[0001] Die Erfindung betrifft eine Füllkammer für eine Druckgießmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Die Innenfläche der Füllkammer einer Druckgießmaschine ist im Bereich der Zuführöffnung
am meisten vom Verschleiß betroffen. Durch das maschinelle Einfüllen von heißem Gießmaterial
durch die Zuführöffnung trifft dieses stets an der gleichen Stelle unterhalb der Zuführöffnung
auf der Innenfläche der Füllkammer auf. Nach längerem Einsatz der Füllkammer können
sich dadurch Auswaschungen im Bereich unterhalb der Zuführöffnung ergeben, wodurch
die Gleitbewegung des Druckkolbens in der Kammer behindert werden kann und der Druckkolben
einem größeren Verschleiß ausgesetzt ist. So ist aus der Druckschrift
DE 42 29 338 C2 eine Füllkammer bekannt, die aus einem Mantelkörper mit einem demontierbaren zylindrischen
Einsatz besteht. Ein Einsatz, der sich nur über den Bereich der Zuführöffnung erstreckt
und der bei Verschleiß schnell gegen einen neuen ausgetauscht werden kann, bietet
eine rasche Abhilfe in den am häufigsten auftretenden Fällen eines Verschleißes der
Gleitfläche für den Druckkolben. Der Einsatz erstreckt sich dabei vom äußeren Ende
der Füllkammer bis axial innerhalb der Zuführöffnung und tritt an seinem inneren Ende
in einem schmalen Ringbereich mit seiner Umfangsfläche mit der Innenwandung der Füllkammer
in Berührung, während er an seinem äußeren Ende von einem zwischen seinem Außenumfang
und der Innenwandung der Füllkammer angreifenden Zentrierring koaxial zur Füllkammer
geführt ist. Hierdurch wird bereits eine Füllkammer für Druckgießmaschinen geschaffen,
deren Hauptverschleißzone direkt an der Druckgießmaschine auswechselbar ist. Allerdings
wären längere Standzeiten für derartige Einsätze wünschenswert.
[0003] Des Weiteren ist aus der Druckschrift
DE 102 05 246 B4 eine Füllkammer für eine Druckgießmaschine mit einer Zuführöffnung für flüssiges
Gießmaterial bekannt, bei der in der Füllkammerwand in dem der Zuführöffnung gegenüberliegenden
Bereich eine Kühleinrichtung vorgesehen ist. Die Kühleinrichtung ist aus einer von
außen in die Füllkammerwand einsetzbaren Scheibe gebildet, die mit mindestens einem
Führungskanal für ein Kühlmittel versehen ist. Diese Maßnahme soll unter anderem die
Standzeiten eines Füllkammereinsatzes verlängern.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Füllkammer für eine Druckgießmaschine
für längere Standzeiten weiterzubilden.
[0005] Die Erfindung wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 wiedergegeben. Die weiteren
rückbezogenen Ansprüche betreffen vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung.
[0006] Die Erfindung schließt eine Füllkammer für eine Druckgießmaschine ein, deren zylindrische
Innenfläche als Gleitfläche für einen Druckkolben dient und die eine Zuführöffnung
für flüssiges Gießmaterial sowie einen entnehmbaren zylindrischen Einsatz aufweist,
an dessen Innenfläche der Druckkolben entlang gleitet und der mit einer radialen,
mit der Zuführöffnung der Füllkammer in Verbindung stehenden Öffnung der Mantelfläche
versehen ist. Erfindungsgemäß besteht die Innenfläche des entnehmbaren Einsatzes zumindest
zum Teil aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung.
[0007] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass der größte Verschleiß in einer
Füllkammer im Einfüllbereich vorkommt. Der Grund für den Verschleiß sind, beispielsweise
beim Aluminium-Druckguss, eisenarme Aluminiumlegierungen, die den Stahl der Füllkammer
bzw. der Wechselbuchse angreifen und Auswaschungen bilden können. Um diesen Effekt
zu umgehen wird der üblicherweise verwendete Stahl im Einfüllbereich der Füllkammer
durch Molybdän oder eine Molybdänlegierung ausgetauscht, so dass die heiße Schmelze
zunächst nur auf eine Molybdän- oder Molybdänlegierungs-Oberfläche auftrifft. Derartige
Oberflächen sind einerseits thermisch belastbar und gegenüber Korrosionseinflüssen
resistent.
[0008] Reines Molybdän weist einen linearen thermischen Ausdehnungskoeffizient von 5,2x10
-6 1/K bei Raumtemperatur auf. Diese Werte liegen wesentlich unterhalb dem von handelsüblichen
Stählen.
[0009] Vorteilhafterweise kann die Molybdänlegierung ein sogenanntes TZM-Molybdän sein.
TZM-Molybdän ist eine verhärtete und partikelverstärkte Molybdän gegründete Legierung.
Die Ausbildung eines Mo-Ti-Mischkristalls und fein verteilte Ti-Carbide sind verantwortlich
für die hervorragenden Festigkeitseigenschaften bei Temperaturen bis 1400 °C. TZM-Molybdän
ist eine Legierung aus 0,50 % Titan, 0,08 % Zirkonium und 0,01-0,04 % Kohlenstoff,
Rest Molybdän. TZM-Molybdän ist aufgrund seiner hohen Festigkeit für Hochtemperaturanwendungen
besonders gut geeignet. TZM-Molybdän hat eine höhere Rekristallisätionstemperatur,
höhere Festigkeit, Härte und gute Zähigkeit bei Raumtemperatur und erhöhten Temperaturen
als unlegiertes Molybdän. Darüber hinaus hat TZM-Molybdän eine gute Wärmeleitfähigkeit
und ist gut bearbeitbar.
[0010] Alternativ können auch folgende Molybdänlegierungen geeignet sein:
Werkstoffbezeichnung |
Chemische Zusammensetzung [in Gew.-%] |
MHC |
1,2 % Hf, 0,05 - 0,12 % C, Rest Mo |
Mo-Lanthanoxid |
ML |
0,3 % La2O3, Rest Mo |
MLR (rekristallisiert) |
0,7 % La2O3, Rest Mo |
MLS (spannungsarm) |
0,7 % La2O3, Rest Mo |
MolLQ |
0,03 % La2O3, Rest Mo |
Mo-Yttriumoxid |
MY |
0,47 % Y2O3, 0,08 % Ce2O3, Rest Mo |
MoRe |
MoRe5 |
5 % Re, Rest Mo |
MoRe41 |
41 % Re, Rest Mo |
MoW |
MW20 |
20 % W, Rest Mo |
MW30 |
30 % W, Rest Mo |
MW50 |
50 % W, Rest Mo |
MoCu |
MoCu30 |
30 % Cu, Rest Mo |
MoCu15 |
15 % Cu, Rest Mo |
MoZrO2 |
MZ17 |
1,7 % ZrO2, Rest Mo |
MoNb |
MoNb10 |
9,71 % Nb, Rest Mo |
MoTa |
MT11 |
10,75 % Ta, Rest Mo |
[0011] Bei der Molybdänlegierung MHC sind wie bereits bei TZM Karbide eingebracht, welche
die mechanischen Eigenschaften positiv beeinflussen. Beimengungen in Form von Oxiden
erhöhen vor allem die Rekristallisationstemperatur und Kriechbeständigkeit des Molybdäns.
Rhenium in Molybdän sorgt für eine bessere Duktilität. Wohingegen Kupfer die Wärmeleitfähigkeit
erhöht und den thermischen Ausdehnungskoeffizienten nur geringfügig verändert.
[0012] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung kann der entnehmbare Einsatz aus einer
metallischen Ummantelung und einer innenliegenden Buchse aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung
aufgebaut sein. Die Buchse und die Schutzvorrichtung sind als ein zusammengehöriges
Teil zu betrachten, welches als Einsatz in eine Füllkammer montiert und auch wieder
ausgetauscht werden kann.
[0013] Da die mechanischen Eigenschaften der Buchse aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung
bezüglich einer mechanischen Krafteinwirkung beim Ein- und Ausbau kritisch betrachtet
werden müssen, wird durch die Ummantelung eine hülsenartige Schutzvorrichtung für
die Buchse aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung angeordnet. Diese Schutzvorrichtung
erlaubt eine zerstörungsfreie Montage und Demontage der Buchse. Die metallische Ummantelung
des Einsatzes kann bevorzugt aus einem Stahl bestehen, welcher in der Praxis nur geringfügigen
oder gar keinen Verschleiß aufweist und so für mehrere Buchsen verwendet werden kann.
Die bevorzugte Geometrie der Ummantelung entspricht einem Hohlzylinder, in dessen
innere Mantelfläche die Buchse aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung eingebracht
ist. Bevorzugt wird die äußere Mantelfläche der Buchse vollständig von der Ummantelung
umschlossen und hierdurch gestützt. Die äußere Mantelfläche der Ummantelung selbst
tritt mit der Innenoberfläche der Füllkammer in Kontakt. Die Einfüllöffnung ist für
die Schmelze sowohl bei der Ummantelung als auch bei der Buchse aus Molybdän oder
einer Molybdänlegierung entsprechend ausgespart, so dass über die Füllkammeröffnung
Schmelze beim Betreiben der Anlage ins Innere der Füllkammer eingebracht werden kann.
[0014] Bevorzugt sind die zylinderartige Ummantelung und die Buchse aus Molybdän oder einer
Molybdänlegierung passgenau ausgeführt, d.h. dass die metallische Ummantelung des
Einsatzes in axialer Richtung die gleiche Länge wie die Buchse aus Molybdän oder einer
Molybdänlegierung aufweist. Mit anderen Worten: Beide Buchsen gleichen zwei passgenau
ineinander geschobenen Hülsen, die in axialer Richtung jeweils stirnseitig bündig
miteinander abschließen und beide eine Ausnehmung zum Einfüllen der Schmelze aufweisen.
Es kann allerdings auch die metallische Ummantelung axial etwas länger und zumindest
einseitig mit Flanschflächen ausgeführt sein, mit denen eine Stirnfläche der innenliegenden
Buchse aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung kontaktiert.
[0015] Die Buchse aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung kann dabei einstückig oder mehrstückig
gefertigt sein. Mit mehrstückig gefertigten Buchsen kann im Betrieb auftretenden thermisch
bedingten Spannungen im Material begegnet werden. So können Buchsen auch beispielsweise
aus zwei Halbschalen oder auch aus mehreren Segmenten zusammengesetzt sein. Hierbei
ist es wichtig, dass die metallische Ummantelung eine stützende Wirkung übernimmt,
welche die Einzelteile der Buchse aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung zusammenhält.
[0016] Vorteilhafterweise kann die innenliegende Buchse aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung
aus mehreren Segmenten aufgebaut sein. Hierdurch werden im Material Spannungen abgebaut.
Um Kantenausbrüche zu vermeiden, können die Seiten der Segmente gegebenenfalls auch
angefast sein. Auch bei angefasten Kanten verbleibt die Oberfläche der Buchse weitgehend
als Gleitfläche für den Druckkolben erhalten. In die Aussparungen oder Hohlräume,
welche durch eine Fase oder einen Spalt entstehen, kann auch etwas Schmelze eindringen.
Die Menge ist jedoch so geringfügig, dass keine schädlichen Auswirkungen auf das umgebende
Metall zu befürchten sind. Ganz im Gegenteil, ein mit Druckgießmaterial ausgefüllter
Spalt kann die Segmente auch weiter stabilisieren und auch zu einem Spannungsabbau
beitragen.
[0017] Demgegenüber ist es auch möglich, dass die metallische Ummantelung des Einsatzes
eine Druckspannung auf die Buchse aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung ausübt.
Mit Hilfe dieser radialen Vorspannung lässt sich eine Zugspannung als unerwünschter
Spannungszustand im Material sowohl bei einstückigen Buchsen wie auch bei aus mehreren
Segmenten aufgebauten Buchsen kompensieren. Beim Betrieb sollte der Spannungszustand
im Material zumindest unter den für das jeweilige Material noch akzeptablen Kennwerten
für die Zugspannung liegen.
[0018] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die metallische Ummantelung
des Einsatzes auch bei Betriebstemperatur eine Druckspannung auf die Buchse aus Molybdän
oder einer Molybdänlegierung ausüben. Hierdurch können auch bei erhöhter Temperatur
und infolge der Druckstöße beim Druckgießvorgang ausreichende Vorkehrungen getroffen
werden, dass das Buchsenmaterial eine möglichst lange Standzeit aufweist, ohne Schaden
zu nehmen.
[0019] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann die metallische Ummantelung des
Einsatzes einen axialen Schlitz aufweisen. Indem der Innendurchmesser der Ummantelung
etwas kleiner als der Außendurchmesser der Buchse gewählt wird, kann die Ummantelung
durch den axialen Schlitz etwas aufgeweitet und über die Buchse geschoben werden.
Durch das Aufweiten entsteht wiederum eine radial nach innen gerichtete Vorspannung
durch die elastischen Eigenschaften des verwendeten Metalls. Der axiale Schlitz kann
auch für eine Verdrehsicherung des gesamten Einsatzes genutzt werden, indem zumindest
ein Teil der sich durch den Schlitz ergebenden Öffnung mit einem auf der Füllkammerwand
vorhandenen Führungsnippel oder einer sonstigen Ausbuchtung zusammenwirkt.
[0020] Vorteilhafterweise kann die metallische Ummantelung des Einsatzes an der Buchse aus
Molybdän oder einer Molybdänlegierung stirnseitig übergreifen und mit der Innenfläche
der Buchse eine einheitliche zylindrische Fläche bilden. Durch dieses Übergreifen
bildet sich für den Druckkolben eine einheitliche ebene Gleitfläche aus und die Buchse
wird in axialer Richtung sicher fixiert.
[0021] In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung kann am inneren Ende des Einsatzes die
metallische Ummantelung stirnseitig einen Haltering aufweisen, der die Buchse aus
Molybdän oder einer Molybdänlegierung fixiert. Der Haltering wird beispielsweise mit
der übrigen Ummantelung fest verschraubt. Mittels dieser wieder lösbaren Verbindung
kann im Bedarfsfall eine Buchse leicht ausgewechselt werden.
[0022] In besonders bevorzugter Ausführungsform kann der entnehmbare Einsatz mit seiner
Innenfläche nur einen Teil der Gleitfläche für den Druckkolben im Bereich der Zuführöffnung
der Füllkammer bilden. Meist ist es nur nötig, in der Einfüllzone einen Schutz einzurichten,
da dort die heiße Metallschmelze zuerst auf die Füllkammerinnenwand trifft.
[0023] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann sich der entnehmbare Einsatz
vom äußeren Ende der Füllkammer bis axial innerhalb der Zuführöffnung erstrecken.
In diesem Anlagenteil ist das Material besonderen thermischen und korrosiven Belastungen
ausgesetzt.
[0024] Vorteilhafterweise kann der entnehmbare Einsatz vollständig aus Molybdän oder einer
Molybdänlegierung bestehen. Es gibt bereits Füllkammern mit Wechselbuchsen aus Stahl,
wodurch dann diese Art von Einsatz die gleiche Geometrie wie eine vorhandene Wechselbuchse
haben kann. Dadurch ist es bei vorsichtigem Umgang mit dem Material dennoch von Vorteil,
eine Stahlbuchse einfach durch eine entsprechende Buchse aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung
zu tauschen. Hierbei müssen üblicherweise keine weiteren Anpassungen in der geometrischen
Auslegung durchgeführt werden.
[0025] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der entnehmbare Einsatz aus einer
metallischen Ummantelung und einer innenliegenden dünnen Schicht aus Molybdän oder
einer Molybdänlegierung aufgebaut sein. Hierbei kann eine geeignete dünne Schicht
auf die Innenseite der Ummantelung aufgebracht sein, welche ursprünglich einen etwas
größeren Innendurchmesser als die übrige Füllkammer aufweist. Insgesamt ist dann der
Innendurchmesser der Oberfläche mit der Schicht wiederum an den Innendurchmesser der
übrigen Füllkammer angeglichen.
[0026] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der schematischen Zeichnungen näher
erläutert.
[0027] Darin zeigen:
- Fig. 1
- schematisch einen Längsschnitt durch eine Füllkammer mit Einsatz,
- Fig. 2
- schematisch eine Ansicht der einer Gießform abgewandten Stirnseite einer Füllkammer,
- Fig. 3
- schematisch eine Seitenansicht eines Einsatzes,
- Fig. 4
- schematisch einen Längsschnitt durch einen Einsatz, und
- Fig. 5
- schematisch eine Schrägansicht eines Einsatzes.
[0028] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0029] Fig. 1 zeigt schematisch einen Längsschnitt durch eine Füllkammer 1 mit Einsatz 10
und der Zuführöffnung 3 als Einfüllbereich für Gießmaterial. Der Einsatz 10 hat eine
zylindrische Form und erstreckt sich vom äußeren rechten Ende der Füllkammer 1 bis
innerhalb einer Zuführöffnung 3 in der Füllkammer 1 in koaxialer Richtung. Die Füllkammer
1 ist ein hohlzylindrischer Körper mit einem vorderen Bereich 5, dessen Innendurchmesser
dem Durchmesser des Druckkolbens entspricht, wobei die zylindrische Innenfläche 2
als Gleitfläche für den in Fig. 1 nicht weiter dargestellten Druckkolben dient. An
diesen vorderen Bereich 5 schließt sich ein hinterer Bereich 6 an, in dem die Zuführöffnung
3 für das Gießmaterial angeordnet ist und der der Aufnahme des Einsatzes 10 dient.
Aus diesem Grund weist der hintere Bereich 6 einen größeren Innendurchmesser als der
vordere Bereich 5 auf. Dabei ist der Innendurchmesser des hinteren Bereiches 6 so
konzipiert, dass der Einsatz 10 sicher gehalten ist und dennoch mit einfachen Mitteln
herausgenommen werden kann.
[0030] An der Stirnseite der Füllkammer 1 ist ein Spannring 4 lösbar befestigt, welcher
gegen den Einsatz 10 gepresst wird, um dessen Lage im Inneren der Füllkammer 1 zu
fixieren. Dabei kann der Spannring 4 zweckmäßigerweise mittels eines Schnellverschlusses
an der Füllkammer 1 befestigbar sein. Dadurch ist ein schnelles Entnehmen und Austauschen
des Einsatzes 10 der Füllkammer 1 sichergestellt. Der Spannring 4 weist eine zentrale
Ausnehmung auf, durch die der Druckkolben in die Füllkammer 1 geführt werden kann.
[0031] In Fig. 1 ist der entnehmbare Einsatz 10 aus einer metallischen Ummantelung 20 und
einer innenliegenden Buchse aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung 30 aufgebaut.
Hierbei greift die metallische Ummantelung 20 des Einsatzes 10 an der Buchse aus Molybdän
oder einer Molybdänlegierung 30 stirnseitig über und bildet mit der Innenfläche 31
der Buchse 30 eine einheitliche zylindrische Fläche. Auf diese Weise wird die Haltekraft
für die Fixierung des Einsatzes 10 stirnseitig vom Spannring 4 auf die metallische
Ummantelung 20 ausgeübt.
[0032] Am inneren Ende des Einsatzes ist die metallische Ummantelung stirnseitig durch einen
Haltering 25 abgeschlossen, der die Buchse aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung
fixiert. Mittels dieser wieder lösbaren Verbindung kann im Bedarfsfall eine Buchse
aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung mit geringem Aufwand ausgewechselt werden.
[0033] Fig. 2 zeigt schematisch eine Ansicht der einer Gießform abgewandten Stirnseite einer
Füllkammer 1. Der Spannring 4 ist an der zentralen Ausnehmung angefast, um eine schiefe
Führungsebene für den Druckkolben zu bilden.
[0034] Fig. 3 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines Einsatzes 10. Der Einsatz 10 weist
benachbart zur Zuführöffnung 3 aus Fig. 1 für die Metallschmelze der Füllkammer 1
eine Öffnung 11 der Mantelfläche auf, die einen etwas größeren Durchmesser hat als
die konisch zulaufende Zuführöffnung 3.
[0035] Fig. 4 zeigt schematisch einen Längsschnitt durch einen Einsatz 10 von unten betrachtet,
in dem die Öffnung 11 als rechteckiger Ausschnitt zu sehen ist. Der Einsatz 10 weist
insgesamt einen gleichmäßigen Innendurchmesser auf, wobei die Innenfläche 31 der Buchse
aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung und die Innenfläche des übergreifenden Anteils
der Ummantelung mit der zylindrischen Innenfläche 2 der Füllkammer 1 aus Fig. 1 genau
fluchtet und gemeinsam mit dieser die Gleitfläche für einen Druckkolben bildet.
[0036] Der Außendurchmesser des Einsatzes 10 ist über weite Bereiche ebenfalls konstant.
Lediglich am vorderen Ende ist der Übergang von der Stirnfläche zum Außenmantel des
Einsatzes 10 abgeschrägt, um das Einführen des Einsatzes 10 in die Füllkammer 1 zu
erleichtern. Außerdem ist der Außendurchmesser des Einsatzes 10 am äußeren Ende verringert,
um Platz zu schaffen für die Anordnung des Spannringes 4, wie in Fig. 1 gezeigt ist.
[0037] Fig. 5 zeigt schematisch eine Schrägansicht eines Einsatzes 10 geeignet zur Montage
in die Füllkammer 1.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Füllkammer
- 2
- zylindrische Innenfläche
- 3
- Zuführöffnung
- 4
- Spannring
- 5
- vorderer Bereich
- 6
- hinterer Bereich
- 10
- Einsatz
- 11
- Öffnung der Mantelfläche
- 20
- metallische Ummantelung
- 25
- Haltering
- 30
- Buchse aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung
- 31
- Innenfläche der Buchse
1. Füllkammer (1) für eine Druckgießmaschine, deren zylindrische Innenfläche (2) als
Gleitfläche für einen Druckkolben dient und die eine Zuführöffnung (3) für flüssiges
Gießmaterial sowie einen entnehmbaren zylindrischen Einsatz (10) aufweist, an dessen
Innenfläche der Druckkolben entlang gleitet und der mit einer radialen, mit der Zuführöffnung
(3) der Füllkammer (1) in Verbindung stehenden Öffnung der Mantelfläche (11) versehen
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Innenfläche des entnehmbaren Einsatzes (10) zumindest zum Teil aus Molybdän oder
einer Molybdänlegierung besteht.
2. Füllkammer (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Molybdänlegierung TZM-Molybdän ist.
3. Füllkammer (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der entnehmbare Einsatz (10) aus einer metallischen Ummantelung (20) und einer innenliegenden
Buchse aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung (30) aufgebaut ist.
4. Füllkammer (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die innenliegende Buchse aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung (30) aus mehreren
Segmenten aufgebaut ist.
5. Füllkammer (1) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die metallische Ummantelung (20) des Einsatzes (10) eine Druckspannung auf die Buchse
aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung (30) ausübt.
6. Füllkammer (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die metallische Ummantelung (20) des Einsatzes (10) auch bei Betriebstemperatur eine
Druckspannung auf die Buchse aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung (30) ausübt.
7. Füllkammer (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die metallische Ummantelung (20) des Einsatzes (10) einen axialen Schlitz (21) aufweist.
8. Füllkammer (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die metallische Ummantelung (20) des Einsatzes (10) an der Buchse aus Molybdän oder
einer Molybdänlegierung (30) stirnseitig übergreift und mit der Innenfläche (31) der
Buchse (30) eine einheitliche zylindrische Fläche bildet.
9. Füllkammer (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass am inneren Ende des Einsatzes (10) die metallische Ummantelung (20) stirnseitig einen
Haltering (25) aufweist, der die Buchse aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung
(30) fixiert.
10. Füllkammer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der entnehmbare Einsatz (10) mit seiner Innenfläche nur einen Teil der Gleitfläche
für den Druckkolben im Bereich der Zuführöffnung (3) der Füllkammer (1) bildet.
11. Füllkammer (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich der entnehmbare Einsatz (10) vom äußeren Ende der Füllkammer (1) bis axial innerhalb
der Zuführöffnung (3) erstreckt.
12. Füllkammer (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der entnehmbare Einsatz (10) vollständig aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung
besteht.
13. Füllkammer (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der entnehmbare Einsatz (10) aus einer metallischen Ummantelung (20) und einer innenliegenden
dünnen Schicht aus Molybdän oder einer Molybdänlegierung aufgebaut ist.