[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Müllbeutel, insbesondere für den Gebrauch in
Haushalt und im Gewerbe, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Müllbeutel werden häufig mit feuchtem oder Flüssigkeit absonderndem Müll befüllt,
beispielsweise mit mehr oder weniger entleerten Nahrungsmittel- oder Getränkeverpackungen
oder mit Speiseresten. Freigesetzte Flüssigkeiten sammeln sich bevorzugt auf dem Beutelboden.
Bei Beschädigung oder Umstürzen des Müllbeutels können Flüssigkeiten austreten. Außerdem
können die Flüssigkeiten unangenehme oder sogar gesundheitsschädliche Gerüche bzw.
Dämpfe freisetzen.
[0003] Aus der
DE 20 2007 012 398 U1 ist ein Müllbeutel mit einem Beutelkörper bekannt, der einen Flüssigkeitsabsorber
umfasst. Der Flüssigkeitsabsorber kann in Form loser Partikel- bzw. Granulatteilchen
in den Beutelkörper hineingegeben sein. Gemäß einer anderen Ausgestaltung ist der
Flüssigkeitsabsorber eine an der Innenseite des Beutelkörpers angeordnete absorbierende
Schicht aus einem absorbierenden Material und/oder enthaltend ein absorbierendes Material.
Die absorbierende Schicht kann einteilig mit einer Wand des Beutelkörpers verbunden
sein. Gemäß einer anderen Ausgestaltung ist die flüssigkeitsabsorbierende Schicht
auf der Innenseite des Beutelkörpers aufgebracht. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung
ist die Schicht eine ein flüssigkeitsabsorbierendes Material - z.B. in Form absorbierender
Teilchen bzw. Granulatkörnchen - enthaltene Beschichtung aus einem Hotmelt. Gemäß
einer anderen Ausgestaltung umfasst die flüssigkeitabsorbierende Schicht ein flexibles,
Flüssigkeiten absorbierendes Material, insbesondere Flachmaterial, z.B. ein Fluffkissen
oder ein Airlaid.
[0004] Gemäß einer Ausgestaltung ist das flüssigkeitsabsorbierende Material in ein flexibles
Material integriert, das an der Innenseite des Beutelkörpers angebracht ist, so dass
es zumindest einen Teil der Innenseite des Beutelkörpers bedeckt. Gemäß einer anderen
Ausgestaltung ist der Flüssigkeitsabsorber in das flexible Flachmaterial des Beutelkörpers
integriert. Das Flüssigkeit absorbierende Material ist beispielsweise ein Superabsorber
(SAP).
[0005] Aus
US 2009/0232422 A1 ist ein Müllbeutel mit verbesserten strukturellen und/oder dekorativen Eigenschaften
bekannt, der am oberen Rand mit einem besonders anwenderfreundlichen Streifen konstruiert
ist. Die Breite dieses Streifens gibt dem Verbraucher an, wie weit der Müllbeutel
über den Rand des Mülleimers zu ziehen ist, so dass ein optimaler Gebrauch des Müllbeutels
erzielt wird. Neben dekorativen Elementen auf diesem Streifen kann dieser Streifen
auch ein flüssigkeitsabsorbierendes Mittel enthalten, das eventuelle Flüssigkeitsrückstände
am oberen Rand der Einführungsöffnung absorbiert.
[0006] Eine Kühltasche für Lebensmittel geht aus
FR 2 919 963 hervor, die eine verlängerte Aufbewahrungszeit und Konservierung von frischen Lebensmitteln
wie Fisch, Weichkäse oder anderem, in dieser Kühltasche dadurch ermöglicht, das ein
flüssigkeitsabsorbierendes Mittel im Inneren des Beutels während oder nach der Herstellung
des Beutels durch Leimen oder Heißkleben am Boden integriert wird. Sämtliche Varianten
der bekannten Müllbeutel sind verhältnismäßig aufwendig und teuer in der Herstellung.
[0007] Die
WO 2006/135562 A2 beschreibt einen gattungsgemäßen Beutel, bei dem ein kombinierter Materialstreifen
eine absorbierend-klebende Mischung und ein Substrat aufweist, die übereinanderliegend
auf einer Seitenwand des Beutels angeordnet sind. Das Substrat ist stets über die
absorbierend-klebende Mischung vollflächig auf eine Seitenwand aufgeklebt. Hierfür
ist die absorbierend-klebende Mischung entweder auf eine oder auf beide Seiten des
Substratmaterials aufgebracht. Bei einer Ausführungsart wird zuerst das Absorptionsmittel
auf ein Seitenwandmaterial aufgebracht, darauf der Klebstoff aufgebracht und darüber
das Substrat platziert. Gemäß einer anderen Ausführungsart wird zuerst der Klebstoff
auf das Seitenwandmaterial aufgebracht, dann das Absorptionsmittel auf den Klebstoff
und dann Substrat auf den Klebstoff und das Absorptionsmaterial. Die Aufnahmefähigkeit
für Flüssigkeit des Streifens ist stark begrenzt.
[0008] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Müllbeutel mit einem
Flüssigkeitsabsorber zur Verfügung zu stellen, dessen Herstellung weniger aufwendig
und kostengünstiger ist.
[0009] Die Aufgabe wird durch einen Müllbeutel mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Müllbeutels sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0010] Der erfindungsgemäße Müllbeutel hat wie im Stand der Technik zwei Seitenwände, die
mit ihrem oberen Rand eine Öffnung begrenzen und an weiteren Rändern durch Schweißnähte
und an ihrem unteren Rand durch einen Boden miteinander verbunden sind, wobei ein
flüssigkeitsabsorbierender Streifen zwischen den Seitenwänden angeordnet ist. Ferner
besteht der flüssigkeitsabsorbierende Streifen ganz oder teilweise aus einem Material,
das mit den Seitenwänden verschweißbar und in beiden Seitennähten eingeschweißt ist.
Erfindungsgemäß ist der flüssigkeitsabweisende Streifen nur an den beiden Schweißnähten
festgelegt und in einem Abstand vom Boden in den seitlichen Schweißnähten eingeschweißt,
der ein Herunterhängen des flüssigkeitsabsorbierenden Streifens bis zum Boden ermöglicht,
wenn der Müllbeutel geöffnet oder befüllt ist.
[0011] Der erfindungsgemäße Müllbeutel ist mit verhältnismäßig geringem Aufwand und kostengünstig
herstellbar, indem in einem kontinuierlichen Prozess die Seitenwände in Form zweier
Endlosmaterialien oder zweier Abschnitte eines Halbschlauches oder Schlauches übereinander
gelagert werden und dazwischen der flüssigkeitsabsorbierende Streifen ebenfalls aus
einem Endlosmaterial eingeführt wird. Die übereinander liegenden Seitenwände werden
an beiden seitlichen Rändern und gegebenenfalls an den bodenseitigen Rändern ebenfalls
in diesem kontinuierlichen Prozess miteinander verschweißt. Dabei wird der flüssigkeitsabsorbierende
Streifen in beiden seitlichen Schweißnähten festgelegt. Bevorzugt wird der flüssigkeitsabsorbierende
Streifen in beiden seitlichen Schweißnähten jedes Müllbeutels befestigt, die senkrecht
zur Hauptausdehnungsrichtung des Endlosmaterials eingebracht werden. Der flüssigkeitsabsorbierende
Streifen ist durch Einschweißen in die beiden Schweißnähte eingebunden, wobei er ganz
oder teilweise aus einem Material besteht, das mit den Seitenwänden verschweißbar
ist. Durch Einschweißen ist der flüssigkeitsabsorbierende Streifen in den beiden Schweißnähten
befestigt.
[0012] Zwischen den Rändern benachbarter Müllbeutel werden Abreißperforationen eingebracht.
Das fertige Produkt kann auf eine Rolle gewickelt werden, von der einzelne Müllbeutel
abtrennbar sind.
[0013] Der flüssigkeitsabsorbierende Streifen ist nur in den beiden Schweißnähten und nicht
zusätzlich daneben mit einer Seitenwand festgelegt.
[0014] Der flüssigkeitsabsorbierende Streifen ist in einem Abstand vom Boden in die seitlichen
Schweißnähte eingeschweißt, der ein Herunterhängen des flüssigkeitsabsorbierenden
Streifens bis zum Boden ermöglicht, wenn der Müllbeutel geöffnet oder befüllt ist.
Wenn der Müllbeutel gleichmäßig geöffnet oder befüllt ist, hat er einen im Wesentlichen
kreisrunden horizontalen Querschnitt, dessen Durchmesser die Breite des flach liegenden
Müllbeutels unterschreitet. Infolgedessen kann ein flüssigkeitsabsorbierender Streifen,
dessen Länge der Breite des Müllbeutels entspricht, im geöffneten oder befüllten Müllbeutel
bis zum Boden herunterhängen, auch wenn er in einem Abstand vom Boden in die seitlichen
Schweißnähte eingeschweißt ist.
[0015] Beim Befüllen des Müllbeutels kommt der flüssigkeitsabsorbierende Streifen aufgrund
seiner Anordnung zwischen den Seitenwänden zwangsläufig in Kontakt mit der im Müll
enthaltenen oder von diesem freigesetzten Feuchtigkeit und absorbiert diese. Dadurch
wird verhindert, dass Flüssigkeit aus dem Müllbeutel austritt und zu Verschmutzungen
führt, beispielsweise wenn der Müllbeutel beschädigt ist oder umstürzt. Zum anderen
wird die Freisetzung unangenehmer bzw. die Gesundheit beeinträchtigender Gerüche und
Dämpfe reduziert. Aufgrund der Bindung der Flüssigkeit durch den flüssigkeitsabsorbierenden
Streifen wird nämlich eine mikrobiologische Zersetzung der Flüssigkeit verhindert,
die mit unerwünschten Gerüchen verbunden ist.
[0016] Die Länge des flüssigkeitsabsorbierenden Streifens kann die Breite oder Höhe der
flach liegenden Seitenwände übersteigen, beispielsweise wenn bei der Produktion das
Bahnmaterial des flüssigkeitsabsorbierenden Streifens mit größerer Geschwindigkeit
als das Bahnmaterial der Seitenwände zugeführt wird. Hierdurch kann in jedem Müllbeutel
die Aufnahmekapazität des Streifens für Flüssigkeit erhöht werden. Ferner kann hierdurch
erreicht werden, dass der Streifen auf dem Boden des Müllbeutels aufliegt bzw. große
Bereiche des Bodens bedeckt, wo sich die austretende Flüssigkeit ansammeln kann.
[0017] Somit ist der erfindungsgemäße Müllbeutel sehr einfach und kostengünstig herstellbar
und absorbiert im Müll enthaltene bzw. von diesem freigesetzte Flüssigkeit in besonders
effektiver Weise.
[0018] Der flüssigkeitsabsorbierende Streifen kann insgesamt aus einem an sich flüssigkeitsabsorbierenden
Material bestehen. So kann er beispielsweise aus einem Vlies bestehen, das Kunststofffasern
umfasst, die mit Seitenwänden aus Kunststoff verschweißbar sind. Dabei kann der flüssigkeitsabsorbierende
Streifen ausschließlich aus den betreffenden Kunststofffasern bestehen. Er kann aber
auch ein Gemisch aus Kunststofffasern und weiteren Fasern sein, die in besonderem
Maße flüssigkeitsabsorbierend sind. Insbesondere kann der flüssigkeitsabsorbierende
Streifen ein Airlaid sein. Hierbei handelt es sich um ein Gemisch aus Zellulosefasern
und Schmelzfasern, das aus einem Luftstrom auf einem Sieb abgelegt und bei Vakuum
von unten durch Aufheizen und mittels enthaltener Bindemittel verfestigt ist. Die
Schmelzfasern sind mit dem Kunststoff der Seitenwände verschweißbar. Gemäß einer weiteren
Ausgestaltung umfasst der flüssigkeitsabsorbierende Streifen Polyethylenfasern und/oder
Polypropylenfasern. Dieser Streifen ist besonders gut mit Seitenwänden aus Polypropylen
verschweißbar. Da die Schmelztemperaturen von Polyethylen und Polypropylen nahe beieinander
liegen, ist auch ein Einschweißen eines flüssigkeitsabsorbierenden Streifens umfassend
Polypropylenfasern mit Seitenwänden aus Polyethylen oder umgekehrt gut beherrschbar.
[0019] Auch wenn die Seitenwände und der Streifen miteinander verschweißbar sind, kann durch
zusätzlichen Auftrag von Schmelzklebstoff (Hotmelt) die Dichtigkeit gegenüber Flüssigkeit
erhöht werden.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung hat der flüssigkeitsabsorbierende Streifen
ein Trägermaterial und einen Superabsorber. Superabsorber (super absorbent polymers,
SAP) werden Kunststoffe genannte, die in der Lage sind, ein Vielfaches ihres Eigengewichts
an Flüssigkeiten aufzusaugen. Superabsorber können bis zum Tausendfachen ihres Eigengewichts
an Flüssigkeit aufsaugen und stehen beispielsweise in Pulverform zur Verfügung. Chemisch
handelt es sich bei dem Superabsorber in der Regel um ein Copolymer aus Acrylsäure
und Natriumacrylat. Der Monomerlösung ist ein Kernvernetzer zugesetzt, der die gebildeten
langkettigen Polymermonoküle stellenweise untereinander durch chemische Brücken verbindet.
Der Superabsorber kann z.B. in Form kleiner Teilchen oder Granulatkörnchen im Airlaid
eingearbeitet sein.
[0021] Der flüssigkeitsabsorbierende Streifen kann ein Superabsorber enthaltendes Nonwoven
sein. Das Nonwoven kann superabsorbierendes Granulat enthalten. Superabsorber sind
auch in Form von Fasern verfügbar. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist der flüssigkeitsabsorbierende
Streifen ein superabsorbierende Fasern enthaltendes Nonwoven. Superabsorbierende Fasern
sind besser als superabsorbierendes Granulat in ein Nonwoven einbindbar. Infolgedessen
können sie bei Gebrauch und Produktion weniger leicht aus flüssigkeitsabsorbierenden
Streifen austreten. Ferner kann durch die flüssigkeitsabsorbierenden Fasern eine Leitung
von Flüssigkeit in die Tiefe des flüssigkeitsabsorbierenden Streifens hinein bewirkt
werden, wodurch das Aufnahmevermögen des Streifens für Flüssigkeit erhöht werden kann.
Zudem ist ein superabsorbierende Fasern und Kunststofffasern in gleichmäßiger Verteilung
umfassender flüssigkeitsabsorbierender Streifen besonders gut in die Seitennähte einschweißbar.
[0022] Das superabsorbierende Nonwoven hat eine offene Struktur, so dass Flüssigkeit leicht
eindringen kann und von den superabsorbierenden Fasern oder Granulat absorbiert wird,
die aufquellen.
[0023] Gemäß einer anderen Ausgestaltung ist der Superabsorber an einen Folienstreifen angeklebt.
Der Folienstreifen kann auch als Lochfolienstreifen ausgebildet sein. Zum Ankleben
des Superabsorbers wird gemäß einer Ausgestaltung Schmelzklebstoff (Hotmelt) verwendet.
Der Schmelzklebstoff kann im schmelzflüssigen Zustand in Form eines Schleiers auf
den Folienstreifen aufgebracht werden. Der Schmelzklebstoffes kann auch in Strukturen
(z.B. Linien oder Kreisen) aufgebracht werden. Vor, gleichzeitig mit dem oder nach
dem Aufbringen des Hotmelts kann der Superabsorber auf den Folienstreifen aufgebracht
werden, so dass er von dem aushärtenden Schmelzklebstoff an dem Folienstreifen fixiert
wird. Der Superabsorber ist beispielsweise ein superabsorbierendes Granulat oder superabsorbierende
Fasern. Der Folienstreifen besteht bevorzugt aus einer Kunststofffolie, die mit der
Kunststofffolie der Seitenwände verschweißbar ist. Bevorzugt besteht der Folienstreifen
aus demselben Material wie die Seitenwände.
[0024] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung umfasst der absorbierende Streifen zusätzliche
Wirkstoffe und/oder Duftstoffe. Die Wirkstoffe und/oder Duftstoffe können in den flüssigkeitsabsorbierenden
Streifen eingebettet und/oder auf diesen aufgesprüht sein. Hierbei handelt es sich
beispielsweise um geruchsbindende oder den Geruch neutralisierende Wirkstoffe und/oder
Duftstoffe. Der flüssigkeitsabsorbierende Streifen ist beispielsweise mit den Wirkstoffen
und/oder Duftstoffen beschichtet und/oder getränkt.
[0025] Die Seitenwände können aus verschiedenen Materialien gebildet sein, beispielsweise
aus Zellulose. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung bestehen die Seitenwände des
Müllbeutels aus Kunststofffolie. Die Seitenwände können auch aus einem wieder verwendbaren
und/oder recyclebaren Material, oder aus Polyethylen und/oder Polypropylen bestehen.
Dies ermöglicht eine Recyclebarkeit der Seitenwände. Auch können sie aus einer biologisch
abbaubaren Folie ("Bioplastik") bestehen.
[0026] Der Streifen kann ganz oder teilweise aus wieder verwendbarem und/oder recyclebarem
Material bestehen. Der Streifen kann zumindest teilweise aus Polyethylen und/oder
Polypropylen oder aus einem biologisch abbaubaren Material bestehen.
[0027] Der gesamte Müllbeutel kann aus Materialien bestehen, die eine Recyclebarkeit und/oder
biologische Abbaubarkeit ermöglichen.
[0028] Der flüssigkeitsabsorbierende Streifen kann 20 bis 200 mm, insbesondere 35 bis 70
mm, insbesondere etwa 45 mm breit sein. Bei einem mit einem Superabsorber ausgestatteten
Streifen ist diese Breite für Hausmüll hinreichend, um beispielsweise aus Hausmüll
austretende Flüssigkeit zu absorbieren. Auch kann der flüssigkeitsabsorbierende Streifen
breiter sein.
[0029] Die Seitenwände und/oder der flüssigkeitsabsorbierende Streifen können ein Flächengewicht
von 20 bis 100 g/m
2 aufweisen. In diesem Bereich können hinreichend feste Müllbeutel verwirklicht werden.
Unterhalb der genannten Flächengewichte besteht erhöhte Gefahr, dass das Bahnmaterial
bei der Produktion bzw. der Müllbeutel beim Gebrauch reißt. Für das Einschweißen vorteilhaft
ist, wenn der flüssigkeitsabsorbierende Streifen ein möglichst geringes Flächengewicht
aufweist. Die Seitenwände und/oder der Streifen können ein Flächengewicht von etwa
25 g/m
2 haben.
[0030] Der Müllbeutel kann ohne Zugband oder Verschlussband ausgeführt sein. Der Müllbeutel
kann ein Zugband oder Verschlussband aufweisen. Die Seitenwände können am oberen Rand
einen Saum aufweisen, in dem ein Zugband angeordnet ist. Der Müllbeutel kann beispielsweise
so ausgebildet sein, wie in der
DE 100 17 982 A1 beschrieben.
[0031] Ferner kann der Müllbeutel so ausgestaltet sein, wie in der
DE 203 04 687 U1 beschrieben. Das Zugband kann aus Polyethylen und/oder Polypropylen oder aus einem
recyclebaren und/oder biologisch abbaubaren Material bestehen.
[0032] Der Müllbeutel kann verschiedene Konstruktionen aufweisen. Er kann gebildet werden,
indem der Streifen zwischen zwei ursprünglich getrennte Materialbahnen eingeführt
wird, die die Seitenwände bilden. Die Materialbahnen werden an den seitlichen Rändern
und den bodenseitigen Rändern der Müllbeutel miteinander verschweißt, wobei der Streifen
in die seitlichen Ränder eingeschweißt wird. Die seitlichen oder die bodenseitigen
Schweißnähte können quer zur Hauptausdehnungsrichtung der Materialbahn und der Streifen
geschweißt werden.
[0033] Der Müllbeutel kann einen Faltboden hauben. Faltbodenbeutel können aus einem Halbschlauchmaterial
hergestellt werden, wobei der flüssigkeitsabsorbierende Streifen in Längsrichtung
des Halbschlauches eingespeist und in den Seitennähten eingeschweißt werden kann.
[0034] Der Müllbeutel kann ein Standbodenbeutel oder ein Blockbodenbeutel oder ein Seitenfaltenbeutel
sein.
[0035] Der flüssigkeitsabsorbierende Streifen kann einen Aufdruck aufweisen.
[0036] Dieser kann beispielsweise ein Schriftzug sein, der die Marke und/oder den Hersteller
des Müllbeutels und/oder Angaben zur Funktion und/oder zur Handhabung betrifft.
[0037] Die Erfindung wird anhand anliegender Zeichnungen und anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert, die nicht Teil der Erfindung, sondern Stand der Technik sind. In
den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- einen Müllbeutel mit flüssigkeitsabsorbierendem Streifen flach ausgebreitet in der
Draufsicht;
- Fig. 2
- denselben Müllbeutel im Schnitt entlang der Linie A-A;
- Fig. 3
- einen gegenüber Fig. 2 abgewandelten Müllbeutel mit nach außen gefalteten Säumen im
Schnitt;
- Fig. 4
- eine Kette aus Müllbeuteln mit eine Querschnittsverringerung aufweisendem flüssigkeitsabsorbierendem
Streifen flach ausgebreitet in einer teilweisen Draufsicht;
- Fig. 5
- eine weitere Kette aus Müllbeuteln mit eine andere Querschnittsverringerung aufweisendem
flüssigkeitsabsorbierendem Streifen flach ausgebreitet in einer teilweisen Draufsicht;
- Fig. 6
- eine Kette aus Müllbeuteln mit eine Klebeverbindung im Bereich der seitlichen Schweißnähte
aufweisenden flüssigkeitsabsorbierenden Streifen flach ausgebreitet in einer teilweisen
Draufsicht.
[0038] Bei der nachfolgenden Erläuterung sind übereinstimmende Merkmale verschiedener Ausführungsbeispiele
mit denselben Bezugsziffern versehen.
[0039] Gemäß Fig. 1 und 2 weist der Müllbeutel 1.1 zwei übereinandergelegte Seitenwände
2, 3 auf, die jeweils einen umgelegten Saum 4.1, 5.1 haben.
[0040] Die Seitenwände 2, 3 sind seitlich durch Schweißnähte 6, 7 miteinander verbunden,
die quer zu den Säumen 4.1, 5.1 gerichtet sind. Ferner hat der Müllbeutel 1.1 eine
die Seitenwände 2, 3 miteinander verbindende Bodenfalte 8, die parallel zu den Säumen
4.1, 5.1 am entgegengesetzten Ende des Müllbeutels 1.1 angeordnet sind. Die Säume
4.1, 5.1 sind durch Saumnähte 9, 10 mit den Seitenwänden 2, 3 verbunden, die parallel
zur Bodenfalte 8 verlaufen.
[0041] In den Säumen 4.1, 5.1 ist jeweils ein Zugband 11, 12 angeordnet. Das Zugband 11,
12 kann elastisch oder unelastisch sein. Die Enden der Zugbänder 11, 12 sind in den
seitlichen Schweißnähten 6, 7 eingeschweißt.
[0042] Beide Säume 4.1, 5.1 haben Griffaussparungen 13, 14 durch die die Zugbänder 11, 12
von außen zugänglich sind.
[0043] Zwischen den Säumen 4.1, 5.1 weist der Müllbeutel 1.1 eine Öffnung 15 auf.
[0044] Beidseitig der Bodenfalte 8 bildet ein Beutelboden 16. Auf diesem Beutelboden 16
ist ein flüssigkeitsabsorbierender Streifen 17 angeordnet, der insbesondere Wasser
absorbierende Flüssigkeiten absorbiert.
[0045] Der Streifen 17 besteht beispielsweise aus einer Kunststofffolie, aus der mittels
Hotmelt ein Superabsorber befestigt ist. Gemäß einem anderen Beispiel besteht er aus
einem Nonwoven umfassend superabsorbierende Fasern und Kunststofffasern.
[0046] Der Streifen 17 ist an beiden Enden in die seitlichen Schweißnähte 6, 7 eingeschweißt.
[0047] Die seitlichen Schweißnähte 6, 7 und die Saumnähte 9, 10 sind beispielsweise durch
Aufsetzen beheizter Schweißbalken auf die übereinander gelagerten Folien hergestellt.
[0048] Bei der Herstellung des Müllbeutels werden endlose Bahnmaterialien in Längsrichtung
des Streifens 17 zusammengeführt und verarbeitet. Der Streifen 17 wird in einen Halbschlauch
eingeführt, der die Seitenwände 2, 3 bildet. Die Zugbänder 11, 12 werden als Endlosmaterial
zugeführt. Beim Zusammenführen der Materialien wird die Bodenfalte 8 und werden
die Säume 4.1, 5.1 gebildet. Sobald die Materialien in der in Fig. 1 und 2 gezeigten
Anordnung zusammengeführt sind, werden die Schweißnähte mittels Schweißbalken eingebracht.
Schließlich werden zwischen den Schweißnähten benachbarter Müllbeutel seitliche Perforationslinien
18 eingebracht, von denen Reste 18.1, 18.2 gezeigt sind.
Die zusammenhängenden Müllbeutel sind zu einer Beutelkette aufgereiht, von der der
Verbraucher einzelne Müllbeutel 1.1 entlang der Perforationslinien 18 abtrennen kann.
[0049] Der Müllbeutel 1.2 von Fig. 3 unterscheidet sich von dem vorbeschriebenen 1.1 dadurch,
dass die Säume 4.2, 5.2 nach außen umgeschlagen sind.
[0050] Der Müllbeutel 1.3 von Fig. 4 unterscheidet sich von dem Müllbeutel 1.1 dadurch,
dass der flüssigkeitabsorbierende Streifen 17 im Bereich der Schweißnähte 6, 7 eine
Querschnittsverringerung 19.1 aufweist. Die Querschnittsverringerung 19.1 erstreckt
sich über die benachbarten Schweißnähte 6, 7 und die Perforationslinie 18 zwischen
benachbarten Müllbeuteln 1.3 hinweg. Gemäß Fig. 4 sind die Querschnittsverringerungen
19.1 als halbkreisförmige Ausstanzungen 19.11, 19.12 an den beiden Rändern des flüssigkeitsabsorbierenden
Streifens 17 ausgebildet.
[0051] Fig. 5 zeigt Müllbeutel 1.4, bei denen die Querschnittsverringerungen 19.2 sich ebenfalls
über die benachbarten Schweißnähte 6, 7 benachbarter Müllbeutel 1.4 und die dazwischen
angeordnete Perforationslinie 18 hinweg erstrecken. Die Querschnittsverringerungen
19.2 sind in diesem Falle als vollkreisförmige Ausstanzungen ausgebildet.
[0052] Die in Fig. 6 gezeigte Ausführung macht vom Gegenstand des Patents nicht Gebrauch.
Sie dient lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung.
[0053] Gemäß Fig. 6 ist ein flüssigkeitsabsorbierender Streifen 17 auf Höhe der Schweißnähte
6, 7 über einen Schmelzklebstoff befestigt. Der Schmelzklebstoff sorgt dafür, dass
die Seitenwände 2, 3 auf der Höhe des flüssigkeitsabsorbierenden Streifens 17 flüssigkeitsdicht
geschlossen sind. Bei dieser Ausgestaltung kann der flüssigkeitsabsorbierende Streifen
17 ein Nonwoven bzw. ein Vliesstreifen aus einem nicht schweißfähigen Material wie
Baumwolle oder Zellulose sein. Auch bei Streifen 17 aus Materialien, die im Prinzip
schweißfähig sind (z.B. Polyethylen, Polypropylen), kann durch einen zusätzlichen
Auftrag aus Schmelzklebstoff die Dichtigkeit gegenüber Flüssigkeiten erhöht werden.
1. Müllbeutel mit zwei Seitenwänden (2, 3), die mit ihrem oberen Rand eine Öffnung (15)
begrenzen und an weiteren Rändern durch Schweißnähte (6, 7) und an ihrem unteren Rand
durch einen Boden (16) miteinander verbunden sind, wobei ein flüssigkeitsabsorbierender
Streifen (17) zwischen den Seitenwänden (2, 3) angeordnet ist, der flüssigkeitsabsorbierende
Streifen (17) ganz oder teilweise aus einem Material besteht, das mit den Seitenwänden
verschweißbar und in beiden Schweißnähten (6, 7) eingeschweißt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der flüssigkeitsabsorbierende Streifen (17) nur an den beiden Schweißnähten (6, 7)
festgelegt ist und der flüssigkeitsabsorbierende Streifen (17) in einem Abstand vom
Boden (16) in den seitlichen Schweißnähten (2, 3) eingeschweißt ist, der ein Herunterhängen
des flüssigkeitsabsorbierenden Streifens (17) bis zum Boden (16) ermöglicht, wenn
der Müllbeutel geöffnet oder befüllt ist.
2. Müllbeutel nach Anspruch 1, bei dem der flüssigkeitsabsorbierende Streifen (17) ein
Trägermaterial und einen Superabsorber umfasst.
3. Müllbeutel nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der flüssigkeitsabsorbierende Streifen
(17) superabsorbierende Fasern und/oder superabsorbierendes Granulat umfasst.
4. Müllbeutel nach Anspruch 3, bei dem der flüssigkeitsabsorbierende Streifen (17) ein
Folienstreifen mit einem daran befestigten Superabsorber ist.
5. Müllbeutel nach Anspruch 4, bei dem der flüssigkeitsabsorbierende Streifen (17) ein
Folienstreifen mit einem angeklebten Superabsorber ist.
6. Müllbeutel nach Anspruch 2 oder 3, bei dem der flüssigkeitsabsorbierende Streifen
(17) ein Superabsorber enthaltendes Nonwoven ist.
7. Müllbeutel nach Anspruch 6, bei dem das Nonwoven superabsorbierende Fasern und Kunststofffasern
umfasst.
8. Müllbeutel nach einem der Ansprüche 4 bis 7, bei dem der flüssigkeitsabsorbierende
Streifen (17) aus Polyethylen und/oder Polypropylen hergestellt ist und/oder das Nonwoven
Polyethylenfasern und/oder Polypropylenfasern umfasst.
9. Müllbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem der flüssigkeitsabsorbierende
Streifen (17) zusätzliche Wirkstoffe und/oder Duftstoffe umfasst.
10. Müllbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem die Seitenwände (2, 3) aus einer
Kunststofffolie bestehen.
11. Müllbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem der flüssigkeitsabsorbierende
Streifen (17) parallel zu den unteren Rändern der Seitenwände (2, 3) verläuft.
12. Müllbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei dem der flüssigkeitsabsorbierende
Streifen (17) im Bereich der beiden Schweißnähte (6, 7) eine Querschnittsverminderung
(19.1, 19.2) hat.
1. A refuse bag with two side walls (2, 3), which delimit an opening (15) with their
upper edges and are connected to each other on additional edges by welding seams (6,
7) and on their lower edge by a bottom (16), wherein a moisture absorbing strip (17)
is arranged between the side walls (2, 3), the moisture absorbing strip (17) is made
totally or partially from a material which can be welded to the side walls and is
welded into both welding seams (6, 7), characterised in that the moisture absorbing strip (17) is fixed only on the two welding seams (6, 7) and
the moisture absorbing strip (17) is welded into the lateral welding seams (2, 3)
at such a distance from the bottom (16) that permits the moisture absorbing strip
(17) to hang down till it reaches the bottom (16) when the refuse bag is opened or
filled.
2. The refuse bag according to claim 1, wherein the moisture absorbing strip (17) comprises
a carrier material and a super absorber.
3. A refuse bag according to claim 1 or 2, wherein the moisture absorbing strip (17)
comprises super absorbent fibres and/or super absorbent granules.
4. The refuse bag according to claim 3, wherein the moisture absorbing strip (17) is
a foil strip with a super absorber fixed thereon.
5. The refuse bag according to claim 4, wherein the moisture absorbing strip (17) is
a foil strip with a super absorber bonded to it by glue.
6. A refuse bag according to claim 2 or 3, wherein the moisture absorbing strip (17)
is a nonwoven containing super absorber.
7. The refuse bag according to claim 6, wherein the nonwoven comprises super absorbent
fibres and fibres of plastic material.
8. A refuse bag according to any one of the claims 4 to 7, wherein the moisture absorbing
strip (17) is produced from polyethylene and/or polypropylene, and/or the nonwoven
comprises polyethylene fibres and/or polypropylene fibres.
9. A refuse bag according to any one of the claims 1 to 8, wherein the moisture absorbing
strip (17) comprises additional active substances and/or fragrances.
10. A refuse bag according to any one of the claims 1 to 9, wherein the side walls (2,
3) consist of a plastic foil.
11. A refuse bag according to any one of the claims 1 to 10, wherein the moisture absorbing
strip (17) runs parallel to the lower edges of the side walls (2, 3).
12. A refuse bag according to any one of the claims 1 to 11, wherein the moisture absorbing
strip (17) has a reduction in cross section (19.1, 19.2) in the region of the two
welding seams (6, 7).
1. Sac poubelle avec deux parois latérales (2, 3), qui délimitent une ouverture (15)
par ses bords supérieurs et sont reliées l'une à l'autre sur des autres bords par
des joints de soudure (6,7) et dans ses bords inférieurs par un fond (16), une bande
absorbant l'humidité (17) étant arrangée entre les parois latérales (2, 3), la bande
absorbant l'humidité (17) étant faite entièrement ou partiellement d'un matériau qui
peut être soudé aux parois latérales et étant soudée dans les deux joints de soudure
(6, 7), caractérisé en ce que la bande absorbant l'humidité (17) est fixée seulement sur les deux joints de soudure
(6, 7) et que la bande absorbant l'humidité (17) est soudée dans les joints de soudure
latérales (2, 3) en une distance du fond (16) qui permet à la bande absorbant l'humidité
(17) à retomber jusqu'au fond (16) quand le sac poubelle est ouvert ou rempli.
2. Sac poubelle selon la revendication 1, dans lequel la bande absorbant l'humidité (17)
comporte un matériau de support et un superabsorbant.
3. Sac poubelle selon la revendication 1 ou 2, dans lequel la bande absorbant l'humidité
(17) comporte des fibres superabsorbantes et/ou des granules superabsorbantes.
4. Sac poubelle selon la revendication 3, dans lequel la bande absorbant l'humidité (17)
est une bande de film avec un superabsorbant y fixé.
5. Sac poubelle selon la revendication 4, dans lequel la bande absorbant l'humidité (17)
est une bande de film avec un superabsorbant y collé.
6. Sac poubelle selon la revendication 2 ou 3, dans lequel la bande absorbant l'humidité
(17) est un non-tissé contenant du superabsorbant.
7. Sac poubelle selon la revendication 6, dans lequel le non-tissé comporte des fibres
superabsorbantes et des fibres en matière plastique.
8. Sac poubelle selon l'une quelconque des revendications 4 à 7, dans lequel la bande
absorbant l'humidité (17) est produite de polyéthylène et/ou de polypropylène et/ou
le non-tissé comporte des fibres de polyéthylène et/ou des fibres de polypropylène.
9. Sac poubelle selon l'une quelconque des revendications 1 à 8, dans lequel la bande
absorbant l'humidité (17) comporte des agents actifs et/ou parfums additionnels.
10. Sac poubelle selon l'une quelconque des revendications 1 à 9, dans lequel les parois
latérales (2, 3) consistent d'un film plastique.
11. Sac poubelle selon l'une quelconque des revendications 1 à 10, dans lequel la bande
absorbant l'humidité (17) est parallèle aux bords inférieurs des parois latérales
(2, 3).
12. Sac poubelle selon l'une quelconque des revendications 1 à 11, dans lequel la bande
absorbant l'humidité (17) a une réduction de section transversale (19.1, 19.2) dans
la zone des deux joints de soudure (6, 7).