TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Hydraulikzylinder gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf einen Nehmerzylinder
für eine hydraulische Kupplungsbetätigung für Kraftfahrzeuge, wie sie massenweise
in der Automobilindustrie zum Einsatz kommen.
STAND DER TECHNIK
[0002] Eine herkömmliche hydraulische Kupplungsbetätigung für Kraftfahrzeuge hat einen Geberzylinder,
der an einen mit Hydraulikflüssigkeit gefüllten Ausgleichsbehälter angeschlossen ist.
Der Geberzylinder weist ein Zylindergehäuse auf, in dessen Gehäusebohrung ein Kolben
längsverschieblich aufgenommen ist. Der Geberzylinderkolben begrenzt in der Gehäusebohrung
des Zylindergehäuses eine Druckkammer und kann mittels eines Kupplungspedals oder
eines elektromotorischen Antriebs mechanisch mit einer Betätigungskraft beaufschlagt
werden. Die Druckkammer des Geberzylinders ist über eine Druckleitung mit einer Druckkammer
eines Nehmerzylinders hydraulisch verbunden, so dass der durch Niedertreten des Kupplungspedals
oder elektromotorische Verschiebung des Geberzylinderkolbens in der Druckkammer des
Geberzylinders erzeugte Druck über die Flüssigkeitssäule in der Druckleitung auf die
Druckkammer des Nehmerzylinders übertragbar ist. Der Nehmerzylinder weist ebenfalls
ein Zylindergehäuse mit einer Gehäusebohrung auf, in der ein die Druckkammer des Nehmerzylinders
begrenzender und somit mit dem im Geberzylinder erzeugten Druck beaufschlagbarer Kolben
längsverschieblich aufgenommen ist. Dem Nehmerzylinderkolben ist eine Kolbenstange
zugeordnet, die an einem Kupplungshebel angreift, welcher seinerseits mit dem Ausrücklager
der Kupplung in Wirkverbindung steht. Im Ergebnis kann das Ausrücklager der Kupplung
über den Nehmerzylinderkolben mit einer Betätigungskraft beaufschlagt werden, um über
einen Ausrückmechanismus die Kupplungsdruckplatte von der Kupplungsmitnehmerscheibe
und somit den Motor vom Getriebe des Kraftfahrzeugs zu trennen.
[0003] Aus der den Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bildenden Druckschrift
DE 43 31 241 B4 ist ein Betätigungszylinder, insbesondere Nehmerzylinder für eine hydraulische Kupplungsbetätigung
für Kraftfahrzeuge bekannt, der ein Zylindergehäuse aufweist, in dem ein Druckraum
ausgebildet ist. Der Druckraum ist auf einer Seite variabel von einem längsverschieblich
im Zylindergehäuse aufgenommenen Kolben einer Kolbenbaugruppe begrenzt, die eine starr
mit dem Kolben verbundene Kolbenstange aufweist, wodurch der mit der im Stand der
Technik weit verbreiteten, gelenkigen Anbindung der Kolbenstange an dem Kolben verbundene
Aufwand vermieden wird. Hierbei hat der Kolben eine Außenkontur, die ein geringfügiges
Verkippen der Kolbenbaugruppe im Zylindergehäuse gestattet. Ferner weist der Kolben
eine sich in axialer Richtung erstreckende, zum Druckraum hin offene umlaufende Nut
zur Aufnahme einer ringförmigen Dichtung (Nutring) auf, die auf einem druckraumseitigen
Fortsatz des Kolbens mittels eines Halterings (Federteller) zentriert gehalten ist,
an dem bei diesem Stand der Technik eine im Druckraum aufgenommene Schraubendruckfeder
angreift. Die Dichtung liegt schließlich mit einer umlaufenden Dichtlippe gleitfähig
und dichtend an einer innenumfangsseitigen Lauffläche des Zylindergehäuses an.
[0004] Bei diesem Stand der Technik soll die sich in axialer Richtung erstreckende, zum
Druckraum hin offene umlaufende Nut des Kolbens mit ihrer der Zylinderwandung zugewandten
Flanke unter linienförmiger Anlage des Kolbens an der Zylinderwandung dafür sorgen,
dass die Dichtung auch bei Verschwenken der Kolbenstange bzw. des Kolbens relativ
zum Zylindergehäuse nicht übermäßig verformt wird, so dass eine ausreichende Dichtigkeit
des Betätigungszylinders gegeben sein soll.
[0005] Dies mag für den eingebauten Zustand des Betätigungszylinders zutreffen, in dem die
Kolbenstange mit ihrem vom Kolben abgewandten Ende geführt bzw. an einem Kupplungshebel
aufgenommen ist und sich auch der Kolben zumeist in einer Hubstellung befindet, in
der die Kolbenstange bei einer Verkippung des Kolbens notfalls am Zylindergehäuse
zur Anlage kommen könnte. Problematisch kann es indes werden, wenn der Betätigungszylinder
z.B. im Zuge von Reparaturen am Kraftfahrzeug demontiert wird, so dass die Kolbenstange
nicht mehr geführt bzw. gehalten ist. Fährt hierbei der Kolben infolge seiner Federbeaufschlagung
in eine Hubstellung nahe dem offenen Ende des Zylindergehäuses, in der auch das Zylindergehäuse
ein Verschwenken der Kolbenstange nicht hinreichend begrenzen kann, können sich leicht
Schwenkwinkel von z.B. gleich oder größer 7° zwischen der Kolbenstange und der Mittelachse
des Zylindergehäuses ergeben. Bei solchen, im Verhältnis großen Schwenkwinkeln aber
kann sich doch eine derartige elastische Verformung der Dichtung ergeben, dass es
zu Undichtigkeiten kommt und der Betätigungszylinder nässt. Dann kann es leicht passieren,
dass der Betätigungszylinder irrtümlich als defekt angesehen und ausgetauscht wird,
obwohl er im wieder montierten Zustand ohne Weiteres sein Funktion erfüllen würde.
AUFGABENSTELLUNG
[0006] Der Erfindung liegt dem oben geschilderten Stand der Technik gegenüber die Aufgabe
zugrunde, einen möglichst einfach ausgebildeten Hydraulikzylinder, insbesondere Nehmerzylinder
für eine hydraulische Kupplungsbetätigung für Kraftfahrzeuge zu schaffen, der stets,
insbesondere auch im nicht montierten Zustand eine ausreichende Dichtigkeit aufweist.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
bzw. zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Patentansprüche
2 bis 15.
[0008] Bei einem Hydraulikzylinder, insbesondere Nehmerzylinder für eine hydraulische Kupplungsbetätigung
für Kraftfahrzeuge, der ein Zylindergehäuse hat, in dem ein Druckraum ausgebildet
ist, der auf einer Seite variabel von einem längsverschieblich im Zylindergehäuse
aufgenommenen Kolben einer Kolbenbaugruppe begrenzt ist, die eine starr mit dem Kolben
verbundene Kolbenstange aufweist, wobei der Kolben eine Außenkontur hat, die ein Verkippen
der Kolbenbaugruppe im Zylindergehäuse gestattet, und einen druckraumseitigen Fortsatz
besitzt, auf dem vermittels eines Halterings ein Dichtelement zentriert gehalten ist,
das mit einer umlaufenden Dichtlippe gleitfähig und dichtend an einer innenumfangsseitigen
Lauffläche des Zylindergehäuses anliegt; ist erfindungsgemäß der Haltering auf seiner
vom Dichtelement abgewandten Seite mit einer ausgesteiften Verlängerung versehen,
die hinsichtlich ihrer Länge und/oder ihres Durchmessers angepasst ist, bei einem
Verkippen der Kolbenbaugruppe im Zylindergehäuse dann an der Lauffläche des Zylindergehäuses
zur Anlage zu gelangen, um die Kolbenbaugruppe am Zylindergehäuse abzustützen, wenn
ein vorbestimmter Verkippwinkel der Kolbenbaugruppe gegenüber einer Mittelachse des
Zylindergehäuses erreicht ist.
[0009] Im Ergebnis wird - beispielsweise bei Demontage des Hydraulikzylinders in einer Werkstatt
- mit einfachen Maßnahmen ein größeres Verkippen der Kolbenbaugruppe relativ zur Mittelachse
des Zylindergehäuses, eine damit einhergehende übermäßige Verformung des Dichtelements
und in der Folge ein Lecken des Hydraulikzylinders zuverlässig verhindert, welches
ansonsten dazu führen könnte, dass der Hydraulikzylinder fälschlicherweise als defekt
angesehen und sodann zeitaufwendig und kostenträchtig ausgetauscht wird.
[0010] Durch geeignete Wahl der Länge und/oder des Durchmessers der ausgesteiften Verlängerung
des Halterings ist es hierbei problemlos möglich, einen maximal zulässigen Verkippwinkel
der Kolbenbaugruppe gegenüber der Mittelachse des Zylindergehäuses vorzubestimmen
bzw. festzulegen. Diese Begrenzung des Kippwinkels muss natürlich auf einen Winkelwert
erfolgen, der im normalen Betrieb des montierten Hydraulikzylinders - bei dem die
Kolbenstange der Kolbenbaugruppe z.B. im Falle eines Kupplungsnehmerzylinders nach
Maßgabe der Schwenkbewegung des Kupplungshebels und in Abhängigkeit von der Hubstellung
des Kolbens im Zylindergehäuse aus einer Mittellage bezüglich des Zylindergehäuses
verschwenkt bzw. ausgelenkt wird - nicht erreicht wird. So kann der Winkelwert z.B.
auf 5° festgelegt werden, d.h. nach Verkippen der Kolbenstange um 5° relativ zur Mittelachse
des Zylindergehäuses des demontierten Hydraulikzylinders kommt die versteifte Verlängerung
des Halterings an der Lauffläche des Zylindergehäuses eine weitere Verkippung der
Kolbenbaugruppe und eine damit ggf. einhergehende kritische Verformung des Dichtelements
verhindernd zur Anlage, und zwar unabhängig von der jeweiligen Hubstellung des Kolbens
im Zylindergehäuse.
[0011] Mit der Wahl der Abmessungen der ausgesteiften Verlängerung des Halterings kann zudem
darauf Einfluss genommen werden, mit welchem Hebelarm um einen virtuellen Verkipp-
bzw. Drehpunkt des Kolbens sich die Kolbenbaugruppe über den Haltering an der Lauffläche
des Zylindergehäuses abstützt.
[0012] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausbildung des Hydraulikzylinders besteht
darin, dass ein ohnehin vorhandenes Bauteil, nämlich der Haltering genutzt wird, an/in
dem - einer einfachen und kostengünstigen Ausgestaltung mit wenigen Teilen förderlich
- als weitere Funktion die Anschlag- bzw. Verkippbegrenzungsfunktion integriert ist.
Ein solcher multifunktionaler Haltering kann schließlich auch sehr kostengünstig in
großen Stückzahlen durch Spritzgießen aus Kunststoff ausgebildet werden.
[0013] In zweckmäßiger Ausgestaltung weist die Verlängerung des Halterings vorzugsweise
einen im Wesentlichen hohlzylindrischen Außenabschnitt auf, der sich über eine Mehrzahl
von gleichmäßig über dem Innenumfang des Außenabschnitts verteilten Aussteifungselementen
in radialer Richtung auf dem Fortsatz des Kolbens abstützt. Gegenüber ebenfalls denkbaren
anderen Geometrien, z.B. einem sich vom Dichtelement weg konisch aufweitenden Außenabschnitt
des Halterings, zeichnet sich die hohlzylindrische Ausgestaltung insbesondere durch
eine einfache Herstellbarkeit, namentlich durch Spritzgießen aus Kunststoff aus. Aufgrund
der symmetrischen Anordnung bzw. Verteilung der Aussteifungselemente erübrigt sich
zudem in vorteilhafter Weise eine richtungsgebundene bzw. drehwinkelorientierte Montage
des Halterings am Fortsatz des Kolbens bzw. der gesamten Kolbenbaugruppe im Zylindergehäuse.
[0014] Der Erzielung einer sehr hohen Steifigkeit ist es hierbei förderlich, wenn die sich
entlang des Außenabschnitts erstreckenden Aussteifungselemente hohlkammerprofilartig
ausgebildet sind und jeweils einen im Wesentlichen trapezförmigen Querschnitt aufweisen,
wobei sie mit ihrer Schmalseite an dem Fortsatz des Kolbens anliegen.
[0015] Prinzipiell kann der Haltering mittels einer Schweiß- oder Klebeverbindung am Fortsatz
des Kolbens angebracht sein. Demgegenüber im Hinblick auf eine einfache und kostengünstige,
axiale Montage bevorzugt ist es indes, wenn der Haltering mittels einer Schnappverbindung
am Fortsatz des Kolbens befestigt ist, die insbesondere leicht in Kunststoff mit ausgebildet
werden kann. Vorzugsweise weist der Haltering hierbei eine Mehrzahl von sich in axialer
Richtung erstreckenden Federarmen auf, die an ihren freien Enden radial innen jeweils
mit einem nasenartigen Vorsprung versehen sind, welcher mit einer am Außenumfang des
Fortsatzes ausgebildeten Radialnut eingreift. Zur Befestigung des Halterings am Kolbenfortsatz
sind andere Formschlussverbindungen, ggf. in Kombination mit Kräftschluss, wie eine
Schraubverbindung, allerdings auch denkbar.
[0016] Im Hinblick auf eine kurze Baulänge und eine effiziente Nutzung des vorhandenen Bauraums
besonders bevorzugt ist es hierbei, wenn die Federarme des Halterings in Umfangsrichtung
gesehen jeweils zwischen benachbarten Aussteifungselementen des Halterings angeordnet
sind, so dass sich die Befestigung und die Abstützung des Halterings auf dem Fortsatz
des Kolbens in axialer Richtung der Kolbenbaugruppe gesehen auf einer Höhe abspielt.
[0017] Im weiteren Verfolg des Erfindungsgedankens kann der Haltering auf seiner dem Kolben
zugewandten Seite mit einem ringförmigen Andruckvorsprung versehen sein, der in eine
ringförmige Axialnut des Dichtelements eingreift, die auf der vom Kolben abgewandten
Seite des Dichtelements die Dichtlippe von einem ringförmigen Befestigungsabschnitt
des Dichtelements trennt, der auf dem Fortsatz des Kolbens sitzt. Ein solcher Andruckvorsprung
sorgt in einfacher Weise für einen Erhalt der Dichtelementgeometrie auch unter radialer
Last auf das Dichtelement und hält zugleich das Dichtelement zuverlässig in seinem
Sitz am Kolben.
[0018] Vorzugsweise weist der Haltering ferner auf seiner dem Kolben zugewandten Seite eine
kreisringförmige, ebene Stirnfläche auf, über die der Haltering in axialer Richtung
des Kolbens an einer zugeordneten Ringschulter abstützbar ist, die am Außenumfang
des Fortsatzes ausgebildet ist. Durch diese einfache Maßnahme wird ein Montageanschlag
geschaffen, der bei einer ggf. automatisierten Montage der Kolbenbaugruppe eine Beschädigung
des Dichtelements und der Schnappverbindung (Federarme mit nasenartigen Vorsprüngen,
Radialnut) in zuverlässiger Weise verhindert.
[0019] Um das kolbenstangenseitige Ende des Hydraulikzylinders in dessen montierten Zustand
in Anlage an z.B. einer zugeordneten Aufnahme an einem Kupplungshebel zu halten, kann
des Weiteren auf der vom Druckraum abgewandten Seite des Kolbens ein Federelement
angeordnet sein, welches sich einerseits an einem am Zylindergehäuse befestigten Federteller
abstützt und andererseits mit der Kolbenstange wirkverbunden ist, so dass es die Kolbenbaugruppe
in einer von einem Boden des Zylindergehäuses weggewandten Richtung vorgespannt. Im
Vergleich zu einer Lösung, bei der das als Schraubendruckfeder ausgebildete Federelement
im Druckraum angeordnet ist, wo es sich auf einer Seite am Boden des Zylindergehäuses
und auf der anderen Seite über einen Federteller am Kolben abstützt, wie etwa in der
eingangs diskutierten Druckschrift
DE 43 31 241 B4 gezeigt, ist die vorbeschriebene, bevorzugte Ausgestaltung des Hydraulikzylinders
insofern vorteilhaft, als nicht die Gefahr besteht, dass das Federelement die Zylindergehäusewand
im Bereich der Dichtungslauffläche berührt und ggf. beschädigt. Außerdem ist hier
die Selbstentlüftung besser, sowohl bei der Erstbefüllung als auch im Betrieb des
Hydraulikzylinders, weil kein Federelement im Druckraum vorhanden ist, an dem sich
Luftblasen festsetzen könnten. Schließlich kann bei dieser Ausgestaltung das Federelement
auch zur Geradstellung der Kolbenstange z.B. während der Montage dienen.
[0020] Bei einer solchen Ausstattung des Hydraulikzylinders mit einem Federelement kann
ferner, um die Kolbenstange bezüglich des Zylindergehäuses z.B. zur Vermeidung einer
Überbefüllung einer hydraulischen Kupplungsbetätigung, für den Transport derselben
sowie zur Vereinfachung der Montage der Einheit im Kraftfahrzeug temporär zu fesseln,
ein Fixierabschnitt vorgesehen sein, der die Kolbenbaugruppe vor einer ersten Betätigung
des Hydraulikzylinders in einer vorbestimmten Hubstellung bezüglich des Zylindergehäuses
fixiert und dazu ausgebildet ist, mit der ersten Betätigung des Hydraulikzylinders
die Kolbenbaugruppe gegenüber dem Zylindergehäuse freizugeben, wobei der Fixierabschnitt
vorteilhaft am Federteller vorgesehen ist und zur lösbaren Fixierung der Kolbenbaugruppe
bezüglich des Zylindergehäuses mit einem Gegenabschnitt an der Kolbenstange zusammenwirkt.
[0021] Es ist hier also kein zusätzliches, einen weiteren Bauraum beanspruchendes Bauteil
vorgesehen, um den Fixierabschnitt auszubilden. Vielmehr wird vorteilhaft ein vorhandenes
Bauteil, nämlich der Federteller genutzt, an/in dem - einer einfachen und kostengünstigen
Ausgestaltung mit wenigen Teilen förderlich - als weitere Funktion eine lösbare Fixierung
der Kolbenbaugruppe gegenüber dem Zylindergehäuse integriert ist, wobei sogar der
Bauraum mit genutzt wird, der für das Federelement vorgesehen ist. Ein weiterer Vorteil
der Anordnung eines solchen Fixierabschnitts am Federteller besteht darin, dass gegenüber
anderen vorbekannten Lösungen mit temporärer Fixierung der Kolbenbaugruppe gegenüber
dem Zylindergehäuse auf der vom Druckraum abgewandten, Kolbenstangenseite des Kolbens,
der Fixierabschnitt mit/nach der Erstbetätigung des Hydraulikzylinders nicht in axialer
Richtung des Hydraulikzylinders "wandert", sondern am Federteller in einer in axialer
Richtung des Hydraulikzylinders gesehen festen Position verbleibt. Somit ist es z.B.
für Reparaturzwecke oder auch nach einem unbeabsichtigten "Auslösen" der temporären
Fesselung etwa beim Transport des Hydraulikzylinders grundsätzlich möglich, den Gegenabschnitt
an der Kolbenstange am Fixierabschnitt des ortsfesten Federtellers und damit die Kolbenbaugruppe
gegenüber dem Zylindergehäuse wieder bzw. erneut zu fesseln.
[0022] Grundsätzlich ist es möglich, zum Halten bzw. Zentrieren des Federelements gegenüber
dem Zylindergehäuse den Federteller mit z.B. einem Ringvorsprung zu versehen, der
am kolbennahen Ende des Federelements stirnseitig in das Federelement eingreift. Im
Hinblick auf eine sichere Aufnahme des Federelements bei kurzer Bauweise bevorzugt
ist es indes, wenn der Federteller durch ein Ringteil ausgebildet ist, mit einem Innenringabschnitt,
durch den sich die Kolbenstange hindurch erstreckt, einem Außenringabschnitt, über
den der Federteller am Zylindergehäuse befestigt ist, einem Bodenabschnitt, der den
Innenringabschnitt und den Außenringabschnitt verbindet, sowie einer zwischen den
vorgenannten Abschnitten begrenzten Ringaussparung zur Aufnahme des kolbennahen Endes
des Federelements.
[0023] Vorzugsweise weist der Innenringabschnitt hierbei an seinem freien Ende innenumfangsseitig
einen den Fixierabschnitt des Federtellers ausbildenden, geringfügig radial auffederbaren
Ringwulst auf, während die Kolbenstange einen Kolbenstangenkopf hat, der außenumfangsseitig
mit einem den Gegenabschnitt an der Kolbenstange ausbildenden, im Querschnitt gesehen
im Wesentlichen balligen Ringbund versehen ist, der sich im fixierten Zustand der
Kolbenbaugruppe an dem Ringwulst axial abstützt. Als Alternative hierzu ist prinzipiell
zwar auch eine Ausgestaltung denkbar, bei der eine erhabene Struktur - z.B. eine umlaufende
(oder mehrere über dem Umfang verteilte) Nase(n) - an dem einen Teil (Federteller
oder Kolbenstangenkopf) mit einer Radialnut am jeweils anderen Teil eingreift, um
für die temporäre Fesselung der Kolbenbaugruppe gegenüber dem Zylindergehäuse zu sorgen.
Demgegenüber bevorzugt ist jedoch die vorbeschriebene, beidseitig erhabene, wulstartige
bzw. ballige Ausgestaltung des Fixierabschnitts am Federteller und des Gegenabschnitts
an der Kolbenstange, welche Ausgestaltung eine problemlose Überdrückung in zwei entgegengesetzten
Richtungen ermöglicht (Lösen oder Fesseln) und somit insbesondere im Hinblick auf
eine Wiederherstellung der vorübergehenden Fixierung der Kolbenbaugruppe bezüglich
des Zylindergehäuses von Vorteil ist.
[0024] Um auf einfache Weise eine definierte Winkelbeweglichkeit der Kolbenstange gegenüber
dem Zylindergehäuse zu gewährleisten, kann ferner der Innenringabschnitt des um die
Mittelachse drehwinkelorientiert am Zylindergehäuse befestigten Federtellers auf bezüglich
der Mittelachse des Zylindergehäuses diametral gegenüberliegenden Seiten mit Aussparungen
versehen sein, die im freigegebenen Zustand der Kolbenbaugruppe eine definierte Auslenkung
der Kolbenstange gegenüber der Mittelachse des Zylindergehäuses gestatten. In Abhängigkeit
vom Wirkdurchmesser des Hydraulikzylinders können die Aussparungen am Innenringabschnitt
hierbei in Umfangsrichtung gesehen dessen Ringform unterbrechen (bei kleineren Wirkdurchmessern)
oder aber nur radiale Vertiefungen im Innenringabschnitt bilden (bei größeren Wirkdurchmessern).
[0025] Weiterhin kann der Federteller auf der von der Ringaussparung abgewandten Seite des
Bodenabschnitts einen ringförmigen Zentriervorsprung aufweisen, um vorteilhaft weitere
Funktionen im Federteller zu integrieren. So kann der Zentriervorsprung des Federtellers
eine konisch abgeschrägte Innenumfangsfläche besitzen, gegen die eine komplementär
geformte Gegenfläche am Außenumfang des Kolbens bei freigegebener Kolbenbaugruppe
in Anlage bringbar ist, um die starr mit dem Kolben verbundene Kolbenstange mit der
Mittelachse des Zylindergehäuses im Wesentlichen auszufluchten. Diese Ausgestaltung
vereinfacht zum einen bei der Erstmontage der Kolbenbaugruppe das Fügen des Federtellers
zum Zylindergehäuse, wobei das an der Kolbenbaugruppe vormontierte Federelement den
Federteller gegen den Kolben spannt und dabei den Federteller infolge der Anlage der
konisch abgeschrägten Innenumfangsfläche des Zentriervorsprungs an der komplementär
geformten Gegenfläche am Außenumfang des Kolbens bezüglich der Kolbenstange senkrecht
stellt bzw. hält.
[0026] Zum anderen ist es so im zusammengebauten Zustand des Hydraulikzylinders möglich,
den Kolben mittels des Federelements gegen den am Zylindergehäuse befestigten Federteller
zu spannen, um die Kolbenstange aufgrund der Anlage der konisch abgeschrägten Gegenfläche
am Außenumfang des Kolbens an der komplementär geformten Innenumfangsfläche des Zentriervorsprungs
des Federtellers bezüglich des Zylindergehäuses gerade zu stellen bzw. zu halten,
was z.B. im Falle eines Austauschs des Hydraulikzylinders dessen Montage vereinfacht.
[0027] Wenngleich der Kolben grundsätzlich einstückig mit der Kolbenstange aus Kunststoff
spritzgegossen sein kann, ist es im vorliegenden Fall aus Festigkeitsgründen bei kompakten
Abmessungen schließlich bevorzugt, wenn der Kolben aus Kunststoff auf die Kolbenstange
aufgespritzt ist, um den Kolben mit der Kolbenstange starr zu verbinden.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0028] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die beigefügten, teilweise schematischen Zeichnungen näher erläutert,
in denen elastomere Teile zur Vereinfachung der Darstellung im unverformten Zustand
gezeigt sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine entlang einer Mittelachse bis auf einen Entlüfteranschluss aufgebrochene Seitenansicht
eines erfindungsgemäß ausgebildeten Nehmerzylinders für eine hydraulische Kupplungsbetätigung
für Kraftfahrzeuge im uneingebauten Zustand, dessen in einem Zylindergehäuse längsverschieblich
aufgenommene Kolbenbaugruppe in einer vorbestimmten Hubstellung bezüglich des Zylindergehäuses
dargestellt ist, in der die Kolbenbaugruppe gegen die Kraft eines sich über einen
Federteller am Zylindergehäuse abstützenden Federelements mittels eines am Federteller
vorgesehenen Fixierabschnitts lösbar gehalten ist, der hierzu mit einem Gegenabschnitt
an einer Kolbenstange der Kolbenbaugruppe zusammenwirkt;
- Fig. 2
- eine gegenüber dem Maßstab von Fig. 1 vergrößerte, nach rechts abgebrochene, ansonsten
aber der Fig. 1 entsprechende Darstellung des in Fig. 1 linken Endes des Nehmerzylinders
gemäß Fig. 1, zur Veranschaulichung weiterer Details zu den Maßnahmen für die temporäre
Fesselung der Kolbenbaugruppe gegenüber dem Zylindergehäuse;
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung der vom Zylindergehäuse getrennten Kolbenbaugruppe
des Nehmerzylinders gemäß Fig. 1, mit einem an einem Kolbenstangenkopf montierten,
geschlitzten Gegenhalterring für das Federelement;
- Fig. 4
- eine gegenüber dem Maßstab von Fig. 1 vergrößerte, perspektivische Darstellung des
vom Zylindergehäuse getrennten Federtellers des Nehmerzylinders gemäß Fig. 1 von schräg
vorne;
- Fig. 5
- eine Vorderansicht des Federtellers gemäß Fig. 4 im Maßstab von Fig. 4;
- Fig. 6
- eine Längsschnittansicht des Federtellers gemäß Fig. 4 entsprechend der Schnittverlaufslinie
VI-VI in Fig. 5;
- Fig. 7
- eine Längsschnittansicht des Federtellers gemäß Fig. 4 entsprechend der Schnittverlaufslinie
VII-VII in Fig. 5;
- Fig. 8
- eine nach rechts abgebrochene, perspektivische Darstellung eines offenen Endes des
Zylindergehäuses des Nehmerzylinders gemäß Fig. 1 von schräg vorne und im Maßstab
der Fig. 4, ohne am Zylindergehäuse montierten Federteller;
- Fig. 9
- eine nach rechts abgebrochene Längsschnittansicht des Zylindergehäuses von Fig. 8
im Bereich des offenen Endes, ohne am Zylindergehäuse montierten Federteller;
- Fig. 10
- eine nach rechts abgebrochene, im Blickwinkel und im Maßstab der Fig. 8 entsprechende,
perspektivische Darstellung des offenen Endes des Zylindergehäuses des Nehmerzylinders
gemäß Fig. 1, mit dem am Zylindergehäuse montierten Federteller gemäß Fig. 4;
- Fig. 11
- eine nach links abgebrochene Längsschnittansicht eines an der Kolbenstange angebrachten
Kolbens der Kolbenbaugruppe des Nehmerzylinders gemäß Fig. 1 im Maßstab der Fig. 2,
ohne Dichtelement und Haltering hierfür;
- Fig. 12
- eine gegenüber dem Maßstab von Fig. 1 vergrößerte, perspektivische Darstellung des
vom Kolben des Nehmerzylinders gemäß Fig. 1 getrennten Halterings für das Dichtelement
von schräg vorne;
- Fig. 13
- eine Rückansicht des Halterings gemäß Fig. 12 im Maßstab von Fig. 12;
- Fig. 14
- eine Längsschnittansicht des Halterings gemäß Fig. 12 entsprechend der Schnittverlaufslinie
XIV-XIV in Fig. 13; und
- Fig. 15
- eine Längsschnittansicht des Halterings gemäß Fig. 12 entsprechend der Schnittverlaufslinie
XV-XV in Fig. 13.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DES AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
[0029] Gemäß Fig. 1 hat ein Nehmerzylinder 10 für eine hydraulische Kupplungsbetätigung
für Kraftfahrzeuge eine Kolbenbaugruppe 12, die einen Kolben 14 und eine starr damit
verbundene Kolbenstange 16 umfasst, sowie ein Zylindergehäuse 18, in dem ein Druckraum
20 ausgebildet ist, der auf der einen Seite (links in Fig. 1) variabel von dem längsverschieblich
im Zylindergehäuse 18 aufgenommenen Kolben 14 und auf der anderen Seite (rechts in
Fig. 1) fest von einem Boden 22 des Zylindergehäuses 18 begrenzt ist. Der im dargestellten
Ausführungsbeispiel aus Kunststoff auf die Kolbenstange 16 aufgespritzte Kolben 14
hat hierbei eine Außenkontur 24, die ein Verkippen der Kolbenbaugruppe 12 im Zylindergehäuse
18 gestattet. Ferner besitzt der Kolben 14 einen druckraumseitigen Fortsatz 26, auf
dem vermittels eines Halterings 28 ein Dichtelement 30 zentriert gehalten ist, das
mit einer umlaufenden Dichtlippe 32 gleitfähig und dichtend an einer innenumfangsseitigen
Lauffläche 34 des Zylindergehäuses 18 anliegt.
[0030] Auf der vom Druckraum 20 abgewandten Seite des Kolbens 14 ist ein Federelement 36
angeordnet, das sich einerseits an einem gehäuseseitigen Federteller 38 abstützt und
andererseits mit der Kolbenstange 16 wirkverbunden ist, um die Kolbenbaugruppe 12
in einer vom Boden 22 des Zylindergehäuses 18 weggewandten Richtung vorzuspannen.
Bei dem Federteller 38 handelt es sich ersichtlich um ein vom Zylindergehäuse 18 separates
Teil. Des Weiteren ist ein Fixierabschnitt 40 vorgesehen, der die Kolbenbaugruppe
12 vor einer ersten Betätigung des Nehmerzylinders 10 in einer vorbestimmten Hubstellung
bezüglich des Zylindergehäuses 18 fixiert, wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt, und dazu
ausgebildet ist, mit der ersten Betätigung des Nehmerzylinders 10 die Kolbenbaugruppe
12 gegenüber dem Zylindergehäuse 18 freizugeben, so dass die Kolbenstange 16 des Nehmerzylinders
10 bezüglich des Zylindergehäuses 18 des Nehmerzylinders 10 zur Vermeidung einer Überbefüllung
der hydraulischen Kupplungsbetätigung, für den Transport des Nehmerzylinders 10 sowie
zur Vereinfachung der Montage der Einheit im Kraftfahrzeug temporär gefesselt werden
kann.
[0031] Wie nachfolgend unter Bezugnahme auf insbesondere die Fig. 2, 4 bis 7 und 10 noch
näher beschrieben werden wird, ist der Fixierabschnitt 40 am Federteller 38 ausgebildet
und wirkt zur lösbaren Fixierung der Kolbenbaugruppe 12 bezüglich des Zylindergehäuses
18 mit einem Gegenabschnitt 42 an der Kolbenstange 16 zusammen.
[0032] Darüber hinaus ist, wie im Folgenden insbesondere anhand der Fig. 11 bis 15 ebenfalls
noch im Detail erläutert werden wird, der Haltering 28 auf seiner vom Dichtelement
30 abgewandten Seite mit einer ausgesteiften Verlängerung 44 versehen, die hinsichtlich
ihrer Länge und/oder ihres Durchmessers angepasst ist, bei einem Verkippen der Kolbenbaugruppe
12 im Zylindergehäuse 18 dann an der Lauffläche 34 des Zylindergehäuses 18 zur Anlage
zu gelangen, um die Kolbenbaugruppe 12 am Zylindergehäuse 18 abzustützen, wenn ein
vorbestimmter Verkippwinkel der Kolbenbaugruppe 12 gegenüber der Mittelachse 46 des
Zylindergehäuses 18, z.B. 5° erreicht ist, damit Undichtigkeiten zwischen der Dichtlippe
32 des Dichtelements 30 und der Lauffläche 34 im Zylindergehäuse 18 zuverlässig vermieden
werden.
[0033] Gemäß Fig. 1 ist das im dargestellten Ausführungsbeispiel aus Kunststoff spritzgegossene
Zylindergehäuse 18 des Nehmerzylinders 10 im Bereich des Bodens 22 mit zwei einstückig
angeformten Anschlüssen versehen, die in dem Druckraum 20 an dessen in Fig. 1 rechten
Ende münden. Bei diesen Anschlüssen handelt es sich zum einen um einen Entlüfteranschluss
48, in dem ein an sich bekannter Entlüfter 50 abgedichtet aufgenommen und mittels
eines Sicherungselements 52 befestigt ist, und zum anderen um einen Druckanschluss
54, in den eine Druckleitung (nicht gezeigt) hydraulisch dicht mit einem Steckerteil
einsteckbar und mittels eines weiteren Sicherungselements 56 festlegbar ist, um den
Nehmerzylinder 10 in an sich bekannter Weise hydraulisch mit einem Kupplungsgeberzylinder
(nicht dargestellt) zu verbinden. Zur Befestigung des Nehmerzylinders 10 an etwa einer
Getriebewand (nicht gezeigt) weist das Zylindergehäuse 18 nahe dem Boden 22 ferner
eine Befestigungsbohrung 58 auf, die mit einer geschlitzten Stahlbuchse 60 ausgekleidet
bzw. verstärkt ist, durch die sich im montierten Zustand des Nehmerzylinders 10 z.B.
eine Schraube (nicht dargestellt) als Befestigungsmittel hindurch erstreckt.
[0034] Am in Fig. 1 linken, offenen Ende des Zylindergehäuses 18 ist Letzteres außenumfangsseitig
mit einer Radialnut 62 versehen, in die ein das Federelement 36 schützend umgebender,
elastomerer Faltenbalg 64 mit einem innenumfangsseitigen Ringbund 66 eingeknüpft ist.
Nicht gezeigte Befestigungsmittel halten den Ringbund 66 bei 68 (Angriffstelle für
Befestigungsmittel) von radial außen in dieser Position. An seinem vom Zylindergehäuse
18 abgewandten Ende ist der Faltenbalg 64 mit einem weiteren innenumfangsseitigen
Ringbund 70 versehen, der in eine Radialnut 72 eingeknüpft ist, die an einer Staubschutzkappe
74 ausgebildet ist. Die Staubschutzkappe 74, über welche die Kolbenstange 16 im im
Kraftfahrzeug montierten Zustand des Nehmerzylinders 10 betätigungswirksam an einem
Kupplungshebel (nicht gezeigt) angreift, ist in an sich bekannter Weise gegenüber
der Kolbenstange 16 verschwenkbar an der Kolbenstange 16 angelenkt. Genauer gesagt
hat die Kolbenstange 16 einen Kolbenstangenkopf 76 mit einem Kugelende 78, das formschlüssig
in einen inneren Kugelkalottenabschnitt 80 der Staubschutzkappe 74 eingreift.
[0035] Wie der Kolben 14 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel auch der Kolbenstangenkopf
76 aus Kunststoff auf die metallische Kolbenstange 16 aufgespritzt. An den Enden der
stabförmigen Kolbenstange 16 ausgebildete Profilierungen - hier in der Form von Radialnuten
82, in die der Kunststoff eindringen kann - sorgen dabei für eine zug- und druckfeste
Festlegung des Kolbenstangenkopfs 76 bzw. des Kolbens 14 an der Kolbenstange 16.
[0036] Innenumfangsseitig ist das Zylindergehäuse 18 an seinem offenen Ende vor der Lauffläche
34 insbesondere zur Aufnahme des Federtellers 38 mit zur Lauffläche 34 hin abnehmendem
Durchmesser mehrfach gestuft und abgeschrägt, wie am besten in den Fig. 2, 8 und 9
zu sehen ist. Diese Stufen und Abschrägungen am Innenumfang des Zylindergehäuses 18
wirken mit komplementären Geometrien am Federteller 38 zusammen, wie nachfolgend noch
näher beschrieben werden wird.
[0037] Weitere Einzelheiten des durch ein vom Zylindergehäuse 18 gesondertes Ringteil ausgebildeten
Federtellers 38 sind insbesondere den Fig. 4 bis 7 und 10 zu entnehmen. Demgemäß umfasst
der Federteller 38 allgemein einen Innenringabschnitt 84, durch den sich die Kolbenstange
16 hindurch erstreckt (siehe die Fig. 1 und 2), einen Außenringabschnitt 86, über
den der Federteller 38 auf noch zu beschreibende Weise am Zylindergehäuse 18 befestigt
ist, und einen Bodenabschnitt 88, der den Innenringabschnitt 84 und den Außenringabschnitt
86 verbindet. Hierbei begrenzen die vorgenannten Abschnitte 84, 86, 88 des Federtellers
38 eine Ringaussparung 90, die, wie die Fig. 1 und 2 zeigen, der Aufnahme eines kolbennahen,
durchmessergrößten Endes 92 des Federelements 36 dienen, welches als im Wesentlichen
konisch geformte Schraubendruckfeder ausgebildet ist.
[0038] Demnach stützt sich das Federelement 36 mit seinem in den Fig. 1 und 2 rechten, kolbennahen
Ende 92 am Bodenabschnitt 88 des Federtellers 38 ab. Das in den Fig. 1 und 2 linke,
durchmesserkleinste und kolbenferne Ende 94 des Federelements 36 hingegen greift am
Kolbenstangenkopf 76 über einen geschlitzten Gegenhalterring 96 an. Der Gegenhalterring
96 ist auf eine zugeordnete Trägerfläche 98 am Kolbenstangenkopf 76 aufgeschnappt
und weist endseitig einen radial nach außen vorstehenden Ringbund 100 auf, an dessen
dem Kolben 14 zugewandter Seite das kolbenferne Ende 94 des Federelements 36 anliegt.
Auf seiner vom Kolben 14 abgewandten Seite hingegen stützt sich der Ringbund 100 an
einer am Kolbenstangehkopf 76 ausgebildeten Ringschulter 102 axial ab. Es ist ersichtlich,
dass das sich über den Federteller 38 am Zylindergehäuse 18 abstützende Federelement
36 somit über den Kolbenstangenkopf 76 eine Kraft auf die Kolbenbaugruppe 12 ausübt,
die in den Fig. 1 und 2 nach links wirkt und bestrebt ist, die Staubschutzkappe 74
nach links zu drücken und über die Kolbenstange 16 den Kolben 14 vom Boden 22 des
Zylindergehäuses 18 wegzuziehen.
[0039] Gemäß insbesondere den Fig. 4 und 5 ist der Außenringabschnitt 86 des Federtellers
38 ausgehend von seinem freien Ende mit einer Mehrzahl von über dem Umfang verteilten,
in Richtung des Bodenabschnitts 88 verlaufenden axialen Schlitzen 104 versehen. Die
Schlitze 104 unterteilen den Außenringabschnitt 86 in verschiedene Segmente 106, 108,
welche der Festlegung des Federtellers 38 am Zylindergehäuse 18 dienen. Hierbei bilden
die Segmente 106 im dargestellten Ausführungsbeispiel vier Federarme, die gemäß insbesondere
Fig. 7 an ihren freien Enden radial außen jeweils mit einem nasenartigen Vorsprung
110 versehen sind, welcher mit einer am Innenumfang des Zylindergehäuses 18 ausgebildeten
Radialnut 112 eingreift, um den Federteller 38 in der Art einer Schnappverbindung
am Zylindergehäuse 18 in axialer Richtung zu sichern. Die im dargestellten Ausführungsbeispiel
zwei anderen, einander diametral gegenüberliegenden Segmente 108 des Außenringabschnitts
86 des Federtellers 38 hingegen weisen gemäß insbesondere den Fig. 4, 6, 7 und 10
an ihren freien Enden jeweils einen radial nach außen und axial vorstehenden, teilzylindrischen
Endabschnitt 114 auf, der mit jeweils einer komplementären Aussparung 116 am Innenumfang
des Zylindergehäuses 18 (siehe insbesondere die Fig. 8 und 10) formschlüssig eingreift,
um den Federteller 38 gegen ein Verdrehen im Zylindergehäuse 18 zu sichern.
[0040] Wie ferner insbesondere den Fig. 2, 6 und 7 zu entnehmen ist, weist der Bodenabschnitt
88 des Federtellers 38 auf seiner von der Ringaussparung 90 abgewandten Seite eine
kreisringförmige, ebene Stirnfläche 118 auf, mit der sich der Federteller 38 in axialer
Richtung des Zylindergehäuses 18 an einer zugeordneten Ringschulter 120 abstützt,
die am Innenumfang des Zylindergehäuses 18 ausgebildet ist. Radial innerhalb der kreisringförmigen
Stirnfläche 118 ist am Federteller 38 auf der von der Ringaussparung 90 abgewandten
Seite des Bodenabschnitts des Weiteren ein ringförmiger Zentriervorsprung 122 ausgebildet,
wie wiederum am besten in den Fig. 2, 6 und 7 zu sehen ist. Der Zentriervorsprung
122 besitzt eine konisch abgeschrägte Außenumfangsfläche 124, die gemäß Fig. 2 einer
komplementär geformten Gegenfläche 126 am Innenumfang des Zylindergehäuses 18 gegenüberliegt.
Weiterhin weist der Zentriervorsprung 122 eine konisch abgeschrägte Innenumfangsfläche
128 auf, gegen die eine komplementär geformte Gegenfläche 130 am Außenumfang des Kolbens
14 (siehe die Fig. 1 und 3) bei von dem Fixierabschnitt 40 freigegebener Kolbenbaugruppe
12 in Anlage gebracht werden kann, um die Kolbenstange 16 mit der Mittelachse 46 des
Zylindergehäuses 18 im Wesentlichen auszufluchten.
[0041] Wie weiterhin insbesondere die Fig. 4, 5 und 10 zeigen ist der Innenringabschnitt
84 des Federtellers 38 auf bezüglich der Mittelachse 46 des Zylindergehäuses 18 diametral
gegenüberliegenden Seiten mit insgesamt zwei Aussparungen 132 versehen, die im dargestellten
Ausführungsbeispiel den Innenringabschnitt 84 unterbrechen und in axialer Richtung
bis zum Bodenabschnitt 88 des Federtellers 38 reichen. Die Aussparungen 132 gestatten
im vom Fixierabschnitt 40 freigegebenen Zustand der Kolbenbaugruppe 12 eine definierte
Auslenkung der Kolbenstange 16 gegenüber der Mittelachse 46 des Zylindergehäuses 18,
nämlich dann, wenn die Kolbenstange 16 von einer bezüglich des Zylindergehäuses 18
im Wesentlichen mittigen Position in Richtung einer Aussparung 132 verschwenkt wird.
Ansonsten begrenzt der Innenringabschnitt 84 des Federtellers 38 in Abhängigkeit von
der Hubstellung des Kolbens 14 im Zylindergehäuse 18 die Auslenkung der Kolbenstange
16, wobei indes der Haltering 28 am Kolben 14 dafür sorgt, dass ein vorbestimmter
Verkippwinkel der Kolbenbaugruppe 12 gegenüber der Mittelachse 46 des Zylindergehäuses
18 nie überschritten wird, wie weiter oben bereits erwähnt.
[0042] Schließlich weist der Innenringabschnitt 84 des Federtellers 38 an seinem freien
Ende innenumfangsseitig einen den Fixierabschnitt 40 des Federtellers 38 ausbildenden,
geringfügig radial auffederbaren Ringwulst 134 auf, der im hier dargestellten Ausführungsbeispiel
von den Aussparungen 132 unterbrochen ist. Darüber hinaus ist der Kolbenstangenkopf
76 an seinem dem Kolben 14 zugewandten Ende außenumfangsseitig mit einem den vorerwähnten
Gegenabschnitt 42 an der Kolbenstange 16 ausbildenden, im Querschnitt gesehen (vgl.
Fig. 2) im Wesentlichen balligen Ringbund 136 versehen, der sich im fixierten Zustand
der federvorgespannten Kolbenbaugruppe 12 an dem Ringwulst 134 des Federtellers 38
axial abstützt, um die Kolbenbaugruppe 12 im Zylindergehäuse 18 in der in den Fig.
1 und 2 gezeigten Stellung temporär zu fesseln.
[0043] Weitere Details zum Haltering 28 und zu dessen Befestigung am Fortsatz 26 des Kolbens
14 sind den Fig. 11 bis 15 zu entnehmen. Gemäß den Fig. 12, 14 und 15 weist die Verlängerung
44 des Halterings 28 einen im Wesentlichen hohlzylindrischen Außenabschnitt 138 auf,
der sich über eine Mehrzahl von, im dargestellten Ausführungsbeispiel vier gleichmäßig
über dem Innenumfang des Außenabschnitts 138 verteilten Aussteifungselementen 140
in radialer Richtung auf dem Fortsatz 26 des Kolbens 14 abstützt. Wie in Fig. 12 zu
erkennen ist erstrecken sich die Aussteifungselemente 140 in axialer Richtung entlang
des Außenabschnitts 138 und sind hohlkammerprofilartig mit jeweils einem im Wesentlichen
trapezförmigen Querschnitt ausgebildet. Im montierten Zustand des Halterings 28 (siehe
Fig. 1) liegen die Aussteifungselemente 140 jeweils mit ihrer radial inneren Schmalseite
142 an dem Fortsatz 26 des Kolbens 14, genauer dessen Außenumfangsfläche 144 an.
[0044] Erfolgt etwa im Zuge einer Demontage des Nehmerzylinders 10 von seinem Einbauort
eine stärkere Auslenkung der Kolbenstange 16 und damit der gesamten Kolbenbaugruppe
12 relativ zur Mittelachse 46 des Zylindergehäuses 18, bei der der Kolben 14 um einen
virtuellen Drehpunkt 146 etwa auf axialer Höhe des Dichtelements 30 verkippt, so stützt
sich der Kolben 14 über die Außenumfangsfläche 144 seines Fortsatzes 26, die entsprechende(n)
Schmalseite(n) 142 des Aussteifungselements 140 bzw. der Aussteifungselemente 140
des Halterings 28 und dessen Außenabschnitt 138, genauer dem vom Kolben 14 abgewandten,
radial äußeren Ende des Außenabschnitts 138 an der Lauffläche 34 des Zylindergehäuses
18 ab, und zwar mit einem axialen Abstand zum virtuellen Drehpunkt 146 des Kolbens
14 und somit einem gewissen Hebelarm. Im Ergebnis wird eine übermäßige Verformung
der gegen die Lauffläche 34 des Zylindergehäuses 18 drückenden Dichtlippe 32 des Dichtelements
30 und damit eine Leckage von Hydraulikfluid aus dem Druckraum 20 zuverlässig verhindert.
[0045] Wie des Weiteren der Fig. 1 zu entnehmen ist, ist der Haltering 28 mittels einer
Schnappverbindung 148 am Fortsatz 26 des Kolbens 14 befestigt. Hierfür weist der Haltering
28 gemäß den Fig. 12 bis 15 eine Mehrzahl von, im dargestellten Ausführungsbeispiel
insgesamt vier sich in axialer Richtung erstreckenden Federarmen 150 auf, die an ihren
freien Enden radial innen jeweils mit einem nasenartigen Vorsprung 152 versehen sind,
welcher mit einer am Außenumfang (Außenumfangsfläche 144) des Fortsatzes 26 ausgebildeten
Radialnut 154 (siehe Fig. 11) eingreift. Wie am besten in Fig. 12 zu erkennen ist
sind die Federarme 150 des Halterings 28 in Umfangsrichtung gesehen jeweils zwischen
benachbarten Aussteifungselementen 140 des Halterings 28 angeordnet, so dass sich
die Aussteifungselemente 140 und die Federarme 150 des Halterings 28 in axialer Richtung
der Kolbenbaugruppe 12 gesehen etwa auf einer Höhe befinden.
[0046] Auf seiner dem Kolben 14 zugewandten Seite ist der Haltering 28 ferner mit einem
ringförmigen Andruckvorsprung 156 versehen, der in eine ringförmige Axialnut 158 des
Dichtelements 30 eingreift. Die Axialnut 158 trennt auf der vom Kolben 14 abgewandten
Seite des Dichtelements 30 die Dichtlippe 32 von einem ringförmigen Befestigungsabschnitt
160 des Dichtelements 30, der auf dem Fortsatz 26 des Kolbens 14 in einer ringförmigen,
zum Druckraum 20 hin offenen Axialnut 162 des Kolbens 14 sitzt.
[0047] Schließlich weist der Haltering 28 auf seiner dem Kolben 14 zugewandten Seite radial
innerhalb des Andruckvorsprungs 156 noch eine kreisringförmige, ebene Stirnfläche
164 auf, über die der Haltering 28 in axialer Richtung des Kolbens 14 an einer zugeordneten
Ringschulter 166 abstützbar ist, die gemäß Fig. 11 am Außenumfang des Fortsatzes 26
des Kolbens 14 ausgebildet ist, so dass ein Montageanschlag vorhanden ist, der eine
Beschädigung des Dichtelements 30 und/oder der Schnapparme des Halterings 28 (Federarme
150 mit nasenartigen Vorsprüngen 152) bei der ggf. automatisierten Montage dieser
Bauteile zuverlässig verhindert.
[0048] Ein Hydraulikzylinder hat ein Zylindergehäuse, in dem ein Druckraum ausgebildet ist,
der auf einer Seite variabel von einem längsverschieblich im Zylindergehäuse aufgenommenen
Kolben einer Kolbenbaugruppe begrenzt ist, die eine starr mit dem Kolben verbundene
Kolbenstange aufweist, wobei der Kolben eine Außenkontur hat, die ein Verkippen der
Kolbenbaugruppe im Zylindergehäuse gestattet, und einen druckraumseitigen Fortsatz
besitzt, auf dem vermittels eines Halterings ein Dichtelement zentriert gehalten ist,
das mit einer umlaufenden Dichtlippe gleitfähig und dichtend an einer Lauffläche des
Zylindergehäuses anliegt. Der Haltering ist auf seiner vom Dichtelement abgewandten
Seite mit einer ausgesteiften Verlängerung versehen, die in Länge und/oder Durchmesser
angepasst ist, bei einem Verkippen der Kolbenbaugruppe im Zylindergehäuse jedenfalls
dann an der Lauffläche zur Anlage zu gelangen, um die Kolbenbaugruppe am Zylindergehäuse
abzustützen, wenn ein vorbestimmter Verkippwinkel der Kolbenbaugruppe gegenüber einer
Mittelachse des Zylindergehäuses erreicht ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0049]
- 10
- Hydraulikzylinder / Nehmerzylinder
- 12
- Kolbenbaugruppe
- 14
- Kolben
- 16
- Kolbenstange
- 18
- Zylindergehäuse
- 20
- Druckraum
- 22
- Boden
- 24
- Außenkontur
- 26
- Fortsatz
- 28
- Haltering
- 30
- Dichtelement
- 32
- Dichtlippe
- 34
- Lauffläche
- 36
- Federelement
- 38
- Federteller
- 40
- Fixierabschnitt
- 42
- Gegenabschnitt
- 44
- Verlängerung
- 46
- Mittelachse
- 48
- Entlüfteranschluss
- 50
- Entlüfter
- 52
- Sicherungselement
- 54
- Druckanschluss
- 56
- Sicherungselement
- 58
- Befestigungsbohrung
- 60
- Stahlbuchse
- 62
- Radialnut
- 64
- Faltenbalg
- 66
- Ringbund
- 68
- Angriffstelle für Befestigungsmittel
- 70
- Ringbund
- 72
- Radialnut
- 74
- Staubschutzkappe
- 76
- Kolbenstangenkopf
- 78
- Kugelende
- 80
- Kugelkalottenabschnitt
- 82
- Radialnut
- 84
- Innenringabschnitt
- 86
- Außenringabschnitt
- 88
- Bodenabschnitt
- 90
- Ringaussparung
- 92
- kolbennahes Ende
- 94
- kolbenfernes Ende
- 96
- Gegenhalterring
- 98
- Trägerfläche
- 100
- Ringbund
- 102
- Ringschulter
- 104
- Schlitz
- 106
- Segment
- 108
- Segment
- 110
- nasenartiger Vorsprung
- 112
- Radialnut
- 114
- Endabschnitt
- 116
- Aussparung
- 118
- Stirnfläche
- 120
- Ringschulter
- 122
- Zentriervorsprung
- 124
- Außenumfangsfläche
- 126
- Gegenfläche
- 128
- Innenumfangsfläche
- 130
- Gegenfläche
- 132
- Aussparung
- 134
- Ringwulst
- 136
- Ringbund
- 138
- Außenabschnitt
- 140
- Aussteifungselement
- 142
- Schmalseite
- 144
- Außenumfangsfläche
- 146
- virtueller Drehpunkt
- 148
- Schnappverbindung
- 150
- Federarm
- 152
- nasenartiger Vorsprung
- 154
- Radialnut
- 156
- Andruckvorsprung
- 158
- Axialnut
- 160
- Befestigungsabschnitt
- 162
- Axialnut
- 164
- Stirnfläche
- 166
- Ringschulter
1. Hydraulikzylinder (10), insbesondere Nehmerzylinder für eine hydraulische Kupplungsbetätigung
für Kraftfahrzeuge, mit einem Zylindergehäuse (18), in dem ein Druckraum (20) ausgebildet
ist, der auf einer Seite variabel von einem längsverschieblich im Zylindergehäuse
(18) aufgenommenen Kolben (14) einer Kolbenbaugruppe (12) begrenzt ist, die eine starr
mit dem Kolben (14) verbundene Kolbenstange (16) aufweist, wobei der Kolben (14) eine
Außenkontur (24) hat, die ein Verkippen der Kolbenbaugruppe (12) im Zylindergehäuse
(18) gestattet, und einen druckraumseitigen Fortsatz (26) besitzt, auf dem vermittels
eines Halterings (28) ein Dichtelement (30) zentriert gehalten ist, das mit einer
umlaufenden Dichtlippe (32) gleitfähig und dichtend an einer innenumfangsseitigen
Lauffläche (34) des Zylindergehäuses (18) anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltering (28) auf seiner vom Dichtelement (30) abgewandten Seite mit einer ausgesteiften
Verlängerung (44) versehen ist, die hinsichtlich ihrer Länge und/oder ihres Durchmessers
angepasst ist, bei einem Verkippen der Kolbenbaugruppe (12) im Zylindergehäuse (18)
dann an der Lauffläche (34) des Zylindergehäuses (18) zur Anlage zu gelangen, um die
Kolbenbaugruppe (12) am Zylindergehäuse (18) abzustützen, wenn ein vorbestimmter Verkippwinkel
der Kolbenbaugruppe (12) gegenüber einer Mittelachse (46) des Zylindergehäuses (18)
erreicht ist.
2. Hydraulikzylinder (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlängerung (44) des Halterings (28) einen im Wesentlichen hohlzylindrischen
Außenabschnitt (138) aufweist, der sich über eine Mehrzahl von gleichmäßig über dem
Innenumfang des Außenabschnitts (138) verteilten Aussteifungselementen (140) in radialer
Richtung auf dem Fortsatz (26) des Kolbens (14) abstützt.
3. Hydraulikzylinder (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die sich entlang des Außenabschnitts (138) erstreckenden Aussteifungselemente- (140)
hohlkammerprofilartig ausgebildet sind und jeweils einen im Wesentlichen trapezförmigen
Querschnitt aufweisen, wobei sie mit ihrer Schmalseite (142) an dem Fortsatz (26)
des Kolbens (14) anliegen.
4. Hydraulikzylinder (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltering (28) mittels einer Schnappverbindung (148) am Fortsatz (26) des Kolbens
(14) befestigt ist.
5. Hydraulikzylinder (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltering (28) eine Mehrzahl von sich in axialer Richtung erstreckenden Federarmen
(150) aufweist, die an ihren freien Enden radial innen jeweils mit einem nasenartigen
Vorsprung (152) versehen sind, welcher mit einer am Außenumfang des Fortsatzes (26)
ausgebildeten Radialnut (154) eingreift.
6. Hydraulikzylinder (10) nach wenigstens den Ansprüchen 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Federarme (150) des Halterings (28) in Umfangsrichtung gesehen jeweils zwischen
benachbarten Aussteifungselementen (140) des Halterings (28) angeordnet sind.
7. Hydraulikzylinder (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltering (28) auf seiner dem Kolben (14) zugewandten Seite mit einem ringförmigen
Andruckvorsprung (156) versehen ist, der in eine ringförmige Axialnut (158) des Dichtelements
(30) eingreift, die auf der vom Kolben (14) abgewandten Seite des Dichtelements (30)
die Dichtlippe (32) von einem ringförmigen Befestigungsabschnitt (160) des Dichtelements
(30) trennt, der auf dem Fortsatz (26) des Kolbens (14) sitzt.
8. Hydraulikzylinder (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltering (28) auf seiner dem Kolben (14) zugewandten Seite eine kreisringförmige,
ebene Stirnfläche (164) aufweist, über die der Haltering (28) in axialer Richtung
des Kolbens (14) an einer zugeordneten Ringschulter (166) abstützbar ist, die am Außenumfang
des Fortsatzes (26) ausgebildet ist.
9. Hydraulikzylinder (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der vom Druckraum (20) abgewandten Seite des Kolbens (14) ein Federelement (36)
angeordnet ist, welches sich einerseits an einem am Zylindergehäuse (18) befestigten
Federteller (38) abstützt und andererseits mit der Kolbenstange (16) wirkverbunden
ist, um die Kolbenbaugruppe (12) in einer von einem Boden (22) des Zylindergehäuses
(18) weggewandten Richtung vorzuspannen.
10. Hydraulikzylinder (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Fixierabschnitt (40) vorgesehen ist, der die Kolbenbaugruppe (12) vor einer ersten
Betätigung des Hydraulikzylinders (10) in einer vorbestimmten Hubstellung bezüglich
des Zylindergehäuses (18) fixiert und dazu ausgebildet ist, mit der ersten Betätigung
des Hydraulikzylinders (10) die Kolbenbaugruppe (12) gegenüber dem Zylindergehäuse
(18) freizugeben, wobei der Fixierabschnitt (40) am Federteller (38) vorgesehen ist
und zur lösbaren Fixierung der Kolbenbaugruppe (12) bezüglich des Zylindergehäuses
(18) mit einem Gegenabschnitt (42) an der Kolbenstange (16) zusammenwirkt.
11. Hydraulikzylinder (10) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Federteller (38) durch ein Ringteil ausgebildet ist, mit einem Innenringabschnitt
(84), durch den sich die Kolbenstange (16) hindurch erstreckt, einem Außenringabschnitt
(86), über den der Federteller (38) am Zylindergehäuse (18) befestigt ist, einem Bodenabschnitt
(88), der den Innenringabschnitt (84) und den Außenringabschnitt (86) verbindet, sowie
einer zwischen den vorgenannten Abschnitten (84, 86, 88) begrenzten Ringaussparung
(90) zur Aufnahme eines kolbennahen Endes (92) des Federelements (36).
12. Hydraulikzylinder (10) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenringabschnitt (84) an seinem freien Ende innenumfangsseitig einen den Fixierabschnitt
(40) des Federtellers (38) ausbildenden, geringfügig radial auffederbaren Ringwulst
(134) aufweist, während die Kolbenstange (16) einen Kolbenstangenkopf (76) hat, der
außenumfangsseitig mit einem den Gegenabschnitt (42) an der Kolbenstange (16) ausbildenden,
im Querschnitt gesehen im Wesentlichen balligen Ringbund (136) versehen ist, der sich
im fixierten Zustand der Kolbenbaugruppe (12) an dem Ringwulst (134) axial abstützt.
13. Hydraulikzylinder (10) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenringabschnitt (84) des um die Mittelachse (46) drehwinkelorientiert am Zylindergehäuse
(18) befestigten Federtellers (38) auf bezüglich der Mittelachse (46) des Zylindergehäuses
(18) diametral gegenüberliegenden Seiten mit Aussparungen (132) versehen ist, die
im freigegebenen Zustand der Kolbenbaugruppe (12) eine definierte Auslenkung der Kolbenstange
(16) gegenüber der Mittelachse (46) des Zylindergehäuses (18) gestatten.
14. Hydraulikzylinder (10) nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Federteller (38) auf der von der Ringaussparung (90) abgewandten Seite des Bodenabschnitts
(88) einen ringförmigen Zentriervorsprung (122) aufweist, der eine konisch abgeschrägte
Innenumfangsfläche (128) besitzt, gegen die eine komplementär geformte Gegenfläche
(130) am Außenumfang des Kolbens (14) bei freigegebener Kolbenbaugruppe (12) in Anlage
bringbar ist, um die Kolbenstange (16) mit der Mittelachse (46) des Zylindergehäuses
(18) im Wesentlichen auszufluchten.
15. Hydraulikzylinder (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (14) aus Kunststoff auf die Kolbenstange (16) aufgespritzt ist, um den
Kolben (14) mit der Kolbenstange (16) starr zu verbinden.