks Kontrolle entstehen. Diese können zahlreicher und auch in vergleichsweise kurzen
Abständen hintereinander auftreten. Bei derartigen Produkt-Lücken wird zur Lückenschliessung
der nachfolgende Auslöseapparat 6c mit der kleineren Distanz zum ersten Auslöseapparat
6a ausgewählt.
[0082] Andererseits gibt es aber auch grössere Produkt-Lücken, mit z. B. 5 bis 15 fehlenden
Produkteinheiten. Diese treten z. B. auf, wenn in der voran geordneten Rotation ein
Wechsel der Papierrolle vorgenommen wird bzw. Klebestellen an der Papierrolle entfernt
werden müssen und so ein kurzer Produktionsunterbruch entsteht. Diese Lücken sind
zwar grösser, treten jedoch weniger gehäuft und nicht unbedingt in kurzen Abständen
hintereinander auf. Bei derartigen Produkt-Lücken wird zur Lückenschliessung der nachfolgende
Auslöseapparat 6b mit der grösseren Distanz zum ersten Auslöseapparat 6a ausgewählt.
[0083] Das in den Figuren 3 und 4 dargestellte Verfahren kann z. B. in der Einrichtung gemäss
Figur 1 und 2 angewendet werden, bzw. die Einrichtung gemäss den Figuren 1 und 2 kann
zur Ausführung des Verfahrens nach Figur 3 und 4 verwendet werden.
[0084] Dank der in den Figuren 3 und 4 dargestellte Einrichtung und dem erfindungsgemässen
Verfahren kann z. B. die Rotation, von welcher die Druckereiprodukte der Wickelvorrichtung
zugeführt werden, von der Weiterverarbeitung, welche die Druckereiprodukte bedarfsweise
von der Wickelvorrichtung bezieht, entkoppelt werden.
1. Verfahren zur Erzeugung eines lückenlosen Schuppenstromes (12) mittels einer Einrichtung
(1), wobei die Einrichtung (1) einen Greifer-Förderer (2) und eine Wegfördervorrichtung
(4) sowie Mittel zum Transferieren von durch den Greifer-Förderer (2) zugeführten
flächigen Produkteinheiten (7) an die Wegfördervorrichtung (4) unter Ausbildung einer
Schuppenformation (12) enthält, und die Einrichtung (1) einen Transferbereich (13)
ausbildet, in welchem die Übergabe der Produkteinheiten (7) vom Greifer-Förderer (2)
auf die Wegfördervorrichtung (4) stattfindet, wobei dem Greifer-Förderer (2) im Transferbereich
(13) wenigstens zwei in Förderrichtung (F
G) hintereinander in Serie und voneinander beabstandet angeordnete sowie einzeln ansteuerbare
Produktfreigabevorrichtungen (6a, 6b, 6c) zum individuellen Freigeben der Produkteinheiten
(7) zugeordnet sind,
enthaltend folgende Schritte:
- Zufördern einer lückenlosen Sequenz (9a) von flächigen Produkteinheiten (7) mittels
Greifer-Förderers (2) zum Transferbereich (13);
- Freigeben der Produkteinheiten (7) an einer ersten Produktfreigabevorrichtung (6a);
- Übergeben der freigegebenen Produkteinheiten (7) an die Wegfördervorrichtung (4)
unter Ausbildung einer Schuppenformation (12),
gekennzeichnet durch folgende weiteren Schritte:
- Erfassen einer Produkt-Lücke (11) am Greifer-Förderer (2), welche an die lückenlose
Produkt-Sequenz (9a) anschliesst;
- Freigeben der letzten Produkteinheit (7a) der lückenlosen Produkt-Sequenz (9a) an
der ersten Produktfreigabevorrichtung (6a);
- Herabsetzen der Wegfördergeschwindigkeit an der Wegfördervorrichtung (4) von einer
regulären Wegfördergeschwindigkeit auf eine tiefere, temporäre Wegfördergeschwindigkeit;
- Zufördern von auf die Produkt-Lücke (11) folgenden Produkteinheiten (7) einer nachfolgenden
Produkt-Sequenz (9b) in den Transferbereich (13) und Weiterfördern der Produkteinheiten
(7) vorbei an der ersten Produktfreigabevorrichtung (6a) zu einer in Förderrichtung
(FG) nachgeordneten, weiteren Produktfreigabevorrichtung (6b);
- Erhöhung der Wegfördergeschwindigkeit, derart, dass mit dem Aufschliessen der ersten,
durch den Greifer-Förderer (2) zugeführten Produkteinheit (7b) der nachfolgenden Produkt-Sequenz
(9b) zur letzten, an die Wegfördervorrichtung (4) abgegebenen Produkteinheiten (7a)
der vorangehenden Produkt-Sequenz (9a) wieder die reguläre Wegfördergeschwindigkeit
erreicht ist;
- Freigeben von unmittelbar an die Produkt-Lücke (11) anschliessenden Produkteinheiten
(7) der nachfolgenden Produkt-Sequenz (9b) an der nachgeordneten, weiteren Produktfreigabevorrichtung
(6b) und Übergeben der freigegebenen Produkteinheiten (7) an die Wegfördervorrichtung
(4) unter Ausbildung einer Schuppenformation (12);
- Freigeben der die erste Produktfreigabevorrichtung (6a) erreichenden Produkteinheiten
(7) der nachfolgenden Produkt-Sequenz (9b) durch die erste Produktfreigabevorrichtung (6a) frühestens bei Wiedererreichen der regulären
Wegfördergeschwindigkeit, und Übergeben der freigegebenen Produkteinheiten (7) an
die Wegfördervorrichtung (4) unter Ausbildung einer Schuppenformation (12),
wobei das Geschwindigkeitsprofil der temporären Wegfördergeschwindigkeit, so gewählt
ist, dass die erste Produkteinheit (7) der nachfolgenden Produkt-Sequenz (9b) vor
oder mit Erreichen der nachgeordneten, weiteren Produktfreigabevorrichtung (6b) lückenlos
zur letzten auf der Wegfördervorrichtung (4) abgegebenen Produkteinheit (7) der voran
gehenden Produkt-Sequenz (9a) aufgeschlossen hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ab oder nach dem Zeitpunkt des Wiedererreichens der regulären Wegfördergeschwindigkeit
im Anschluss an eine temporäre Wegfördergeschwindigkeit die die erste Produktfreigabevorrichtung
(6a) passierenden Produkteinheiten (7) wieder an der ersten Produktfreigabevorrichtung
(6a) freigegeben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass vor, ab oder nach dem Zeitpunkt, an welchem die erste, durch den Greifer-Förderer
(2) zugeführte Produkteinheit (7b) der nachfolgenden Produkt-Sequenz (9b) zur letzten,
an die Wegfördervorrichtung (4) abgegebenen Produkteinheit (7a) der vorangehenden
Produkt-Sequenz (9a) aufgeschlossen hat, die die erste Produktfreigabevorrichtung
(6a) passierenden Produkteinheiten (7) wieder an der ersten Produktfreigabevorrichtung
(6a) freigegeben werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Greifer (3) gehaltenen Produkte (7) im Transferbereich (13) mit ihren
freien Produktkanten (8b) der Wegfördervorrichtung, insbesondere dem Förderband (5)
eines Bandförderers (4) aufliegen, und die freien Produktkanten (8b) der Produkte
(7) im Transferbereich (13) gegenüber den durch die Greifer (3) gehaltenen Produktkanten
(8a) nachlaufend sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerungseinheit (19) in Abhängigkeit von der Grösse der Produktlücke (11)
bei mehr als zwei Produktfreigabevorrichtungen (6a, 6b, 6c) festlegt, über welche
Produktfreigabevorrichtung (6b, 6c) Produkte (7) der nachfolgenden Produkt-Sequenz
zwecks Lückenschliessung freigegeben werden, und/oder die Steuerungseinheit (19) in
Abhängigkeit von der Grösse der Produktlücke (11) das Profil der temporären Wegfördergeschwindigkeit
während der Asynchronphase festlegt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördergeschwindigkeit des Greifer-Förderers (2) unabhängig von Produkt-Lücken
(11) gesteuert wird, welche in den Transferbereich (13) hineinlaufen.
7. Einrichtung (1) mit einem Greifer-Förderer (2) und einer Wegfördervorrichtung (4)
sowie Mittel zum Transferieren von durch den Greifer-Förderer (2) zugeführten flächigen
Produkteinheiten (7) an die Wegfördervorrichtung (4) unter Ausbildung einer Schuppenformation
(12), wobei die Einrichtung einen Transferbereich (13) ausbildet, in welchem die Übergabe
der Produkteinheiten (7) vom Greifer-Förderer (2) auf die Wegfördervorrichtung (4)
stattfindet, wobei dem Greifer-Förderer (2) im Transferbereich (13) wenigstens zwei
in Förderrichtung (FG) hintereinander in Serie und voneinander beabstandet angeordnete sowie einzeln ansteuerbare
Produktfreigabevorrichtungen (6a, 6b, 6c) zum individuellen Freigeben der Produkteinheiten
(7) zugeordnet sind, und die Produktfreigabevorrichtungen (6a, 6b, 6c) zum Übergeben
der Produkteinheiten (7) an die gemeinsame Wegfördereinrichtung (4) ausgelegt sind,
und die Förderrichtungen (FG, Fw) des Greifer-Förderers (2) und der Wegfördervorrichtung (4) im Transferbereich
(13) im Wesentlichen gleichgerichtet sind, und der Greifer-Förderer (2) und die Wegfördervorrichtung
(4) im Transferbereich (13) derart relativ zueinander angeordnet sind, dass die durch
die Greifer (3) gehaltenen Produkteinheiten im Transferbereich (13) mit ihren freien
Produktkanten der Wegfördervorrichtung, insbesondere dem Förderband eines Bandförderers
(4), auf- bzw. anliegen und die freien Produktkanten (8b) der Produkteinheiten (7)
im Transferbereich (13) gegenüber den durch die Greifer (3) gehaltenen Produktkanten
(8a) jeweils nachlaufend sind, und die Einrichtung (1) eine Steuerungseinheit (19)
enthält, mittels welcher die Produktfreigabevorrichtungen (6a, 6b, 6c) zum Öffnen
der Greifer (3) individuell angesteuert werden können.
dadurch gekennzeichnet, dass die
Steuerungseinheit (19) zur Ausführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
6 ausgelegt ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (D1, D2) zwischen den wenigstens zwei Produktfreigabevorrichtungen (6a, 6b, 6c) so gewählt
ist, dass zwischen den wenigstens zwei Produktfreigabevorrichtungen (6a, 6b, 6c) eine
Mehrzahl von Fördertakten des Greifer-Förderers (2) Platz finden.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Wegfördervorrichtung (4) Förderband (5) umfasst, auf welchem die vom Greifer-Förderer
(2) freigegebenen Produkteinheiten (7) in Schuppenformation (12) positionierbar bzw.
ablegbar sind.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer-Förderer (2) im Transferbereich (13) derart über der Wegfördervorrichtung
(4) angeordnet ist, dass die Produkt-Einheiten (7) in den Greifern (3) hängend geführt
sind.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung eine Wickeleinrichtung (29) umfasst und die Wegfördervorrichtung
(4) als Zuförderer für die Wickeleinrichtung (29) ausgebildet ist, mittels welcher
die Produkteinheiten (7) in Form eines Schuppenstromes (12) der Wickeleinrichtung
(29) zuführbar sind.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass dem Greifer-Förderer (2) eine in Förderrichtung (FG) vor den Produktfreigabevorrichtungen (6a, 6b, 6c) angeordnete Sensorvorrichtung
(15) zugeordnet ist, mittels welcher die Lageposition und die Anzahl leerer Greifer
(3) und somit die Lageposition und Grösse von Produkt-Lücken (11) erfasst werden können.
1. A method for producing a gapless imbricate stream (12) by way of a device (1), wherein
the device contains a gripper conveyor (2) and a conveying-away device (4), as well
as means for transferring two-dimensional product units (7) which are fed by the gripper
conveyor (2) to the conveying-away device (4) amid the formation of an imbricate formation
(12), wherein the device forms a transfer region (13), in which the transfer of the
product units (7) from the gripper conveyor (2) to the conveying-away device (4) takes
place, wherein at least two product release devices (6a, 6b, 6c) which are arranged
one after the other in series in the conveying direction (F
G) and distanced to one another, and which are individually activatable for the individual
release of the product units (7), are assigned to the gripper conveyor (2) in the
transfer region (13),
containing the following steps of:
- feeding a gapless sequence (9a) of two-dimensional product units (7) by way of a
gripper conveyor (2), to the transfer region (13);
- releasing the product units (7) at a first product release device (6a);
- transferring the released product units (7) to the conveying-away device (4) amid
the formation of an imbricate formation (12),
characterised by the following further steps:
- detecting a product gap (11) at the gripper conveyor (2), said product gap connecting
to the gapless product sequence (9a),
- releasing the last product unit (7a) of the gapless product sequence (9a) at the
first product release device (6a);
- lowering the conveying-away speed at the conveying-away device (4) from a regular
conveying-away speed to a lower, temporary conveying-away speed;
- feeding product units (7) of a subsequent product sequence (9b) which are subsequent
to the product gap (11), into the transfer region (13) and further conveying the product
units past the first product release device (6a) to a further product release device
(6b) which is arranged downstream in the conveying direction (FG);
- increasing the conveying-away speed in a manner such that the regular conveying-away
speed is reached again when the first product unit (7b) of the subsequent product
sequence (9b) which is fed by the gripper conveyor (2) catches up with the last product
unit (7a) of the preceding product sequence (9a) which is released to the conveying-away
device (4),
- releasing product units (7) of the subsequent product sequence (9b) which are directly
subsequent to the product gap (11), at the further product release device (6b) arranged
downstream and transferring the released product units (7) to the conveying-away device
(4) amid formation of an imbricate formation (12);
- releasing the product units (7) of the subsequent product sequence (9b) which reach
the first product release device (6a), by way of the first product release device
(6a), at the earliest on re-reaching the regular conveying-away speed, and transferring
the released product units (7) to the conveying-away device (4) amid formation of
an imbricate formation (12),
wherein the speed profile of the temporary conveying-away speed is selected such that
the first product unit (7) of the subsequent product sequence (9b) has caught up in
a gapless manner with the last product unit (7) of the preceding product sequence
(9a) which is dispensed onto the conveying-away device (4), before or on reaching
the further product release device (6b) arranged downstream.
2. A method according to claim 1, characterised in that from or after the point in time of the re-reaching of the regular conveying-away
speed subsequently to a temporary conveying-away speed, the product units (7) passing
the first product release device (6a) are released again at the first product release
device (6a).
3. A method according to claim 1 or 2, characterised in that the product units (7) passing the first product release device (6a) are released
again at the first product release device (6a), before, from or after the point in
time, at which the first product unit (7b) of the subsequent product sequence (9b)
which is fed by the gripper conveyor (2) has caught up with the last product unit
(7a) of the preceding product sequence (9a) which is dispensed to the conveying-away
device (4).
4. A method according to one of the claims 1 to 3, characterised in that the products (7) held by the grippers (3), in the transfer region (13), lie with
their free product edges (8b) on the conveying-away device, in particular on the conveyor
belt (5) of a belt conveyor (4), and the free product edges (8b) of the products (7)
in the transfer region (13) are trailing with respect to the product edges (8a) held
by the grippers (3).
5. A method according to one of the claims 1 to 4, characterised in that with more than two product release devices (6a, 6b, 6c), a control unit (1) in dependence
on the size of the product gap (11), determines over which product release device
(6b, 6c) products (7) of the subsequent product sequence are released for the purpose
of the closure of the gap, and/or the control unit (19) fixes the profile of the temporary
conveying-away speed during the asynchronous phase in dependence on the size of the
product gap (11).
6. A method according to one of the claims 1 to 5, characterised in that the conveying speed of the gripper conveyor (2) is controlled independently of product
gaps (11) which run into the transfer region (13).
7. A device (1) with a gripper conveyor (2) and with a conveying-away device (4), as
well as with means for transferring two-dimensional product units (7) which are fed
by the gripper conveyor (2), to the conveying-away device (4) amid the formation of
an imbricate formation (12), wherein the device forms a transfer region (13), in which
the transfer of the product units (7) from the gripper conveyor (2) to the conveying-away
device (4) takes place, wherein at least two product release devices (6a, 6b, 6c)
which are arranged one after the other in series in the conveying direction (FG) and distanced to one another, are individually activatable and are for the individual
release of the product units (7), are assigned to the gripper conveyor (2) in the
transfer region (13), and the product release devices (6a, 6b, 6c) are designed for
the transfer of the product units to the common conveying-away device (4) and the
conveying directions (FG, Fw) of the gripper conveyor (2) and of the conveying-away device (4) are essentially
equally directed in the transfer region (13), and the gripper conveyor (2) and the
conveying-away device (4) in the transfer region (13) are arranged relative to one
another in a manner such that the product units held by the grippers (3), in the transfer
region (13) lie or bear with their free product edges on the conveying-away device,
in particular on the conveyor belt of a belt conveyor (4), and the free product edges
(8b) of the product units (7) in the transfer region (13) are in each case trailing
with respect to the product edges (8a) held by the grippers (3), and the device (1)
contains a control unit (19), by way of which the product release devices (6a, 6b,
6c) can be individually activated for opening the grippers (3),
characterised in that
the control unit (19) is designed for carrying out the method according to one of
the claims 1 to 6.
8. A device according to claim 7, characterised in that the distance (D1, D2) between the at least two product release devices (6a, 6b, 6c) is selected such that
a plurality of conveying cycles of the gripper conveyor (2) have space between the
at least two product release devices (6a, 6b, 6c),
9. A device according to one of the claims 7 to 8, characterised in that the conveying-away device (4) comprises a conveyor belt (5), on which the product
units (7) released by the gripper conveyor (2) can be positioned or deposited in imbricate
formation (12).
10. A device according to one of the claims 7 to 9, characterised in that the gripper conveyor (2) in the transfer region (13) is arranged above the conveying-away
device (4) in a manner such that the product units (7) are led in the grippers (3)
in a hanging manner.
11. A device according to one of the claims 7 to 10, characterised in that the device comprises a winding device (29), and the conveying-away device (4) is
designed as a feeder for the winding device (29), by way of which the product units
(7) can be fed to the winding device (29) in the form of an imbricate stream (12).
12. A device according to one of the claims 7 to 11, characterised in that a sensor device (15) arranged upstream of the product release devices (6a, 6b, 6c)
in the conveying direction (FG) is assigned to the gripper conveyor (2), by way of which sensor device (15) the
position and the number of empty grippers (3) and thus the position and size of product
gaps (11) can be detected.
1. Procédé de formation d'un écoulement (12) ininterrompu en écailles au moyen d'un dispositif
(1), le dispositif (1) contenant un transporteur (2) à pinces et un ensemble d'évacuation
(14) ainsi que des moyens qui transfèrent les unités plates de produits (7) apportées
par le transporteur (2) à pinces à l'ensemble d'évacuation (4) en créant une formation
(12) en écailles,
le dispositif (1) formant une zone de transfert (3) dans laquelle a lieu le transfert
des unités de produits (7) du transporteur (2) à pinces à l'ensemble d'évacuation
(4),
au moins deux ensembles (6a, 6b, 6c) de libération de produits disposés les uns derrière
les autres en série dans la direction de transport (F
G) et à distance les uns des autres, aptes à être commandés séparément, étant associés
au transporteur (2) à pinces dans la zone de transfert (13) en vue de libérer une
à une les unités de produits (7),
le procédé comportant les étapes suivantes :
amener d'une succession ininterrompue (9a) d'unités plates de produits (7) dans la
zone de transfert (13) au moyen du transporteur (2) à pinces,
libérer les unités de produits (7) dans un premier ensemble (6a) de libération de
produits,
transférer les unités de produits (7) libérées vers l'ensemble d'évacuation (4) tout
en créant une formation (12) en écailles,
caractérisé par les autres étapes suivantes :
détecter sur le transporteur (2) à pinces un trou (11) entre produits à la suite de
la séquence ininterrompue (9a) de produits,
libérer la dernière unité de produits (7a) de la séquence ininterrompue (9a) de produits
sur le premier ensemble (6a) de libération de produits,
abaisser la vitesse d'évacuation de l'ensemble (4) d'évacuation depuis une vitesse
régulière d'évacuation jusqu'à une vitesse temporaire plus basse d'évacuation,
amener dans la zone de transfert (13) des unités de produits (7) d'une séquence suivante
(9b) de produits qui suivent le trou (11) entre produits et poursuivre le transport
des unités de produits (7) devant le premier ensemble (6a) de libération de produits
et vers un autre ensemble (6b) de libération de produits disposé en aval dans la direction
de transport (FG),
augmenter la vitesse d'évacuation de telle sorte que la vitesse régulière d'évacuation
soit de nouveau atteinte lorsque la première unité de produits (7b) de la séquence
suivante (9b) de produits apportée par le transporteur (2) à pinces se raccorde à
la dernière unité de produits (7a) de la séquence précédente (9a) de produits délivrée
à l'ensemble d'évacuation (4),
libérer les unités de produits (7) de la séquence suivante (9b) de produits qui se
raccordent directement au trou (11) entre produits sur l'autre ensemble (6b) de libération
de produits disposé en aval, et transférer les unités de produits (7) libérées à l'ensemble
d'évacuation (4) tout en créant une formation en écailles (12),
faire libérer les unités de produits (7) de la séquence suivante (9b) de produits
qui ont atteint le premier ensemble (6a) de libération de produits par le premier
ensemble (6a) de libération de produits au plus tôt lorsque la vitesse régulière d'évacuation
est de nouveau atteinte et transférer les unités de produits (7) libérées à l'ensemble
d'évacuation (4) tout en créant une formation (12) en écailles,
le profil de la vitesse temporaire d'évacuation étant sélectionné de telle sorte que
la première unité de produit (7) de la séquence suivante (9b) de produits se soit
réunie de manière ininterrompue avec la dernière unité de produits (7) de la séquence
précédente (9a) de produits délivrée sur l'ensemble d'évacuation (4) avant que ou
au moment où l'autre ensemble (6b) de libération de produits situé en aval est atteint.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'à partir du moment ou après le moment où la vitesse d'évacuation régulière est atteinte
après une vitesse temporaire d'évacuation, des unités de produits (7) qui passent
dans le premier ensemble (6a) de libération de produits sont de nouveau libérées sur
le premier ensemble (6a) de libération de produits.
3. Procédé selon les revendications 1 ou 2, caractérisé en ce qu'avant, à partir du ou après le moment auquel la première unité de produits (7b) de
la séquence suivante (9b) de produits, apportés par le transporteur (2) à pinces,
a rejoint la dernière unité de produits (7a) de la séquence précédente (9a) de produits,
délivrée à l'ensemble d'évacuation (4), les unités de produits (7) qui passent sur
le premier ensemble (6a) de libération de produits sont de nouveau libérées au premier
ensemble (6a) de libération de produits.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que les produits (7) tenus par les pinces (3) dans la zone de transfert (13) reposent
par leur bord libre (8b) de produit sur l'ensemble d'évacuation, en particulier la
bande transporteuse (5) d'un transporteur (4) à bande, les bords libres (8b) des produits
(7) suivant dans la zone de transfert (13) les bords (8a) de produits maintenus par
les pinces (3) dans la zone de transfert (13).
5. Procédé selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'au cas où plus de deux ensembles (6a, 6b, 6c) de libération de produits sont présents,
l'unité de commande (19) définit en fonction de la taille des trous (11) entre produits
par quel ensemble (6b, 6c) de libération de produits les produits (7) de la séquence
suivante de produits sont libérés pour refermer les trous et/ou en ce que l'unité de commande (19) définit entre produits le profil de vitesse temporaire d'évacuation
pendant la phase asynchrone en fonction de la taille des trous (11).
6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que la vitesse de transport du transporteur (2) à pinces est commandée indépendant des
trous (11) entre produits qui pénètrent dans la zone de transfert (13).
7. Dispositif (1) contenant un transporteur (2) à pinces et un ensemble d'évacuation
(14) ainsi que des moyens qui transfèrent les unités plates de produits (7) apportées
par le transporteur (2) à pinces à l'ensemble d'évacuation (4) en créant une formation
(12) en écailles,
le dispositif (1) formant une zone de transfert (3) dans laquelle a lieu le transfert
des unités de produits (7) du transporteur (2) à pinces à l'ensemble d'évacuation
(4),
au moins deux ensembles (6a, 6b, 6c) de libération de produits disposés les uns derrière
les autres en série dans la direction de transport (FG) et à distance les uns des autres, aptes à être commandés séparément, étant associés
au transporteur (2) à pinces dans la zone de transfert (13) en vue de libérer une
à une les unités de produits (7),
les ensembles (6a, 6b, 6c) de libération de produits étant conçus pour transférer
les unités de produits (7) à l'ensemble commun d'évacuation (4),
les directions de transport (FG, FW) du transporteur (2) à pinces et de l'ensemble d'évacuation (4) étant essentiellement
orientées dans le même sens dans la zone de transfert (13),
le transporteur (2) pinces et l'ensemble d'évacuation (4) étant disposés l'un par
rapport à l'autre dans la zone de transfert (13) de telle sorte que dans la zone de
transfert (13), les unités de produits maintenues par les pinces (3) reposent par
leur bord libre sur l'ensemble d'évacuation, en particulier la bande transporteuse
d'un transporteur (4) à bande, et que chacun des bords libres (8b) des unités de produits
(7) suive dans la zone de transfert (13) un bord (8a) des produits maintenus par les
pinces (3),
le dispositif (1) contenant une unité de commande (19) au moyen de laquelle les ensembles
(6a, 6b, 6c) de libération de produits peuvent être commandés séparément en vue de
l'ouverture des pinces (3),
caractérisé en ce que
l'unité de commande (19) est conçue pour exécuter le procédé selon l'une des revendications
1 à 6.
8. Dispositif selon la revendication 7, caractérisé en ce que la distance (D1, D2) entre les deux ou plusieurs ensembles (6a, 6b, 6c) de libération de produits est
sélectionnée de telle sorte que plusieurs pas de transport du transporteur (2) à pinces
aient lieu entre les deux ou plusieurs ensembles (6a, 6b, 6c) de libération de produits.
9. Ensemble selon l'une des revendications 7 et 8, caractérisé en ce que l'ensemble d'évacuation (4) comporte une bande transporteuse (5) sur laquelle les
unités de produits (7) libérés par le transporteur (2) à pinces peuvent être positionnées
ou déposées en une formation (12) en écailles.
10. Ensemble selon l'une des revendications 7 à 9, caractérisé en ce que le transporteur (2) à pinces est disposé dans la zone de transfert (13) au-dessus
de l'ensemble (4) d'évacuation de telle sorte que les unités de produits (7) soient
suspendues dans les pinces (3).
11. Ensemble selon l'une des revendications 7 à 10, caractérisé en ce que le dispositif comporte un dispositif d'enroulement (29) et en ce que l'ensemble d'évacuation (4) est configuré comme transporteur d'amenée au dispositif
d'enroulement (29) au moyen duquel les unités de produits (7) peuvent être amenées
au dispositif d'enroulement (29) sous la forme d'un écoulement (12) en écailles.
12. Ensemble selon l'une des revendications 7 à 11, caractérisé en ce qu'un ensemble de capteurs (15) disposé en amont des ensembles (6a, 6b, 6c) de libération
de produits dans la direction de transport (FG) est associé au transporteur (2) à pinces, et permet de détecter la position et le
nombre des pinces (3) vides et par conséquent la détection de la position et la taille
d'un trou (11) entre produits.