(19)
(11) EP 3 133 193 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.02.2017  Patentblatt  2017/08

(21) Anmeldenummer: 16182507.0

(22) Anmeldetag:  03.08.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D01H 11/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 21.08.2015 DE 102015113904

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Stahlecker, Gerd
    73054 Eislingen/Fils (DE)

(74) Vertreter: Bergmeier, Werner 
Canzler & Bergmeier Patentanwälte Partnerschaft mbB Friedrich-Ebert-Straße 84
85055 Ingolstadt
85055 Ingolstadt (DE)

   


(54) ABSAUGEINRICHTUNG MIT SCHMUTZFANGRAUM


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Absaugeinrichtung (1) für eine Spinnmaschine mit zumindest einer an einem Ende der Absaugeinrichtung (1) angeordneten Absaugöffnung (4) zum Absaugen eines Fasergebildes, einer am anderen Ende angeordneten Anschlussöffnung (6) zum Anschluss an eine Unterdruckeinrichtung (2) und einem zwischen den beiden Enden angeordneten Rohrabschnitt (5), wobei an dem Rohrabschnitt (5) ein den Querschnitt des Rohrabschnitts (5) vergrößernder Schmutzfangraum (7) zum Ansammeln von Schmutzablagerungen (8) angeordnet ist und ein Bereich des Rohrabschnitts (5) und/oder des Schmutzfangraums (7) als - zwischen mindestens einer Arbeitsstellung (15) und mindestens einer Reinigungsstellung (16) - bewegliches Element (9; 14; 23) ausgebildet ist. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass in der Reinigungsstellung (16) eine Öffnung (10) im Schmutzfangraum (7) freigegeben ist, zum Reinigen des Schmutzfangraums (7). Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Spinnmaschine mit einer Mehrzahl von Spinnstellen, welche jeweils ein Streckwerk und eine Drallerzeugungseinrichtung aufweisen und mit einer Absauganlage, die mindestens eine Absaugeinrichtung (1) gemäß der vorangegangenen Beschreibung aufweist. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Absaugen von losen Fasern, Schmutz und Fasergebilden mit einer Absaugeinrichtung (1) gemäß der vorangegangenen Beschreibung.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Absaugeinrichtung für eine Spinnmaschine mit zumindest einer an einem Ende der Absaugeinrichtung angeordneten Absaugöffnung zum Absaugen eines Fasergebildes, einer am anderen Ende angeordneten Anschlussöffnung zum Anschluss an eine Unterdruckeinrichtung und einem zwischen den beiden Enden angeordneten Rohrabschnitt, wobei an dem Rohrabschnitt ein den Querschnitt des Rohrabschnitts vergrößernder Schmutzfangraum zum Ansammeln von Schmutzablagerungen angeordnet ist und ein Bereich des Rohrabschnitts und/oder des Schmutzfangraums als - zwischen mindestens einer Arbeitsstellung und mindestens einer Reinigungsstellung - bewegliches Element ausgebildet ist. Die Erfindung betrifft ferner eine Spinnmaschine mit einer Mehrzahl von Spinnstellen, welche jeweils ein Streckwerk und eine Drallerzeugungseinrichtung aufweisen und mit einer Absauganlage, und ein Verfahren zum Absaugen von losen Fasern, Schmutz und Fasergebilden mit einer solchen Absaugeinrichtung.

[0002] Absaugeinrichtungen für Spinnmaschinen zum Absaugen eines Fasergebildes, insbesondere nach einem Fadenbruch, sind wohlbekannt. In den meisten Fällen saugen diese Absaugeinrichtungen auch noch einen Teil der verbliebenen losen Fasern und Schmutz ab. Insbesondere klebrige Teile des Schmutzes, wie Honigtau, Avivage, Öle und Wasser, setzen sich im Lauf der Zeit an den Innenwänden der Absaugeinrichtung ab und müssen sodann aufwändig entfernt werden, meist durch ein mechanisches Reinigungsverfahren. Auch bei einem gekrümmten Absaugrohr, wie es beispielsweise in der Schrift DE 197 33 614 A1 beschrieben wird, ist dieses Problem gegeben. Die Krümmung des Absaugrohrs erschwert sogar noch die Reinigung der verschmutzten Stellen.

[0003] Ein weiteres Reinigungsverfahren, allerdings für Offenend-Spinnmaschinen, ist aus der Schrift DE 26 43 902 A1 bekannt. Hier werden die Leitungen periodisch, durch eine momentane Steigerung der Saugluftströmung auf eine vorbestimmte verhältnismäßig hohe Geschwindigkeit, gereinigt und freigehalten. Allerdings ist diese Reinigungsmethode nur bedingt dazu geeignet, Absaugeinrichtungen, die zum Absaugen eines Fasergebildes ausgebildet sind, vom Schmutz zu befreien, da zum einen die verhältnismäßig hohen Geschwindigkeiten der Saugluftströmung die intakten Fadengebilde negativ beeinflussen würden und zum anderen hartnäckiger, klebriger Schmutz dennoch nicht entfernt würde.

[0004] Eine sehr aufwändige Absaugeinrichtung wird darüber hinaus in der Schrift CH 496 824 offenbart. Dort befindet sich ein Sieb im Absaugrohr, an dem sich insbesondere Fasern und Luntenbruch anlagern. Das Sieb wiederum wird von einem Luftstrom gereinigt, der von Zeit zu Zeit durch eine Säuberungsklappe in das Absaugrohr einströmt.

[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, ein Verfahren und eine Absaugeinrichtung zu schaffen, die in ihrer Handhabung in Bezug auf Schmutz verbessert sind.

[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Absaugeinrichtung, eine Spinnmaschine mit einer Absauganlage und einem Verfahren zum Absaugen mit einer Absaugeinrichtung mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.

[0007] Vorgeschlagen wird eine Absaugeinrichtung für eine Spinnmaschine mit zumindest einer Absaugöffnung, einer Anschlussöffnung und einem Rohrabschnitt.

[0008] Die Absaugöffnung, die an einem Ende der Absaugeinrichtung angeordnet ist, ist zum Absaugen eines Fasergebildes ausgebildet. Insbesondere handelt es sich bei diesem Fasergebilde um einen Faden, der nach einem Fadenbruch abgesaugt wird. Außerdem werden lose Fasern und Schmutz, die sich im Fadenlaufbereich befinden, mit abgesaugt.

[0009] Die Anschlussöffnung, die am anderen Ende der Absaugeinrichtung angeordnet ist, ist zum Anschluss an eine Unterdruckeinrichtung ausgebildet. Diese Unterdruckeinrichtung produziert den für das Absaugen nötigen Unterdruck, in der Regel für eine Vielzahl von Absaugeinrichtungen.

[0010] Zwischen den beiden Enden der Absaugeinrichtung ist schließlich der Rohrabschnitt angeordnet, der die Absaugöffnung mit der Anschlussöffnung verbindet. Es ist auch möglich, dass der Rohrabschnitt eine Anschlussöffnung mit einer Mehrzahl von Absaugöffnungen verbindet. In diesem Fall weist der Rohrabschnitt dementsprechende Verzweigungen auf.

[0011] An dem Rohrabschnitt ist ferner ein Schmutzfangraum zum Ansammeln von Schmutzablagerungen angeordnet. Dieser Schmutzfangraum ist so ausgebildet, dass er den Querschnitt des Rohrabschnitts vergrößert. Durch den vergrößerten Querschnitt weist der Rohrabschnitt im Bereich des Schmutzfangraums Gebiete mit einer verminderten Saugluftströmung auf. In diesen Gebieten setzt sich vermehrt der schwerere Schmutz ab, während die leichteren Faserteile weiter der stärkeren Saugluftströmung folgen. Dadurch ist der Bereich, in dem sich der Schmutz sammelt, weitgehend vom Bereich, in dem sich die meisten Fasern bewegen, getrennt und folglich beeinträchtigt der gesammelte Schmutz die Fasern nicht. Ebenso beeinträchtigt der im Schmutzfangraum gesammelte Schmutz die Saugluftströmung nicht. Je nach Größe des Schmutzfangraums kann eine beträchtliche Menge Schmutz gesammelt werden bevor es nötig ist, die Absaugeinrichtung vom Schmutz zu befreien.

[0012] Des Weiteren ist ein Bereich des Rohrabschnitts und/oder des Schmutzfangraums als bewegliches Element ausgebildet. Dieses bewegliche Element ist zwischen mindestens einer Arbeitsstellung und mindestens einer Reinigungsstellung bewegbar.

[0013] Erfindungsgemäß ist in der Reinigungsstellung eine Öffnung im Schmutzfangraum freigegeben, durch die der Schmutzfangraum gereinigt werden kann. Dies erleichtert das Reinigen des Schmutzfangraums erheblich. Die Reinigung kann dabei mit Unterdruck, mit Druckluft, oder auch mechanisch, beispielsweise mit Bürsten, erfolgen. Sie kann sowohl von einem Roboter beziehungsweise einem Wanderreiniger oder dem Bedienpersonal durchgeführt werden.

[0014] Wenn der Rohrabschnitt einen Bereich aufweist, in dem sich die axiale Richtung des Rohres ändert, im Folgenden als Rohrkrümmung bezeichnet, dann ist es vorteilhaft, wenn der Schmutzfangraum in diesem Bereich oder direkt angrenzend an diesen Bereich liegt. Im Bereich der Rohrkrümmung ist nämlich die Verschmutzung besonders stark: die Saugluftströmung ist meist nicht stark genug, um die schwereren Schmutzteilchen entlang der Rohrkrümmung zu bewegen und so fliegen diese aufgrund ihrer Trägheit an die Außenseite der Rohrkrümmung. An dieser Stelle tritt also eine besonders starke Verschmutzung auf. Ist nun der Schmutzfangraum in diesem Bereich, insbesondere an der Außenseite der Rohrkrümmung, angeordnet, dann kann sich der Schmutz hier sammeln und die Saugluftströmung sowie längere Fasern unbeeinträchtigt passieren lassen.
Vorteilhaft ist es, wenn die axiale Richtung des Rohres an der Absaugöffnung von der axialen Richtung des Rohres an der Anschlussöffnung verschieden ist. So kann die Absaugöffnung leicht an der richtigen Position und im richtigen Winkel positioniert werden.

[0015] Zwei vorteilhafte Ausbildungen des beweglichen Elements sind eine Klappe und ein Schieber: diese sind sowohl einfach herzustellen als auch robust im Betrieb.

[0016] Von Vorteil ist es auch, wenn das bewegliche Element abnehmbar ist. So kann das bewegliche Element separat gereinigt werden. Außerdem ist es dadurch leicht möglich, das bewegliche Element auszutauschen, beispielsweise, weil es defekt oder verschlissen ist. Ebenso kann das bewegliche Element gegen ein anderes bewegliches Element getauscht werden, das beispielsweise eine größere oder kleinere Absaugöffnung aufweist.

[0017] Weiter ist es vorteilhaft, wenn eine Arretiereinrichtung vorgesehen ist, die das bewegliche Element in der mindestens einen Arbeitsstellung und/oder der mindestens einen Reinigungsstellung arretiert. Diese Arretiereinrichtung kann beispielsweise durch Erhöhungen und mit diesen zusammenwirkenden Vertiefungen im beweglichen Element bzw. den unbeweglichen Bereichen des Rohrabschnitts oder des Schmutzfangraums ausgebildet sein, die in den einzelnen Arbeits- und/oder Reinigungsstellungen zueinander passen und dazwischen mit Kraftaufwand bewegt werden. Es sind aber auch andere Arretiereinrichtungen, beispielsweise mit Rasthebeln und dazu passenden Rasten, denkbar. Das Arretieren in der Arbeitsstellung bzw. den Arbeitsstellungen ist vor allem deswegen wichtig, damit ein störungsfreier Betrieb der Absaugeinrichtung gewährleistet werden kann, ohne dass sich das bewegliche Element von alleine aus der gewünschten Stellung entfernt. Aber auch in der Reinigungsstellung kann es zweckmäßig sein, das bewegliche Element zu arretieren, um das Reinigen nicht zu behindern.

[0018] Es ist auch vorteilhaft, mehr als eine Arbeitsstellung vorzusehen. Dabei bildet eine Seite des beweglichen Elements einen Teil der Absaugöffnung und je nachdem, in welcher Arbeitsstellung sich das bewegliche Element befindet, nimmt die Absaugöffnung verschiedene Größen an. Die verschieden großen Absaugöffnungen können beispielsweise für verschieden dicke Garne verwendet werden: kleine Absaugöffnungen für feine Garne, große Absaugöffnungen für grobe Garne.

[0019] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Reinigungsstellung so ausgebildet, dass sich das bewegliche Element in einem Fadenlaufbereich der Spinnmaschine befindet, wenn es in der Reinigungsstellung ist. So wird verhindert, dass wieder angesponnen wird solange sich das bewegliche Element noch in der Reinigungsstellung befindet.

[0020] Damit das bewegliche Element und die dem beweglichen Element benachbarten Bereiche des Rohrabschnitts und/oder des Schmutzfangraums luftdicht abschließen, ist es vorteilhaft, sie passgenau abschließend auszubilden. Es sind jedoch auch weitere Möglichkeiten denkbar: so kann beispielsweise ein Dichtmittel, insbesondere Moosgummi, an mindestens einer der Flächen angebracht werden, oder die Flächen können labyrinthartig miteinander verzahnt sein, um die Luftdichtheit zu erhöhen.

[0021] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das bewegliche Element eine Klappe. In der mindestens einen Arbeitsstellung bildet eine Seite der Klappe eine Seite der Absaugöffnung. Weiterhin bildet die Klappe einen Wandbereich des Schmutzfangraums und des Rohrabschnitts, der im Wesentlichen gerade ist und nur im Bereich der Klappe eine Aufweitung aufweist. Wird die Klappe in die Reinigungsstellung bewegt, so gibt sie eine große Öffnung zum Schmutzfangraum frei. Dadurch, dass der Rohrabschnitt im Wesentlichen ungekrümmt ist, wenn sich die Klappe in der Reinigungsstellung befindet, lassen sich der Schmutzfangraum und der Rohrabschnitt leicht reinigen, beispielsweise mit einem geraden Reinigungsgegenstand. Außerdem ragt die Klappe in der Reinigungsstellung in den Fadenlaufbereich hinein und verhindert somit, dass gesponnen wird, solange sie sich in dieser Stellung befindet.

[0022] Schließlich ist es vorteilhaft, wenn der Rohrabschnitt und/oder die Anschlussöffnung ein Verschließmittel und eine mechanische und/oder elektro-mechanische Kopplung zwischen dem beweglichen Element und dem Verschließmittel aufweisen. Diese Kopplung ist so ausgebildet, dass sie das Verschließmittel in eine Stellung bewegt, in der es die Absaugeinrichtung verschließt, wenn sich das bewegliche Element in der Reinigungsstellung befindet. So kann der Schmutzfangraum gereinigt werden, ohne dass große Mengen Luft unnötigerweise abgesaugt werden, während an anderen Spinnstellen, die an dieselbe Unterdruckeinrichtung angeschlossen sind, der Spinnbetrieb fortgeführt wird.

[0023] Vorgeschlagen wird ferner eine Spinnmaschine mit einer Mehrzahl von Spinnstellen und mit einer Absauganlage. Dabei weist jede Spinnstelle ein Streckwerk und eine Drallerzeugungseinrichtung auf. Die Absauganlage umfasst mindestens eine oben beschriebene Absaugeinrichtung. Dabei sind die Spinnstellen und die Absaugeinrichtungen so ausgebildet, dass jeder Spinnstelle eine Absaugöffnung zugeordnet ist. So können nach einem Fadenbruch Fasergebilde und im Spinnbetrieb lose Fasern und Schmutz abgesaugt werden. Dank der besonderen Ausbildung der Absauganlage ist die Handhabung in Hinblick auf den anfallenden Schmutz vereinfacht.

[0024] Außerdem wird ein Verfahren zum Absaugen von losen Fasern, Schmutz und Fasergebilden mit einer oben beschriebenen Absaugeinrichtung vorgeschlagen. Beim Absaugen sammelt sich zumindest ein Teil des Schmutzes in einem Schmutzfangraum der Absaugeinrichtung. Dadurch bleibt weniger Schmutz in dem Bereich, in dem sich abgesaugte lose Fasern und Fasergebilde bewegen und eine Reinigung der Absaugeinrichtung muss seltener durchgeführt werden.

[0025] Vorteilhafterweise wird der Schmutzfangraum regelmäßig und/oder bei Bedarf vom Schmutz gereinigt. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Absauganlage ein bewegliches Element aufweist, das in einer bestimmten Stellung, insbesondere einer Reinigungsstellung, eine Öffnung freigibt, durch die der Schmutzfangraum gereinigt werden kann. Dies vereinfacht und verkürzt den Reinigungsaufwand erheblich.

[0026] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt:
Figur 1a
einen Längsschnitt einer Absaugeinrichtung,
Figur 1b
einen weiteren Längsschnitt der Absaugeinrichtung aus Figur 1 a,
Figur 2
einen Längsschnitt einer weiteren Absaugeinrichtung,
Figur 3a
einen Längsschnitt einer weiteren Absaugeinrichtung,
Figur 3b
einen weiteren Längsschnitt der Absaugeinrichtung aus Figur 3a,
Figur 3c
eine Seitenansicht der Absaugeinrichtung aus Figur 3a,
Figur 4a
einen Querschnitt eines Rohrabschnitts mit Klappe,
Figur 4b
einen Querschnitt eines weiteren Rohrabschnitts mit Klappe,
Figur 4c
einen Querschnitt eines weiteren Rohrabschnitts mit Klappe und
Figur 5
einen Längsschnitt einer weiteren Absaugeinrichtung.


[0027] Figur 1 a zeigt einen Längsschnitt einer Absaugeinrichtung 1 und eines Teils einer Unterdruckeinrichtung 2, an die die Absaugeinrichtung 1 angeschlossen ist. Eine Saugluftströmung 3, die lose Fasern, Schmutz und Fasergebilde (hier nicht dargestellt) mit sich führen kann, tritt durch eine Absaugöffnung 4 in die Absaugeinrichtung 1 ein. Die Saugluftströmung 3 folgt dann einem Rohrabschnitt 5 und geht über eine Anschlussöffnung 6 in den Teil der Unterdruckeinrichtung 2 weiter. Außerdem ist ein Schmutzfangraum 7 vorgesehen, in dem die Saugluftströmung 3 deutlich schwächer ist. Dadurch sammelt sich Schmutz 8 im Schmutzfangraum 7 und verstopft keine anderen Bereiche des Rohrabschnitts 5. Eine Seite des Schmutzfangraums ist als beweglicher Schieber 9 ausgebildet. In dieser Figur befindet sich der Schieber 9 in einer Arbeitsstellung.

[0028] Wenn sich eine gewisse Menge Schmutz 8 im Schmutzfangraum 7 gesammelt hat, muss die Absaugeinrichtung 1 gereinigt werden. Dazu wird der Schieber 9 in eine in Figur 1 b gezeigte Reinigungsstellung verschoben und gibt eine Öffnung 10 im Schmutzfangraum 7 frei. Durch diese Öffnung 10 fällt ein Teil vom Schmutz 8 aus dem Schmutzfangraum 7 heraus. Die Öffnung 10 macht den Schmutzfangraum 7 auch für eine Reinigungseinrichtung, beispielsweise eine Saugdüse, eine Hochdruckdüse oder eine mechanische Reinigungseinrichtung wie z.B. eine Bürste, zugänglich. Mit Hilfe dieser Reinigungseinrichtung kann der Schmutzfangraum 7 vollständig vom Schmutz 8 befreit werden.

[0029] Bei der nachfolgenden Beschreibung des in Figur 2 dargestellten alternativen Ausführungsbeispiels werden für Merkmale, die im Vergleich zum in Figuren 1a und 1 b

[0030] dargestellten ersten Ausführungsbeispiel in ihrer Ausgestaltung und/oder Wirkweise identisch und/oder zumindest vergleichbar sind, gleiche Bezugszeichen verwendet. Sofern diese nicht nochmals detailliert erläutert werden, entspricht deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise der Ausgestaltung und Wirkweise der vorstehend bereits beschriebenen Merkmale.

[0031] Die in Figur 2 gezeigte Absaugeinrichtung 1 weist einen Schieber 9 mit einer Raste 11 auf. Diese Raste 11 wirkt mit einem Rasthebel 12 zusammen, so dass der Rasthebel 12 in der Arbeitsstellung in die Raste 11 einrastet und den Schieber 9 in der Arbeitsstellung arretiert. So wird sichergestellt, dass sich der Schieber 9 nicht zufällig oder aus Versehen bewegt und in der Arbeitsstellung mit den anderen Teilen der Absaugeinrichtung 1 abdichtet.

[0032] Bei der in Figur 3a dargestellten Absaugeinrichtung 1 weist nun der Rohrabschnitt 5 einen Bereich auf, in dem sich die axiale Richtung des Rohrabschnitts 5 ändert und der Schmutzfangraum 7 ist in diesem Bereich angeordnet. Durch die Trägheit der Schmutzteilchen ergibt sich für diese eine Schmutzflugbahn 13, die die Schmutzteilchen aus dem Bereich der größten Saugluftströmung 3 hinaus- und in den Schmutzfangraum 7 hineinbefördert. Außerdem ist in diesem Ausführungsbeispiel eine Klappe 14 vorgesehen, deren eine Kante eine Seite der Absaugöffnung 4 bildet.

[0033] Die Funktion der Klappe 14 ist in Figur 3b dargestellt. Zusätzlich zu einer ersten Arbeitsstellung 15a der Klappe 14 sind noch zwei weitere Arbeitsstellungen 15b, 15c sowie eine Reinigungsstellung 16 skizziert. In den verschiedenen Arbeitsstellungen 15 werden damit unterschiedlich große Absaugöffnungen 4 erreicht. Dabei dienen seitliche Flügel 17 an der Klappe 14, die der Übersichtlichkeit halber nur in der Reinigungsstellung 16 gezeigt sind, dem luftdichten Abschluss mit den unbeweglichen Teilen des Rohrabschnitts 5 und des Schmutzfangraums 7. In der Reinigungsstellung 16 gibt die Klappe 14 dann eine große Öffnung frei, so dass der Schmutzfangraum 7 einfach vom Schmutz 8 gereinigt werden kann.

[0034] Figur 3c zeigt eine Außenansicht der Absaugeinrichtung 1. An den seitlichen Flügeln 17 sind zwei runde Erhöhungen 18a, 18b, beispielsweise Noppen, angebracht, die zusammen mit einer entsprechenden Vertiefung (hier nicht gezeigt) im Rohrabschnitt 5 als Arretiereinrichtung für zwei Arbeitsstellungen wirken. In dieser Ansicht ist außerdem ein Fadenlaufbereich 19 der Spinnmaschine skizziert. In der Reinigungsstellung 16 ragt die Klappe 14 in den Fadenlaufbereich 19 hinein und macht somit ein Spinnen bzw. Anspinnen unmöglich.

[0035] Figur 4a zeigt nun einen Querschnitt des Rohrabschnitts 5 mit Klappe 14. In diesem Ausführungsbeispiel schließt die Klappe 14 mit dem Rohrabschnitt 5 an einer Kontaktstelle 20 passgenau ab, so dass hier keine Luft entweichen kann.

[0036] In den Figuren 4b und 4c sind zwei weitere Ausführungsbeispiele für den luftdichten Abschluss zwischen der Klappe 14 und dem Rohrabschnitt 5 gezeigt. In Figur 4b wird dieser Abschluss durch eine Verzahnung 21 erreicht. In Figur 4c wird für den Abschluss ein Dichtmittel 22, insbesondere Moosgummi, verwendet.

[0037] Bei der in Figur 5 dargestellten Absaugeinrichtung 1 ist eine abnehmbare Saugdüse 23 vorgesehen. Diese Saugdüse 23 lässt sich mit einem Rasthebel 24 in einer Arbeitsstellung fest am stationären Teil der Absaugeinrichtung 1 befestigen. Die Saugdüse 23 und der stationäre Teil der Absaugeinrichtung 1 schließen dabei passgenau ab. Andere Abdichtmethoden, wie beispielsweise die in den Figuren 4b und 4c dargestellten, sind aber auch denkbar. Der Schmutzfangraum 7 ist zu einem Teil der Saugdüse 23 und zum anderen Teil dem stationären Teil der Absaugeinrichtung 1 zugeordnet.

[0038] Zum Reinigen der Absaugeinrichtung 1 und insbesondere des Schmutzfangraums 7 wird die Saugdüse 23 vom stationären Teil der Absaugeinrichtung 1 getrennt. Dies ermöglicht einen freien Zugang zum Schmutzfangraum 7, der dann einfach vom Schmutz 8 befreit werden kann.

[0039] Auf der Seite der Anschlussöffnung 6 weist der Rohrabschnitt 5 eine Anschlusskupplung 25 auf, so dass die Absaugeinrichtung 1 schnell und präzise an eine Unterdruckeinrichtung angeschlossen werden kann.

[0040] Ferner weist die Absaugeinrichtung 1 einen Halteclip 26 auf, mit dem sie fest an beispielsweise einem Gehäuseteil der Spinnmaschine befestigt werden kann.

[0041] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellt und beschrieben sind.

Bezugszeichenliste



[0042] 
1
Absaugeinrichtung
2
Teil einer Unterdruckeinrichtung
3
Saugluftströmung
4
Absaugöffnung
5
Rohrabschnitt
6
Anschlussöffnung
7
Schmutzfangraum
8
Schmutz
9
Schieber
10
Öffnung
11
Raste
12
Rasthebel
13
Schmutzflugbahn
14
Klappe
15
Arbeitsstellungen
16
Reinigungsstellung
17
Seitliche Flügel
18
Erhöhungen
19
Fadenlaufbereich
20
Kontaktstelle
21
Verzahnung
22
Dichtmittel
23
Saugdüse
24
Rasthebel
25
Anschlusskupplung
26
Halteclip



Ansprüche

1. Absaugeinrichtung für eine Spinnmaschine mit zumindest einer an einem Ende der Absaugeinrichtung (1) angeordneten Absaugöffnung (4) zum Absaugen eines Fasergebildes, einer am anderen Ende angeordneten Anschlussöffnung (6) zum Anschluss an eine Unterdruckeinrichtung (2) und einem zwischen den beiden Enden angeordneten Rohrabschnitt (5), wobei an dem Rohrabschnitt (5) ein den Querschnitt des Rohrabschnitts (5) vergrößernder Schmutzfangraum (7) zum Ansammeln von Schmutzablagerungen (8) angeordnet ist und ein Bereich des Rohrabschnitts (5) und/oder des Schmutzfangraums (7) als - zwischen mindestens einer Arbeitsstellung (15) und mindestens einer Reinigungsstellung (16) - bewegliches Element (9; 14; 23) ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Reinigungsstellung (16) eine Öffnung (10) im Schmutzfangraum (7) freigegeben ist, zum Reinigen des Schmutzfangraums (7).
 
2. Absaugeinrichtung nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohrabschnitt (5) einen Bereich aufweist, in dem sich die axiale Richtung des Rohres ändert, und der Schmutzfangraum (7) in diesem Bereich oder direkt an diesen Bereich angrenzend liegt.
 
3. Absaugeinrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Richtung des Rohres an der Absaugöffnung (4) von der axialen Richtung des Rohres an der Anschlussöffnung (6) verschieden ist.
 
4. Absaugeinrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das bewegliche Element (9; 14; 23) eine Klappe (14) und/oder ein Schieber ist (9).
 
5. Absaugeinrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das bewegliche Element (9; 14; 23) abnehmbar ist.
 
6. Absaugeinrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Arretiereinrichtung (11, 12; 18; 24) vorgesehen ist, die das bewegliche Element (9; 14; 23) in der mindestens einen Arbeitsstellung (15) und/oder der mindestens einen Reinigungsstellung (16) arretiert.
 
7. Absaugeinrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehr als eine Arbeitsstellung (15) existiert und die verschiedenen Arbeitsstellungen (15) verschieden großen Absaugöffnungen (4) entsprechen.
 
8. Absaugeinrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Reinigungsstellung (16) derart ausgebildet ist, dass sich das bewegliche Element (9; 14; 23) in einem Fadenlaufbereich (19) der Spinnmaschine befindet, wenn es in der Reinigungsstellung (16) ist.
 
9. Absaugeinrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das bewegliche Element (9; 14; 23) und dem beweglichen Element (9; 14; 23) benachbarte Bereiche des Rohrabschnitts (5) und/oder des Schmutzfangraums (7) passgenau abschließen und/oder ein Dichtmittel (22), insbesondere Moosgummi, aufweisen und/oder eine labyrinthartige Verzahnung (21) aufweisen.
 
10. Absaugeinrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das bewegliche Element (9; 14; 23) eine Klappe (14) ist, die in der mindestens einen Arbeitsstellung (15) eine Seite der Absaugöffnung (4) sowie einen Wandbereich des Rohrabschnitts (5) und des Schmutzfangraums (7) bildet und in der Reinigungsstellung (16) in den Fadenlaufbereich (19) hineinragt und der Rohrabschnitt (5) im Wesentlichen gerade ist und im Bereich der Klappe (14) eine Aufweitung aufweist.
 
11. Absaugeinrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohrabschnitt (5) und/oder die Anschlussöffnung (6) ein Verschließmittel aufweisen und eine mechanische oder elektro-mechanische Kopplung zwischen dem beweglichen Element (9; 14; 23) und dem Verschließmittel vorgesehen ist, so dass das Verschließmittel die Absaugeinrichtung (1) verschließt, wenn sich das bewegliche Element (9; 14; 23) in der Reinigungsstellung (16) befindet.
 
12. Spinnmaschine mit einer Mehrzahl von Spinnstellen, welche jeweils ein Streckwerk und eine Drallerzeugungseinrichtung aufweisen und mit einer Absauganlage, dadurch gekennzeichnet, dass die Absauganlage mindestens eine Absaugeinrichtung (1) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche aufweist und jeder Spinnstelle eine Absaugöffnung (4) zugeordnet ist.
 
13. Verfahren zum Absaugen von losen Fasern, Schmutz (8) und Fasergebilden mit einer Absaugeinrichtung (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich zumindest ein Teil des Schmutzes (8) in einem Schmutzfangraum (7) der Absaugeinrichtung (1) ansammelt.
 
14. Verfahren zum Absaugen nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmutzfangraum (7) regelmäßig und/oder bei Bedarf vom Schmutz (8) gereinigt wird und dass dies insbesondere durch eine Öffnung (10) vereinfacht wird, die von einem beweglichen Element (9; 14; 23) freigegeben wird, wenn es sich in einer bestimmten Stellung, insbesondere einer Reinigungsstellung (16), befindet.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente