[0001] Die Erfindung betrifft ein Ausgiesselement für eine Verpackung, insbesondere eine
Verbundverpackung für flüssige Lebensmittel, mit einem Grundkörper, einem polyederförmigen
Flansch, dessen Flanschinnenflächen in Flächenanstössen zusammenlaufen, zur Verbindung
mit einem Verpackungsmantel und wenigstens einem an der Flanschinnenseite auskragenden
Halteelement zur Wirkverbindung mit einem Dorn einer Verpackungsmaschine sowie eine
Verbundverpackung für flüssige Lebensmittel mit polyederförmigen Giebelflächen.
[0002] Im Bereich der Verpackungstechnik gehören Verbundverpackungen seit langem zum gängigen
Stand der Technik. So bestehen beispielsweise Getränkekartons aus verschiedenen Packstoffen
wie Papier und Kunststoffen, die, vollflächig gefügt und bedruckt, ein Packungslaminat
bilden. Der Schichtaufbau kann je nach Anforderungen variieren, so wird beispielsweise
für aseptische Füllgüter zusätzlich eine Aluminiumschicht eingelegt, um eine gute
Barrierewirkung gegen Gase und Licht zu erzielen. Oft - aber nicht immer - wird das
Laminat noch während seiner Herstellung auf Verpackungsgrösse zugeschnitten und auf
diese Weise sogenannte Verpackungsmäntel gebildet. Alternativ wird oft auch das Packungslaminat
als Rollenware ausgeliefert und erst später zugeschnitten.
[0003] Das eigentliche Formen und Befüllen der Verpackung und das Verschliessen zu einer
Packung geschieht in einer Verpackungsmaschine, die nicht selten in Anlehnung an ihre
Hauptfunktionen auch als
Form-/
Fill-/
Seal-Maschine bezeichnet wird. Als Füllgüter kommen vorwiegend flüssige Lebensmittel wie
beispielsweise Getränke, Suppen, Joghurt oder dergleichen in Frage.
[0004] Solche Verpackungen werden zuweilen auch mit Ausgiesselementen versehen. Diese ermöglichen
dem Verbraucher neben einem kontrollierten Ausgiessen in der Regel auch eine Wiederverschlussmöglichkeit.
Nicht selten und vorwiegend bei aseptischer Anwendung ist zudem eine Erstöffnungsfunktion
für die Packung vorgesehen. Dabei wird die zuvor gasdicht verschlossene Packung erstmalig
aufgetrennt. Dies kann beispielsweise mittels Zug-Ring ("Ring-Pull") oder -Lasche
oder auch durch eine Stech- und/oder Schneidvorrichtung geschehen. Solche Stech- und/oder
Schneidvorrichtungen sind oft als Schneidringe ausgeführt, die über Antriebsmittel
mit beispielsweise der Schraubkappe gekoppelt sind, so dass - mittels der Drehbetätigung
der Schraubkappe - die Packung gleichzeitig aufgeschnitten wird.
[0005] Ein Ausgiesselement genannter Art zeigt beispielsweise die auf den Anmelder zurückgehende
WO 2012/048935 A1. Dieses besteht im Wesentlichen aus einem mit einer Schraubkappe verschlossenen Grundkörper,
welcher neben dem eigentlichen Ausgiesstubus auch einen Flansch zur Verbindung mit
übrigen Verpackungsteilen (hier einem Verpackungsmantel) aufweist. Die Ausgiesselemente
werden während des Formprozesses der Verpackung und vor der eigentlichen Befüllung
in diese eingearbeitet und bilden so einen Teil der Verpackung. Je nach Verpackungsform
und -art wird das Ausgiesselement von innen durch ein vorgestanztes Loch im Flachgiebel
der Verpackung appliziert. Der Flansch des Ausgiessers erstreckt sich dann parallel
zur Ebene des Flachgiebels der Verpackung, wie dies im ersten dort gezeigten Ausführungsbeispiel
offenbart ist. Es ist aber auch möglich, dass das Ausgiesselement selbst den Kopfbereich
der Verpackung bildet, wie dies im weiter dargestellten Ausführungsbeispiel gezeigt
ist. Der Verbindungsflansch ragt dabei gewinkelt vom eigentlichen Ausgiesselement
ab und bildet einen polyederförmigen Flansch, der hier im Wesentlichen einem Pyramidenstumpf
entspricht.
[0006] Das Einarbeiten und Verbinden findet meist in einer bereits eingangs erwähnten Verpackungsmaschine
statt. Eine solche ist in der auf den Anmelder zurückgehenden
WO 2012/062565 A1 offenbart. Dort zeigt Figur 5 im linken Bereich ein Dornrad mit neun, über seinen
Umfang angeordneten Arbeitsdornen (kurz: Dorne). Im rechten Abschnitt ist die hier
nicht weiter interessierende Befüllanlage angeordnet. In Betrieb dreht das Dornrad
zyklisch, so dass die Dorne zwischen einzelnen Arbeitspositionen (I bis IX) verdrehen
und für die zu vollziehenden Arbeitsschritte in diesen Positionen verharren, um das
Ausgiesselement mit dem Mantel zu verbinden und im Wesentlichen den Kopfbereich der
Verpackung zu bilden. In der Arbeitsposition I wird das Ausgiesselement von einer
Zuführeinrichtung auf den noch leeren Dorn verbracht. Darauf rotiert das Dornrad,
um den mit dem Ausgiesselement beschickten Dorn in Arbeitsposition II zu bringen,
in dem ein Verpackungsmantel auf den Dorn übergeschoben wird. In den Arbeitspositionen
III und IV erfahren Ausgiesselement und Verpackungsmantel in den Bereichen der späteren
Verbindungsstellen eine thermische Heissluftaktivierung, d. h. der Kunststoff wird
örtlich aufgeschmolzen. In Arbeitsposition V werden dann die aktivierten Flächen aufeinandergepresst,
so dass eine feste und dauerhafte Verbindung geschaffen wird. Die nachfolgenden Arbeitspositionen
VI und VII legen die durch die Herstellung des pyramidenstumpfförmigen Verpackungsgiebels
entstehenden, überstehenden Verpackungsmantelabschnitte (die sogenannten "Ohren"),
an die Giebelabschnitte an. Auf Position VIII wird dann die einseitig im Giebelbereich
fertiggestellte Verpackung einer Zellenkette der Befüllanlage übergeben, wo sie durch
den noch offenen Bodenbereich befüllt, sodann verschlossen und der Bodenbereich endgefertigt
wird. Der Position IX ist kein Arbeitsschritt zugeordnet.
[0007] Das Ausgiesselement erfährt bei seiner Verbindung mit dem Verpackungsmantel erhebliche
thermische und mechanische Belastungen. Es muss vorerst über die einzelnen Arbeitspositionen
des Dornrades lösungssicher und in gewünschter Lage arretiert bleiben, dann wieder
zusammen mit dem Verpackungsmantel freigegeben werden. Bei der Heissluftaktivierung
wird das Material im Bereich des Flansches erst örtlich aufgeschmolzen, um dann im
darauffolgenden Schritt mit dem Verpackungsmantel verpresst zu werden. Neben dem Halten
zeitigen die Arbeitsschritte zusätzliche mechanische und thermische Belastungen für
das Ausgiesselement.
[0008] Alternativ sind beispielsweise auch Ultraschall-Verbindungstechniken gängiger Stand
der Technik. Auch hierbei bedingen die hochfrequenten Schwingungen und statischen
Fügekräfte erhebliche weitere Belastungen für das Ausgiesselement.
[0009] Für die temporäre Verbindung zwischen Ausgiesselement und Dorn sind in der Vergangenheit
verschiedene Lösungen vorgeschlagen worden. Mit Vakuum arbeitende Lösungen, wie beispielsweise
solchen, wie in der
WO 9739958 A1 gezeigten, sind technisch aufwändig und lassen hohe Investitions- und Betriebskosten
der Verpackungsmaschine entstehen. Mechanische Halterungen sind technisch einfacher
und preiswerter zu realisieren, bedeuten aber durch die form- und/oder reibschlüssige
Verbindung eine zusätzliche mechanische Belastungen für das Ausgiesselement.
[0010] Eine reibschlüssige Verbindung zwischen Ausgiesselement und Dorn offenbart
JP 2009039980 A. Der Anmelder führte eine Untersuchung hinsichtlich Eingriffs- und Lösekräften in
Abhängigkeit verschiedener Haltedornausbildungen (im Wesentlichen deren Geometrie)
durch. Die Versuchsergebnisse der Versuchsreihe (inklusive schadhafter Ausgiesselemente)
sind in der wiedergegebenen Tabelle ausgewiesen.
[0011] Formschlüssige Verbindungen zwischen Ausgiesselement und Dorn definieren die Lage
des Ausgiessers am Dorn abschliessend hinsichtlich aller Freiheitsgrade. Eine solche
Lösung ist in der auf den Anmelder zurückgehenden
WO 2014060133 A1 offenbart. Ein umlaufendes Halteelement am Flansch des Ausgiessers mit einem dazu
korrespondierenden Dorn gewährleisten eine zuverlässige Verbindung und ein einfaches
Entfernen. Im dort gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Halteelement als Auskragung
ausgeführt.
[0012] Den verschiedenartigen Belastungen, denen ein Ausgiesselement während seiner Fertigung
in der Verpackungsmaschine ausgesetzt ist, haben dieselben nicht immer standgehalten.
In nicht wenigen Fällen führten versagende Ausgiesselemente zu schadhaften und/oder
undichten Packungen. Die Schadensbilder reichen von gebrochenen oder gerissenen Flanschen
bis hin zu fehlerhaften Verbindungsbereichen. Oft versagen die Ausgiesselemente und/oder
Packungen auch erst unter ihrer Stapelung bei ihrer anschliessenden Distribution.
[0013] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Ausgiesselement und eine Verbundpackung
der eingangs genannten und zuvor näher beschriebenen Art so auszugestalten und weiterzubilden,
dass die beschriebenen Nachteile überwunden werden. Insbesondere sollen Schäden am
Ausgiesselement und der Verbundverpackung vermieden und gleichzeitig ein sicherer
Halt zwischen Ausgiesselement und Dorn garantiert werden.
[0014] Gelöst wird diese Aufgabe bei einem Ausgiesselement nach dem Oberbegriff von Patentanspruch
1 dadurch, dass das Halteelement im Bereich der flanschinnenseitigen Flächenanstösse
als Verrundung ausgeführt ist. Eine runde Geometrie des Halteelements lässt grundsätzlich
geschmeidigere mechanische Vorgänge zu als eckige. So wird ein leichtgängiges Aufsetzen
und Entfernen des Ausgiesselements vom Dorn erreicht. Überdies gewährleistet die Verrundung
des Halteelements in den "Eckbereichen" während sämtlichen Arbeitsschritten einen
sicheren und genauen Halt auf dem Dorn. Die Verbindungsschritte können so mit einer
hohen Präzision ausgeführt werden. Zudem bewirken die Rundungen, dass das Halteelement
gegenüber unerwünschten Kerbwirkungen strukturmechanisch toleranter ist und so eine
höhere Festigkeit aufweist. Im Ergebnis werden so thermisch oder mechanisch bedingte
Spannungen im Ausgiesselement weitgehend vermieden, so dass die Struktur nicht geschwächt
oder gar beschädigt wird.
[0015] Gelöst wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ebenfalls durch eine Verbundverpackung
für flüssige Lebensmittel mit polyederförmigen Giebelflächen, bei welcher diese Giebelflächen
mit dem polyederförmigen Flansch eines solchen Ausgiesselements korrespondierend verbunden
sind.
[0016] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass das Halteelement umlaufend ausgeführt
ist. Durch den vergrösserten Kontaktbereich der Wirkverbindung zwischen Halteelement
und Dorn lässt sich bei gleich bleibender Haltekraft das Halteelement in seiner Höhe
reduzieren. So wird ein leichtgängigeres Aufschieben und Abziehen ermöglicht. Zudem
weist ein in seiner Höhe reduziertes Halteelement eine höhere Festigkeit auf.
[0017] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung verläuft das Halteelement im Bereich
der Unterkante des Flansches. Je weiter unten das Halteelement am polyederförmigen
Flansch angeordnet ist, desto länger ist der Bereich, in dem sich der Flansch während
des Aufsetzens und Entfernens elastisch verformen kann. Eine elastische Verformbarkeit
ist aber unbedingt gewünscht, damit keine schadhafte plastische Verformung auftritt.
[0018] In weiterer vorteilhafter Ausführung ist die Wirkverbindung zwischen Halteelement
und Dorn formschlüssig ausgeführt. Somit ist das Ausgiesselement hinsichtlich sämtlicher
Freiheitsgrade abschliessend in seiner Lage fixiert. So wird während der Arbeitsprozesse
eine hohe Genauigkeit erreicht, so dass die Gefahr von schadhaften Ausgiesselementen
beziehungsweise Packungen stark reduziert ist.
[0019] Es ist im Rahmen der Erfindung jedoch alternativ auch möglich, dass die Wirkverbindung
zwischen Halteelement und Dorn reibschlüssig ausgeführt ist. Reibschlüssige Wirkverbindungen
können je nach spezieller Ausgestaltung des Ausgiesselements immer dann wünschenswert
sein, wenn kein "Einrasten" des Halteelements in den Dorn gewünscht ist.
[0020] Nach einer weiteren Lehre der Erfindung sind die flanschinnenseitigen Flächenanstösse
als Hohlkehlen ausgeführt. Scharfe Übergänge der Flächen sind strukturmechanisch unvorteilhaft,
so dass die negativen Ausrundungen dem Ausgiesselement eine höhere Festigkeit geben
und zudem Risswachstum verhindert wird.
[0021] Eine weitere zweckmässige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass über die flanschinnenseitigen
Flächenanstösse Verstärkungsrippen ausgebildet sind. Diese Strukturelemente verleihen
dem Ausgiesselement besonders in den kritischen "Eckbereichen" des Flansches zusätzliche
Festigkeit.
[0022] Eine andere Lehre der Erfindung sieht vor, dass der Flansch des Grundkörpers pyramidenstumpfförmig
ausgebildet ist. Hierdurch lässt sich eine besonders gleichmässige Verteilung der
Kräfte zwischen Ausgiesselement und Verpackungsmantel erreichen.
[0023] Eine weitere Ausführung der Erfindung sieht vor, dass der Grundkörper eine rechteckige
Grundplatte aufweist, speziell kann die Grundplatte quadratisch ausgeführt sein. So
wird ein verbesserter Kraftlinienverlauf im Grundkörper erreicht, ohne dass Schäden
am Ausgiesselement entstehen.
[0024] Eine weitere Art der erfindungsgemässen Ausführung sieht vor, dass die Übergänge
zwischen Grundplatte und Flansch als Hohlkehlen ausgeführt sind. Die ausgekehlten
Flächenübergänge sind somit fester gegenüber Spannungen und minimieren das Risiko
von Schäden.
[0025] Nach einer weiteren zweckmässigen Ausführungsform sind die durch die flanschinnenseitigen
Flächenanstösse und der Grundplatte gebildeten Ecken als sphärische Verrundungen ausgeführt.
Diese "heiklen" Eckbereiche werden so zusätzlich in ihrer Festigkeit erhöht und ermöglichen
einen nicht zu Schäden führenden Kräfteverlauf zwischen den anstossenden Ebenen.
[0026] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass der Grundkörper einen Ausgiesstubus
aufweist, wobei dieser zunächst mit einem Schraubdeckel verschlossen ist. Dies ist
eine besonders zweckmässige Alternative des Ausgiesselements.
[0027] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Grundkörper unterhalb des
Ausgiesstubus mittels einer Stützwand geschlossen und weist eine umlaufende Schwächungszone
auf. Eine solche Stützwand festigt das Ausgiesselement insbesondere im Bereich der
Grundplatte und dem Ausgiesstubus zusätzlich.
[0028] Weitere zweckmässige Ausgestaltungen sehen vor, dass eine Barrierefolie an der Stützwand
anliegt, wahlweise auch, dass eine Handhabe an die Stützwand angeformt ist, um diese
durch ein manuelles Ziehen entfernen zu können oder dass ein Schneidelement im Ausgiesstubus
angeordnet ist, um die Stützwand im Bereich der Schwächungszone zumindest teilweise
aufzuschneiden. Dies sind besonders zweckmässige Alternativen des Ausgiesselements.
[0029] Die Erfindung ist nachfolgend anhand der ein Ausführungsbeispiel zeigenden Zeichnungen
näher erläutert.
[0030] Die Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemässes Ausgiesselement in perspektivischer Ansicht von oben,
- Fig. 2
- das Ausgiesselement aus Fig. 1 in perspektivischer Ansicht von unten ohne Schraubdeckel
und
- Fig. 3
- das Ausgiesselement im Vertikalschnitt entlang der Linie III-III aus Fig. 2.
[0031] Fig. 1 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Ausgiesselementes
in perspektivischer Darstellung von schräg oben. Das Ausgiesselement weist im dargestellten
und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel einen Grundkörper 1 und einen Schraubdeckel
2 auf. Der Schraubdeckel 2 sitzt auf einem (gut in Fig. 2 und 3 erkennbaren) Ausgiesstubus
3, der einen Teil des Grundkörpers 1 bildet.
[0032] Der Grundkörper 1 weist einen polyederförmigen - genauer pyramidenstumpfförmigen
- Flansch 4 auf. Flansch 4 und Ausgiesstubus 3 ragen in entgegengesetzten Richtungen
von einer quadratischen Grundplatte 5 ab und bilden gemeinsam den eigentlichen Grundkörper
1. Die Form des polyederförmigen Flansches 4 ist an die Form und insbesondere an den
Neigungswinkel des Giebelbereichs eines (nicht dargestellten) Verpackungsmantels angepasst.
Der Giebelbereich der Verpackung ist also mindestens in dem an den Flansch 4 anschliessenden
Bereich ebenfalls pyramidenstumpfförmig ausgebildet.
[0033] Die abgewinkelten Aussenflächen des Flansches 4 weisen Aussenrippen 6 auf, die einerseits
den Flansch 4 mechanisch verstärken und andererseits eine bessere Anbindung der Giebelflächen
des Packungsmantels beim Versiegeln mit dem Flansch 4 ermöglichen. In jedem Eckbereich
ist ein flügelartiger Ansatz an den Flansch 4 angeformt. Auch die Ansätze dienen dazu,
die Verbindung zwischen dem Giebelbereich des Packungsmantels und dem Flansch 4 des
Ausgiesselements zu verbessern.
[0034] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausgiesselement verbindet ein Originalitätssiegel
7 mit als Sollbruchstellen ausgebildeten Materialbrücken (nicht näher bezeichnet)
den Grundkörper 1 mit dem Schraubdeckel 2. Beim erstmaligen Öffnen werden die Materialbrücken
zerstört, so dass ein Konsument leicht erkennen kann, ob eine mit diesem Ausgiesselement
versehene Packung zuvor schon einmal geöffnet worden ist. Fig. 2 zeigt das erfindungsgemässe
Ausgiesselement in einer perspektivischen Darstellung von schräg unten. Der polyederförmige
Flansch 4 weist auf seiner Innenseite entsprechende Flanschinnenflächen 8 auf, die
im Bereich, in welchem sie zusammenlaufen, Flächenanstösse 9 bilden. Der Flansch 4
endet in einer Unterkante 10. Im Bereich dieser Unterkante 10 verläuft ein auskragendes,
umlaufendes Halteelement 11, das sich kontinuierlich über sämtliche Flanschinnenflächen
8 erstreckt. Das Halteelement 11 schafft während der Bildung des Packungskopfs und
Giebelbereichs eine mechanische Verbindung mit einem freien Ende eines Dornes einer
Verpackungsmaschine (nicht dargestellt). Im Bereich der flanschinnenseitigen Flächenanstösse
9 ist das Halteelement 11 als Verrundung 12 ausgeführt, so dass ein leichtgängiges
Aufsetzen und Entfernen ermöglicht wird. Während sämtlicher Arbeitsschritte bleibt
das Ausgiesselement sicher und präzise gehalten.
[0035] Im dargestellten und insofern bevorzugten Ausführungsbeispiel sind zudem die Flächenanstösse
9 als Hohlkehlen 13 ausgeführt. Flanschinnenseitig sind zudem im Bereich der Flächenanstösse
9 Verstärkungsrippen 14 angeformt, die die Festigkeit in den Eckbereichen zusätzlich
erhöht. Die Bereiche der Flächenübergänge zwischen den Flanschinnenflächen 8 des Flansches
4 und der Innenfläche der Grundplatte 5 sind ebenfalls als negative Ausrundungen,
also als Hohlkehlen 15, ausgeführt. Die zwischen den flanschinnenseitigen Flächenanstössen
9 und der Grundplatte 5 gebildeten Ecken sind als sphärische Verrundungen 16 ausgeführt.
[0036] In der vertikal geschnittenen Darstellung von Fig. 3 erkennt man ferner, dass die
Unterseite des Ausgiesstubus 3 im Originalitätszustand von einer Stützwand 17 verschlossen
ist. Diese ist über eine Schwächungszone 18 mit dem Grundkörper 1 verbunden. Ein (nicht
dargestelltes) Schneidelement schneidet beim erstmaligen Abdrehen des Schraubdeckels
2 die Schwächungszone 18 durch und legt so den Durchgang des Ausgiesstubus 3 zum Ausgiessen
frei. Um eine ausreichende Haltbarkeit und Aromaschutz des abgefüllten Produkts zu
garantieren, ist an die Innenseite der Grundplatte 5 und Stützwand 17 eine Barrierefolie
19 angelegt.
1. Ausgiesselement für eine Verpackung, insbesondere eine Verbundverpackung für flüssige
Lebensmittel, mit einem Grundkörper (1), einem polyederförmigen Flansch (4), dessen
Flanschinnenflächen (8) in Flächenanstössen (9) zusammenlaufen, zur Verbindung mit
einem Verpackungsmantel und wenigstens einem an der Flanschinnenseite auskragenden
Halteelement (11) zur Wirkverbindung mit einem Dorn einer Verpackungsmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (11) im Bereich der flanschinnenseitigen Flächenanstösse (9) als
Verrundung (12) ausgeführt ist.
2. Ausgiesselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (11) umlaufend ausgeführt ist.
3. Ausgiesselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (11) im Bereich der Unterkante (10) des Flansches (4) verläuft.
4. Ausgiesselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkverbindung zwischen Halteelement (11) und Dorn formschlüssig ausgeführt ist.
5. Ausgiesselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkverbindung zwischen Halteelement (11) und Dorn reibschlüssig ausgeführt ist.
6. Ausgiesselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die flanschinnenseitigen Flächenanstösse (9) als Hohlkehlen (13) ausgeführt sind.
7. Ausgiesselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass über die flanschinnenseitigen Flächenanstösse (9) Verstärkungsrippen (14) ausgebildet
sind.
8. Ausgiesselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Flansch (4) des Grundkörpers (1) pyramidenstumpfförmig ausgebildet ist.
9. Ausgiesselement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (1) eine rechteckige Grundplatte (5) aufweist.
10. Ausgiesselement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (5) quadratisch ausgeführt ist.
11. Ausgiesselement nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Übergänge zwischen Grundplatte (5) und Flansch (4) als Hohlkehle (15) ausgeführt
sind.
12. Ausgiesselement nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die flanschinnenseitigen Flächenanstösse (9) und der Grundplatte (5) gebildeten
Ecken als sphärische Verrundungen (16) ausgeführt sind.
13. Ausgiesselement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (1) einen Ausgiesstubus (3) aufweist.
14. Ausgiesselement nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgiesstubus (3) mit einem Schraubdeckel (2) verschlossen ist.
15. Ausgiesselement nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (1) unterhalb des Ausgiesstubus (3) mittels einer Stützwand (17)
geschlossen ist und eine umlaufende Schwächungszone (18) aufweist.
16. Ausgiesselement nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Barrierefolie (19) an der Stützwand (17) anliegt.
17. Ausgiesselement nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine Handhabe an die Stützwand (17) angeformt ist, um diese durch ein manuelles Ziehen
entfernen zu können.
18. Ausgiesselement nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schneidelement im Ausgiesstubus angeordnet ist, um die Stützwand im Bereich der
Schwächungszone zumindest teilweise aufzuschneiden.
19. Verbundverpackung für flüssige Lebensmittel mit polyederförmigen Giebelflächen, dadurch gekennzeichnet, dass diese Giebelflächen mit dem polyederförmigen Flansch eines Ausgiesselements nach
einem der Ansprüche 1 bis 18 korrespondierend verbunden sind.