(19)
(11) EP 2 181 959 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
01.03.2017  Patentblatt  2017/09

(21) Anmeldenummer: 09012522.0

(22) Anmeldetag:  02.10.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66F 9/075(2006.01)
B66F 9/24(2006.01)
B65G 59/02(2006.01)
B66F 9/19(2006.01)
B65G 57/03(2006.01)

(54)

Flurförderzeug

Industrial truck

Chariot de manutention


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 31.10.2008 DE 102008054085

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
05.05.2010  Patentblatt  2010/18

(73) Patentinhaber: OM Carrelli Elevatori S.p.A.
20020 Lainate (MI) (IT)

(72) Erfinder:
  • Ferreira, Paulo
    60940 Cinqueux (FR)

(74) Vertreter: Patentship Patentanwaltsgesellschaft mbH 
Elsenheimerstaße 65
80687 München
80687 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
WO-A1-03/106304
BE-A3- 1 018 160
FR-A1- 2 594 818
US-A1- 2005 236 787
BE-A3- 1 015 584
DE-U1-202004 008 783
FR-A1- 2 877 935
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit einer Hochubvorrichtung. Insbesondere betrifft die Erfindung einen Hubwagen mit einem Antriebsteil und einem Lastteil, wobei das Lastteil ein mittels einer Hubvorrichtung anhebbar und absenkbares Lastaufnahmemittel, insbesondere eine aus zwei seitlich beabstandeten Lastarmen gebildete Lastgabel, und weiter eine Steuervorrichtung zur Ansteuerung der Hubvorrichtung aufweist. Dabei ist die Steuervorrichtung mit mindestens einer im Bereich einer oberen Abdeckung des Antriebsteils und/oder des Lastteils angeordneten Sensoreinrichtung verbunden, die eine auf dem Lastaufnahmemittel befindliche Last in einem im wesentlichen horizontalen Erfassungsbereich erfasst, und die Steuervorrichtung kann die Hubvorrichtung so ansteuern, dass in einem Beladezustand bei in dem Erfassungsbereich erfasster Last die Hubvorrichtung abgesenkt oder in einem Entladezustand bei in dem Erfassungsbereich nicht erfasster Last die Hubvorrichtung angehoben werden kann.

    [0002] Es sind als Hochhubwagen ausgebildete Flurförderzeuge mit einer sogenannten Initialhubvorrichtung für einen Lastteil bekannt, wobei der Lastteil an eigenständigen Radarmen Lastrollen aufweist, die unterhalb eine beispielsweise von einer Lastgabel mit den beiden Lastarmen ausgebildeten Lastaufnahmemittels angeordnet sind. Mit der Initialhubvorrichtung kann der Lastteil mit den Radarmen und der Lastaufnahmemittel geringfügig gegenüber den Lastrollen angehoben werden, womit die Bodenfreiheit im Bereich des Lastaufnahmemittels erhöht werden und eine Last so angehoben werden kann, dass die Last nicht mehr auf dem Boden aufliegt und bewegt werden kann. Mit einer Lastgabel als Lastaufnahmemittel können Lasten unterschiedlicher Art angehoben und transportiert werden. Die Lasten sind dabei häufig auf oder in hinsichtlich ihrer Abmessungen genormten Transportmitteln, insbesondere auf Paletten oder in Rollcontainern, angeordnet.

    [0003] Weiter ist bekannt, eine Hochhubvorrichtung vorzusehen, mit der die Lastgabel gegenüber den Radarmen über den Initialhub hinaus angehoben werden kann. Dabei ist bekannt, an dem Hubwagen ein über den Lastteil und den Antriebsteil hinausragendes Hubgerüst vorzusehen, an dem die Lastgabel geführt ist und angehoben werden kann. Mit einem solchen Hubgerüst können dann Hubhöhen deutlich höher als die Fahrzeughöhe und entsprechend den Anforderungen der zu erreichenden Regalhöhen verwirklicht werden.

    [0004] Beim Kommissionieren werden jedoch solche Hubhöhen zumeist nicht benötigt. Hier wird ein Behälter oder eine mit zu kommissionierender Ware zu beladende Palette nur soweit angehoben, dass ein Ablegen von zu kommissionierender Ware auf der Palette so erfolgen kann, dass kein Bücken der Bedienperson erforderlich ist und umgekehrt auch kein Anheben der Arme über eine Höhe hinaus, bei der die Arme abgewinkelt sind. Bei einem ständigen Bücken oder in die Knie gehen kann es zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen. Ein unnötiges Anheben kann zu vorzeitiger Ermüdung führen. Die für einen solchen Kommissionierhub erforderliche maximale Hubhöhe entspricht daher für die Lastgabel der Hüfthöhe einer durchschnittlichen Bedienperson, so dass eine Palette auf diese Höhe angehoben werden kann und Ware in Hüfthöhe auf der Palette abgelegt werden kann. Bereits eine Hubhöhe knapp unterhalb ergibt eine ergonometrisch günstige Greif- oder Ablagehöhe. Ein maximal nötiger Kommissionierhub sind dann etwa 75 cm.

    [0005] Das Hubgerüst einer Hochhubvorrichtung verursacht zusätzliche Kosten und Bauaufwand. Weiter ist nachteilig, dass das hochragende Hubgerüst die Sicht behindert und vor allem der Hochhubwagen in seinen Außenmaßen ungünstiger ist als ein Hubwagen ohne hochragendes Hubgerüst. So kann ein Hubwagen ohne Hubgerüst, eventuell mit abgesenkter Deichsel, auch an einem Abstellplatz mit niedriger Höhe abgestellt werden.

    [0006] Um die niedrige Bauhöhe bei gleichzeitig ausreichendem Kommissionierhub zu erreichen, ist bekannt, ein Kommissionierhubgerüst vorzusehen. Das Kommissionierhubgerüst ragt über die Oberseite des Last- oder Antriebsteils, wenn diese eine Bauhöhe in der Größenordnung von 75cm haben, nur maximal soweit hinaus, wie die Führungslänge der Lastgabel an dem Kommissionierhubgerüst ist, so dass die Unterkannte der Lastgabel auf maximal 75 cm angehoben werden kann.

    [0007] Wenn die Bauhöhe des Antriebs- und Lastteils sowie die Führungslänge der Lastgabel an dem Kommissionierhubgerüst es zulassen, kann das Kommissionierhubgerüst in den Lastteil integriert sein, so dass es innerhalb des Gehäuse des Lastteils angeordnet ist und nicht über diesen oberhalb hinausragt.

    [0008] Beim Kommissionieren entsteht beim Aufladen von Last beispielsweise auf eine Palette das Problem, dass zunächst die Palette auf eine Beladehöhe angehoben wird und dann jedes Mal, wenn soviel Last, beispielsweise eine Schicht der Last, wenn diese in schichtweise stapelbaren Verpackungen wie Kartons befördert wird, aufgeladen wurde, dass die neue Beladehöhe für die nächste Schicht der Last zu hoch ist, die Palette abgesenkt werden muss.

    [0009] Umgekehrt muss bei einem Abladen von Last jedes Mal die Palette angehoben werden, wenn beispielsweise eine Schicht der Last entfernt wurde und nun für die nächste Schicht der Last unbequem nach unten gegriffen werden müsste.

    [0010] Aus der FR 2 877 935 ist eine Handhabungsvorrichtung mit Hubvorrichtung zum Bilden von Stapeln aus Tragen im Lebensmittelbereich bekannt. Über zwei mechanische und drehbare Hebel wird die Position der obersten Trage abgetastet, um eine stufenweise Auf- oder Abwärtsbewegung der Hubvorrichtung beim Auf- oder Abbauen eines Stapels aus Tragen zu ermöglichen.

    [0011] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, bei dem das Be- und Entladen von Hand beim Kommissionieren erleichtert wird.

    [0012] Diese Aufgabe wird durch ein Flurförderzeug mit den Merkmalen des Anspruch 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen werden durch die Unteransprüche angegeben.

    [0013] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Flurförderzeug insbesondere ein Hubwagen mit einem Antriebsteil und Lastteil, wobei das Lastteil ein mittels einer Hubvorrichtung anhebbar und absenkbares Lastaufnahmemittel aufweist, insbesondere eine aus zwei seitlich beabstandeten Lastarmen gebildeten Lastgabel, eine Steuervorrichtung zur Ansteuerung der Hubvorrichtung aufweist. Die Steuervorrichtung ist mit mindestens einer im Bereich einer oberen Abdeckung des Antriebsteils und/oder des Lastteils angeordneten Sensoreinrichtung verbunden, die eine auf dem Lastaufnahmemittel befindliche Last in einem im wesentlichen horizontalen Erfassungsbereich erfasst, und die Steuervorrichtung kann die Hubvorrichtung so ansteuern, dass in einem Beladezustand bei in dem Erfassungsbereich erfasster Last die Hubvorrichtung abgesenkt oder in einem Entladezustand bei in dem Erfassungsbereich nicht erfasster Last die Hubvorrichtung angehoben werden kann. Die Sensoreinrichtung kann ein Laserstrahlsensor sein.

    [0014] Vorteilhaft kann dadurch eine beispielsweise aus schichtweise stapelbaren Warenverpackungen, beispielsweise Kartons, bestehende Last nach und nach entladen werden, wobei die entladende Person in ergonometrisch günstiger Haltung die Last in Hüfthöhe greifen kann. Dabei wird die Hubvorrichtung und somit das Lastaufnahmemittel durch die Steuervorrichtung jedes mal angehoben, sobald keine Last bzw. Warenverpackung mehr im Erfassungsbereich erfasst wird, bis die Last in der nächsten Schicht wieder im Erfassungsbereich ist, und sich somit wieder auf der gleichen Höhe für das Entladen sich befindet, wie die gerade entladene Schicht. Umgekehrt wird im Beladezustand das Lastaufnahmemittel jedes Mal abgesenkt, wenn die Sensoreinrichtung die Last erfasst. Dadurch kann zum Beispiel eine Palette mit Warenverpackungen, insbesondere Kartons, beladen werden und sobald eine Schicht auf die Palette aufgelegt ist und in einer zweiten auf die vorherige Schicht oben aufgelegte Schicht eine Warenverpackung in den Erfassungsbereich der Sensoreinrichtung gelegt wird, wird das Lastaufnahmemittel soweit abgesenkt, bis die Sensoreinrichtung kein Signal für eine Last mehr erfasst. Dadurch kann ein Beladen stets in einer griffgünstigen Höhe stattfinden. Ein Laserstrahlsensor kann zuverlässig und auf einen Erfassungsbereich scharf begrenzt Objekte wie etwa eine Last erfassen und ist daher besonders günstig.

    [0015] Vorteilhaft sind zwei Sensoreinrichtungen vorhanden, von denen eine als rechte Sensoreinrichtung rechts einer Mittellinie des Flurförderzeugs und die zweite als linke Sensoreinrichtung links der Mittellinie des Flurförderzeugs angeordnet ist.

    [0016] Dadurch kann bei einer Last, die aus einer Mehrzahl von Gütern mit unterschiedlichen Verpackungen besteht, mit besserer Zuverlässigkeit erfasst werden, ob eine Schicht bereits beladen oder entladen ist.

    [0017] In günstiger Ausführungsform ist die rechte und/oder linke Sensoreinrichtung mit einem solchen Abstand zur Mittelinie angeordnet, dass sie bei einer auf einer genormten Palette, insbesondere einer Europalette, angeordneten Last den Rand des Bereichs der Palette erfasst.

    [0018] Dies verbessert insbesondere bei einer Last, die aus einer Vielzahl von gleichen Warenverpackungen besteht, die Zuverlässigkeit des Automatikhubs. Da typischerweise eine Palette von einer Seite zur anderen Seite hin von Hand be- oder entladen wird, kann dadurch wiederum beim Beispiel einer aus schichtweise gestapelten Warenverpackungen bestehenden Last schon bei einer ersten am Rand aufgelegten Warenverpackung beim Beladen ein Absenken erreicht werden. Umgekehrt kann beim Entladen erreicht werden, dass ein Anheben erst nach der Entnahme einer letzten randseitig liegenden Warenverpackung einer Schicht erfolgt. Dabei erfolgt die Steuerung so, dass beim Entladen ein Anheben erfolgt, wenn beide Sensoren kein Signal haben und dass beim Beladen ein Absenken erfolgt, wenn zumindest ein Sensor ein Signal gibt. Alternativ kann für das Absenken auch gefordert werden, dass beide Sensoren ein Signal geben müssen.

    [0019] Vorteilhaft umfasst die Hubvorrichtung eine Kommissionierhubvorrichtung. Dabei kann in vorteilhafter Ausführungsform die Kommissionierhubvorrichtung in ein Gehäuse des Lastteils integriert sein und nicht über dieses hinausragen.

    [0020] Dadurch werden die ungünstigen Ausmaße eines Hubgerüstes vermieden, dass zum Kommissionieren nicht erforderlich ist und zusätzlich die Sicht behindert.

    [0021] In günstiger Ausführungsform kann durch eine Umschaltvorrichtung die Steuervorrichtung in einen Automatikhubzustand, in dem ein automatischen Heben oder Senken erfolgt, und in einen Manuellhubzustand geschaltet werden.

    [0022] Die Umschaltvorrichtung kann hierbei eine Stellung für den Manuellhubzustand, eine Stellung für den Automatikhubzustand im Entladezustand zum automatischen Heben beim Entladen und eine weitere Stellung für den Automatikhubzustand im Beladezustand zum automatischen Absenken beim Beladen aufweisen.

    [0023] Damit kann vorteilhaft nach dem Anfahren einer Arbeitsposition, in der z.B. zum des Kommissionierens aufgeladen werden soll, der Automatikhub aktiviert werden, während sich das Flurförderzeug ansonsten im Manuellhubzustand auf bekannte Weise bedienen lässt und ein bekanntes Betriebsverhalten aufweist.

    [0024] Zudem ist es möglich, eine zusätzliche Schaltvorrichtung vorzusehen, mit der im Automatikhubzustand zwischen einem automatischen Heben zum Entladen im Entladezustand und einem automatischen Absenken zum Beladen im Beladezustand umgeschaltet werden kann. Mit der Umschaltvorrichtung ist dann zwischen dem Manuellhubzustand und dem Automatikhubzustand zu wählen.

    [0025] Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zur Hubsteuerung bei einem Flurförderzeug mit den zuvor beschriebnen Merkmalen gelöst, wobei durch mindestens einen Schalter zwischen einem Automatikhubzustand, in dem ein automatisches Heben oder Senken erfolgt, und einem Manuellhubzustand sowie zwischen einem Beladezustand und einem Entladezustand gewählt werden kann und in dem Automatikhubzustand und dem Beladezustand die Steuervorrichtung die Hubvorrichtung so ansteuert, dass sobald in dem Erfassungsbereich eine Last erfasst wird, die Lastaufnahmemittel abgesenkt werden
    und in dem Automatikhubzustand und dem Entladezustand die Steuervorrichtung die Hubvorrichtung so ansteuert, dass sobald in dem Erfassungsbereich keine Last erfasst wird, die Lastaufnahmemittel angehoben werden.

    [0026] Das erfindungsgemäße Verfahren weist ebenfalls die bereits für ein entsprechendes Flurförderzeug geschilderten Vorteile auf. Das Verfahren kann auch ohne, oder mit nur sehr geringen Anpassungen bei Flurförderzeugen verwirklicht werden, die bereits Mittel zur Erfassung einer Last aufweisen, insbesondere wenn diese Mittel das Vorhandensein einer Last in einer festgelegten Höhe erfassen können.

    [0027] In vorteilhafter Ausführungsform sind in dem Automatikhubzustand manuelle Betätigungsmittel für die Hubvorrichtung und/oder einen Fahrantrieb funktionslos.

    [0028] Dadurch kann ein Fahren oder eine ungewollte Hubbewegung bei eingeschaltetem Automatikhubzustand vermieden werden. Dies erhöht die Sicherheit.

    [0029] Vorteilhaft kann in dem Automatikhubzustand ein automatisches Absenken nur bis zu einer minimalen Hubhöhe von 10 cm erfolgen.

    [0030] Dadurch kann ein Einquetschen eines darunter stehenden Fußes der Bedienperson im Automatikhubzustand vermieden werden.

    [0031] In günstiger Ausführungsform muss nach einem Einschalten des Flurförderzeugs die bestehende Wahl des Automatikhubzustands erneut erfolgen.

    [0032] Es wird somit sichergestellt, dass der Automatikhubzustand nur eingeschaltet ist, wenn einer Bedienperson dies bewusst ist, und es nicht zu eventuell für eine Bedienperson überraschenden Hubbewegungen kommt.

    [0033] Vorteilhaft wird im Automatikhubzustand bei einer Hubbewegung ein Warnton durch eine Hupe oder einen Lautsprecher abgegeben.

    [0034] Der Automatikhubzustand kann durch eine Leuchtanzeige angezeigt werden.

    [0035] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierbei zeigen

    Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug in einer Seitenansicht und

    Fig. 2 das erfindungsgemäße Flurförderzeug in perspektivischer Ansicht.



    [0036] In der Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes, als Hubwagen ausgebildetes Flurförderzeug 1 mit einem Antriebsteil 2 und einem relativ zu dem Antriebsteil 2 anhebbaren und absenkbaren Lastteil 3 dargestellt. In dem Antriebsteil 2 ist eine nicht mehr dargestellte Fahrantriebseinheit, die ein Antriebsrad 4 und einen das Antriebsrad antreibenden Fahrmotor umfasst, lenkbar angeordnet ist. Das Lenken und die Bedienung des Flurförderzeugs 1 erfolgt mittels einer mit der Fahrantriebseinheit verbundenen Deichsel 5. Der Lastteil 3 umfasst zwei in Querrichtung des Flurförderzeugs 1 seitlich beabstandete Radarme 6, oberhalb denen ein von zwei seitlich beabstandeten Lastarmen 32 gebildetes gabelförmiges Lastaufnahmemittel 30 angeordnet ist, mit denen Lasten, beispielsweise Paletten, Gitterboxen oder Kleinteilebehälter aufgenommen, angehoben und transportiert werden können. An den Radarmspitzen der Radarme 6 ist jeweils mindestens eine von einer Einzellastrolle oder einer Tandemlastrolle gebildete Lastrolle 7 angeordnet, mittels der der Lastteil 3 auf der Fahrbahn abstützbar ist.

    [0037] Mittels einer nicht dargestellten, beispielsweise als einfachwirkender Hydraulikzylinder ausgebildeten Hubeinrichtung, die zwischen dem Antriebsteil 2 und dem Lastteil 3 angeordnet ist, kann eine auf den Lastteil 3 wirkende Hubbewegung erzeugt werden.

    [0038] Die Hubbewegung der Hubeinrichtung wird hierbei in eine vertikale Bewegung der Lastrollen 7 umgewandelt, wodurch der Lastteil 3 relativ zum Antriebsteil 2 angehoben bzw. abgesenkt werden kann. Diese Hubbewegung mittels der an den Radarmen 6 angeordneten Lastrollen 7 bildet einen Initialhub des Flurförderzeugs 1.

    [0039] Das gabelförmige Lastaufnahmemittel 30 mit den zwei seitlichen Lastarmen 32, die an einem Hubschlitten 31 angeordnet sind, ist an dem Lastteil 3 mittels einer weiteren Hubvorrichtung hier einer Kommissionierhubvorrichtung, die über eine obere Abdeckung 8 des Lastteils 3 nicht hinausragt anhebbar- und absenkbar angeordnet. In dem Bereich der oberen Abdeckung 8 ist eine von zwei Lasersensoren gebildete Sensoreinrichtung angeordnet, die jeweils einen Laserstrahl 9 wagerecht aussenden und mit diesem erfassen, ob eine Last auf einer Palette 10, die auf den Lastarmen 32 des Lastaufnahmemittel 30 liegt, im Bereich des Laserstrahls 9 vorhanden ist. Im vorliegenden Beispiel besteht die Last aus einer Mehrzahl von Warenverpackungen in Form von Kartons 11.

    [0040] Wenn ein weiterer Karton 12, hier gestrichelt dargestellt, auf diesen Kartons aufliegt, so gibt der Lasersensor ein Signal für eine erfasste Last.

    [0041] Die Fig. 2 zeigt das erfindungsgemäße Flurförderzeug der Fig. 1 in perspektivischer Ansicht ohne Last auf den Lastarmen 32 des Lastaufnahmemittels 30, die an dem Hubschlitten 31 angeordnet ist. In dieser Ansicht ist der an dem Lastteil 3 angeordnet, in längsrichtung betrachtete rechte Radarm 6 nur zum Teil dargestellt und der entsprechende linke Radarm durch einen der Lastarme 32 verdeckt. An dem Antriebsteil 2 befindet sich die Deichsel 5.

    [0042] Wenn eine Bedienperson durch einen Schalter einen Automatikhubzustand einschaltet, kann weiter mittels eines zusätzlichen Schalters zwischen einem Entladezustand und einem Beladezustand gewählt werden, deren Signale an eine nicht dargestellte Steuervorrichtung übermittelt werden. Die Schalter können hierbei an der oberen Abdeckung 8 angeordnet sein.

    [0043] Wenn in dem Beladezustand ein weiterer Karton 12 auf die Kartons 11 der Last aufgelegt wird, so erfasst der entsprechende Lasersensor diesen weiteren Karton 12 und die Lastaufnahmemittel 30 wird durch die Steuervorrichtung solange abgesenkt, bis der weitere Karton 12 nicht mehr durch den Lasersensor erfasst wird. Die Schicht, in die nun Kartons 12, 11 aufgelegt werden können befindet sich somit wieder in der hierfür optimalen Höhe.

    [0044] Umgekehrt wird im Entladezustand nach dem Abnehmen des Kartons 12 die Lastaufnahmemittel solange angehoben, bis die Lasersensoren die Kartons 11 erfassen. In der Darstellung der Fig. 1 wären dann alle Kartons 11 auf der Höhe des gestrichelt dargestellten Karton 12.

    [0045] Die Erfindung kann bei allen Flurförderzeugen zum Einsatz kommen, die eine Hubvorrichtung haben, auch wenn diese im Normalfall nicht zum Kommissionieren eingesetzt werden. Insbesondere können auch Schubmaststapler und Gegengewichtsgabelstapler mit den erfindungsgemäßen Merkmalen ausgestattet werden und das erfindungsgemäße Verfahren einsetzen.


    Ansprüche

    1. Flurförderzeug (1) insbesondere Hubwagen mit einem Antriebsteil (2) und einem Lastteil (3), wobei das Lastteil (3) ein mittels einer Hubvorrichtung anhebbar und absenkbares Lastaufnahmemittel (30) aufweist, insbesondere eine aus zwei seitlich beabstandeten Lastarmen (32) gebildeten Lastgabel, und mit einer Steuervorrichtung zur Ansteuerung der Hubvorrichtung,
    wobei die Steuervorrichtung mit mindestens einer im Bereich einer oberen Abdeckung (8) des Antriebsteils (2) und/oder des Lastteils (3) angeordneten Sensoreinrichtung verbunden ist, die eine auf dem Lastaufnahmemittel (30) befindliche Last in einem im wesentlichen horizontalen Erfassungsbereich erfasst, und
    die Steuervorrichtung die Hubvorrichtung so ansteuern kann, dass in einem Beladezustand bei in dem Erfassungsbereich erfasster Last die Hubvorrichtung abgesenkt oder in einem Entladezustand bei in dem Erfassungsbereich nicht erfasster Last die Hubvorrichtung angehoben werden kann,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Sensoreinrichtung ein Laserstrahlsensor ist.
     
    2. Flurförderzeug nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass zwei Sensoreinrichtungen vorhanden sind, von denen die erste als rechte Sensoreinrichtung rechts einer Mittellinie des Flurförderzeugs und die zweite als linke Sensoreinrichtung links der Mittellinie des Flurförderzeugs angeordnet ist.
     
    3. Flurförderzeug nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die rechte und/oder linke Sensoreinrichtung mit einem solchen Abstand zur Mittelinie angeordnet ist, dass sie bei einer auf einer genormten Palette (10), insbesondere einer Europalette, angeordneten Last den Rand der Palette (10) erfasst.
     
    4. Flurförderzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Hubvorrichtung eine Kommissionierhubvorrichtung umfasst.
     
    5. Flurförderzeug nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Kommissionierhubvorrichtung in ein Gehäuse des Lastteils (3) integriert ist und nicht über dieses hinausragt.
     
    6. Flurförderzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass durch eine Umschaltvorrichtung die Steuervorrichtung in einen Automatikhubzustand, in dem ein automatischen Heben oder Senken erfolgt, und in einen Manuellhubzustand geschaltet werden kann.
     
    7. Flurförderzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass durch eine Schaltvorrichtung in einem Automatikhubzustand eine Auswahl zwischen dem Beladezustand und dem Entladezustand erfolgen kann.
     
    8. Verfahren zur Hubsteuerung bei einem Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei durch mindestens einen Schalter zwischen einem Automatikhubzustand, in dem ein automatischen Heben oder Senken erfolgt, und in einen Manuellhubzustand sowie zwischen einem Beladezustand und einem Entladezustand gewählt werden kann und in dem Automatikhubzustand und dem Beladezustand die Steuervorrichtung die Hubvorrichtung so ansteuert, dass sobald in dem Erfassungsbereich eine Last erfasst wird, das Lastaufnahmemittel (30) abgesenkt wird
    und in dem Automatikhubzustand und dem Entladezustand die Steuervorrichtung die Hubvorrichtung so ansteuert, dass sobald in dem Erfassungsbereich keine Last erfasst wird, das Lastaufnahmemittel (30) angehoben wird.
     
    9. Verfahren nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass in dem Automatikhubzustand manuelle Betätigungsmittel für die Hubvorrichtung und/oder einen Fahrantrieb funktionslos sind.
     
    10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass in dem Automatikhubzustand ein automatisches Absenken nur bis zu einer minimalen Hubhöhe von 10 cm erfolgt.
     
    11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass nach einem Einschalten des Flurförderzeugs die bestehende Wahl des Automatikhubzustand erneut erfolgen muss.
     
    12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass im Automatikhubzustand bei einer Hubbewegung ein Warnton durch eine Hupe oder einen Lautsprecher abgegeben wird.
     
    13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Automatikhubzustand durch eine Leuchtanzeige angezeigt wird.
     


    Claims

    1. Industrial truck (1), in particular pallet truck, with a drive part (2) and a load part (3), wherein the load part (3) has a load pickup means (30) which is raisable and lowerable by means of a lifting device, in particular a load fork formed from two laterally spaced-apart load arms (32), and with a control device for activating the lifting device, wherein the control device is connected to at least one sensor device which is arranged in the region of an upper covering (8) of the drive part (2) and/or of the load part (3), wherein the sensor device detects a load situated on the load pickup means (30) in a substantially horizontal detection region, and the control device can activate the lifting device in such a manner that the lifting device can be lowered in a loading state with a load detected in the detection region, or the lifting device can be raised in an unloading state with a load not detected in the detection region, characterized in that the sensor device is a laser beam sensor.
     
    2. Industrial truck according to Claim 1, characterized in that there are two sensor devices, of which the first is arranged as a right sensor device on the right of a centre line of the industrial truck and the second is arranged as a left sensor device on the left of the centre line of the industrial truck.
     
    3. Industrial truck according to Claim 2, characterized in that the right and/or left sensor device are/is arranged at such a distance from the centre line that, when a load is arranged on a standardized pallet (10), in particular a Euro pallet, said sensor device detects the edge of the pallet (10).
     
    4. Industrial truck according to one of the preceding claims, characterized in that the lifting device comprises an order-picking lifting device.
     
    5. Industrial truck according to Claim 4, characterized in that the order-picking lifting device is integrated in a housing of the load part (3) and does not project over said housing.
     
    6. Industrial truck according to one of the preceding claims, characterized in that a switchover device can be used to switch the control device into an automatic lifting state, in which automatic raising or flowering takes place, and into a manual lifting state.
     
    7. Industrial truck according to one of the preceding claims, characterized in that a selection can take place between the loading state and the unloading state in an automatic lifting state by means of a switching device.
     
    8. Method for lifting control in an industrial truck according to one of Claims 1 to 7, wherein a selection can be made between an automatic lifting state, in which automatic raising or lowering takes place, and a manual lifting state and also between the loading state and an unloading state by means of at least one switch, and, in the automatic lifting state and the loading state, the control device activates the lifting device in such a manner that as soon as a load is detected in the detection region, the load pickup means (30) is lowered, and, in the automatic lifting state and the unloading state, the control device activates the lifting device in such a manner that, as soon as no load is detected in the detection region, the load pickup means (30) is raised.
     
    9. Method according to Claim 8, characterized in that, in the automatic lifting state, manual actuating means for the lifting device and/or a travel drive are non-operational.
     
    10. Method according to Claim 8 or 9, characterized in that, in the automatic lifting state, automatic flowering takes place only as far as a minimum lifting height of 10 cm.
     
    11. Method according to one of Claims 8 to 10, characterized in that, after the industrial truck is switched on, the existing selection of the automatic lifting state has to take place again.
     
    12. Method according to one of Claims 8 to 11, characterized in that, in the automatic lifting state a warning tone is output by a horn or a loudspeaker during a lifting movement.
     
    13. Method according to one of Claims 8 to 12, characterized in that, the automatic lifting state is indicated by an indicator light.
     


    Revendications

    1. Chariot de manutention (1), en particulier chariot élévateur comprenant une partie d'entraînement (2) et une partie de charge (3), la partie de charge (3) présentant un moyen de réception de charge (30) pouvant être soulevé et abaissé au moyen d'un dispositif de levage, en particulier une fourche de charge formée de deux bras de charge espacés latéralement (32), et comprenant un dispositif de commande pour commander le dispositif de levage, le dispositif de commande étant connecté à au moins un dispositif de capteur disposé dans la région d'un recouvrement supérieur (8) de la partie d'entraînement (2) et/ou de la partie de charge (3), lequel dispositif de capteur détecte une charge se trouvant sur le moyen de réception de charge (30) dans une région de détection essentiellement horizontale, et
    le dispositif de commande pouvant commander le dispositif de levage de telle sorte que le dispositif de levage puisse être abaissé dans un état de charge lorsqu'une charge est détectée dans la région de détection ou le dispositif de levage puisse être levé dans un état de déchargement dans lequel aucune charge n'est détectée dans la région de détection,
    caractérisé en ce que
    le dispositif de capteur est un capteur à faisceau laser.
     
    2. Chariot de manutention selon la revendication 1,
    caractérisé en ce que
    deux dispositifs de capteur sont prévus, le premier étant disposé en tant que dispositif de capteur droit à droite d'une ligne médiane du chariot de manutention et le deuxième étant disposé en tant que dispositif de capteur gauche à gauche de la ligne médiane du chariot de manutention.
     
    3. Chariot de manutention selon la revendication 2,
    caractérisé en ce que
    le dispositif de capteur droit et/ou gauche est disposé à une telle distance de la ligne médiane que lorsqu'une charge est disposée sur une palette standard (10), en particulier une euro-palette, il détecte le bord de la palette (10).
     
    4. Chariot de manutention selon l'une quelconque des revendications précédentes,
    caractérisé en ce que
    le dispositif de levage comprend un dispositif de levage de préparation des commandes.
     
    5. Chariot de manutention selon la revendication 4,
    caractérisé en ce que
    le dispositif de levage de préparation des commandes est intégré dans un boîtier de la partie de charge (3) et ne dépasse pas au-delà de celui-ci.
     
    6. Chariot de manutention selon l'une quelconque des revendications précédentes,
    caractérisé en ce que
    le dispositif de commande peut être commuté par un dispositif de commutation dans un état de levage automatique dans lequel un levage ou un abaissement automatique se produisent, et dans un état de levage manuel.
     
    7. Chariot de manutention selon l'une quelconque des revendications précédentes,
    caractérisé en ce que
    une sélection entre l'état de chargement et l'état de déchargement peut être effectuée par un dispositif de sélection dans un état de levage automatique.
     
    8. Procédé de commande de levage dans un chariot de manutention selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, dans lequel on peut effectuer une sélection par le biais d'au moins un commutateur entre un état de levage automatique dans lequel un soulèvement ou un abaissement automatique se produisent, et un état de levage manuel, ainsi qu'entre un état de chargement et un état de déchargement, et dans l'état de levage automatique et l'état de charge, le dispositif de commande commande le dispositif de levage de telle sorte que dès qu'une charge est détectée dans la région de détection, le moyen de réception de charge (30) est abaissé, et dans l'état de levage automatique et l'état de déchargement, le dispositif de commande commande le dispositif de levage de telle sorte que dès qu'aucune charge n'est détectée dans la région de détection, le moyen de réception de charge (30) est soulevé.
     
    9. Procédé selon la revendication 8,
    caractérisé en ce que
    dans l'état de levage automatique, des moyens d'actionnement manuels pour le dispositif de levage et/ou pour un entraînement de conduite sont hors service.
     
    10. Procédé selon la revendication 8 ou 9,
    caractérisé en ce que
    dans l'état de levage automatique, un abaissement automatique ne s'effectue que jusqu'à une hauteur de levage minimale de 10 cm.
     
    11. Procédé selon l'une quelconque des revendications 8 à 10, caractérisé en ce qu'après une mise en route du chariot de manutention, il faut à nouveau effectuer la sélection de l'état de levage automatique.
     
    12. Procédé selon l'une quelconque des revendications 8 à 11, caractérisé en ce que dans l'état de levage automatique, lors d'un déplacement de levage, un avertissement sonore est émis par un klaxon ou un haut-parleur.
     
    13. Procédé selon l'une quelconque des revendications 8 à 12,
    caractérisé en ce que
    l'état de levage automatique est indiqué par un indicateur lumineux.
     




    Zeichnung








    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente