TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Beschreibung betrifft eine Bohle für einen Strassenfertiger der in
Anspruch 1 gekennzeichneten Art.
TECHNOLOGISCHER HINTERGRUND
[0002] Bohlen für Strassenfertiger werden üblicherweise hinter einer Zugmaschine gezogen.
Die Zugmaschine lagert ein Einbaugut vor der Bohle ab. Die Bohle gleitet über das
Einbaugut und verdichtet dieses. Die Bohle kann dabei einerseits schwimmend über das
Einbaugut gleiten, und übt über ihr Eigengewicht eine Kraft auf das Einbaugut aus.
Es ist auch bekannt, die Bohle zu belasten oder zu entlasten, um die auf das Einbaugut
aufgebrachte Kraft zu verändern.
[0003] Am vorderen Ende der Bohle kann ein Stampfer oder Tamper angeordnet sein. Eine sich
auf- und abbewegende Stampferleiste presst das vor der Bohle abgelagerte Einbaugut
nach unten und unter die Gleitfläche der Bohle. Die Stampferleiste ist dabei typischerweise
in einem am vorderen Ende der Bohle angeordneten Schacht angeordnet. Innerhalb dieses
Schachtes vollzieht die Stampferleiste die genannte alternierende Auf- und Abbewegung.
Weiterhin ist in dem Schacht ein Antrieb für den Stampfer angeordnet. Während der
Auf- und Abbewegung besteht die Möglichkeit, dass die Stampferleiste Einbaugut in
den Schacht fördert. Speziell an der Vorderseite der Stampferleiste schiebt diese
Einbaugut vor sich her, wodurch Einbaugut an dieser Vorderseite anhaften und so durch
die Bewegung der Stampferleiste in den Schacht gelangen kann. Hierdurch kann es zu
einer Beschädigung des Antriebsmechanismus des Stampfers kommen, oder die Stampferleiste
kann im Schacht blockiert werden. Insbesondere, wenn bituminöses Einbaugut in den
Schacht gefördert wird, kann sich dieses mit der Zeit, und insbesondere in längeren
Arbeitspausen, verfestigen und muss dann mit grossem Aufwand wieder aus dem Schacht
entfernt werden.
[0004] Die
EP 0 678 132 schlägt insofern vor, an der Rückseite einer vorderen Wand des Stampferschachtes
eine Abstreifleiste anzuordnen. Die Vorderseite der Stampferleiste gleitet entlang
der Abstreifleiste. Die Abstreifleiste besteht beispielsweise aus Federstahl. Die
Abstreifleiste kragt frei vom unteren Ende der vorderen Wand des Stampferschachtes
nach unten aus. Dabei liegt sie spielfrei, eben und flächig sowie vorgespannt an der
Vorderseite der Stampferleiste an. Hierdurch soll gewährleistet werden, dass an der
Vorderseite der Stampferleiste anhaftendes Einbaugut von dieser abgestreift wird und
nicht in den Stampferschacht gelangen kann. Der Anpressdruck der Abstreifleiste an
die Stampferleiste wird von der auskragenden Abstreifleiste aufgebracht. Dabei muss
eine mindeste Elastizität des auskragenden Teils der Abstreifleiste gewährleistet
werden, damit die Abstreifleiste mit einem gewissen Anpressdruck, aber doch ohne zu
klemmen, an der Vorderseite der Stampferleiste anliegt. Hierzu kragt die Abstreifleiste
an ihrem unteren Ende so weit von der vorderen Schachtwand aus, dass sie im Wesentlichen
die gesamte Stampferleiste über den gesamten Hub des Stampfers abdeckt. Damit stützt
sich der gesamte Widerstand des vor der Bohle angehäuften Einbauguts an der Abstreifleiste
ab, welche vergleichsweise dünn und in Arbeitsrichtung der Bohle biegeweich ausgelegt
sein muss, damit sie an der Stampferleiste spielfrei anliegt. Diese Kraft wirkt zudem
über lange Hebelwege. Da die Abstreifleiste naturgemäss nur ein geringes Moment aufzunehmen
in der Lage ist, wird dadurch eine grosse Kraft auf die Kontaktstelle zwischen der
Abstreifleiste und der Stampferleiste übertragen. Daraus wiederum resultieren hohe
Reibungswiderstände, bis hin zum Blockieren der Stampferleiste und/oder einer Zerstörung
der Abstreifleiste, und ein entsprechend hoher Verschleiss der Abstreifleiste wie
auch der Stampferleiste. Ebenso ist, aufgrund der parallelen Anordnung der Abstreifleiste
zu der Vorderfläche der Stampferleiste, nicht sichergestellt, dass die Unterkante
der Abstreifleiste gegen die Stampferleiste abdichtet, derart, dass sich möglicherweise
an der Stampferleiste anhaftendes Einbaugut und andere Fremdkörper während des Betriebs
zwischen die Stampferleiste und die Abstreifleiste arbeitet. Die parallele Anordnung
der Abstreifleiste und der Vorderseite der Stampferleiste toleriert weiterhin nur
geringe Mass- und Lagetoleranzen, wenn die angestrebte Dichtwirkung gewährleistet
werden soll.
DARSTELLUNG DES GEGENSTANDES DER VORLIEGENDEN BESCHREIBUNG
[0005] Vorliegend soll eine Bohle der eingangs genannten Art mit einem Stampfer und einer
an der Vorderseite der Stampferleiste wirkenden Abstreifleiste angegeben werden. Die
vorliegend beschriebene Bohle soll gemäss einem Aspekt der vorliegenden Beschreibung
eine Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik bieten. In einem spezifischeren
Aspekt sollen die oben genannten Nachteile des Standes der Technik vermieden werden.
Insbesondere soll eine Bohle mit einem Stampfer derart angegeben werden, dass kein
Einbaugut oder sonstige Fremdkörper in einen Schacht gefördert werden, in dem der
Stampfer mitsamt der zugehörigen Antriebseinheit angeordnet ist. Gemäss weiterer Aspekte
der vorliegenden Beschreibung soll gewährleistet werden, dass die Abstreifleiste auch
bei grösseren Toleranzen und unter der Einwirkung äusserer Einflussfaktoren, wie der
innerhalb der Bohle wirkenden Kräfte, Vibrationen und thermischen Dehnungen, zuverlässig
mit der Stampferleiste abdichtet. Gemäss einem weiteren Aspekt sollen die von dem
Einbaugut auf die Stampferleiste wirkenden Kräfte minimiert werden.
[0006] Weitere Wirkungen und Vorteile der hier beschriebenen Gegenstände, ob explizit angegeben
oder nicht, ergeben sich im Lichte der vorliegenden Beschreibung.
[0007] Dies wird mittels des im Anspruch 1 angegebenen Gegenstands erreicht.
[0008] Demnach ist eine Bohle für einen Strassenfertiger beschrieben, die wenigstens einen
Stampfer umfasst, wobei der Stampfer wenigstens eine Stampferleiste umfasst, die quer
zur Arbeitsrichtung der Bohle in einem quer zur Arbeitsrichtung der Bohle liegenden
Stampferschacht angeordnet ist und die in dem Stampferschacht der Bohle entlang einer
Hubrichtung beweglich ist. Der Stampferschacht ist an einer in Arbeitsrichtung der
Bohle vorne liegenden Seite von einer vorderen Schachtbegrenzungsstruktur begrenzt.
Die Bohle umfasst weiterhin wenigstens eine Abstreifleiste. Die Abstreifleiste ist
an wenigstens einer Befestigungsstelle der Abstreifleiste an der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur
befestigt, und ist derart angeordnet, dass
an einem Ende der Abstreifleiste eine auskragende Dichtlippe ausgebildet ist wobei
an einem auskragenden Ende der Dichtlippe eine Abstreifkante der Abstreifleiste ausgebildet
ist, die sich in Querrichtung der Bohle erstreckt;
die Abstreifleiste an wenigstens einer Auflagerstelle der Abstreifleiste an der vorderen
Schachtbegrenzungsstruktur momentenfrei abgestützt ist;
die Auflagerstelle zwischen der Befestigungsstelle und der Abstreifkante der Abstreifleiste
zu liegen kommt und von der Befestigungsstelle beabstandet ist; dass die Dichtlippe
sich von der Auflagerstelle zu der Abstreifkante der Abstreifleiste erstreckt;
die Dichtlippe von der Auflagerstelle aus in einer Richtung zu der Stampferleiste
hin auskragt;
die Dichtlippe gegen die Hubrichtung der Stampferleiste unter einem Winkel geneigt
ist, derart, dass sich die Dichtlippe sowohl entlang der Hubrichtung der Stampferleiste
als auch entlang der Arbeitsrichtung der Bohle erstreckt.
[0009] In einem Bereich der Abstreifleiste zwischen der Befestigungsstelle und der Auflagerstelle
umfasst die Abstreifleiste einen formelastischen Bereich, in dem die Abstreifleiste
wenigstens einseitig frei angeordnet ist, derart, sich dass die Abstreifleiste in
dem formelastischen Bereich wölben kann, wodurch die Dichtlippe durch eine elastische
Biegung des formelastischen Bereichs um die Auflagerstelle kippbar ist und die Dichtkante
entlang der Hubrichtung der Stampferleiste wie auch entlang der Arbeitsrichtung der
Bohle beweglich ist.
[0010] Es erschliesst sich daraus, dass ein Kippen der Dichtlippe um eine Achse ermöglicht
ist, die in Querrichtung der Bohle verläuft. Es versteht sich weiterhin, dass die
Abstreifkante und die Befestigungsstelle auf gegenüberliegenden Seiten der Auflagerstelle
angeordnet sind.
[0011] Aus der oben beschriebenen Funktion des formelastischen Bereichs ergeben sich implizit
die folgenden Anforderungen für die Ausgestaltung und Anordnung der Abstreifleiste
bzw. des formelastischen Bereichs:
- Der formelastische Bereich muss zwischen der Befestigungsstelle und der Auflagerstelle
eine Längserstreckung senkrecht zur Quererstreckung der Bohle aufweisen.
- Der formelastische Bereich ermöglicht aufgrund der Formelastizität eine Biegung des
formelastischen Bereichs um eine Biegeachse, die wenigstens näherungsweise parallel
zur Quererstreckung der Bohle verläuft.
- Insbesondere ist die Formelastizität dadurch gegeben, dass ein Widerstandmoment eines
Querschnittes des formelastischen Bereichs gegen eine Biegung um die genannte Biegeachse
geringer ist als senkrecht dazu; dabei wird ein Querschnitt betrachtet, der in einer
Ebene liegt, die parallel zu der genannten Biegeachse, das heisst, wenigstens näherungsweise
parallel zu der Quererstreckung der Bohle, und senkrecht zu der Längserstreckung des
formelastischen Bereichs angeordnet ist.
- Die Wölbung des formelastischen Bereichs erfolgt aufgrund einer Biegung des formelastischen
Bereichs um die genannte Biegeachse, wodurch eine Ebene der Biegung definiert ist,
die senkrecht zu der Biegeachse liegt. Daher muss der formelastische Bereich wenigstens
einseitig derart frei angeordnet sein, dass eine Biegung des formelastischen Bereichs
und die damit verbundene Wölbung ungehindert ermöglicht sind. "Wenigstens einseitig
frei angeordnet" bedeutet demnach, dass eine aufgrund der Biegung entstehende Bewegung
des formelastischen Bereichs in der genannten Biegeebene und senkrecht zu seiner Erstreckung
zwischen der Befestigungsstelle und der Auflagerstelle in wenigstens einer Richtung
möglich ist.
- "Wenigstens einseitig frei angeordnet" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Abstreifleiste
in dem formelastischen Bereich nicht eingespannt ist.
- Für den Fachmann erschliesst sich ohne weiteres der geometrische Zusammenhang zwischen
dem Bewegungsspielraum, der für die Abstreifkante zur Verfügung gestellt werden soll
und der damit verbundenen Auswölbung. Damit erkennt der Fachmann ohne weiteres, welches
Mass der Auswölbung minimal behinderungsfrei ermöglicht sein muss, um einen gewünschten
bzw. erforderlichen Bewegungsspielraum der Abstreifkante zur Verfügung zu stellen.
[0012] Eine Auflagerstelle oder eine Befestigungsstelle ist in diesem Zusammenhang nicht
als zwangsläufig punktförmiges Element zu verstehen. Dies kann konstruktiv durchaus
eine Linie oder Fläche darstellen. Die genannten Begriffe kennzeichnen hingegen den
Ort, an dem, entlang einer Orientierung der Abstreifleiste zwischen der Abstreifkante
und einem der Abstreifkante gegenüberliegenden Ende der Abstreifleiste, Lagerkräfte
angreifen bzw. an dem die Abstreifleiste befestigt ist.
[0013] Festzuhalten ist weiterhin im Zusammenhang mit der hier benutzten Terminologie bezüglich
der räumlichen Orientierungen, dass eine Bohle eine definierte Arbeitsrichtung und
Arbeitslage aufweist. So ist an der Bohle wenigstens eine Gleitplatte angeordnet,
welche dazu ausgelegt ist, um über das Einbaugut zu gleiten. Diese definiert die Unterseite
der Bohle. Ebenso ist durch die Anordnung weiterer Elemente, wie beispielsweise des
Stampfers, von Bedienständen, oder Zugarmen die Arbeitsrichtung der Bohle vorgegeben.
Die in der vorliegenden Beschreibung verwendeten Begriffe wie vorne, hinten, Vorderseite,
Rückseite, oben, unten, seitlich, quer und dergleichen stellen somit für den Fachmann
im Rahmen seines Verständnisses eindeutig definierte Richtungen und Orientierungen
dar. Unter der Quererstreckung der Bohle ist dabei insbesondere eine Erstreckung zu
verstehen, die zumindest im Wesentlichen parallel zu einer Unterseite der Bohle, und
zumindest im Wesentlichen senkrecht zur Arbeitsrichtung der Bohle orientiert ist.
[0014] Insbesondere ist die Abstreifleiste derart angeordnet, dass die Dichtlippe entlang
der Arbeitsrichtung der Bohle nach hinten und entlang der Hubrichtung der Stampferleiste
nach unten von der Auflagerstelle auskragt. Beispielsweise ist die Dichtlippe unter
einem Winkel zur Hubrichtung der Stampferleiste angeordnet, der grösser oder gleich
2° und kleiner oder gleich 25°, kleiner oder gleich 20°, und insbesondere kleiner
oder gleich 15° und insbesondere grösser oder gleich 5° und kleiner oder gleich 10°
ist. Beispielsweise beträgt der Winkel in einer spezifischen Ausführungsform 7,5°.
Das Auskragmass der Dichtlippe von der Auflagerstelle zu der Abstreifkante ist beispielsweise
kleiner oder gleich 20 mm, insbesondere kleiner oder gleich 15 mm, und weiter insbesondere
kleiner oder gleich 10 mm. Im Weiteren ist das Auskragmass der Dichtlippe insbesondere
grösser oder gleich 5 mm. Aus einem kleineren Auskragmass resultiert, dass der Widerstand
des vor dem Stampfer bzw. vor der Bohle angehäuften Einbauguts während des Einbauvorgangs
in wesentlich geringerem Masse und über kleinere Hebel auf die biegeweich ausgelegte
Abstreifleiste wirkt. Aufgrund der relativ zur Hubrichtung des Stampfers bzw. der
Vorderseite der Stampferleiste geneigten Anordnung der Abstreifleiste erfährt dort
abgestreiftes Einbaugut auch eine nach vorne von der Stampferleiste weg gerichtete
Kraftkomponente, und wird somit sicher und definiert von der Stampferleiste entfernt.
[0015] Der beschriebene Gegenstand zeichnet sich weiterhin dadurch aus, dass aufgrund der
momentenfreien Abstützung an der Auflagerstelle die Anpassung der Dichtlippe bzw.
der Abstreifkante an die Stampferleiste nicht durch eine Biegung in dem auskragenden
Bereich der Abstreifleiste, also der Dichtlippe, bewirkt wird, sondern durch eine
elastische Verformung in einem zwischen der Auflagerstelle und der Befestigungsstelle
angeordneten formelastischen Bereich.
[0016] Eine momentenfreie Abstützung der Abstreifleiste ist eine Abstützung, an der ausschliesslich
Kräfte, aber keine Biegemomente aufgenommen werden, derart, dass die Abstreifleiste
an der Auflagerstelle eine Dreh- oder Kippbewegung ausführen kann. Ebenso ist durch
die momentenfreie Abstützung gewährleistet, dass auf die von der Auflagerstelle auskragende
Lippe keine Biegebelastung wirkt. Die Auflageranordnung an der Auflagerstelle der
Abstreifleiste ist also lagertechnisch ohne Einspannung, die ein Moment aufzunehmen
in der Lage wäre, ausgeführt. Aufgrund der Anordnung eines formelastischen Bereiches
der Abstreifleiste zwischen der Befestigungsstelle und der Auflagerstelle und der
momentenfreien Abstützung der Auflagerstelle der Abstreifleiste an der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur
ist es ermöglicht, dass der Winkel, den die auskragende Dichtlippe mit der Hubrichtung
der Stampferleiste einschliesst, variabel ist und sich die Abstreifkante in ihrer
Lage der Stampferleiste anpassen kann, ohne sich selbst zu biegen.
[0017] In einer Ausführungsform der vorliegend beschriebenen Bohle ist das Auflager an der
Auflagerstelle der Abstreifleiste als Loslager ausgeführt, derart, dass an der Auflagerstelle
nur entlang einer Kraftrichtung wirkende Kräfte aufgenommen werden. Das heisst, die
Position der Auflagerstelle auf der Abstreifleiste und/oder der Ort der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur,
an dem sich die Auflagerstelle der Abstreifleiste abstützt, ist insbesondere in Abhängigkeit
von der Verformung des formelastischen Bereichs der Abstreifleiste veränderlich.
[0018] Insbesondere ist entweder die Befestigung der Abstreifleiste an der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur
oder die Abstützung der Auflagerstelle der Abstreifleiste als Loslager ausgebildet.
Dies ermöglicht die Biegeverfomung des biegeweichen Bereichs der Abstreifleiste, indem
eine Länge des biegeweichen Bereichs der Abstreifleiste, gemessen entlang der Abstreifleiste,
zwischen diesen beiden Stellen veränderlich sein kann.
[0019] Insbesondere sind folgende Lagerungsanordnungen im Rahmen der vorliegenden Offenbarung
möglich. Die gegebenen Beispiele sollen dabei lediglich mögliche konstruktive Ausgestaltungen
verdeutlichen, und sind nicht einschränkend zu verstehen.
- Die Lage der Abstreifleiste an der Befestigungsstelle ist relativ zur vorderen Begrenzungsstruktur
festgelegt, und die Abstützung der Abstreifleiste an der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur
ist eine momentenfreie verschiebliche Loslagerung ohne Einspannung.
o Die Abstreifleiste ist an der Befestigungsstelle drehbar, aber ortsfest gelagert,
beispielsweise durch eine Scharnieranordnung, wobei sowohl das Scharniergelenk an
der vorderen Begrenzungsstruktur als auch die Abstreifleiste am Scharniergelenk ortsfest
befestigt sind.
o Die Abstreifleiste ist an der Befestigungsstelle fest eingespannt, beispielsweise
durch eine reibschlüssige Verschraubung der Abstreifleiste an der vorderen Begrenzungsstruktur,
wobei der erzeugte Reibschluss im Rahmen der zu erwartenden Kräfte eine Bewegung der
Abstreifleiste relativ zu der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur unterbindet, durch
eine formschlüssige Verbindung, oder indem die Abstreifleiste an der vorderen Begrenzungsstruktur
durch eine stoffschlüssige Verbindung, beispielsweise durch Schweissen befestigt ist.
- Die Abstreifleiste ist an der Befestigungsstelle verschieblich als Loslagerung befestigt,
und die Auflagerung der Abstreifleiste an der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur
ist eine momentenfreie Festlagerung ohne Einspannung. Es ist in diesem Zusammenhang
möglich, dass die Verschieblichkeit der Abstreifleiste relativ zur vorderen Schachtbegrenzungsstruktur
an der Befestigungsstelle beschränkt ist.
o Die Abstreifleiste ist an der Befestigungsstelle momentenfrei und ohne Einspannung
gelagert, beispielsweise durch ein Scharniergelenk, wobei das Scharniergelenk an der
vorderen Schachtbegrenzungsstruktur und/oder die Abstreifleiste an dem Scharniergelenk
über ein Langloch angeschraubt ist, wobei die Verschraubung nur soweit angezogen ist,
dass im Rahmen der zu erwartenden Kräfte eine Verschieblichkeit der Verschraubung
in dem Langloch ermöglicht ist, die in Längsrichtung angeordneten Enden des Langlochs
jedoch Begrenzungen für die Verschieblichkeit der Verschraubung darstellen.
o Die Abstreifleiste ist an der Befestigungsstelle eingespannt, jedoch relativ zu
der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur verschieblich angeordnet, beispielsweise durch
eine Verschraubung der Abstreifleiste an der vorderen Begrenzungsstruktur, wobei die
von der Verschraubung aufgebrachte Kraft im Rahmen der zu erwartenden Kräfte eine
Bewegung der Abstreifleiste zu der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur ermöglicht.
- Die Abstreifleiste ist an der Befestigungsstelle verschieblich als Loslagerung gehalten,
und die Auflagerung der Abstreifleiste an der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur
ist eine momentenfreie verschiebliche Loslagerung ohne Einspannung. Es ist in diesem
Zusammenhang möglich, dass die Verschieblichkeit der Abstreifleiste relativ zur vorderen
Schachtbegrenzungsstruktur begrenzt ist.
[0020] Es erschliesst sich in diesem Zusammenhang zwanglos, dass die Verschieblichkeit einer
Loslagerung insbesondere einen Bewegungsfreiheitsgrad umfasst, der eine Verschieblichkeit
entlang einer Richtung zwischen der Befestigungsstelle und der Auflagerstelle ermöglicht,
derart, dass die elastische Biegung des formelastischen Bereichs ungehindert ermöglicht
ist, die wiederum das Kippen der Dichtlippe ermöglicht ist. Es versteht sich in diesem
Zusammenhang ebenfalls, dass eine Loslagerung nicht zwangsläufig eine unbegrenzte
Verschieblichkeit ermöglichen muss, sondern eine Verschieblichkeit, die der Fachmann
als notwendig erachtet, um im Rahmen der angestrebten Verwendung der Abstreifleiste
die Beweglichkeit der Dichtlippe mit der Abstreifkante zu gewährleisten. Dies vermag
zum Beispiel eine nicht reibschlüssige Befestigung durch ein Langloch zu ermöglichen.
[0021] Ausführungsformen mit einer Festlagerung sind bevorzugt, um eine definierte Lage
der Abstreifleiste an der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur zu gewährleisten.
[0022] In beispielhaften Ausführungsformen, die sich als konstruktiv einfach auszuführen
und im Einsatz robust erwiesen haben, ist eine Festlagerung der Abstreifleiste an
der Befestigungsstelle und eine momentenfreie Loslagerung an der Auflagerstelle realisiert.
Hierbei ist die Abstreifleiste an ihrer Befestigungsstelle in beispielhaften Ausführungsformen
an der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur fest angeschraubt oder gelenkig mit der
vorderen Schachtbegrenzungsstruktur verbunden, wobei eine Gelenkachse der gelenkigen
Verbindung zumindest im Wesentlichen parallel zu derjenigen Achse angeordnet ist,
um welche die Kippbewegung der Dichtlippe ermöglicht ist. Eine gelenkige, momentenfreie
Anordnung zeichnet sich gegenüber einer festen Einspannung dadurch aus, dass der formelastische
Bereich weicher ausgestaltet ist, also eine grössere Auslenkung der Abstreifkante
bei gleichem Biegeradius der Abstreifleiste im formelastischen Bereich ermöglicht.
Im Gegenzug erweist sich die Verschraubung des Abstreifleiste an der Befestigungsstelle
als konstruktiv einfacher zu realisieren, im Einsatz robuster, da auf bewegliche Teile
verzichtet werden kann, und als bei der Wartung oder beim Austausch einer verschlissenen
Abstreifleiste einfacher zu handhaben. Der Verlust an Beweglichkeit kann allenfalls
konstruktiv durch eine grössere Längserstreckung des formelastischen Bereichs und/oder
durch eine geringere Dicke der Abstreifleiste im formelastischen Bereich kompensiert
werden.
[0023] Die Loslagerung der Auflagerstelle ist in beispielhaften Ausführungsformen realisiert,
indem die Abstreifleiste an der Auflagerstelle auf einem von der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur
gebildeten Widerlager aufliegt. In bestimmten Ausführungsformen ist die Abstreifleiste
nur einseitig, das heisst, an einer der Flächen der Abstreifleiste, an der vorderen
Schachtbegrenzungsstruktur abgestützt. Das Widerlager kann dabei von einer in Querrichtung
der Bohle verlaufenden Kante der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur gebildet sein.
Damit kann die Lage der entsprechenden Lagerungsstelle an der Bohle und damit die
Lage der Kippachse der Dichtlippe an der Bohle besonders gut definiert werden. Die
Abstreifleiste steht in diesem Falle an der Auflagerstelle in Linienkontakt mit der
vorderen Schachtbegrenzungsstruktur, insbesondere dann, wenn die Abstreifleiste mit
der Abstreifkante unter einer Vorspannung mit der Stampferleiste in Kontakt ist.
[0024] Insofern ist eine Ausführungsform der Bohle der vorstehend beschriebenen Art offenbart,
bei der die Abstreifleiste derart anordenbar ist, dass die Abstreifkante an einer
Vorderseite der Stampferleiste anliegt, und der formelastische Bereich elastisch verformt
ist, derart, dass die Abstreifleiste durch die elastische Verformung gespannt ist
und die Abstreifkante der Abstreifleiste unter einer Spannung an der Vorderseite der
Stampferleiste anliegt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Abstreifkante
mit einer Kraft gegen die Vorderseite der Stampferleiste gepresst ist. Damit ist ein
definierter Linienkontakt zwischen der Abstreifkante und der Vorderseite der Stampferleiste
hergestellt. An der Stampferleiste anhaftendes Einbaugut wird dadurch bei der Aufwärtsbewegung
der Stampferleiste zuverlässig von der Stampferleiste abgestreift und kann nicht in
den Stampferschacht eindringen. Aufgrund einer zweckmässigen Anstellung der Dichtlippe
zur Hubrichtung um einen Anstellwinkel, wobei die Dichtlippe sowohl nach unten als
auch nach hinten von der Auflagerstelle aus zur Stampferleiste auskragt, wird das
abgestreifte Einbaugut nach vorne und unten abgelenkt und kann sich nicht auf der
Dichtlippe anlagern, wobei eine von dem Einbaugut auf die Dichtlippe ausgeübte Kraft
die Dichtwirkkung verstärkt. Beispielsweise ist die Dichtlippe, in einem nicht vorgespannten
Zustand der Abstreifleiste, unter einem Anstellwinkel zur Hubrichtung des Stampfers
angeordnet, der beispielsweise grösser oder gleich 2° und kleiner oder gleich 25°,
kleiner oder gleich 20° und insbesondere kleiner oder gleich 15° ist, und insbesondere
grösser oder gleich 5° und kleiner oder gleich 10° ist. In einer beispielhaften Ausführungsform
beträgt dieser Winkel 7,5°. Je grösser dieser Winkel ist, umso kleiner kann das Auskragmass
der Dichtlippe bemessen sein, um eine bestimmte Distanz senkrecht zur Hubrichtung
des Stampfers zu überbrücken und gleichzeitig ein zuverlässiges Anliegen der Abstreifleiste
an der Stampferleiste zu gewährleisten. Je kleiner der Winkel ist, umso weniger wird
die Dichtlippe bei der Aufwärtsbewegung der Stampferleiste nach oben und zum Stampfer
hin gezogen. Eine Verklemmungsgefahr wird dadurch reduziert. Das Auskragmass der Dichtlippe
ist beispielsweise kleiner oder gleich 20 mm, insbesondere kleiner oder gleich 15
mm, und weiter insbesondere kleiner oder gleich 10 mm. Im Weiteren ist das Auskragmass
der Dichtlippe insbesondere grösser oder gleich 5 mm. Aus einem kleineren Auskragmass
resultiert, dass der Widerstand des vor dem Stampfer bzw. vor der Bohle angehäuften
Einbauguts während des Einbauvorgangs in wesentlich geringerem Masse und über kleinere
Hebel auf die biegeweich ausgelegte Abstreifleiste wirkt. Die Abstreifleiste wird
bei dieser Anordnung insbesondere durch eine von der Stampferleiste ausgeübte Kraft
an der Auflagerstelle gegen ein von der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur gebildetes
Widerlager gedrückt. Insbesondere, wenn die Abstreifleiste an der Auflagerstelle,
wie oben beschrieben, einen Linienkontakt mit der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur
bildet, wird somit wirkungsvoll vermieden, dass sich Einbaugut im Bereich des formelastischen
Bereichs unter die Abstreifleiste arbeiten und dort die Beweglichkeit im formelastischen
Bereich behindern kann. Die Vorspannung bewirkt somit einen doppelten Dichtungseffekt,
nämlich zwischen der Abstreifkante und der Stampferleiste sowie zwischen der Auflagerstelle
und dem an der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur gebildeten Widerlager.
[0025] Insbesondere ist die Abstreifleiste auf die vorstehend beschriebene Weise an der
vorderen Schachtbegrenzungsstruktur angeordnet. Dabei kragt die Dichtlippe so weit
von der Auflagerstelle aus, dass sie in einem unbelasteten und unverformten, das heisst,
kräfte- und momentenfreien, Zustand der Abstreifleiste eine Überschneidung mit der
Stampferleiste ausbilden würde. Derart wirkt eine Kraft von der Vorderseite der Stampferleiste
auf die Abstreifkante der Dichtlippe, woraus die genannte Vorspannung der Abstreifleiste
resultiert.
[0026] Die Abstreifleiste ist, im Gegensatz zu einer Abstreifleiste, die parallel zur Hubrichtung
des Stampfers orientiert ist und flächig an der Stampferleiste anliegt, definiert
mit ihrer unteren Kante und statisch bestimmt mit der Stampferleiste in Kontakt. Aufgrund
der formelastischen Ausgestaltung der Abstreifleiste ist diese in der Lage, auch bei
Lage- und/oder Formtoleranzen stets eine mindeste Andruckkraft aufrechtzuerhalten.
Eine Lageänderung der Abstreifkante während des Betriebs resultiert aufgrund der biegeweichen
Ausgestaltung der Abstreifleiste in nur geringen Änderungen der Andruckkraft an der
Vorderseite der Stampferleiste.
[0027] Im Weiteren kann die gesamte Abstreifleiste und/oder der formelastische Bereich ein
im kräftefreien Zustand zumindest im Wesentlichen ebenes Element und insbesondere
ein im Wesentlichen ebenes Blech sein, das im Einbauzustand durch eine zwischen der
Abstreifleiste und der Stampferleiste wirkende Kraft verformt ist.
[0028] Die Formelastizität des formelastischen Bereichs der Abstreifleiste kann insbesondere
durch eine entsprechende geometrische Auslegung der Abstreifleiste gewährleistet sein.
Eine Längenerstreckung der Abstreifleiste zwischen der Auflagerstelle und der Befestigungsstelle
ist dabei um ein Mindestmass grösser zu wählen als die Erstreckung der Dichtlippe
von der Auflagerstelle zu der Abstreifkante. Das minimale Längenverhältnis, das erforderlich
ist, um die gewünschte bzw. erforderliche Formelastizität der Abstreifleiste zu gewährleisten,
hängt unter anderem davon ab, wie die Abstreifleiste an der Befestigungsstelle gehaltert
ist. In bestimmten Ausführungsformen beträgt die Längenerstreckung der Abstreifleiste
zwischen der Auflagerstelle und der Befestigungsstelle wenigstens das Doppelte oder
wenigstens das Dreifache der Erstreckung der Dichtlippe von der Auflagerstelle zu
der Abstreifkante, wenn die Abstreifleiste an der Befestigungsstelle gelenkig und
momentenfrei gehaltert ist. In diesem Falle kann sich die Biegelinie des formelastischen
Bereichs bereits ab der Befestigungsstelle mit einer konstanten Krümmungsrichtung
einstellen. Wenn hingegen die Abstreifleiste an der Befestigungsstelle fest eingespannt
ist, beispielsweise durch festes Anschrauben an der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur,
so muss die Biegelinie einen Wendepunkt aufweisen, weshalb ein grösseres Längenverhältnis
zum Erzielen des gleichen Effekts erforderlich ist. In diesem Falle beträgt die Längenerstreckung
der Abstreifleiste zwischen der Auflagerstelle und der Befestigungsstelle in bestimmten
Ausführungsformen wenigstens das Vierfache, wenigstens das Fünffache oder wenigstens
das Sechsfache der Erstreckung der Dichtlippe von der Auflagerstelle zu der Abstreifkante.
In weiteren beispielhaften Ausgestaltungen beträgt diese Längenerstreckung wenigstens
das Siebenfache, wenigstens das 10-fache, wenigstens das 15-fache oder wenigstens
das 20-fache des Auskragmasses der Dichtlippe. Je grösser dieses Verhältnis ist, desto
biegeweicher ist die Abstreifleiste. Es sei hierzu angemerkt, dass aufgrund der Verformung
des formelastischen Bereichs das Auskragmass der Dichtlippe, je nach konstruktiver
Ausgestaltung und Anordnung der Abstreifleiste, variieren kann. Es kann dabei zur
Bemessung des Längenverhältnisses die minimale im Betrieb auftretende Erstreckung
der Dichtlippe zugrundegelegt werden. Diese ergibt sich zumindest theoretisch dann,
wenn die Dichtlippe parallel zur Hubrichtung der Stampferleiste orientiert wäre; dieses
Mass kann als absolutes Minimalmass für die Erstreckung der Dichtlippe angenommen
werden.
[0029] Die geforderte Formelastizität kann weiterhin oder ergänzend auch dadurch gewährleistet
werden, dass die Abstreifleiste zwischen der Auflagerstelle und der Befestigungsstelle
wenigstens einen Bereich umfasst, in dem die Dicke der Abstreifleiste höchstens ein
Zehntel der Erstreckung des genannten Bereiches zwischen der Auflagerstelle und der
Befestigungsstelle beträgt. Dieses Dickenmass kann weiterhin 5% und weniger oder 2%
und weniger der genannten Erstreckung betragen. In bestimmten Ausführungsformen der
Bohle bzw. der Abstreifleiste ist dieses maximale Dickenmass über die gesamte Erstreckung
des formelastischen Bereichs der Abstreifleiste und weiterhin insbesondere über die
gesamte Erstreckung der Abstreifleiste von der Befestigungsstelle zur Auflagerstelle
gegeben. In weiteren Ausführungsformen ist die Dicke der Abstreifleiste wenigstens
im formelastischen Bereich und weiterhin insbesondere über die gesamte Abstreifleiste
wenigstens näherungsweise konstant.
[0030] Gemäss einem weiteren Aspekt des vorliegend beschriebenen Gegenstandes weist die
Abstreifleiste in dem zwischen der Auflagerstelle und der Befestigungsstelle angeordneten
Bereich wenigstens eine Ausnehmung auf. Diese Ausnehmung reduziert die Steifigkeit
der Abstreifleiste im formelastischen Bereich weiter und erhöht somit die elastische
Verformbarkeit bzw. reduziert die Biegesteifigkeit im formelastischen Bereich der
Abstreifleiste. Innerhalb dieser Ausnehmungen können Versteifungs- und/oder Befestigungsstrukturen
angeordnet sein, mittels derer die vordere Schachtbegrenzungsstruktur an einem Bohlenrahmen
befestigt und/oder gegen diesen nach hinten abgestützt ist. Dabei kann wenigstens
eine Ausnehmung zu einer der Abstreifkante gegenüberliegenden Seite der Abstreifleiste
offen sein. Dies ermöglicht es, die Abstreifleiste bei der Wartung, beispielsweise
beim Austausch einer verschlissenen Abstreifleiste, über die genannten Versteifungs-
und/oder Befestigungsstrukturen der Bohle herauszuziehen und einzuschieben.
[0031] In weiteren beispielhaften Ausgestaltungen des vorliegend beschriebenen Gegenstandes
umfasst die Abstreifleiste ein in Querrichtung der Bohle verlaufendes Band, das wenigstens
die Dichtlippe und die Auflagerstelle umfasst. Das Band ist als durchgehende und geschlossene
Fläche ausgebildet, und die Abstreifleiste weist weiterhin Laschen auf, die von dem
Band auskragen und die der Abstreifkante gegenüberliegend angeordnet sind. Zwischen
den Laschen sind die Ausnehmungen gebildet. Die elastische Verformung findet dabei
primär an den Laschen statt. Beispielsweise ist an wenigstens einer der Laschen eine
Befestigungsstelle angeordnet. Der formelastische Bereich ist zumindest im Wesentlichen
von dem Bereich der Lasche gebildet, der zwischen der Befestigungsstelle und dem Band
angeordnet ist.
[0032] Die wenigstens eine Befestigungsstelle der Abstreifleiste ist in bestimmten Ausgestaltungen
durch ein Langloch in der Abstreifleiste gebildet, dessen Längserstreckung zur Abstreifkante
hin weist. Derart ist in beispielhaften Ausführungsformen das Mass, um das die Dichtlippe
von der Auflagerstelle auskragt, einstellbar. Dies ermöglicht es insbesondere, die
Vorspannkraft, mit der die Abstreifkante an der Vorderseite der Stampferleiste anliegt,
einzustellen.
[0033] Die vordere Schachtbegrenzungsstruktur kann in bestimmten Ausführungsformen eine,
insbesondere konvexe, Kante aufweisen, die zumindest im Wesentlichen entlang der Quererstreckung
der Bohle und zumindest im Wesentlichen senkrecht zur Hubrichtung des Stampfers verläuft,
und die ein Gegenlager für die Auflagerfläche der Abstreifleiste ausbildet, und wobei
die Kante sich insbesondere über die gesamte Quererstreckung des Stampferschachtes
erstreckt. In Verbindung mit dieser Ausgestaltung ist insbesondere die oben beschriebene
Dichtwirkung gegen Eindringen von Einbaugut zum formelastischen Bereich der Abstreifleiste
gewährleistet. Es kann sich als zweckmässig, aber nicht zwingend, erweisen, wenn die
Kante einen Rundungsradius von 25mm oder weniger, 10 mm oder weniger oder 5 mm oder
weniger aufweist. Die Ausgestaltung der Kante muss nicht zwangsläufig kreisbogenförmig
sein, soll aber entlang einer möglichst geringen "Umfangs"-Erstreckung der Kante erfolgen.
Damit wird vermieden, dass sich Einbaugut zwischen der vorderen Begrenzungstruktur
und der Dichtlippe anlagert und festsetzt und so die Beweglichkeit der Dichtlippe
einschränkt. In diesem Zusammenhang kann es sich ebenso als zweckmässig, aber nicht
zwingend, erweisen, wenn die Kante sich über einen Winkel von wenigstens 90° erstreckt,
wodurch weiterhin gewährleistet werden kann, dass kein Einbaugut zwischen der Dichtlippe
und der vorderen Begrenzungsstruktur abgelagert wird.
[0034] Weiterhin ist die vordere Schachtbegrenzungsstruktur gemäss einem weiteren Aspekt
der vorliegenden Beschreibung derart ausgebildet, dass die Abstreifleiste mit Ausnahme
der Dichtlippe zumindest nach vorne von der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur abgedeckt
ist. Insbesondere kann die vordere Schachtbegrenzungsstruktur wandartig ausgebildet
sein, und in diesem Zusammenhang eine vordere Schachtwand sein. Hierdurch ist gewährleistet,
dass vor der Bohle angehäuftes Einbaugut bei der Bewegung der Bohle Kräfte ausschliesslich
auf die Dichtlippe, nicht aber auf den formelastischen Bereich, ausübt. Aufgrund dessen,
dass die Dichtlippe, wie oben beschrieben, nur einen geringen Teil der Abstreifleiste
ausmacht, und insbesondere nur um einige Millimeter in den Schacht heineinragt, werden
die von dem Einbaugut auf die Abstreifleiste aufgebrachten Kräfte wirkungsvoll minimiert.
Aus diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Kraft, mit der die Abstreifkante
gegen die Stampferleiste gedrückt wird, zumindest im Wesentlichen durch die elastische
Rückstellkraft des formelastischen Bereichs bestimmt wird. Damit kann die genannte
Andruckkraft in einem Kräftebereich gehalten werden, die einerseits eine ausreichende
Dichtwirkung zwischen der Abstreifkante und der Stampferleiste gewährleistet, und
die andererseits verhindert, dass übermässig grosse Reibungskräfte zwischen der bewegten
Stampferleiste und der Abstreifkante entstehen. Diese Reibungskräfte wiederum bestimmen
unter anderem den Verschleiss der Abstreifleiste und der Vorderseite der Stampferleiste,
der naturgemäss umso grösser wird, je grösser die genannte Andruckkraft ist. Hier
kommt ebenfalls der flache Anstellwinkel der Dichtlippe zur Hubrichtung der Stampferleiste
zum Tragen, der verhindert, dass die Dichtlippe durch die Reibungskräfte zur Stampferleiste
gezogen wird und dort eine selbsthemmende Konfiguration ausbilden könnte.
[0035] Im Weiteren kann die Bohle derart ausgeführt sein, dass die Stampferleiste in einer
unteren Position ihrer Hubbewegung teilweise von der vorderen Schachtwand überdeckt
ist. Dadurch kann erreicht werden, dass die Widerstandskraft des vor der Bohle angehäuften
Einbauguts zumindest grossenteils von der vorderen Schachtwand aufgenommen wird. Damit
werden Kräfte, die quer zur Hubrichtung des Stampfers auf relativ zueinander bewegte
Teile, nämlich die Stampferleiste und die Abstreifleiste, wirken, effektiv reduziert.
Beispielsweise wird damit der Gefahr eines Verkantens der beweglichen Teile entgegengewirkt.
Gleichzeitig ist insbesondere vorgesehen, dass die Stampferleiste in einer oberen
Position ihrer Hubbewegung von der Unterkante der Abstreifleiste nach unten vorsteht.
[0036] Weiterhin ist eine Abstreifleiste für eine Bohle der oben beschriebenen Art offenbart,
welche gemäss der oben beschriebenen, die Ausgestaltung einer Abstreifleiste betreffenden,
Merkmale ausgeführt ist.
[0037] In einer beispielhaften Ausgestaltung umfasst die Abstreifleiste wenigstens ein Band,
welches eine lange Seite und eine kurze Seite aufweist, wenigstens eine Abstreifkante,
die an einer langen Seite des Bandes ausgebildet ist, und wenigstens eine Lasche,
welche an einer der Abstreifkante gegenüberliegenden langen Seite des Bandes von dem
Band auskragt, wobei eine Längserstreckung der Lasche - wiederum in Abhängigkeit von
der vorgesehenen Lagerung der Abstreifleiste an der Befestigungsstelle - wenigstens
das Doppelte oder wenigstens das Dreifache respektive wenigstens das Vierfache oder
wenigstens das Fünffache der Abmessung des Bandes entlang der kurzen Seite beträgt.
Insbesondere beträgt die genannte Längserstreckung der Lasche wenigstens das 10-fache,
wenigstens das 15-fache, und weiterhin wenigstens das 20-fache der Abmessung des Bandes
entlang der kurzen Seite bzw. zwischen den beiden langen Seiten. Ebenso beträgt die
Dicke einer Lasche maximal 10%, insbesondere maximal 5%, und weiterhin insbesondere
maximal 2 % der genannten Erstreckung der Lasche.
[0038] In beispielhaften Ausführungsformen der Abstreifleiste weist wenigstens eine Lasche
ein Befestigungsmittel auf, das zur Befestigung der Abstreifleiste an der vorderen
Schachtbegrenzungsstruktur vorgesehen ist, wobei eine Erstreckung der Lasche von dem
Band zu dem Befestigungsmittel - wiederum in Abhängigkeit von der vorgesehenen Lagerung
der Abstreifleiste an der Befestigungsstellewenigstens das Doppelte oder wenigstens
das Dreifache respektive wenigstens das Vierfache oder wenigstens das Fünffache der
Erstreckung des Bandes entlang seiner kurzen Seite beträgt. Insbesondere beträgt die
Erstreckung einer Lasche von dem Band zu dem Befestigungsmittel wenigstens das 10-fache,
das 15-fache, und weiterhin insbesondere das 20-fache der Erstreckung des Bandes entlang
einer kurzen respektive zwischen den langen Seiten.
[0039] Die Abstreifleiste kann als in einem unbelasteten, das heisst, kräfte- und momentenfreien
Zustand, als zumindest im Wesentlichen ebenes Element ausgebildet sein. Gemäss einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Beschreibung kann die Abstreifleiste einen Knick
oder eine Biegung aufweisen, der, in einer vorgesehenen Einbaulage der Abstreifleiste
an der Bohle, zumindest im Wesentlichen parallel zur Querrichtung der Bohle verläuft.
Der Knick oder die Biegung ist insbesondere auf einem durchgehenden Band der Abstreifleiste
angeordnet und stellt das Auflager der Abstreifleiste dar. Dazu kann vorgesehen sein,
dass das Auflager auf einem flächig ausgebildeten Widerlager der vorderen Wandbegrenzungsstruktur
aufliegt. Diese Beispiele der Ausformung der Abstreifleiste sind nur beispielhaft
und nicht abschliessend zu verstehen.
[0040] Die Abstreifleiste ist aus einem Werkstoff gefertigt, der eine hinreichend grosse
elastische Verformbarkeit zulässt, um eine für den angestrebten
[0041] Anwendungszweck notwendige Verkippung der Dichtlippe und damit verbundene elastische
Verformung des formelastischen Bereichs zu ermöglichen. Als nicht einschränkendes
Beispiel sei ein geeigneter Federstahl genannt. Gleichzeitig kann eine hinreichende
Verschleissfestigkeit der Abstreifkante und/oder der Vorderseite der Stampferleiste
gewährleistet werden, dies auch unter Berücksichtigung der abrasiven Wirkung des Einbauguts.
Dies kann einerseits durch die Werkstoffauswahl gewährleistet sein. Andererseits kann
gemäss weiterer beispielhafter Ausführungen auch die Abstreifleiste zumindest im Bereich
oder an der Abstreifkante und/oder die Stampferleiste zumindest an der Vorderseite,
die mit der Abstreifkante in Kontakt steht, entsprechend behandelt, zum Beispiel gehärtet,
sein. Ebenso könnte an den genannten Stellen eine Beschichtung oder ein Anlaufbelag
Anwendung finden, der die Verschleissfestigkeit erhöht und/oder reibungsmindernd wirkt.
Ebenso können Bereiche der Abstreifleiste und/oder der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur,
die als Loslageranordnung gegeneinander bewegt werden, entsprechend behandelt und/oder
beschichtet sein.
[0042] Die Abstreifkante kann abgeschrägt oder gerundet sein, um ein leichteres Gleiten
der Vorderseite der Stampferleiste an der Abstreifkante zu erreichen.
[0043] Die oben dargestellten Ausgestaltungen der beschriebenen Gegenstände können selbstverständlich
untereinander kombiniert werden. Es versteht sich von selbst, dass die beschriebenen
technischen Lehren sowohl auf eine Grundbohle als auch auf Ausziehbohlen anwendbar
sind. Weitere, nicht spezifisch offenbarte Ausführungsformen der Lehre dieses Dokumentes
erschliessen sich dem Fachmann ohne weiteres.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0044] Die hier dargelegten Sachverhalte werden nachfolgend anhand ausgewählter in der Zeichnung
dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Im Einzelnen zeigen
- Fig. 1
- einen beispielhaften Strassenfertiger;
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht einer Bohle für einen Strassenfertiger;
- Fig. 3
- eine Detailansicht der Anordnung einer Stampferleiste und einer Abstreifleiste;
- Fig. 4
- eine beispielhafte Anordnung einer Abstreifleiste in einem unverformten kraftfreien
Zustand, d.h. ohne Stampferleiste;
- Fig. 5
- eine beispielhafte Anordnung einer Abstreifleiste und einer Stampferleiste;
- Fig. 6
- eine erste beispielhafte Ausführungsform einer Lageranordnung zur Befestigung einer
Abstreifleiste an einer Schachtbegrenzungsstruktur einer Bohle;
- Fig. 7
- eine zweite beispielhafte Ausführungsform einer Lageranordnung zur Befestigung einer
Abstreifleiste an einer Schachtbegrenzungsstruktur einer Bohle;
- Fig. 8
- eine dritte beispielhafte Ausführungsform einer Lageranordnung zur Befestigung einer
Abstreifleiste an einer Schachtbegrenzungsstruktur einer Bohle;
- Fig. 9
- eine weitere beispielhafte Ausführungsform einer Lageranordnung zur Befestigung einer
Abstreifleiste an einer Schachtbegrenzungsstruktur einer Bohle;
- Fig. 10
- eine Illustration der geometrischen Dimensionsverhältnisse einer Abstreifleiste;
- Fig. 11
- eine weitere beispielhafte Ausführungsform einer Abstreifleiste:
- Fig. 12
- eine Draufsicht auf eine beispielhafte Abstreifleiste, die an einer vorderen Schachtbegrenzungsstruktur
montiert ist.
[0045] Die Zeichnungen sind stark schematisiert. Nicht für das Verständnis der beschriebenen
Gegenstände notwendige Einzelheiten sind weggelassen worden. Weiterhin zeigen die
Zeichnungen nur ausgewählte Ausführungsbeispiele und dürfen nicht zur Einschränkung
der in den Ansprüchen umschriebenen Gegenstände herangezogen werden. Auch nicht gezeigte
Ausführungsformen sind von den Ansprüchen abgedeckt.
AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0046] Die Figur 1 zeigt einen Strassenfertiger 1, umfassend eine Zugmaschine 10 und eine
Bohle 20. Vorliegend ist ein Raupenfertiger dargestellt. Es versteht sich, dass die
folgenden Ausführungen auch für einen Radfertiger gelten. Die Zugmaschine 10 umfasst
einen Antrieb 11, ein Fahrwerk 12, sowie einen Einbaugutbehälter 13. Weiterhin ist
auf der Zugmaschine ein Leitstand 14 angeordnet. Von diesem Leitstand aus kann der
Strassenfertiger gefahren und bedient werden. Die Bohle 20 ist mittels Zugarmen 17
an der Zugmaschine angekoppelt. Mittels Hydraulikzylindern 15 und 16 kann die Bohle
20 angehoben und abgesenkt werden kann. Beim Fertigen einer Fahrbahndecke bewegt sich
der Strassenfertiger in der durch den Pfeil 2 dargestellten Arbeitsrichtung. Einbaugut
wird mittels in dieser Darstellung nur teilweise sichtbaren Kratzerbändern 18 aus
dem Einbaugutbehälter 13 auf das Planum 31 in Fahrtrichtung hinter der Zugmaschine
und vor der Bohle gefördert. Dort abgelagertes Einbaugut 32 wird mittels eines Querverteilers
22 in Richtung der Quererstreckung der Bohle verteilt, von einem Stampfer 23, der
sich alternierend nach oben und unten bewegt, nach unten gepresst, und schliesslich
von einer Gleitplatte 24 der Bohle durch das darauf lastende Gewicht der Bohle verdichtet
und geglättet. Auf diese Weise entsteht hinter dem Strassenfertiger eine geglättete
und gegebenenfalls konturierte Fahrbahnoberfläche 33. Es erschliesst sich aus dieser
Beschreibung, dass die Bohle, bedingt durch ihren Aufbau, eine definierte Arbeitsrichtung
aufweist, und ebenso die Begriffe "oben", "unten" und "seitlich" und dergleichen für
die Bohle für sich genommen klare und eindeutig festgelegte Richtungsangaben sind.
[0047] In der Figur 2 ist eine Bohle 20 schematisch dargestellt. In Arbeitsrichtung 2 vorne
liegend ist der Stamper 23 angeordnet. Der Stampfer umfasst eine Stampferleiste 231
sowie einen nicht näher dargestellten Antrieb. Durch den Antrieb wird die Stampferleiste
beim Betrieb der Bohle in eine alternierende Hubbewegung versetzt, die durch die Pfeile
H dargestellt ist. Dabei bewegt sich der Stampfer in einem Stampferschacht 232. Eine
Vorderseite 233 und eine Hinterseite 234 der Stampferleiste sind zweckmässig wenigstens
näherungsweise parallel zur Hubrichtung H ausgeführt und angeordnet. Der Stampferschacht
ist an seiner Vorderseite durch eine vordere Schachtbegrenzungsstruktur 26 begrenzt,
die als vordere Schachtwand ausgeführt ist. Die vordere Schachtwand ist durch Versteifungs-
und Befestigungselemente 27 an einem Bohlenrahmen 25 befestigt und gegen diesen abgestützt.
Wenn die Bohle entlang der Arbeitsrichtung 2 über den Untergrund gezogen wird, entsteht
durch das in der Figur 1 dargestellte vor der Bohle abgelagerte und angehäufte Einbaugut
ein Widerstand, der entgegen der Einbau- oder Arbeitsrichtung 2 wirkende Kräfte auf
die vorne und unten liegenden Teile der Bohle erzeugt. Die Stampferleiste 23 stützt
sich gegen diese Kräfte an ihrer Hinterseite 234 gegen geeignete, an rahmenfesten
Komponenten der Bohle vorgesehene, Lagerflächen ab. Die auf den unteren Teil der vorderen
Schachtwand 26 wirkenden Kräfte werden über die Versteifungs- und Befestigungselemente
27 in den Bohlenrahmen 25 eingeleitet.
[0048] Figur 3 stellt eine Ansicht des Details A aus der Figur 3 dar. Die Stampferleiste
231 bewegt sich, wie im Zusammenhang mit Figur 2 dargestellt, entlang einer Hubrichtung
H alternierend nach oben und unten. Sie stützt sich mit ihrer Hinterseite 234 gegen
die Gleitplatte 24 und eine Anlaufleiste 241 ab. Am vorderen Ende der Bohle ist die
vordere Schachtwand 26 als vordere Schachtbegrenzungsstruktur angeordnet. An einer
Rückseite der vorderen Schachtwand ist eine Abstreifleiste 5 angeordnet. Die vordere
Schachtwand 26 ist, wie oben beschrieben, mittels den Versteifungs- und Befestigungselementen
27 an dem Bohlenrahmen 25 abgestützt. Die Abstreifleiste 5 ist an einer Befestigungsstelle
51 beispielsweise mittels einer Schraubenverbindung 6 an der vorderen Schachtwand
befestigt. Dabei ist die Schraubenverbindung derart festgezogen, um die Lage der Abstreifleiste
an der vorderen Schachtwand reibschlüssig festzulegen. Auf diese Weise ist die Abstreifleiste
über eine eingespannte Festlagerung mit der vorderen Schachtwand verbunden. Sie umfasst
weiterhin eine auskragende Dichtlippe 53, die sich zu der Stampferleiste 231 erstreckt.
Weiterhin umfasst die Abstreifleiste in der dargestellten Seitenansicht einen formelastischen
Bereich 52, in dem die Abstreifleiste in der dargestellten vorgespannten Lage gewölbt
ist. Der formelastische Bereich ist dabei einseitig frei angeordnet, das heisst, er
ist in wenigstens einer Richtung, nämlich nach hinten und oben, nicht abgestützt und
kann sich daher frei biegen und in diese Richtung eine Wölbung ausbilden. Die Dichtlippe
53 der Abstreifleiste 5 ist mit der Vorderseite 233 der Stampferleiste 231 in Kontakt.
Durch eine elastische Rückstellkraft in dem formelastischen Bereich 52 wird die Dichtlippe
53 gegen die Vorderseite 233 der Stampferleiste 231 gedrückt. Einbaugut, welches an
Vorderseite der Stampferleiste anhaftet, wird bei der Aufwärtsbewegung der Stampferleiste
231 durch die Abstreifleiste von der Vorderseite der Stampferleiste entfernt, und
kann daher nicht in den Stampferschacht 232 gelangen.
[0049] Im Zusammenhang mit den Figuren 4 und 5 wird nachfolgend das Wirkprinzip der beispielhaften
Abstreifleiste 5 aus der Figur 3 näher erläutert. In der Figur 4 ist zunächst die
Situation dargestellt, die sich ohne Stampferleiste ergäbe. Die Abstreifleiste 5 ist
an der Rückseite der vorderen Schachtwand 26 mittels einer Schraubenverbindung 6,
oder einer sonstigen geeigneten Verbindung, befestigt. Die Abstreifleiste 5 ist in
diesem Ausführungsbeispiel im dargestellten kräfte- und momentenfreien Zustand ein
zumindest im Wesentlichen ebenes Element. Die Abstreifleiste 5 umfasst die Dichtlippe
53 mit der Abstreifkante 531, die um ein Auskragmass s in Hubrichtung nach unten auskragt.
Die Abstreifleiste 5 ist um einen Winkel a zur Hubrichtung H des Stampfers geneigt
angeordnet. Aufgrund dieser Neigung kragt die Dichtlippe 53 auch um ein Auskragmass
t senkrecht zur Hubrichtung, bzw. nach hinten, bezogen auf die Orientierung der Bohle,
aus. In der Figur 5 ist die Situation dargestellt, die sich im Zusammenwirken mit
der Stampferleiste einstellt, wie sie in Figur 3 dargestellt ist. Die Stampferleiste
231 zwingt die Abstreifkante 531 nach vorne und nach unten. Die Dichtlippe ist gegenüber
dem in Figur 4 dargestellten unbelasteten Zustand um eine von der Auflagerstelle 59
der Abstreifleiste definierte und quer zur Arbeitsrichtung 2 der Bohle verlaufende
Achse gekippt. Die Abstreifleiste 5 stützt sich mit ihrer Vorderseite an einer Auflagerstelle
59 gegen eine als Widerlager für die Auflagerstelle 59 der Abstreifkante fungierenden
Kante 29 der vorderen Schachtwand 26 ab. Das Mass, um das die Dichtlippe 53 der Abstreifleiste
5 nun in Hubrichtung von der vorderen Schachtwand auskragt, vergrössert sich auf ein
Mass s'. Das Auskragmass t' senkrecht zur Hubrichtung ist hingegen kleiner als das
unbelastete Auskragmass t in Figur 4. Zwischen der Auflagerstelle 59 und dem Widerlager
29 ist eine nicht eingespannte, momentenfreie Loslagerung ausgebildet. Die Abstreifleiste
5 ist an der Befestigungsstelle 51 durch die Befestigungsmittel 6 an der vorderen
Schachtwand gehalten. In dem zwischen der Auflagerstelle 59 und der Befestigungsstelle
51 gelegenen formelastischen Bereich 52 wölbt sich die Abstreifleiste 5 auf. Aufgrund
der elastischen Rückstellkraft des formelastischen Abschnitts 52 wird die Abstreifkante
531 der Dichtlippe 53 gegen die Vorderseite 233 der Stampferleiste 231 gedrückt. Die
Dichtlippe 53 liegt an der Abstreifkante mit einem Kontaktwinkel b, der kleiner ist,
als der Neigungswinkel a, an der Vorderseite 233 der Stampferleiste 231 an. Wie beschrieben,
werden dadurch bei der Auf- und Abbewegung der Stampferleiste dort anhaftendes Einbaugut
und andere Fremdkörper abgestreift, so, dass sie nicht in den Stampferschacht gelangen
können. Wie weiter zu erkennen ist, bildet die vordere Schachwand als Widerlager 29
eine Kante mit einem engen Radius aus. Weiterhin erstreckt sich die Kante über einen
derart grossen Winkel, dass kein oder zumindest kein nennenswerter Bereich der vorderen
Schachtwand in Arbeitsrichtung gesehen die Dichtlippe überdeckt. Dies wirkt der Ablagerung
von Einbaugut zwischen der vorderen Schachtwand und der Dichtlippe entgegen, die ansonsten
die Beweglichkeit der Dichtlippe beeinträchtigen könnte.
[0050] In den Figuren 6 bis 9 sind einige beispielhafte Ausführungsform der im Rahmen des
vorliegend beschriebenen Gegenstandes möglichen Lageranordnungen der Abstreifleiste
5 an der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur 26 in schematisierter Form dargestellt.
Dargestellt sind jeweils der formelastische Bereich 52 sowie die Dichtlippe 53, die
zwischen der Schachtbegrenzungsstruktur 26 und der Stampferleiste 231 eingespannt
sind. Dargestellt sind jeweils ebenfalls die Befestigungsstelle 51 sowie die Auflagerstelle
59 der Abstreifleiste. Diese Lagerstellen sind verallgemeinernd durch Lagersymbole
dargestellt. Eingezeichnet ist weiterhin die Längenerstreckung ℓ des formelastischen
Bereichs zwischen den beiden Lagerstellen. Aus Gründen der besseren Erkennbarkeit
sind die Längenverhältnisse zwischen dem formelastischen Bereich und der Dichtlippe
nicht proportional dargestellt.
[0051] Die Figur 6 zeigt eine Anordnung, bei der die Abstreifleiste an der Befestigungsstelle
51 in einer Festlageranordnung eingespannt ist, dergestalt, dass dort Momente aufgenommen
werden. An der Auflagerstelle 59 bildet die Auflagerstelle mit dem an der vorderen
Schachtwand gebildeten Widerlager eine gelenkige, momentenfreie Loslageranordnung.
Diese Anordnung entspricht dem in den Figuren 2 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispiel.
[0052] In der Figur 7 ist die Abstreifleiste 5 an der Befestigungsstelle 51 mit einer gelenkigen
momentenfreien Festlageranordnung gehaltert. An der Auflagerstelle 59 bildet die Auflagerstelle
mit dem an der vorderen Schachtwand gebildeten Widerlager eine gelenkige, momentenfreie
Loslageranordnung.
[0053] In der Figur 8 ist an der Befestigungsstelle 51 eine eingespannte, momentenaufnehmende
Loslageranordnung vorgesehen, und an der Auflagerstelle 59 eine gelenkige momentenfreie
Festlageranordnung.
[0054] In der Figur 9 ist an der Befestigungsstelle 51 eine gelenkige momentenfreie Loslageranordnung
vorgesehen, und an der Auflagerstelle 59 eine gelenkige momentenfreie Festlageranordnung.
[0055] Wie der Fachmann ohne weiteres nachvollziehen kann, ergibt sich mit einer gelenkigen
Halterung der Abstreifleiste 5 an der Befestigungsstelle 51 eine weichere Ausgestaltung
der Abstreifleiste. Hingegen lässt sich eine eingespannte Anordnung an der Befestigungsstelle
51 konstruktiv sehr einfach durch eine Verschraubung der Abstreifleiste an der Befestigungsstelle
51 gegen die vordere Schachtbegrenzungsstruktur 26 realisieren. Entscheidend für die
bestimmungsgemässe Wirkung und Funktion der Abstreifleiste in einer Bohle der beschriebenen
Art sind folgende Faktoren:
- An der Auflagerstelle 59 muss die Abstreifleiste gelenkig und momentenfrei gelagert
sein.
- An wenigstens der Befestigungsstelle und/oder der Auflagerstelle muss eine Loslagerung
vorgesehen sein.
[0056] Weiterhin muss der formelastische Bereich 52 hinreichend weich gegenüber Biegung
ausgeführt sein. Er muss wenigstens einseitig frei angeordnet sein, derart, dass eine
Biegung bzw. Wölbung des formelastischen Bereichs nicht behindert wird. Der formelastische
Bereich darf also nicht eingespannt sein. Unter Bezug auf Figur 10 beträgt die Längserstreckung
ℓ des formelastischen Bereichs zwischen den beiden Lagerstellen 51 und 59 wenigstens
das Vierfache der Längserstreckung L der Dichtlippe 53 von der Auflagerstelle 59 zu
der Abstreifkante 531, wenn die Abstreifleiste an der Befestigungsstelle fest eingespannt
ist, wie in den Figuren 6 und 8 dargestellt, und wenigstens das Doppelte, wenn die
Abstreifleiste an der Befestigungsstelle gemäss den Figuren 7 und 9 gelenkig und damit
momentenfrei gehaltert ist. Gemäss einem anderen Aspekt beträgt die Dicke D der Abstreifleiste
im formelastischen Bereich 52 höchstens 10 %, insbesondere höchstens 5 %, und weiter
insbesondere höchstens 2 % der Längserstreckung ℓ des formelastischen Bereichs 52
zwischen den Lagerstellen 51 und 59.
[0057] In der Figur 11 ist eine weitere mögliche Ausgestaltung der Abstreifleiste 5 dargestellt.
Die Abstreifleiste 5 ist dabei gemäss der Lageranordnung der Figur 6 an der vorderen
Schachtbegrenzungsstruktur 26 gehalten bzw. abgestützt. Die Abstreifleiste 5 weist
einen Knick auf, der die Auflagerstelle 59 bildet. Da die Dichtlippe 53 gegenüber
dem formelastischen Bereich 52 angewinkelt ist, ist diese Ausführungsform insbesondere
auch geeignet, um bestehende Bohlen, welche keine Möglichkeit bieten, die gesamte
Abstreifleiste zur Hubrichtung der Stampferleiste geneigt anzuordnen, nachzurüsten.
[0058] Die Figur 12 zeigt eine Ansicht der vorderen Schachtwand 26 und der Abstreifleiste
5, wie sie in den Figuren 2 bis 5 dargestellt ist, in Arbeitsrichtung der Bohle gesehen.
Die Abstreifleiste 5 ist in ihrem unteren Bereich in Querrichtung als durchgehendes
geschlossenes Band 54 ausgebildet. Das Band 54 umfasst wenigstens die Dichtlippe und
die Auflagerstelle. Das Band umfasst zwei lange und zwei kurze Seiten, wobei einer
der langen Seiten die Abstreifkante 531 bildet. Nach oben, der Abstreifkante 531 gegenüberliegend
angeordnet, erstrecken sich von dem Band 54 der Abstreifleiste Laschen 55, die der
Befestigung der Abstreifleiste 5 an der vorderen Schachtwand 26 dienen, und die gleichzeitig
den formelastischen Bereich 52 bilden. In jeder der Laschen ist an einer Befestigungsstelle
51 der Abstreifleiste ein Langloch 56 ausgebildet, das sich mit seiner Längserstreckung
in einer Richtung zur Abstreifkante 531 hin erstreckt. Verallgemeinernd kann ein Langloch
56 als ein Befestigungsmittel der Abstreifleiste betrachtet werden. Weiterhin definiert
ein Langloch eine Befestigungsstelle 51. Alle Langlöcher 56 respektive alle Befestigungsstellen
51 weisen einen identischen Abstand von der Abstreifkante 531 auf. Durch die Langlöcher
in den Laschen hindurch kann die Abstreifleiste 5 mittels geeigneter Befestigungselemente
mit der vorderen Schachtwand 26 verbunden werden. Die Langlöcher ermöglichen es, die
in der Figur 4 dargestellten Auskragmasse s und t bzw. die Länge L der Dichtlippe
einzustellen. Insbesondere das Auskragmass t senkrecht zur Hubrichtung der Stampferleiste
bestimmt die Kraft, mit der die Abstreifleiste gegen die Vorderseite der Stampferleiste
gedrückt wird. Zwischen den Laschen 55 befinden sich Ausnehmungen 57 in der Abstreifleiste
5. Diese bieten Platz für die Versteifungs- und/oder Befestigungselemente 27 der vorderen
Schachtwand. Weiterhin vermindern die Ausnehmungen die Formsteifigkeit der Abstreifleiste
im formelastischen Bereich 52. Die Ausnehmungen sind nach oben offen. Dadurch ist
es ermöglicht, beispielsweise bei einem Austausch einer verschlissenen Abstreifleiste,
diese einfach nach unten abziehen und eine neue Abstreifleiste einsetzen zu können,
ohne dass die Versteifungs- und/oder Befestigungselemente 27 dabei im Weg wären. Die
Befestigungsstellen 51 der Abstreifleiste an der vorderen Schachtwand sind beispielsweise
100-200 mm, und insbesondere 150-200 mm von der als Widerlager für eine Auflagerstelle
der Abstreifleiste dienenden Kante der vorderen Schachtwand beabstandet, um hinreichend
viel Platz für die Verformung der Abstreifleiste zu bieten, und somit bei einer Biegung
um einen gewissen Winkel zu vermeiden, dass die Abstreifleiste abknickt und plastisch
verformt wird.
[0059] Obschon der Gegenstand der vorliegenden Beschreibung anhand ausgewählter Ausführungsbeispiele
erläutert wurde, sollen diese nicht einer Einschränkung der beanspruchten Erfindung
dienen. Die Ansprüche umfassen Ausführungsformen, die nicht explizit dargestellt sind,
und Ausführungsformen, die von den gezeigten Beispielen abweichen, sind dennoch von
den Ansprüchen abgedeckt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0060]
- 1
- Strassenfertiger
- 2
- Fahrtrichtung, Arbeitsrichtung
- 5
- Abstreifleiste
- 6
- Schraubenverbindung
- 10
- Zugmaschine
- 11
- Antrieb
- 12
- Fahrwerk
- 13
- Einbaugutbehälter
- 14
- Leitstand
- 15
- Hydraulikzylinder
- 16
- Hydraulikzylinder
- 17
- Zugarm
- 18
- Kratzerband
- 20
- Bohle
- 22
- Querverteiler
- 23
- Stampfer
- 24
- Gleitplatte
- 25
- Bohlenrahmen
- 26
- vordere Schachtbegrenzungsstruktur, vordere Schachtwand des Stampferschachtes,
- 27
- Versteifungs- und/oder Befestigungselement
- 29
- Kante, Widerlager, Gegenlager
- 31
- Untergrund, Planum
- 32
- Einbaugut
- 33
- Fahrbahnoberfläche
- 51
- Befestigungsstelle der Abstreifleiste
- 52
- formelastischer Bereich der Abstreifleiste
- 53
- Dichtlippe
- 54
- Band, in Querrichtung durchgehender Flächenabschnitt der Abstreifleiste
- 55
- Lasche
- 56
- Langloch, Befestigungsmittel
- 57
- Ausnehmung der Abstreifleiste
- 59
- Auflagerstelle der Abstreifleiste
- 231
- Stampferleiste
- 232
- Stampferschacht
- 233
- Vorderseite der Stampferleiste
- 234
- Hinterseite der Stampferleiste
- 241
- Anlaufleiste
- 531
- Abstreifkante
- a
- Winkel, Anstellwinkel der unbelasteten Dichtlippe
- b
- Kontaktwinkel der Dichtlippe
- ℓ
- Längenerstreckung der Abstreifleiste zwischen der Auflagerstelle und der Befestigungsstelle;
Längenerstreckung des formelastischen Bereichs
- s, s'
- Auskragmass in Hubrichtung
- t, t'
- Auskragmass senkrecht zur Hubrichtung
- D
- Dicke der Abstreifleiste im formelastischen Bereich
- H
- Hubrichtung
- L
- Längenerstreckung der Dichtlippe
1. Bohle (20) für einen Strassenfertiger (1), die wenigstens einen Stampfer (23) umfasst,
wobei der Stampfer wenigstens eine Stampferleiste (231) umfasst, die quer zur Arbeitsrichtung
der Bohle in einem quer zur Arbeitsrichtung der Bohle liegenden Stampferschacht (232)
angeordnet ist und die in dem Stampferschacht der Bohle entlang einer Hubrichtung
(H) beweglich ist, wobei der Stampferschacht an einer in Arbeitsrichtung (2) der Bohle
vorne liegenden Seite von einer vorderen Schachtbegrenzungsstruktur (26) begrenzt
ist, und wobei die Bohle weiterhin wenigstens eine Abstreifleiste (5) umfasst,
wobei die Abstreifleiste (5) wenigstens an einer Befestigungsstelle (51) der Abstreifleiste
an der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur (26) befestigt ist, und wobei die Abstreifleiste
(5) derart angeordnet ist,
dass an einem Ende der Abstreifleiste eine auskragende Dichtlippe (53) ausgebildet
ist, wobei an einem auskragenden Ende der Dichtlippe eine Abstreifkante (531) der
Abtreifleiste ausgebildet ist, die sich in Querrichtung der Bohle erstreckt,
dass die Abstreifleiste an wenigstens einer Auflagerstelle (59) der Abstreifleiste
an der vorderen Schachtbegrenzungsstruktur (26) momentenfrei abgestützt ist,
dass die Auflagerstelle (59) zwischen der Befestigungsstelle (51) und der Abstreifkante
(531) der Abstreifleiste zu liegen kommt und von der Befestigungsstelle beabstandet
ist,
dass die Dichtlippe (53) sich von der Auflagerstelle (59) zu der Abstreifkante (531)
der Abstreifleiste erstreckt, ,
dass die Dichtlippe (53) von der Auflagerstelle (59) aus in einer Richtung zu der
Stampferleiste (231) hin auskragt, und
dass die Dichtlippe (53) gegen die Hubrichtung (H) der Stampferleiste unter einem
Winkel (a, b) geneigt ist, derart, dass sich die Dichtlippe sowohl entlang der Hubrichtung
(H) der Stampferleiste als auch entlang der Arbeitsrichtung (2) der Bohle erstreckt,
wobei weiterhin die Abstreifleiste zwischen der Befestigungsstelle (51) und der Auflagerstelle
(59) einen formelastischen Bereich (52) umfasst, und die Abstreifleiste in dem formelastischen
Bereich wenigstens einseitig frei angeordnet ist, derart, dass eine Wölbung der Abstreifleiste
in dem formelastischen Bereich ermöglicht ist, wodurch die Dichtlippe (53) durch eine
elastische Biegung des formelastischen Bereichs (52) um die Auflagerstelle (59) kippbar
ist und die Dichtkante (531) entlang der Hubrichtung (H) der Stampferleiste (231)
und entlang der Arbeitsrichtung (2) der Bohle beweglich ist.
2. Bohle gemäss Anspruch 1, wobei die Abstreifleiste derart anordenbar ist, dass die
Abstreifkante (531) an einer Vorderseite (533) der Stampferleiste (531) anliegt und
der formelastische Bereich (52) elastisch verformt ist, derart, dass die Abstreifleiste
durch die elastische Verformung gespannt ist und die Abstreifkante (531) der Abstreifleiste
unter einer Spannung an der Vorderseite (233) der Stampferleiste (231) anliegt.
3. Bohle gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Längenerstreckung (ℓ) der
Abstreifleiste zwischen der Auflagerstelle (59) und der Befestigungsstelle (51) wenigstens
das Doppelte respektive wenigstens das Vierfache der Erstreckung (L) der Dichtlippe
(53) von der Auflagerstelle (59) zu der Abstreifkante (531) beträgt.
4. Bohle gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Abstreifleiste zwischen der
Auflagerstelle und der Befestigungsstelle wenigstens einen Bereich umfasst, in dem
die Dicke (D) der Abstreifleiste höchstens ein Zehntel der Erstreckung (ℓ) des genannten
Bereiches zwischen der Auflagerstelle (59) und der Befestigungsstelle (51) beträgt.
5. Bohle gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Abstreifleiste in dem zwischen
der Auflagerstelle und der Befestigungsstelle angeordneten Bereich (52) wenigstens
eine Ausnehmung (57) aufweist.
6. Bohle gemäss dem vorstehenden Anspruch, wobei wenigstens eine Ausnehmung (57) zu einer
der Abstreifkante (531) gegenüberliegenden Seite der Abstreifleiste offen ist.
7. Bohle gemäss einem der beiden vorstehenden Ansprüche, wobei die Abstreifleiste (5)
ein in Querrichtung der Bohle verlaufendes Band (54) umfasst, wobei das Band wenigstens
die Dichtlippe (53) und die Auflagerstelle (59) umfasst, wobei das Band als durchgehende
und geschlossene Fläche ausgebildet ist und die Abstreifleiste weiterhin Laschen (55)
aufweist, die von dem Band auskragen und die der Abstreifkante (531) gegenüberliegend
angeordnet sind, wobei zwischen den Laschen die wenigstens eine Ausnehmung (57) gebildet
ist.
8. Bohle gemäss dem vorstehenden Anspruch, wobei an wenigstens einer der Laschen (55)
eine Befestigungsstelle (51) angeordnet ist, und wobei der formelastische Bereich
zumindest im Wesentlichen von dem Bereich der Laschen gebildet ist, der zwischen der
Befestigungsstelle (51) und dem Band (54) liegt.
9. Bohle gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die wenigstens eine Befestigungsstelle
(51) durch ein Langloch (56) in der Abstreifleiste gebildet ist, dessen Längserstreckung
zu der Abstreifkante hin weist, derart, dass die Lage der Abstreifleiste (5) an der
vorderen Schachtbegrenzungsstruktur (26) einstellbar ist, und insbesondere derart,
dass das Mass (L), um das die Dichtlippe (53) von der Auflagerstelle (59) auskragt,
einstellbar ist.
10. Bohle gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Abstreifleiste (5) an der
vorderen Schachtbegrenzungsstruktur (26) angeschraubt ist oder gelenkig mit der vorderen
Schachtbegrenzungsstruktur verbunden ist, wobei eine Gelenkachse der gelenkigen Verbindung
zumindest im Wesentlichen parallel zu derjenigen Achse angeordnet ist, um die die
Dichtlippe kippbar ist.
11. Bohle gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die vordere Schachtbegrenzungsstruktur
(26) eine Kante (29) aufweist, die zumindest im Wesentlichen entlang der Quererstreckung
der Bohle und zumindest im Wesentlichen senkrecht zur Hubrichtung (H) der Stampferleiste
(231) verläuft, und die ein Gegenlager für die Auflagerstelle (59) der Abstreifleiste
ist, und wobei die Kante sich insbesondere über die gesamte Quererstreckung des Stampferschachtes
erstreckt.
12. Bohle gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die vordere Schachtbegrenzungsstruktur
(26) ausgebildet ist, um die Abstreifleiste (5) mit Ausnahme der Dichtlippe zu überdecken.
13. Abstreifleiste (5) für eine Bohle gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, welche
gemäss einem der die Ausgestaltung einer Abstreifleiste betreffenden vorstehenden
Ansprüche ausgeführt ist.
14. Abstreifleiste (5) für eine Bohle gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, welche
umfasst:
wenigstens ein Band (54), welches eine lange Seite und eine kurze Seite aufweist,
wenigstens eine Abstreifkante (531), die an einer langen Seite des Bandes ausgebildet
ist,
wenigstens eine Lasche (55), welche an einer der Abstreifkante gegenüberliegenden
langen Seite des Bandes von dem Band auskragt,
wobei eine Längsausdehnung der Lasche wenigstens das Doppelte respektive wenigstens
das Vierfache der Abmessung des Bandes entlang der kurzen Seite beträgt.
15. Abstreifleiste gemäss dem vorstehenden Anspruch, wobei wenigstens eine Lasche (55)
ein Befestigungsmittel (56) aufweist, das zur Befestigung der Abstreifleiste an der
vorderen Begrenzungsstruktur vorgesehen ist, wobei eine Erstreckung der Lasche von
dem Band (54) zu dem Befestigungsmittel (56) wenigstens das Doppelte respektive wenigstens
das Vierfache der Erstreckung des Bandes entlang seiner kurzen Seite beträgt.