[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schleifteller für ein handgeführtes Elektrowerkzeug,
insbesondere für ein Schleifgerät mit oszillierender Antriebswelle, sowie ein Elektrowerkzeugsystem
mit zumindest einem Elektrowerkzeug und einem solchen Schleifteller.
Stand der Technik
[0002] In der
DE 10 2009 013 370 A1 wird eine Schleiftellervorrichtung für eine handgeführte Werkzeugmaschine mit Oszillationsantrieb
beschrieben. Die Schleiftellervorrichtung umfasst einen Schleifteller, an dessen Unterseite
mittels Klettverschluss ein Schleifblatt befestigbar ist. Der Schleifteller, der aus
einem leicht nachgiebigen Kunststoff besteht, ist über ein Mitnehmerelement formschlüssig
an eine Werkzeugwelle der Handwerkzeugmaschine gekoppelt, wobei das Mitnehmerelement
scheibenförmig ausgebildet ist und eine zentrale Ausnehmung zur formschlüssigen Verbindung
mit einem mit der Werkzeugwelle umlaufenden Bauteil aufweist. Das Mitnehmerelement
ist auf eine Verbindungsscheibe aufgeklebt, die ihrerseits mit dem Schleifteller durch
Kleben verbunden ist. Das Mitnehmerelement ist als ein Stahlbauteil ausgeführt.
[0003] Aus der
DE 10 2005 014 045 A1 ist eine Schleiftellervorrichtung bekannt, die einen Schleifteller aus einem weichelastischen,
geschäumten Kunststoff und ein Mitnehmerelement aus einem verhältnismäßig harten Kunststoff
aufweist, der mit dem Schleifteller verbunden, beispielsweise vergossen ist.
[0004] Aus der
DE 10 2013 106 546 A1 ist ein Schleifteller mit einer Aufnahme zur Verbindung mit einer Antriebswelle eines
Oszillationsantriebs bekannt, bei dem die Aufnahme zur formschlüssigen Verbindung
mit der Antriebswelle des Oszillationsantriebs ausgebildet ist, wobei die Aufnahme
mit einem Trägerelement verbunden ist und am Trägerelement ein Kissenelement aus nachgiebigem
Material aufgenommen ist, an dem eine Schleiffläche ausgebildet ist, wobei der Schleifteller
einen Randbereich, einen Aufnahmebereich, der die Aufnahme umschließt, und einen Zwischenbereich
zwischen dem Randbereich und dem Aufnahmebereich aufweist, und wobei der Randbereich
gegenüber dem Zwischenbereich materialmäßig verstärkt ausgebildet ist.
Offenbarung der Erfindung
[0005] Für ein längeres Schleifen, insbesondere auch großer Flächen wird ein guter Kontakt
des Schleifmittels sowohl im Kernbereich des Schleiftellers als auch in den Spitzen
benötigt. Um eine Fläche möglichst effizient schleifen zu können, muss ein möglichst
großer Bereich - vorzugsweise im zentralen Kernbereich des Schleiftellers konstant
und fest mit dem abzutragenden Material in Kontakt sein. Hier bietet sich als Lösungsansatz
ein Versteifen des Schleiftellers, insbesondere auch in seinen exponierten Spitzen
an. Dies kann aber wiederum ein Verbrennen das Schleifmittels in den Ecken zur Folge
haben, da bei einem Eckenschleifen , der Druck auf den Schleifteller und damit das
Schleifpapier deutlich erhöht ist. In Ecken und ähnlich schwer zugänglichen Anwendungen
wird über die Ecken des Schleiftellers geschliffen. Der Anwender erhöht damit automatisch
den Anspressdruck. Durch den höheren Anspressdruck in Verbindung mit einer oszillierenden
Antriebsbewegung wird die Reibung und dadurch die Erwärmung des Schleifmittels und
des Schleiftellers erhöht. Dies hat beispielsweise zur Folge, dass die Velours-Schicht
des Schleifmittels, welche zur Befestigung des Schleifmittels am Schleifteller dient
am Schleifteller festklebt, insbesondere, wenn dieser auf einem relativ weichen Schaumstoff
besteht. Dieser Bereich der Schleifanordnung ist dann nicht mehr oder nur sehr eingeschränkte
nutzbar.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Maßnahmen einen multifunktionalen
Schleifteller bereitzustellen, der insbesondere sowohl ein großflächiges Abschleifen
von Werkstücken ermöglicht, als auch eine gute Eckengängigkeit aufweist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0008] Benötigt wird in vorteilhafter Weise daher ein guter Kontakt des Schleifmittels im
Kernbereich des Schleiftellers und andererseits eine Nachgiebigkeit des Schleiftellers
in den Spitzen
[0009] Der erfindungsgemäße Schleifteller kann in handgeführten Elektrowerkzeugen, wie insbesondere
Schleifgeräten die mit einem Drehoszillationsantrieb versehen sind eingesetzt werden,
über die eine Werkzeugwelle des Schleifgeräts in eine Drehschwingbewegung versetzt
wird. Bei einem derartigen handgeführten Schleifgerät handelt es sich beispielsweise
um einen Schwing- oder Deltaschleifer oder einen Exzenterschleifer oder ein oszillierendes
Multitool.
[0010] Der Schleifteller weist mit ein Aufnahmeelement zur Befestigung des Schleiftellers
an einer Antriebwelle des Elektrowerkzeugs auf, wobei das Aufnahmeelement zur drehfesten
Verbindung des Schleiftellers mit der Antriebswelle ausgebildet ist. Ferner verfügt
der Schleifteller über ein Trägerelement aus zumindest einem nachgiebigen Material
zur Befestigung eines Schleifmittels an dem Schleifteller. Das Trägerelement ist an
und von einem mit dem Aufnahmeelement verbundenen Abstützelement zumindest teilweise
abgestützt, wobei das Verhältnis (R) der Radien eines, dem Trägerelement zu umschreibenden
Umkreises zu mindestens einem, dem Abstützelement zu umschreibenden Umkreises im Bereich
von 1,3 bis 2, insbesondere in einem Bereich von 1,4 bis 1,5 liegt.
[0011] Der Schleifteller, insbesondere das Trägerelement kann mit Mittel zur Befestigung
eines Schleifmittels, wie beispielsweise ein Schleifpapier, an dem Trägerelement des
Schleiftellers aufweisen.
[0012] Die Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen des beanspruchten Schleiftellers
an.
[0013] Das Trägerelement des Schleiftellers ist auf der dem Aufnahmeelement abgewandten
Seite des Abstützelementes angeordnet ist. Das Abstützelement ist aus einem möglichst
festen Werkstoff gebildet, der aber auch eine gewisse Flexibilität aufweist. Das Abstützelement
kann beispielsweise aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere einem Hartkunststoff
gefertigt sein. Hierzu eignet sich beispielsweise ein Polyamid mit zusätzlicher Glasfaserverstärkung.
[0014] In einer Ausführungsform des Schleiftellers ist das Aufnahmeelement, welches als
mechanische Schnittstelle zur Befestigung des Schleiftellers an einer Werkzeugmaschine
dient einstückig mit dem Abstützelement ausgebildet.
[0015] In einer alternativen Ausführungsform kann das Aufnahmeelement aus Stabilitätsgründen
aus einem metallischen oder nicht metallischen Werkstoff gefertigt sein. In diesem
Fall kann das Abstützelement dem Aufnahmeelement direkt umspritzt werden. Das Aufnahmeelement
kann aufgrund der Ausführung als Metall-Bauteil verhältnismäßig hohe Kräfte bzw. Momente
aufnehmen.
[0016] Der Schleifteller ist in der Weise ausgeführt, dass das Aufnahmeelement form- und/oder
kraftschlüssig im oder am Schleifteller aufgenommen ist. In der Richtung, in welcher
der Formschluss besteht, können damit hohe Kräfte bzw. Momente zwischen Aufnahmeelement
und dem Schleifteller übertragen werden, ohne dass hierfür zusätzliche Befestigungsmaßnahmen
zwingend erforderlich sind. Der Formschluss kann in einer oder in mehrere Richtungen
bestehen, beispielsweise in Radialrichtung zwischen Aufnahmeelement und Schleifteller,
bezogen auf die Werkzeugwellenachse. Zusätzlich oder alternativ kann auch in Umfangsrichtung
ein Formschluss zwischen Aufnahmeelement und Schleifteller bestehen, beispielsweise
der Gestalt, dass sowohl am Schleifteller als auch am Aufnahmeelement Formschlusselemente
angeordnet sind, die formschlüssig ineinandergreifen, zum Beispiel in Form radial
überstehender Laschen, die in korrespondierende Ausnehmungen einsetzbar sind; bei
dieser Ausführung kann das Aufnahmeelement eine im wesentlichen runde Querschnittsgestalt
aufweisen. Möglich ist aber auch eine nichtrunde Querschnittsgestalt des Aufnahmeelementes,
das beispielsweise eine ovale Form besitzt und in eine entsprechende Ausnehmung einsetzbar
ist.
[0017] Das Aufnahmeelement kann in vorteilhafter Weise als dreidimensionale Schnittstelle
im Sinne eines Mitnehmerelementes ausgebildet, wie sie im Detail in den Veröffentlichungen
WO 2015/014467 A1,
WO 2015/014468 A1,
WO 2015/014469 A1 dargelegt ist, deren Inhalt somit ebenfalls als in dieser Anmeldung offenbart, gilt.
[0018] Das Aufnahmeelement kann in anderen Ausführungsformen auch als ebene Schnittstelle,
wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist, beispielsweise mit einer vierzähligen
oder auch zwölfzähligen Symmetrie ausgebildet sein.
[0019] Das Aufnahmeelement, welches als Mitnehmerelement dient, über das der Schleifteller
mit der Werkzeugwelle eines Elektrowerkzeuges, wie beispielsweise eines Schleifgeräts,
verbunden ist, führt dazu, dass die Drehschwingbewegung der Werkzeugwelle auf den
Schleifteller übertragbar ist. Der Schleifteller weist an seiner Unterseite ein Schleifmittel,
wie beispielsweise ein Schleifblatt auf, das über geeignete Befestigungsmaßnahmen
wie zum Beispiel einen Klettverschluss mit dem Schleifblatt lösbar zu verbinden ist.
[0020] Der Schleifteller selbst besteht typischerweise aus Kunststoff, wobei vorteilhafter
weise Kunststoffe unterschiedlicher Eigenschaften Verwendung finden. Das hat den Vorteil,
dass der Schleifteller bei hohem Anpressdruck eine verhältnismäßig große Durchbiegung
ohne bleibende Verformung ausführen kann.
[0021] Das Abstützelement dient gleichzeitig der Befestigung des Trägerelementes. Das Trägerelement
ist zur Befestigung eines Schleifmittels, wie beispielsweise ein Schleifpapier ausgebildet
und besteht im Wesentlichen aus einem weicheren Material, beispielsweise einem Schaumstoff,
[0022] Am Trägerelement selbst kann an das Abstützelement angespritzt sein, bzw. ist auch
der umgekehrte Fall möglich.
[0023] Das Trägerelement weist Haken im Sinne eines Klettverschlusses (Velcro) aus, die
mit dem Schleifmittel, insbesondere mit einer auf der Rückseite des Schleifmittels
angebrachten Veloursschicht, eine feste aber lösbare Verbindung eingehen können.
[0024] Das Trägerelement ist aus einem nachgiebigen Material, wie beispielsweise einem Polyurethan
gefertigt. Unter einem nachgiebigen Material soll hier insbesondere ein Material mit
einer Härte von 25 bis 55 Shore 0 verstanden werden.
[0025] Das Trägerelement der erfindungsgemäßen Schleifscheibe weist eine Härte im Bereich
von 40 bis 50, insbesondere eine Härte in Bereich von 43 bis 47 Shore 0, insbesondere
eine Härte von ca. 45, Shore 0 auf.
[0026] Je härter und damit steifer das Trägerelement d.h. insbesondere der Schaumstoff des
Trägerelementes ist, desto stärker ist die Wärmeentwicklung, da sich nur eine geringe
Kompensation des Anspressdruck durch den Schaumstoff einstellen kann. Dies gilt insbesondere
für Ecken des Trägerelementes.
[0027] Gleiches Verhalten stellt sich auch ein bei einer zu geringen Härte des Schaumstoffbereichs
des Trägerelementes, da in diesem Fall aufgrund der höheren Haftkraft gegenüber dem
zu schleifenden Material, eine erhöhte Reibung und damit eine erhöhte Erwärmung erfolgt.
[0028] In beiden Fällen kommt es dann zu einem Ankleben des Schleifmittels an dem Schleifmittelträgerelement
- mit den entsprechenden, negativen Auswirkungen.
[0029] Ein Schleifteller mit einem weichen Trägerelement für ein Schleifmittel, wobei das
Trägerelement eine Härte im Bereich von 40 bis 50 Shore 0, insbesondere, eine Härte
von ca. 45 Shore 0 aufweist, und einen härteren Abstützbereich für dieses Trägerelement,
wobei das Verhältnis (R) der Radien eines, dem Trägerelement zu umschreibenden Umkreises
zu einem, dem Abstützelement zu umschreibenden Umkreises im Bereich von 1,3 bis 2,
insbesondere in einem Bereich von 1,4 bis 1,5 liegt, stellt eine Kombination mit sehr
guten Arbeitsergebnissen hinsichtlich großflächigem Abschleifen von Werkstücken einerseits,
als auch bezüglich einer guten Eckengängigkeit.
[0030] Das Trägerelement besitzt in einer Ausführungsform eine im Wesentlichen Dreieck-förmige
Grundfläche. Die Dreieck-förmige Grundfläche kann insbesondere konvexe Seiten aufweisen.
Auf diese Weise ist es möglich, eckengängige Spitzen auszubilden.
[0031] Das Trägerelement könnte aber auch rund, rechteckig quadratisch oder als Polygon
ausgebildet sein.
[0032] Das Abstützelement des Schleiftellers kann ebenfalls eine im Wesentlichen dreieckige
Grundform aufweisen, wobei die "Dreieckspitzen" des Abstütztelementes in vorteilhafter
Weise abgerundet sein sollten. Die Dreiecksseiten des Abstützelementes laufen im Wesentlichen
parallel zu den Dreiecksseiten des Trägerelementes.
[0033] Das Abstützelement des Schleiftellers weist in einer Ausführungsform in radialer
Richtung auf die Dreiecksspitzen des Trägerelementes hin, eine relative Ausdehnung
gegenüber dem Trägerelement auf, die im Bereich von 60% bis 80%, insbesondere im Bereich
von 65% bis 75% der radialen Erstreckung der Dreieckspitzen liegt.
[0034] Der Bereich der Spitzen des Schleiftellers ist flexibel gestaltet über eine fehlende
Abstützung durch ein etwaiges Abstützelement. Dieser Bereich kann beim Schleifen,
insbesondere bei einem eckengängigen Schleifen nachgeben wodurch die Wärmeentwicklung
reduziert wird. Dies erfolgt, ohne jedoch die Möglichkeit eines effizienten Abtrags
im Kernbereich des Schleiftellers aufzugeben. In diesem Kernbereich sorgt das Abstützelement
verbunden mit der Härte des Trägerelementes für die gewünschte Festigkeit des Schleiftellers.
[0035] Hierbei hat sich ein unabgestützter Bereich des Trägerelementes und damit des Schleiftellers
von 20% bis 40%, und insbesondere von 25 % bis 35% gerechnet von den Ecken des Trägerelementes
hin auf die Symmetrieachse des Schleiftellers bzw., des Abstützelementes als vorteilhaft
erwiesen.
[0036] Dieser relativ große unabgestützte Bereich ist durch ein Trägerelement mit einer
Härte 40 bis 50, insbesondere einer Härte in Bereich von 43 bis 47 Shore 0, insbesondere
einer Härte von ca. 45 Shore 0 gut realisierbar.
[0037] Unter Verwendung eines oder mehrere der aufgeführten Merkmale ist es möglich, den
festen, unflexiblen Bereich der Schleiffläche, der durch das Abstützelement definiert
ist möglichst groß und steif zu gestalten damit ein effizienter Abtrag im Kernbereich
des Schleiftellers ermöglicht ist
[0038] In einer Ausführungsform weist das Abstützelement in Richtung senkrecht zur radialen
Richtung auf die Dreiecksspitzen des Trägerelementes hin eine bogenförmige Begrenzungslinie
aufweist. Auf diese Weise ergibt sich ein abgerundeter Übergangsbereich zwischen dem
abgestützten Teil des Trägerelementes des Schleiftellers und dem unabgestützten Teil.
Die Belastungsrichtung die in erster Linie auf das Trägerelement wirkt wird durch
den Anwender bzw., dessen Ausrichtung des Werkzeuggerätes und/oder die Kontur des
zu schleifenden Objektes bestimmt. Eine anspruchsgemäße Bogenlinie im Übergang zum
nicht abgestützten Bereich kann die Belastungen aus unterschiedlichen Richtungen besser
aufnehmen und verhindert zudem ein Einschneiden des relativ weichen Trägerelementes.
Ein solches Einschneiden würde zwangsläufig zu einem Bruch des Trägerelementes und
dem Defekt des Schleiftellers führen.
[0039] In alternativen Ausführungsformen des Schleiftellers könnte das Abstützelement auch
rund ausgebildet sein oder auch eine Polygonform besitzen.
[0040] Die Erfindung ermöglicht ein Werkzeugsystem, insbesondere ein Elektrowerkzeugsystem,
mit einem Elektrowerkzeug, wie beispielsweise ein Schleifgerät, insbesondere ein handgehaltenes
Schleifgerät, mit oszillierender Antriebswelle, sowie einem Schleifteller zu Verwendung
mit einem solchen Schleifteller, dass für eine breiten Einsatzbereich, der insbesondere
sowohl ein großflächiges Abschleifen von Werkstücken als auch eine gute Eckengängigkeit
ermöglicht geeignet ist. Somit ist das erfindungsgemäßes Werkzeugsystem, insbesondere
auch dann, wenn es die geeigneten Schleifmittel, wie beispielsweise Schleifpapiere
umfasst, sowohl für den Einsatz im professionalen Bereich der Handwerken, die typischerweise
vor der Aufgabe eines großflächigen Abschleifens von Werkstücken stehen, als auch
für den Heimwerkereinsatz geeignet, bei dem eine kürzere Einsatzdauer und das Bearbeiten
von Kanten und Ecken im Mittelpunkt stehen, geeignet.
[0041] Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen der Erfindung sind den Ansprüchen,
der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung, insbesondere des erfindungsgemäßen Schleiftellers dargestellt, die
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert wird. Ein Fachmann erkennt, dass
die Merkmale einzelner Ausführungsbeispiele beliebig miteinander zu kombinieren sind.
[0042] Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer perspektivischen Darstellung eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Schleiftellers,
- Fig. 2
- in einer Explosionsdarstellung den Schleifteller gemäß Figur 1,
- Fig. 3
- eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Schleiftellers in Aufsicht, mit eingezeichneten
Umkreisen zur Verdeutlichung der Dimensionierung,
- Fig. 4
- eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Schleiftellers in Aufsicht, mit eingezeichneten
Belastungspunkten,
- Fig. 5
- eine Prinzipskizze eine erfindungsgemäßen Schleifzellers in Aufsicht, mit eingezeichneter
Belastungslinie entlang einer Kante des Schleiftellers,
- Fig. 6
- eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Schleiftellers in Aufsicht, mit eingezeichneten
Belastungspunkten entlang einer Bogenlinie des Abstützelementes,
- Fig.7
- eine Aufsicht auf eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schleiftellers mit
Dimensionierungsangaben,
- Fig.8
- eine Querschnittszeichnung durch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schleiftellers
- Fig.9
- ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Werkzeugsystems.
[0043] In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0044] In den Figuren 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schleiftellers
10 dargestellt. Der Schleifteller 10 weist ein als Mitnehmerelement ausgebildetes
Aufnahmeelement 12 auf, welches zur Befestigung des Schleiftellers 10 an einer - in
Fig. 1 bzw., 2 nicht dargestellten Antriebwelle eines Elektrowerkzeugs dient, wobei
das Aufnahmeelement 12 zur drehfesten Verbindung des Schleiftellers 10 mit der Antriebswelle
ausgebildet ist. Dazu besitzt der Schleifteller dieses Ausführungsbeispiels eine 3-dimenionale
mechanische Schnittstelle, wie sie in den Anmeldungen
WO 2015/014467 A1,
WO 2015/014468 A1,
WO 2015/014469 A1 Im Detail dargelegt ist. Das Aufnahmeelement 12, welches in dem Ausführungsbeispiel
der Figuren 1 und 2 aus einem Metall besteht, ist fest verbunden mit einem Abstützelement
22 aus einem elastischen aber festen Kunststoff. Das Abstützelement 22 besteht aus
einem thermoplastischen Hartkunststoff wie beispielsweise einem Polyamid, welcher
zusätzlich noch durch Glasfasern verstärkt ist.
[0045] In dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2 wird das Abstützelement 22 dem Aufnahmeelement
12 umspritzt, um eine feste Verbindung beider Funktionselemente herzustellen.
[0046] Alternativ könnte das Aufnahmeelement 12, welches als mechanische Schnittstelle zur
Befestigung des Schleiftellers 10 an einer Werkzeugmaschine dient, ebenfalls auch
einem Kunststoff gefertigt sein und insbesondere einstückig mit dem Abstützelement
22 ausgebildet werden.
[0047] An dem Abstützelement wiederum ist ein Trägerelement 14 aus einem nachgiebigen Material
16, im Ausführungsbeispiel einem Polyurethan Schaumstoff der Shore 0 Härte von 45,
befestigt. Das Trägerelement 14 kann an dem Abstützelement 22 angeklebt oder auch
diesem umspritzt sein.
[0048] Das Trägerelement 14 des Schleiftellers 10 ist auf der dem Aufnahmeelement 12 abgewandten
Seite des Abstützelementes 22 angeordnet ist. Das Abstützelement 22 ist aus einem
möglichst festen Werkstoff gebildet, der aber auch eine gewisse Flexibilität aufweist.
Das Trägerelement 14 ist dabei größer als das Abstützelement. Das Trägerelement 14
im Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2 besitzt eine im Wesentlichen dreieckige
Grundform, wobei die Seiten 32, 34, 36 des Dreiecks konvex ausgebildet sind, so dass
sich diese nach außen, d.h. weg von der Symmetrieachse 60 (siehe Figur 2) des Schleiftellers
heraus "beulen".
[0049] Das Abstützelement 22 des Schleiftellers 10 weist ebenfalls eine im Wesentlichen
dreieckige Grundform auf, wobei die "Dreieckspitzen" des Abstütztelementes 22 stark
abgerundet sind und durch Bogenabschnitte 52, 54, 56 gebildet sind. (Siehe hierzu
beispielsweise Figur 2) Die Dreiecksseiten 62, 64, 66 des Abstützelementes 22 laufen
im Wesentlichen parallel zu den Dreiecksseiten 32, 34, 36 des Trägerelementes 14.
[0050] An dem Trägerelement 14 des Schleiftellers 10 kann - beispielsweise mittels eines
Klettverschlusses (auch Velcro genannt) - ein Schleifmittel (28), beispielsweise ein
Schleifpapier, befestigt werden.
[0051] Figur 3 zeigt die geometrische Dimensionierung eines erfindungsgemäßen Schleiftellers
10. Legt man um die Spitzen 42, 44, 46 des Dreiecks des Trägerelementes 14 des erfindungsgemäßen
Schleiftellers einem Umkreis 24 und dazu einen konzentrischen Umkreis 26 um das Abstützelement
22 des Schleiftellers 10, so besitzen die Radien bzw. auch die Durchmesser des Trägerelement-Umkreises
26 zum Abstützelement-Umkreis 24 im Ausführungsbeispiel der Figur 3 ein Verhältnis
von ca. 1,5. Die Mittelpunkte der Umkreise liegen dabei auf der Symmetrie-Achse 60
des Schleiftellers. Dies bedeutet, dass im vorliegenden Ausführungseispiel eines erfindungsgemäßen
Schleiftellers nur zwei Drittel der radialen Erstreckung auf die Dreiecksspitzen des
flexiblen Trägerelementes 14 abgestützt sind.
[0052] Alternativ ist auch ein Abstützelement 22' möglich, bei dem zwei Bögen 52', 54' des
eines Abstützelementes auf einem Umkreis 26, und ein dritter Bogen 56' auf einem Umkreis
mit einem gegenüber dem Umkreis 26 geändertem Radius 26' liegt. Die Mittelpunkte der
Umkreise liegen dabei wiederum auf der Symmetrie-Achse 60 des Schleiftellers. Dies
würde einem gleichschenkligen Dreieck als Abstützelement entsprechen.
[0053] Dazu alternativ möglich ist auch, dass die drei Bögen 52", 54", und 56" des Abstützelementes
allesamt auf unterschiedlichen Radien liegen. Die Mittelpunkte der Umkreise liegen
dabei auf der Symmetrie-Achse 60 des Schleiftellers. Auf diese Weise ließe sich die
Dreiecksform des Abstützelementes an spezielle Anforderungen anpassen.
[0054] Der Bereich des Trägerelementes 14, der also über den Abstützbereich 22 hinausgeht
und damit eine deutlich höhere Flexibilität aufweist ist damit erfindungsgemäß recht
groß dimensioniert.
[0055] Vorteilhafte Effekte hinsichtlich der Flexibilität des Schleiftellers ergeben sich
insbesondere, wenn der Abstützbereich in radialer Richtung 38 auf die Dreiecksspitzen
42,44,46 des Trägerelementes 14 hin eine relative Ausdehnung gegenüber dem Trägerelement
14 hat, die im Bereich von 60% bis 80%, insbesondere im Bereich von 65% bis 75% der
radialen Erstreckung der Dreieckspitzen 42, 44, 46 liegt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
der Figur 3 ist das Trägerelement 14 in Richtung auf seine Ecken 42, 44, 46 lediglich
zu etwa 67% abgestützt.
[0056] Diese Verhältnisse sind nochmals in Figur 4 dargestellt. Erfindungsgemäß gilt:

[0057] Innerhalb dieses Wertebereichs für die Überdeckung der Abstützung des Trägerelementes
lässt sich mittels der Materialhärte (Shore Härte) des TrägerelementMaterials 16 jeweils
ein Schleifteller für verschiedene Spezialanwendungen konfigurieren. Zusammen mit
einer Shore 0 Härte für das Trägerelement-Materials 16 im Bereich von 40 bis 50 Shore
0 ist ein gute Eckengängigkeit möglich, ohne dass es zu eine zu starken Wärmeentwicklung
aufgrund der Reibung kommt.
[0058] Als besonders vorteilhaft hat sich ein Konstellation von

[0059] in Kombination mit einer Shore 0 Härte für das Trägerelement-Materials 16 im Bereich
von 43 bis 47 herausgestellt.
[0060] Diese Bedingungen sind aber auch insbesondere für Abstützelemente mit lediglich gleichschenkligen
oder beliebigen Dreiecksformen, die somit, wie oben beschrieben, verschiedene Umkreise
26 besitzen, gültig, wobei dann mindestens eine radiale Ausdehnung in die "Dreiecksspitze"
des Abstützelementes diese Bedingungen erfüllt.
[0061] Im Bereich größer als 95% der radialen Richtung 38 auf die Dreiecksspitzen 42,44,46
des Trägerelementes 14 hin weist das erfindungsgemäß Trägerelement eine Abschrägung
58 bzw. Neigung auf, die eine bessere Zugänglichkeit von beispielsweise Störkonturen
am Werkstück ermöglicht.
[0062] Im Ausführungsbeispiel der Figur 3 ist diese Neigung bzw. Abschrägung 58 im Wesentlichen
Parallel zu den Seitenkannten 32, 34, 36 ausgeführt und läuft um das gesamte Trägerelement
herum.
[0063] Im Ausführungsbeispiel der Figur 3 ist die Dimension von Trägerelement 14 und Abstützelement
22 gerade so gewählt, dass der Umkreis 26 des Abstützelementes 22 die äußerste Begrenzung
der Dreiecksseiten 32, 34, 36 des Trägerelementes 14 gerade schneidet.
[0064] Ein so dimensionierter Schleifteller hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
da er zum Einen, einen recht großen unabgestützter, d.h. auch frei-tragender Bereich
des Trägerelementes 14 und damit des Schleiftellers von 25% bis 35%, gerechnet von
den Ecken 42, 44, 46 des Trägerelementes 22 hin auf die Symmetrieachse 60 des Schleiftellers
10 bzw. des Abstützelementes 22 ermöglicht, gleichzeitig aber auch die notwendige
Stabilität und Festigkeit der Kanten (entsprechend der Dreieckseiten) des Schleiftellers
realisiert.
[0065] Bei einem Schleifteller in der vorgestellten Dreicksform, auch als Delta-Schleifer
bekannt, gibt es bei der Bearbeitung zwei extreme Belastungspunkte, die exemplarisch
in der Darstellung der Figur 4 gezeigt sind. Zum Einen ist dies der Bereich 72 der
Dreieckspitze und zum Anderen der Bereich der Dreiecksgrundline bzw. Seitenlinie,
hier markiert mit dem Belastungspunkt 74. Es ist selbstverständlich, dass dies analog
für alle drei Dreiecksspitzen und Dreiecksseiten gilt und nur von der Bearbeitungsrichtung
des Schleiftellers abhängt.
[0066] Eine gesonderte Anwendung derartiger Dreieck-Schleifteller ist der Einsatz der Dreieckskanten
- exemplarisch angedeutet durch die gestrichelte Linie 76 in Figur 5 - wie sie beispielsweise
bei einem Schleifen entlang einer Sockelleiste erforderlich und hilfreich ist. Hier
wird ein konstanter Kontakt zur verbesserten Abtragung benötigt, welcher mit einer
möglichst steifen Kante umgesetzt wird. In vorteilhafter Weise geht das Abstützelement
22 mit seinen Seitenkanten 62, 64, 66 bis an den Abschrägungsbereich 58 der Seitenkanten
32, 34, 36 des Trägermaterials 16 heran. Es verbleibt lediglich ein unabgestützter
äußerer Bereich von ca. 5 - 10% der Ausdehnung des Trägerelementes in dieser Richtung.
(Vergleiche hierzu auch die Ausführungen im Zusammenhang mit der Figur 7) Somit kann
das Trägerelement 14 und das am Trägerelement 14 befestigte Schleifmittel 28 von der
Seitenkante 62, 64, 66 des Abstützbereichs 22 bei einer derartigen Arbeitsweise in
vorteilhafter Weise stark abgestützt und damit auch geführt werden. Die Dreiecksseiten
des Trägerelementes sind damit deutlich weniger flexibel ausgebildet als die Bereiche
der Dreiecksspitzen.
[0067] Um den hohe Belastungen in der Dreiecksspitze 42, 44, 46, insbesondere des Trägermaterials
16, gerecht zu werden, sind die "Spitzen" des im wesentlichen ebenfalls dreieckig
ausgebildeten Abstützelementes 22 stark abgerundet und als Bogenlinie 52, 54, 56 ausgeführt
[0068] Das Abstützelement 22 weist also in Richtung 40 senkrecht zur radialen Richtung 38
auf die Dreiecksspitzen 42, 44, 46 des Trägerelementes 22 hin bogenförmige Begrenzungslinien
52, 54, 56 auf, die sich im Wesentlichen durch einen Radius beschreiben lassen (siehe
hierzu beispielsweise Figur 6). Der dem Abstützelement 22 zu umschreibenden Umkreis
26 besitzt in Ausführungsbeispiel der Figur 6 einen Radius von ca. 35 mm
[0069] Auf diese Weise ergibt sich ein abgerundeter Übergangsbereich zwischen dem abgestützten
Teil des Trägerelementes 22 des Schleiftellers 10 und dem unabgestützten, frei-tragenden
Teil. Die Belastungsrichtung die in erster Linie auf das Trägerelement 22 wirkt, wird
durch den Anwender bzw. dessen Ausrichtung des Werkzeuggerätes und/oder die Kontur
des zu schleifenden Objektes bestimmt. Eine anspruchsgemäße Bogenlinie 52, 54, 56
des Abstützelementes 22 im Übergang zum nicht abgestützten Bereich des Schleiftellers
kann die Belastungen aus unterschiedlichen Richtungen (angedeutet durch die Kreise
76 in Figur 6) besser aufnehmen und verhindert zudem ein Einschneiden des relativ
weichen Trägermaterials 16. Ein solches Einschneiden würde zwangsläufig zu einem Bruch
des Trägerelementes 14 und dem Defekt des Schleiftellers 10 führen.
[0070] In Figur 7 ist nochmals ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schleiftellers
10 mit den wichtigsten Bemaßungen für dieses Ausführungsbeispiel dargestellt.
[0071] In Richtung R
1 auf die Dreieckspitzen des Trägerelementes 14 hin beträgt die Abstützung des Trägerelementes
14 durch die Abstützplatte 22 je nach anwendungsfall 60% bis 80%, vorteilhaft hat
sich hier insbesondere ein Verhältnis von 65% bis 75% herausgestellt. Ein entsprechendes
Verhältnis weisen dann auch die Größen A zu B in Figur 7 auf.
[0072] In Richtung R
2, d.h. in Richtung auf den Seitenmittelpunkt (82, 84 86) des Trägerelementes 14 hin,
wird ein deutlich größerer Bereich des Trägerelementes 14 durch das Abstützelement
22 überdeckt und damit abgestützt. Der abgestützte Bereich, d.h. der Bereich, der
von dem Abstützelement bedeckt ist, beträgt hier typischerweise 90%, insbesondere
95%. So ist im Ausführungsbeispiel der Figur 7 lediglich der geneigte Außenrand 58
nicht vom Abstützelement 22 überdeckt, so dass ein stark abgestütztes Arbeiten über
die Kanten ermöglicht ist. (Vergleiche hierzu die Ausführungen zu Figur 5)
[0073] Je nach Anwendungsbereich eines Schleiftellers können diese Maße variieren, ohne
dass das erfindungsgemäße Konzept eines relativ großen unabgestützten Trägerelementes
definierter Materialhärte verlassen wird.
[0074] Mit einem solchen Schleiftellerkonzept ist ein vorteilhaftes Werkzeugsystem realisierbar,
welches aus zumindest einem Elektrowerkzeug, wie beispielsweise einem Schleifgerät,
sowie einem erfindungsgemäßen Schleifteller besteht.
[0075] Figur 8 zeigt einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Schleifteller 10. Um die
Symmetrie-Achse 60 des Schleiftellers herum ist das Aufnahmeelement 12 erhaben ausgebildet,
wobei das Aufnahmeelement 12 zur drehfesten Verbindung des Schleiftellers 10 mit einer
Antriebswelle eines Elektrowerkzeuges ausgebildet ist. Dem Aufnahmeelement 12, welches
im Ausführungsbeispiel der Figur 8 aus einem Metall besteht, ist das Abstützelement
22, welches aus einem Kunststoff besteht, umspritzt. Das Abstützelement 22 wiederum
ist fest verbunden mit dem weichen und flexiblen Trägerelement 14, welches zu seinen
Rändern hin Abschrägungen 58 aufweist. Das Trägerelement 14 des Schleiftellers 10
ist auf der dem Aufnahmeelement 12 abgewandten Seite des Abstützelementes 22 angeordnet
ist. Auf seiner Unterseite, d.h. der dem Aufnahmeelement 12 abgewandten Seite, weist
das Trägerelement einen Klettband bzw. -Fläche 78 (Velcro) zur Befestigung eines Schleifmittels
an dem Schleifteller 10 auf.
[0076] Figur 9 zeigt ein solches Werkzeugsystem 210 anhand eines handgehaltenen Schleifgeräts
110 mit oszillierender Antriebswelle 100 und dem erfindungsgemäßen Schleifteller 10
aus Figur 1.
[0077] Dabei wird der Schleifteller 10 mittels des Aufnahmeelementes 12 drehfest an der
Antriebswelle 100 des Elektrowerkzeuges befestigt, so dass die Symmetrieachse 60 des
Schleiftellers mit der Achse 102 der Antriebswelle 100 fluchtet. Das Abstützelement
22 kommt dabei in der Ebene 104 zu liegen.
[0078] Das Elektrowerkzeug 110 kann in vorteilhafter Weise Akku- bzw. Batterie-betrieben
sein und somit netzunabhängig sein. Dies ermöglicht insbesondere die bessere Zugänglichkeit
von Werkstücken. Ein Netz-unabhängiges Schleifgerät ermöglicht insbesondere vor dem
Hintergrund der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe einen sehr flexiblen Einsatz
des erfindungsgenmäßen Werkzeugsystems. Insbesondere kann der Akku auf einer Lithium-Chemie,
wie beispielsweise Lithium-Ionen, Lithium-Eisen, Lithium-Phosphor oder auch Lithium-Schwefel
bestehen. Derartige Akkumulatoren ermöglichen schon heute eine sehr hohe Leistungsdichte,
so dass die Geräte wiederum recht klein gebaut werden können.
[0079] Kleine leistungsstarke Schleifgeräte ermöglichen zusammen mit dem erfindungsgemäßen
Schleifteller eine extreme Anwendungsvielfalt für das anspruchsgemäße Werkzeugsystem.
[0080] Alternativer Weise kann unter Inkaufnahme der bekannten Nachteile das erfindungsgemäße
Werkzeugsystem natürlich auch Netz-betrieben ausgebildet sein, um eine ständige Betriebsbereitschaft
sicher zu stellen.
[0081] Ein solches erfindungsgemäßes Werkzeugsystem ist für einen breiten Einsatzbereich,
insbesondere durch Anpassung/Auslegung des erfindungsgemäßen Schleiftellers an die
konkrete Arbeitsaufgabe geeignet. Es ist in vorteilhafter Weise insbesondere sowohl
ein großflächiges Abschleifen von Werkstücken als auch eine gute Eckengängigkeit ermöglicht.
Somit ist das erfindungsgemäßes Werkzeugsystem, insbesondere auch dann, wenn es die
geeigneten Schleifmittel, wie beispielsweise Schleifpapiere gewählt sind, sowohl für
den Einsatz im professionalen Bereich der Handwerker, die typischerweise vor der Aufgabe
eines großflächigen Abschleifens von Werkstücken stehen, als auch für den Heimwerkereinsatz
geeignet, bei dem eine kürzere Einsatzdauer und das Bearbeiten von Kanten und Ecken
im Mittelpunkt stehen, geeignet.
[0082] Der erfindungsgemäße Schleifteller und das erfindungsgemäße Werkzeugsystem sind nicht
auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr wird die Erfindung durch
die Ansprüche definiert.
1. Schleifteller (10) für ein handgeführtes Elektrowerkzeug (110), insbesondere für ein
Schleifgerät mit oszillierender Antriebswelle (100), mit einem Aufnahmeelement (12)
zur Befestigung des Schleiftellers (10) an einer Antriebwelle (100) des Elektrowerkzeugs,
wobei das Aufnahmeelement (12) zur drehfesten Verbindung des Schleiftellers mit der
Antriebswelle (100) ausgebildet ist, sowie mit einem Trägerelement (14) aus zumindest
einem nachgiebigem Material (16), dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (14) von einem mit dem Aufnahmeelement (12) verbundenen Abstützelement
(22) zumindest teilweise abgestützt ist, wobei das Verhältnis (R) der Radien eines,
dem Trägerelement (14) zu umschreibenden Umkreises (24) zu mindestens einem, dem Abstützelement
(22) zu umschreibenden Umkreises (26) im Bereich von 1,3 bis 2, insbesondere in einem
Bereich von 1,4 bis 1,5 , liegt.
2. Schleifteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (14) auf der dem Aufnahmeelement (12) abgewandten Seite des Abstützelementes
(22) angeordnet ist.
3. Schleifteller nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (14) eine im Wesentlichen Dreieck-förmige Grundfläche (30), mit
insbesondere konvexen Seiten (32,34,36), aufweist.
4. Schleifteller nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (14) eine Material-Härte im Bereich von 40 bis 50 Shore 0, insbesondere
eine Material-Härte im Bereich von 43 bis 47 Shore 0, aufweist.
5. Schleifteller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement (22) in radialer Richtung (R1, 38) auf die Dreiecksspitzen (42,44,46) des Trägerelementes (14) hin eine relative
Ausdehnung gegenüber dem Trägerelement (14) hat, die im Bereich von 60% bis 80%, insbesondere
im Bereich von 65% bis 75%, der radialen Erstreckung der Dreieckspitzen (42,44,46)
liegt.
6. Schleifteller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement (22) in radialer Richtung (R2, 38) auf die Dreiecksseiten (32,34,36) des Trägerelementes (14) hin, insbesondere
auf die Seitenmittelpunkte (82,84,86) des Trägerelementes (14) hin, eine relative
Ausdehnung gegenüber dem Trägerelement (14) hat, die größer oder gleich 90%, insbesondere
gleich 95%, der radialen Erstreckung (R2) der Dreieckseiten (42,44,46) hat.
7. Schleifteller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement (22) in Richtung (40) senkrecht zur radialen Richtung (38) auf
die Dreiecksspitzen (42,44,46) des Trägerelementes (14) zumindest eine bogenförmige
Begrenzungslinie (52,54,56) aufweist.
8. Schleifteller nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement (22) in Richtung (40) senkrecht zur radialen Richtung (38) auf
die Dreiecksspitzen (42,44,46) des Trägerelementes (14) drei bogenförmige Begrenzungslinien
(52,54,56) gleicher Krümmung aufweist.
9. Schleifteller nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement (22) in Richtung (40) senkrecht zur radialen Richtung (38) auf
die Dreiecksspitzen (42,44,46) des Trägerelementes (14) drei bogenförmige Begrenzungslinien
(52,54,56) aufweist, wobei zumindest zwei dieser Begrenzungslinien unterschiedliche
Krümmungen besitzen.
10. Elektrowerkzeugsystem (210) mit zumindest einem Elektrowerkzeug (110), insbesondere
einem Schleifgerät mit oszillierender Antriebswelle (100), und einem Schleifteller
(10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
11. Elektrowerkzeugsystem nach Anspruch 7, ferner aufweisend zumindest ein Schleifmittel
(28), insbesondere ein Schleifpapier.