[0001] Die Erfindung betrifft einen thermisch beheizbaren und kühlbaren Stuhl nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] Ein thermisch beheizbarer und kühlbarer Stuhl ist beispielsweise mit dem Gegenstand
der
US 2010/0146700 A1 bekannt geworden. Die Druckschrift zeigt einen Stuhl, welcher im Sitz- und Rückenlehnenbereich
Lüftungskanäle aufweist, die innerhalb der Sitzschale oder der Rückenlehnenschale
angeordnet sind. Die Lüftungskanäle geben den Luftstrom über einzelne Löcher durch
eine netzartige Oberfläche an die auf dem Stuhl sitzende Person ab. Für die Erzeugung
des Luftstromes befinden sich jeweils ein Ventilator im Sitzbereich und ein Ventilator
im Rückenlehnenbereich, wobei die Ventilatoren auf der Stuhlaußenseite und damit sichtbar
angeordnet sind. Über einen Durchgangskanal in der Schale werden die innen liegenden
Lüftungskanäle mit dem Luftstrom des Ventilators versorgt. Diese Ausführungsform weißt
jedoch den Nachteil auf, dass im Betrieb der Ventilatoren eine sehr hohes Geräuschniveau
vorliegt, was unangenehm von der darauf sitzenden Person und in weiteren Personen
im Raum wahrgenommen wird.
[0003] Ausgehend von der
US 2010/0146700 A1 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen klimatisierten Stuhl bereitzustellen,
welcher wenig Bauraum benötigt und im Betrieb sehr leise ist.
[0004] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des
Anspruches 1 gekennzeichnet.
[0005] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass ein Lüftungsmodul innerhalb der Sitzschale
oder Rückenschale angeordnet ist, in welches der Ventilator und der Lüftungskanal
integriert ist.
[0006] Die Anordnung des Lüftungsmoduls und somit insbesondere die Anordnung des Ventilators
innerhalb der Sitz- und Rückenlehnenschalen hat den wesentlichen Vorteil, dass das
Geräuscheniveau deutlich reduziert wird und auf der Stuhlaußenseite kein Lüfter mehr
zu sehen ist.
[0007] Das Lüftungsmodul ist somit vollkommen in die Sitzschale integriert, so dass keinerlei
Bauteile an der Außenseite der Sitzschale bzw. der Rückenlehnenschale sichtbar sind.
Lediglich kleine Ausnehmungen für die Ansaugluft des Ventilators unterbrechen die
ansonsten geschlossen ausgebildeten Schalen.
[0008] Als Einheit versteht die vorliegende Erfindung, dass der mindestens eine Ventilator
direkt mit dem Lüftungsmodul verbunden ist bzw. ein Teil mit dem Lüftungsmodul ausbildet.
Das Lüftungsmodul weist hierbei bevorzugt mehrere Luftkanäle auf, welche gezielt die
Luft an die sitzende Person abgeben.
[0009] Durch das direkte Einbinden des Ventilators in das Lüftungsmodul werden langen Durchgangs-
bzw. Zuleitungskanäle zwischen dem Ventilator und den Lüftungskanälen vermieden.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform sind insgesamt jeweils ein Lüftungsmodul mit
je zwei Ventilatoren im Sitzbereich und ein Lüftungsmodul mit je zwei Ventilatoren
im Rückenlehnenbereich angeordnet.
[0011] Durch den Einsatz von mindestens zwei Ventilatoren pro Lüftungsmodul werden die Geräusche
wesentlich reduziert. Ein weiterer Vorteil ist, dass die beiden Ventilatoren gegenüber
dem einzelnen Ventilator nach dem Stand der Technik, deutlich kleiner ausgeführt werden
können, wodurch insgesamt eine kleinere Ausführungsform des Lüftungsmoduls erreicht
wird.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Lüftungsmodul mit seinen Lüftungskanälen
als textile Matte ausgebildet, welche beispielsweise zwischen dem Sitzpolster und
der Rahmenschale des Sitzes angeordnet ist. Durch die textile Ausbildung wird eine
schlanke Ausführungsform erreicht, welche vor allem wenig Bauraum benötigt.
[0013] Die Luft aus den Lüftungskanälen wird über Luftauslässe durch einen Bezugsstoff hindurchgeleitet
und an die sitzende Person abgegeben. Der Bezugsstoff ist beispielsweise als Netzmembranbespannung
(3D-Stricknetz) ausgebildet, welche sowohl im Rücken- als auch im Sitzbereich angeordnet
sein kann. Selbstverständlich ist als Bezugsstoffe auch ein jedes luftdurchlässige,
textile Gewebe bzw. luftdurchlässige perforierte Leder möglich.
[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind insgesamt zehn Lüftungslöcher
bzw. Lüftungsauslässe im Sitzbereich und/oder Rückenlehnenbereich angeordnet, welche
beispielsweise einen Durchmesser von 20 mm aufweisen. Durch die relativ geringe Anzahl
an Auslässen wird insbesondere die Stabilität des Sitzkissens bzw. Rückenkissens nicht
beeinträchtigt, was sich positiv auf den Sitzkomfort auswirkt. Dennoch reichen zehn
Lüftungslöcher aus, um eine gute Temperierung jeweils im Rücken- bzw. Sitzbereiches
zu erreichen.
[0015] Weitere optionale Ausführungsmerkmale des Stuhls sind beispielsweise:
- ein Schiebesitz, mit welchem die Sitztiefe nach vorne verstellbar ist.
- eine Vorrichtung (Hebel), mit welcher eine Einstellung des Gegendrucks der Rückenlehne
auf das Körpergewicht des Benutzers möglich ist;
- höhenverstellbare Armiehnen, welche ebenfalls in der Breite einstellbar sind;
- eine Nackenstütze;
- Einstellbarkeit der Sitzneigung;
- ein Kleiderbügel, welche an der Rückseite der Rückenlehne angeordnet ist;
- eine Rückholmechanik, welche den Stuhl stets in eine vorgegebene Ausgangsposition
in axialer Richtung zurückdreht;
- eine Lordosestütze, welchen den Lendenwirbelbereich unterstützt und die Rückenlehne
in der Höhe optimal an den Rücken der sitzenden Person anpasst.
[0016] Das Gestell des Stuhls besteht beispielsweise aus einem Rundrohrstahl oder einer
Kunststoffstruktur. Das dazugehörige Fußkreuz kann aus Aluminium oder aus Stahl bestehen.
Die Rückenlehne besteht bevorzugt aus einem umlaufenden Trägerrahmen aus glasfaserverstärktem
Kunststoff oder einer flächigen Kunststoffschale mit integrierter Tragstruktur.
[0017] Der Stuhl kann entweder als Besprechungsstuhl oder Büro-Drehstuhl ausgebildet sein.
Selbstverständlich lässt sich die erfindungsgemäße Ausführungsform ebenfalls bei anderen
Sitzmöbeln, wie z.B. einem Schemel, einer Bank, einem Sessel, einem Fauteuil oder
einem Sofa einsetzen.
[0018] In einer weiteren Ausführungsform wird für die Beheizung des Stuhls eine textil gewebte
Heizmatte eingesetzt, welche auf das Kissen im Sitz- und/oder Rückenlehnenbereich
aufgelegt bzw. geklebt wird. Die Heizmatte kann beispielsweise eine U-Form aufweisen,
was speziell der darauf sitzenden Person nachgebildet ist. Im Mittelbereich der U-Form
wird zwischen den beiden Schenkeln das Kabel durch eine flache Ausnehmung nach unten
in Richtung des Stuhlrahmens hindurchgeführt wird.
[0019] Bevorzugt werden die notwendigen Energieversorgungskabel für die Heizmatte durch
einen Schlitz hindurchgeführt, welcher durch einen schrägen Schnitt erstellt wird.
Der Schnitt erstreckt sich ausgehend von der Oberseite des Kissens in einem 45° Winkel
nach unten in Richtung der Sitzschale. Eine solche Durchführung der Kabel hat den
wesentlichen Vorteil, dass keine störenden Kabel im Sitzbereich vorhanden sind und
die Kabellänge zum Akku und zu der Bedieneinheit so kurz wie möglich gehalten werden
kann.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform weist die Heizmatte insgesamt zwei Heizkreise auf,
wobei der erste Heizkreis (Stufe 1) für eine geringere Heizleistung ausgelegt ist
und der zweite Heizkreis (Stufe 2) für eine höhere Heizleistung ausgelegt ist.
[0021] Die Heizstufe 2 kann eine zusätzliche "Turbo" -Heizstufe aufweisen, wobei über einen
definierten Zeitraum von beispielsweise 20 Sekunden eine erhöhte Heizleistung abgegeben
wird. Dies ermöglicht ein sehr schnelles Aufheizen der Heizmatte. Ein Thermostat überwacht
hierbei den gesamten Heizvorgang. Nach einer vorher definierten Temperatur (vorzugsweise
37°C) bzw. einer maximal möglichen Leistungsabgabe wird dann wieder auf einen "Batterieschonenden-"
Erhaltungsbetrieb umgeschaltet.
[0022] Es sind somit insgesamt drei verschiedene Heizstufen möglich, wobei die Stufe 1 relativ
flach ansteigt und erst nach einer gewissen Zeit ihre gewünschte Heizleistung erreicht.
Die Stufe 2 weist am Anfang eine zusätzliche Turbo-Heizstufe auf, welche die Heizmatte
schnell aufheizt, wobei nach einem bestimmten Zeitraum die Stelleinrichtung wieder
auf die "normale" Heizstufe 2 zurückschaltet.
[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist entweder der Sitzbereich und/oder
der Rückenlehnenbereich mindestens einen Druckschalter auf, welcher die Anwesenheit
einer Person feststellt. So ist es beispielsweise möglich, ein Betrieb des Klimatisierungssystems
von der Anwesenheit einer Person abhängig zu machen. Bei einem Verlassen des Stuhls
kann sich das System wieder selbstständig abschalten. Dadurch wird insbesondere die
Betriebszeit des Akkus verlängert.
[0024] Durch die Anordnung von zwei beabstandeten Druckschaltern besteht der Vorteil, dass
die sitzende Person eindeutig erkannt wird. Dies ist vor allem immer dann notwendig,
wenn die Person ausschließlich im vorderen Bereich sitzt.
[0025] Die beiden Druckschalter sind bevorzugt in der Sitz- oder Rückenschale angeordnet,
wobei die Druckschalter zwischen Polsterträger und Sitzschale angeordnet sind und
deren Abstand detektieren. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die beiden Drucksensoren
als Ein-Schalter ausgeführt, welche geschaltet werden, sobald der Benutzer den Wiederstand
des Elastogranpuffers, welche sich zwischen Sitzplatte und Polsterträger befinden,
überwunden hat. Durch die unterschiedliche Dämpfwirkung des Elastograns kann jeweils
die Sensibilität des Drucksensors eingestellt werden.
[0026] Bei einer Parallelschaltung von zwei Drucksensoren reicht es aus, wenn einer der
Drucksensoren betätigt wird, um das System zu aktivieren.
[0027] Die Energie für das Klimatisierungssystem kann beispielsweise durch einen Wechselakku
bereitgestellt werden. Der Akku ist hierbei bevorzugt im Bereich des Bedienelements
unterhalb der Sitzschale angeordnet.
[0028] Ebenso ist es möglich, dass die notwendige Energie durch die Erzeugung von kinetischer
Energie bereitgestellt wird, wobei die darauf sitzende Person beispielsweise mit der
Rückenlehne hin- und herwippt oder den gesamten Stuhl dreht. Diese Dreh- bzw. Wippbewegung
wird dann von einem System abgegriffen, in einem Akku oder Kondensator zwischen gespeichert
und anschließend dem Klimatisierungssystem zugeführt. Ferner ist es möglich, dass
die kinetische Energie, welche durch die Rollbewegung des gesamten Stuhls erzeugt
wird, aufgenommen und in dem Akku zwischengespeichert wird.
[0029] Ferner ist es möglich, dass der Stuhl über eine Induktionsschleife seine Energie
für das Klimatisierungssystem erhält. So ist es beispielsweise möglich, dass der Stuhl
am Feierabend auf einen bestimmten Bodenbereich gefahren wird, welcher mit Induktionsschleifen
versehen ist, die einen Ladevorgang des Akkus ermöglichen.
[0030] Selbstverständlich ist es auch möglich, dass die Stromversorgung über lediglich ein
Stromkabel erfolgt.
[0031] Die Steuerung des gesamten Systems kann bevorzugt über ein Bedienelement erfolgen,
welches unterhalb der Sitzschale angeordnet ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
kann das Bedienelement sowohl den Wechselakku, als auch die notwendigen Schalter zur
Bedienung des Klimatisierungssystems aufweisen.
[0032] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann der aktuell ausgeführte Heiz-
oder Kühlvorgang des Klimatisierungssystems über LEDs im Bereich des Bedienelementes
angezeigt werden So kann beispielsweise der Heizvorgang mit einer roten Kontrollleuchte
angezeigt werden, während der Kühlvorgang mit einer blauen Kontrollleuchte angezeigt
wird.
[0033] Des Weiteren ist es möglich, dass die Heizmatte, das Sitzpolster und die Lüftungsmatte
eine Einheit ausbilden, welche beispielsweise gegen ein normales Sitzpolster ausgetauscht
werden können. Ein nachträgliches Nachrüsten eines standardisierten Bürodrehstuhls
ist somit einfach umzusetzen.
[0034] Die Luftzufuhr für den mindestens einen Ventilator im Rückenbereich kann beispielsweise
über den Freiraum zwischen Rückenlehne und Sitzbereich erfolgen. Durch die Luftzufuhr
auf beispielsweise Beckenkammhöhe wird der wesentliche Vorteil erreicht, dass dies
Position weit entfernt vom Hörbereich der sitzenden Person ist, wodurch ein leiser
Betrieb des Klimatisierungssystems erreicht wird.
[0035] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Heizmatte im Lordosen- bzw. Lendenwirbelbereich
angeordnet, da in diesem Bereich die Mikromuskulatur vorbeugend therapiert werden
kann.
[0036] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die einzelnen Module, wie beispielsweise
die Heizmatte, das die Lüftungsmatte und/oder das Bedienelement jeweils über ein Stecksystem
miteinander verbunden, wodurch die einzelnen Komponenten leicht ausgetauscht werden
können. Die Verbindungsstecker für die Komponenten weisen hierbei besondere Passformen
auf, so dass ein falsches Verbinden der Stecksysteme vermieden wird.
[0037] Des Weiteren ist es möglich, dass zur Klimatisierung des Stuhls ein Peltier-Element
(TEC) eingesetzt wird. Das Peltier-Element ist ein elektrothermischer Wandler, der
bei Stromdurchfluss eine Temperaturdifferenz oder bei Temperaturdifferenz einen Stromfluss
erzeugt. So kann das Peltier-Elemente sowohl zur Kühlung als auch - bei Stromrichtungsumkehr
- zum Heizen des Stuhls im Sitz- oder Rückenbereich verwendet werden. Das Peltier-Element
kann entweder allein oder in Kombination mit dem erfindungsgemäßen Lüftungsmodul eingesetzt
werden.
[0038] Durch die erfindungsgemäße Ausführungsform kann insbesondere der Energieverbrauch
des gesamten Gebäudes reduziert werden, da gezielt bei der sitzenden Person eine Klimatisierung
stattfindet. Insbesondere wird durch die gezielte Klimatisierung das allgemeine Wohlbefinden
der sitzenden Person erhöht. Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt
sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus
der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
[0039] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
[0040] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0041] Es zeigen:
- Figur 1:
- Schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Stuhls in einer Seitenansicht
- Figur 2:
- Schematische Darstellung des Stuhls in der Rückansicht
- Figur 3:
- Schematische Darstellung des Stuhls in der Draufsicht
- Figur 4:
- Energie/Zeit-Diagramm
- Figur 5:
- Schematische Darstellung des Lüftungsmoduls
- Figur 6:
- Seitenansicht des Lüftungsmoduls
[0042] Mit der Figur 1 wird der erfindungsgemäße Stuhl 19 in einer schematischen Seitenansicht
gezeigt. Der Stuhl 19 ist als Büro-Drehstuhl ausgebildet und besteht im Wesentlichen
aus einem Sitzbereich 20 mit einer Sitzschale 22 und einer Rückenlehne 21 mit einer
Rückenlehnenschale 23. Als Grundgerüst dient ein Lehnenbügel 24, welcher die Sitzschale
22 und die Rückenlehneschale 23 verbindet.
[0043] Sowohl die Sitzschale 22, als auch die Rückenlehnenschale 23 sind bevorzugt aus einem
Kunststoff hergestellt ist. Beide Schalen 22, 23 dienen im Wesentlichen zur Aufnahme
und Halterung des Sitzpolsters 1 und des Rückenpolsters 4 gegenüber dem Lehnenbügel
24.
[0044] Zwischen der Sitzschale 21 und dem Sitzpolster 1 ist das ein Lüftungsmodul 3 (Sitzbereich)
angeordnet ist. Das Lüftungsmodul 3 besteht im Wesentlichen aus zwei Ventilatoren
10 und mindestens einem Lüftungskanal 5.
[0045] Gemäß der Figur 3 sind insgesamt zwölf Lüftungskanäle 5 im Sitzbereich 20 angeordnet.
Die Ventilatoren 10 sind fest mit dem Lüftungsmodul 3 verbunden und bilden mit diesem
eine Einheit aus. Dies hat den wesentlichen Vorteil, dass das Lüftungsmodul 3 relativ
wenig Platz benötigt, da die Ventilatoren 10 in das Lüftungsmodul 3 integriert sind.
[0046] Die Ventilatoren 10 saugen die Luft 25 durch die Ausnehmungen 27 in das Lüftungsmodul
3 innerhalb der Sitzschale 22 an und geben den erzeugten Luftstrom 28 über die Lüftungskanäle
5 an die sitzende Person ab.
[0047] Das Sitzpolster 1 wird nach oben von einem luftdurchlässigen Bezugsstoff 8 abgedeckt,
so dass der Luftstrom 28 ungehindert an die sitzende Person abgegeben werden kann.
[0048] Gemäß der Figur 1 weist ferner die Rückenlehne 21 ebenfalls eine Ausnehmung 26 auf,
durch welche der Ansaugluftstrom 25 in das Lüftungsmodul 6 (Rückenbereich) einströmt
und von dem Ventilator 10 durch die Lüftungskanäle 5 an die sitzende Person abgeben
wird.
[0049] Die Rückenlehnenschale 23 weist ein Rückenpolster 4 auf, welches von den Lüftungskanälen
5 durchsetzt ist, so dass der Luftstrom 28 ungehindert an die sitzende Person abgegeben
werden kann. Bevorzugt ist das Rückenpolster 4 von einem luftdurchlässigen Bezugsstoff
9 abgedeckt.
[0050] Die erfindungsgemäße Ausführungsform ist jedoch nicht auf das Vorhandensein eines
Sitz- oder Rückenpolsters 1, 4 beschränkt. Vielmehr ist es auch möglich, dass das
Lüftungsmodul 3, 6 auf z.B. der Rückenschale 23 aufliegt und nur von einem luftdurchlässigen
Bezugsstoff 9 abgedeckt ist. Durch das Weglassen des Rückenpolsters 4 wird somit eine
schlanke Rückenlehnenform erreicht.
[0051] Sowohl im Sitzbereich 20, als auch im Bereich der Rückenlehne 21 ist in Richtung
der sitzenden Person die Anordnung einer Heizmatte 2, 7 möglich. Die Heizmatten 2,
7 befinden sich zwischen dem Sitzpolster 1 und dem Bezugsstoff 8 des Sitzbereiches
20 bzw. zwischen dem Rückenpolster 4 und dem Bezugsstoff 9 der Rückenlehne 21.
[0052] Die Heizmatte 2 des Sitzbereichs 20 weist eine U-förmige Aussparung des Heizbereichs
12 auf, welche sich bevorzugt auf Höhe des Genitalbereichs der sitzenden Person befindet.
[0053] Die Energieversorgung der Heizmatten 2, 7 erfolgt über ein Kabel, welches durch einen
schräg verlaufenden Schlitz 18 durch das jeweilige Polster 1, 4 zu dem Akku 16 geführt
wird.
[0054] Der Akku 16 befindet sich bevorzugt unterhalb im vorderen Bereich der Sitzschale
22, so dass er leicht zugänglich ist. In einer bevorzugten Ausführungsform bildet
der Akku 16 und das Bedienelement 13 für die Lüftungsmodule 3 und 6 eine Einheit aus.
[0055] Das Bedienelement 13 ist unterhalb der Sitzschale 22 angeordnet und weist bevorzugt
jeweils einen Schalter 14 für die Steuerung des Grundmodus (Heizen oder Kühlen) und
einen Schalter 15 für die Steuerung der Leistung (Stufe 1 und 2) auf.
[0056] Des Weiteren weist der Stuhl 19 mindestens einen, bevorzugt zwei Anwesenheitsschalter
17 auf, welche Sitzbereich 20 angeordnet sind.
[0057] Mit der Figur 2 wird der Stuhl 19 in der Rückansicht gezeigt. Unterhalb der Sitzschale
22 ist das Bedienelement 13 für die Heizmatten 2, 7 und die Lüftungsmodule 3, 6 angeordnet.
[0058] Ferner ist an der Rückenlehnenschale 23 eine Anordnung der beiden Ventilatoren 10
auf Höhe des Beckenkamms der sitzenden Person schematische dargestellt. Durch die
relativ tief sitzende Anordnung der Ausnehmungen 26 für die Ansaugluft 25 wird das
Geräuschniveau deutlich reduziert.
[0059] Figur 3 zeigt den Stuhl 19 in einer Draufsicht. Im Sitzbereich 20 ist schematisch
die Anordnung des Lüftungsmoduls 3 mit seinen beiden Ventilatoren 10 dargestellt.
[0060] Im Sitzbereich 20 befinden sich ferner die beiden Anwesenheitsschalter 17, welche
bevorzugt beabstandet voneinander angeordnet sind. Durch die unterschiedliche Positionierung
der beiden Anwesenheitsschalter 17 ist ein sicheres Erkennen einer sitzenden Person
möglich.
[0061] Mit der Figur 4 wird der erfindungsgemäße Aufheizvorgang der Heizmatten 2, 7 gezeigt,
wobei die Heizmatte 2, 7 jeweils zwei Heizkreise aufweist. Die beiden Heizkreise sind
durch die Verläufe Stufe 1 und Stufe 2 dargestellt.
[0062] Der erste Heizkreis (Stufe 1) ist für eine geringere Heizleistung ausgelegt, während
der zweite Heizkreis (Stufe 2) für eine höhere Heizleistung ausgelegt ist.
[0063] Der Heizkreis der Stufe 1 steigert relativ langsam seine Heizleistung, so dass erst
nach circa 30 Sekunden die endgültige Heizleistung der Stufe 1 erreicht ist.
[0064] Die Heizstufe 2 weist im Gegensatz dazu eine zusätzliche "Turbo" -Heizstufe auf,
welche gemäß der Figur 4 über einen Zeitraum von 20 Sekunden eine erhöhte Heizleistung
abgibt. Dies ermöglicht ein sehr schnelles Aufheizen der Heizmatte.
[0065] Nach den 20 Sekunden mit erhöhter Heizleistung wird die Heizleistung reduziert, so
dass nach circa 30 Sekunden die eigentliche Heizleistung der Stufe 2 erreicht ist.
[0066] Im Grundmodus "Kühlen" werden bei der Aktivierung der Stufe 2 des Schalters alle
Ventilatoren (vorzugsweise zwei im Rückenbereich und zwei im Sitzbereich) betrieben,
wobei bei der Stufe 1 des Schalters 15, nur jeweils ein Ventilator in Sitz- und im
Rückenbereich aktiviert sind. Somit lässt sich individuell der Kühlbedarf des Benutzers
regeln, wobei gleichzeitig der Energiebedarf des Systems reduziert.
[0067] Mit den Figuren 5 und 6 wird das erfindungsgemäße Lüftungsmodul 3, 6 gezeigt. Gemäß
der Figur 5 weist das Lüftungsmodul 3, 6 insgesamt zwei Ventilatoren 10 auf.
[0068] Die Figur 6 zeigt das Lüftungsmodul 3,6 in der Seitenansicht. Hieraus ist zu Erkennen,
dass die Ventilatoren 6 in das Lüftungsmodul 3,6 integriert sind, wodurch insbesondere
ein flacher Aufbau des Lüftungsmoduls erreicht wird.
[0069] Mit dem erfindungsgemäßen Lüftungsmodul 3, 5 ist es nun erstmals möglich, sowohl
die Lüftungskanäle 5, als auch die Ventilatoren 10 innerhalb der Sitz- oder Rückenlehnenschale
22, 23 anzuordnen, so dass auf der Außenseite des Stuhl 19 keinerlei Vorrichtungen
für die Klimatisierung des Stuhls 19 sichtbar sind.
Zeichnungslegende
[0070]
- 1.
- Sitzpolster
- 2.
- Heizmatte im Sitzbereich
- 3.
- Lüftungsmodul im Sitzbereich
- 4.
- Rückenpolster
- 5.
- Lüftungskanal
- 6.
- Lüftungsmodul im Rückenbereich
- 7.
- Heizmatte im Rückenpolster
- 8.
- Bezugsstoff (Sitzbereich)
- 9.
- Bezugsstoff (Rückenbereich)
- 10.
- Ventilator
- 11.
- Einschnitt
- 12.
- Aussparung des Heizbereichs
- 13.
- Bedienelement
- 14.
- Schalter Heizen/Lüften
- 15.
- Schalter Stufe 1 / Stufe 2
- 16.
- Akku
- 17.
- Anvuesenheitsschalter
- 18.
- Schlitz im Polster 1, 4
- 19.
- Stuhl
- 20.
- Sitzbereich
- 21.
- Rückenlehne
- 22.
- Sitzschale
- 23.
- Rückenlehnenschale
- 24.
- Lehnenbügel
- 25.
- Ansaugluftstrom
- 26.
- Ausnehmung in 23 für 10
- 27.
- Ausnehmung in 22 für 10
- 28.
- Luftstrom
1. Klimatisierter Stuhl (19), welcher beheizbar oder kühlbar ausgebildet ist, wobei mindestens
innerhalb einer Sitzschale (22) oder einer Rückenschale (23) mindestens ein Lüftungskanal
(5) angeordnet ist, welcher von mindestes einem Ventilator (10) mit einem Luftstrom
(28) versorgt wird, wobei der Lüftungskanal (5) den Luftstrom (28) an eine auf dem
Stuhl (19) sitzende Person abgibt, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Lüftungsmodul (3, 6) innerhalb der Sitzschale (22) oder Rückenschale
(23) angeordnet ist, in welches der mindestens eine Ventilator (10) und der mindestens
eine Lüftungskanal (5) integriert ist.
2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Lüftungsmodul (3, 6) bündig an der Innenseite der Sitzschale (22) oder an der
Innenseite der Rückenschale (23) anliegt und die Schalen (22, 23) mindestens eine
Ausnehmung (26, 27) für den Ansaugluftstrom (25) aufweisen.
3. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Lüftungsmodul (3, 6) als textile Matte ausgebildet ist, in welche der Ventilator
(10) integriert ist.
4. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftstrom (25) durch einen luftdurchlässige Bezugsstoff (8, 9) an die auf dem
Stuhl (19) sitzende Person abgegeben wird.
5. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Stuhl (19) mindestens eine Heizmatte (2, 7) im Sitzbereich (20) und/oder im Bereich
der Rückenlehne (21) aufweist.
6. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Energieversorgung der Heizmatten (2, 7) über mindestens ein Kabel erfolgt, welches
durch einen schräg verlaufenden Schlitz (18) durch das Polster (1, 4) geführt ist.
7. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizmatte (2, 7) eine U-Form mit einer Aussparung des Heizbereichs (12) aufweist.
8. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizmatte (2, 7) zwei Heizkreise aufweist, wobei der erste Heizkreis (Stufe 1)
für eine geringere Heizleistung ausgelegt ist und der zweite Heizkreis (Stufe 2) für
eine höhere Heizleistung ausgelegt ist.
9. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Sitzbereich (20) mindestens ein Anwesenheitsschalter (17) angeordnet ist, welcher
eine sitzende Person erkennt.
10. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Lüftungsmodul (3, 6) mindestens eine Peltier-Element (TEC) aufweist, welches
den erzeugten Luftstrom (28) aufheizt oder abkühlt.
11. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Bewegung des Stuhls (19) die benötigte Energie für das Lüftungsmodul (3,
6) und/oder die Heizmatte (2, 7) erzeugbar ist, welche von dem Akku (16) speicherbar
ist.
12. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Stuhl (19) über eine Induktionsschleife die benötigte Energie für das Lüftungsmodul
(3, 6) und/oder die Heizmatte (2, 7) erhält, welche von dem Akku (16) speicherbar
ist.