[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Temperaturbestimmung bei einem Induktionskochfeld
mit mehreren Induktionsheizspulen.
[0002] Aus der
EP 2330866 A2 ist es bekannt, bei Heizbetrieb einer Induktionsheizspule für eine Kochstelle für
ein Kochgefäß mit Wasser darin, die Temperatur des Kochgefäßbodens an der Induktionsheizspule
zu erfassen, vor allem um zu bestimmen, wann Wasser in dem Kochgefäß kocht. Dazu wird
eine Schwingungsantwort der Induktionsheizspule erfasst und ausgewertet.
[0003] Aus der
EP 1463383 A1 ist es bekannt, mit mehreren Induktionsheizspulen, die jeweils einzeln ansteuerbar
sind, bei einem Induktionskochfeld im gemeinsamen Heizbetrieb eine Kochstelle für
ein Kochgefäß zu bilden. Dabei kann durch die Induktionsheizspulen selbst oder andere
Erkennungsmittel erkannt werden, dass das Kochgefäß diese Induktionsheizspulen jeweils
in ausreichendem Maß überdeckt. So ist es möglich, die Größe einer Kochstelle an die
Größe eines davon beheizten Kochgefäßes in gewissem Maß anzupassen.
Aufgabe und Lösung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Verfahren zu schaffen,
mit dem Probleme des Stands der Technik gelöst werden können und es insbesondere möglich
ist, die Temperaturbestimmung im Kochgefäß vorteilhaft und genau durchzuführen, insbesondere
zu bestimmen, wenn Wasser in dem Kochgefäß kocht.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte sowie bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren
Ansprüche und werden im Folgenden näher erläutert. Der Wortlaut der Ansprüche wird
durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
[0006] Bei dem Verfahren, das in einem Induktionskochfeld mit mehreren einzeln ansteuerbaren
Induktionsheizspulen durchgeführt wird, werden folgende Schritte durchgeführt:
Ein Kochgefäß mit Wasser oder einer hauptsächlich Wasser enthaltenden Flüssigkeit
darin wird so auf das Induktionskochfeld aufgestellt, dass es mindestens zwei Induktionsheizspulen
überdeckt. Vorteilhaft überdeckt es drei bis fünf Induktionsheizspulen, die dann eben
entsprechend klein ausgebildet sind, beispielsweise mit Durchmessern bzw. Breiten
im Bereich zwischen 6cm und 18cm. Diese Induktionsheizspulen erkennen die Überdeckung
durch das Kochgefäß, insbesondere in einem vorher definierten Ausmaß bzw. mit einem
vordefinierten Überdeckungsgrad, beispielsweise mindestens 50% der Fläche der Induktionsheizspule.
Diese entsprechend überdeckten Induktionsheizspulen werden dann als gemeinsame Kochstelle
gemeinsam betrieben, und zwar im Heizbetrieb bzw. für den Kochvorgang, um das Wasser
in dem Kochgefäß durch Heizen zum Kochen zu bringen. Dieses Kochen des Wassers soll
eben erfindungsgemäß als Temperaturbestimmung erfasst werden.
[0007] Während des dann folgenden Heizbetriebs beheizt jede Induktionsheizspule den über
ihr angeordneten Bereich des Kochgefäßbodens auf bekannte Art und Weise. Der Energieeintrag
erfolgt dabei in den untersten Bereich des Kochgefäßbodens, üblicherweise die untersten
1 mm bis 2mm. Von dort aus breitet sich die Wärme nach oben an die Oberseite des Kochgefäßbodens
aus und von dort wird sie ins Wasser übertragen. Die Induktionsheizspulen einer Kochstelle
arbeiten dabei vorteilhaft mit gleicher Leistungsstufe bzw. resultierender Flächenleistungsdichte
der ins Gefäß übertragenen Leistung.
[0008] Während des Heizbetriebs wird anhand der Schwingungsantwort an mindestens einer Induktionsheizspule
erfasst, ob sich die Temperatur des Kochgefäßbodens über dieser Induktionsheizspule
ändert bzw. ob diese Temperatur ansteigt. So kann ein Temperaturgradient des Kochgefäßbodens
von der Induktionsheizspule erfasst werden, was bevorzugt gemacht wird entsprechend
einem Verfahren, wie es in der eingangs genannten
EP 2330866 A2 beschrieben ist. Deren Inhalt wird hiermit diesbezüglich durch ausdrückliche Bezugnahme
zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung gemacht. Findet diese Bestimmung der Schwingungsantwort
nur periodisch statt sollte es etwa einmal pro Sekunde sein, vorteilhaft alle 0,1
Sekunden bis 2 Sekunden. Im Allgemeinen kann als Schwingungsantwort einer Induktionsheizspule
die Auswertung der Veränderung von Schwingkreisparametern aufgrund von Temperaturänderungen
des Kochgefäßbodens, im Besonderen der sich ändernden Induktivität, verstanden werden.
Bevorzugt kann die Schwingungsantwort jeder Induktionsheizspule erfasst werden. Die
Induktionsheizspulen werden mindestens so lange im Heizbetrieb betrieben, bis eine
Induktionsheizspule erfasst, dass der Temperaturgradient des Kochgefäßbodens über
ihr nahe Null liegt oder zu Null wird.
[0009] Vorteilhaft wird im Heizbetrieb eine Temperatur eines mittels einer Induktionsheizspule
erwärmten Kochgefäßbodens ermittelt. Das Verfahren umfasst die Schritte: Erzeugen
einer Zwischenkreisspannung zumindest zeitweise in Abhängigkeit von einer einphasigen
oder mehrphasigen, insbesondere dreiphasigen, Netzwechselspannung, Erzeugen einer
hochfrequenten Ansteuerspannung oder eines Ansteuerstroms aus der Zwischenkreisspannung,
beispielsweise mit einer Frequenz in einem Bereich von 20kHz bis 70kHz, und Beaufschlagen
eines Schwingkreises umfassend die Induktionsheizspule mit der Ansteuerspannung bzw.
dem Ansteuerstrom. Auf diese Weise erfolgt herkömmlich eine induktive Erwärmung des
Kochgefäßbodens. Zur Temperaturmessung werden folgende Schritte durchgeführt: Erzeugen
der Zwischenkreisspannung während vorgegebener Zeitabschnitte, insbesondere periodisch,
mit einem konstanten Spannungspegel, wobei während der Zeitabschnitte bevorzugt die
Zwischenkreisspannung unabhängig von der Netzwechselspannung erzeugt wird, Erzeugen
der Ansteuerspannung während der vorgegebenen Zeitabschnitte derart, dass der Schwingkreis
im Wesentlichen entdämpft mit seiner Eigenresonanzfrequenz schwingt, Messen mindestens
eines Schwingungsparameters der Schwingung während der vorgegebenen Zeitabschnitte
und Auswerten des mindestens einen gemessenen Schwingungsparameters zum Ermitteln
der Temperatur. Da die Zwischenkreisspannung während der Temperaturmessung konstant
gehalten wird, können Signalbeeinflussungen aufgrund einer veränderlichen Zwischenkreisspannung
eliminiert werden, wodurch eine zuverlässige und störsichere Temperaturermittlung
ermöglicht wird.
[0010] In einer Weiterbildung umfasst das Verfahren die Schritte: Bestimmen von Nulldurchgängen
der Netzwechselspannung und Wählen der Zeitabschnitte im Bereich der Nulldurchgänge.
Im Bereich der Nulldurchgänge bei einphasiger Netzwechselspannung nimmt die Zwischenkreisspannung
üblicherweise stark ab. Der konstante Spannungspegel wird bevorzugt derart gewählt,
dass er größer als der sich üblicherweise im Bereich der Nulldurchgänge einstellende
Spannungspegel ist, sodass die Zwischenkreisspannung im Bereich der Nulldurchgänge
auf den konstanten Spannungspegel geklemmt wird. Es herrschen dann im Bereich der
Nulldurchgänge konstante Spannungsverhältnisse, die eine zuverlässige Temperaturmessung
ermöglichen.
[0011] Die Induktionsheizspulen werden mindestens so lange alle im Heizbetrieb betrieben,
bis eine erste Induktionsheizspule erfasst, dass der Temperaturgradient des Bereichs
des Kochgefäßbodens über dieser Induktionsheizspule zu Null wird. Es können auch alle
Induktionsheizspulen so lange im Heizbetrieb betrieben werden, bis über jeder der
Induktionsheizspulen der Temperaturgradient des darüber befindlichen Kochgefäßbodens
zu Null wird. Wenn der Temperaturgradient zu Null wird bedeutet dies, dass sich die
Temperatur des Kochgefäßbodens nicht weiter erhöht, was wiederum bedeutet, dass das
Wasser im Kochgefäß direkt über diesem Kochgefäßbodenbereich bzw. an der Grenzschicht
zwischen Wasser und Kochgefäßboden kocht, sich die Temperatur also nicht weiter erhöht.
Nun hat sich aber im Rahmen der Erfindung herausgestellt, dass sich gerade beim induktiven
Beheizen eines Kochgefäßes mit Wasser darin, bei dem sehr hohe Leistungen in den Kochgefäßboden
eingebracht werden, was ein sehr schnelles Kochen des Wassers bewirken soll, die Temperatur
des Wassers direkt am Kochgefäßboden zumindest bereichsweise sehr schnell auf 100°C
erhöhen kann. Dort erfolgt dann auch schon die für das Kochen typische Ablösung von
teils sehr großen Wasserdampfblasen, dort kocht das Wasser also bzw. sprudelt. Allerdings
hat dann noch nicht unbedingt das gesamte Wasser im Kochgefäß die Temperatur von 100°C
erreicht, was ja aber eigentlich gewünscht ist. Und weil bei Induktionskochfeldern
mit der bekannten Boost-Funktion zum Ankochen eine sehr hohe Leistung eingestellt
werden kann, gibt es die Bildung und Ablösung von Wasserdampfblasen bereits dann,
wenn die Temperatur des Wassers im oberen Bereich entfernt von der Grenzschicht zwischen
Wasser und Kochgefäßboden nur etwa 80°C bis 90°C aufweist, also noch deutlich vom
Kochen bzw. den entsprechenden 100°C entfernt ist. Bei hohen Wärmeströmen, beispielsweise
ca. 10W/cm
2, kommen also Temperaturdifferenzen zwischen der Wassertemperatur und der Topfbodeninnenseite
von ca. 10°C bis 40°C zu Stande. Zusätzlich hat der Kochgefäßboden zwischen Innenseite
und Außenseite eine weitere Temperaturdifferenz von ca. 10°C.
[0012] Demzufolge bestimmt die Erfindung mindestens eine der Induktionsheizspulen als Messspule.
Dazu können mehrere Verfahren genommen werden, die später noch genauer ausgeführt
werden.
[0013] Diese Messspule wird dann im Messbetrieb und nicht mehr im Heizbetrieb betrieben,
wobei der Wechsel bzw. das Stoppen des Heizbetriebs nicht zwingend sofort nach Bestimmung
als Messspule erfolgen muss. Im Messbetrieb selbst wird die Messspule mit einer sogenannten
Mess-Leistung bis 10% oder 20%, vorteilhaft maximal 50%, der maximalen Leistung für
kurze Zeit, insbesondere nur für eine Halbwelle, betrieben bzw. überträgt entsprechend
wenig bzw. geringere Energie in den über der Messspule liegenden Bereich des Kochgefäßbodens.
Bis zu 20% der maximalen Leistung kann die Mess-Leistung als kleine Leistung angesehen
werden. Dann erfasst die Messspule die zurückgekoppelte Schwingungsantwort auf zuvor
genannte Art und Weise. Dann wird der zeitliche Verlauf dieser Schwingungsantwort
nach mehreren Malen Einkoppeln der geringen Energie ausgewertet, also im Wesentlichen
ein ähnliches Verfahren angewendet wie schon zuvor bei der Erfassung der Schwingungsantwort
an jeder Induktionsheizspule. Dann wird in dem Fall, dass der Gradient dieses zeitlichen
Verlaufs zu Null wird, das Wasser in dem Kochgefäß als kochend bestimmt, und zwar
das gesamte Wasser. Dabei ist es nicht zwingend notwendig, dass die Schwingungsantwort
wirklich an jeder Induktionsheizspule erfasst wird. Unter Umständen kann die Messspule
nämlich bereits zuvor bestimmt werden, beispielsweise als diejenige Induktionsheizspule
mit dem geringsten Überdeckungsgrad bzw. dem schlechtesten Leistungseintrag in den
Kochgefäßboden. Dann braucht nur deren Schwingungsantwort ausgewertet zu werden.
[0014] Mit der Erfindung wird nämlich im Wesentlichen bewirkt, dass die Messspule nicht
mehr den Kochgefäßboden heizt und dadurch im Bereich des Kochgefäßbodens über der
Messspule sozusagen eher die wahre Temperatur des Wassers im Kochgefäß erfasst werden
kann bzw. der Wärmestrom durch den Topfboden sowie der Wärmestrom im Übergang Topfboden
zu Wasser verschwindend klein werden und dadurch die wahre Temperatur des Wassers
und die Temperatur der Kochgefäßinnenseite als auch der -unterseite gleich werden.
Die zuvor beschriebenen, in Reihe geschalteten, Temperaturdifferenzen von etwa 10°C
bis 40°C von Kochgefäßinnenseite zu Wasser und etwa 10°C zwischen Kochgefäßinnen-
und -außenseite werden annähernd zu Null. Durch die bereits begonnene Blasenbildung
im Wasser am Kochgefäßboden wird das Wasser im Kochgefäß in gewissem Maß durchgemischt,
insbesondere durch das aufsteigende Wasser. Dies reicht zwar nicht, um sehr schnell
das gesamte Wasser im Kochgefäß zum Kochen zu bringen, indem immer wieder etwas kühleres
Wasser an den Kochgefäßboden herangetragen wird zur Erwärmung aufgrund Wärmeabnahme.
In dem unbeheizten Bereich des Kochgefäßbodens über der Messspule wird aber mit großer
Wahrscheinlichkeit eher kühleres Wasser vorhanden sein, und zwar sowohl aufgrund der
fehlenden Beheizung als auch aufgrund der Durcheinandermischung des Wassers im Kochgefäß.
Durch das Stoppen des Heizbetriebs der Messspule wird also eine das Messergebnis verfälschende
Wirkung ausgesetzt. Die Messspule arbeitet zumindest eine bestimmte Zeit nach der
Bestimmung als Messspule nur noch als eine Art Sensor. Das Einkoppeln eines Signals
bzw. einer Leistung zur Erzeugung der Schwingungsantwort für deren Auswertung kann
als vernachlässigbar angesehen werden bezüglich einer Erhitzung des Bereichs des Kochgefäßbodens
direkt über der Messspule.
[0015] Somit besteht ein wesentlicher Kern der Erfindung darin, eine Temperaturbestimmung
bei einem Verfahren zum Kochen von Wasser in einem Kochgefäß, wofür mehrere Induktionsheizspulen
verwendet werden, dadurch genauer zu machen, dass eine der Induktionsheizspulen als
Messspule verwendet wird und dazu dann nicht mehr im Heizbetrieb arbeitet, sondern
nur noch im Messbetrieb. So werden Verfälschungen des Messergebnisses vermieden oder
zumindest stark reduziert. Damit wird zwar die gesamte Heizleistung für das Kochgefäß
reduziert, dafür steigt aber die Genauigkeit. Einerseits ist es möglich, die Messspule
schnell vom Heizbetrieb auf den Messbetrieb umzustellen, beispielsweise nachdem sie
oder eventuell auch eine andere Induktionsheizspule zum ersten Mal dadurch, dass der
Temperaturgradient der Schwingungsantwort zu Null geworden ist, eine Temperatur von
100°C am Kochgefäßboden erfasst hat. Da erfahrungsgemäß dann aber der Großteil des
in dem Kochgefäß befindlichen Wassers noch nicht kocht bzw. noch nicht die 100°C erreicht
hat, wird es andererseits als vertretbar und insgesamt vorteilhafter angesehen, auch
die Messspule dann noch für eine bestimmte eher kurze Zeit im Heizbetrieb zu betreiben,
beispielsweise 10 Sekunden bis 60 Sekunden oder sogar 300 Sekunden. Es ist nämlich
in aller Regel erst dann damit zu rechnen, dass auf die gesamte Wassermenge bezogen
bald die 100°C bzw. der kochende Zustand vorliegen. Auch hierzu sind Varianten möglich,
die nachfolgend näher erläutert werden.
[0016] In Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, diejenige Induktionsheizspule als
Messspule zu bestimmen, deren Temperaturgradient der Schwingungsantwort während des
allgemeinen Heizbetriebs und vor allem auch während ihres eigenen Heizbetriebs zuerst
zu Null wird. Dies ist dann sozusagen die Induktionsheizspule mit dem zu diesem Zeitpunkt
heißesten Bereich des Kochgefäßbodens über sich. Alternativ dazu kann auch diejenige
Induktionsheizspule als Messspule bestimmt und verwendet werden, bei der dieser Temperaturgradient
zuletzt zu Null wird. Dies ist dann entsprechend diejenige Induktionsheizspule, die
den kühlsten Bereich des Kochgefäßbodens über sich aufweist. Dann kann davon ausgegangen
werden, dass das Wasser im Kochgefäß insgesamt bereits deutlich näher an dem Zustand
ist, dass es insgesamt kocht bzw. vollständig etwa 100°C aufweist. Während bei der
ersten Alternative noch mit einer relativ längeren Zeit des Heizbetriebs zu rechnen
ist, bis das gesamte Wasser kocht, beispielsweise 20 Sekunden bis 40 Sekunden, ist
bei der zweiten Alternative eher nur mit einer kürzeren Zeit zu rechnen, beispielsweise
5 Sekunden bis 20 Sekunden. Dies ist bei den weiteren Vorgehensmöglichkeiten für die
Temperaturbestimmung und für den Betrieb der Induktionsheizspulen zu beachten.
[0017] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, diejenige Induktionsheizspule
als Messspule zu bestimmen, die den geringsten Leistungseintrag in das Kochgefäß und/oder
die den geringsten Überdeckungsgrad durch das Kochgefäß aufweist. Das erste Kriterium
kann während des Heizbetriebs ermittelt werden und beispielsweise auch wiederholt
oder permanent überprüft werden. Das zweite Kriterium kann bereits zu Beginn des Kochvorgangs
bestimmt werden, also wenn überhaupt bestimmt wird, welche Induktionsheizspulen von
dem Kochgefäß überdeckt sind und welche demzufolge überhaupt als gemeinsame Kochstelle
mit dem Heizbetrieb starten. Dabei sollte aber auch dieses Kriterium während des Heizbetriebs
überprüft werden, da es durchaus vorkommen kann, dass das Kochgefäß über den Induktionsheizspulen
bzw. auf der Kochstelle bewegt wird und sich dann der Überdeckungsgrad einzelner oder
aller Induktionsheizspulen ändert.
[0018] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind sämtliche Induktionsheizspulen
identisch ausgebildet, also vor allem auch gleich groß. Dies vereinfacht die Herstellung
eines Induktionskochfelds. Des Weiteren ist es vorteilhaft auch möglich, sämtliche
Induktionsheizspulen, die gemeinsam eine Kochstelle für ein einziges Kochgefäß bilden,
identisch zu betreiben. Dies gilt vor allem für die Leistungsstufe. Also können auch
Induktionsheizspulen mit einem erkannten geringeren Überdeckungsgrad genauso betrieben
werden wie Induktionsheizspulen mit einem hohen oder vollständigen Überdeckungsgrad.
[0019] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, dass dann, nachdem die erste
Induktionsheizspule einen Temperaturgradienten aufweist bzw. erfasst, der zu Null
geworden ist, für eine bestimmte Zeit der Heizbetrieb aller Induktionsheizspulen,
die für dieses Kochgefäß bzw. diese Kochstelle arbeiten, mit gleichbleibender Leistung
weitergeführt wird. Diese Zeit sollte weniger als 1 Minute betragen und kann beispielsweise
mindestens 10 Sekunden betragen, vorteilhaft mindestens 20 Sekunden betragen. Nach
Ablauf dieser Zeit wird die zuvor bestimmte Messspule dann im Messbetrieb betrieben,
vorteilhaft mit der vorgenannten Mess-Leistung. Hier wird also berücksichtigt, dass
in dem zuvor bereits genannten Fall, dass die erste Stelle des Kochgefäßbodens eine
Temperatur von etwa 100°C aufweist, die Messspule, die entweder zuvor bereits bestimmt
worden ist oder erst dadurch bestimmt wird, doch nicht sofort aus dem Heizbetrieb
genommen wird, da dann die gesamte Heizleistung an der Kochstelle unnötig reduziert
werden würde. Durch das Weiterheizen aller Induktionsheizspulen, insbesondere auch
der Messspule, wird, da davon ausgegangen werden kann, dass das Wasser im Kochgefäß
noch keine 100°C hat, noch mit maximal möglicher Leistung weitergeheizt für ein schnelles
Aufheizen. Erst nach der gewissen Zeit wird dann die Messspule im Messbetrieb betrieben,
da erst dann damit zu rechnen ist, dass die 100°C im gesamten Wasser bald erreicht
sein werden. Diese Zeit kann auch variiert werden abhängig davon, wieviel Wasser zum
Kochen gebracht werden muss bzw. wie groß das Kochgefäß ist. Dazu kann beispielsweise
die bisherige Dauer als Kriterium herangezogen werden, wann eben die erste Induktionsheizspule
den zu Null gewordenen Temperaturgradienten erfasst.
[0020] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann nicht die erste Induktionsheizspule
herangezogen werden, sondern die letzte Induktionsheizspule, deren Temperaturgradient
zu Null wird. Auch dann kann wiederum selbst die Messspule noch für eine bestimmte
Zeit weiter im Heizbetrieb betrieben werden, da selbst in diesem Fall, dass überall
der Kochgefäßboden 100°C beträgt, sehr wahrscheinlich noch nicht das gesamte Wasser
im Kochgefäß 100°C aufweist. Diese Zeit für den Weiterbetrieb der Messspule im Heizbetrieb
sollte deutlich kürzer als 1 Minute sein und kann insbesondere kürzer als die zuvor
genannte Zeit, beispielsweise 5 Sekunden bis 20 Sekunden betragen. Auch hier wird
wiederum erst nach Ablauf dieser Zeit die Messspule im Messbetrieb betrieben, wobei
sie auch hier wiederum entweder bereits zu Beginn des Heizbetriebs oder erst später
zur Messspule bestimmt worden sein kann.
[0021] Es ist vorteilhaft möglich, wenn an der Messspule deren Leistung deutlich reduziert
worden ist bzw. sie nur noch als Messspule mit der Mess-Leistung betrieben wird, den
zeitlichen Verlauf der Wassertemperatur des Wassers im Kochgefäß gleichzusetzen mit
dem zeitlichen Verlauf der Periodendauer der Schwingungsantwort an der Messspule,
zumindest was den relativen Verlauf betrifft. Diese Messspule arbeitet dann nämlich
als Temperatursensor für den über ihr liegenden Bereich des Kochgefäßbodens, der wiederum
die Temperatur des an ihn durch Verwirbelung herangeführten Wassers im Kochgefäß bestimmt.
Dieser Bereich des Kochgefäßbodens arbeitet dann sozusagen als ein erster Teil eines
Sensors. Als zweiter Teil dieses Sensors arbeitet die Messspule, die sozusagen die
Temperatur dieses ersten Teils abfragt.
[0022] Der Messbetrieb der Messspule sollte vorteilhaft so sein, dass sie keine zusätzliche
Heizleistung in den über ihr liegenden Bereich des Kochgefäßbodens einbringt, um Verfälschungen
bei der Temperaturerfassung bzw. Temperaturbestimmung zu reduzieren oder möglichst
ganz zu vermeiden. Wie zuvor kurz erwähnt worden ist, kann hier bereits eine Halbwelle
für den Leistungseintrag ausreichen, was dann auch wiederum nur mit einer vorgenannten
geringen Leistung bzw. Mess-Leistung gemacht wird.
[0023] Es ist möglich, nach dem Erkennen des Kochens des Wassers im Kochgefäß die Leistung
der Induktionsheizspulen bzw. der Kochstelle zu reduzieren, um ein Überkochen des
Wassers zu verhindern. Dies kann um mindestens 10% bis 20% erfolgen, vorteilhaft sogar
um mindestens 50% bis 70%.
[0024] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombination bei einer Ausführungsform der Erfindung und
auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung
der Anmeldung in einzelne Abschnitte sowie Zwischen-Überschriften beschränken die
unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0025] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und werden im Folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer Anordnung mehrerer Induktionsheizspulen eines Induktionskochfelds
mit aufgestelltem Kochgefäß,
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht einer Beheizung des Kochgefäßes aus Fig. 1 mit den
darunter befindlichen Induktionsheizspulen, wobei zwei Induktionsheizspulen im Heizbetrieb
arbeiten samt entstehender Wasserströmungen,
- Fig. 3
- eine Abwandlung der Darstellung aus Fig. 2, wobei eine Induktionsheizspule im Heizbetrieb
und eine im Messbetrieb arbeitet samt entstehender Wasserströmungen und
- Fig. 4
- eine Darstellung von Verläufen sowohl der Wassertemperatur an zwei Stellen im Kochgefäß
als auch von Signalen einer Induktionsheizspule im Heizbetrieb einerseits und einer
im Messbetrieb andererseits.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0026] In der Fig. 1 ist schematisch dargestellt, wie bei einem Induktionskochfeld 11 eine
Vielzahl von einzelnen Induktionsheizspulen 13, hier mit runder Form, vorhanden sein
kann. Dies ist aus der vorgenannten
EP 1463383 A1 bekannt. Ein Kochgefäß 15 ist aufgestellt, und zwar derart, dass es vier Induktionsheizspulen
13a bis 13d zu mehr als 50% bedeckt. Die Induktionsheizspulen 13b und 13d sind vollständig
überdeckt, und die Induktionsheizspulen 13a und 13c zu etwa 70% bis 80%. Links und
rechts neben der Induktionsheizspule 13d sind auch Induktionsheizspulen zu einem geringen
Grad überdeckt. Dieser Überdeckungsgrad ist allerdings so gering, dass dies erkannt
wird und sie definitiv nicht im Heizbetrieb als Kochstelle für das Kochgefäß 15 verwendet
werden.
[0027] In der Seitenansicht der Fig. 2 des erfindungsgemäßen Induktionskochfelds 11 mit
einer Kochfeldplatte 12 ist zu ersehen, wie die zwei Induktionsheizspulen 13a und
13b unter dem Kochgefäß 15 liegen bzw. dieses über sie auf der Kochfeldplatte 12 aufgestellt
ist. Die Induktionsheizspulen 13c und 13d sind hier nicht dargestellt, für sie gilt
aber im Wesentlichen dasselbe. Das Kochgefäß 15 weist einen Kochgefäßboden 16 auf,
der sich für induktive Beheizung eignet und üblicherweise eine Dicke von einigen Millimetern
aufweist, beispielsweise 4mm bis 10mm. In der Regel ist ein solcher Kochgefäßboden
16 mehrschichtig ausgebildet mit einer obersten Schicht, die aus demselben Material
wie die seitliche Wandung des Kochgefäßes 15 besteht und meistens durch Tiefziehen
hergestellt ist, also mit einem einstückigen Materialübergang. Darunter ist häufig
eine wärmeverteilende Schicht aus Kupfer mit einer Stärke von wenigen Millimetern
angeordnet. Unterhalb dieser wiederum kann eine dünne Schicht aus Edelstahl vorgesehen
sein, welche ebenfalls für induktive Beheizung geeignet ist. Deren Dicke kann maximal
1 mm bis 2mm betragen. Gleichzeitig ist dies in etwa die maximale Eindringtiefe von
induktiven Feldern, was nachfolgend noch erläutert wird.
[0028] Die Induktionsheizspulen 13a und 13b sind mit einer Steuerung 19 des Induktionskochfelds
11 verbunden und werden über diese angesteuert mit Leistung versorgt, üblicherweise
über ein hier nicht dargestelltes Leistungsteil bzw. entsprechende Schwingkreisanordnungen.
[0029] Mit dünnen Pfeilen dargestellt ist jeweils ein Leistungseintrag 21a und 21b von jeder
der Induktionsheizspulen 13a und 13b in das Kochgefäß 15 bzw. in den Kochgefäßboden
16. Dies ist dem Fachmann bekannt und darauf muss nicht näher eingegangen werden.
Wie zuvor erwähnt, beträgt die Eindringtiefe des Leistungseintrags 21 weniger als
2mm, vorteilhaft weniger als 1mm. Von dieser untersten Schicht des Kochgefäßbodens
16 verteilt sich die entstehende Wärme nach oben durch den weiteren Aufbau des Kochgefäßbodens
16 hindurch, unter Umständen mit einer entsprechenden Querverteilung. An der Oberseite
des Kochgefäßbodens 16 erfolgt der Wärmeübergang in darüber im Kochgefäß 15 befindliches
Wasser 17. Durch die eingebrachte Wärme steigt dieses aufgewärmte Wasser auf, was
durch die breiten Pfeile veranschaulicht ist. Selbstverständlich erfolgt eine Art
Durchmischung der Wasserströmungen 23a und 23b, hier auch noch dargestellt durch weitere
Wasserströmungen 23.
[0030] In Fig. 4 ist in einem schematisch zu verstehenden Diagramm mit dicker durchgezogener
Linie die Temperatur T
W des Wassers 17 im Kochgefäß 15 aufgezeichnet als eine Art Durchschnittstemperatur,
also nicht nur an einzelnen diskreten Punkten gemessen, sondern als Durchschnitt an
vielen Punkten. Insbesondere kann dies auch eine Temperatur an der Wasseroberfläche
sein, wo üblicherweise die Temperatur des Wassers 17 am geringsten sein wird beim
Kochen.
[0031] Mit dicker gestrichelter Linie ist die Temperatur des Wassers über der linken Induktionsheizspule
21a nahe dem Kochgefäßboden 16 dargestellt. Hier wird das Wasser 17 wohl am heißesten
sein und am schnellsten kochen. Außerdem ist für die Temperatur des Wassers 17 der
Wert von 100°C eingezeichnet. Bei den Wassertemperaturen mit dicken Linien sind die
Verlaufshöhen relativ zueinander in etwa maßstäblich.
[0032] Mit dünner durchgezogener Linie ist der eingangs genannte Messwert bzw. das Periodensignal
derjenigen Induktionsheizspule 13b dargestellt, die als Messspule im Messbetrieb verwendet
wird. Mit gestrichelter dünner Linie ist das Periodensignal der im Heizbetrieb betriebenen
Induktionsheizspule 13a dargestellt. Diese beiden Periodensignale müssen absolut gesehen
nicht unterschiedlich groß sein, dies ist hier nur der Übersichtlichkeit halber dargestellt,
um ihre relativen Verläufe besser zu zeigen. Insbesondere können sie vor allem am
Anfang weitgehend deckungsgleich sein.
[0033] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nach dem Aufsetzen des Kochgefäßes
15 auf das Induktionskochfeld 11 bzw. über die Induktionsheizspulen 13 von der Steuerung
19 auf bekannte Art und Weise erfasst, welche Induktionsheizspulen überhaupt überdeckt
sind und in wie stark bzw. mit welchem Überdeckungsgrad. Bei den Induktionsheizspulen
13 der Konfiguration der Fig. 1 sind die vorgenannten Induktionsheizspulen 13a bis
13d ausreichend überdeckt. Hat nun eine Bedienperson eine Leistungsstufe für den Betrieb
des Induktionskochfelds 11 ausgewählt, mit der das Wasser 17 im Kochgefäß 15 möglichst
schnell zum Kochen gebracht werden soll, so startet der Heizbetrieb der vier Induktionsheizspulen
13a bis 13d. Diese bilden dabei eine gemeinsame Kochstelle. Sie können mit der maximalen
Leistung, insbesondere einer für Induktionsheizspulen bekannten Boost-Leistung, betrieben
werden. Dies ist in der Fig. 2 dargestellt, die Induktionsheizspulen 13a und 13b erzeugen
einen Leistungseintrag 21a und 21b in den Kochgefäßboden 16, insbesondere in dessen
unterste Schicht. Die induktiv erzeugte Wärme breitet sich nach oben aus und tritt
an der Oberseite des Kochgefäßbodens 16 in das Wasser 17 ein bzw. wird dort übertragen.
Dadurch entstehen Wasserströmungen 23, insbesondere von der Oberseite des Kochgefäßbodens
16 aufsteigende starke Wasserströmungen 23a und 23b.
[0034] Gemäß einer ersten Variante des Verfahrens kann nun die Induktionsheizspule 13b als
Messspule bestimmt werden, da sie den erkennbar geringsten Überdeckungsgrad durch
das Kochgefäß 15 bzw. den Kochgefäßboden 16 aufweist. Diese Bestimmung kann erfolgen,
selbst wenn auch die Messspule 13b mit den anderen zusammen noch im Heizbetrieb als
Kochstelle betrieben wird. Alternativ kann das in Fig. 4 gestrichelt dargestellte
Periodensignal, das zu Beginn für die meisten Induktionsheizspulen relativ gleich
verlaufen wird, für jede Induktionsheizspule 13 ausgewertet werden. Dann kann diejenige
Induktionsheizspule als Messspule bestimmt und in den Messbetrieb wechseln, bei der
zuerst die Steigung in etwa Null wird. In nochmals weiterer Ausgestaltung der Erfindung
kann diejenige Induktionsheizspule als Messspule im Messbetrieb verwendet werden,
bei der dieser Verlauf im Vergleich zu den anderen Induktionsheizspulen als letzter
konstant wird bzw. Null Steigung aufweist.
[0035] Im hier beschriebenen Ausführungsbeispiel gilt dieser Fall, dass die Steigung als
letzte zu Null geworden ist, für die Induktionsheizspule 13b. Das bedeutet, dass über
allen anderen Induktionsheizspulen 13 der Kochstelle die Temperatur höher ist bzw.
früher schon hoch war.
[0036] Gleichzeitig ist aus der Fig. 4 zu ersehen, wie die gestrichelt dargestellte Wassertemperatur
zu dem Zeitpunkt, zu dem die Steigung des Periodensignals einer der Induktionsheizspulen
zu Null wird, ebenfalls auf den dargestellten Maximalwert von 100°C als Wassertemperatur
kommt. Insbesondere ist dies die Temperatur des Wassers knapp oberhalb des Kochgefäßbodens
16 über eben der Induktionsheizspule mit dem gestrichelt dargestellten Verlauf des
Periodensignals. Durch die nicht mehr ansteigende Wassertemperatur bei 100°C kann
sich auch der Kochgefäßboden 16 in diesem Bereich nicht mehr weiter erhitzen, so dass
deswegen auch das Periodensignal an der Induktionsheizspule nicht mehr weiter ansteigt.
Die dicke durchgezogene Linie als Temperatur T
W des Wassers 17 im Kochgefäß 15 steigt nach kurzer Verzögerung am Anfang in etwa konstant
an. Durch das Umstellen einer Induktionsheizspule als Messspule verringert sich die
eingebrachte Leistung und der Anstieg wird dann flacher.
[0037] Die nun im Messbetrieb als Messspule mit der Mess-Leistung betriebene Induktionsheizspule
13b weist den durchgezogenen Verlauf mit der dünnen Linie auf. Die Mess-Leistung beträgt
beispielsweise 5% der maximalen Leistung. Der Verlauf des Periodensignals an der Messspule
13b zeigt auch, dass nach dem Wechsel in den Messbetrieb ja diese Messspule nahezu
keine Energie mehr in den Kochgefäßboden überträgt und diesen somit nicht weiter aufzuheizen
versucht. Da das in dem Kochgefäß 15 befindliche Wasser 17 insgesamt noch keine 100°C
hat, also noch nicht insgesamt kocht, sondern beispielsweise nur 80°C bis 90°C aufweist,
fällt dieses relativ kühlere Wasser wieder auf diesen Bereich des Kochgefäßbodens
herunter und kühlt ihn auf weniger als 100°C ab. Er wird also im Vergleich zu dem
vorherigen Heizbetrieb der Messspule 13b gekühlt. Dies ist zu erkennen an dem dargestellten
Abfall des Periodensignals der Messspule. Nach einer gewissen Zeit, beispielsweise
10 Sekunden bis 30 Sekunden, weist dieser Bereich des Kochgefäßbodens die Temperatur
des relativ kühleren herabströmenden Wassers auf, so dass auch das Periodensignal
der Messspule quasi gleich verläuft wie die Wassertemperatur. Dies ist der Verständlichkeit
halber hier gemeinsam bzw. in Überdeckung dargestellt, muss aber nicht so sein.
[0038] Gleichzeitig ist zu sehen, wie die gestrichelt dargestellte Temperatur des Wassers
beispielsweise über der weiterhin im Heizbetrieb betriebenen Induktionsheizspule 13a
gemäß Fig. 2 und 3 bei 100°C bleibt. Höher werden kann die Temperatur nicht, und schließlich
erfolgt weiterhin ein Energieeintrag durch die Heizspule. Deswegen bleibt die Temperatur
sozusagen am oberen Anschlag.
[0039] Die Zustände im Kochgefäß 15 in diesem Zeitraum sind in Fig. 3 zu ersehen. Die Induktionsheizspule
13a im Heizbetrieb bewirkt weiterhin den Leistungseintrag 21a in den Kochgefäßboden
16 über ihr, welcher die starke Wasserströmung 23a erzeugt. Diese zirkuliert sozusagen
und bewirkt, dass im oberen Bereich befindliches Wasser 17 als mit dünnen Pfeilen
dargestellte Wasserströmung 23 nach unten auf den Bereich des Kochgefäßbodens 16 auftritt,
der über der Messspule 13b liegt. Durch das Wechseln des Betriebs von der Induktionsheizspule
13b vom Heizbetrieb in den Messbetrieb, bei dem diese dann fast keine Leistung mehr
in den Kochgefäßboden einkoppelt, fallen immerhin fast 25% der Heizleistung weg. Da
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ja im Wesentlichen nur das Erreichen des Durchkochens
des Wassers festgestellt werden soll und keine genaue Temperaturmessung bei einer
beliebigen Temperatur darunter stattfinden soll, kann aus Erfahrungswerten, die wie
oben erläutert in der Steuerung 19 abgespeichert sein können, noch eine gewisse Weiterlaufzeit
für die Induktionsheizspule 13b im Heizbetrieb bestimmt werden, nach deren Ablauf
das Wasser im Kochgefäß 15 immer noch nicht vollständig durchgekocht ist.
[0040] Nach einiger Zeit dann hat durch den fortwährenden Leistungseintrag der übrigen drei
Induktionsheizspulen, der vorteilhaft mit gleicher bzw. maximaler Leistung erfolgt,
die gesamte bzw. gemittelte Temperatur des gesamten Wassers etwa 100°C erreicht, insbesondere
nach ausreichender Durchmischung des vom Kochgefäßboden 16 über den Heizspulen aufgeheizten
Wassers mit dem restlichen Wasser. Wenn dann in Fig. 4 im rechten Bereich das dünn
und durchgezogene Periodensignal der Messspule wieder die Steigung Null aufweist bzw.
konstant wird, so kocht das gesamte Wasser 17 im Kochgefäß 15. Dies gilt auch für
die Temperatur T
W des Wassers.
[0041] Bei den mit dicken Pfeilen dargestellten Wasserströmungen 23a und 23b in der Fig.
2 ist zu beachten, dass hier auch die Bildung von teils großen oder sogar sehr großen
Wasserdampfblasen erfolgt, die nach oben aufsteigen. Sie bewirken auch einen großen
Teil der Selbstvermischung des Wassers 17 im Kochgefäß 15.
[0042] Anhand der Beschreibung zu den Fig. 1 bis 3 und anhand der Verläufe in Fig. 4 ist
auch leicht vorstellbar, wie eingangs erläutert, wie nach dem Erreichen eines konstanten
Periodensignals durch die Messspule der Heizbetrieb aller Induktionsheizspulen, insbesondere
auch der als spätere Messspule bestimmten Induktionsheizspule, für eine gewisse Zeit
weitergeführt wird. Aus dem Diagramm der Fig. 4 ist zu ersehen, dass es noch eine
gewisse Zeit dauert, beispielsweise 10 Sekunden bis 40 Sekunden nach dem Kochen des
Wassers kurz oberhalb des Kochgefäßbodens, bis sämtliches Wasser im Kochgefäß kocht.
1. Verfahren zur Temperaturbestimmung bei einem Induktionskochfeld mit mehreren Induktionsheizspulen,
wobei die Induktionsheizspulen einzeln ansteuerbar sind und in einem gemeinsamen Heizbetrieb
eine Kochstelle für ein Kochgefäß mit Wasser darin bilden,
gekennzeichnet durch die Schritte:
- ein Kochgefäß mit Wasser darin wird so aufgestellt, dass es mit einem Kochgefäßboden
mindestens zwei Induktionsheizspulen überdeckt,
- die Induktionsheizspulen werden im Heizbetrieb betrieben um das Wasser in dem Kochgefäß
zum Kochen zu bringen, was als Temperaturbestimmung erfasst werden soll,
- während des Heizbetriebs beheizt jede Induktionsheizspule den über ihr angeordneten
Bereich des Kochgefäßbodens,
- während des Heizbetriebs wird anhand der Schwingungsantwort an mindestens einer
Induktionsheizspule erfasst, ob sich die Temperatur des Bereichs des Kochgefäßbodens
über dieser Induktionsheizspule ändert bzw. ansteigt,
- die Induktionsheizspulen werden mindestens so lange im Heizbetrieb betrieben, bis
eine Induktionsheizspule erfasst, dass der Temperaturgradient des Kochgefäßbodens
über dieser Induktionsheizspule nahe Null oder zu Null wird,
- mindestens eine der Induktionsheizspulen wird als Messspule bestimmt,
- die Messspule wird im Messbetrieb und nicht mehr im Heizbetrieb betrieben, wobei
sie im Messbetrieb mit einer Mess-Leistung bis maximal 50% der maximalen Leistung
für kurze Zeit Energie in den Kochgefäßboden überträgt und dann die zu-rückgekoppelte
Schwingungsantwort erfasst, wobei der zeitliche Verlauf dieser Schwingungsantwort
nach mehreren Malen Einkoppeln der Mess-Leistung ausgewertet wird, wobei dann in dem
Fall, dass der Gradient dieses zeitlichen Verlaufs nahe Null oder zu Null wird, das
Wasser in dem Kochgefäß als kochend bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass diejenige Induktionsheizspule als Messspule bestimmt wird, die als erste einen zu
Null werdenden Temperaturgradienten während des Heizbetriebs aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass diejenige Induktionsheizspule als Messspule bestimmt wird, die den geringsten Leistungseintrag
in das Kochgefäß und/oder den geringsten Überdeckungsgrad durch das Kochgefäß aufweist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Induktionsheizspulen mindestens so lange im Heizbetrieb betrieben werden, bis
über jeder der Induktionsheizspulen der Temperaturgradient des darüber befindlichen
Kochgefäßbodens zu Null wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messspule im Messbetrieb mit der Mess-Leistung für eine Halbwelle Energie in
den Kochgefäßboden überträgt und dann die zurückgekoppelte Schwingungsantwort erfasst.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, nachdem die erste Induktionsheizspule einen zu Null gewordenen Temperaturgradienten
aufweist bzw. erfasst, für mindestens 10 Sekunden, vorzugsweise für mindestens 30
Sekunden, der Heizbetrieb aller Induktionsheizspulen, die im Heizbetrieb für dieses
Kochgefäß arbeiten, weitergeführt wird mit gleichbleibender Leistung, wobei nach Ablauf
dieser Zeit die zuvor bestimmte Messspule im Messbetrieb betrieben wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass, nachdem alle Induktionsheizspulen der Kochstelle einen zu Null gewordenen Temperaturgradienten
aufweisen bzw. erfasst haben, für mindestens 10 Sekunden, vorzugsweise für mindestens
30 Sekunden, der Heizbetrieb aller Induktionsheizspulen, die im Heizbetrieb für dieses
Kochgefäß arbeiten, weitergeführt wird mit gleichbleibender Leistung.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass anhand von in einem Speicher abgelegten Werten für die Höhe des gesamten aufaddierten
Leistungseintrags aller Induktionsheizspulen, die gemeinsam als Kochstelle im Heizbetrieb
für ein Kochgefäß betrieben werden, in das Kochgefäß und anhand der Zeit, bis der
Temperaturgradient der ersten Induktionsheizspule oder der Temperaturgradient der
letzten Induktionsheizspule zu Null geworden ist, die Zeit bestimmt wird, für die
der Heizbetrieb weitergeführt wird, nachdem der Temperaturgradient der ersten Induktionsheizspule
oder der letzten Induktionsheizspule zu Null geworden ist bis zu dem Zeitpunkt, an
dem eine der Induktionsheizspulen als Messspule betrieben wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem deutlichen Reduzieren der Leistung an der Messspule bei der Temperaturbestimmung
mit der Messspule der Verlauf der Wassertemperatur von Wasser in dem Kochgefäß gleichgesetzt
wird mit dem Verlauf der Periodendauer an der Messspule.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Erkennen des Kochens des Wassers im Kochgefäß die Leistung der Induktionsheizspulen
bzw. der Kochstelle reduziert wird, insbesondere um mindestens 50%, um ein Überkochen
des Wassers zu verhindern.