[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Nachbearbeitung mindestens
eines plattenförmigen Werkstücks, das an mindestens einer Schmalseite mit einem Kantenband
versehen ist, ein Verfahren zum Bearbeiten mindestens eines plattenförmigen Werkstücks
im Durchlauf sowie eine Verwendung mindestens eines Bürstaggregats mit mindestens
einem Bürstwerkzeug zum Entfernen eines Trennmittels von zumindest einer Breitseite
eines plattenförmigen Werkstücks oder von einem an mindestens einer Schmalseite des
Werkstücks befestigten Kantenbands.
[0002] Es ist bekannt, dass Möbelplatten aus Holz oder einem Holzwerkstoff kantenseitig
bzw. an ihrer Schmalseite mit einem sogenannten Kantenband beschichtet werden. Dies
erfolgt in modernen Möbel-Fertigungsbetrieben in der Regel mittels einer mindestens
eine Möbelplatte im Durchlauf bearbeitenden Maschine. Solche Maschinen werden auch
als Durchlaufmaschine und/oder Kantenanleimmaschine bezeichnet. Innerhalb dieser Maschine
wird die Möbelplatte beispielsweise mittels mindestens eines Förderbands (kontinuierlich)
fortschreitend von einer Bearbeitungsstation zur nächsten bewegt. Somit durchläuft
die Möbelplatte die Maschine.
[0003] Das Kantenband dient insbesondere auch dazu, die Optik der Möbelplatte zu verbessern
und ergänzt hierbei die regelmäßig auf der oberen und/oder unteren Breitseite der
Möbelplatte bereits vorhandene Dekorschicht. Darüber hinaus wird auch der hölzerne
Kern der Möbelplatte durch das Kantenband und die Dekorschichten geschützt. Das Kantenband
ist in der Regel aus polierbarem Kunststoff, wie z. B. Acryl oder dergleichen und
kann durch eine thermische Behandlung zumindest einseitig klebfähig werden, wobei
die thermische Behandlung beispielsweise mittels mindestens eines Laserstrahls oder
mittels Plasmastrahlen erfolgt. Alternativ oder kumulativ kann auf das Kantenband
und/oder die Schmalseite der Möbelplatte vor dem Anbringen ein Klebstoff aufgetragen
werden.
[0004] Beim Anbringen des Kantenbands bzw. beim Beschichten der Schmalseite der Möbelplatte
mit dem Kantenband sollte jedoch verhindert werden, dass die auf der unterseitigen
und/oder oberseitigen Breitseite der Möbelplatte bereits vorhandene Dekorschicht beschädigt
und/oder dauerhaft verunreinigt wird. In diesem Zusammenhang ist insbesondere darauf
zu achten, dass Klebstoffreste und/oder aus der Klebefuge zwischen Kantenband und
Möbelplatte heraustretendes Material (Klebstoff und/oder verflüssigter bzw. geschmolzener
Kunststoff) nicht dauerhaft an der bzw. den Dekorschicht(en) anhaften kann bzw. können.
[0005] Hierzu wird in der Regel zu Beginn des Fertigungsprozesses ein Trennmittel zumindest
auf Teilbereiche der unterseitigen und/oder oberseitigen Breitseite der Möbelplatte
aufgebracht. Das Trennmittel wird hierbei zumindest in einem dem anzubringenden Kantenband
zugeordneten Randbereich der Breitseite aufgetragen, um ein Anhaften von Klebstoff
in diesem randseitigen Teilbereich der Breitseite zu verhindern. Hierbei konnten besonders
gute Ergebnisse mit Trennmitteln erzielt werden, die relativ stark bzw. fest an der
Oberfläche der Möbelplatte haften.
[0006] Im Zusammenhang mit solchen Trennmitteln ergibt sich jedoch das Problem, dass diese,
aufgrund ihres starken bzw. festen Anhaftens an der Oberfläche der Möbelplatte, anschließend
nur schwer wieder von dieser entfernt werden können. Ein vollständiges Entfernen ist
jedoch wünschenswert und erfordert mit herkömmlichen Mitteln einen hohen zeitlichen
Aufwand, insbesondere, wenn die Möbelplatte aufgrund noch anhaftenden Trennmittels
noch einmal per Hand nachgereinigt werden muss.
[0007] Zudem ist beim Anbringen des Kantenbands an die Schmalseite der Möbelplatte zu berücksichtigen,
dass diese Werkstücke in der Regel gewisse Unebenheiten, sogenannte Dickentoleranzen,
aufweisen. Aufgrund dieser Dickentoleranzen einer jeweiligen Möbelplatte kann die
Breite des anzubringenden Kantenbands nicht von vornherein exakt an die Dicke bzw.
Höhe der Möbelplatte angepasst sein. Vielmehr wird das Kantenband regelmäßig zunächst
mit einem quer zur Längserstreckung des Kantenbands vorgesehenen Überstand an die
Schmalseite der Möbelplatte angebracht, sodass oberseitig und/oder unterseitig der
Möbelplatte nach dem Ankleben des Kantenbands ein gewisser Überstand verbleibt, um
stets eine vollständige Abdeckung der Plattenkante bzw. der Schmalseite der Möbelplatte
zu gewährleisten.
[0008] Dieser Überstand muss dann in einem nachfolgenden Bearbeitungsschritt wieder entfernt
werden. Hierzu kommen in der Regel geeignete Spanwerkzeuge, wie Fräser, Ziehklingen
oder dergleichen zum Einsatz. Diese Spanwerkzeuge können jedoch die sichtbare Oberfläche
des Kantenbands beeinträchtigen bzw. beschädigen. Infolge des spanenden Abtrags kann
es z. B. zu einer erhöhten Oberflächen-Rauigkeit und/oder einer Mattierung der sichtbaren
Oberfläche des Kantenbands kommen. Daher sollte sich an den spanenden Abtrag ein weiterer
Bearbeitungsschritt anschließen, der die sichtbare Oberfläche des Kantenbands wieder
gemäß den optischen Anforderungen an eine möglichst fehlerfreie und/oder glänzende
Oberfläche des Kantenbands bearbeitet.
[0009] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die mit Bezug auf den
Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen. Insbesondere
sollen zumindest eine Vorrichtung, ein Verfahren und eine Verwendung angegeben werden,
die jeweils ein möglichst effizientes, kostengünstiges, maschinelles und/oder bevorzugt
vollständiges Entfernen eines Trennmittels von einem Möbelstück ermöglichen. Zudem
sollen zumindest die Vorrichtung, das Verfahren und/oder die Verwendung auch dazu
geeignet sein, zusätzlich und/oder zeitgleich zum Entfernen des Trennmittels, zumindest
einen Teilbereich der sichtbaren Oberfläche des Kantenbands zu bearbeiten, insbesondere
zu polieren.
[0010] Diese Aufgaben werden gelöst mit einer Vorrichtung gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs
1, einem Verfahren gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 7 und einer Verwendung
gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 10. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der
hier vorgeschlagenen Lösung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben. Es
ist darauf hinzuweisen, dass die in den abhängigen Patentansprüchen einzeln aufgeführten
Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise miteinander kombiniert werden
können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden
die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert
und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt
werden.
[0011] Hierzu dient eine Vorrichtung zur Nachbearbeitung mindestens eines plattenförmigen
Werkstücks, insbesondere einer Möbelplatte, das an mindestens einer Schmalseite mit
einem Kantenband versehen bzw. beschichtet ist. Die Vorrichtung ist in einer das Werkstück
im Durchlauf bearbeitenden Maschine und in Durchlaufrichtung betrachtet nachfolgend
zu einem Spanwerkzeug der Maschine anordenbar bzw. angeordnet, das einen quer zur
Längserstreckung des Kantenbandes vorhandenen Überstand des Kantenbandes abtragen
kann. Die Vorrichtung hat mindestens ein Bürstaggregat mit mindestens einem Bürstwerkzeug
und mindestens eine Stelleinrichtung. Das Bürstaggregat ist mittels der Stelleinrichtung
hin zu und weg von dem Werkstück bewegbar bzw. zustellbar.
[0012] Bevorzugt hat die Vorrichtung zwei Bürstaggregate mit jeweils einem Bürstwerkzeug.
Darüber hinaus kann das Bürstaggregat auch einen das Bürstwerkzeug im Betrieb antreibenden
Antriebsmotor umfassen. Weiter bevorzugt hat die Vorrichtung zwei Stelleinrichtungen,
die jeweils einem Bürstaggregat zugeordnet sind. Das Bürstwerkzeug ist bevorzugt ein
Bürstenband. Je nach Beschaffenheit des Bürstenbands, d. h. beispielsweise je nach
Dichte der Borsten des Bürstenbands und/oder je nach Materialauswahl der Borsten bzw.
Bürsten des Bürstenbands, kann das Bürstenband besser zum Entfernen von Trennmittel
und/oder besser zum Polieren des Kantenbands geeignet sein.
[0013] Bevorzugt ist die Beschaffenheit des Bürstenbands so gestaltet, dass dieses sowohl
zum Entfernen von Trennmittel, als auch zum Polieren zumindest eines Teilbereichs
einer sichtbaren Oberfläche des Kantenbands geeignet und bestimmt ist. Insbesondere
ist das Bürstwerkzeug keine (reine) Polierbürste, Polierschwabbel, Polierscheibe,
Polierband oder dergleichen. Solche reinen Polierwerkzeuge sind insbesondere zum effizienten
und vollständigen Entfernen des Trennmittels nicht geeignet. Demnach wendet sich die
hier vorgeschlagene Lösung insbesondere von solchen reinen Polierwerkzeugen explizit
ab. Bevorzugt umfasst das Bürstwerkzeug eine Mehrzahl unterschiedlicher Borsten bzw.
Borsteneinheiten, wobei eine einzelne Borste bzw. Bosteneinheit z. B. nach Art eines
Lappens bzw. einer Lamelle gestaltet ist und in Richtung entlang des Bürstwerkzeugs
mehrere verschiedene Lappen/Lamellen (bezüglich Material, Oberfläche und/oder Steifigkeit)
hintereinander vorgesehen sind. Die Borsteneinheiten und/oder Lamellen umfassen bevorzugt
mindestens eine Ausgestaltung aus der folgenden Gruppe: Sisalgewebe, Filz, Baumwollstoff,
Vlies. Besonders bevorzugt sind zwischen den Borsteneinheiten bzw. Lamellen Spalte
vorgesehen. Die Borsten bzw. Borsteneinheiten sind bevorzugt auf einem Trägerband
angeordnet.
[0014] Das mindestens eine Bürstaggregat ist mittels der Stelleinrichtung hin zu und weg
von dem Werkstück bewegbar. Bevorzugt ist das Bürstaggregat mittels der Stelleinrichtung
translatorisch und/oder rotatorisch bewegbar, z. B. höhenverstellbar und/oder verschwenkbar.
Die Stelleinrichtung bietet insbesondere den Vorteil, dass die Position des Bürstaggregats
in Relation zu der zu bearbeitenden Werkstückoberfläche kontinuierlich nachgeführt
bzw. angepasst werden kann. Somit kann die Stelleinrichtung dazu dienen, Toleranzen
und/oder lokale Eigenschaften des Werkstücks, z. B. Dickentoleranzen einer Möbelplatte,
zu berücksichtigen und ggf. sogar auszugleichen.
[0015] Bevorzugt ist das Bürstaggregat mittels der Stelleinrichtung translatorisch bewegbar.
Dadurch kann die Stelleinrichtung eine Höhenverstellung des Bürstaggregats bereitstellen.
Um die translatorische Bewegung zu ermöglichen, hat die Stelleinrichtung bevorzugt
mindestens einen Spindeltrieb und/oder mindestens eine, insbesondere elektronisch
antreibbare, Gewindespindel bzw. Bewegungsschraube oder dergleichen.
[0016] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung zwei
Bürstaggregate hat, wobei die Bürstwerkzeuge der Bürstaggregate zur Durchlaufrichtung
unterschiedlich ausgerichtet sind. Bevorzugt sind die Bürstwergkzeuge windschief zueinander
ausgerichtet. Eine solche Ausrichtung der Bürstwerkzeuge kann ein paralleles bzw.
gleichzeitiges Entfernen von Trennmittel von Teilbereichen einer oberen und unteren
Breitseite des Werkstücks und zudem ein paralleles bzw. gleichzeitiges Bearbeiten,
insbesondere Polieren, zumindest eines Teilbereichs einer sichtbaren Oberfläche eines
an einer Schmalseite des Werkstücks angebrachten Kantenbands ermöglichen.
[0017] Es wird zudem vorgeschlagen, dass das Bürstaggregat eine Schwenkeinrichtung, insbesondere
mindestens ein Gelenk, zum Verschwenken des Bürstwerkzeugs hat, wobei das Bürstwerkzeug
in mindestens einer verschwenkten Position fixierbar ist. Bevorzugt ist die Schwenkeinrichtung
so gestaltet, dass das Bürstwerkzeug in mindestens zwei (orthogonal zueinander stehenden)
Ebenen verschwenkt werden kann. Insbesondere ist die Schwenkeinrichtung eine sogenannte
Zwei-Achsen-Schwenkeinrichtung, die ein Verschwenken um zwei (senkrecht zueinander
ausgerichtete und/oder sich schneidende) Achsen erlaubt. Die Schwenkeinrichtung kann
mit Fixiermitteln, z. B. Schrauben, Klemmen, Bolzen, Splinten oder dergleichen, zum
Fixieren des Bürstwerkzeugs in der gewünschten, verschwenkten Position ausgeführt
sein.
[0018] Weiterhin ist vorteilhaft, wenn das Bürstwerkzeug mindestens ein zwischen einer Antriebsrolle
und einer Spannrolle geführtes Bürstenband hat. Die Spannrolle dient dem Spannen des
Bürstenbands. Bevorzugt sind die Antriebsrolle und die Spannrolle an einer gemeinsamen
(länglichen) Platte bzw. einem Rahmen des Bürstaggregats gehalten. Bevorzugt ist die
Spannrolle federvorgespannt und kann in Relation zu der Antriebsrolle translatorisch
bewegt werden.
[0019] Weiterhin kann das Bürstaggregat zur Kraft- und/oder Drehmomentübertragung zwischen
dem Antriebsmotor und dem Bürstwerkzeug eine Kupplung umfassen. Die Kupplung kann
dazu vorgesehen und eingerichtet sein, eine gedämpfte, insbesondere drehschwingungsgedämpfte,
Kraft- und/oder Drehmomentübertragung bereitzustellen und/oder im Betrieb auftretende
Stöße zumindest teilweise aufzunehmen. Bevorzugt ist die Kupplung eine Klauenkupplung.
Besonders bevorzugt weist die Klauenkupplung einen elastischen Zahnkranz auf.
[0020] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass das Bürstenband in
Umfangsrichtung des Bürstenbands betrachtet (nur) teilweise mit nach außen weisenden
Borsten gebildet ist. Bevorzugt ist das Bürstenband jedoch in Umfangsrichtung des
Bürstenbands betrachtet vollständig mit nach außen weisenden Borsten gebildet. Besonders
bevorzugt ist das Bürstenband quer zu seiner Umfangsrichtung mehrreihig mit nach außen
weisenden Borsten gebildet. Weiter bevorzugt sind die Borsten in Relation zu dem Bürstenband
schräg (jedoch nicht senkrecht) ausgerichtet.
[0021] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Bürstaggregat so hin zu dem Werkstück
bewegbar, dass das Bürstwerkzeug zumindest teilweise sowohl mit einer Breitseite des
Werkstücks als auch mit dem an der Schmalseite aufgebrachten Kantenband in (unmittelbaren)
Kontakt gelangt. Eine solche Bewegung kann sich daraus ergeben, dass das Bürstwerkzeug
des Bürstaggregats mittels der Schwenkeinrichtung zur Durchlaufrichtung verschwenkt
(und in der verschwenkten Position fixiert) und das Bürstaggregat mittels der Stelleinrichtung
(translatorisch) an das Werkstück (von unten nach oben bzw. von oben nach unten) herangefahren
wird. Ein solches Bewegen des Bürstaggregats hat den Vorteil, dass das so an das Werkstück
herangefahrene Bürstwerkzeug es ermöglicht, zusätzlich und/oder parallel zum Entfernen
des Trennmittels, zumindest einen Teilbereich der sichtbaren Oberfläche des Kantenbands
zu bearbeiten, insbesondere zu polieren.
[0022] Die Vorrichtung kann auch mindestens eine Poliermittel-Zugabe-Einrichtung aufweisen.
Diese kann dazu eingerichtet und bestimmt sein, das Bürstwerkzeug mit einem Poliermittel,
insbesondere einer Poliermasse, in Kontakt zu bringen. Das Poliermittel kann hierbei
ein Hartwachs oder ein (zäh-) flüssiges oder pastöses Poliermittel sein. Beispielsweise
kann ein Hartwachs gegen das Bürstwerkzeug (feder-) vorgespannt sein und/oder ein
flüssiges oder pastöses Poliermittel kann auf das Bürstwerkzeug aufgesprüht werden.
[0023] Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zum Bearbeiten mindestens eines plattenförmigen
Werkstücks im Durchlauf vorgeschlagen. Das Verfahren umfasst zumindest die folgenden
Schritte:
- a) Aufbringen eines Trennmittels zumindest auf einen Teilbereich einer Breitseite
des Werkstücks,
- b) Befestigen eines Kantenbands an mindestens einer Schmalseite des Werkstücks,
- c) Entfernen des Trennmittels mit einer Vorrichtung zur Nachbearbeitung, die mindestens
ein Bürstaggregat mit mindestens einem Bürstwerkzeug und mindestens eine Stelleinrichtung
umfasst, wobei das Bürstaggregat mittels der Stelleinrichtung hin zu und weg von dem
Werkstück bewegt werden kann.
[0024] Die vorangehend angedeutete Reihenfolge der Verfahrensschritte ergibt sich bei einem
regulären Betrieb einer ein Werkstück im Durchlauf bearbeitenden Maschine. Die Verfahrensschritte
a) bis c) können kontinuierlich wiederholt ausgeführt werden. Die Verfahrensschritte
a) bis c) können zumindest teilweise auch zeitlich parallel durchgeführt bzw. wiederholt
werden.
[0025] Bevorzugt erfolgt das Aufbringen des Trennmittels in Schritt a) mittels mindestens
einer Sprüheinrichtung, insbesondere einer Düse, die besonders bevorzugt im Einlaufbereich
einer ein Werkstück im Durchlauf bearbeitenden Maschine angeordnet ist. Insbesondere
wird das Trennmittel auf einen dem zu befestigenden Kantenband zugeordneten Randbereich
der oberseitigen und/oder unterseitigen Breitseite des Werkstücks aufgebracht. Unter
einem Trennmittel wird hier ein (flüssiges) Mittel verstanden, das ein Anhaften von
adhäsiven Stoffen, wie z. B. Klebstoffen, geschmolzenem Kunststoff oder dergleichen,
an einer mit dem Trennmittel benetzten Oberfläche verhindert. Durch dieses flüssige
Trennmittel wird verhindert, dass bei einer Kantenbeschichtung der durchlaufenden
Platte seitlich austretende Leim- oder Klebstoffreste an der Oberfläche der Platte
anhaften, so dass eine nachträgliche Säuberung ermöglicht wird. Die hier vorgeschlagenen
Vorrichtungen eignen sich insbesondere auch für Trennmittel, die eine hohe Verdunstungszahl
haben und damit lange haften bleiben bzw. auch teilweise mit Spänen verkleben.
[0026] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass in Schritt b) das
Kantenband auf die mindestens eine Schmalseite geklebt wird, wobei das aufgebrachte
Trennmittel ein Anhaften des Klebers auf der Breitseite des Werkstücks verhindert.
Bevorzugt erfolgt das Befestigen des Kantenbands in Schritt b) mittels eines Wärmeeintrags
bzw. einer thermischen Behandlung, beispielsweise mittels mindestens eines Laserstrahls
oder mittels Plasmastrahlen. Weiter bevorzugt erfolgt in Schritt b) (kumulativ) ein
Andrücken des Kantenbands an die Schmalseite des Werkstücks mittels einer Andruckrolle.
[0027] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass in Schritt c) das
Entfernen des Trennmittels mittels einer hier vorgeschlagenen Vorrichtung erfolgt.
Bevorzugt erfolgt in Schritt c) sowohl ein Entfernen des Trennmittels von mindestens
einer Breitseite des Werkstücks, als auch ein Bearbeiten, insbesondere Polieren, zumindest
eines Teilbereichs einer sichtbaren Oberfläche des (Kunststoff-) Kantenbands.
[0028] Bevorzugt erfolgt nach Schritt b) und vor Schritt c) ein Abtragen der quer zur Längserstreckung
des Kantenbandes vorhandenen Überstände des Kantenbands. Dies kann mittels mindestens
eines Spanwerkzeugs, wie z. B. eines (Kanten-) Fräsers, Ziehklingen oder dergleichen,
erfolgen.
[0029] Die vorstehend im Zusammenhang mit der Vorrichtung erörterten Details, Merkmale und
vorteilhaften Ausgestaltungen können entsprechend auch bei dem hier vorgestellten
Verfahren auftreten und umgekehrt. Insoweit wird auf die dortigen Ausführungen zur
näheren Charakterisierung der Merkmale vollumfänglich Bezug genommen.
[0030] Nach einem weiteren Aspekt wird eine (nicht manuelle oder händische) Verwendung mindestens
eines Bürstaggregats mit mindestens einem Bürstwerkzeug zum (automatischen) Entfernen
eines Trennmittels von zumindest einer Breitseite eines plattenförmigen Werkstücks,
insbesondere Möbelstücks, oder von einem an mindestens einer Schmalseite des Werkstücks
befestigten (Kunststoff-) Kantenband vorgeschlagen, wobei das Bürstwerkzeug zum Entfernen
des Trennmittels mindestens ein Bürstenband hat.
[0031] Bevorzugt wird hierzu eine hier vorgeschlagene Vorrichtung, insbesondere innerhalb
einer ein Werkstück im Durchlauf bearbeitenden Maschine, verwendet. Weiter bevorzugt
wird das mindestens eine Bürstaggregat sowohl zum Entfernen des Trennmittels als auch
zum Polieren des Kantenbands verwendet.
[0032] Die vorstehend im Zusammenhang mit der Vorrichtung und/oder dem Verfahren erörterten
Details, Merkmale und vorteilhaften Ausgestaltungen können entsprechend auch bei der
hier vorgestellten Verwendung auftreten und umgekehrt. Insoweit wird auf die dortigen
Ausführungen zur näheren Charakterisierung der Merkmale vollumfänglich Bezug genommen.
[0033] Die Erfindung, sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren
näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die gezeigten
Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist, soweit nicht
explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten
Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und/oder Erkenntnissen aus
anderen Figuren und/oder der vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1:
- eine ein Werkstück im Durchlauf bearbeitende Maschine,
- Fig. 2:
- eine Seitenansicht einer Vorrichtung zur Nachbearbeitung mindestens eines plattenförmigen
Werkstücks,
- Fig. 3:
- ein Bürstaggregat,
- Fig. 4:
- eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zur Nachbearbeitung mindestens eines
plattenförmigen Werkstücks,
- Fig. 5:
- eine weitere perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zur Nachbearbeitung mindestens
eines plattenförmigen Werkstücks, und
- Fig. 6
- eine Explosionsansicht einer Kupplung, die in einer hier vorgeschlagenen Vorrichtung
verwendet werden kann.
[0034] Fig. 1 zeigt schematisch eine ein plattenförmiges Werkstück 2 im Durchlauf bearbeitende
Maschine 5. Das plattenförmige Werkstück 2 ist hier beispielhaft eine Möbelplatte.
An der Schmalseite 3 des Werkstücks 2 wird mittels der Maschine 5 ein Kantenband 4
angebracht. Hierzu durchläuft das Werkstück 2 die Maschine 5 in einer Durchlaufrichtung
6, wobei die Maschine 5 hier beispielhaft zwei Förderbänder 20 hat, zwischen denen
das Werkstück 2 fortschreitend im Durchlauf bewegbar ist. In der Durchlaufrichtung
6 betrachtet wird zunächst ein Trennmittel 17 mittels Sprüheinrichtungen 19 auf die
Breitseiten 16 des plattenförmigen Werkstücks 2 aufgebracht. Das Trennmittel 17 soll
ein Anhaften von adhäsiven Mitteln, beispielsweise eines Klebstoffs, auf den Breitseiten
16 des Werkstücks 2 verhindern. Ein adhäsives Mittel wird jedoch regelmäßig auf den
Schmalseiten 3 des Werkstücks 2 benötigt, um das Kantenband 4 stoffschlüssig mit dem
Werkstück 2 zu verbinden.
[0035] In der Durchlaufrichtung 6 betrachtet, sind dem Trennmittelauftrag mittels der Sprüheinrichtungen
19 verschiedene, das Werkstück 2 im Durchlauf bearbeitende, Bearbeitungsstationen
nachgeordnet. Zunächst werden die noch unbeschichteten Kanten an der Schmalseite 3
des Werkstücks 2 mit Formatfräsern 23 bearbeitet. Nachfolgend wird mittels einer Andruckrolle
24 ein beispielsweise zuvor erwärmtes Kantenband 4 an die Schmalseite 3 des Werkstücks
2 angedrückt, wobei eine stoffschlüssige Verbindung des Kantenbands 4 mit der Schmalseite
3 des Werkstücks 2 vorzugsweise durch Laser- oder Plasmastrahlen erfolgt, mit denen
das beispielhaft zumindest einseitig klebfähige Kantenband 4 bis zur Klebeaktivierung
erwärmt werden kann.
[0036] Um Unebenheiten des Werkstücks 2 berücksichtigen zu können, wird das Kantenband 4
in der Regel mit einem nach oben und unten über das Werkstück 2 hinausragenden Überstand
an der Schmalseite 3 befestigt. Dieser Überstand wird anschließend zunächst grob,
mittels Kappeinrichtungen 21, wie beispielsweise Kappsägen, und anschließend präzise,
mittels Spanwerkzeugen 7, insbesondere mittels Kantenfräsern, die in Abhängigkeit
der lokalen Dicke (Höhe) des Werkstücks 2 nachgeführt werden, entfernt bzw. abgetragen.
[0037] Nach dem Abtragen der quer zur Längserstreckung des Kantenbandes 4 vorhandenen Überstände
des Kantenbands 4 erfolgt ein Entfernen des Trennmittels 17 von dem Werkstück 2. Hierzu
dient eine Vorrichtung 1 zur Nachbearbeitung des Werkstücks 2, wobei die Vorrichtung
1 gemäß der Darstellung nach Fig. 1 in der das Werkstück 2 im Durchlauf bearbeitenden
Maschine 5 und in Durchlaufrichtung 6 betrachtet nachfolgend zu dem Spanwerkzeug 7
der Maschine 5 angeordnet ist. Es ist gezeigt, dass die Vorrichtung 1 zwei Bürstaggregate
8 mit jeweils einem Bürstwerkzeug 9 und zwei Stelleinrichtungen 10 umfasst. Somit
ist jedes Bürstaggregat 8 mittels der zugeordneten Stelleinrichtung 10 hin zu und
weg von dem Werkstück 2 (translatorisch) bewegbar.
[0038] Die Stelleinrichtungen 10 stehen mit einem Steueraggregat 25 in Wirkverbindung. Die
Stelleinrichtungen 10 sind hier beispielhaft mittels Gewindespindeln bzw. Bewegungsschrauben
gebildet, entlang derer sich die Bürstaggregate 8 (unabhängig voneinander) nach oben
oder unten bewegen können. Um eine solche Bewegung der Bürstaggregate 8 vorgeben zu
können, ist das Steueraggregat 25 hier mit zwei jeweils eine Gewindespindel antreibende
Elektromotoren und einer elektronischen Steuereinheit gebildet.
[0039] In Fig. 1 ist zu erkennen, dass die Bürstwerkzeuge 9 der Bürstaggregate 8 zur Durchlaufrichtung
6 unterschiedlich (windschief) ausgerichtet sind. Um diese unterschiedliche Ausrichtung
zu erreichen, ist jedes Bürstaggregat 8 mit einer Schwenkeinrichtung 11 ausgeführt.
Es ist auch gezeigt, dass jedes Bürstaggregat 8 mit einem elektronischen Antriebsmotor
22 und jedes hierdurch angetriebene Bürstwerkzeug 9 mit einem Bürstenband 14 ausgeführt
ist. Je nach Beschaffenheit und Ausrichtung des Bürstenbands 14, kann das Bürstenband
14 gleichzeitig zum Entfernen des Trennmittels 17 und zum Polieren des Kantenbands
4 genutzt werden.
[0040] Fig. 2 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung 1 zur Nachbearbeitung
mindestens eines plattenförmigen Werkstücks 2. In einem Teilbereich 18 (Randbereich)
der Breitseiten 16 des Werkstücks 2 ist das Trennmittel 17, welches sowohl auf die
obere, als auch auf die untere Breitseite 16 aufgetragen ist, zu erkennen. Auf der
Schmalseite 3 des Werkstücks 2 ist ein Kantenband 4 befestigt.
[0041] Gemäß der Darstellung nach Fig. 2 ist die Vorrichtung 1 mit zwei Bürstaggregaten
8 und zwei Stelleinrichtungen 10 gebildet. Die Stelleinrichtungen 10 dienen hier der
Höheneinstellung der Bürstaggregate 8, so dass diese möglichst exakt an die zu bearbeitende
Oberfläche des Werkstücks 2 herangefahren werden können.
[0042] Die Bürstaggregate 8 sind mit Antriebsmotoren 22 und Bürstwerkzeugen 9 gebildet,
wobei die Bürstenwerkzeuge 9 jeweils ein angetriebenes Bürstenband 14 haben. Die Bürstenbänder
14 sind zum Entfernen des Trennmittels 17 mit Borsten 15 ausgeführt.
[0043] In Fig. 2 ist zu erkennen, dass jedes Bürstaggregat 8 eine Schwenkeinrichtung 11
zum Verschwenken des Bürstwerkzeugs 9 hat, wobei das Bürstwerkzeug 9 in mindestens
einer verschwenkten Position fixierbar ist. Somit können die Bürstwerkzeuge 9 sehr
variabel in Bezug auf das zu bearbeitende Werkstück 2 ausgerichtet werden. Je nach
Ausrichtung des Bürstwerkzeugs 9 und in Abhängigkeit von der Beschaffenheit der Bürstenbänder
14 (Dichte der Borsten 15), kann gleichzeitig ein Entfernen von Trennmittel 17 und
zumindest teilweise auch ein Polieren der sichtbaren Bereiche des Kantenbands 4 erfolgen.
[0044] Fig. 3 zeigt schematisch ein Bürstaggregat 8, wobei der Blick hier von vorne auf
das eine Bürstwerkzeug 9 des Bürstaggregats 8 gerichtet ist. Das Bürstwerkzeug 9 hat
ein zwischen einer Antriebsrolle 12 und einer Spannrolle 13 geführtes Bürstenband
14. Die Antriebsrolle 12 ist mit einem elektronischen Antriebsmotor 22 verbunden.
Es ist beispielhaft gezeigt, dass das Bürstenband 14 in Umfangsrichtung des Bürstenbands
14 betrachtet nur teilweise mit nach außen weisenden Borsten 15 gebildet ist. Zudem
ist auch eine Schwenkeinrichtung 11 zum Verschwenken des Bürstwerkzeugs 9 (mittels
verdeckten Kanten) eingezeichnet.
[0045] Fig. 4 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung 1 zur Nachbearbeitung
mindestens eines plattenförmigen Werkstücks 2. Der Blick ist hier seitlich und von
vorne auf die Vorrichtung 1 gerichtet. Es sind zwei Bürstaggregate 8 zu erkennen,
die jeweils ein mit einem Antriebsmotor 22 verbundenes Bürstwerkzeug 9 haben. Die
Bürstenbänder 14 wurden hier zur Veranschaulichung der Ausgestaltung der Antriebsrollen
12 und der Spannrollen 13 weggelassen. Beide Bürstwerkzeuge 9 sind mittels Schwenkeinrichtungen
11 verschwenkt und so fixiert, dass die Bürstwerkzeuge 9 in Bezug auf eine Durchlaufrichtung
6 eines zu bearbeitenden Werkstücks 2 unterschiedlich ausgerichtet sind. Zudem ist
zu erkennen, dass die Bürstaggregate 8 mittels Stelleinrichtungen 10 in ihrer Höhe
verstellbar bzw. verfahrbar sind.
[0046] Fig. 5 zeigt schematisch eine weitere perspektivische Ansicht einer Vorrichtung 1
zur Nachbearbeitung mindestens eines plattenförmigen Werkstücks 2. In Fig. 5 ist der
Blick von hinten auf die Vorrichtung 1 gerichtet. Somit sind die zwei Stelleinrichtungen
10 der Vorrichtung 1 und die zwei Schwenkeinrichtungen 11 der zwei Bürstaggregate
8 gut zu erkennen. Die Schwenkeinrichtungen 11 sind dazu eingerichtet und bestimmt,
die Bürstwerkzeuge 9 in fixierbaren Positionen, windschief zueinander ausrichten zu
können. Die Ausrichtung der Bürstwerkzeuge 9 mittels der Schwenkeinrichtungen 11 erlaubt
es, dass die Bürstaggregate 8 so hin zu dem Werkstück 2 bewegbar ist, dass die Bürstwerkzeuge
9 zumindest teilweise sowohl mit einer Breitseite 16 des Werkstücks 2 als auch mit
dem an der Schmalseite 3 aufgebrachten Kantenband 4 in Kontakt gelangen können. Zudem
ist in Fig. 5 gezeigt, dass die Stelleinrichtungen 10 mit Gewindespindeln 26 ausgeführt
sind.
[0047] Fig. 6 zeigt eine Explosionsansicht einer Kupplung 27, die in einer hier vorgeschlagenen
Vorrichtung (nicht dargestellt) verwendet werden kann. Die Kupplung 27 ist hier beispielhaft
als eine Klauenkupplung ausgeführt. Die Kupplung 27 weist eine erste Nabe 28, eine
zweite Nabe 29 und einen zwischen diesen angeordneten Zahnkranz 30 auf. Die Kupplung
27 kann in einem Bürstaggregat (hier nicht dargestellt) der hier vorgeschlagenen Vorrichtung
zur Kraft- und/oder Drehmomentübertragung zwischen dem Antriebsmotor (hier nicht dargestellt)
und dem Bürstwerkzeug (hier nicht dargestellt) des Bürstaggregats dienen. Hierzu kann
die erste Nabe 28 mit einer Motorwelle (hier nicht dargestellt) des Antriebsmotors
(drehfest) und die zweite Nabe 29 mit einer Antriebswelle (hier nicht dargestellt)
der Antriebsrolle (hier nicht dargestellt) des Bürstaggregats (drehfest) verbunden
sein. Der Zahnkranz 30 weist hier beispielhaft vier Zähne auf, die (in Umfangsrichtung)
einen Formschluss zwischen sich gegenüberliegenden Klauen der Klauenkupplung bereitstellen.
Weiterhin ist der Zahnkranz 30 beispielhaft mit einem elastischen Material, wie beispielsweise
einem elastischen Kunststoff, insbesondere Polyurethan, gebildet. So kann die Kupplung
27 eine gedämpfte Kraftund/oder Drehmomentübertragung zwischen dem Antriebsmotor und
dem Bürstwerkzeug bereitstellen und/oder im Betrieb, beispielsweise durch die Bewegung
des Werkstücks (hier nicht dargestellt) auftretende Stöße zumindest teilweise aufnehmen.
Hierdurch kann eine auf den Antriebsmotor im Betrieb (rück-) wirkende Belastung reduziert
werden.
[0048] Es werden hier eine Vorrichtung, ein Verfahren und eine Verwendung angegeben, die
die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise
lösen. Insbesondere ermöglichen es die Vorrichtung, das Verfahren und die Verwendung
jeweils, dass ein möglichst effizientes, kostengünstiges, maschinelles und bevorzugt
vollständiges Entfernen eines Trennmittels von einem Möbelstück erreicht werden kann.
Zudem sind die Vorrichtung, das Verfahren und die Verwendung auch dazu geeignet, zusätzlich
und/oder parallel zum Entfernen des Trennmittels zumindest einen Teilbereich der sichtbaren
Oberfläche des Kantenbands zu bearbeiten, insbesondere zu polieren.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Werkstück
- 3
- Schmalseite
- 4
- Kantenband
- 5
- Maschine
- 6
- Durchlaufrichtung
- 7
- Spanwerkzeug
- 8
- Bürstaggregat
- 9
- Bürstwerkzeug
- 10
- Stelleinrichtung
- 11
- Schwenkeinrichtung
- 12
- Antriebsrolle
- 13
- Spannrolle
- 14
- Bürstenband
- 15
- Borsten
- 16
- Breitseite
- 17
- Trennmittel
- 18
- Teilbereich
- 19
- Sprüheinrichtung
- 20
- Förderband
- 21
- Kappeinrichtung
- 22
- Antriebsmotor
- 23
- Formatfräser
- 24
- Andruckrolle
- 25
- Steueraggregat
- 26
- Gewindespindel
- 27
- Kupplung
- 28
- erste Nabe
- 29
- zweite Nabe
- 30
- Zahnkranz
1. Vorrichtung (1) zur Nachbearbeitung mindestens eines plattenförmigen Werkstücks (2),
das an mindestens einer Schmalseite (3) mit einem Kantenband (4) versehen ist, wobei
die Vorrichtung (1) in einer das Werkstück (2) im Durchlauf bearbeitenden Maschine
(5) und in Durchlaufrichtung (6) betrachtet nachfolgend zu einem einen quer zur Längserstreckung
des Kantenbandes (4) vorhandenen Überstand des Kantenbandes (4) abtragenden Spanwerkzeug
(7) der Maschine (5) anordenbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung (1) mindestens ein Bürstaggregat (8) mit mindestens einem Bürstwerkzeug
(9) und mindestens eine Stelleinrichtung (10) umfasst, wobei das Bürstaggregat (8)
mittels der Stelleinrichtung (10) hin zu und weg von dem Werkstück (2) bewegbar ist.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) zwei Bürstaggregate (8) hat, wobei die Bürstwerkzeuge (9) der
Bürstaggregate (8) zur Durchlaufrichtung (6) unterschiedlich ausgerichtet sind.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bürstaggregat (8) eine Schwenkeinrichtung (11) zum Verschwenken des Bürstwerkzeugs
(9) hat, wobei das Bürstwerkzeug (9) in mindestens einer verschwenkten Position fixierbar
ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bürstwerkzeug (9) mindestens ein zwischen einer Antriebsrolle (12) und einer
Spannrolle (13) geführtes Bürstenband (14) hat.
5. Vorrichtung nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Bürstenband (14) in Umfangsrichtung des Bürstenbands (14) betrachtet teilweise
mit nach außen weisenden Borsten (15) gebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bürstaggregat (8) so hin zu dem Werkstück (2) bewegbar ist, dass das Bürstwerkzeug
(9) zumindest teilweise sowohl mit einer Breitseite (16) des Werkstücks (2) als auch
mit dem an der Schmalseite (3) aufgebrachten Kantenband (4) in Kontakt gelangt.
7. Verfahren zum Bearbeiten mindestens eines plattenförmigen Werkstücks (2) im Durchlauf,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren zumindest die folgenden Schritte umfasst:
a) Aufbringen eines Trennmittels (17) zumindest auf einen Teilbereich (18) einer Breitseite
(16) des Werkstücks (2),
b) Befestigen eines Kantenbands (4) an mindestens einer Schmalseite (3) des Werkstücks
(2),
c) Entfernen des Trennmittels (17) mit einer Vorrichtung (1) zur Nachbearbeitung,
die mindestens ein Bürstaggregat (8) mit mindestens einem Bürstwerkzeug (9) und mindestens
eine Stelleinrichtung (10) umfasst, wobei das Bürstaggregat (8) mittels der Stelleinrichtung
(10) hin zu und weg von dem Werkstück (2) bewegt werden kann.
8. Verfahren nach Patentanspruch 7, wobei in Schritt b) das Kantenband (4) auf die mindestens
eine Schmalseite (3) geklebt wird, und wobei das aufgebrachte Trennmittel (17) ein
anhaften des Klebers auf der Breitseite (16) des Werkstücks (2) verhindert.
9. Verfahren nach einem der Patentansprüche 7 oder 8, wobei in Schritt c) das Entfernen
des Trennmittels (17) mittels einer Vorrichtung (1) nach einem der Patentansprüche
1 bis 6 erfolgt.
10. Verwendung mindestens eines Bürstaggregats (8) mit mindestens einem Bürstwerkzeug
(9) zum Entfernen eines Trennmittels (17) von zumindest einer Breitseite (16) eines
plattenförmigen Werkstücks (2) oder von einem an mindestens einer Schmalseite (3)
des Werkstücks (2) befestigten Kantenband (4), wobei das Bürstwerkzeug (9) zum Entfernen
des Trennmittels (17) mindestens ein Bürstenband (14) hat.