[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verankern eines Querkraftelements
zur Verbindung von Gebäudeteilen an einem aus Beton zu erstellenden Gebäudeteil.
[0002] Auf dem Gebiet des Hochbaus kommt es vor, dass Gebäudeteile über eine Dehn- oder
Isolationsfuge statisch miteinander verbunden werden müssen. Hierzu werden biegesteife
Bewehrungselemente eingesetzt, die im Folgenden als Querkraftelement bezeichnet werden.
Unter einem Querkraftelement werden in diesem Zusammenhang Bewehrungselemente bezeichnet,
die nicht nur aus einem schlanken Stabmaterial bestehen, sondern aus einem relativ
biegesteifen Hülsen- oder Profilmaterial, und somit in der Lage sind trotz horizontaler
Erstreckungsrichtung über die Fuge zwischen zwei zu verbindenden Gebäudeteilen auch
die quer zu dieser horizontalen Erstreckungsrichtung verlaufenden Querkräfte aufzunehmen
und zu übertragen. Ein solches Querkraftelement in Form eines Querkraftdorns ist beispielsweise
in der
EP 1 528 169 B1 beschrieben. Beim Erstellen von Gebäudeteilen aus Beton können derartige Bewehrungselemente
vor dem Gießen geeignet positioniert und dann bei der Erstellung des Gebäudeteils
zumindest teilweise mit eingegossen werden. Häufig ist jedoch vorgesehen, dass Gebäudeteile
nachträglich angebaut und statisch miteinander verbunden werden. So werden beispielsweise
Gebäude im Rohbau erstellt und erst nachträglich Anbauteile wie Balkone oder Vordächer
an das ansonsten fertige Gebäude angebaut und mit diesem statisch verbunden. Da Gebäude
heute in der Regel eine wärmedämmende Außenisolierung haben, durch die keine Kältebrücken
führen dürfen, muss der Anschluss derartiger Anbauteile über eine mit Dämmstoff gefüllte
Fuge mittels entsprechender eingangs beschriebener Querkraftelemente erfolgen. Häufig
besteht hierbei die Anforderung, dass beim Erstellen des Gebäudes keine vorstehenden
Teile wie etwa Bewehrungselemente vorgesehen werden sollen, da hierdurch Bauarbeiten
behindert werden und insbesondere das Stellen eines Gerüstes erschwert wird. Es ist
daher gewünscht, entsprechende Bewehrungselemente nachträglich an dem Gebäude verankern
zu können.
[0003] Ein Verfahren zum nachträglichen Verankern von Zugkraftbewehrungselementen ist in
der
EP 2 410 096 A2 beschrieben. Hierbei werden beim Erstellen von Gebäudeteilen, insbesondere Geschossdecken
mittels entsprechender Aussparungskörper nach oben offene, mit Hinterschnittbereichen
versehene Aussparungen vorgesehen, in die später Zugkraftbewehrungselemente eingelegt
und mit Beton vergossen werden können.
[0004] Ein anderes Verfahren ist in der
WO 2004/002701 A2 beschrieben. Hierbei werden langgestreckte elastische Aussparungskörper mit Hinterschnittbereichen
eingesetzt, deren Durchmesser sich unter Zug verringert, so dass die Aussparungskörper
beim Erstellen eines Gebäudeteils in den Flüssigbeton mit eingebettet und nach dem
Abbinden des Betons einfach wieder entfernt werden können. Darüber hinaus kann mittels
eines Schlauchs eine endständige Einfüllöffnung vorgesehen werden, die zur Injektion
von Mörtel dient. In den so geschaffenen Aussparungen können zu einem späteren Zeitpunkt
Bewehrungsstäbe verankert werden.
[0005] Ein weiteres Verfahren ist in der
US 5 366 672 beschrieben. Sie zeigt eine Muffe zur Verbindung von Bewehrungsstäben an der Stoßstelle
angrenzender Betonbauteile. Die Muffe wird endseitig auf einen Bewehrungsstab aufgeschraubt
und mit diesem in einem ersten Betonteil vergossen. In die Muffe wird ein aus dem
zweiten Betonteil herausragender Bewehrungsstab aufgeschraubt und die Muffe anschließend
über entsprechende seitliche Einfüll- und Entlüftungsöffnungen mit Vergussmörtel vergossen.
Auf diese Weise werden zwei auf Stoß aneinandergefügte Betonteile miteinander verbunden.
[0006] Ein Verfahren zum Verankern eines Querkraftelements gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 zeigt die
US 2010/0199589. Zu diesem Zweck ist in einem Gebäudeteil stirnseitig ein Aussparungskörper eingebettet,
der aus einem Führungsrohr und einer endseitigen Befestigungskammer besteht. Ein Querkraftelement,
welches in einem zweiten Gebäudeteil festgelegt ist, wird in das Führungsrohr eingeführt
und weist an seinem Ende einen geriffelten Bereich auf, der in der Fixierkammer mit
einer Vergussmasse fixiert werden kann.
[0007] In der
EP 0 651 101 wird ein innen hohles Verbindungselement gezeigt, welches in eine Aussparung einzementiert
werden kann, indem durch eine seitliche Zuführung Mörtel ins Innere des Verbindungselements
gepresst werden kann. Dieser tritt an den Endseiten aus und füllt den Zwischenraum
zwischen Verbindungselement und Aussparung auf.
[0008] Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein Verfahren zum nachträglichen sicheren
Verankern eines Querkraftelements an einem aus Beton zu erstellenden Gebäudeteil anzugeben.
Außerdem soll ein entsprechendes, vorzugsweise vorgefertigtes Gebäudeteil angegeben
werden, welches zur Verankerung eines Querkraftelements vorbereitet ist.
[0009] Die Ausgabe wird hinsichtlich des Verfahrens gelöst durch die Merkmale des Anspruches
1.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
[0011] Erfindungsgemäß wird zur Verankerung eines Querkraftelements an einem aus Beton zu
erstellenden Gebäudeteil beim Erstellen des Gebäudeteils eine mit Hinterschnittbereichen
versehene, im Wesentlichen horizontale, senkrecht zu ihrer Erstreckungsrichtung allseitig
von dem Gebäudeteil umschlossene Aussparung in dem Gebäudeteil vorgesehen, indem ein
entsprechender Aussparungskörper in einer Schalung für das Gebäudeteil angeordnet
wird. Die Aussparung wird darüber hinaus mit mindestens zwei im Wesentlichen vertikalen
Einfüll- und Entlüftungsöffnungen versehen. Eine erste der mindestens zwei vertikalen
Einfüll- und Entlüftungsöffnungen wird in einem endständigen Bereich der Aussparung
und eine zweite der mindestens zwei vertikalen Einfüll- und Entlüftungsöffnungen wird
in einem vorderen Bereich der Aussparung angeordnet. Nach Erstellen des Gebäudeteils
wird das Querkraftelement entlang deren Erstreckungsrichtung in die Aussparung eingeführt
und die Aussparung über mindestens eine der Einfüll- und Entlüftungsöffnungen mit
einer Verfüllmasse, insbe sondere Vergussmörtel oder -beton, verfüllt. Der um das
Querkraftelement verbleibende Hohlraum der Aussparung wird dabei vollständig verfüllt.
[0012] Auf diese Weise wird mit einfachen Mitteln eine sichere, formschlüssige Verankerung
des Querkraftelements in einem zuvor erstellten Gebäudeteil erreicht, die große Querkräfte
aufnehmen kann. Insbesondere eignet sich eine derartige Verankerung, um aufgeständerte,
also mittels einer eigenen Tragkonstruktion gegenüber dem Boden abgestützte Balkone
nachträglich an einem Gebäude zu befestigen und mit diesem statisch zu verbinden.
Hierbei kann ein Querkraftelement sowohl an dem Gebäude, als auch ein mit dem Gebäude
verbundenes Querkraftelement an einer nachträglich angebauten Balkonplatte nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren verankert werden.
[0013] Durch die mindestens zwei vertikalen Einfüll- und Entlüftungsöffnungen ist sichergestellt,
dass durch die Einfüllöffnung ausreichend Verfüllmasse injiziert und der zu verfüllende
Hohlraum gleichzeitig durch die Entlüftungsöffnung entlüftet wird, so dass keine Hohlräume
verbleiben.
[0014] Wird eine erste Öffnung als Einfüllöffnung in einem endständigen Bereich der Aussparung
und eine zweite Öffnung als Entlüftungsöffnung in einem vorderen Bereich der Aussparung
angeordnet, so kann ein vollständiges Verfüllen des Hohlraumes sicher überwacht werden,
indem so lange Verfüllmasse injiziert wird, bis diese durch die Entlüftungsöffnung
wieder austritt.
[0015] Die Einfüll- und Entlüftungsöffnungen können bereits beim Erstellen des Gebäudeteils
durch Anbringen entsprechender Hülsen oder Schläuche an dem Aussparungsteil erzeugt
werden. Alternativ ist es aber auch möglich, die Einfüll- und Entlüftungsöffnungen
nach dem Erstellen des Gebäudeteils in Form von Bohrungen einzubringen.
[0016] Als Aussparungskörper kann ein Hohlkörper, insbesondere Hüllwellrohr, eingesetzt
werden, der als verlorene Schalung in dem Gebäudeteil verbleiben kann.
[0017] Es ist aber auch möglich, den Aussparungskörper nach dem Erstellen des Gebäudeteils
durch Zerstörung oder reversible Verformung des Aussparungskörpers zu entfernen. Besonders
vorteilhaft ist hier die Verwendung elastischer Aussparungskörper, die unter Zugkrafteinwirkung
eine Dimensionsänderung erfahren und so nach dem Erstellen des Gebäudeteils zerstörungsfrei
entfernt und wieder verwendet werden können.
[0018] Als Querkraftelement kann ein Hohlprofil mit rundem oder mehreckigem, sich über die
Länge des Elements nicht ändernden Querschnitt, beispielsweise einem hochkant stehenden
rechteckigen Querschnitt, eingesetzt werden. Ebenso ist es natürlich auch möglich,
anstelle von Hohlprofilen abgewinkelte Profilquerschnitte wie beispielsweise Doppel-T-Profile
o.ä. zu verwenden, die den Hauptbelastungsrichtungen entsprechend aufgebaut und angeordnet
sind.
[0019] Wird das Querkraftelement als vorzugsweise endseitig offenes Hohlprofil ausgebildet,
so kann beim Verfüllen des Hohlraumes die verwendete Verfüllmasse, beispielsweise
Vergußmörtel oder -Beton, in das Hohlprofil einfließen und dem Querkraftelement so
zusätzliche Stabilität verleihen.
[0020] Das Querkraftelement kann auch eine vertikale Anlageplatte aufweisen, bis zu der
es in die Aussparung eingesteckt wird, so dass die Anlageplatte an dem Gebäudeteil
anliegt und die Aussparung stirnseitig verschließt. Hierdurch kann auf einen separaten
frontseitigen Verschluss beim Verfüllen der Aussparung verzichtet werden und die Anlageplatte
ermöglicht eine zusätzliche Abstützung des Querkraftelements an dem betreffenden Gebäudeteil.
[0021] Außerdem kann das Querkraftelement ein rückwärtiges Verankerungselement, vorzugsweise
Bügel, aufweisen, wodurch eine zusätzliche Stabilität auch gegen Zugbelastung erreicht
werden kann.
[0022] Entsprechend umfasst ein erfindungsgemäßes Gebäudeteil aus Beton eine sich von einer
Stirnseite im Wesentlichen senkrecht zu dieser in das Gebäudeteil hinein erstreckende,
längliche Aussparung, die Hinterschnittbereiche aufweist und mit mindestens zwei beabstandet
zueinander angeordneten, im Wesentlichen vertikal zu der Aussparung verlaufenden und
sich bis an eine Oberseite des Gebäudeteils erstreckenden Einfüll- und Entlüftungsöffnungen
zum Injizieren einer Vergussmasse versehen ist.
[0023] Ein solches Gebäudeteil kann in einer Fabrik vorgefertigt und als Fertigteil an eine
Baustelle angeliefert werden, um dort mit anderen Gebäudeteilen statisch verbunden
zu werden, indem entsprechende Querkraftelemente in den vorgefertigten Aussparungen
verankert bzw. vergossen werden.
[0024] Wie eingangs beschrieben, kann durch ein erfindungsgemäß verankertes Querkraftelement
eine Fuge zwischen zwei statisch miteinander verbundenen Gebäudeteilen überbrückt
werden, die zwecks Wärmedämmung des Gebäudes mit einem handelsüblichen Dämmmaterial
gefüllt sein kann. Insbesondere wenn das Querkraftelement aus einem wenig wärmeleitenden
Material, wie beispielsweise Edelstahl, hergestellt ist, wird die Schaffung einer
Kältebrücke durch die Wärmedämmung des Gebäudes wirksam vermieden.
[0025] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Figuren. Hierbei zeigt
- Figur 1
- eine Schnittzeichnung durch ein Gebäudeteil mit einer durch ein Hüllwellrohr geschaffenen
Aussparung in einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Figur 2
- das Gebäudeteil aus Figur 1 mit einem in der Aussparung verankerten Querkraftelement,
- Figur 3
- eine Schnittzeichnung durch ein Gebäudeteil mit einer durch einen elastischen Aussparungskörper
geschaffenen Aussparung in einem zweiten Ausführungsbeispiel und
- Figur 4
- das Gebäudeteil aus Figur 3 mit einem in der Aussparung verankerten Querkraftelement.
[0026] In den Figuren 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel für die Verankerung eines
Querkraftelements in oder an einem Gebäudeteil 1 gezeigt. Das Gebäudeteil 1 kann insbesondere
eine aus Ortbeton gegossene Geschossdecke eines Gebäudes sein.
[0027] An einer nach außen weisenden Stirnseite 1' weist die Geschossdecke 1 eine längliche,
sich senkrecht zu der Stirnseite 1' in die Geschossdecke 1 hinein erstreckende Aussparung
2 auf. Die Aussparung 2 wird durch ein als Aussparungskörper dienendes, endseitig
verschlossenes Hüllwellrohr 3 gebildet, welches in eine zum Betonieren verwendete
Schalung eingesetzt und beim Erstellen der Geschossdecke aus flüssigem Ortbeton in
diesen vollständig eingebettet wurde. Die sich so ergebende Aussparung 2 ist senkrecht
zu ihrer Erstreckungsrichtung (also in radialer Richtung) allseitig von Ortbeton umschlossen.
[0028] Die Aussparung 2 weist eine endständige Einfüllöffnung 4 auf, die sich von dem Hüllwellrohr
3 vertikal bis an die Oberseite der Geschossdecke 1 erstreckt. Außerdem weist die
Aussparung 2 im vorderen, zur Stirnseite 1' weisenden Bereich eine vertikale Entlüftungsöffnung
5 auf, die sich ebenfalls vom Hüllwellrohr bis an die Oberseite der Geschossdecke
1 erstreckt. Einfüll- und Entlüftungsöffnungen 4, 5 sind durch entsprechende Hülsen
gebildet, die ebenfalls vor dem Betonieren der Geschossdecke 1 an das Hüllwellrohr
3 angesetzt und mit diesem verbunden wurden. Alternativ wäre es auch möglich, die
Einfüll- und Entlüftungsöffnungen 4, 5 nach Abbinden der betonierten Geschossdecke
1 durch Anbohren der Aussparung 2 zu schaffen.
[0029] Durch die Wellung des Hüllwellrohrs 3 weist die Aussparung 2 Hinterschnitte auf,
die eine innige formschlüssige Verbindung einer später einzufüllenden Verfüllmasse
mit der Geschossdecke 1 gewährleisten. Üblicherweise besitzen aus Beton erstellte
Gebäudeteile eine Bewehrung aus einer Vielzahl beabstandet zu einander angeordneten
Bewehrungsstäben 6, die in Figur 1 beispielhaft senkrecht zur Zeichnungsebene verlaufenden.
Hierbei ist insbesondere vorteilhaft, wenn das als Aussparungskörper dienende Hüllwellrohr
3 in direktem Kontakt zu bzw. zwischen Reihen von solchen Bewehrungsstäben 6 angeordnet
wird, so dass sich eine gute Kraftableitung von Querkräften, die auf ein später in
die Aussparung 2 eingegossenes Querkraftelement wirken, auf die Bewehrung des Gebäudeteils
1 erreicht wird.
[0030] In Figur 2 ist gezeigt, wie ein Querkraftelement 7, ein so genannter Querkraftdorn
in die Aussparung 2 eingesetzt und mittels einer Verfüllmasse 8 formschlüssig in dieser
verankert ist. Der Querkraftdorn 7 ist als biegesteifes Hohlprofil ausgeführt und
im gezeigten Ausführungsbeispiel endseitig verschlossen. Nach dem Einführen des Querkraftdorns
7 in die Aussparung 2 wird über die Einfüllöffnung 4 eine Verfüllmasse 8 injiziert.
Die Aussparung 2 wird hierzu zuvor an der Stirnseite 1' um den Querkraftdorn 7 herum
durch eine entsprechende Schalung verschlossen. Wenn die Verfüllmasse 8 an der Entlüftungsöffnung
5 austritt, ist sichergestellt, dass der um den Querkraftdorn 7 verbleibende Hohlraum
der Aussparung 2 vollständig verfüllt ist.
[0031] Als Verfüllmasse eignen sich verschiedene aushärtende oder abbindfähige Füllstoffe,
wie etwa Vergussmörtel oder -beton, insbesondere ein Vergussmörtel mit einer Körnung
bis 1 mm. Daneben können aber auch verschiedene Zementkleber, Mehrkomponenten-Injektionsmörtel,
aushärtbare Kunstharze oder dergleichen verwendet werden.
[0032] Wenn der Querkraftdorn an seinem hinteren Ende offen ausgestaltet wird, so kann die
Verfüllmasse 8 auch in das Hohlprofil des Querkraftdorns 7 einfließen und diesem somit
zusätzliche Stabilität verleihen. Im ersten Ausführungsbeispiel verbleibt das Hüllwellrohr
3 als verlorene Schale in der Geschossdecke 1. Alternativ wäre allerdings auch denkbar,
insbesondere wenn das Hüllwellrohr 3 aus einem dünnwandigen Aluminiummaterial gebildet
wird, dieses durch Zerstörung, also beispielsweise Zusammendrücken bzw. Zerknittern,
vom umgebenden Ortbeton zu lösen und zu entfernen.
[0033] In den Figuren 3 und 4 ist ein zweites Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße
Verankerung gezeigt. Hierbei sind gleiche und gleichwirkende Teile durch gleiche Bezugszeichen
bezeichnet. Anstelle eines Hüllwellrohrs wie im ersten Ausführungsbeispiel wird hier
als Aussparungskörper ein sogenannter Schalungsstrumpf 3' eingesetzt. Dieser Schalungsstrumpf
3' besteht aus einem Elastomer wie etwa Silikonkautschuk und lässt sich daher elastisch
verformen. Der Schalungsstrumpf 3' ist innen hohl ausgeführt, wobei in den Hohlraum
ein Stützkörper 3" eingefügt ist, damit der Schalungsstrumpf 3' nicht kollabieren
kann. An seiner Außenseite weist der Schalungsstrumpf 3' eine Strukturierung auf,
welche in der späteren Aussparung 2 Hinterschnitte bildet.
[0034] Der Schalungsstrumpf 3' wird vor dem Erstellen der Geschossdecke 1 zwischen die Bewehrungsstäbe
6 in eine entsprechende Schalung für die Geschossdecke eingesetzt, die dann mit Ortbeton
verfüllt wird. Nach dem Erstarren des Betons kann der Schalungsstrumpf 3' entfernt
werden. Hierzu wird zunächst der Stützkörper 3" aus dem Schalungsstrumpf herausgezogen.
Der Schalungsstrumpf 3' kann dann leicht entfernt werden, da sich das elastische Material
unter Zugkrafteinwirkung längt und dabei eine Reduktion im Querschnitt erfährt. Auch
entsprechende Ansätze zur Aussparung der Einfüll- und Entlüftungsöffnungen 4, 5 können
direkt an dem Schalungsstrumpf 3' angeformt sein. Nach Entfernen des Schalungsstrumpfs
3' bleibt als Negativ die Aussparung 2, in welcher wie in Figur 4 gezeigt der Querkraftdorn
7 verankert werden kann. Hierzu wird wieder wie im ersten Ausführungsbeispiel durch
die Einfüllöffnung 4 eine Verfüllmasse 8 injiziert, bis diese zur Entlüftungsöffnung
5 wieder austritt.
[0035] Bei der im zweiten Ausführungsbeispiel verwendeten zweiteiligen Schalung wirkt der
Stützkörper 3" als Verdrängungskörper, während der elastische Schalungsstrumpf 3'
Hinterschnittbereiche in der späteren Aussparung 2 schafft.
[0036] Die Dimensionierung der Aussparung 2 in den gezeigten Ausführungsbeispielen ist so
gewählt, dass um das Querkraftelement 7 umlaufend ungefähr 2 cm Hohlraum zur Verfüllung
mit der Verfüllmasse 8 verbleiben. Dabei ist der Querschnitt des Aussparungskörpers
3, 3' nicht notwendig kreisrund, sondern kann je nach Gestaltung des Querkraftelements
7 auch andere Querschnittskonturen wie etwa eine rechteckige aufweisen.
[0037] Am Ende des Querkraftdorns 7 kann zusätzlich noch ein Verankerungselement beispielsweise
in Form eines Bügels vorgesehen werden, welches in der Verfüllmasse 8 als Rückverankerung
eingebettet wird.
[0038] In den beschriebenen Ausführungsbeispielen erfolgt die Verankerung des Querkraftdorns
7 in einer Geschossdecke 1 eines Gebäudes. Auf die gleiche Weise kann jedoch auch
eine Verankerung in einem nachträglich angebauten Gebäudeteil, beispielsweise der
Bodenplatte eines Balkons erfolgen. Hierzu können Querkraftdorne wie in der eingangs
genannten
EP 1 528 169 B1 jeweils mit einer Kopfplatte mittels entsprechender Befestigungsanker, beispielsweise
Dübel-/Schraubverbindungen, an einem Bestandsgebäude befestigt werden. An solche gebäudeseitig
festgelegten Querkraftdorne kann nun eine Balkonplatte für einen aufgeständerten Anbaubalkon
geführt werden, wobei die Querkraftdorne in entsprechende stirnseitige Ausnehmungen
2 der Balkonplatte eingreifen und der verbleibende Hohlraum der Ausnehmungen 2 anschließend
jeweils in der zuvor beschriebenen Weise durch Injektion einer Verfüllmasse über die
vertikalen Einfüllöffnungen 4 verfüllt wird.
1. Verfahren zum Verankern eines Querkraftelements (7) zur Verbindung von Gebäudeteilen
an einem aus Beton zu erstellenden Gebäudeteil (1),
wobei beim Erstellen des Gebäudeteils (1) eine mit Hinterschnittbereichen versehene,
senkrecht zu ihrer Erstreckungsrichtung allseitig umschlossene, im Wesentlichen horizontale
Aussparung (2) in dem Gebäudeteil (1) vorgesehen wird, indem ein entsprechender Aussparungskörper
(3, 3') in einer Schalung für das Gebäudeteil (1) angeordnet wird,
wobei die Aussparung (2) mit mindestens zwei beabstandet zueinander angeordneten,
im Wesentlichen vertikalen Einfüll- und Entlüftungsöffnungen (4, 5) versehen wird,
und wobei das Querkraftelement (7) nach dem Erstellen des Gebäudeteils (1) in die
Aussparung (2) eingeführt und die Aussparung (2) über mindestens eine der Einfüll-
und Entlüftungsöffnungen (4, 5) mit einer Vergussmasse (8) verfüllt wird
dadurch gekennzeichnet, dass
eine erste der mindestens zwei Einfüll- und Entlüftungsöffnungen (4) in einem endständigen
Bereich der Aussparung (2) und eine zweite der mindestens zwei Einfüll- und Entlüftungsöffnungen
(5) in einem vorderen Bereich der Aussparung (2) angeordnet werden,
und dass der um das Querkraftelement (7) verbleibende Hohlraum der Aussparung (2)
vollständig mit der Vergussmasse verfüllt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die mindestens zwei Einfüll- und Entlüftungsöffnungen
(4, 5) beim Erstellen des Gebäudeteils (1) durch Anbringen von im Wesentlichen vertikalen
Hülsen oder Schläuchen an dem Aussparungsteil (3) erzeugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die mindestens zwei Einfüll- und Entlüftungsöffnungen
(4, 5) nach dem Erstellen des Gebäudeteils (1) in Form von Bohrungen eingebracht werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem der Aussparungskörper (3) als
Hohlkörper, insbesondere Hüllwellrohr, ausgeführt ist, der als verlorene Schalung
in dem Gebäudeteil (1) verbleibt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem der Aussparungskörper (3, 3')
nach dem Erstellen des Gebäudeteils (1) durch Zerstörung oder reversible Verformung
entfernt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem das Querkraftelement (7) als vorzugsweise
endseitig offenes Hohlprofil ausgebildet ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem das Querkraftelement (7) eine
Anlageplatte aufweist, bis zu der es in die Aussparung (2) eingesteckt wird, so dass
die Anlageplatte an dem Gebäudeteil (1) anliegt und die Aussparung (2) stirnseitig
verschließt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem das Querkraftelement (7) ein rückwärtiges
Verankerungselement, vorzugsweise Bügel, aufweist.
1. Method of anchoring a transverse force element (7) for connecting building parts to
a building part (1) to be constructed from concrete,
wherein, during the construction of the building part (1), a substantially horizontal
recess (2), which recess is provided with undercut regions and is enclosed on all
sides perpendicularly to the direction of its extent, is provided in the building
part (1) by arranging a corresponding recess former (3, 3') in a formwork for the
building part (1), wherein the recess (2) is provided with at least two substantially
vertical filling and venting openings (4, 5) arranged spaced apart from one another
and
wherein, after the construction of the building part (1), the transverse force element
(7) is introduced into the recess (2) and the recess (2) is filled with a casting
compound (8) by way of at least one of the filling
and venting openings (4, 5),
characterised in that
a first of the at least two filling and venting openings (4) is arranged in a terminal
region of the recess (2) and a second of the at least two filling and venting openings
(5) is arranged in a front region of the recess (2), and the cavity of the recess
(2) that remains around the transverse force element (7) is completely filled with
the casting compound.
2. Method according to claim 1, wherein the at least two filling and venting openings
(4, 5) are created during the construction of the building part (1) by attaching substantially
vertical sleeves or tubes to the recess former (3).
3. Method according to claim 1, wherein the at least two filling and venting openings
(4, 5) are introduced in the form of bores after the construction of the building
part (1).
4. Method according to any one of claims 1 to 3, wherein the recess former (3) is in
the form of a hollow body, especially a corrugated jacket tube, which remains in the
building part (1) as lost formwork.
5. Method according to any one of claims 1 to 3, wherein after the construction of the
building part (1) the recess former (3, 3') is removed by destruction or reversible
deformation.
6. Method according to any one of claims 1 to 5, wherein the transverse force element
(7) is in the form of a hollow profile which is preferably open at the end.
7. Method according to any one of claims 1 to 6, wherein the transverse force element
(7) has a bearing plate up to which the transverse force element is inserted into
the recess (2), so that the bearing plate rests against the building part (1) and
closes the recess (2) at the end.
8. Method according to any one of claims 1 to 7, wherein the transverse force element
(7) has a back-anchoring element, preferably a U-shaped bar.
1. Procédé d'ancrage d'un élément (7) soumis à des forces transversales, conçu pour relier
des parties de bâtiment à une partie de bâtiment (1) devant être érigée en béton,
sachant
qu'un évidement (2) pour l'essentiel horizontal, muni de zones en contre-dépouille
et confiné de toutes parts perpendiculairement à la direction de son étendue, est
prévu dans la partie de bâtiment (1), au stade de l'érection de ladite partie de bâtiment
(1), du fait qu'un corps correspondant (3, 3') de création d'un vide est disposé dans
un coffrage dédié à ladite partie de bâtiment (1),
sachant que ledit évidement (2) est pourvu d'au moins deux orifices (4, 5) d'emplissage
et de ventilation substantiellement verticaux, situés à distance l'un de l'autre,
et sachant que ledit élément (7), soumis à des forces transversales, est inséré dans
ledit évidement (2) à l'issue de l'érection de ladite partie de bâtiment (1), ledit
évidement (2) étant comblé par une masse de scellement par l'intermédiaire d'au moins
l'un desdits orifices (4, 5) d'emplissage et de ventilation,
caractérisé par le fait que,
parmi les orifices d'emplissage et de ventilation au nombre minimal de deux, un premier
orifice (4) est pratiqué dans une région extrême de l'évidement (2) et, au sein desdits
orifices d'emplissage et de ventilation au nombre minimal de deux, un second orifice
(5) est ménagé dans une région antérieure dudit évidement (2) ;
et que la cavité qui subsiste dans ledit évidement (2), autour dudit élément (7) soumis
à des forces transversales, est intégralement comblée par la masse de scellement.
2. Procédé selon la revendication 1, dans lequel, au stade de l'érection de la partie
de bâtiment (1), les orifices (4, 5) d'emplissage et de ventilation, au nombre minimal
de deux, sont façonnés par implantation, sur la pièce (3) de création d'un vide, de
douilles ou de gaines souples substantiellement verticales.
3. Procédé selon la revendication 1, dans lequel les orifices (4, 5) d'emplissage et
de ventilation, au nombre minimal de deux, sont pratiqués sous la forme de perçages
à l'issue de l'érection de la partie de bâtiment (1).
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, dans lequel le corps (3) de création
d'un vide est réalisé sous la forme d'un corps creux, en particulier d'un tube à enveloppe
annelée demeurant dans la partie de bâtiment (1), en tant que coffrage perdu.
5. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, dans lequel le corps (3, 3') de création
d'un vide est enlevé à l'issue de l'érection de la partie de bâtiment (1), par destruction
ou par déformation réversible.
6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 5, dans lequel l'élément (7), soumis à
des forces transversales, est réalisé sous la forme d'un profilé creux préférentiellement
ouvert aux extrémités.
7. Procédé selon l'une des revendications 1 à 6, dans lequel l'élément (7), soumis à
des forces transversales, est doté d'une platine d'appui jusqu'au niveau de laquelle
il est emboîté dans l'évidement (2), de telle sorte que ladite platine d'appui soit
en applique contre la partie de bâtiment (1), et obture frontalement ledit évidement
(2).
8. Procédé selon l'une des revendications 1 à 7, dans lequel l'élément (7), soumis à
des forces transversales, présente un élément postérieur d'ancrage, de préférence
un étrier.