[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Netz mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1, ein Kederspannrahmensystem mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
15 und ein Keder mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 18.
[0002] Keder dienen zum einen zur Randverstärkung von Spanntextilien und zum anderen zum
lösbaren Verbinden derartig verstärkter Spanntextilien mit hierfür vorgesehen Kederschienen.
Ein Beispiel ist die Anwendung bei Stoffbildern, die durch den rundherum befestigten
Keder in Fertigrahmen zu glatten Bildflächen gespannt werden können und leicht auswechselbar
sind.
[0003] Herkömmliche Keder weisen einen runden oder rechteckigen Querschnitt auf. In der
Regel ist der Keder mit dem freien Rand des Spanntextils verbunden oder von diesem
ummantelt. Um eine dauerhafte Verbindung zwischen dem Keder und dem freien Rand des
Spanntextils zu erzielen, ist das Spanntextil mit dem Keder verschweißt, vernäht oder
verklebt. Der mit dem Keder verstärkte Rand des Spanntextils wird in eine Nut einer
Kederschiene seitlich oder in Richtung auf den Nutgrund hin eingebracht und somit
mit der Kederschiene verbunden.
[0004] Bei Kederspannrahmensystemen werden mehrere Kederschienen rahmenförmig angeordnet
und das Spanntextil wird mittels einer Spanneinrichtung in dem Rahmen gespannt.
[0005] Die Patentschrift
DE 10 2012 211 925 B4 offenbart einen elastischen Keder mit einem Kedergrundkörper zur Randverstärkung
eines Spanntextils und zum Einbringen des randverstärkten Spanntextils in eine Nut
einer Kederschiene. An den Kedergrundkörper ist eine Klapplippe angeordnet, die sich
beim Verspannen des Textils zwischen Textil und Kederschiene legt und somit eine Beschädigung
des Textils durch beispielsweise Aufscheuern an der Kederschiene verhindert.
[0006] Maschennetze kommen vor allem im Sportbereich in einer Vielzahl von Ausgestaltungen
zum Einsatz. Neben dem Einsatz als Tennisnetz oder Tornetz werden sie unteranderem
in Turnhallen zum Schutz von Fenstern oder abgetrennten Bereichen eingesetzt. Sie
grenzen den Spielbereich sicher ab und schützen die dahinter befindlichen Personen
oder Gegenstände vor Verletzungen bzw. Beschädigungen.
[0007] Die herkömmlichen Kederbefestigungssysteme sind für Moskitonetze bzw. Textilbilder
ausgelegt und sind nicht für Sportnetze bzw. Schutznetze geeignet, da Schutznetze
hohe Kräfte abfangen müssen.
[0008] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Netz mit Keder, einen Keder und ein
Kederspannrahmensystem anzugeben, wobei der Keder eine sichere Verbindung eines Netzes
mit einer Profilschiene gewährleistet und dabei einfach und schnell in eine Profilschiene
einbringbar ist.
[0009] Diese Aufgabe wird von einem Netz mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Demnach ist das Netz mit einem Keder versehen, wobei der Keder aus einem elastischen
Material gebildet ist und einem Grundkörper mit einem an einem ersten Ende rechteckförmigen
Grundkörperquerschnitt und einer entsprechenden Längsmittelebene aufweist, wobei der
Keder an einem zweiten Ende wenigstens eine Lippe zur Befestigung des Netzes aufweist,
die mit ihrer Längsmittelebene in einem Winkel von 30 bis 110 Grad zur Längsmittelebene
des ersten Endes des Grundkörpers ausgebildet ist. Dabei ist es bevorzugt, wenn der
Winkel etwa 90 Grad beträgt. Vorzugsweise sind der Grundkörper und die wenigstens
eine Lippe einstückig ausgebildet. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Höhe des rechteckförmigen
Grundkörperquerschnitts kleiner ist als die Höhe des ebenfalls nahezu rechteckförmigen
Lippenquerschnitts.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform sind zwei Lippen mit einem Lippenzwischenraum
zum Einbringen des Netzes vorgesehen. Das Netz ist dabei mit dem Netzrand zwischen
den Lippen angeordnet und mit diesen verbunden.
[0012] Vorzugsweise weisen die wenigstens zwei Lippen im Wesentlichen den gleichen Lippenquerschnitt
auf.
[0013] Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn im Querschnitt die Außenbreite der beiden
Lippen im Wesentlichen mit der Breite des Grundkörperquerschnitts übereinstimmt. Die
Außenbreite der Lippen ist dabei definiert als die Breite zwischen der außenliegenden
Seite der ersten Lippe und der außenliegenden Seite der zweiten Lippe.
[0014] Vorzugsweise sind die zwei Lippen durch einen Einschnitt gebildet.
[0015] Der Keder ist bevorzugt aus PVC gebildet.
[0016] Das Netz weist vorzugsweise eine Netzkante auf, die zwischen den zwei Lippen des
Keders angeordnet ist und mit diesem fest verbunden ist. Die Netzkante umfasst dabei
wenigstens einen in Längsrichtung des Keders verlaufenden Netzfaden des Netzes. Vorzugsweise
ist das Netz ein Ballschutznetz.
[0017] Es ist vorteilhaft, wenn die Netzkante mit den Lippen des Keders vernäht ist, wobei
eine Naht auf der grundkörperfernen Seite des wenigstens einen Netzfadens der Netzkante
angeordnet ist und somit ein Rausrutschen des Netzes aus den Lippen des Keders verhindert.
[0018] Die Netzkante ist vorzugsweise durch eine Einfassung des wenigstens einen Netzfadens
gebildet.
[0019] Weiterhin wird die Aufgabe von einem Kederspannrahmensystem, insbesondere aus Aluminium,
umfassend das zuvor beschriebene Netz und wenigstens vier Profilschienen mit jeweils
einer Nut zur Aufnahme des Grundkörpers des Keders gelöst. Dabei bilden die Profilschienen
einen Rahmen, so dass die Nuten in den Ecken zwischen den Profilschienen ineinander
übergehen.
[0020] Dabei ist es bevorzugt, wenn das erste Ende des Grundkörpers des Keders in die Nut
eingebracht, insbesondere eingeklemmt ist, und das Netz in einer Spannrichtung, die
quer zu einer Längsmittelebene der Nut bzw. des Grundkörpers des Keders verläuft,
gespannt ist.
[0021] Vorzugsweise ist das mit den zwei Lippen verbundene Netz außerhalb der Nut angeordnet.
Auch die Lippen liegen dabei außerhalb der Nut.
[0022] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend anhand der Figur 1
näher erläutert.
[0023] Die Figur 1 zeigt schematisch einen Querschnitt durch einen mit einem Maschennetz
1 verbunden Keder 2. Der Keder 2 weist einen Grundkörper 3 mit einem an einem ersten
Ende rechteckförmigen Querschnitt und zwei an einem zweiten Ende 4 des Grundkörpers
3 angeformte Lippen 5, 6 auf. Die beiden Lippen 5, 6 stehen im Wesentlichen senkrecht
von der Stirnseite 4 ab, so dass eine Längsmittelebene 7 des Grundkörpers 3 mit einer
Längsmittelebene 8 der Lippen 5, 6 einen nahezu rechten Winkel einschließt.
Der Grundkörper 3 und die Lippen 5, 6 sind vorzugsweise einstückig ausgebildet.
[0024] Der Keder 2 ist in eine Profilschiene 9 eingebracht. Zur Aufnahme des Keders 2 weist
die Profilschiene 9 eine Nut 10 mit einer Nutöffnung 11, einem Nutgrund 12 und seitliche
Nutflanken 13 auf. Der Keder 2 ist in die Nut 10 geklemmt, dazu ist die Breite der
Nut geringfügig kleiner als die Breite des Grundkörpers 3 des Keders 2. Der Keder
2 ist in der Nut 10 so orientiert, dass das dem ersten Ende 4 gegenüberliegende zweite
Ende 14 in Anlage mit dem Nutgrund 12 steht oder wenigstens in der Nähe des Nutgrundes
12 angeordnet ist.
[0025] Zur Verbindung des Keders 2 mit dem Netz 1 ist eine das Netz 1 umgebende Netzkante
15 zumindest teilweise in einem Lippenzwischenraum zwischen den Lippen 5, 6 des Keders
2 angeordnet. Die Netzkante 15 wird gebildet durch eine Einfassung 16 wenigstens eines
in Längsrichtung des Keders 2 orientierten Netzfadens 17.
[0026] Die Netzkante 15 ist gegen das Rausrutschen aus den Lippen 5, 6 durch eine Naht 18
parallel zur Längsrichtung des Keders 2 gesichert. Die Naht 18 ist auf der grundkörperfernen
Seite des wenigstens einen Netzfadens 17 angeordnet. Eine zusätzliche Naht 19 kann
zwischen dem Netzfaden 17 und dem Grundkörper 3 des Keders 2 liegend vorgesehen sein.
[0027] Ein Herausrutschen des Keders 2 aus der Profilschiene 9 wird dadurch verhindert,
dass die Spannrichtung des Netzes 1 quer zu der Längsmittelebene 7 des Grundkörpers
3 des Keders 2 verläuft und sich Klemmkräfte und Reibungskräfte zwischen den Nutflanken
13 und den Seitenflächen 20 des Grundkörpers 3 des Keders 2 einstellen. Das Netz 1
ist dabei über die komplette Fläche in der Ebene gespannt und wird nicht mit in die
Nut 10 eingebracht. Die Lippen 5, 6 mit ihrem Lippenzwischenraum liegen stets außerhalb
der Nut 10 der Profilschiene 9 und ermöglichen durch ihre Anordnung quer zur Längsmittelebene
7 des Grundkörpers 3 des Keders 2 eine gerade, in der Spannebene liegende Verbindung
mit dem Netz 1.
[0028] Eine Alternative zum Sichern des Keders in der Profilschiene gegen ein Herausrutschen
besteht darin, auf die Profilschiene zumindest abschnittsweise eine weitere Schiene
aufzusetzen und an der Profilschiene zu befestigen, so dass der Keder zwischen der
Profilschiene und der weiteren Schiene hindurch läuft und von diesen eingeklemmt wird.
[0029] Der Keder 2 besteht aus elastischem Material, vorzugsweise aus einem Elastomer insbesondere
Silikon und/oder PVC.
[0030] Bei dem Netz handelt es sich vorzugsweise um ein Sportnetz, insbesondere um ein Ballschutznetz.
[0031] In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Kederspannrahmensystem mit dem erfindungsgemäßen
Keder vorgesehen um verspannte Ballschutznetze vor beispielsweise Fenstern anzubringen.
Bei einem Kederspannrahmensystem sind die Profilschienen zu einem Rahmen so miteinander
verbunden, dass die Nuten der Profilschienen gemeinsame Ecken bilden.
[0032] Der erfindungsgemäße Keder gewährleistet eine sichere Verbindung des Ballschutznetzes
mit der Profilschiene des Kederspannrahmensystems. Das Netz ist einfach und schnell
in dem Rahmen montierbar. Der Rahmen ist zudem optisch sehr dezent und kann durch
seinen edlen Eindruck überzeugen. Vorzugsweise ist der Rahmen aus Aluminium gebildet.
1. Netz, insbesondere Ballschutznetz, das insbesondere an einem seiner Ränder, mit einem
Keder (2) zum Einbringen (1) in eine Nut (10) einer Profilschiene (9) fest verbunden
ist, wobei der Keder (2) aus einem elastischen Material gebildet ist und einen Grundkörper
(3) mit einem an einem ersten Ende rechteckförmigen Grundkörperquerschnitt und einer
entsprechenden Längsmittelebene (7) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Keder an einem zweiten Ende wenigstens eine Lippe (5, 6) zur Befestigung des
Netzes (1) aufweist, die mit ihrer Längsmittelebene (8) in einem Winkel von 30 bis
110 Grad zur Längsmittelebene (7) des ersten Endes des Grundkörpers ausgebildet ist.
2. Netz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper und die wenigstens eine Lippe (5, 6) einstückig ausgebildet sind.
3. Netz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des Grundkörperquerschnitts kleiner ist als die Höhe des Lippenquerschnitts.
4. Netz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Lippen mit einem Lippenzwischenraum zum Befestigen des Netzes vorgesehen sind,
wobei die zwei Lippen (5, 6) vorzugsweise im Wesentlichen den gleichen Lippenquerschnitt
aufweisen, und/oder wobei die zwei Lippen (5, 6) vorzugsweise durch einen Einschnitt
gebildet sind.
5. Netz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Querschnitt die Außenbreite der beiden Lippen (5, 6) im Wesentlichen übereinstimmt
mit der Breite des Grundkörperquerschnitts.
6. Netz nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Netz (1) eine Netzkante (15) aufweist, die zwischen den zwei Lippen (5, 6) des
Keders (2) angeordnet ist und mit diesem fest verbunden ist, wobei die Netzkante (15)
vorzugsweise wenigstens einen in Längsrichtung des Keders verlaufenden Netzfaden (17)
des Netzes umfasst.
7. Netz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Netzkante (15) mit der wenigstens einen Lippe (5, 6) des Keders (2) vernäht ist,
wobei eine Naht auf (18) der grundkörperfernen Seite des wenigstens einen Netzfadens
(17) der Netzkante (15) angeordnet ist, und/oder dadurch gekennzeichnet, dass die Netzkante (15) durch eine Einfassung (16) des wenigstens einen Netzfadens (17)
gebildet ist.
8. Netz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Lippe (5, 6) zur Befestigung des Netzes (1) mit ihrer Längsmittelebene
(8) im Wesentlichen senkrecht zur Längsmittelebene (7) des ersten Endes ausgebildet
ist.
9. Kederspannrahmensystem, insbesondere aus Aluminium, umfassend ein Netz (1) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9 und wenigstens vier Profilschienen (9) mit jeweils
einer Nut (10) zur Aufnahme des Grundkörpers (3) des Keders (2).
10. Kederspannrahmensystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Ende des Grundkörpers (3) des Keders (2) in die Nut (10) eingebracht, insbesondere
eingeklemmt ist, und das Netz (1) in einer Spannrichtung, die quer zu einer Längsmittelebene
(7) der Nut (10) verläuft, gespannt ist, wobei vorzugsweise das mit den wenigstens
zwei Lippen (5, 6) verbundene Netz außerhalb der Nut (10) angeordnet ist.
11. Keder (2) zum Einbringen in eine Nut (10) einer Profilschiene (9), insbesondere für
ein Kederspannrahmensystem gemäß Anspruch 9 oder 10, wobei der Keder (2) aus einem
elastischen Material gebildet ist und einen Grundkörper (3) mit einem an einem ersten
Ende rechteckförmigen Grundkörperquerschnitt und einer entsprechenden Längsmittelebene
(7) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Keder an einem zweiten Ende wenigstens eine Lippe (5, 6) zur Befestigung des
Netzes (1) aufweist, die mit ihrer Längsmittelebene (8) in einem Winkel von 30 bis
110 Grad, insbesondere 90 Grad, zur Längsmittelebene (7) des ersten Endes des Grundkörpers
ausgebildet ist.
12. Keder nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsmittelebene (8) der wenigstens einen Lippe im Wesentlichen senkrecht zur
Längsmittelebene (7) des ersten Endes des Grundkörpers (3) ausgebildet ist.
13. Keder nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper und die wenigstens eine Lippe (5, 6) einstückig ausgebildet sind
und/oder die Höhe des Grundkörperquerschnitts kleiner ist als die Höhe des Lippenquerschnitts.
14. Keder nach einem der vorhergehenden Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Lippen mit einem Lippenzwischenraum zum Befestigen des Netzes vorgesehen sind,
wobei die zwei Lippen (5, 6) vorzugsweise im Wesentlichen den gleichen Lippenquerschnitt
aufweisen.
15. Keder nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass im Querschnitt die Außenbreite der beiden Lippen (5, 6) im Wesentlichen übereinstimmt
mit der Breite des Grundkörperquerschnitts, und/oder die zwei Lippen (5, 6) durch
einen Einschnitt gebildet sind.
16. Keder nach einem der vorhergehenden Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Keder (2) aus PVC hergestellt ist.