[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beschneiungsanlage mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Beschneiungsanlage mit einer konvergent-divergenten Düse ist in der
AT 12 197 U1 gezeigt und weist den Vorteil auf, ohne Zugabe von Chemikalien bei relativ hohen
Feuchtkugeltemperaturen (größer als -1 °C) Kunstschnee erzeugen zu können. Außerdem
weist diese Beschneiungsanlage den großen Vorteil auf, von der Luftfeuchtigkeit größtenteils
unabhängig zu sein.
[0003] Die
EP 2 071 258 A1 zeigt eine Beschneiungsanlage mit einer Nukleatordüse zum Erzeugen von Eiskeimen,
wobei Wasser aus einer Wasserzufuhrvorrichtung mit den Eiskeimen in Verbindung bringbar
ist. Diese Vorrichtung ist zwar auf niedrigere Temperaturen (Feuchtkugel) beschränkt
als jene der
AT 12 197 U1, arbeitet jedoch im Bereich niedriger Feuchtkugeltemperaturen (unter -2 °C) energetisch
günstiger.
[0004] Im Stand der Technik sind des Weiteren Beschneiungsanlagen gezeigt, die ein Gebläse
aufweisen (Gebläsemaschinen), wobei Wasser aus einer Wasserzufuhrvorrichtung in die
Luftströmung des Gebläses einbringbar ist. Diese Beschneiungsanlagen benötigen niedrigere
Temperaturen (Feuchtkugel) als die oben diskutierten, arbeiten jedoch im Bereich niedriger
Feuchtkugeltemperaturen (unter -2 °C) energetisch ebenfalls günstiger als jene der
AT 12 197 U1.
[0005] Die konstruktiv einfachste Ausführungsform einer Beschneiungsanlage ist eine Schneilanze,
bei welcher hinreichend kaltes Wasser über eine Düse ausgebracht wird und durch die
ausreichend geringe Umgebungstemperatur zu Schnee kristallisiert. Dieser Typ von Beschneiungsanlage
benötigt die niedrigste Feuchtkugeltemperatur der diskutierten Typen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer Beschneiungsanlage, die sowohl
bei relativ hohen Umgebungstemperaturen einsetzbar ist als auch insgesamt energetisch
günstiger arbeitet als die gattungsgemäße Beschneiungsanlage.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Beschneiungsanlage mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
definiert.
[0008] Das Vorsehen wenigstens zweier Schneegeneratoren unterschiedlichen Typs mit getrennt
betätigbaren Wasserzufuhrvorrichtungen, wobei die Wasserzufuhrvorrichtungen bzw. Schneegeneratoren
durch eine Schaltvorrichtung wahlweise selektiv oder gemeinsam betrieben werden können,
ermöglicht eine energetisch optimale Anpassung an die Feuchtkugeltemperatur. Bei relativ
hohen Feuchtkugeltemperaturen ist es vorteilhaft, nur die Wasserzufuhrvorrichtung
des ersten Schneegenerators zu aktivieren. Bei relativ niedrigen Feuchtkugeltemperaturen
ist es energetisch vorteilhafter, nur die Wasserzufuhrvorrichtung des zweiten Schneegenerators
zu aktivieren. Vor allem in einem Übergangsbereich kann es sinnvoll sein, beide Schneegeneratoren
gemeinsam zu betreiben.
[0009] Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Figuren diskutiert.
Es zeigen:
- Fig. 1a, 1b
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Beschneiungsanlage mit schematisch
dargestelltem ersten und zweiten Schneegenerator ohne bzw. mit Sensoren sowie Steuer-
oder Regelvorrichtung
- Fig.2a,2b
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Beschneiungsanlage mit einem als Gebläsemaschine
ausgebildeten zweiten Schneegenerator in einer ersten und zweiten Variante
- Fig. 3a,3b
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Beschneiungsanlage mit einem als Schneilanze
ausgebildeten zweiten Schneegenerator in zwei Varianten
- Fig. 4
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Beschneiungsanlage mit einem zweiten
Schneegenerator welcher eine Nukleatordüse verwendet
- Fig. 5
- ein Ausführungsbeispiel des ersten Schneegenerators
[0010] Fig. 1a zeigt eine erfindungsgemäße Beschneiungsanlage 1, bei welcher in einem gemeinsamen
Gehäuse 13 ein erster und ein zweiter Schneegenerator 2, 7 angeordnet sind. Jeder
der Schneegeneratoren 2, 7 weist eine über eine Schaltvorrichtung 8 selektiv ein-
bzw. abschaltbare Wasserzufuhrvorrichtung auf (erste Wasserzufuhrvorrichtung 5 für
den ersten Schneegenerator 2 und zweite Wasserzufuhrvorrichtung 10 für den zweiten
Schneegenerator 7). Weiters dargestellt ist ein erster Lufzuführkanal 4 des ersten
Schneegenerators 2. Fig. 1b zeigt die in Fig. 1a der Übersichtlichkeit halber nicht
dargestellten Komponenten wie Steuer- oder Regelvorrichtung 14, welche die Schaltvorrichtung
8 betätigen kann und Informationen von Sensoren 15 zur Erfassung von Umgebungsdaten
bzw. Sensoren 16 zur Erfassung von Betriebsdaten der Beschneiungsanlage erhält. In
Abhängigkeit der zugeführten Signale der Sensoren 15, 16 kann die Steuer- oder Regelvorrichtung
14 in diesem Ausführungsbeispiel entscheiden, welche der ersten bzw. zweiten Wasserzufuhrvorrichtungen
5, 10 sie über die Schaltvorrichtung 8 betätigen soll, um ein optimales Ergebnis zu
erhalten. Alternativ kann die Schaltvorrichtung 8 natürlich auch manuell oder über
einen Betätigungsschalter durch einen Benutzer bedient werden. Natürlich kann die
Beschneiungsanlage 1 auch nur gemäß der Fig. 1a, d. h. ohne elektronische Komponenten
ausgeführt werden.
[0011] Fig. 2a zeigt eine Variante eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, bei welchem
der zweite Schneegenerator 7 in Form einer Gebläsemaschine ausgebildet ist. In Fig.
2a ist der erste Schneegenerator 2 mit seiner zugehörigen ersten Wasserzufuhrvorrichtung
5 und ersten Luftzuführkanal 4 in das Gehäuse des zweiten Schneegenerators 7 integriert.
Der zweite Schneegenerator 7 weist ein schematisch dargestelltes Gebläse 9 auf sowie
eine zweite Wasserzufuhrvorrichtung 10, wobei nur eine einzige Düse 11 gezeigt ist.
Es können natürlich beliebig viele Düsen 11 angebracht werden. Über die Düse 11 kann
Wasser in den Luftstrom des Gebläses 9 eingebracht werden, wo es - hinreichend niedrige
Feuchtkugeltemperaturen vorausgesetzt - zu Schnee kristallisiert. Die Schaltvorrichtung
8 gestattet den wahlweisen Betrieb nur des ersten oder zweiten Schneegenerators 2,
7 oder beider gemeinsam. Die Variante der Fig. 2b unterscheidet sich von jener der
Fig. 2a nur dadurch, dass in der Fig. 2b der erste Schneegenerator 2 nicht in das
Gehäuse des zweiten Schneegenerators 7 integriert, sondern an dieses angebaut ist.
[0012] Fig. 3a zeigt eine erste Variante eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, bei welchem
der zweite Schneegenerator 7 in Form einer Schneilanze ausgebildet ist.
[0013] Über die zweite Wasserzufuhrvorrichtung 10 wird Wasser zu einer Düsenöffnung 11 des
zweiten Schneegenerators 7 gebracht. Hinreichend niedrige Feuchtkugeltemperaturen
vorausgesetzt, kristallisiert das über die Düsenöffnung 11 zerstäubte Wasser zu Schnee.
Die Schaltvorrichtung 8 gestattet den wahlweisen Betrieb nur des ersten oder zweiten
Schneegenerators 2, 7 oder beider gemeinsam. Die Variante der Fig. 3b unterscheidet
sich von jener der Fig. 3a nur dadurch, dass in der Fig. 3b der erste Schneegenerator
2 in das Gehäuse bzw. Standrohr des zweiten Schneegenerators 7 integriert ist.
[0014] Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei welchem der zweite Schneegenerator
7 in Form einer Nukleatordüse 12 ausgebildet ist, wie sie in der
EP 2 071 258 A1 gezeigt ist. Für weitere Details dieses Typs von Schneegenerator sei auf diese Schrift
verwiesen. Die Schaltvorrichtung 8 gestattet den wahlweisen Betrieb nur des ersten
oder zweiten Schneegenerators 2, 7 oder beider gemeinsam. Auch hier wäre es möglich,
den ersten Schneegenerator 2 in das Gehäuse bzw. Standrohr des zweiten Schneegenerators
7 zu integrieren.
[0015] Fig. 5 zeigt beispielhaft einen ersten Schneegenerator 2, der als wesentliche Bestandteile
die erste Wasserzufuhrvorrichtung 5, den Luftzuführkanal 4, die konvergent-divergente
Düse 3 und den Ausbringöffnung 6 umfasst. Ein Teil des gesamten Gehäuses bildet in
diesem Ausführungsbeispiel den ersten Luftzuführkanal 4, welcher über den Mündungseingang
in die Düse 3 mündet. Diese Düse 3 weist einen konvergenten Bereich K und einen divergenten
Bereich D auf, deren Übergangsbereich bzw. Engstelle den kritischen Punkt P bildet.
Die Düse 3 selbst ist bevorzugt um die Düsenachse R rotationssymmetrisch ausgebildet.
Es wird durch die Wasserzufuhrvorrichtung 5, welche im konvergenten Bereich K angeordnet
ist, ein Wasserstrahl WS als Vollstrahl entlang der Düsenachse R in Richtung des kritischen
Punkts P gebracht. Im Luftzuführkanal 4 ist durch die Pfeile der sich beschleunigende
Luftstrom L dargestellt, welcher im bzw. kurz nach dem kritischen Punkt P durch die
Lavalförmigkeit der Düse 3 auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigt wird, wodurch
eine Zerstäubung des Wasserstrahls WS erfolgt.
[0016] Für weitere Details zur Ausbildung der konvergent-divergent geformten Düse 3 des
ersten Schneegenerators 2 sei auf die
AT 12 197 U1 verwiesen.
[0017] In keiner Fig. dargestellt sind sonstige Versorgungsleitungen, z. B. für Elektrizität,
welche dem Stand der Technik entsprechen. In jeder der Fig. können mehrere erste und/oder
zweite Schneegeneratoren 2, 7 als dargestellt vorhanden sein. Der erste Schneegenerator
2 kann mehrere konvergent-divergente Düsen 3 aufweisen.
Bezugszeichenliste:
[0018]
- 1
- Beschneiungsanlage
- 2
- erster Schneegenerator
- 3
- konvergent-divergent geformte Düse des ersten Schneegenerators
- 4
- erster Lufzuführkanal des ersten Schneegenerators
- 5
- erste Wasserzufuhrvorrichtung des ersten Schneegenerators
- 6
- Ausbringöffnung des ersten Schneegenerators
- 7
- zweiter Schneegenerator
- 8
- Schaltvorrichtung
- 9
- Gebläse des zweiten Schneegenerators
- 10
- zweite Wasserzufuhrvorrichtung des zweiten Schneegenerators
- 11
- Düsenöffnung des zweiten Schneegenerators
- 12
- Nukleatordüse des zweiten Schneegenerators
- 13
- Gehäuse der Beschneiungsanlage
- 14
- Steuer- oder Regelvorrichtung
- 15
- Sensor zur Erfassung von Umgebungsdaten
- 16
- Sensor zur Erfassung von Betriebsdaten der Beschneiungsanlage
1. Beschneiungsanlage (1) mit einem ersten Schneegenerator (2), welcher aufweist:
- einer konvergent-divergent geformten Düse (3), die insbesondere rotationssymmetrisch
um eine Düsenachse ausgebildet ist
- einem ersten Luftzuführkanal (4), durch den ein Luftstrom in die Düse (3) einbringbar
ist
- einer ersten Wasserzufuhrvorrichtung (5), durch welche Wasser (W) in Form eines
zumindest im Wesentlichen parallel zur Düsenachse (R) gerichteten Wasserstrahls (WS)
in die konvergent-divergent geformte Düse (3) einbringbar ist
- einer Ausbringöffnung (6), die mit dem divergent geformten Bereich der Düse (3)
in Verbindung steht
dadurch gekennzeichnet, dass die Beschneiungsanlage (1) einen zweiten Schneegenerator (7) aufweist, für welchen
eine zweite Wasserzufuhrvorrichtung (10) vorgesehen ist, wobei der erste und der zweite
Schneegenerator (2, 7) unabhängig voneinander zur Erzeugung von Schnee betreibbar
sind und dass wenigstens eine Schaltvorrichtung (8) vorgesehen ist, durch welche die
erste und/oder die zweite Wasserzufuhrvorrichtung (5, 10) aktivierbar bzw. deaktivierbar
ist bzw. sind.
2. Beschneiungsanlage nach Anspruch 1, wobei im ersten Schneegenerator (2) der Wasserstrahl
(WS) durch die erste Wasserzufuhrvorrichtung (5) koaxial zur Düsenachse (R) in die
konvergent-divergent geformte Düse (3) einbringbar ist, wobei vorzugsweise die erste
Wasserzufuhrvorrichtung (5) eine insbesondere düsenförmige Wasseraustrittsöffnung
aufweist, welche im konvergenten Bereich (K) angeordnet ist.
3. Beschneiungsanlage nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die konvergent-divergent
geformte Düse (3) des ersten Schneegenerators (2) lavalförmig ausgebildet ist, wobei
der Übergang vom konvergenten (K) zum divergenten Bereich (D) den kritischen Punkt
(P) der lavalförmigen Düse (3) bildet, in bzw. kurz nach welchem der einbringbare
Luftstrom (L) Überschallgeschwindigkeit erreicht.
4. Beschneiungsanlage nach Anspruch 3, wobei der konvergente Bereich (K) der lavalförmigen
Düse (3) im Längsschnitt kurvenförmig ausgebildet ist.
5. Beschneiungsanlage nach Anspruch 3 oder 4, wobei der Wasserstrahl (WS) in Richtung
kritischen Punkt (P), vorzugsweise in den kritischen Punkt (P), der lavalförmigen
Düse (3) einbringbar ist.
6. Beschneiungsanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei der Wasserstrahl
(WS) als Vollstrahl zum kritischen Punkt (P) der lavalförmigen Düse (3) gelangt.
7. Beschneiungsanlage nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der zweite
Schneegenerator (7) wenigstens ein Gebläse (9) aufweist, wobei Wasser aus der zweiten
Wasserzufuhrvorrichtung (10) in die Luftströmung des wenigstens einen Gebläses (9)
einbringbar ist.
8. Beschneiungsanlage nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der zweite
Schneegenerator (7) die zweite Wasserzufuhrvorrichtung (10) zumindest eine Düsenöffnung
(11) aufweist.
9. Beschneiungsanlage nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der zweite
Schneegenerator (7) zumindest eine Nukleatordüse (12) zum Erzeugen von Eiskeimen aufweist,
wobei Wasser aus der zweiten Wasserzufuhrvorrichtung (10) mit den Eiskeimen in Verbindung
bringbar ist.
10. Beschneiungsanlage nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der erste
und der zweite Schneegenerator (5, 7) in einem gemeinsamen Gehäuse (13) angeordnet
sind.
11. Beschneiungsanlage nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Beschneiungsanlage
eine Steuer- oder Regelvorrichtung (14) aufweist, durch welche die Schaltvorrichtung
(8) schaltbar ist.
12. Beschneiungsanlage nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der durch
eine Luftdruckquelle erzeugte Luftdruck im Luftzuführkanal (4) des ersten Schneegenerators
(2) durch geeignete Maßnahmen steuer- bzw. regelbar ist.
13. Beschneiungsanlage nach Anspruch 11 oder 12, wobei wenigstens ein Sensor (15) zur
Erfassung von Umgebungsdaten, vorzugsweise Temperatur und/oder Feuchtigkeit der Umgebungsluft,
vorgesehen ist, dessen Signale der Steuer- oder Regelvorrichtung (14) zuführbar sind.
14. Beschneiungsanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei wenigstens
ein
- im Luftzuführkanal (4) des ersten Schneegenerators und/oder
- der ersten und/oder zweiten Wasserzufuhrvorrichtung (5, 8) angeordneter Sensor (16)
zur Erfassung von Betriebsdaten der Beschneiungsanlage vorgesehen ist, dessen Signale
der Steuer- oder Regelvorrichtung (14) zuführbar sind.
15. Beschneiungsanlage nach Anspruch 13 oder 14, wobei die Steuer- oder Regelvorrichtung
(14) die Schaltvorrichtung (8) in Abhängigkeit der zugeführten Signale schaltet.