[0001] Aus dem
DE 101 18 791 B4 sind Stoßverbinder, die die nachträgliche Injektion von Dichtstoff oder Kleber erlauben
hinreichend bekannt. Diese benötigen jedoch zur Anbindung der Einfüllöffnung spezielle
Einfräsungen, wodurch zusätzliche Bearbeitungsschritte nötig sind.
[0002] Andere Lösungen, wie z. B. aus der gattungsgemäßen
DE 93 21 523 U1, verwenden bereits im Profil vorgesehene Hohlkammern als Verteilungskanal, benötigen
jedoch auch zusätzliche Querbohrungen, die den Kanal seitlich öffnen und mit den äußeren
Flächen des Stoßverbinders verbinden.
[0003] Je nach Breite und Bauart des Tür- oder Fensterrahmens variieren die Innenabmessungen
der Hohlprofile, weshalb auch die zugehörigen Stoßverbinder in vielen, verschiedenen
Abschnittsbreiten
benötigt werden.
[0004] Dies erhöht die Fertigungskosten deutlich, da häufig wechselnde Abmessungen erheblich
mehr Aufwand verursachen als die Serienfertigung einer großen Menge identischer Stoßverbinder,
bei denen sich auch Investitionen in Rationalisierungsmaßnahmen wesentlich schneller
amortisieren.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik soll ein einfacher zu fertigender Stoßverbinder,
eine Stoßverbinderkombination und ein Rahmen angegeben werden.
[0007] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Ansprüche 1, 3 bzw. 6 gelöst.
[0008] Bei dem hier vorgestellten Stoßverbinder kann auch auf zusätzliche Bearbeitungsschritte
zur Anbindung des Klebekanals gänzlich verzichtet werden. Da die Stoßverbinder - außer
bei sehr schmalen Varianten - aus Segmenten zusammengesetzt sind, können immer identische
äußere Stoßverbinder verwendet werden. Die gewünschte Abmessung wird durch das dazwischenliegende
Distanzstück festgelegt, dessen Fertigungsaufwand sich auf einen einfachen Sägeschnitt
reduziert.
[0009] Aufgabe des Klebers ist einerseits die Abdichtung der Stoßfuge im Außenbereich des
Rahmens, andererseits müssen aus Stabilitätsgründen die Spalte zwischen Stoßverbinder
und Hohlprofil - vor allem im Eckbereich - aufgefüllt werden.
[0010] Um die Stoßverbinder im Rahmen zu fixieren, werden üblicherweise Stanzschrauben verwendet,
für die entsprechende Bohrungen und Gewinde vorhanden sein müssen. Problematisch ist
jedoch, dass die Bohrung zum Einführen der Stanzschraube den Verteilungskanal des
Stoßverbinders nach oben öffnet, wodurch der Kleber in den Außenbereich des Hohlprofiles
auslaufen kann. Um dies zu verhindern, muss der zum Fixieren der Hohlprofile vorgesehene
Spannstift und die korrespondierende Hohlkammer zur Stiftaufnahme im Stoßverbinder
so aufeinander abgestimmt werden, dass die Öffnung nach der Montage durch den Spannstift
wieder verschlossen wird. Dies setzt voraus, dass auch der Abstand der Bohrung vom
Außenrand des Stoßverbinders und die Länge des Spannstiftes so aufeinander abgestimmt
werden, dass die Einführungsbohrung für die Stanzschraube bei der Montage ganz verschlossen
wird.
[0011] Aus diesem Grunde muss insbesondere bei kürzeren, einteiligen Stoßverbindern, bei
denen nur eine Stanzschraube vorgesehen ist, die Position der Schraube entweder asymmetrisch
auf einer Seite des Stoßverbinders gelegt werden oder verlängerte Spannstifte verwendet
werden.
[0012] Bei der hier gewählten Querschnittsgeometrie kann über die Einfüllöffnung und den
Verteilungskanal zunächst nur die Vorderseite des Stoßverbinders mit Kleber erreicht
werden. Die Anbindung des an der gegenüberliegenden Rückwand vorgesehenen Verteilungskanals
erfolgt über die Einführungsbohrung der Stanzschraube, die teilweise in den Verteilungskanal
hineinragt und damit eine Verbindung zum vorderen Verteilungskanal schafft.
[0013] Mit diesen Maßnahmen kann allein durch die ohnehin notwendigen Bohrungen für die
Stanzschrauben in Verbindung mit den im Stoßverbinderprofil vorgesehenen, im Zusammenspiel
mit dem äußeren Hohlprofil gebildeten Verteilungskanäle Kleber an alle vier Ecken
des Stoßverbinders fließen. Gleichzeitig wird die wetterseitige Stoßfuge zwischen
den Hohlprofilen abgedichtet, wobei auf sonst übliche Einfräsungen, Verbindungsbohrungen
oder zusätzliche Anbauteile verzichtet werden kann.
[0014] Für den Sonderfall sehr schmaler Stoßverbinder, kann ein einzelner Stoßverbinder
ohne Distanzstück verwendet werden. In diesem Fall wird ein einteiliger Stoßverbinder
in genau der benötigten Abschnittsbreite gesägt, wobei die Position der Stanzschraube
asymmetrisch auf einer Seite liegt, damit die Einführöffnung für die Stanzschraube
auch in diesem Fall durch den Spannstift verschlossen wird.
[0015] Die Merkmale der vorliegenden Erfindung werden anhand der folgenden Abbildungen verdeutlicht:
Fig. 1 ist eine Anordnung der beiden äußeren Hohlprofile (15a, 15b) und zweier erfindungsgemäßer Stoßverbinderkombinationen (1, 2, 1). Über die im oberen Hohlprofil (15a) vorgesehenen Bohrungen (24) können Spannstifte (25) eingeschlagen werden, die den entsprechenden Aussparungen (23) zur Stiftaufnahme in der Stoßverbinderkombination (1, 2, 1) gegenüberliegen und eine mechanisch stabile und formschlüssige Befestigung der Hohlprofile
sicherstellt. Ebenfalls zu sehen sind die Einfüllöffnungen (21) und die im montierten Zustand gegenüberliegenden, korrespondierenden Verteilungskanäle
(8) sowie deren Öffnung (9), zu den rückwärtigen Verteilungskanälen (10).
Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Stoßverbinderkombination von der Vorder- und Rückseite.
Zu sehen sind die beiden äußeren Stoßverbinder (1) und das Distanzstück (2), der der Einfüllöffnung im äußeren Hohlprofil (15a) gegenüberliegende Verteilungskanal (8), die Öffnung (9) zum rückwärtigen Verteilungskanal (10) und die, die Einführöffnung (14) der Stanzschrauben (26) verschließenden Spannstifte (25).
Fig. 3 zeigt einen den Verlauf des Klebers zwischen der Stoßverbinderkombination (1, 2, 1) und dem äußerem Hohlprofil (15a) in einem Schnitt durch die Einführungsbohrung (14). Der durch eine Einfüllöffnung im Hohlprofil (15a) eingepresste Kleber füllt zunächst den Verteilungskanal (8), von wo er bis an die beiden Ecken der Vorderseite fließen kann und gleichzeitig die
Stoßfuge (17) unterhalb des Verteilungskanals (8) erreicht und abdichtet. Durch die hier schraffiert dargestellte Einführungsbohrung
(14) fließt der Kleber in den unteren Bereich des Stoßverbinders und damit sowohl in die
untere Kammer (13) als auch in den rückwärtigen Verteilungskanal (10) über den der Kleber auch die beiden Ecken an der Rückseite des Stoßverbinders erreicht.
Fig. 4 zeigt ein Teilstück des Strangpressprofiles (18) aus dem die Bestandteile eines erfindungsgemäßen Stoßverbinders gesägt werden und
dessen Querschnittsgeometrie die beschriebenen Verteilungskanäle (8, 10) aufvveist.
Fig. 5 zeigt einen fertig montierten Rahmen, bei dem die Stoßverbinder bereits auf dem
unteren Hohlprofil (15b) fixiert wurden und das anstoßende, senkrechte Hohlprofil (15a) aufgeschoben und mit Hilfe der Spannstifte befestigt wurde. Zu sehen sind die bündig
in die Befestigungsbohrungen (24) des Hohlprofiles (15a) eingeschlagenen Spannstifte (25) und die Einfüllöffnungen (21) über die nun abschließend Kleber (22) eingepresst werden kann.
Fig. 6 zeigt den beschriebenen Sonderfall eines sehr kurzen Stoßverbinders. In diesem
Fall besteht der Verbinder nur aus dem Stoßverbinder, der als Einzelteil in der benötigten
Abschnittsbreite gesägt wurde. Die Stanzschraube (26) und damit auch die Einführungsöffnung (14) im oberen Teil liegen asymmetrisch auf
einer Seite, so dass diese durch einen normalen Spannstift (25) mit Standardlänge
verschlossen werden kann.
1. Stoßverbinder (1) aus Strangpressprofil (18), der eine T-förmige Verbindung zweier Hohlprofile (15a, 15b) gewährleistet, wobei bereits in der Geometrie des Strangpressprofils (18) beiderseits des Querschnitts ein rückwärtiger (10) und ein gegenüberliegender (8) Verteilungskanal vorhanden sind,
wobei die beiden Verteilungskanäle (8, 10) miteinander verbunden sind,
wobei eine Einführbohrung (14) für eine Stanzschraube (26) vorhanden ist,
die nach oben durch einen Spannstift (25) verschlossen werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung des rückwärtigen Verteilungskanals (10) mit dem gegenüberliegenden Verteilungskanal (8) lediglich durch die zum Einführen der Stanzschraube (26) vorgesehene Einführbohrung (14) unter Ausbildung einer Öffnung (9) erfolgt.
2. Stoßverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einführungsbohrung (14) asymmetrisch auf einer Seite liegt.
3. Stoßverbinderkombination (1, 2, 1) mit zwei Stoßverbindern (1) aus Strangpressprofil (18) nach Anspruch 1 oder 2 und einem Distanzstück (2).
4. Stoßverbinderkombination nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der für die Fixierung des Rahmens verwendete Spannstift (25) die Einführungsbohrung (14) für die Stanzschraube (26) nach oben abdichtet.
5. Stoßverbinderkombination nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Spannstiftes (25) so gewählt wird, dass sie mindestens dafür ausreicht, die Einführungsbohrung (14) komplett abzudichten.
6. Rahmen mit einem Stoßverbinder nach einem der Ansprüche 1 oder 2 oder einer Stoßverbinderkombination
nach einem der Ansprüche 3 bis 5 und zweier Hohlprofile (15a, 15b).