[0001] Die vorliegende Anmeldung betrifft ein neuartiges zwei- beziehungsweise dreistufiges
Verfahren zur schonenden Färbung keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare,
bei dem die Fasern unmittelbar nach der oxidativen Färbung mit einem sauer eingestellten
schaumförmigen Produkt behandelt werden, sowie ein Kit, umfassend die zur Durchführung
dieses Verfahrens nötigen Zubereitungen.
[0002] Menschliches Haar wird heute in vielfältiger Weise mit haarkosmetischen Zubereitungen
behandelt. Dazu gehören etwa die Reinigung der Haare mit Shampoos, die Pflege und
Regeneration mit Spülungen und Kuren sowie das Bleichen, Färben und Verformen der
Haare mit Färbemitteln, Tönungsmitteln, Wellmitteln und Stylingpräparaten. Dabei spielen
Mittel zur Veränderung oder Nuancierung der Farbe des Kopfhaares eine herausragende
Rolle.
[0003] Für dauerhafte, intensive Färbungen mit entsprechenden Echtheitseigenschaften werden
sogenannte Oxidationsfärbemittel verwendet. Solche Färbemittel enthalten üblicherweise
Oxidationsfarbstoffvorprodukte, sogenannte Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten.
Die Entwicklerkomponenten bilden unter dem Einfluss von Oxidationsmitteln oder von
Luftsauerstoff untereinander oder unter Kupplung mit einer oder mehreren Kupplerkomponenten
die eigentlichen Farbstoffe aus. Die Oxidationsfärbemittel zeichnen sich durch hervorragende,
lang anhaltende Färbeergebnisse aus. Für natürlich wirkende Färbungen muss üblicherweise
eine Mischung aus einer größeren Zahl von Oxidationsfarbstoffvorprodukten eingesetzt
werden; in vielen Fällen werden weiterhin direktziehende Farbstoffe zur Nuancierung
verwendet.
[0004] Üblicherweise werden die Fasern nach Abschluss der farbverändernden Behandlung gründlich
mit Wasser oder einer tensidhaltigen wässrigen Zubereitung gespült. Zur Verbesserung
des Pflegezustandes werden die Fasern anschließend häufig mit einer konditionierenden
Zubereitung behandelt.
US2003/0113280 offenbart ein Verfahren zur Färbung keratinischer Fasern, wobei nach der oxidativen
Färbung die Fasern mit einer Vitamin B6 enthaltenden Hair-care Lotion nachbehandelt
werden. Trotz der bereits guten Qualität der erzielbaren Färbungen, bestehen, nach
wie vor Wünsche hinsichtlich der erzielbaren Intensität der Färbung sowie des Pflegezustandes
der Fasern.
[0005] Überraschenderweise wurde nunmehr bei den dieser Anmeldung zugrunde liegenden Arbeiten
gefunden, dass deutlich intensivere Färbungen erzielt werden können, wenn die Fasern
unmittelbar im Anschluss an den Färbeprozess ohne Zwischenspülung mit einem sauer
eingestellten Schaum behandelt werden, der mindestens einen Pflegestoff enthält. Die
resultierenden Färbungen sind nicht nur von Beginn an intensiver sondern zeichnen
sich ferner durch eine verbesserte Waschechtheit aus. Weiterhin wird der Pflegezustand
der erfindungsgemäß behandelten Haare als verbessert empfunden.
[0006] Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur schonenden
Färbung keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare, bei dem
- in einem ersten Schritt die Fasern einer oxidativen Färbung unterzogen werden und
- anschließend in einem zweiten Schritt mit einer sauer eingestellten schaumförmigen
Zubereitung, enthaltend mindestens einen Pflegestoff (P1), behandelt werden.
[0007] Unter keratinischen Fasern sind dabei erfindungsgemäß Pelze, Wolle, Federn und insbesondere
menschliche Haare zu verstehen.
[0008] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf die Fasern zunächst ein oxidatives
Färbemittel aufgetragen. Nach Ablauf der geplanten Einwirkzeit wird dann in die Färbecreme,
d.h. ohne Zwischenspülung, in einem zweiten Schritt eine sauer eingestellte schaumförmige
Zubereitung (D), enthaltend mindestens einen Pflegestoff (P1) eingearbeitet. Nach
Ablauf der Gesamteinwirkzeit wird das Gemisch aus Färbecreme und Pflegeschaum ausgewaschen.
[0009] Die sauer eingestellte Zubereitung (D) weist vorzugsweise einen pH-Wert von 2 bis
7 auf, Zubereitungen mit einem pH-Wert zwischen 3 und 5 sind besonders bevorzugt.
[0010] Die Zubereitung (D) wird mit oder ohne Hilfe von Treibgasen oder chemischen Treibmitteln
aus einem geeigneten Behälter verschäumt und als Schaum auf die mit dem Färbemittel
benetzten Fasern eingearbeitet. Dabei kann der Schaum direkt auf die Fasern appliziert
werden oder zunächst in die Hände gesprüht werden. Die Einarbeitung in die Fasern
kann dann anschließend direkt mit den Händen oder mittels eines Kammes erfolgen. Nach
einer Einwirkzeit wird die Zubereitung dann aus den Fasern ausgespült. Die Einwirkzeit
des Gemischs aus Färbecreme und Zubereitung (D) beträgt dabei üblicherweise wenige
Sekunden bis zu 45 Minuten. Bevorzugt sind Einwirkzeiten zwischen 30 Sekunden und
30 Minuten. Besonders bevorzugt sind Einwirkzeiten von 1 Minute bis zu 10 Minuten.
[0011] Mithilfe der aufgeschäumten Zubereitung (D) lässt sich ein Färbeergebnis erzielen,
das deutlich einheitlicher ist, als bei herkömmlichen Konfektionierungsformen.
[0012] Die erfindungsgemäße Zubereitung (D) kann mit einem üblichen mechanischen Pumpschaumsystem,
einem Pumpschäumer oder mit einem Treibmittel aus einem üblichen Aerosol-Druckbehälter
auf dem Haar appliziert werden.
[0013] Geeignete Schaumdispenser, die ohne flüchtige Treibgase betrieben werden, sind z.
B. Squeeze bottles aus komprimierbarem Kunststoff. Weiterhin können Behälter aus unterschiedlichen
Materialien mit einer Pumpe versehen werden, bei denen z. B. durch poröse Körper oder
Siebe Luft in die Zubereitung eingebracht und so die Zubereitung als Schaum ausgetragen
wird. Weiterhin können Behälter aus unterschiedlichen Materialien mit einer Düse,
z. B. einer Ventilatorstrahldüse oder einer pneumatischen Düse, ausgestattet werden,
wodurch ebenfalls das Austragen einer geschäumten Zubereitung möglich ist.
[0014] Geeignete Schaumdispenser, die mit flüchtigen Treibgasen betrieben werden, sind Aerosolbehälter
aus Aluminium, Weißblech, Kunststoff oder Glas, die innen beschichtet sein können,
mit einem geeigneten Sprühventil. Durch das enthaltene komprimierte Treibmittel, z.
B. Kohlendioxid, Isobutan, Butan, Propan, Pentan, Isopentan, Fluorkohlenwasserstoffen
oder Dimethylether, wird die Zubereitung (D) beim Austreten aufgeschäumt.
[0015] Es hat sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung als bevorzugt erwiesen, wenn die
Zubereitung (D) mittels einer mechanischen Schäumvorrichtung aufgeschäumt wird. Unter
mechanischen Schäumvorrichtungen sind solche Vorrichtungen zu verstehen, welche das
Verschäumen einer Flüssigkeit mit oder ohne Verwendung eines Treibmittels ermöglichen.
[0016] Als geeignete mechanische Schäumvorrichtung kann beispielsweise ein handelsüblicher
Pumpschäumer oder ein Aerosolschaumkopf verwendet werden. Diese werden beispielsweise
von der Firma Airspray unter der Handelsbezeichnung "Airfoamer" angeboten. Die Schäumvorrichtungen
mit der Handelsbezeichnung "Airfoamer' sind dabei besonders bevorzugt. Insbesondere
bevorzugt ist der Airfoamer mit der Typenbezeichnung G3.
[0017] Zur Ausgestaltung der Erfindung als Aerosolapplikation kann jedes entsprechende Aerosolventil
verwendet werden, welches die erfindungsgemäße Sprührate ermöglicht. Die Sprührate
beträgt 10 g je Sekunde. Bevorzugt sind Sprühraten von 5 g je Sekunde. Ganz besonders
bevorzugt sind Sprühraten von mindestens 0,5 g je Sekunde und höchstens 3,5 g je Sekunde.
Hierbei kann es vorteilhaft sein, wenn die Ventilöffnung einen Durchmesser von höchstens
0,4 mm aufweist. Eine Öffnung von 0,35 mm ist dabei bevorzugt. Ganz besonders bevorzugt
sind Ventilöffnungen von höchstens 0,3 mm. Derartige Ventile können im Handel beispielsweise
von den Firmen Seaquist Perfect Dispensing GmbH oder Coster Technologie Speciali s.p.a.
bezogen werden.
[0018] Weiterhin ist es erfindungswesentlich, dass die erfindungsgemäße Zubereitung (D)
mindestens einen Pflegestoff (P1) enthält.
[0019] Im Rahmen einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist der Pflegestoff (P1) ausgewählt
aus Vitaminen, Provitaminen, Vitaminvorstufen sowie deren Derivate.
[0020] Dabei sind erfindungsgemäß solche Vitamine, Pro-Vitamine und Vitaminvorstufen bevorzugt,
die üblicherweise den Gruppen A, B, C, E, F und H zugeordnet werden.
[0021] Zur Gruppe der als Vitamin A bezeichneten Substanzen gehören das Retinol (Vitamin
A
1) sowie das 3,4-Didehydroretinol (Vitamin A
2). Das β-Carotin ist das Provitamin des Retinols. Als Vitamin A-Komponente kommen
erfindungsgemäß beispielsweise Vitamin A-Säure und deren Ester, Vitamin A-Aldehyd
und Vitamin A-Alkohol sowie dessen Ester wie das Palmitat und das Acetat in Betracht.
Die erfindungsgemäß verwendeten Zubereitungen enthalten die Vitamin A-Komponente bevorzugt
in Mengen von 0,05-1 Gew.%, bezogen auf die gesamte Anwendungszubereitung.
[0022] Zur Vitamin B-Gruppe oder zu dem Vitamin B-Komplex gehören u. a.
- Vitamin B1 (Thiamin)
- Vitamin B2 (Riboflavin)
- Vitamin B3. Unter dieser Bezeichnung werden häufig die Verbindungen Nicotinsäure und Nicotinsäureamid
(Niacinamid) geführt. Erfindungsgemäß bevorzugt ist das Nicotinsäureamid, das in den
erfindungsgemäß Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,05 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die
gesamte Anwendungszubereitung, enthalten ist.
- Vitamin B5 (Pantothensäure, Panthenol und Pantolacton). Im Rahmen dieser Gruppe wird bevorzugt
das Panthenol und/oder Pantolacton eingesetzt. Erfindungsgemäß einsetzbare Derivate
des Panthenols sind insbesondere die Ester und Ether des Panthenols sowie kationisch
derivatisierte Panthenole. Einzelne Vertreter sind beispielsweise das Panthenoltriacetat,
der Panthenolmonoethylether und dessen Monoacetat sowie die in der WO 92/13829 offenbarten kationischen Panthenolderivate. Die genannten Verbindungen des Vitamin
B5-Typs sind in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,05 - 10 Gew.%,
bezogen auf die gesamte Anwendungszubereitung, enthalten. Mengen von 0,1 - 5 Gew.-%
sind besonders bevorzugt.
- Vitamin B6 (Pyridoxin sowie Pyridoxamin und Pyridoxal). Die genannten Verbindungen des Vitamin
B6-Typs sind in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,01 - 5 Gew.-%,
bezogen auf die gesamte Anwendungszubereitung, enthalten. Mengen von 0,05 - 1 Gew.-%
sind besonders bevorzugt.
[0023] Vitamin C (Ascorbinsäure). Vitamin C wird in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln
bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 3 Gew.%, bezogen auf die gesamte Anwendungszubereitung
eingesetzt. Die Verwendung in Form des Palmitinsäureesters, der Glucoside oder Phosphate
kann bevorzugt sein. Die Verwendung in Kombination mit Tocopherolen kann ebenfalls
bevorzugt sein.
[0024] Vitamin E (Tocopherole, insbesondere α-Tocopherol). Tocopherol und seine Derivate,
worunter insbesondere die Ester wie das Acetat, das Nicotinat, das Phosphat und das
Succinat fallen, sind in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,05-1
Gew.%, bezogen auf die gesamte Anwendungszubereitung, enthalten.
[0025] Vitamin F. Unter dem Begriff "Vitamin F" werden üblicherweise essentielle Fettsäuren,
insbesondere Linolsäure, Linolensäure und Arachidonsäure, verstanden.
[0026] Vitamin H. Als Vitamin H wird die Verbindung (3a
S,4
S, 6a
R)-2-Oxohexahydrothienol[3,4-
d]-imidazol-4-valeriansäure bezeichnet, für die sich aber inzwischen der Trivialname
Biotin durchgesetzt hat. Biotin ist in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in
Mengen von 0,0001 bis 1,0 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 0,001 bis 0,01 Gew.-%,
jeweils bezogen auf die gesamte Anwendungszubereitung enthalten.
[0027] Besonders bevorzugte Pflegestoffe sind Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen
aus den Gruppen A, B, C, E und H.
[0028] Panthenol, Pantolacton, Pyridoxin und seine Derivate sowie Nicotinsäureamid und Biotin
sind ganz besonders bevorzugt.
[0029] Im Rahmen einer zweiten bevorzugten Ausführungsform ist der Pflegestoff (P1) ausgewählt
aus den Pflanzenextrakten.
[0030] Üblicherweise werden diese Extrakte durch Extraktion der gesamten Pflanze hergestellt.
Es kann aber in einzelnen Fällen auch bevorzugt sein, die Extrakte ausschließlich
aus Blüten und/oder Blättern der Pflanze herzustellen.
[0031] Hinsichtlich der erfindungsgemäß bevorzugten Pflanzenextrakte wird insbesondere auf
die Extrakte hingewiesen, die in der auf Seite 44 der 3. Auflage des Leitfadens zur
Inhaltsstoffdeklaration kosmetischer Mittel, herausgegeben vom Industrieverband Körperpflege-
und Waschmittel e.V. (IKW), Frankfurt, beginnenden Tabelle aufgeführt sind.
[0032] Erfindungsgemäß sind vor allem die Extrakte aus Grünem Tee, Eichenrinde, Brennnessel,
Lilie, Rose, Orchidee, Lindenblüten, Lavendel, Rosen, Jasmin, Neroli, Ylang-Ylang
Passionsblume, Hamamelis, Hopfen, Henna, Kamille, Klettenwurzel, Schachtelhalm, Weißdorn,
Lindenblüten, Mandel, Aloe Vera, Fichtennadel, Rosskastanie, Sandelholz, Wacholder,
Kokosnuss, Mango, Aprikose, Limone, Weizen, Kiwi, Melone, Orange, Grapefruit, Salbei,
Rosmarin, Birke, Malve, Wiesenschaumkraut, Quendel, Schafgarbe, Thymian, Melisse,
Hauhechel, Huflattich, Eibisch, Meristem, Ginseng, Ingwerwurzel und Ayurveda bevorzugt.
[0033] Besonders bevorzugt sind die Extrakte aus Grünem Tee, Eichenrinde, Brennnessel, Hamamelis,
Hopfen, Kamille, Klettenwurzel, Schachtelhalm, Lindenblüten, Mandel, Aloe Vera, Kokosnuss,
Mango, Aprikose, Limone, Weizen, Kiwi, Melone, Orange, Grapefruit, Salbei, Rosmarin,
Birke, Wiesenschaumkraut, Quendel, Schafgarbe, Hauhechel, Meristem, Ginseng, Ingwerwurzel
und Ayurveda.
[0034] Ganz besonders geeignet sind die Extrakte aus Grünem Tee, Mandel, Aloe Vera, Kokosnuss,
Mango, Aprikose, Limone, Weizen, Kiwi und Melone.
[0035] Als Extraktionsmittel zur Herstellung der genannten Pflanzenextrakte können Wasser,
Alkohole sowie deren Mischungen verwendet werden. Unter den Alkoholen sind dabei niedere
Alkohole wie Ethanol und Isopropanol, insbesondere aber mehrwertige Alkohole wie Ethylenglykol
und Propylenglykol, sowohl als alleiniges Extraktionsmittel als auch in Mischung mit
Wasser, bevorzugt. Pflanzenextrakte auf Basis von Wasser/Propylenglykol im Verhältnis
1:10 bis 10:1 haben sich als besonders geeignet erwiesen.
[0036] Die Pflanzenextrakte können erfindungsgemäß sowohl in reiner als auch in verdünnter
Form eingesetzt werden. Sofern sie in verdünnter Form eingesetzt werden, enthalten
sie üblicherweise ca. 2 - 80 Gew.-% Aktivsubstanz und als Lösungsmittel das bei ihrer
Gewinnung eingesetzte Extraktionsmittel oder Extraktionsmittelgemisch.
[0037] Weiterhin kann es bevorzugt sein, in den erfindungsgemäßen Mitteln Mischungen aus
mehreren, insbesondere aus zwei, verschiedenen Pflanzenextrakten einzusetzen.
[0038] Im Rahmen einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Pflegestoff
(P1) ausgewählt aus pflanzlichen Ölen. Bevorzugte Beispiele für solche Öle sind Sonnenblumenöl,
Olivenöl, Sojaöl, Rapsöl, Mandelöl, Jojobaöl, Orangenöl, Weizenkeimöl, Pfirsichkernöl
und die flüssigen Anteile des Kokosöls.
[0039] Ein weiteres erfindungsgemäß bevorzugtes Pflanzenöl kann aus den Samen der Amaranthpflanze
durch Extraktions- oder Pressverfahren erhalten werden. Die Lipidfraktion der Amaranthsamen
besteht im Wesentlichen aus Triglyceriden. Die Linolsäure stellt dabei neben Öl- und
Palmitinsäure die Hauptkomponente in der Fettsäureverteilung des Öls dar. Daneben
sind aber auch Myristinsäure, Stearinsäure, Vaccensäure, α-Linolensäure, Arachinsäure,
11-Eicosensäure und Behensäure im Fettsäurespektrum vertreten. Besonders hervorzuheben
ist allerdings ein besonders hoher Anteil an Squalen (6-12%) in Amaranthsamenöl, das
in anderen konventionellen Pflanzenölen nur in sehr geringen Konzentrationen zu finden
ist. Zudem ist das Amaranthsamenöl reich an zahlreichen Vitamin-E-Derivaten (u.a.
α-, β-, γ- und δ-Tocopherol sowie α- und β-Tocotrienol) und weist einen bemerkenswerten
Anteil an den Phytosterolen Δ7-Avenasterol, Δ7-Campesterol, Δ7-Sitosterol und Δ7-Stigmasterol
auf. Ein erfindungsgemäß geeignetes Öl ist beispielsweise unter der Handelsbezeichnung
"Amaranth Seed Oil" von der Fa. Euro Ingredients erhältlich.
[0040] Im Rahmen einer vierten bevorzugten Ausführungsform ist der Pflegestoff (P1) ausgewählt
aus Proteinhydrolysaten und deren Derivaten.
[0041] Proteinhydrolysate sind Produktgemische, die durch sauer, basisch oder enzymatisch
katalysierten Abbau von Proteinen (Eiweißen) erhalten werden. Unter dem Begriff Proteinhydrolysate
werden erfindungsgemäß auch Totalhydrolysate sowie einzelne Aminosäuren und deren
Derivate sowie Gemische aus verschiedenen Aminosäuren verstanden. Weiterhin werden
erfindungsgemäß aus Aminosäuren und Aminosäurederivaten aufgebaute Polymere unter
dem Begriff Proteinhydrolysate verstanden. Zu letzteren sind beispielsweise Polyalanin,
Polyasparagin, Polyserin etc. zu zählen. Weitere Beispiele für erfindungsgemäß einsetzbare
Verbindungen sind L-Alanyl-L-prolin, Polyglycin, Glycyl-L-glutamin oder D/L-Methionin-S-Methylsulfoniumchlorid.
[0042] Selbstverständlich können erfindungsgemäß auch ß-Aminosäuren und deren Derivate wie
β-Alanin, Anthranilsäure oder Hippursäure eingesetzt werden. Erfindungsgemäß bevorzugte
Aminosäuren sind Serin, Glycin und Lysin.
[0043] Das Molgewicht der erfindungsgemäß einsetzbaren Proteinhydrolysate liegt zwischen
75, dem Molgewicht für Glycin, und 200000, bevorzugt beträgt das Molgewicht 75 bis
50000 und ganz besonders bevorzugt 75 bis 20000 Dalton.
[0044] Erfindungsgemäß können Proteinhydrolysate sowohl pflanzlichen als auch tierischen
oder marinen oder synthetischen Ursprungs eingesetzt werden.
[0045] Tierische Proteinhydrolysate sind beispielsweise Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Seiden-
und Milcheiweiß-Proteinhydrolysate, die auch in Form von Salzen vorliegen können.
Solche Produkte werden beispielsweise unter den Warenzeichen Dehylan
® (Cognis), Promois
® (Interorgana), Collapuron
® (Cognis), Nutrilan
® (Cognis), Gelita-Sol
® (Deutsche Gelatine Fabriken Stoess & Co), Lexein
® (Inolex), Sericin (Pentapharm) und Kerasol
® (Croda) vertrieben.
[0046] Erfindungsgemäß bevorzugt ist die Verwendung von Proteinhydrolysaten pflanzlichen
Ursprungs, z. B. Soja-, Mandel-, Erbsen-, Kartoffel- und Weizenproteinhydrolysate.
Solche Produkte sind beispielsweise unter den Warenzeichen Gluadin
® (Cognis), DiaMin
® (Diamalt), Lexein
® (Inolex), Hydrosoy
® (Croda), Hydrolupin
® (Croda), Hydrosesame
® (Croda), Hydrotritium
® (Croda) und Crotein
® (Croda) erhältlich.
[0047] Wenngleich der Einsatz der Proteinhydrolysate als solche bevorzugt ist, können an
deren Stelle gegebenenfalls auch anderweitig erhaltene Aminosäuregemische eingesetzt
werden. Ebenfalls möglich ist der Einsatz von Derivaten der Proteinhydrolysate, beispielsweise
in Form ihrer Fettsäure-Kondensationsprodukte. Solche Produkte werden beispielsweise
unter den Bezeichnungen Lamepon
® (Cognis), Lexein
® (Inolex), Crolastin
® (Croda), Crosilk
® (Croda) oder Crotein
® (Croda) vertrieben.
[0048] Selbstverständlich umfasst die erfindungsgemäße Lehre alle isomeren Formen, wie cis
- trans - Isomere, Diastereomere und chirale Isomere.
[0049] Erfindungsgemäß ist es auch möglich, eine Mischung aus mehreren Proteinhydrolysaten
einzusetzen.
[0050] Die Proteinhydrolysate sind in der erfindungsgemäßen Zubereitung in Konzentrationen
von 0,01 Gew. % bis zu 20 Gew. %, vorzugsweise von 0,05 Gew. % bis zu 15 Gew. % und
ganz besonders bevorzugt in Mengen von 0,05 Gew. % bis zu 5 Gew. % enthalten.
[0051] Im Rahmen einer fünften bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist
der Pflegestoff (P1) ausgewählt aus den Betainen der Formel (A-1). Unter einem Betain
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Verbindungen zu verstehen, welche gleichzeitig
sowohl eine Gruppierung -NR
3+ als auch eine Gruppierung -CR
2COO
- enthalten, analog aufgebaute Sulfobetaine sowie Verbindungen, die eine Gruppierung
-NR
3+ und eine Gruppierung -CH
2OH aufweisen. Diese Definition basiert auf der Definition in
Römpp's Lexikon Chemie - CD-ROM Version 2.0, Stuttgart/New York, Georg Thieme Verlag
1999. Insbesondere sind unter den erfindungsgemäßen Betainen solche zu verstehen, welche
der Formel (A-I) entsprechen.
R
1R
2R
3N
+ - (CR
4R
5)
x - (CR
6R
7)
y - (CR
8R
9)
z - Y
- (A-I)
R1 R2, und R3 stehen hier unabhängig voneinander für:
- Wasserstoff,
- einen Methylrest,
- einen C2 - C8 gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder linearen oder cyclischen
Kohlenwasserstoffrest
- R4, R5, R6, R7, R8 und R9 stehen hier unabhängig voneinander für:
- Wasserstoff,
- -OR10,
- -OCOR11,
- einen Methylrest, der einen 1H-Imidazolyl-4-Substituenten tragen kann,
- einen C2 - C8 gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder linearen oder cyclischen
Kohlenwasserstoffrest, wobei R10 steht für Wasserstoff, -CH3 oder einen C2 - C30 gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder linearen oder
cyclischen Kohlenwasserstoffrest und R11 steht für -CH3 oder einen C2 - C30 gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder linearen oder
cyclischen Kohlenwasserstoffrest,
x, y und z stehen unabhängig voneinander für eine ganze Zahl von 0 bis 12 mit der
Maßgabe, daß mindestens einer der Parameter x, y oder z von 0 verschieden ist und
Y- steht für COO- , SO3- oder eine Hydroxygruppe in Kombination mit einem physiologisch verträglichen Anion.
[0052] Unter Betainen im Sinne der Erfindung sind auch solche Substanzen zu verstehen, bei
denen die genannten charakteristischen Gruppen nur bei der gelösten Substanz sowie
innerhalb bestimmter pH-Bereiche der Lösung vorliegen.
[0053] Erfindungsgemäß können selbstverständlich alle physiologisch verträglichen Salze
der erfindungsgemäßen Betaine, insbesondere auch die Mischsalze der Betaine eingesetzt
werden. Unter Mischsalzen sind feste Lösungen verschiedener Substanzen zu verstehen.
Zur allgemein anerkannten Definition von Mischkristallen als feste Lösungen sei beispielsweise
auf
H.R. Christen, Grundlagen der allgemeinen und anorganischen Chemie, Sauerländer und
Salle, 5. Auflage, 1977, auf Seite 245 verwiesen und ausdrücklich Bezug genommen. Weiterhin werden die unterschiedlichen
Arten der Mischkristallbildung, wie beispielsweise Isomorphie, Homöomorphie, Heteromorphie,
statistische Mischkristallbildung auch Doppelsalzbildung genannt, Mischkristalle mit
oder ohne Mischungslücke etc., gemäß der
Definition aus Hollemann - Wiberg, Lehrbuch der anorganischen Chemie, Walter de Gruyter,
81. - 90. Auflage 1976, Kapitel VII, Die chemische Bindung unter cc) Die Mischkristallbildung auf Seite 114 beschrieben,
erfindungsgemäß unter den Mischkristallen der erfindungsgemäßen Wirkstoffe der Formel
(A-I) verstanden. Auf diese Definition wird ebenfalls ausdrücklich Bezug genommen.
[0054] Unter den Mischsalzen der Betaine können einerseits die anorganischen Mischsalze
wie beispielsweise Hydrochloride, Hydrobromide, Hydroiodide, Sulfate, Sulfite, Hydrogensulfate,
Hydrogensulfite, Carbonate und Hydrogencarbonate, Mono-, Di-, Triphosphate oder Mischungen
der Phosphate sowie Gemische dieser Mischsalze der erfindungsgemäßen Betaine verwendet
werden. Andererseits können die Mischsalze der erfindungsgemäßen Betaine mit organischen
Carbonsäuren, insbesondere mit den organischen mehrfunktionellen Carbonsäuren Verwendung
finden. Dabei kann es bevorzugt sein, wenn die erfindungsgemäß eingesetzten mehrfunktionellen
Carbonsäuren neben mindestens einer Carboxygruppe zusätzlich mindestens eine Hydroxygruppe
und/oder mindestens eine Aminogruppe aufweisen. Beispiele für diese organischen Carbonsäuren
sind Citronensäure, Milchsäure, Benzoesäure, Weinsäure etc, welche den Genußsäuren
zuzurechnen sind. Weiterhin zählen Aminosäuren wie beispielsweise Histidin, Arginin,
Lysin, Citrullin etc. zu den mehrfunktionellen organischen Säuren, welche als Mischsalze
mit den erfindungsgemäßen Wirkstoffen (A) eingesetzt werden können. Erfindungsgemäß
kann es bevorzugt sein, die Mischsalze in fester Form in die Formulierungen einzuarbeiten.
Es ist jedoch selbstverständlich auch möglich, die Mischsalze in Form ihrer einzelnen
Komponenten zu verwenden. Zur Herstellung der Mischsalze der erfindungsgemäßen Wirkstoffe
der Formel (A-1) sei beispielhaft auf die
US - Patentschrift 5,073,376, die europäische Anmeldeschrift
EP 0 434 088 A1 oder die
US Patentschrift 5,071,874 verwiesen. Das Mischungsverhältniss der erfindungsgemäßen Mischsalze kann dabei bezogen
auf die jeweiligen Molmassen der einzelnen Komponenten (erfindungsgemäßes Betain der
Formel (A-I) / Mischsalz bildende Substanz) zwischen 1: 50 und 50 : 1, bevorzugt zwischen
10 : 1 und 1 : 10 und ganz besonders bevorzugt zwischen 3 : 1 und 1 : 3 betragen.
[0055] Als Beispiele für die erfindungsgemäßen Wirkstoffe der Formel (A-I) und deren erfindungsgemäßen
Derivate sowie Mischsalze sind zu nennen: Carnitin, Carnitintartrat, Carnitin Magnesiumcitrat,
Acetylcarnitin, 3-O-Lauroyl-L-carnitin-hydrochlorid, 3-O-Octanoyl-L-carnitin-hydrochlorid,
3-O-Palmitoyl-L-carnitin-hydrochlorid, Taurin, Taurinlysylat, Taurintartrat, Taurinornithat,
Lysyltaurin und Ornithyltaurin, Betalaine, 1,1-Dimethyl-Prolin, Hercynin (N□,N□,N□-Trimethyl-L-histidinium-betain),
Ergothionein (Thionein, 2-Mercapto-N□, N□, N□-trimethyl-L-histidinium-betain), Cholin,
Cholinchlorid, Cholinbitartrat, Cholindihydrogencitrat und die in der Literatur als
Betain bezeichnete Verbindung N,N,N-trimethylglycin. Die Mischsalze können erfindungsgemäß
bevorzugt sein. Ganz besonders bevorzugt kann es sein die Mischsalze der erfindungsgemäßen
Wirkstoffe der Formel (A-I) und den organischen Carbonsäuren zu verwenden.
[0056] Es können erfindungsgemäß alle Arten von Isomeren, wie beispielsweise Diastereomere,
Enantiomere, cis - trans-Isomere, optische Isomere, Konformationsisomere und Racemate
verwendet werden.
[0057] Bevorzugt werden Carnitin, Taurin, Histidin, Cholin, Betain sowie deren Derivate.
Dabei können die erfindungsgemäßen Mittel sowohl eine Verbindung gemäß Formel (A-I)
als auch mehrere, insbesondere zwei, Verbindungen der Formel (A-I) enthalten. Ganz
besonders bevorzugt kann es sein, die Mischsalze der erfindungsgemäßen Wirkstoffe
der Formel (A-I) einzusetzen.
[0058] Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten die Betaine in Mengen von 0,001 bis 20 Gew.-%,
bezogen auf das gesamte Mittel. Ein Gehalt von 0,05 bis 10 Gew.-% ist bevorzugt.
[0059] Im Rahmen einer sechsten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist
der Pflegestoff (P1) ausgewählt aus den Extrakten, die aus Perlen gewonnen werden
können.
[0060] Perlen von Muscheln bestehen im Wesentlichen aus anorganischen und organischen Calciumsalzen,
Spurenelementen und Proteinen. Perlen lassen sich auf einfache Weise aus kultivierten
Muscheln gewinnen. Die Kultivierung der Muscheln kann sowohl in Süßwasser als auch
in Meereswasser erfolgen. Dies kann sich auf die Inhaltsstoffe der Perlen auswirken.
Erfindungsgemäß bevorzugt ist ein Perlenextrakt, welcher von in Meeres- bzw. Salzwasser
kultivierten Muscheln stammt. Die Perlen bestehen zu einem großen Teil aus Aragonit
(Calciumcarbonat), Conchiolin und einem Albuminoid. Letztere Bestandteile sind Proteine.
Weiterhin sind in Perlen noch Magnesium- und Natriumsalze, anorganische Siliciumverbindungen
sowie Phosphate enthalten.
[0061] Zur Herstellung des Perlenextraktes werden die Perlen pulverisiert. Danach werden
die pulverisierten Perlen mit den üblichen Methoden extrahiert. Als Extraktionsmittel
zur Herstellung der Perlenextrakte können Wasser, Alkohole sowie deren Mischungen
verwendet werden. Unter. Wasser sind dabei sowohl demineralisiertes Wasser, als auch
Meereswasser zu verstehen. Unter den Alkoholen sind dabei niedere Alkohole wie Ethanol
und Isopropanol, insbesondere aber mehrwertige Alkohole wie Glycerin, Diglycerin,
Triglycerin, Polyglycerin, Ethylenglykol, Propylenglykol und Butylenglykol, sowohl
als alleiniges Extraktionsmittel als auch in Mischung mit demineralisiertem Wasser
oder Meereswasser, bevorzugt. Perlenextrakte auf Basis von Wasser/Glyceringemischen
haben sich als besonders geeignet erwiesen. Je nach Extraktionsbedingungen können
die Perlenproteine (Conchiloin und Albuminoid) weitestgehend in nativem Zustand oder
bereits teilweise oder weitestgehend als Proteinhydrolysate vorliegen. Bevorzugt ist
ein Perlenextrakt, in welchem Conchiolin und Albuminoid bereits teilweise hydrolysiert
vorliegen. Die wesentlichen Aminosäuren dieser Proteine sind Glutaminsäure, Serin,
Alanin, Glycin Asparaginsäure und Phenylalanin. In einer weiteren besonders bevorzugten
Ausgestaltung kann es vorteilhaft sein, wenn der Perlenextrakt zusätzlich mit mindestens
einer oder mehreren dieser Aminosäuren diesen Aminosäuren angereichert wird. In der
bevorzugtesten Ausführungsform ist der Perlenextrakt angereichert mit Glutaminsäure,
Serin und Leucin. Weiterhin findet sich je nach Extraktionsbedingungen, insbesondere
in Abhängigkeit von der Wahl des Extraktionsmittels ein mehr oder weniger großer Anteil
an Mineralien und Spurenelementen im Extrakt wieder. Ein bevorzugter Extrakt enthält
organische und/oder anorganische Calciumsalze sowie Magnesium- und Natriumsalze, anorganische
Siliciumverbindungen und/oder Phosphate. Ein ganz besonders bevorzugter Perlenextrakt
enthält mindestens 75 %, bevorzugt 85 %, bevorzugter 90 % und ganz besonders bevorzugt
95 % aller Inhaltsstoffe der natürlich vorkommenden Perlen.
Beispiele für erfindungsgemäße Perlenextrakte sind die Handelsprodukte Pearl Protein
Extract BG
® oder Crodarom
® Pearl.
[0062] In den kosmetischen Zusammensetzungen ist einer der zuvor beschriebenen Perlenextrakte
in einer Menge von mindestens 0,01 bis zu 20 Gew.-% enthalten. Bevorzugt werden Mengen
des Extraktes von 0,01 bis zu 10 Gew.%, ganz besonders bevorzugt Mengen von 0,01 bis
5 Gew.-% bezogen auf die gesamte kosmetische Zusammensetzung verwendet.
[0063] Im Rahmen einer siebten Ausführungsform ist der Pflegestoff (P1) ausgewählt aus den
Meersalzmineralien. Den Hauptanteil der Meersalzmineralien bilden die Alkalimetallchloride,
wobei Natriumchlorid die dominierende Rolle spielt. Weitere Bestandteile sind Magnesiumchlorid,
Magnesiumsulfat, Calciumsulfat, Kaliumchlorid und Calciumcarbonat, aber auch andere
Salze sind in Spuren im Meerwasser gelöst. Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Meersalzmineralien
sind Natriumchlorid, Magnesiumsulfat, Magnesiumchlorid, Calciumchlorid und Natriumhydrogencarbonat.
[0064] Im Rahmen einer achten Ausführungsform ist der Pflegestoff (P1) ausgewählt aus den
Edelsteinen. Erfindungsgemäß kann es besonders bevorzugt sein, dass die Zubereitung
(D) Spuren eines Edelsteines enthält. Besonders bevorzugte Edelsteine sind Rubin,
Rosenquarz, Bergkristall und Saphir.
[0065] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt,
wenn der Pflegestoff (P1) ausgewählt ist aus Carnitin und seinen Salzen, insbesondere
Carnitintatrat, Aminosäuren, insbesondere Serin, Lysin und Glycin, Extrakten, die
aus Perlen gewonnen werden können, Bestandteilen, die aus Edelsteinen gewonnen werden
können, Meersalzmineralien, Pflanzenölen, Pflanzenextrakten und/oder Vitaminen.
[0066] Carnitintatrat und Serin sind ganz besonders bevorzugte Pflegestoffe (P1).
[0067] Im Rahmen eines zweiten Gegenstandes des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die
Fasern im Rahmen des ersten Verfahrensschrittes mit einer Zubereitung behandelt, die
unmittelbar vor der Anwendung aus einer ersten Zubereitung (A), enthaltend mindestens
ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt, und einer zweiten Zubereitung (B), enthaltend mindestens
ein Oxidationsmittel, hergestellt wird.
[0068] Die erfindungsgemäßen Zubereitungen enthalten als Oxidationsfarbstoffvorprodukt vorzugsweise
mindestens eine Entwicklerkomponente. Als Entwicklerkomponenten werden üblicherweise
primäre aromatische Amine mit einer weiteren, in para- oder ortho-Position befindlichen,
freien oder substituierten Hydroxy- oder Aminogruppe, Diaminopyridinderivate, heterocyclische
Hydrazone, 4-Aminopyrazolderivate sowie 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin und dessen Derivate
eingesetzt.
[0069] Es kann erfindungsgemäß bevorzugt sein, als Entwicklerkomponente ein p-Phenylendiaminderivat
oder eines seiner physiologisch verträglichen Salze einzusetzen. Besonders bevorzugt
sind p-Phenylendiaminderivate der Formel (E1)

wobei
- G1 steht für ein Wasserstoffatom, einen C1- bis C4-Alkylrest, einen C1- bis C4-Monohydroxyalkylrest, einen C2- bis C4-Polyhydroxyalkylrest, einen (C1- bis C4)-Alkoxy-(C1- bis C4)-alkylrest, einen 4'-Aminophenylrest oder einen C1- bis C4-Alkylrest, der mit einer stickstoffhaltigen Gruppe, einem Phenyl- oder einem 4'-Aminophenylrest
substituiert ist;
- G2 steht für ein Wasserstoffatom, einen C1- bis C4-Alkylrest, einen C1- bis C4-Monohydroxyalkylrest, einen C2- bis C4-Polyhydroxyalkylrest, einen (C1- bis C4)-Alkoxy-(C1- bis C4)-alkylrest oder einen C1- bis C4-Alkylrest, der mit einer stickstoffhaltigen Gruppe substituiert ist;
- G3 steht für ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, wie ein Chlor-, Brom-, lod- oder
Fluoratom, einen C1- bis C4-Alkylrest, einen C1- bis C4-Monohydroxyalkylrest, einen C2- bis C4-Polyhydroxyalkylrest, einen C1- bis C4-Hydroxyalkoxyrest, einen C1- bis C4-Acetylaminoalkoxyrest, einen C1- bis C4- Mesylaminoalkoxyrest oder einen C1- bis C4-Carbamoylaminoalkoxyrest;
- G4 steht für ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom oder einen C1- bis C4-Alkylrest oder
- wenn G3 und G4 in ortho-Stellung zueinander stehen, können sie gemeinsam eine verbrückende α,ω-Alkylendioxogruppe,
wie beispielsweise eine Ethylendioxygruppe bilden.
[0070] Beispiele für die als Substituenten in den erfindungsgemäßen Verbindungen genannten
C
1- bis C
4-Alkylreste sind die Gruppen Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl und Butyl. Ethyl und
Methyl sind bevorzugte Alkylreste. Erfindungsgemäß bevorzugte C
1- bis C
4-Alkoxyreste sind beispielsweise eine Methoxy- oder eine Ethoxygruppe. Weiterhin können
als bevorzugte Beispiele für eine C
1- bis C
4-Hydroxyalkylgruppe eine Hydroxymethyl-, eine 2-Hydroxyethyl-, eine 3-Hydroxypropyl-
oder eine 4-Hydroxybutylgruppe genannt werden. Eine 2-Hydroxyethylgruppe ist besonders
bevorzugt. Eine besonders bevorzugte C
2- bis C
4-Polyhydroxyalkylgruppe ist die 1,2-Dihydroxyethylgruppe. Beispiele für Halogenatome
sind erfindungsgemäß F-, Cl- oder Br-Atome, Cl-Atome sind ganz besonders bevorzugt.
Die weiteren verwendeten Begriffe leiten sich erfindungsgemäß von den hier gegebenen
Definitionen ab. Beispiele für stickstoffhaltige Gruppen der Formel (E1) sind insbesondere
die Aminogruppen, C
1- bis C
4-Monoalkylaminogruppen, C
1- bis C
4-Dialkylaminogruppen, C
1- bis C
4-Trialkylammoniumgruppen, C
1- bis C
4-Monohydroxyalkylaminogruppen, Imidazolinium und Ammonium.
[0071] Besonders bevorzugte p-Phenylendiamine der Formel (E1) sind ausgewählt aus p-Phenylendiamin,
p-Toluylendiamin, 2-Chlor-p-phenylendiamin, 2,3-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Dimethyl-p-phenylendiamin,
2,6-Diethyl-p-phenylendiamin, 2,5-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dimethyl-p-phenylendiamin,
N,N-Diethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dipropyl-p-phenylendiamin, 4-Amino-3-methyl-(N,N-diethyl)-anilin,
N,N-Bis-(β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 4-N,N-Bis-(β-hydroxyethyl)-amino-2-methylanilin,
4-N,N-Bis-(β-hydroxyethyl)-amino-2-chloranilin, 2-(β-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
2-(α,β-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Fluor-p-phenylendiamin, 2-lsopropyl-p-phenylendiamin,
N-(β-Hydroxypropyl)-p-phenylendiamin, 2-Hydroxymethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dimethyl-3-methyl-p-phenylendiamin,
N,N-(Ethyl,β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N-(β,γ-Dihydroxypropyl)-p-phenylendiamin,
N-(4'-Aminophenyl)-p-phenylendiamin, N-Phenyl-p-phenylendiamin, 2-(β-Hydroxyethyloxy)-p-phenylendiamin,
2-(β-Acetylaminoethyloxy)-p-phenylendiamin, N-(β-Methoxyethyl)-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin
und 5,8-Diaminobenzo-1,4-dioxan sowie ihren physiologisch verträglichen Salzen.
[0072] Erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugte p-Phenylendiaminderivate der Formel (E1)
sind p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-(β-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(α,β-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin
und N,N-Bis-(β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin.
[0073] Es kann erfindungsgemäß weiterhin bevorzugt sein, als Entwicklerkomponente Verbindungen
einzusetzen, die mindestens zwei aromatische Kerne enthalten, die mit Amino- und/oder
Hydroxylgruppen substituiert sind.
[0074] Unter den zweikernigen Entwicklerkomponenten, die in den Färbezusammensetzungen gemäß
der Erfindung verwendet werden können, kann man insbesondere die Verbindungen nennen,
die der folgenden Formel (E2) entsprechen, sowie ihre physiologisch verträglichen
Salze:

wobei:
- Z1 und Z2 stehen unabhängig voneinander für einen Hydroxyl- oder NH2-Rest, der gegebenenfalls durch einen C1- bis C4-Alkylrest, durch einen C1- bis C4-Hydroxyalkylrest und/oder durch eine Verbrückung Y substituiert ist oder der gegebenenfalls
Teil eines verbrückenden Ringsystems ist,
- die Verbrückung Y steht für eine Alkylengruppe mit 1 bis 14 Kohlenstoffatomen, wie
beispielsweise eine lineare oder verzweigte Alkylenkette oder einen Alkylenring, die
von einer oder mehreren stickstoffhaltigen Gruppen und/oder einem oder mehreren Heteroatomen
wie Sauerstoff-, Schwefel- oder Stickstoffatomen unterbrochen oder beendet sein kann
und eventuell durch einen oder mehrere Hydroxyl- oder C1- bis C8-Alkoxyreste substituiert sein kann, oder eine direkte Bindung,
- G5 und G6 stehen unabhängig voneinander für ein Wasserstoff- oder Halogenatom, einen C1- bis C4-Alkylrest, einen C1- bis C4-Monohydroxyalkylrest, einen C2- bis C4- Polyhydroxyalkylrest, einen C1- bis C4-Aminoalkylrest oder eine direkte Verbindung zur Verbrückung Y,
- G7, G8, G9, G10, G11 und G12 stehen unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, eine direkte Bindung zur Verbrückung
Y oder einen C1- bis C4-Alkylrest,
mit der Maßgabe, dass die Verbindungen der Formel (E2) nur eine Verbrückung Y pro
Molekül enthalten.
[0075] Die in Formel (E2) verwendeten Substituenten sind erfindungsgemäß analog zu den obigen
Ausführungen definiert.
[0076] Bevorzugte zweikernige Entwicklerkomponenten der Formel (E2) sind insbesondere: N,N'-Bis-(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)-1,3-diamino-propan-2-ol,
N,N'-Bis-(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)-ethylendiamin, N,N'-Bis-(4-aminophenyl)-tetramethylendiamin,
N,N'-Bis-(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4-aminophenyl)-tetramethylendiamin, N,N'-Bis-(4-methyl-aminophenyl)-tetramethylendiamin,
N,N'-Diethyl-N,N'-bis-(4'-amino-3'-methylphenyl)-ethylendiamin, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)-methan,
N,N'-Bis-(4'-aminophenyl)-1,4-diazacycloheptan, N,N'-Bis-(2-hydroxy-5-aminobenzyl)-piperazin,
N-(4'-Aminophenyl)-p-phenylendiamin und 1,10-Bis-(2',5'-diaminophenyl)-1,4,7,10-tetraoxadecan
und ihre physiologisch verträglichen Salze.
[0077] Ganz besonders bevorzugte zweikernige Entwicklerkomponenten der Formel (E2) sind
N,N'-Bis-(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4-aminophenyl)-1,3-diamino-propan-2-ol, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)-methan,
1,3-Bis-(2,5-diaminophenoxy)-propan-2-ol, N,N'-Bis-(4-aminophenyl)-1,4-diazacycloheptan
und 1,10-Bis-(2,5-diaminophenyl)-1,4,7,10-tetraoxadecan oder eines ihrer physiologisch
verträglichen Salze.
[0078] Weiterhin kann es erfindungsgemäß bevorzugt sein, als Entwicklerkomponente ein p-Aminophenolderivat
oder eines seiner physiologisch verträglichen Salze einzusetzen. Besonders bevorzugt
sind p-Aminophenolderivate der Formel (E3)

wobei:
- G13 steht für ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, einen C1- bis C4-Alkylrest, einen C1-bis C4-Monohydroxyalkylrest, einen C2- bis C4-Polyhydroxyalkylrest, einen (C1- bis C4)-Alkoxy-(C1-bis C4)-alkylrest, einen C1- bis C4-Aminoalkylrest, einen Hydroxy-(C1- bis C4)-alkylaminorest, einen C1- bis C4-Hydroxyalkoxyrest, einen C1- bis C4-Hydroxyalkyl-(C1-bis C4)-aminoalkylrest oder einen (Di-C1-bis C4-Alkylamino)-(C1-bis C4)-alkylrest, und
- G14 steht für ein Wasserstoff- oder Halogenatom, einen C1- bis C4-Alkylrest, einen C1- bis C4-Monohydroxyalkylrest, einen C2- bis C4-Polyhydroxyalkylrest, einen (C1- bis C4)-Alkoxy-(C1-bis C4)-alkylrest, einen C1- bis C4-Aminoalkylrest oder einen C1- bis C4-Cyanoalkylrest,
- G15 steht für Wasserstoff, einen C1- bis C4-Alkylrest, einen C1- bis C4-Monohydroxyalkylrest, einen C2- bis C4-Polyhydroxyalkylrest, einen Phenylrest oder einen Benzylrest, und
- G16 steht für Wasserstoff oder ein Halogenatom.
[0079] Die in Formel (E3) verwendeten Substituenten sind erfindungsgemäß analog zu den obigen
Ausführungen definiert.
[0080] Bevorzugte p-Aminophenole der Formel (E3) sind insbesondere p-Aminophenol, N-Methyl-p-aminophenol,
4-Amino-3-methyl-phenol, 4-Amino-3-fluorphenol, 2-Hydroxymethylamino-4-aminophenol,
4-Amino-3-hydroxymethylphenol, 4-Amino-2-(β-hydroxyethoxy)-phenol, 4-Amino-2-methylphenol,
4-Amino-2-hydroxymethylphenol, 4-Amino-2-methoxymethyl-phenol, 4-Amino-2-aminomethylphenol,
4-Amino-2-(β-hydroxyethyl-aminomethyl)-phenol, 4-Amino-2-(α,β-dihydroxyethyl)-phenol,
4-Amino-2-fluorphenol, 4-Amino-2-chlorphenol, 4-Amino-2,6-dichlorphenol, 4-Amino-2-(diethyl-aminomethyl)-phenol
sowie ihre physiologisch verträglichen Salze.
[0081] Ganz besonders bevorzugte Verbindungen der Formel (E3) sind p-Aminophenol, 4-Amino-3-methylphenol,
4-Amino-2-aminomethylphenol, 4-Amino-2-(α,β-dihydroxyethyl)-phenol und 4-Amino-2-(diethyl-aminomethyl)-phenol.
[0082] Ferner kann die Entwicklerkomponente ausgewählt sein aus o-Aminophenol und seinen
Derivaten, wie beispielsweise 2-Amino-4-methylphenol, 2-Amino-5-methylphenol oder
2-Amino-4-chlorphenol.
[0083] Weiterhin kann die Entwicklerkomponente ausgewählt sein aus heterocyclischen Entwicklerkomponenten,
wie beispielsweise den Pyridin-, Pyrimidin-, Pyrazol-, Pyrazol-PyrimidinDerivaten
und ihren physiologisch verträglichen Salzen.
[0084] Bevorzugte Pyridin-Derivate sind insbesondere die Verbindungen, die in den
Patenten GB 1 026 978 und
GB 1 153 196 beschrieben werden, wie 2,5-Diamino-pyridin, 2-(4-Methoxyphenyl)-amino-3-amino-pyridin,
2,3-Diamino-6-methoxy-pyridin, 2-(β-Methoxyethyl)-amino-3-amino-6-methoxy-pyridin
und 3,4-Diamino-pyridin.
[0085] Bevorzugte Pyrimidin-Derivate sind insbesondere die Verbindungen, die im
deutschen Patent DE 2 359 399, der japanischen Offenlegungsschrift
JP 02019576 A2 oder in der Offenlegungsschrift
WO 96/15765 beschrieben werden, wie 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin,
2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin, 2-Dimethylamino-4,5,6-triaminopyrimidin, 2,4-Dihydroxy-5,6-diaminopyrimidin
und 2,5,6-Triaminopyrimidin.
[0086] Bevorzugte Pyrazol-Derivate sind insbesondere die Verbindungen, die in den
Patenten DE 3 843 892,
DE 4 133 957 und Patentanmeldungen
WO 94/08969,
WO 94/08970,
EP-740 931 und
DE 195 43 988 beschrieben werden, wie 4,5-Diamino-1-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-(β-hydroxyethyl)-pyrazol,
3,4-Diaminopyrazol, 4,5-Diamino-1-(4'-chlorbenzyl)-pyrazol, 4,5-Diamino-1,3-dimethylpyrazol,
4,5-Diamino-3-methyl-1-phenylpyrazol, 4,5-Diamino-1-methyl-3-phenylpyrazol, 4-Amino-1,3-dimethyl-5-hydrazinopyrazol,
1-Benzyl-4,5-diamino-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-3-tert.-butyl-1-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-tert.-butyl-3-methylpyrazol,
4,5-Diamino-1-(β-hydroxyethyl)-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-ethyl-3-methylpyrazol,
4,5-Diamino-1-ethyl-3-(4'-methoxyphenyl)-pyrazol, 4,5-Diamino-1-ethyl-3-hydroxymethylpyrazol,
4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-methylpyrazol, 4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-isopropylpyrazol,
4,5-Diamino-3-methyl-1-isopropylpyrazol, 4-Amino-5-(β-aminoethyl)-amino-1,3-dimethylpyrazol,
3,4,5-Triaminopyrazol, 1-Methyl-3,4,5-triaminopyrazol, 3,5-Diamino-1-methyl-4-methylaminopyrazol
und 3,5-Diamino-4-(β-hydroxyethyl)-amino-1-methylpyrazol.
[0087] Bevorzugte Pyrazolopyrimidin-Derivate sind insbesondere die Derivate des Pyrazolo[1,5-a]pyrimidin
der folgenden Formel (E4) und dessen tautomeren Formen, sofern ein tautomeres Gleichgewicht
besteht:

wobei:
- G17, G18, G19 und G20 unabhängig voneinander stehen für ein Wasserstoffatom, einen C1-bis C4-Alkylrest, einen Aryl-Rest, einen C1- bis C4-Hydroxyalkylrest, einen C2- bis C4-Polyhydroxyalkylrest einen (C1- bis C4)-Alkoxy-(C1- bis C4)-alkylrest, einen C1- bis C4-Aminoalkylrest, der gegebenenfalls durch ein Acetyl-Ureid- oder einen Sulfonyl-Rest
geschützt sein kann, einen (C1- bis C4)-Alkylamino-(C1- bis C4)-alkylrest, einen Di-[(C1- bis C4)-alkyl]-(C1- bis C4)-aminoalkylrest, wobei die Dialkyl-Reste gegebenenfalls einen Kohlenstoffzyklus oder
einen Heterozyklus mit 5 oder 6 Kettengliedern bilden, einen C1- bis C4-Hydroxyalkyl- oder einen Di-(C1- bis C4)-[Hydroxyalkyl]-(C1- bis C4)-aminoalkylrest,
- die X-Reste stehen unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, einen C1- bis C4-Alkylrest, einen Aryl-Rest, einen C1- bis C4-Hydroxyalkylrest, einen C2- bis C4-Polyhydroxyalkylrest, einen C1- bis C4-Aminoalkylrest, einen (C1- bis C4)-Alkylamino-(C1- bis C4)-alkylrest, einen Di-[(C1- bis C4)alkyl]- (C1- bis C4)-aminoalkylrest, wobei die Dialkyl-Reste gegebenenfalls einen Kohlenstoffzyklus oder
einen Heterozyklus mit 5 oder 6 Kettengliedern bilden, einen C1- bis C4-Hydroxyalkyl- oder einen Di-(C1- bis C4-hydroxyalkyl)-aminoalkylrest, einen Aminorest, einen C1- bis C4-Alkyl- oder Di-(C1- bis C4-hydroxyalkyl)-aminorest, ein Halogenatom, eine Carboxylsäuregruppe oder eine Sulfonsäuregruppe,
- i hat den Wert 0, 1, 2 oder 3,
- p hat den Wert 0 oder 1,
- q hat den Wert 0 oder 1 und
- n hat den Wert 0 oder 1,
mit der Maßgabe, dass
- die Summe aus p + q ungleich 0 ist,
- wenn p + q gleich 2 ist, n den Wert 0 hat, und die Gruppen NG17G18 und NG19G20 belegen die Positionen (2,3); (5,6); (6,7); (3,5) oder (3,7);
- wenn p + q gleich 1 ist, n den Wert 1 hat, und die Gruppen NG17G18 (oder NG19G20) und die Gruppe OH belegen die Positionen (2,3); (5,6); (6,7); (3,5) oder (3,7);
[0088] Die in Formel (E4) verwendeten Substituenten sind erfindungsgemäß analog zu den obigen
Ausführungen definiert.
[0089] Wenn das Pyrazolo[1,5-a]-pyrimidin der obenstehenden Formel (E4) eine Hydroxygruppe
an einer der Positionen 2, 5 oder 7 des Ringsystems enthält, besteht ein tautomeres
Gleichgewicht, das zum Beispiel im folgenden Schema dargestellt wird:

[0090] Unter den Pyrazolo[1,5-a]-pyrimidinen der obenstehenden Formel (E4) kann man insbesondere
nennen:
- Pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin;
- 2,5-Dimethyl-pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin;
- Pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,5-diamin;
- 2,7-Dimethyl-pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,5-diamin;
- 3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-7-ol;
- 3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-5-ol;
- 2-(3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-7-ylamino)-ethanol;
- 2-(7-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3-ylamino)-ethanol;
- 2-[(3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-7-yl)-(2-hydroxy-ethyl)-amino]-ethanol;
- 2-[(7-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3-yl)-(2-hydroxy-ethyl)-amino]-ethanol;
- 5,6-Dimethylpyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin;
- 2,6-Dimethylpyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin;
- 3-Amino-7-dimethylamino-2,5-dimethylpyrazolo[1,5-a]pyrimidin;
sowie ihre physiologisch verträglichen Salze und ihre tautomeren Formen, wenn ein
tautomers Gleichgewicht vorhanden ist.
[0091] Die Pyrazolo[1,5-a]pyrimidine der obenstehenden Formel (E4) können wie in der Literatur
beschrieben durch Zyklisierung ausgehend von einem Aminopyrazol oder von Hydrazin
hergestellt werden.
[0092] Neben oder anstelle der mindestens einen Entwicklerkomponente kann die erfindungsgemäße
Zubereitung (A) als Oxidationsfarbstoffvorprodukt auch mindestens eine Kupplerkomponente
enthalten.
[0093] Als Kupplerkomponenten werden in der Regel m-Phenylendiaminderivate, Naphthole, Resorcin
und Resorcinderivate, Pyrazolone und m-Aminophenolderivate verwendet. Als Kupplersubstanzen
eignen sich insbesondere 1-Naphthol, 1,5-, 2,7- und 1,7-Dihydroxynaphthalin, 5-Amino-2-methylphenol,
m-Aminophenol, Resorcin, Resorcinmonomethylether, m-Phenylendiamin, 1-Phenyl-3-methyl-pyrazolon-5,
2,4-Dichlor-3-aminophenol, 1,3-Bis-(2',4'-diaminophenoxy)-propan, 2-Chlor-resorcin,
4-Chlor-resorcin, 2-Chlor-6-methyl-3-aminophenol, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 2-Methylresorcin,
5-Methylresorcin und 2-Methyl-4-chlor-5-aminophenol.
[0094] Erfindungsgemäß bevorzugte Kupplerkomponenten sind
- m-Aminophenol und dessen Derivate wie beispielsweise 5-Amino-2-methylphenol, N-Cyclopentyl-3-aminophenol,
3-Amino-2-chlor-6-methylphenol, 2-Hydroxy-4-aminophenoxyethanol, 2,6-Dimethyl-3-aminophenol,
3-Trifluoroacetylamino-2-chlor-6-methylphenol, 5-Amino-4-chlor-2-methylphenol, 5-Amino-4-methoxy-2-methylphenol,
5-(2'-Hydroxyethyl)-amino-2-methylphenol, 3-(Diethylamino)-phenol, N-Cyclopentyl-3-aminophenol,
1,3-Dihydroxy-5-(methylamino)-benzol, 3-Ethylamino-4-methylphenol und 2,4-Dichlor-3-aminophenol,
- o-Aminophenol und dessen Derivate,
- m-Diaminobenzol und dessen Derivate wie beispielsweise 2,4-Diaminophenoxy-ethanol,
1,3-Bis-(2',4'-diaminophenoxy)-propan, 1-Methoxy-2-amino-4-(2'-hydroxyethylamino)benzol,
1,3-Bis-(2',4'-diaminophenyl)-propan, 2,6-Bis-(2'-hydroxyethylamino)-1-methylbenzol,
2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]2-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol,
2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4,5-dimethylphenyl}-amino)ethanol, 2-[3-Morpholin-4-ylphenyl)amino]ethanol,
3-Amino-4-(2-methoxyethoxy)-5-methylphenylamin und 1-Amino-3-bis-(2'-hydroxyethyl)-aminobenzol,
- o-Diaminobenzol und dessen Derivate wie beispielsweise 3,4-Diaminobenzoesäure und
2,3-Diamino-1-methylbenzol,
- Di- beziehungsweise Trihydroxybenzolderivate wie beispielsweise Resorcin, Resorcinmonomethylether,
2-Methylresorcin, 5-Methylresorcin, 2,5-Dimethylresorcin, 2-Chlorresorcin, 4-Chlorresorcin,
Pyrogallol und 1,2,4-Trihydroxybenzol,
- Pyridinderivate wie beispielsweise 2,6-Dihydroxypyridin, 2-Amino-3-hydroxypyridin,
2-Amino-5-chlor-3-hydroxypyridin, 3-Amino-2-methylamino-6-methoxypyridin, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin,
2,6-Dihydroxy-4-methylpyridin, 2,6-Diaminopyridin, 2,3-Diamino-6-methoxypyridin und
3,5-Diamino-2,6-dimethoxypyridin,
- Naphthalinderivate wie beispielsweise 1-Naphthol, 2-Methyl-1-naphthol, 2-Hydroxymethyl-1-naphthol,
2-Hydroxyethyl-1-naphthol, 1,5-Dihydroxynaphthalin, 1,6-Dihydroxynaphthalin, 1,7-Dihydroxynaphthalin,
1,8-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin und 2,3-Dihydroxynaphthalin,
- Morpholinderivate wie beispielsweise 6-Hydroxybenzomorpholin und 6-Amino-benzomorpholin,
- Chinoxalinderivate wie beispielsweise 6-Methyl-1,2,3,4-tetrahydrochinoxalin,
- Pyrazolderivate wie beispielsweise 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on,
- Indolderivate wie beispielsweise 4-Hydroxyindol, 6-Hydroxyindol und 7-Hydroxyindol,
- Pyrimidinderivate, wie beispielsweise 4,6-Diaminopyrimidin, 4-Amino-2,6-dihydroxypyrimidin,
2,4-Diamino-6-hydroxypyrimidin, 2,4,6-Trihydroxypyrimidin, 2-Amino-4-methylpyrimidin,
2-Amino-4-hydroxy-6-methylpyrimidin und 4,6-Dihydroxy-2-methylpyrimidin, oder
- Methylendioxybenzolderivate wie beispielsweise 1-Hydroxy-3,4-methylendioxybenzol,
1-Amino-3,4-methylendioxybenzol und 1-(2'-Hydroxyethyl)-amino-3,4-methylendioxybenzol
sowie deren physiologisch verträglichen Salze.
[0095] Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Kupplerkomponenten sind 1-Naphthol, 1,5-, 2,7-
und 1,7-Dihydroxynaphthalin, 3-Aminophenol, 5-Amino-2-methylphenol, 2-Amino-3-hydroxypyridin,
Resorcin, 4-Chlorresorcin, 2-Chlor-6-methyl-3-aminophenol, 2-Methylresorcin, 5-Methylresorcin,
2,5-Dimethylresorcin und 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin.
[0096] Die erfindungsgemäßen Zubereitungen enthalten sowohl die Entwicklerkomponenten als
auch die Kupplerkomponenten bevorzugt in einer derartigen Menge, dass bezogen auf
das gesamte Oxidationsfärbemittel (Mischung aus den Zubereitungen (A) und (B) sowie
ggf. (C) eine Menge von 0,005 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-% resultiert.
Dabei werden Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten im Allgemeinen in etwa molaren
Mengen zueinander eingesetzt. Wenn sich auch der molare Einsatz als zweckmäßig erwiesen
hat, so ist ein gewisser Überschuss einzelner Oxidationsfarbstoffvorprodukte nicht
nachteilig, so dass Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten in einem Mol-Verhältnis
von 1:0,5 bis 1:3, insbesondere 1:1 bis 1:2, enthalten sein können.
[0097] Neben dem erfindungswesentlichen mindestens einem Oxidationsfarbstoffvorprodukt kann
die Zubereitung (A) der vorliegenden Erfindung weiterhin mindestens eine Vorstufe
eines naturanalogen Farbstoffs enthalten. Als Vorstufen naturanaloger Farbstoffe werden
bevorzugt solche Indole und Indoline eingesetzt, die mindestens eine Hydroxy- oder
Aminogruppe, bevorzugt als Substituent am Sechsring, aufweisen. Diese Gruppen können
weitere Substituenten tragen, z. B. in Form einer Veretherung oder Veresterung der
Hydroxygruppe oder eine Alkylierung der Aminogruppe.
[0098] Besonders gut als Vorstufen naturanaloger Haarfarbstoffe geeignet sind Derivate des
5,6-Dihydroxyindolins der Formel (NAV I),

in der unabhängig voneinander
- G19 steht für Wasserstoff, eine C1-C4-Alkylgruppe oder eine C1-C4-Hydroxy-alkylgruppe,
- G20 steht für Wasserstoff oder eine -COOH-Gruppe, wobei die -COOH-Gruppe auch als Salz
mit einem physiologisch verträglichen Kation vorliegen kann,
- G21 steht für Wasserstoff oder eine C1-C4-Alkylgruppe,
- G22 steht für Wasserstoff, eine C1-C4-Alkylgruppe oder eine Gruppe -CO-G24, in der G24 steht für eine C1-C4-Alkylgruppe, und
- G23 steht für eine der unter G22 genannten Gruppen,
sowie physiologisch verträgliche Salze dieser Verbindungen mit einer organischen oder
anorganischen Säure.
[0099] Besonders bevorzugte Derivate des Indolins sind das 5,6-Dihydroxyindolin, N-Methyl-5,6-dihydroxyindolin,
N-Ethyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Propyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Butyl-5,6-dihydroxyindolin,
5,6-Dihydroxyindolin-2-carbon-säure sowie das 6-Hydroxyindolin, das 6-Aminoindolin
und das 4-Aminoindolin.
[0100] Besonders hervorzuheben sind innerhalb dieser Gruppe N-Methyl-5,6-dihydroxyindolin,
N-Ethyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Propyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Butyl-5,6-dihydroxyindolin
und insbesondere das 5,6-Dihydroxyindolin.
[0101] Als Vorstufen naturanaloger Haarfarbstoffe hervorragend geeignet sind weiterhin Derivate
des 5,6-Dihydroxyindols der Formel (NAV II),

in der unabhängig voneinander
- G25 steht für Wasserstoff, eine C1-C4-Alkylgruppe oder eine C1-C4-Hydroxyalkylgruppe,
- G26 steht für Wasserstoff oder eine -COOH-Gruppe, wobei die -COOH-Gruppe auch als Salz
mit einem physiologisch verträglichen Kation vorliegen kann,
- G27 steht für Wasserstoff oder eine C1-C4-Alkylgruppe,
- G28 steht für Wasserstoff, eine C1-C4-Alkylgruppe oder eine Gruppe -CO-G30, in der G30 steht für eine C1-C4-Alkylgruppe, und
- G29 steht für eine der unter G28 genannten Gruppen,
- sowie physiologisch verträgliche Salze dieser Verbindungen mit einer organischen oder
anorganischen Säure.
[0102] Besonders bevorzugte Derivate des Indols sind 5,6-Dihydroxyindol, N-Methyl-5,6-dihydroxyindol,
N-Ethyl-5,6-dihydroxyindol, N-Propyl-5,6-dihydroxyindol, N-Butyl-5,6-dihydroxyindol,
5,6-Dihydroxyindol-2-carbonsäure, 6-Hydroxyindol, 6-Aminoindol und 4-Aminoindol.
[0103] Innerhalb dieser Gruppe hervorzuheben sind N-Methyl-5,6-dihydroxyindol, N-Ethyl-5,6-dihydroxyindol,
N-Propyl-5,6-dihydroxyindol, N-Butyl-5,6-dihydroxyindol sowie insbesondere das 5,6-Dihydroxyindol.
[0104] Die Indolin- und Indol-Derivate können in den erfindungsgemäßen Färbemitteln sowohl
als freie Basen als auch in Form ihrer physiologisch verträglichen Salze mit anorganischen
oder organischen Säuren, z. B. der Hydrochloride, der Sulfate und Hydrobromide, eingesetzt
werden. Die Indol- oder Indolin-Derivate sind in diesen üblicherweise in Mengen von
0,05-10 Gew.-%, vorzugsweise 0,2-5 Gew.-% enthalten.
[0105] In einer weiteren Ausführungsform kann es erfindungsgemäß bevorzugt sein, das Indolin-
oder Indolderivat in Färbemitteln in Kombination mit mindestens einer Aminosäure oder
einem Oligopeptid einzusetzen. Die Aminosäure ist vorteilhafterweise eine α-Aminosäure;
ganz besonders bevorzugte α-Aminosäuren sind Arginin, Ornithin, Lysin, Serin und Histidin,
insbesondere Arginin.
[0106] Weiterhin kann die Zubereitung (A) zur weiteren Nuancierung der resultierenden Färbung
mindestens einen direktziehenden Farbstoff enthalten. Die direktziehenden Farbstoffe
sind vorzugsweise ausgewählt aus den Nitrophenylendiaminen, den Nitroaminophenolen,
den Azofarbstoffen, den Anthrachinonen oder den Indophenolen. Besonders bevorzugte
direktziehende Farbstoffe sind die unter den internationalen Bezeichnungen bzw. Handelsnamen
HC Yellow 2, HC Yellow 4, HC Yellow 5, HC Yellow 6, HC Yellow 12, Acid Yellow 1, Acid
Yellow 10, Acid Yellow 23, Acid Yellow 36, HC Orange 1, Disperse Orange 3, Acid Orange
7, HC Red 1, HC Red 3, HC Red 10, HC Red 11, HC Red 13, Acid Red 33, Acid Red 52,
HC Red BN, Pigment Red 57:1, HC Blue 2, HC Blue 12, Disperse Blue 3, Acid Blue 7,
Acid Green 50, HC Violet 1, Disperse Violet 1, Disperse Violet 4, Acid Violet 43,
Disperse Black 9, Acid Black 1, und Acid Black 52 bekannten Verbindungen sowie 1,4-Diamino-2-nitrobenzol,
2-Amino-4-nitrophenol, 1,4-Bis-(β-hydroxyethyl)-amino-2-nitrobenzol, 3-Nitro-4-(β-hydroxyethyl)-aminophenol,
2-(2'-Hydroxyethyl)amino-4,6-dinitrophenol, 1-(2'-Hydroxyethyl)amino-4-methyl-2-nitrobenzol,
1-Amino-4-(2'-hydroxyethyl)-amino-5-chlor-2-nitrobenzol, 4-Amino-3-nitrophenol, 1-(2'-Ureidoethyl)amino-4-nitrobenzol,
4-Amino-2-nitrodiphenylamin-2'-carbonsäure, 6-Nitro-1,2,3,4-tetrahydrochinoxalin,
2-Hydroxy-1,4-naphthochinon, Pikraminsäure und deren Salze, 2-Amino-6-chloro-4-nitrophenol,
4-Ethylamino-3-nitrobenzoesäure und 2-Chloro-6-ethylamino-1-hydroxy-4-nitrobenzol.
[0107] Ferner kann es erfindungsgemäß bevorzugt sein, dass die Mittel mindestens einen kationischen
direktziehenden Farbstoff enthalten. Besonders bevorzugt sind dabei
- (a) kationische Triphenylmethanfarbstoffe, wie beispielsweise Basic Blue 7, Basic
Blue 26, Basic Violet 2 und Basic Violet 14,
- (b) aromatischen Systeme, die mit einer quaternären Stickstoffgruppe substituiert
sind, wie beispielsweise Basic Yellow 57, Basic Red 76, Basic Blue 99, Basic Brown
16 und Basic Brown 17, sowie
- (c) direktziehende Farbstoffe, die mindestens einen Heterocyclus enthalten, der mindestens
ein quaternäres Stickstoffatom aufweist, wie sie beispielsweise in der EP-A2-998 908, auf die an dieser Stelle explizit Bezug genommen wird, in den Ansprüchen 6 bis 11
genannt werden.
[0109] Die Verbindungen der Formeln (DZ1), (DZ3) und (DZ5), die auch unter den Bezeichnungen
Basic Yellow 87, Basic Orange 31 und Basic Red 51 bekannt sind, sind ganz besonders
bevorzugte kationische direktziehende Farbstoffe der Gruppe (c).
[0110] Die kationischen direktziehenden Farbstoffe, die unter dem Warenzeichen Arianor
® vertrieben werden, sind erfindungsgemäß ebenfalls ganz besonders bevorzugte kationische
direktziehende Farbstoffe.
[0111] Weiterhin können die erfindungsgemäßen Zubereitungen auch in der Natur vorkommende
direktziehende Farbstoffe wie sie beispielsweise in Henna rot, Henna neutral, Henna
schwarz, Kamillenblüte, Sandelholz, schwarzem Tee, Faulbaumrinde, Salbei, Blauholz,
Krappwurzel, Catechu, Sedre und Alkannawurzel enthalten sind, enthalten.
[0112] Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten die direktziehenden Farbstoffe bevorzugt in
einer Menge von 0,01 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Anwendungszubereitung
(Mischung aus den Zubereitungen (A) und (B) sowie ggf. (C)).
[0113] Es ist nicht erforderlich, dass die Oxidationsfarbstoffvorprodukte oder die direktziehenden
Farbstoffe jeweils einheitliche Verbindungen darstellen. Vielmehr können in den erfindungsgemäßen
Haarfärbemitteln, bedingt durch die Herstellungsverfahren für die einzelnen Farbstoffe,
in untergeordneten Mengen noch weitere Komponenten enthalten sein, soweit diese nicht
das Färbeergebnis nachteilig beeinflussen oder aus anderen Gründen, z.B. toxikologischen,
ausgeschlossen werden müssen.
[0114] Bezüglich der in den erfindungsgemäßen Haarfärbe- und -tönungsmitteln einsetzbaren
Farbstoffe wird weiterhin ausdrücklich auf die Monographie
Ch. Zviak, The Science of Hair Care, Kapitel 7 (Seiten 248-250; direktziehende Farbstoffe) sowie
Kapitel 8, Seiten 264-267; Oxidationsfarbstoffvorprodukte), erschienen als
Band 7 der Reihe "Dermatology" (Hrg.: Ch., Culnan und H. Maibach), Verlag Marcel Dekker
Inc., New York, Basel, 1986, sowie das "Europäische Inventar der Kosmetik-Rohstoffe", herausgegeben von der Europäischen
Gemeinschaft, erhältlich in Diskettenform vom Bundesverband Deutscher Industrie- und
Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren und Körperpflegemittel e.V., Mannheim,
Bezug genommen.
[0115] Die erfindungsgemäße Zubereitung (A) enthält das mindestens eine Oxidationsfarbstoffvorprodukt
bevorzugt in einem geeigneten wässrigen, alkoholischen oder wässrig-alkoholischen
Träger. Zum Zwecke der Haarfärbung sind solche Träger beispielsweise Cremes, Emulsionen,
Gele oder auch tensidhaltige schäumende Lösungen, wie beispielsweise Shampoos, Schaumaerosole
oder andere Zubereitungen, die für die Anwendung auf dem Haar geeignet sind. Es ist
aber auch denkbar, die Oxidationsfarbstoffvorprodukte in eine pulverförmige oder auch
Tabletten-förmige Formulierung zu integrieren.
[0116] Unter wässrig-alkoholischen Lösungen sind im Sinne der vorliegenden Erfindung wäßrige
Lösungen enthaltend 3 bis 70 Gew.-% eines C
1-C
4-Alkohols, insbesondere Ethanol bzw. Isopropanol, zu verstehen. Die erfindungsgemäßen
Mittel können zusätzlich weitere organische Lösemittel, wie beispielsweise Methoxybutanol,
Benzylalkohol, Ethyldiglykol oder 1,2-Propylenglykol, enthalten. Bevorzugt sind dabei
alle wasserlöslichen organischen Lösemittel.
[0117] Hinsichtlich der weiteren fakultativen Komponenten der Zubereitung (A) sei an dieser
Stelle auf die folgenden allgemeinen Ausführungen verwiesen.
[0118] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Anwendungszubereitung zur oxidativen
Färbung unmittelbar vor der Anwendung aus einer ersten Zubereitung (A), enthaltend
mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt, und einer zweiten Zubereitung (B), enthaltend
mindestens ein Oxidationsmittel hergestellt.
[0119] Als Oxidationsmittel kommen erfindungsgemäß vorzugsweise Persulfate, Chlorite und
insbesondere Wasserstoffperoxid oder dessen Anlagerungsprodukte an Harnstoff, Melamin
sowie Natriumborat in Frage. Erfindungsgemäß kann die Zubereitung (B) als Oxidationsmittel
aber auch einen Katalysator enthalten, der die Oxidation der Farbstoffvorprodukte,
z.B. durch Luftsauerstoff, aktiviert. Solche Katalysatoren sind z.B. Metallionen,
lodide, Chinone oder bestimmte Enzyme.
[0120] Geeignete Metallionen sind beispielsweise Zn
2+, Cu
2+, Fe
2+ , Fe
3+, Mn
2+, Mn
4+, Li
+, Mg
2+, Ca
2+ und Al
3+. Besonders geeignet sind dabei Zn
2+, Cu
2+ und Mn
2+. Die Metallionen können prinzipiell in der Form eines beliebigen, physiologisch verträglichen
Salzes oder in Form einer Komplexverbindung eingesetzt werden. Bevorzugte Salze sind
die Acetate, Sulfate, Halogenide, Lactate und Tartrate. Durch Verwendung dieser Metallsalze
kann sowohl die Ausbildung der Färbung beschleunigt als auch die Farbnuance gezielt
beeinflusst werden.
[0121] Geeignete Enzyme sind z.B. Peroxidasen, die die Wirkung geringer Mengen an Wasserstoffperoxid
deutlich verstärken können. Weiterhin sind solche Enzyme erfindungsgemäß geeignet,
die mit Hilfe von Luftsauerstoff die Oxidationsfarbstoffvorprodukte direkt oxidieren,
wie beispielsweise die Laccasen, oder
in situ geringe Mengen Wasserstoffperoxid erzeugen und auf diese Weise die Oxidation der
Farbstoffvorprodukte biokatalytisch aktivieren. Besonders geeignete Katalysatoren
für die Oxidation der Farbstoffvorläufer sind die sogenannten 2-Elektronen-Oxidoreduktasen
in Kombination mit den dafür spezifischen Substraten, z.B.
- Pyranose-Oxidase und z.B. D-Glucose oder Galactose,
- Glucose-Oxidase und D-Glucose,
- Glycerin-Oxidase und Glycerin,
- Pyruvat-Oxidase und Benztraubensäure oder deren Salze,
- Alkohol-Oxidase und Alkohol (MeOH, EtOH),
- Lactat-Oxidase und Milchsäure und deren Salze,
- Tyrosinase-Oxidase und Tyrosin,
- Uricase und Harnsäure oder deren Salze,
- Cholinoxidase und Cholin,
- Aminosäure-Oxidase und Aminosäuren.
[0122] Das eigentliche Haarfärbemittel wird erfindungsgemäß unmittelbar vor der Anwendung
durch Mischung der Zubereitung (B) mit der Zubereitung (A), enthaltend die Farbstoffvorprodukte
sowie die erfindungsgemäßen Wirkstoffe, hergestellt. Das dabei entstehende gebrauchsfertige
Haarfärbepräparat sollte bevorzugt einen pH-Wert im Bereich von 6 bis 12 aufweisen.
Besonders bevorzugt ist die Anwendung der Haarfärbemittel in einem schwach alkalischen
Milieu. Die Anwendungstemperaturen können in einem Bereich zwischen 15 und 40 °C liegen.
[0123] Die Oxidationsmittelzubereitung enthält neben dem eigentlichen Oxidationsmittel weitere
Hilfs- und Zusatzstoffe. So hat es sich erfindungsgemäß als bevorzugt erwiesen, wenn
die Oxidationsmittelzubereitung mindestens ein Verdickungsmittel enthält. Bezüglich
dieser Verdickungsmittel bestehen keine prinzipiellen Einschränkungen. Es können sowohl
organische als auch rein anorganische Verdickungsmittel zum Einsatz kommen.
[0124] Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem Verdickungsmittel
um ein anionisches, synthetisches Polymer. Bevorzugte anionische Gruppen sind die
Carboxylat- und die Sulfonatgruppe.
[0125] Beispiele für anionische Monomere, aus denen die polymeren anionischen Verdickungsmittel
bestehen können, sind Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Itaconsäure, Maleinsäureanhydrid
und 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure. Dabei können die sauren Gruppen ganz oder
teilweise als Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Mono- oder Triethanolammonium-Salz vorliegen.
Bevorzugte Monomere sind Maleinsäureanhydrid sowie insbesondere 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure
und Acrylsäure.
[0126] Bevorzugte anionische Homopolymere sind unvernetzte und vernetzte Polyacrylsäuren.
Dabei können Allylether von Pentaerythrit, von Sucrose und von Propylen bevorzugte
Vernetzungsagentien sein. Solche Verbindungen sind beispielsweise unter dem Warenzeichnen
Carbopol
® im Handel erhältlich. Ebenfalls bevorzugt ist das Homopolymer der 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure,
das beispielsweise unter der Bezeichnung Rheothik
® 11-80 im Handel erhältlich ist.
[0127] Innerhalb dieser ersten Ausführungsform kann es weiterhin bevorzugt sein, Copolymere
aus mindestens einem anionischen Monomer und mindestens einem nichtionogenen Monomer
einzusetzen. Bezüglich der anionischen Monomere wird auf die oben aufgeführten Substanzen
verwiesen. Bevorzugte nichtionogene Monomere sind Acrylamid, Methacrylamid, Acrylsäureester,
Methacrylsäureester, Itaconsäuremono- und -diester, Vinylpyrrolidon, Vinylether und
Vinylester.
[0128] Bevorzugte anionische Copolymere sind beispielsweise Copolymere aus Acrylsäure, Methacrylsäure
oder deren C
1- bis C
6-Alkylestern, wie sie unter der INCI-Deklaration Acrylates Copolymere vertrieben werden.
Ein bevorzugtes Handelsprodukt ist beispielsweise Aculyn
® 33 der Firma Rohm & Haas. Weiterhin bevorzugt sind aber auch Copolymere aus Acrylsäure,
Methacrylsäure oder deren C
1- bis C
6-Alkylestern und den Estern einer ethylenisch ungesättigten Säure und einem alkoxylierten
Fettalkohol. Geeignete ethylenisch ungesättigte Säuren sind insbesondere Acrylsäure,
Methacrylsäure und Itaconsäure; geeignete alkoxylierte Fettalkohole sind insbesondere
Steareth-20 oder Ceteth-20. Derartige Copolymere werden von der Firma Rohm & Haas
unter der Handelsbezeichnung Aculyn
® 22 sowie von der Firma National Starch unter den Handelsbezeichnungen Structure
® 2001 und Structure
® 3001 vertrieben.
[0129] Bevorzugte anionische Copolymere sind weiterhin Acrylsäure-Acrylamid-Copolymere sowie
insbesondere Polyacrylamidcopolymere mit Sulfonsäuregruppen-haltigen Monomeren. Ein
besonders bevorzugtes anionisches Copolymer besteht aus 70 bis 55 Mol-% Acrylamid
und 30 bis 45 Mol-% 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, wobei die Sulfonsäuregruppe
ganz oder teilweise als Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Mono- oder Triethanolammonium-Salz
vorliegt. Dieses Copolymer kann auch vernetzt vorliegen, wobei als Vernetzungsagentien
bevorzugt polyolefinisch ungesättigte Verbindungen wie Tetraallyloxythan, Allylsucrose,
Allylpentaerythrit und Methylen-bisacrylamid zum Einsatz kommen. Ein solches Polymer
ist in den Handelsprodukten Sepigel
®305 und Simulgel
® 600 der Firma SEPPIC enthalten. Die Verwendung dieser Compounds, die neben der Polymerkomponente
eine Kohlenwasserstoffmischung (C
13-C
14-Isoparaffin beziehungsweise Isohexadecan) und einen nichtionogenen Emulgator (Laureth-7
beziehungsweise Polysorbate-80) enthalten, hat sich im Rahmen der erfindungsgemäßen
Lehre als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0130] Auch Polymere aus Maleinsäureanhydrid und Methylvinylether, insbesondere solche mit
Vernetzungen, sind bevorzugte Verdickungsmittel. Ein mit 1,9-Decadien vernetztes Maleinsäure-Methylvinylether-Copolymer
ist unter der Bezeichnungg Stabileze
® QM im Handel erhältlich.
[0131] Gemäß einer zweiten Ausführungsform handelt es sich bei dem Verdickungsmittel um
einen kationisches synthetisches Polymer. Bevorzugte kationische Gruppen sind quartäre
Ammoniumgruppen. Insbesondere solche Polymere, bei denen die quartäre Ammoniumgruppe
über eine C
1-4-Kohlenwasserstoffgruppe an eine aus Acrylsäure, Methacrylsäure oder deren Derivaten
aufgebaute Polymerhauptkette gebunden sind, haben sich als besonders geeignet erwiesen.
[0132] Homopolymere der allgemeinen Formel (I),

in der R
1 = -H oder -CH
3 ist, R
2, R
3 und R
4 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus C
1-4-Alkyl-, -Alkenyl- oder -Hydroxyalkylgruppen, m = 1, 2, 3 oder 4, n eine natürliche
Zahl und X
- ein physiologisch verträgliches organisches oder anorganisches Anion ist, sowie Copolymere,
bestehend im wesentlichen aus den in Formel (I) aufgeführten Monomereinheiten sowie
nichtionogenen Monomereinheiten, sind besonders bevorzugte kationische polymere Gelbildner.
Im Rahmen dieser Polymeren sind diejenigen erfindungsgemäß bevorzugt, für die mindestens
eine der folgenden Bedingungen gilt:
- R1 steht für eine Methylgruppe
- R2, R3 und R4 stehen für Methylgruppen
- m hat den Wert 2,
[0133] Als physiologisch verträgliches Gegenionen X
- kommen beispielsweise Halogenidionen, Sulfationen, Phosphationen, Methosulfationen
sowie organische Ionen wie Lactat-, Citrat-, Tartrat- und Acetationen in Betracht.
Bevorzugt sind Halogenidionen, insbesondere Chlorid.
[0134] Ein besonders geeignetes Homopolymer ist das, gewünschtenfalls vernetzte, Poly(methacryloyloxyethyltrimethylammoniumchlorid)
mit der INCI-Bezeichnung Polyquaternium-37. Die Vernetzung kann gewünschtenfalls mit
Hilfe mehrfach olefinisch ungesättigter Verbindungen, beispielsweise Divinylbenzol,
Tetraallyloxyethan, Methylenbisacrylamid, Diallylether, Polyallylpolyglycerylether,
oder Allylethern von Zuckern oder Zuckerderivaten wie Erythritol, Pentaerythritol,
Arabitol, Monnitol, Sorbitol, Sucrose oder Glucose erfolgen. Methylenbisacrylamid
ist ein bevorzugtes Vernetzungsagens.
[0135] Das Homopolymer wird bevorzugt in Form einer nichtwäßrigen Polymerdispersion, die
einen Polymeranteil nicht unter 30 Gew.-% aufweisen sollte, eingesetzt. Solche Polymerdispersionen
sind unter den Bezeichnungen Salcare
® SC 95 (ca. 50 % Polymeranteil, weitere Komponente: Mineralöl (INCI-Bezeichnung: Mineral
Oil) und Tridecyl-polyoxypropylen-polyoxyethylen-ether (INCI-Bezeichnung: PPG-1-Trideceth-6))
und Salcare
® SC 96 (ca. 50 % Polymeranteil, weitere Komponenten: Mischung von Diestern des Propylenglykols
mit einer Mischung aus Capryl- und Caprinsäure (INCI-Bezeichnung: Propylene Glycol
Dicaprylate/Dicaprate) und Tridecyl-polyoxypropylen-polyoxyethylen-ether (INCI-Bezeichnung:
PPG-1-Trideceth-6) im Handel erhältlich.
[0136] Copolymere mit Monomereinheiten gemäß Formel (I) enthalten als nichtionogene Monomereinheiten
bevorzugt Acrylamid, Methacrylamid, Acrylsäure-C
1-4-Alkylester und Methacrylsäure-C
1-4-Alkylester. Unter diesen nichtionogenen Monomeren ist das Acrylamid besonders bevorzugt.
Auch diese Copolymere können, wie im Falle der Homopolymeren oben beschrieben, vernetzt
sein. Ein erfindungsgemäß bevorzugtes Copolymer ist das vernetzte Acrylamid-Methacryloyloxyethyltrimethylammoniumchlorid-Copolymer.
Solche Copolymere, bei denen die Monomeren in einem Gewichtsverhältnis von etwa 20:80
vorliegen, sind im Handel als ca. 50 %ige nichtwäßrige Polymerdispersion unter der
Bezeichnung Salcare
® SC 92 erhältlich.
[0137] In einer dritten bevorzugten Ausführungsform werden natürlich vorkommende Verdickungsmittel
eingesetzt. Bevorzugte Verdickungsmittel dieser Ausführungsform sind beispielsweise
nichtionischen Guargums. Erfindungsgemäß können sowohl modifizierte als auch unmodifizierte
Guargums zum Einsatz kommen. Nichtmodifizierte Guargums werden beispielsweise unter
der Handelsbezeichnung Jaguar
® C von der Firma Rhone Poulenc vertrieben. Erfindungsgemäß bevorzugte modifizierte
Guargums enthalten C
1- bis C
6-Hydroxyalkylgruppen. Bevorzugt sind die Gruppen Hydroxymethyl, Hydroxyethyl, Hydroxypropyl
und Hydroxybutyl. Derart modifizierte Guargums sind im Stand der Technik bekannt und
können beispielsweise durch Reaktion der Guargums mit Alkylenoxiden hergestellt werden.
Der Grad der Hydroxyalkylierung, der der Anzahl der verbrauchten Alkylenoxidmoleküle
im Verhältnis zur Zahl der freien Hydroxygruppen der Guargums entspricht, liegt bevorzugt
zwischen 0,4 und 1,2. Derart modifizierte Guar Gums sind unter den Handelsbezeichnungen
Jaguar
® HP8, Jaguar
® HP60, Jaguar
® HP120, Jaguar
® DC 293 und Jaguar
® HP105 der Firma Rhone Poulenc im Handel erhältlich.
[0139] Gemäß dieser Ausführungsform bevorzugt sind weiterhin Biosaccharidgums mikrobiellen
Ursprungs, wie die Skleroglucangums oder Xanthangums, Gums aus pflanzlichen Exsudaten,
wie beispielsweise Gummi arabicum, Ghatti-Gummi, Karaya-Gummi, Tragant-Gummi, Carrageen-Gummi,
Agar-Agar, Johannisbrotkernmehl, Pektine, Alginate, Stärke-Fraktionen und Derivate
wie Amylose, Amylopektin und Dextrine, Cellulosederivate, wie beispielsweise Methylcellulose,
Carboxyalkylcellulosen und Hydroxyalkylcellulosen.
[0140] Bevorzugte Hydroxyalkylcellulosen sind insbesondere die Hydroxyethylcellulosen, die
unter den Bezeichnungen Cellosize
® der Firma Amerchol und Natrosol
® der Firma Hercules vertrieben werden. Geeignete Carboxyalkylcellulosen sind insbesondere
die Carboxymethylcellulosen, wie sie unter den Bezeichnungen Blanose
® von der Firma Aqualon, Aquasorb
® und Ambergum
® von der Firma Hercules und Cellgon
® von der Firma Montello vertrieben werden.
[0141] Bevorzugt sind weiterhin Stärke und deren Derivate. Stärke ist ein Speicherstoff
von Pflanzen, der vor allem in Knollen und Wurzeln, in Getreide-Samen und in Früchten
vorkommt und aus einer Vielzahl von Pflanzen in hoher Ausbeute gewonnen werden kann.
Das Polysaccharid, das in kaltem Wasser unlöslich ist und in siedendem Wasser eine
kolloidale Lösung bildet, kann beispielsweise aus Kartoffeln, Maniok, Bataten, Maranta,
Mais, Getreide, Reis, Hülsenfrüchte wie beispielsweise Erbsen und Bohnen, Bananen
oder dem Mark bestimmter Palmensorten (beispielsweise der Sagopalme) gewonnen werden.
Erfindungsgemäß einsetzbar sind natürliche, aus Pflanzen gewonnene Stärken und/oder
chemisch oder physikalisch modifizierte Stärken. Eine Modifizierung läßt sich beispielsweise
durch Einführung unterschiedlicher funktioneller Gruppen an einer oder mehreren der
Hydroxylgruppen der Stärke erreichen. Üblicherweise handelt es sich um Ester, Ether
oder Amide der Stärke mit gegebenenfalls substituierten C
1- bis C
40-Resten. Besonders vorteilhaft ist eine mit einer 2-Hydroxypropylgruppe veretherte
Maisstärke, wie sie beispielsweise von der Firma National Starch unter der Handelsbezeichnung
Amaze
® vertrieben wird.
[0142] Aber auch nichtionische, vollsynthetische Polymere, wie beispielsweise Polyvinylalkohol
oder Polyvinylpyrrolidon, sind als erfindungsgemäße Verdickungsmittel einsetzbar.
Bevorzugte nichtionische, vollsynthetische Polymere werden beispielsweise von der
Firma BASF unter dem Handelsnamen Luviskol
® vertrieben. Derartige nichtionische Polymere ermöglichen, neben ihren hervorragenden
verdickenden Eigenschaften, auch eine deutliche Verbesserung des sensorischen Gefühls
der resultierenden Zubereitungen.
[0143] Als anorganische Verdickungsmittel haben sich Schichtsilikate als besonders geeignet
im Sinne der vorliegenden Erfindung erwiesen. Insbesondere Tone, wie beispielsweise
Bentonit, und synthetische Schichtsilikate, wie beispielsweise das von der Firma Süd
Chemie unter der Handelsbezeichnung Optigel
® vertriebene Magnesiumschichtsilikat, sind bevorzugt.
[0144] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Oxidationsmittelzubereitungen
mindestens einen Stabilisator enthalten. Besonders bevorzugte Stabilisatoren sind
EDTA, 1-Hydroxyethan-1,1-diphoshonsäure, Dipicolinsäure, Phenacetin, Alkalibenzoate
(Natriumbenzoat), Alkalistannate (Natriumstannat), Alkalipyrophosphate (Tetranatriumpyrophosphat,
Dinatriumpyrophosphat), Salicylsäure, Alkaliphosphate (Natriumphosphat), und Phosphorsäure.
[0145] Im Rahmen eines dritten Gegenstandes der vorliegenden Erfindung werden die Fasern
im Rahmen des ersten Verfahrensschrittes mit einer Zubereitung behandelt, die unmittelbar
vor der Anwendung aus einer ersten Zubereitung (A), enthaltend mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt,
einer zweiten Zubereitung (B), enthaltend mindestens ein Oxidationsmittel, und einer
dritten Zubereitung (C), enthaltend mindestens einen Pflegestoff (P2), hergestellt
wird.
[0146] Der Einsatz der erfindungsgemäßen Zubereitung (C) ermöglicht, dass das Haar bereits
während der Coloration von innen aufgebaut wird und dass dem oxidativen Stress entgegengewirkt
wird. Dies lässt sich an einem deutlich verbesserten Pflegezustand der Fasern nach
der Behandlung erkennen.
[0147] Hinsichtlich der Bestandteile der Zubereitungen (A) und (B) sei an dieser Stelle
auf die Ausführungen verwiesen, die im Rahmen der ersten bevorzugten Ausführungform
gemacht wurden.
[0148] Hinsichtlich des in der Zubereitung (C) erfindungsgemäß vorzugsweise einsetzbaren
mindestens einem Pflegestoff (P2) sei an dieser Stelle explizit auf die Ausführungen
zum Pflegestoff (P1) verwiesen.
[0149] Obwohl prinzipiell alle Konfektionierungsformen denkbar sind, hat es sich als bevorzugt
erwiesen, wenn die Zubereitung (C) in Form einer wässrigen oder wässrig-alkoholischen
Lösung oder Gels formuliert wird. Bezüglich des Begriffs "wässrig" sei auf die obige
Definition verwiesen. Vorzugsweise enthält die Zubereitung (C) neben dem mindestens
einen Pflegestoff (P2) mindestens ein Verdickungsmittel. Auch hinsichtlich der Verdickungsmittel
sei auf die obigen Ausführungen verwiesen.
[0150] Weiterhin hat es sich als bevorzugt herausgestellt, wenn die Zubereitung (C) mindestens
ein Konservierungsmittel enthält. Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Konservierungsmittel
sind Phenoxyethanol, Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben, Propylparaben und
Isobutylparaben, Benzoesäure und ihre Salze sowie Ester, Formaldehyd, Paraformaldehyd,
2-Hydroxybiphenyl, anorganische Sulfite und Bisulfite, 4-Hydroxybenzoesäure und ihre
Salze und Ester, Chlorbutanol, Dehydracetatsäure, Bronidox, Bronopol, Triclosan, Benzylalkohol,
Chlorkresol, Chlorxylenol und Chlorhexidin.
[0151] Im Rahmen eines vierten Gegenstandes der vorliegenden Erfindung hat es sich als bevorzugte
erwiesen, wenn die Fasern unmittelbar vor der oxidativen Färbung mit einer Zubereitung
(E), enthaltend mindestens einen Pflegestoff (P3), vorbehandelt werden.
[0152] Durch die Maßnahme der erfindungsgemäßen Faservorbehandlung ist es möglich, ein einheitliches
Färbeergebnis vom Ansatz bis zur Spitze der Fasern unabhängig vom Grad der Vorschädigung
zu erhalten.
[0153] Die Zubereitung (E) wird am Anfang des erfindungsgemäßen Färbeverfahrens auf die
Fasern aufgetragen. Obwohl prinzipiell einer Anwendung auf bereits angefeuchtetem
Haar nichts im Wege steht, wird die Zubereitung (E) vorzugsweise auf die trockenen
Fasern aufgetragen.
[0154] Obwohl es erfindungsgemäß möglich ist, die Fasern nach Anwendung der Zubereitung
(E) gründlich mit Wasser zu spülen, hat es sich als erfindungsgemäß bevorzugt erwiesen,
die Zubereitung (E) nicht abzuspülen, sondern vielmehr unmittelbar nach der Einwirkzeit
der Zubereitung (E) das Färbemittel aufzutragen.
[0155] Einwirkzeiten von wenigen Sekunden bis zu 30 Minuten haben sich für die Zubereitung
(E) erfindungsgemäß als bevorzugt erwiesen.
[0156] Hinsichtlich der im Rahmen der Zubereitung (E) eingesetzten Pflegestoffe (P3) sei
an dieser Stelle explizit auf die Ausführungen zum Pflegestoff (P1) verwiesen.
Obwohl prinzipiell keinerlei Einschränkungen hinsichtlich der Konfektionierungsform
der Zubereitung (E) bestehen, hat es sich als erfindungsgemäß bevorzugt erwiesen,
wenn die Zubereitung (E) als wässriges oder wässrig-alkoholisches Spray formuliert
ist. Auch hier gilt die oben gegebene Definition des Begriffes "wässrig-alkoholisch".
Obwohl das Spray auch als Aerosol formuliert sein kann, hat es sich erfindungsgemäß
als bevorzugt erwiesen, wenn das Spray als Pumpspray formuliert ist.
[0157] Erfindungsgemäß können auch Zubereitungen (E) eingesetzt werden, die neben dem mindestens
einen Pflegestoff (P3) mindestens einen direktziehenden Farbstoff enthalten. Hinsichtlich
der erfindungsgemäß bevorzugten direktziehenden Farbstoffe sei an dieser Stelle auf
die entsprechenden Ausführungen zur Zubereitung (A) verwiesen.
[0158] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat es sich als besonders bevorzugt erwiesen,
wenn die in den verschiedenen Stufen des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzten
Pflegestoffe (P1), (P2) und gegebenenfalls (P3) identisch sind.
[0159] Neben den erfindungswesentlichen Komponenten können die im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahren eingesetzten Zubereitungen (A), (B), (C), (D) beziehungsweise (E) unabhängig
voneinander mindestens ein pflegendes Polymer enthalten.
[0160] Eine erste Gruppe der pflegenden Polymere sind die kationischen Polymere. Unter kationischen
Polymeren sind erfindungsgemäß Polymere zu verstehen, welche in der Haupt- und/oder
Seitenkette eine Gruppe aufweisen, welche "temporär" oder "permanent" kationisch sein
kann. Als "permanent kationisch" werden erfindungsgemäß solche Polymere bezeichnet,
die unabhängig vom pH-Wert des Mittels eine kationische Gruppe aufweisen. Dies sind
in der Regel Polymere, die ein quartäres Stickstoffatom, beispielsweise in Form einer
Ammoniumgruppe, enthalten. Bevorzugte kationische Gruppen sind quartäre Ammoniumgruppen.
Insbesondere solche Polymere, bei denen die quartäre Ammoniumgruppe über eine C
1-4-Kohlenwasserstoffgruppe an eine aus Acrylsäure, Methacrylsäure oder deren Derivaten
aufgebaute Polymerhauptkette gebunden sind, haben sich als besonders geeignet erwiesen.
[0161] Homopolymere der allgemeinen Formel (G1-I),

in der R
1= -H oder -CH
3 ist, R
2, R
3 und R
4 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus C
1-4-Alkyl-, -Alkenyl- oder -Hydroxyalkylgruppen, m = 1, 2, 3 oder 4, n eine natürliche
Zahl und X
- ein physiologisch verträgliches organisches oder anorganisches Anion ist, sowie Copolymere,
bestehend im wesentlichen aus den in Formel (G1-I) aufgeführten Monomereinheiten sowie
nichtionogenen Monomereinheiten, sind besonders bevorzugte kationische Polymere. Im
Rahmen dieser Polymere sind diejenigen erfindungsgemäß bevorzugt, für die mindestens
eine der folgenden Bedingungen gilt:
Ru steht für eine Methylgruppe
R2, R3 und R4 stehen für Methylgruppen
m hat den Wert 2.
[0162] Als physiologisch verträgliches Gegenionen X
- kommen beispielsweise Halogenidionen, Sulfationen, Phosphationen, Methosulfationen
sowie organische Ionen wie Lactat-, Citrat-, Tartrat- und Acetationen in Betracht.
Bevorzugt sind Halogenidionen, insbesondere Chlorid.
[0163] Ein besonders geeignetes Homopolymer ist das, gewünschtenfalls vernetzte, Poly(methacryloyloxyethyltrimethylammoniumchlorid)
mit der INCI-Bezeichnung Polyquaternium-37. Die Vernetzung kann gewünschtenfalls mit
Hilfe mehrfach olefinisch ungesättigter Verbindungen, beispielsweise Divinylbenzol,
Tetraallyloxyethan, Methylenbisacrylamid, Diallylether, Polyallylpolyglycerylether,
oder Allylethern von Zuckern oder Zuckerderivaten wie Erythritol, Pentaerythritol,
Arabitol, Mannitol, Sorbitol, Sucrose oder Glucose erfolgen. Methylenbisacrylamid
ist ein bevorzugtes Vernetzungsagens.
[0164] Das Homopolymer wird bevorzugt in Form einer nichtwäßrigen Polymerdispersion, die
einen Polymeranteil nicht unter 30 Gew.-% aufweisen sollte, eingesetzt. Solche Polymerdispersionen
sind unter den Bezeichnungen Salcare
® SC 95 (ca. 50 % Polymeranteil, weitere Komponenten: Mineralöl (INCI-Bezeichnung:
Mineral Oil) und Tridecyl-polyoxypropylen-polyoxyethylen-ether (INCI-Bezeichnung:
PPG-1-Trideceth-6)) und Salcare
® SC 96 (ca. 50 % Polymeranteil, weitere Komponenten: Mischung von Diestern des Propylenglykols
mit einer Mischung aus Capryl- und Caprinsäure (INCI-Bezeichnung: Propylene Glycol
Dicaprylate/Dicaprate) und Tridecyl-polyoxypropylen-polyoxyethylen-ether (INCI-Bezeichnung:
PPG-1-Trideceth-6)) im Handel erhältlich.
[0165] Copolymere mit Monomereinheiten gemäß Formel (G1-I) enthalten als nichtionogene Monomereinheiten
bevorzugt Acrylamid, Methacrylamid, Acrylsäure-C
1-4-alkylester und Methacrylsäure-C
1-4-alkylester. Unter diesen nichtionogenen Monomeren ist das Acrylamid besonders bevorzugt.
Auch diese Copolymere können, wie im Falle der Homopolymere oben beschrieben, vernetzt
sein. Ein erfindungsgemäß bevorzugtes Copolymer ist das vernetzte Acrylamid-Methacryloyloxyethyltrimethylammoniumchlorid-Copolymer.
Solche Copolymere, bei denen die Monomere in einem Gewichtsverhältnis von etwa 20:80
vorliegen, sind im Handel als ca. 50 %ige nichtwäßrige Polymerdispersion unter der
Bezeichnung Salcare
® SC 92 erhältlich.
[0166] Weitere bevorzugte kationische Polymere sind beispielsweise
- quaternisierte Cellulose-Derivate, wie sie unter den Bezeichnungen Celquat® und Polymer JR® im Handel erhältlich sind. Die Verbindungen Celquat® H 100, Celquat® L 200 und Polymer JR®400 sind bevorzugte quaternierte Cellulose-Derivate,
- kationische Alkylpolyglycoside gemäß der DE-PS 44 13 686,
- kationiserter Honig, beispielsweise das Handelsprodukt Honeyquat® 50,
- kationische Guar-Derivate, wie insbesondere die unter den Handelsnamen Cosmedia® Guar und Jaguar® vertriebenen Produkte,
- Polysiloxane mit quaternären Gruppen, wie beispielsweise die im Handel erhältlichen
Produkte Q2-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes Trimethylsilylamodimethicon),
Dow Corning® 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxyl-amino-modifiziertes Silicon, das auch als Amodimethicone
bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller: General Electric), SLM-55067 (Hersteller: Wacker)
sowie Abil®-Quat 3270 und 3272 (Hersteller: Th. Goldschmidt), diquaternäre Polydimethylsiloxane,
Quaternium-80),
- polymere Dimethyldiallylammoniumsalze und deren Copolymere mit Estern und Amiden von
Acrylsäure und Methacrylsäure. Die unter den Bezeichnungen Merquat®100 (Poly(dimethyldiallylammoniumchlorid)) und Merquat®550 (Dimethyldiallylammoniumchlorid-Acrylamid-Copolymer) im Handel erhältlichen Produkte
sind Beispiele für solche kationischen Polymere,
- Copolymere des Vinylpyrrolidons mit quaternierten Derivaten des Dialkylaminoalkylacrylats
und -methacrylats, wie beispielsweise mit Diethylsulfat quaternierte Vinylpyrrolidon-Dimethylaminoethylmethacrylat-Copolymere.
Solche Verbindungen sind unter den Bezeichnungen Gafquat®734 und Gafquat®755 im Handel erhältlich,
- Vinylpyrrolidon-Vinylimidazoliummethochlorid-Copolymere, wie sie unter den Bezeichnungen
Luviquat® FC 370, FC 550, FC 905 und HM 552 angeboten werden,
- quaternierter Polyvinylalkohol,
- sowie die unter den Bezeichnungen Polyquaternium 2, Polyquaternium 17, Polyquaternium
18 und Polyquaternium 27 bekannten Polymeren mit quartären Stickstoffatomen in der
Polymerhauptkette.
[0167] Gleichfalls als kationische Polymere eingesetzt werden können die unter den Bezeichnungen
Polyquaternium-24 (Handelsprodukt z. B. Quatrisoft
® LM 200), bekannten Polymere. Ebenfalls erfindungsgemäß verwendbar sind die Copolymere
des Vinylpyrrolidons, wie sie als Handelsprodukte Copolymer 845 (Hersteller: ISP),
Gaffix
® VC 713 (Hersteller: ISP), Gafquat
®ASCP 1011, Gafquat
®HS 110, Luviquat
®8155 und Luviquat
® MS 370 erhältlich sind.
[0168] Weitere erfindungsgemäße kationische Polymere sind die sogenannten "temporär kationischen"
Polymere. Diese Polymere enthalten üblicherweise eine Aminogruppe, die bei bestimmten
pH-Werten als quartäre Ammoniumgruppe und somit kationisch vorliegt. Bevorzugt sind
beispielsweise Chitosan und dessen Derivate, wie sie beispielsweise unter den Handelsbezeichnungen
Hydagen
® CMF, Hydagen
® HCMF, Kytamer
® PC und Chitolam
® NB/101 im Handel frei verfügbar sind.
[0169] Erfindungsgemäß bevorzugte kationische Polymere sind kationische Cellulose-Derivate
und Chitosan und dessen Derivate, insbesondere die Handelsprodukte Polymer
®JR 400, Hydagen
® HCMF und Kytamer
® PC, kationische Guar-Derivate, kationische Honig-Derivate, insbesondere das Handelsprodukt
Honeyquat
® 50, kationische Alkylpolyglycodside gemäß der DE-PS
44 13 686 und Polymere vom Typ Polyquaternium-37.
[0170] Weiterhin sind kationiserte Proteinhydrolysate zu den kationischen Polymeren zu zählen,
wobei das zugrunde liegende Proteinhydrolysat vom Tier, beispielsweise aus Collagen,
Milch oder Keratin, von der Pflanze, beispielsweise aus Weizen, Mais, Reis, Kartoffeln,
Soja oder Mandeln, von marinen Lebensformen, beispielsweise aus Fischcollagen oder
Algen, oder biotechnologisch gewonnenen Proteinhydrolysaten, stammen kann. Die den
erfindungsgemäßen kationischen Derivaten zugrunde liegenden Proteinhydrolysate können
aus den entsprechenden Proteinen durch eine chemische, insbesondere alkalische oder
saure Hydrolyse, durch eine enzymatische Hydrolyse und/oder einer Kombination aus
beiden Hydrolysearten gewonnen werden. Die Hydrolyse von Proteinen ergibt in der Regel
ein Proteinhydrolysat mit einer Molekulargewichtsverteilung von etwa 100 Dalton bis
hin zu mehreren tausend Dalton. Bevorzugt sind solche kationischen Proteinhydrolysate,
deren zugrunde liegender Proteinanteil ein Molekulargewicht von 100 bis zu 25000 Dalton,
bevorzugt 250 bis 5000 Dalton aufweist. Weiterhin sind unter kationischen Proteinhydrolysaten
quaternierte Aminosäuren und deren Gemische zu verstehen. Die Quaternisierung der
Proteinhydrolysate oder der Aminosäuren wird häufig mittels quarternären Ammoniumsalzen
wie beispielsweise N,N-Dimethyl-N-(n-Alkyl)-N-(2-hydroxy-3-chloro-n-propyl)-ammoniumhalogeniden
durchgeführt. Weiterhin können die kationischen Proteinhydrolysate auch noch weiter
derivatisiert sein. Als typische Beispiele für die erfindungsgemäßen kationischen
Proteinhydrolysate und -derivate seien die unter den INCI - Bezeichnungen im "
International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook", (seventh edition 1997,
The Cosmetic, Toiletry, and Fragrance Association 1101 17th Street, N.W., Suite 300,
Washington, DC 20036-4702) genannten und im Handel erhältlichen Produkte genannt: Cocodimonium Hydroxypropyl
Hydrolyzed Collagen, Cocodimopnium Hydroxypropyl Hydrolyzed Casein, Cocodimonium Hydroxypropyl
Hydrolyzed Collagen, Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Hair Keratin, Cocodimonium
Hydroxypropyl Hydrolyzed Keratin, Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Rice Protein,
Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Soy Protein, Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed
Wheat Protein, Hydroxypropyl Arginine Lauryl/Myristyl Ether HCl, Hydroxypropyltrimonium
Gelatin, Hydroxypropyltrimonium Hydrolyzed Casein, Hydroxypropyltrimonium Hydrolyzed
Collagen, Hydroxypropyltrimonium Hydrolyzed Conchiolin Protein, Hydroxypropyltrimonium
Hydrolyzed Keratin, Hydroxypropyltrimonium Hydrolyzed Rice Bran Protein, Hydroxypropyltrimonium
Hydrolyzed Soy Protein, Hydroxypropyl Hydrolyzed Vegetable Protein, Hydroxypropyltrimonium
Hydrolyzed Wheat Protein, Hydroxypropyltrimonium Hydrolyzed Wheat Protein/Siloxysilicate,
Laurdimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Soy Protein, Laurdimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed
Wheat Protein, Laurdimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Wheat Protein/Siloxysilicate,
Lauryldimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Casein, Lauryldimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed
Collagen, Lauryldimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Keratin, Lauryldimonium Hydroxypropyl
Hydrolyzed Soy Protein, Steardimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Casein, Steardimonium
Hydroxypropyl Hydrolyzed Collagen, Steardimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Keratin,
Steardimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Rice Protein, Steardimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed
Soy Protein, Steardimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Vegetable Protein, Steardimonium
Hydroxypropyl Hydrolyzed Wheat Protein, Steartrimonium Hydroxyethyl Hydrolyzed Collagen,
Quaternium-76 Hydrolyzed Collagen, Quaternium-79 Hydrolyzed Collagen, Quaternium-79
Hydrolyzed Keratin, Quaternium-79 Hydrolyzed Milk Protein, Quaternium-79 Hydrolyzed
Soy Protein, Quaternium-79 Hydrolyzed Wheat Protein.
[0171] Ganz besonders bevorzugt sind die kationischen Proteinhydrolysate und -derivate auf
pflanzlicher Basis.
[0172] Weitere erfindungsgemäß einsetzbare pflegende Polymere sind die amphoteren Polymere.
Bevorzugte amphotere Polymer werden in der britischen Offenlegungsschrift
2 104 091, der europäischen Offenlegungsschrift
47 714, der europäischen Offenlegungsschrift
217 274, der europäischen Offenlegungsschrift
283 817 und der deutschen Offenlegungsschrift
28 17 369 genannt.
[0173] Bevorzugt eingesetzte amphotere Polymere sind solche Polymerisate, die sich im wesentlichen
zusammensetzen aus
- (a) Monomeren mit quartären Ammoniumgruppen der allgemeinen Formel (II),
R1-CH=CR2-CO-Z-(CnH2n)-N(+)R3R4R5 A(-) (II)
in der R1 und R2 unabhängig voneinander stehen für Wasserstoff oder eine Methylgruppe und R3, R4 und R5 unabhängig voneinander für Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Z eine NH-Gruppe
oder ein Sauerstoffatom, n eine ganze Zahl von 2 bis 5 und A(-) das Anion einer organischen oder anorganischen Säure ist, und
- (b) monomeren Carbonsäuren der allgemeinen Formel (III),
R6-CH=CR7-COOH (III)
in denen R6 und R7 unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methylgruppen sind.
[0174] Diese Verbindungen können sowohl direkt als auch in Salzform, die durch Neutralisation
der Polymerisate, beispielsweise mit einem Alkalihydroxid, erhalten wird, erfindungsgemäß
eingesetzt werden. Bezüglich der Einzelheiten der Herstellung dieser Polymerisate
wird ausdrücklich auf den Inhalt der deutschen Offenlegungsschrift
39 29 973 Bezug genommen. Ganz besonders bevorzugt sind solche Polymerisate, bei denen Monomere
des Typs (a) eingesetzt werden, bei denen R
3, R
4 und R
5 Methylgruppen sind, Z eine NH-Gruppe und A
(-) ein Halogenid-, Methoxysulfat- oder Ethoxysulfat-Ion ist; Acrylamidopropyl-trimethyl-ammoniumchlorid
ist ein besonders bevorzugtes Monomeres (a). Als Monomeres (b) für die genannten Polymerisate
wird bevorzugt Acrylsäure verwendet.
[0175] Die erfindungsgemäßen Zubereitungen enthalten die kationischen und/oder die amphoteren
Polymere bevorzugter Weise in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-%, insbesondere in einer
Menge von 0,1 bis 2 Gew.-%.
[0176] Weiterhin können die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Zubereitungen
(A), (B), (C), (D) beziehungsweise (E) neben den erfindungswesentlichen Komponenten
unabhängig voneinander mindestens ein kationisches Tensid enthalten.
[0177] Erfindungsgemäß bevorzugt sind kationische Tenside vom Typ der quarternären Ammoniumverbindungen,
der Esterquats und der Amidoamine. Bevorzugte quaternäre Ammoniumverbindungen sind
Ammoniumhalogenide, insbesondere Chloride und Bromide, wie Alkyltrimethylammoniumchloride,
Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammoniumchloride, z. B. Cetyltrimethylammoniumchlorid,
Stearyltrimethylammoniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylammoniumchlorid,
Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetylmethylammoniumchlorid, sowie die unter
den INCI-Bezeichnungen Quaternium-27 und Quaternium-83 bekannten Imidazolium-Verbindungen.
Die langen Alkylketten der oben genannten Tenside weisen bevorzugt 10 bis 18 Kohlenstoffatome
auf.
[0178] Bei Esterquats handelt es sich um bekannte Stoffe, die sowohl mindestens eine Esterfunktion
als auch mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe als Strukturelement enthalten. Bevorzugte
Esterquats sind quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Triethanolamin, quaternierte
Estersalze von Fettsäuren mit Diethanolalkylaminen und quaternierten Estersalzen von
Fettsäuren mit 1,2-Dihydroxypropyldialkylaminen. Solche Produkte werden beispielsweise
unter den Warenzeichen Stepantex
®, Dehyquart
® und Armocare
® vertrieben. Die Produkte Armocare
® VGH-70, ein N,N-Bis(2-Palmitoyloxyethyl)dimethylammoniumchlorid, sowie Dehyquart
® F-75, Dehyquart
® C-4046, Dehyquart
® L80 und Dehyquart
® AU-35 sind Beispiele für solche Esterquats.
[0179] Die Alkylamidoamine werden üblicherweise durch Amidierung natürlicher oder synthetischer
Fettsäuren und Fettsäureschnitte mit Dialkylaminoaminen hergestellt. Eine erfindungsgemäß
besonders geeignete Verbindung aus dieser Substanzgruppe stellt das unter der Bezeichnung
Tegoamid
® S 18 im Handel erhältliche Stearamidopropyl-dimethylamin dar.
[0180] Eine weitere Gruppe der kationischen Tenside stellen die unter den INCI-Bezeichnungen
Linoleamidopropyl PG-Dimonium Chloride Phosphate, Cocamidopropyl PG-Dimonium Chloride
Phosphate und Stearamidopropyl PG-Dimonium Chloride Phosphate bekannten Substanzen
dar. Diese werden beispielsweise von der Firma Mona unter den Handelsbezeichnungen
Phospholipid EFA
®, Phospholipid PTC
® sowie Phospholipid SV
® vertrieben.
[0181] Die kationischen Tenside sind in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in Mengen
von 0,05 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Anwendungszubereitung, enthalten.
Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-% sind besonders bevorzugt.
[0182] Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können weiterhin alle für solche Zubereitungen
bekannten Wirk-, Zusatz- und Hilfsstoffe enthalten. In vielen Fällen hat es sich als
bevorzugt erwiesen, wenn die Zubereitungen mindestens ein Tensid enthalten. In vielen
Fällen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Tenside aus anionischen, zwitterionischen
oder nichtionischen Tensiden auszuwählen.
[0183] Als anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Zubereitungen alle für die
Verwendung am menschlichen Körper geeigneten anionischen oberflächenaktiven Stoffe.
Diese sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslichmachende, anionische Gruppe wie
z. B. eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile
Alkylgruppe mit etwa 10 bis 22 C-Atomen. Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder
Polyglykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten
sein. Beispiele für geeignete anionische Tenside sind, jeweils in Form der Natrium-,
Kalium- und Ammonium- sowie der Mono-, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2 oder
3 C-Atomen in der Alkanolgruppe,
- lineare Fettsäuren mit 10 bis 22 C-Atomen (Seifen),
- Ethercarbonsäuren der Formel R-O-(CH2-CH2O)x -CH2-COOH, in der R eine lineare Alkylgruppe mit 10 bis 22 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis
16 ist,
- Acylsarcoside mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,
- Acyltauride mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,
- Acylisethionate mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,
- Sulfobernsteinsäuremono- und -dialkylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe
und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe
und 1 bis 6 Oxyethylgruppen,
- lineare Alkansulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen,
- lineare Alpha-Olefinsulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen,
- Alpha-Sulfofettsäuremethylester von Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen,
- Alkylsulfate und Alkylpolyglykolethersulfate der Formel R-O(CH2-CH2O)x-SO3H, in der R eine bevorzugt lineare Alkylgruppe mit 10 bis 18 C-Atomen und x = 0 oder
1 bis 12 ist,
- Gemische oberflächenaktiver Hydroxysulfonate gemäß DE-A-37 25 030,
- sulfatierte Hydroxyalkylpolyethylen- und/oder Hydroxyalkylenpropylenglykolether gemäß
DE-A-37 23 354,
- Sulfonate ungesättigter Fettsäuren mit 12 bis 24 C-Atomen und 1 bis 6 Doppelbindungen
gemäß DE-A-39 26 344,
- Ester der Weinsäure und Zitronensäure mit Alkoholen, die Anlagerungsprodukte von etwa
2-15 Molekülen Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen
darstellen.
[0184] Bevorzugte anionische Tenside sind Alkylsulfate, Alkylpolyglykolethersulfate und
Ethercarbonsäuren mit 10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergruppen
im Molekül sowie insbesondere Salze von gesättigten und insbesondere ungesättigten
C
8-C
22-Carbonsäuren, wie Ölsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure und Palmitinsäure.
[0185] Nichtionogene Tenside enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyolgruppe, eine
Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolethergruppe.
Solche Verbindungen sind beispielsweise
- Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid
an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen
und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe,
- C12-C22-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid
an Glycerin,
- C8-C22-Alkylmono- und -oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga sowie
- Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizinusöl.
[0186] Bevorzugte nichtionische Tenside sind Alkylpolyglykoside der allgemeinen Formel R
1O-(Z)
x. Diese Verbindungen sind durch die folgenden Parameter gekennzeichnet.
[0187] Der Alkylrest R
1 enthält 6 bis 22 Kohlenstoffatome und kann sowohl linear als auch verzweigt sein.
Bevorzugt sind primäre lineare und in 2-Stellung methylverzweigte aliphatische Reste.
Solche Alkylreste sind beispielsweise 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl, 1-Cetyl
und 1-Stearyl. Besonders bevorzugt sind 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl. Bei
Verwendung sogenannter "Oxo-Alkohole" als Ausgangsstoffe überwiegen Verbindungen mit
einer ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen in der Alkylkette.
[0188] Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylpolyglykoside können beispielsweise nur einen
bestimmten Alkylrest R
1 enthalten. Üblicherweise werden diese Verbindungen aber ausgehend von natürlichen
Fetten und Ölen oder Mineralölen hergestellt. In diesem Fall liegen als Alkylreste
R Mischungen entsprechend den Ausgangsverbindungen bzw. entsprechend der jeweiligen
Aufarbeitung dieser Verbindungen vor.
[0189] Besonders bevorzugt sind solche Alkylpolyglykoside, bei denen R
1
- im wesentlichen aus C8- und C10-Alkylgruppen,
- im wesentlichen aus C12- und C14-Alkylgruppen,
- im wesentlichen aus C8- bis C16-Alkylgruppen oder
- im wesentlichen aus C12- bis C16-Alkylgruppen besteht.
[0190] Als Zuckerbaustein Z können beliebige Mono- oder Oligosaccharide eingesetzt werden.
Üblicherweise werden Zucker mit 5 bzw. 6 Kohlenstoffatomen sowie die entsprechenden
Oligosaccharide eingesetzt. Solche Zucker sind beispielsweise Glucose, Fructose, Galactose,
Arabinose, Ribose, Xylose, Lyxose, Allose, Altrose, Mannose, Gulose, Idose, Talose
und Sucrose. Bevorzugte Zuckerbausteine sind Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose
und Sucrose; Glucose ist besonders bevorzugt.
[0191] Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylpolyglykoside enthalten im Schnitt 1,1 bis
5 Zuckereinheiten. Alkylpolyglykoside mit x-Werten von 1,1 bis 1,6 sind bevorzugt.
Ganz besonders bevorzugt sind Alkylglykoside, bei denen x 1,1 bis 1,4 beträgt.
[0192] Die Alkylglykoside können neben ihrer Tensidwirkung auch dazu dienen, die Fixierung
von Duftkomponenten auf dem Haar zu verbessern. Der Fachmann wird also für den Fall,
dass eine über die Dauer der Haarbehandlung hinausgehende Wirkung des Parfümöles auf
dem Haar gewünscht wird, bevorzugt zu dieser Substanzklasse als weiterem Inhaltsstoff
der erfindungsgemäßen Zubereitungen zurückgreifen.
[0193] Auch die alkoxylierten Homologen der genannten Alkylpolyglykoside können erfindungsgemäß
eingesetzt werden. Diese Homologen können durchschnittlich bis zu 10 Ethylenoxid-
und/oder Propylenoxideinheiten pro Alkylglykosideinheit enthalten.
[0194] Weiterhin können, insbesondere als Co-Tenside, zwitterionische Tenside verwendet
werden. Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktive Verbindungen bezeichnet,
die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine -COO
(-)- oder -SO
3(-)-Gruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine
wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, beispielsweise das Kokosalkyl-dimethylammonium-glycinat,
N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyldimethylammoniumglycinat,
und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen
in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat.
Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl
Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.
[0195] Ebenfalls insbesondere als Co-Tenside geeignet sind ampholytische Tenside. Unter
ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden,
die außer einer C
8-C
18-Alkyl- oder Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens
eine - COOH- oder -SO
3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete
ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren,
N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine,
N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils
etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte ampholytische Tenside
sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das
C
12-18-Acylsarcosin.
[0196] Erfindungsgemäß werden als kationische Tenside insbesondere solche vom Typ der quartären
Ammoniumverbindungen, der Esterquats und der Amidoamine eingesetzt.
[0197] Bevorzugte quaternäre Ammoniumverbindungen sind Ammoniumhalogenide, insbesondere
Chloride und Bromide, wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride
und Trialkylmethylammoniumchloride, z. B. Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid,
Distearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid
und Tricetylmethylammoniumchlorid, sowie die unter den INCI-Bezeichnungen Quaternium-27
und Quaternium-83 bekannten Imidazolium-Verbindungen. Die langen Alkylketten der oben
genannten Tenside weisen bevorzugt 10 bis 18 Kohlenstoffatome auf.
[0198] Bei Esterquats handelt es sich um bekannte Stoffe, die sowohl mindestens eine Esterfunktion
als auch mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe als Strukturelement enthalten. Bevorzugte
Esterquats sind quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Triethanolamin, quaternierte
Estersalze von Fettsäuren mit Diethanolalkylaminen und quaternierten Estersalze von
Fettsäuren mit 1,2-Dihydroxypropyldialkylaminen. Solche Produkte werden beispielsweise
unter den Warenzeichen Stepantex
®, Dehyquart
® und Armocare
® vertrieben. Die Produkte Armocare
® VGH-70, ein N,N-Bis(2-Palmitoyloxyethyl)dimethylammoniumchlorid, sowie Dehyquart
® F-75 und Dehyquart
® AU-35 sind Beispiele für solche Esterquats.
[0199] Die Alkylamidoamine werden üblicherweise durch Amidierung natürlicher oder synthetischer
Fettsäuren und Fettsäureschnitte mit Dialkylaminoaminen hergestellt. Eine erfindungsgemäß
besonders geeignete Verbindung aus dieser Substanzgruppe stellt das unter der Bezeichnung
Tegoamid
® S 18 im Handel erhältliche Stearamidopropyl-dimethylamin dar.
[0200] Weitere erfindungsgemäß verwendbare kationische Tenside stellen die quaternisierten
Proteinhydrolysate dar.
[0201] Erfindungsgemäß ebenfalls geeignet sind kationische Silikonöle wie beispielsweise
die im Handel erhältlichen Produkte Q2-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes
Trimethylsilylamodimethicon), Dow Corning 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxylamino-modifiziertes
Silicon, das auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller: General
Electric), SLM-55067 (Hersteller: Wacker) sowie Abil
®-Quat 3270 und 3272 (Hersteller: Th. Goldschmidt; diquaternäre Polydimethylsiloxane,
Quaternium-80).
[0202] Ein Beispiel für ein als kationisches Tensid einsetzbares quaternäres Zuckerderivat
stellt das Handelsprodukt Glucquat
®100 dar, gemäß INCI-Nomenklatur ein "Lauryl Methyl Gluceth-10 Hydroxypropyl Dimonium
Chloride".
[0203] Bei den als Tensid eingesetzten Verbindungen mit Alkylgruppen kann es sich jeweils
um einheitliche Substanzen handeln. Es ist jedoch in der Regel bevorzugt, bei der
Herstellung dieser Stoffe von nativen pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen auszugehen,
so dass man Substanzgemische mit unterschiedlichen, vom jeweiligen Rohstoff abhängigen
Alkylkettenlängen erhält.
[0204] Bei den Tensiden, die Anlagerungsprodukte von Ethylen- und/oder Propylenoxid an Fettalkohole
oder Derivate dieser Anlagerungsprodukte darstellen, können sowohl Produkte mit einer
"normalen" Homologenverteilung als auch solche mit einer eingeengten Homologenverteilung
verwendet werden. Unter "normaler" Homologenverteilung werden dabei Mischungen von
Homologen verstanden, die man bei der Umsetzung von Fettalkohol und Alkylenoxid unter
Verwendung von Alkalimetallen, Alkalimetallhydroxiden oder Alkalimetallalkoholaten
als Katalysatoren erhält. Eingeengte Homologenverteilungen werden dagegen erhalten,
wenn beispielsweise Hydrotalcite, Erdalkalimetallsalze von Ethercarbonsäuren, Erdalkalimetalloxide,
-hydroxide oder - alkoholate als Katalysatoren verwendet werden. Die Verwendung von
Produkten mit eingeengter Homologenverteilung kann bevorzugt sein.
Ferner können die erfindungsgemäßen Mittel weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe,
wie beispielsweise
- nichtionische Polymere wie beispielsweise Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere,
Polyvinylpyrrolidon und Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere und Polysiloxane,
- anionische Polymere wie beispielsweise Polyacrylsäuren, vernetzte Polyacrylsäuren,
Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymere, Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere, Vinylacetat/Butylmaleat/Isobornylacrylat-Copolymere,
Methylvinylether/Malein-säureanhydrid-Copolymere und Acrylsäure/Ethylacrylat/N-tert.Butyl-acrylamid-Terpolymere,
- Verdickungsmittel wie Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate, Xanthan-Gum, Gummi arabicum,
Karaya-Gummi, Johannisbrotkernmehl, Leinsamengummen, Dextrane, Cellulose-Derivate,
z. B. Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Carboxymethylcellulose, Stärke-Fraktionen
und Derivate wie Amylose, Amylopektin und Dextrine, Tone wie z. B. Bentonit oder vollsynthetische
Hydrokolloide wie z.B. Polyvinylalkohol,
- Strukturanten wie Maleinsäure und Milchsäure,
- haarkonditionierende Verbindungen wie Phospholipide, beispielsweise Sojalecithin,
Ei-Lecitin und Kephaline,
- Proteinhydrolysate, insbesondere Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Milcheiweiß-, Sojaprotein-
und Weizenproteinhydrolysate, deren Kondensationsprodukte mit Fettsäuren sowie quaternisierte
Proteinhydrolysate,
- Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine,
- Lösungsmittel und -vermittler wie Ethanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Propylenglykol,
Glycerin und Diethylenglykol,
- faserstrukturverbessernde Wirkstoffe, insbesondere Mono-, Di- und Oligosaccharide
wie beispielsweise Glucose, Galactose, Fructose, Fruchtzucker und Lactose,
- quaternierte Amine wie Methyl-1-alkylamidoethyl-2-alkylimidazolinium-methosulfat
- Entschäumer wie Silikone,
- Farbstoffe zum Anfärben des Mittels,
- Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol,
- Lichtschutzmittel, insbesondere derivatisierte Benzophenone, Zimtsäure-Derivate und
Triazine,
- Substanzen zur Einstellung des pH-Wertes, wie beispielsweise übliche Säuren, insbesondere
Genußsäuren und Basen,
- Wirkstoffe wie Allantoin, Pyrrolidoncarbonsäuren und deren Salze sowie Bisabolol,
- Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen, insbesondere solche der Gruppen A, B3, B5, B6, C, E, F und H,
- Cholesterin,
- Konsistenzgeber wie Zuckerester, Polyolester oder Polyolalkylether,
- Fette und Wachse wie Walrat, Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine,
- Fettsäurealkanolamide,
- Komplexbildner wie EDTA, NTA, β-Alanindiessigsäure und Phosphonsäuren,
- Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether, Carbonate,
Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate,
- Trübungsmittel wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid-Copolymere
- Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-distearat,
- Pigmente,
- Stabilisierungsmittel für Wassserstoffperoxid und andere Oxidationsmittel,
- Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether, CO2 und Luft,
- Antioxidantien,
enthalten
[0206] Ein fünfter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Kit, zur schonenden Färbung
keratinischer Fasern, umfassend
- eine Zubereitung (A), enthaltend mindestens ein Oxidationsfarbstoff-vorprodukt,
- eine Zubereitung (B), enthaltend mindestens ein Oxidationsmittel, und
- eine sauer eingestellte schaumförmige Zubereitung (D), enthaltend mindestens einen
Pflegestoff (P1).
[0207] Hinsichtlich der verschiedenen Zubereitungen sei an dieser Stelle explizit auf die
Ausführungen verwiesen, die bei der Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens
getroffen wurden.
Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Kit weiterhin eine Zubereitung
(C), die mindestens einen Pflegestoff (P2) enthält.
[0208] Vorzugsweise ist die Zubereitung (C) in Form eines Gels konfektioniert ist.
[0209] Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Kit weiterhin ein
Vorbehandlungsmittel (E), enthaltend mindestens einen Pflegestoff (P3).
[0210] Das erfindungsgemäße Vorbehandlungsmittel (E) ist vorzugsweise als Spray formuliert.
[0211] Ein sechster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Kit zur schonenden Färbung
keratinischer Fasern, umfassend
- eine Zubereitung (C), enthaltend mindestens einen Pflegestoff (P2),
- eine sauer eingestellte schaumförmige Zubereitung (D), enthaltend mindestens einen
Pflegestoff (P1) und
- ein Vorbehandlungsmittel (E), enthaltend mindestens einen Pflegestoff (P3).
[0212] Zur Erläuterung dieses Gegenstandes der vorliegenden Erfindung sei auf die bereits
gemachten Ausführungen zu den übrigen Gegenständen der Erfindung verwiesen.
[0213] Die folgenden Beispiele sollen den Anmeldungsgegenstand näher erläutern ohne diesen
zu beschränken.
Ausführungsbeispiele
[0214] Die im Rahmen der Beispiele angegebenen Mengenangaben verstehen sich sofern nichts
anderes vermerkt ist in Gewichtsprozent.
1 Formulierungen
1.1 Vorbehandlungsmittel (E)
[0215]
Rohstoff |
Menge |
Dow Corning® 939 |
1,0 |
Methylparaben |
0,1 |
Milchsäure 80% |
0,2 |
Dehyquart® L-80 |
2,0 |
Synthalen® CR |
0,3 |
Gluadin® WLM |
0,5 |
Phenoxyethylalkohol |
0,3 |
Panthenol 75L |
0,2 |
Cremophor® CO 40 |
0,4 |
Ethylalkohol vergällt 96% |
15,0 |
Parfum |
0,3 |
Wasser |
ad 100 |
1.2 Zusatz zur Färbecreme (C)
[0216]
Rohstoff |
Menge |
Tylose® H 10000 |
1,0 |
Euxyl® K300 |
1,0 |
Serin |
12,0 |
Carnitin Tatrat |
6,0 |
Wasser |
ad 100 |
1.3 Schaumförmige Zubereitung (D)
[0217]
|
Variante D1 |
Variante D2 |
Variante D3 |
Variante D4 |
Variante D5 |
Variante D6 (Lotion) |
Variante D7 |
Dow Corning® 939 |
0,5 |
0,5 |
0,5 |
0,5 |
0,5 |
0,5 |
0,5 |
D-Panthenol® |
0,2 |
0,2 |
-- |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
Genamin® CTAC |
1,2 |
1,2 |
1,2 |
1,2 |
1,2 |
1,2 |
1,2 |
Glucolymone Fruit Concentrate® |
0,2 |
0,2 |
-- |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
Methylparaben |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
Escalol® HP-610 |
0,9 |
0,9 |
0,9 |
0,9 |
0,9 |
0,9 |
0,9 |
Vitamin E Acetat |
0,2 |
0,2 |
-- |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
Salcare® SC 96 |
0,9 |
0,9 |
0,9 |
0,9 |
0,9 |
0,9 |
0,9 |
Phenoxyethanol |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
Isobutan |
8,0 |
8,0 |
8,0 |
8,0 |
8,0 |
-- |
8,0 |
Carnitin Tatrat |
-- |
0,1 |
0,1 |
-- |
-- |
0,1 |
0,1 |
Crodarom Pearl® |
-- |
-- |
-- |
0,5 |
-- |
0,5 |
0,5 |
Serin |
-- |
-- |
-- |
-- |
0,5 |
-- |
-- |
Parfum |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
pH |
3,8 |
3,8 |
3,8 |
3,8 |
3,8 |
3,8 |
3,8 |
Wasser |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
1.4 Wasserstoffperoxidzubereitung
[0218]
Rohstoff |
Menge |
Dipicolinsäure |
0,1 |
50%ige KOH |
0,3 |
Natriumbenzoat |
0,04 |
Natriumpyrophosphat |
0,1 |
Turpinal® SL |
0,4 |
1,2-Propylenglykol |
0,4 |
Cetyl/Stearylalkohol 50 : 50 |
4,0 |
Dehyquart® B |
0,75 |
Eumulgin® B2 |
1,2 |
Paraffinöl |
0,3 |
50%ige H2O2 |
12,2 |
Wasser |
ad 100,0 |
1.5 Färbecreme (A)
[0219]
|
Variante A1 |
Variante A2 |
Variante A3 |
Ammoniumcarbopollsg. |
15,0 |
-- |
15,0 |
Carbomer 0,2% |
-- |
0,15 |
-- |
Ammoniumrohagitlsg. |
5,0 |
-- |
-- |
Eumulgin® KE 2602 |
6,0 |
-- |
-- |
Eumulgin® B2 |
-- |
3,0 |
3,0 |
Eutanol® G |
-- |
2,0 |
2,0 |
Kaliumoleinseife 12,5% |
15,0 |
3,0 |
-- |
Kalium-Ricinus-Seife 12,5% |
3,0 |
-- |
-- |
Natriumlauylethersulfat 27% |
-- |
4,4 |
4,4 |
Plantacare® 2000 UP |
0,5 |
-- |
-- |
Titandioxid |
0,5 |
0,5 |
0,5 |
Fettalkoholsulfat-Na |
|
0,5 |
-- |
Cetiol® V |
3,0 |
-- |
-- |
Lorol® C16 |
16,0 |
-- |
-- |
Cutina® GMS-V |
3,0 |
-- |
-- |
Cutina® GMS SE |
-- |
1,0 |
2,0 |
Cutina® AGS |
-- |
2,0 |
2,0 |
Cetearyl Alcohol |
-- |
10,2 |
12,0 |
Polyglycol 600 |
-- |
0,6 |
-- |
Phospholipid® EFA |
1,0 |
0,1 |
0,1 |
Kaliumhydroxyid 50% |
0,5 |
0,95 |
0,7 |
Tetranatrium EDTA |
0,4 |
0,2 |
0,2 |
Ammoniak 25% |
6,0 |
-- |
8,0 |
Monoethanolamin |
-- |
3,0 |
-- |
Ascorbinsäure |
0,05 |
0,05 |
0,1 |
Natriumsulfit |
0,2 |
0,2 |
0,25 |
Merquat Plus® 3330 |
-- |
1,5 |
1,5 |
Silsoft® A-843 |
-- |
0,5 |
-- |
Mirapol® A-15 |
0,2 |
-- |
-- |
Puricare® LS 9658 |
-- |
-- |
1,0 |
Parfum |
0,5 |
0,15 |
0,4 |
Aerosile® |
0,25 |
-- |
-- |
p-Toluendiaminsulfat |
0,3 |
1,2 |
1,5 |
1-(2-Hydroxyethyl)-4,5-diaminopyrazol-sulfat |
0,5 |
-- |
-- |
4-Amino-3-Metylphenol |
0,3 |
-- |
-- |
2-Metylresorcin |
0,04 |
0,18 |
-- |
1-Naphtol |
0,05 |
-- |
0,02 |
Resorcin |
0,03 |
0,3 |
-- |
m-Aminophenol |
-- |
0,1 |
0,3 |
2-Amino-3-hydroxypyridin |
0,13 |
0,05 |
0,2 |
5-Amino-2-methylphenol |
0,14 |
0,01 |
0,01 |
4-Clorresorcin |
-- |
-- |
0,1 |
2-Amino-6-chloro-4-nitrophenol |
0,3 |
0,1 |
-- |
4-Amino-3-nitophenol |
-- |
-- |
0,1 |
wasser |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
2 Vergleichsversuche
[0220] Auf das trockene Kopfhaar von 15 Probandinnen wurde das Vorbehandlungsmittel E (Rezeptur
siehe Punkt 1.1) aufgetragen. Nach einer Einwirkzeit von 2 Minuten wurde auf die Haare
eine Färbezubereitung aufgetragen, die unmittelbar vor der Anwendung aus einer Mischung
von 30 g Färbecreme A3, 30 g Oxidationsmittelzubereitung (Rezeptur siehe Punkt 1.4)
und 0,5 g Booster (Rezeptur siehe Punkt 1.2) erhalten wurde. Nach einer Einwirkzeit
wurden die Haare in verschiedene Bereiche aufgeteilt und behandelt, wie in der folgenden
Abbildung gezeigt (Aufsicht auf den Kopf einer Probandin):

[0221] Nach weiteren 5 Minuten wurden die Haare gründlich gespült.
[0222] Anschließend wurde in allen Fällen das Färbeergebnis von 5 besonders geschulten Personen
beurteilt, das heißt die Färbleistung in den drei gekennzeichneten Haarbereichen verglichen.
Die Haare von jeweils insgesamt 6 der Probandinnen wurden nach 6 normalen Waschzyklen
im alltäglichen Leben erneut beurteilt.
Das Ergebnis der Untersuchungen ist in der folgenden Tabelle wiedergegeben, dabei
verstehen sich die Werte jeweils als Beurteilung in Bezug zu den ohne Nachbehandlung
gefärbten Haaren (vorderer Bereich):
|
Schaum |
Lotion (Spray) |
Farbergebnis |
+: |
10 |
+: |
3 |
0: |
4 |
0: |
7 |
-: |
1 |
-: |
5 |
Abtragung nach ca. 6 Haarwäschen |
+: |
4 |
+: |
1 |
0: |
1 |
0: |
3 |
-: |
1 |
-: |
2 |
Pflegeeigenschaften |
+: |
10 |
+: |
7 |
0: |
3 |
0: |
6 |
-: |
2 |
-: |
2 |
+ besseres Ergebnis mit Nachbehandlung durch Schaum beziehungsweise Lotion
0 gleiches Ergebnis mit und ohne Nachbehandlung durch Schaum beziehungsweise Lotion
- schlechteres Ergebnis mit Nachbehandlung durch Schaum beziehungsweise Lotion |
[0223] Anhand der Resultate lässt sich deutlich ablesen, dass die Pflegezustand der mit
dem Schaum behandelten Haare deutlich besser beurteilt wurde, als der mit der Lotion
behandelten Haare Auch das Farbergebnis unmittelbar nach der Farbbehandlung und nach
6 Haarwäschen wird für die mit dem Schaum behandelten Haaren deutlich besser beurteilt.
3 Verzeichnis der eingesetzten Handelsprodukte
[0224]
Cremophor® CO40 |
hydriertes Rizinusöl mit ca. 40-45 EO-Einheiten (INCI-Bezeichnung: PEG-40 Hydrogenated
Castor Oil) (BASF) |
Crodarom® Pearl |
Perlenextrakt (ca. 48-54% Wassergehalt; INCI-Bezeichnung: Aqua (Water), Glycerin,
Pearl Powder, Maris Sal (Sea Salt)) (Crodarom) |
Dehyquart® B |
Stearyltrimethylammoniumchlorid (ca. 60-66% Aktivsubstanzgehalt; INCI-Bezeichnung:
Steartrimonium Chloride) (Cognis) |
Dehyquart® L80 |
Bis(Cocoylethyl)-hydroxyethyl-methyl-ammonium-methosulfat (ca. 76 % Aktivsubstanz
in Propylenglykol; INCI-Bezeichnung: Dicocoylethyl Hydroxyethylmonium Methosulfat,
Propylene Glycol) (Henkel) |
Dow Corning® 939 |
ca. 32-36% Festkörper; INCI-Bezeichnung: Amodimethicone, Trideceth-12, Cetrimonium
Chloride (Dow Corning) |
Escalol® HP-610 |
ca. 12-18% Wassergehalt, min. 65 % QAV-Anteil; INCI-Bezeichnung: Dimethylpabamidopropyl
Laurdimonium Tosylate, Propylene Glycol Stearate (ISP Global) |
Eumulgin® B2 |
Cetylstearylalkohol mit ca. 20 EO-Einheiten (INCI-Bezeichnung: Ceteareth-20) (Cognis) |
Euxyl® K 300 |
Mischung aus Phenoxyethanol, Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben, Propylparaben
und Isobutylparaben (Schülke & Mayr) |
Genamin® CTAC |
Trimethylhexadecylammoniumchlorid (ca. 28-30% Aktivsubstanz in Wasser; INCI-Bezeichnung:
Cetrimonium Chloride) (Clariant) |
Gluadin® WLM |
Weizenproteinhydrolysat (ca. 21-24% Festkörper; INCI-Bezeichnung: Hydrolyzed Wheat
Protein) (Cognis) |
Glucolymone Fruit Concentrate® |
ca. 20-30% Trockensubstanzgehalt (INCI-Bezeichnung: Aqua (Water), Propylene Glycol,
Lemon (Citrus Medica Limonum) Exract, Dextrin, Grapefruit (Citrus Grandis) Extract)
(Vincience) |
Salcare® SC 96 |
ca. 50% Aktivsubstanzgehalt; INCI-Bezeichnung: Polyquaternium-37, Propylene Glycol
Dicaprylate/Dicaprate, PPG-1 Trideceth-6 (CIBA) |
Synthalen® CR |
2-(Trimethylammonio)ethylmethacrylatchloridhomopolymer (INCI-Bezeichnung: Polyquaternium-37)
(3V Sigma) |
Turpinal® SL |
1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure (ca. 58 - 61% Aktivsubstanzgehalt; INCI-Bezeichnung:
Etidronic Acid, Aqua (Water)) (Solutia) |
Tylose® H 10000 |
Hydroxyethylcellulose (Clariant) |