(19)
(11) EP 2 878 684 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
01.03.2017  Patentblatt  2017/09

(21) Anmeldenummer: 14188732.3

(22) Anmeldetag:  14.10.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
C21C 5/35(2006.01)
C21C 7/068(2006.01)
C21C 7/10(2006.01)

(54)

VERFAHREN ZUR STEUERUNG DES ENTKOHLUNGSREAKTIONSPOTENTIALS EINER KOHLENSTOFFHALTIGEN METALLSCHMELZE WÄHREND EINER SAUERSTOFF-INERTGAS-BLAS- UND VAKUUMBEHANDLUNG

METHOD FOR CONTROLLING THE DECARBONISATION POTENTIAL OF A METAL MELT CONTAINING CARBON DURING AN OXYGEN/INERT GAS BLOWING AND VACUUM TREATMENT

PROCÉDÉ DE COMMANDE DU POTENTIEL DE RÉACTION DE DÉCARBURATION D'UN MÉTAL EN FUSION CONTENANT DU CARBONE PENDANT LE TRAITEMENT SOUS VIDE ET PAR SOUFFLAGE/GAZ INTERNE/OXYGÈNE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 27.11.2013 DE 102013224187
03.02.2014 DE 102014201827

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
03.06.2015  Patentblatt  2015/23

(73) Patentinhaber: SMS group GmbH
40237 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Reichel, Johann
    40489 Düsseldorf (DE)

(74) Vertreter: Klüppel, Walter 
Hemmerich & Kollegen Patentanwälte Hammerstraße 2
57072 Siegen
57072 Siegen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 1 431 404
FR-A1- 2 233 401
   
  • TISSIER J-C ET AL: "DECARBUTION SOUS VIDE: UNE SOLUTION A LA PORTEE DES PME DE FONDERIE//VACUUM DECARBURIZATION: A SOLUTION WITHIN REACH OF SMALL FOUNDRIES", FONDERIE, FONDEUR D'AUJOURD'HUI, EDITIONS TECHNIQUES DES INDUSTRIES DE LA FONDERIE, SEVRES, FR, Nr. 246, 1. Juni 2005 (2005-06-01), Seiten 28-39, XP001233549, ISSN: 0249-3136
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur Steuerung der Entkohlungsgeschwindigkeit in einem Konverter beim Frischen einer kohlenstoffhaltigen Metallschmelze mittels der Durchführung eines kombinierten Sauerstoff-Inertgas-Blas- und Vakuumverfahrens, dessen Entkohlungsperiode eine Hauptperiode und eine nachfolgende dynamische Periode umfasst, wobei während des Entkohlungsvorgangs der Metallschmelze parallel eine Inertgasdurchflussrate der Metallschmelze und ein Gefäßdruck eingestellt und eingeregelt werden.

[0002] Um den in den letzten Jahren gestiegenen Anforderungen bei der Stahlherstellung, insbesondere der Herstellung von nicht rostenden, hitze- und säurebeständigen Stählen, vorzugsweise hochchromhaltigen Stählen, genügen zu können, ist u.a. das Frischen von Metallschmelzen, insbesondere von hochchromhaltigen Stählen, in einem evakuierten oder evakuierbaren Konverter, einem sogenannten Vacuum-Oxygen-Decarburisation-Converter entwickelt worden. Dieses Verfahren vereinigt die thermodynamischen Vorteile beim Frischen nicht rostender, hitze- und säurebeständiger Stähle in der Pfanne bei Unterdruck (VOD-[Vacuum-Oxygen-Decarburisation-]Verfahren) mit der einfachen Handhabung der Konverterverfahren wie z.B. dem AOD-(Argon-Oxygen-Decarburisation-)Verfahren. Aber auch bei derartigen kombinierten Blas- und Vakuumverfahren besteht die Notwendigkeit, den Entkohlungsprozess einer kohlenstoffhaltigen Metallschmelze beim Frischen zu steuern.

[0003] Aus der FR 2 233 401 A1 ist ein Verfahren zum Herstellen von rostfreiem Stahl bekannt, bei welchem ein Schmelzbad mit Sauerstoff behandelt wird, wobei beim Frischen einer kohlenstoffhaltigen Metallschmelze mittels eines kombinierten Sauer-stoff-Inertgas-Blas- und Vakuumverfahrens ein Erdgas zugeführt und ein Vakuum im Schmelzgefäß aufrecht erhalten wird. Hierbei kann der Druck im Schmelzgefäß fortschreitend verringert werden und können parallel Argon in das Schmelzbad eingeleitet und ein unter Atmosphärendruck liegender Gefäßdruck aufrecht erhalten werden. Damit lassen sich ein Blasmuster, eine jeweilige Inertgasmenge und ein sich mit fortschreitender Kohlenstoffumwandlung abnehmender Druck in dem Schmelzgefäß einstellen, woraus sich eine jeweils aktuelle Kohlenstoffkonzentration in der Schmelze und eine der jeweiligen Temperatur zuzuordnende Kohlenstoffgleichgewichtskonzentration in der Schmelze und somit ein Entkohlungsreaktionspotential ergeben.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu schaffen, die eine effiziente und vorteilhafte Steuerung des Blas- und Vakuumverfahrens beim Frischen einer kohlenstoffhaltigen Metallschmelze ermöglicht.

[0005] Bei einem Verfahren der eingangs näher bezeichneten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Entkohlungsgeschwindigkeit der Metallschmelze während der dynamischen Entkohlungsperiode des Vakuum- und Konverterprozesses indirekt über eine Einstellung des Entkohlungsreaktionspotentials mittels der parallelen und kombinierten Einstellung und Einregelung von Inertgasdurchflussrate und Gefäßdruck gesteuert wird.

[0006] Hierbei ist möglich, dass mittels der parallelen und kombinierten Einstellung und Einregelung von Inertgasdurchflussrate und Gefäßdruck die temperaturabhängige Gleichgewichtskohlenstoffkonzentration in der Metallschmelze bei einer jeweiligen Temperatur der Metallschmelze eingestellt wird, was die Erfindung in Weiterbildung vorsieht.

[0007] Ein Aspekt der Erfindung liegt somit in der Steuerung der Entkohlungsprozesskinetik mittels des Entkohlungsreaktionspotentials, d.h. mittels der Differenz zwischen dem aktuellen Kohlenstoffgehalt in der Metallschmelze und dem von der Schmelztemperatur und sowohl der chemischen Zusammensetzung der Schmelze als auch dem Partialdruck des Kohlenmonoxids in dem Behälter abhängenden Gleichgewichtsgehalt an Kohlenstoff in der Metallschmelze. Aus diesem Grund zeichnet sich die Erfindung in vorteilhafter Ausgestaltung dadurch aus, dass das Entkohlungsreaktionspotential als die Differenz zwischen dem aktuellen Kohlenstoffgehalt in der Metallschmelze und dem jeweiligen Gleichgewichtsgehalt an Kohlenstoff in der Metallschmelze bestimmt wird.

[0008] Insbesondere wird daher das Kohlenstoffgleichgewicht in der Metallschmelze gesteuert.

[0009] Alle gängigen Aufzeichnungen der Entkohlungsrate in Abhängigkeit von der Zeit bestätigen bei verschiedenen Vakuum- und Konverterprozessen die theoretische Annahme, dass der Prozess aus zwei kontinuierlich ineinander übergehenden Zeitabschnitten oder Perioden besteht, nämlich einer konstanten Entkohlungsperiode als Hauptperiode und einer quasi exponentialen Periode als dynamische Periode. Beide Perioden sind durch ein kritisches Moment voneinander getrennt, welches in den Darstellungen der Fig. 3 sowie 3a-3d als kritisches Entkohlungsmoment gekennzeichnet ist. Die Fig. 3a -3d zeigen jeweils die durch das kritische Entkohlungsmoment voneinander getrennte Hauptperiode und dynamische Periode.

[0010] Die Dauer der Hauptperiode hängt von den Blasparametern und die Dauer der dynamischen Periode hängt von dem thermodynamischen Potential der Kohlenstoffoxidation ab.

[0011] Die Sauerstoffblasraten in der Hauptperiode bestimmen den Level der Entkohlungsgeschwindigkeit und verlieren diese Eigenschaft aber nach dem Überschreiten des kritischen Momentes. In dieser Hauptperiode bestimmt sich die Entkohlungsgeschwindigkeit nach folgender Gleichung:

wobei in der Gleichung QO2C die Sauerstoffdurchflussrate bedeutet, die mit dem Kohlenstoff reagiert und W das Metallgewicht bedeutet.

[0012] Bei Erreichen des kritischen Momentes kann die Entkohlungsrate annähernd durch folgende Gleichung ausgedrückt werden:

wobei in der Gleichung kC den Stoffübergangskoeffizienten, A die Reaktionsoberfläche, V das Metallvolumen und C, C* die aktuelle Kohlenstoffkonzentration (C) und die Gleichgewichtskohlenstoffkonzentration (C*) in der Metallschmelze bedeuten.

[0013] Die Bedeutung des kritischen Momentes wird bei der Betrachtung der Metalloxidation während der dynamischen Periode deutlich. Nicht an die thermodynamischdynamischen Bedingungen angepasstes Sauerstoffblasen führt zu einer hohen Metalloxidation mit einem extremen Temperaturanstieg. Um solche Effekte zu vermeiden benötigt die Prozesssteuerung eine Blasmusteranpassung. Diese Anpassung ändert die Sauerstoffversorgung an den Entkohlungsprozess und führt zu einer nur minimalen Oxidation der metallischen Komponenten in der Metallschmelze, was indirekt einen exzessiven Temperaturanstieg vermeidet. Es kann daher festgestellt werden, dass erst die optimale Prozesssteuerung während der Stufe der dynamischen Periode die Effektivität und Wirtschaftlichkeit des Gesamtprozesses bestimmt. Diese wirtschaftliche und effektive Steuerung insbesondere während der dynamischen Periode wird durch die vorliegende Erfindung bereitgestellt. Basis hierfür ist die Analyse der Prozesskinetik und der Prinzipien des Entkohlungsprozesses beim Frischen von kohlenstoffhaltigen Metallschmelzen. Der Entkohlungsmechanismus ist durch die folgenden Gleichungen bestimmt:







[0014] Aus der Gleichung (5) kann das Prozessgleichgewicht ausgedrückt werden als

und die Kohlenstoffaktivität als

so dass das Kohlenstoffgleichgewicht ausgedrückt werden kann als

wobei Me die Hauptkomponente der Schmelze, V* eine komplexe Funktion, die von der Metallchemie, der Temperatur und der Schlackenoxidaktivität abhängt, X die ergänzend vorhandenen Elemente, wie Si, P, S, Mn, Cr etc., T die Schmelztemperatur, aMenOm die Oxidaktivität der Hauptelemente und pCO den Kohlenstoffmonoxidpartialdruck bedeuten.

[0015] Der Kohlenstoffmonoxidpartialdruck ist definiert als

wobei

ist, mit NCO der Anzahl an aus der Metallschmelze entfernten CO-Molekülen und

ist, mit NIG der Anzahl an Inertgasmolekülen, die bei einer Inertgasdurchflussrate QIG während des Frischens in die Metallschmelze eingeführt werden und p den Gefäßdruck darstellt.

[0016] Aus der Kombination der Gleichungen (2) und (8) kann die Entkohlungssteuerung ausgedrückt als

abgeleitet werden.

[0017] Daraus ist ersichtlich, dass in der dynamischen Entkohlungsperiode zwei Parameter die Entkohlungsgeschwindigkeit beeinflussen und forcieren, der Außendruck p und die Inertgasflussrate QIG. In Extremfällen, beispielsweise wenn der Außendruck oder der Gefäßdruck p gleich dem Atmosphärendruck ist, besteht die einzige Möglichkeit die Entkohlung zu steuern darin, die Inertgasflussrate QIG zu steuern, was typisch für einen reinen AOD-(Argon-Oxygen-Decarburisation-)Prozess ist. Eine solche allein durch die Inertgasflussrate gesteuertes C-Gleichgewicht ist in der Figur 1 dargestellt. Die Entkohlungsgeschwindigkeit wird damit durch folgende Gleichung ausgedrückt:

Dieses Diagramm zeigt die Gleichgewichtskohlenstoffkonzentration C* in Gewichtsprozent aufgetragen über der Inertgasdurchflussrate QIG in Nm3/min für eine Stahlschmelze bei einer Temperatur von 1700 °C und einem Gefäßdruck von 1 bar sowie einer kritischen Kohlenstoffkonzentration von 0,68 Gew.-% für eine 18 Gew.-% Chrom und 8 Gew.-% Nickel enthaltende Schmelze bei einem Schmelzbad mit einem Gewicht von 100 t.

[0018] In anderen Fällen, wenn die Inertgasdurchflussrate auf eine reine Rührrate reduziert ist, die relativ gering ist im Vergleich zu der CO-Flussrate, die durch den Term k1(-dC/dt) ausgedrückt ist, kann die Entkohlung, d.h. die Entkohlungsgeschwindigkeit, durch den Vakuumdruck im Gefäß, also den Gefäßdruck p, gesteuert werden, wie dies in der Figur 2 gezeigt ist. In diesem Fall lässt sich die Entkohlungsgeschwindigkeit ausdrücken als



[0019] Die Figur 2 zeigt die Gleichgewichtskohlenstoffkonzentration C* als Funktion des Behälterdruckes. Hier ist die Gleichgewichtskohlenstoffkonzentration C* in Gewichtsprozent über dem Gefäßdruck in bar aufgetragen. Der dargestellte Fall betrifft ebenfalls eine Stahlschmelze mit einem Gewicht von 100 t bei einer Temperatur von 1700 °C, wobei diese Metallschmelze ebenfalls wiederum eine Schmelze mit einem Anteil von 18 Gew.-% Chrom und 8 Gew.-% Nickel betrifft und die kritische Kohlenstoffkonzentration in der Metallschmelze wiederum bei 0,68 Gew.-% liegt. In diesem Fall ist eine Inertgasdurchflussrate QIG von 20 Nm3/min zugrunde gelegt.

[0020] Durch Kombination dieser beiden Parameter Inertgasdurchflussrate QIG und Gefäßdruck p lässt sich ein extrem niedriges Kohlenstoffgleichgewicht und als Konsequenz daraus ein niedriger Kohlenstoffgehalt in der Metallschmelze einstellen. Neben diesem Effekt kann bei Standardentkohlungsvorgängen in Metallschmelzen der Inertgasverbrauch signifikant reduziert werden, wenn das Druckniveau in dem Vakuumsystem gesenkt wird. Die Steuerung umfasst somit eine zweidimensionale Form bei einer konstanten Temperatur und diese Kombination stellt dann bei der jeweiligen Temperatur eine optimale Lösung zur Erreichung der maximalen Entkohlungsgeschwindigkeit dar. Die Tabelle 1 zeigt die zweidimensionale Abhängigkeit des Kohlenstoffgleichgewichtes C* einer Metallschmelze beispielhaft.
Tabelle 1
p QIG C* (p, QIG)
bar Nm3/min %
0,890 5 0,3
0,899 7 0,3
0,909 9 0,3
0,918 11 0,3
0,927 13 0,3
0,937 15 0,3
0,946 17 0,3
0,955 19 0,3
0,964 21 0,3
0,974 23 0,3
0,983 25 0,3


[0021] Aus der Tabelle 1 ist ersichtlich, dass das Kohlenstoffgleichgewicht C* in der Metallschmelze derart gesteuert einstellbar ist, dass bei unterschiedlichen Inertgasflussraten und Gefäßdrücken immer dasselbe Kohlenstoffgleichgewicht von 0,3 % in der Metallschmelze eingestellt wird.

[0022] Wenn man die Gleichung (12) nach (-dC/dt) auflöst, erhält man die Entkohlungsrate oder Entkohlungsgeschwindigkeit explizit in der Form der Gleichung



[0023] Die Erfindung zeichnet sich daher in weiterer Ausgestaltung auch dadurch aus, dass die Entkohlungsgeschwindigkeit in der Metallschmelze auf Basis der Gleichung

gesteuert wird.

[0024] Dies erlaubt die Darstellung einer komplexen Entkohlungssimulation und bietet die Basis für eine optimale Prozesssteuerung. Diese optimale Prozesssteuerung lässt sich als maximale Entkohlungsgeschwindigkeit bei gegebenen metallurgischen Bedingungen ausdrücken und beschrieben als

als Lösung des Gleichgewichtssystems

ausdrücken.

[0025] Die Erfindung zeichnet sich daher in weiterer Ausgestaltung auch dadurch aus, dass die maximale Entkohlungsgeschwindigkeit der Metallschmelze auf Basis und mittels der Lösung des Gleichungssystems

gesteuert wird.

[0026] Schließlich sieht die Erfindung auch noch vor, dass das erfindungsgemäße Verfahren beim Frischen eines Kohlenstoffstahls oder eines unlegierten Stahls oder eines legierten Stahls verwendet wird.


Ansprüche

1. Verfahren zur Steuerung der Entkohlungsgeschwindigkeit in einem Konverter beim Frischen einer kohlenstoffhaltigen Metallschmelze mittels der Durchführung eines kombinierten Sauerstoff-Inertgas-Blas- und Vakuumverfahrens, dessen Entkohlungsperiode eine Hauptperiode und eine nachfolgende dynamische Periode umfasst, wobei während des Entkohlungsvorgangs der Metallschmelze parallel eine Inertgasdurchflussrate (QIG) der Metallschmelze und ein Gefäßdruck (p) eingestellt und eingeregelt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entkohlungsgeschwindigkeit der Metallschmelze während der dynamischen Entkohlungsperiode des Vakuum- und Konverterprozesses indirekt über eine Einstellung des Entkohlungsreaktionspotentials (C - C*) mittels der parallelen und kombinierten Einstellung und Einregelung von Inertgasdurchflussrate (QIG) und Gefäßdruck (p) gesteuert wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der parallelen und kombinierten Einstellung und Einregelung von Inertgasdurchflussrate (QIG) und Gefäßdruck (p) die temperaturabhängige Gleichgewichtskohlenstoffkonzentration (C*) in der Metallschmelze bei einer jeweiligen Temperatur der Metallschmelze eingestellt wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Entkohlungsreaktionspotential (C - C*) als die Differenz zwischen dem aktuellen Kohlenstoffgehalt (C) in der Metallschmelze und dem jeweiligen Gleichgewichtsgehalt an Kohlenstoff (C*) in der Metallschmelze bestimmt wird.
 
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Entkohlungsgeschwindigkeit in der Metallschmelze auf Basis der Gleichung

gesteuert wird.
 
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die maximale Entkohlungsgeschwindigkeit der Metallschmelze auf Basis und mittels der Lösung des Gleichungssystems

gesteuert wird.
 
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es beim Sauerstofffrischen eines Stahls verwendet wird.
 


Claims

1. Method of controlling the rate of decarburisation in a converter in the oxidation of a metal melt, which has a carbon content, by means of performance of a combined oxygen/inert-gas blowing and vacuum process, the decarburisation period of which comprises a main period and a subsequent dynamic period, wherein during the decarburisation process of the metal melt an inert-gas throughflow rate (QIG) of the metal melt and a vessel pressure (p) are set and regulated in parallel,
characterised in that
the rate of decarburisation of the metal melt during the dynamic decarburisation period of the vacuum and converter process is indirectly controlled by way of setting the decarburisation reaction potential (C - C*) by means of parallel and combined setting and regulation of inert-gas throughflow rate (QIG) and vessel pressure (p).
 
2. Method according to claim 1, characterised in that the temperature-dependent equilibrium carbon concentration (C*) in the metal melt is set for a respective temperature of the metal melt by means of the parallel and combined setting and regulation of inert-gas throughflow rate (QIG) and vessel pressure (p).
 
3. Method according to claim 1 or 2, characterised in that the decarburisation reaction potential (C - C*) is determined as the difference between the instantaneous carbon content (C) in the metal melt and the respective equilibrium content of carbon (C*) in the metal melt.
 
4. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that the rate of decarburisation in the metal melt is controlled on the basis of the equation


 
5. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that the maximum rate of decarburisation of the metal melt is controlled on the basis and by means of solution of the equation system


 
6. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that it is used in oxygen refinement of a steel.
 


Revendications

1. Procédé pour le réglage de la vitesse de décarburation dans un convertisseur lors de l'affinage d'une masse fondue métallique contenant du carbone en passant par la mise en oeuvre d'un procédé combiné de soufflage d'oxygène-gaz inerte et de vide, dont la période de décarburation comprend une période principale et une période dynamique qui y fait suite, dans lequel, au cours du processus de décarburation de la masse fondue métallique, on règle et on ajuste parallèlement un débit du gaz inerte (QIG) de la masse fondue métallique et une pression de la cuve (p), caractérisé en ce qu'on règle la vitesse de décarburation de la masse fondue métallique au cours de la période dynamique de décarburation du procédé de vide et de conversion, de manière indirecte, via un réglage du potentiel de la réaction de décarburation (C - C*) au moyen du réglage et de l'ajustage parallèles et combinés du débit du gaz inerte (QIG) et de la pression de la cuve (p).
 
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que, au moyen du réglage et de l'ajustage parallèles et combinés du débit du gaz inerte (QIG) et de la pression de la cuve (p), on règle la concentration d'équilibre du carbone (C*) en fonction de la température, dans la masse fondue métallique, à une température respective de la masse fondue métallique.
 
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'on détermine le potentiel de la réaction de décarburation (C - C*) sous la forme de la différence entre la teneur en carbone en vigueur (C) dans la masse fondue métallique et la teneur d'équilibre respectif en carbone (C*) dans la masse fondue métallique.
 
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'on règle la vitesse de décarburation dans la masse fondue métallique en se basant sur l'équation :


 
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'on règle la vitesse maximale de décarburation de la masse fondue métallique sur base et au moyen de la résolution du système d'équations :


 
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'on l'utilise lors de l'affinage à l'oxygène d'un acier.
 




Zeichnung























Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente