(19)
(11) EP 3 184 313 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.06.2017  Patentblatt  2017/26

(21) Anmeldenummer: 15202440.2

(22) Anmeldetag:  23.12.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B41J 3/28(2006.01)
B41J 3/407(2006.01)
B41J 3/54(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(71) Anmelder: Aeoon Technologies GmbH
6233 Kramsach (AT)

(72) Erfinder:
  • SCHIESTL, Angelo
    6233 Kramsach (AT)

(74) Vertreter: Wunderlich, Rainer et al
Weber & Heim Patentanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB Irmgardstrasse 3
81479 München
81479 München (DE)

   


(54) VORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUM BEDRUCKEN VON DRUCKGÜTERN


(57) Die Erfindung betrifft eine Druckvorrichtung (10) zum Bedrucken von Druckgütern (1) mit einem Maschinengrundkörper (20), welcher eine Breitseite und einer Längsseite aufweist und ausgebildet ist, mindestens ein Druckgut aufzunehmen, einer Führungseinrichtung, welche oberhalb des Maschinengrundkörpers angeordnet ist und sich über dem Druckgut über die Breite des Maschinengrundkörpers erstreckt, und einer Druckeinrichtung, welche zum Bedrucken des Druckgutes ausgebildet ist und an der Führungseinrichtung über die Breite des Maschinengrundkörpers verfahrbar angeordnet ist. Die Druckeinrichtung weist mindestens eine erste Druckkopfeinheit (41) und eine zweite Druckkopfeinheit (42) auf, welche voneinander unabhängig an der Führungseinrichtung über die Breite des Maschinengrundkörpers relativ zueinander verfahrbar sind, wobei jede Druckkopfeinheit mindestens einen Druckkopf aufweist, welcher ausgebildet ist, das Druckgut mit mindestens einer Druckerfarbe zu bedrucken. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Druckverfahren zum Bedrucken von textilen Oberflächen, insbesondere mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei welchem auf einem Maschinengrundkörper mindestens ein Druckgut aufgenommen wird und eine Druckeinrichtung dem mindestens einen Druckgut zugestellt wird. Die erste Druckkopfeinheit und mindestens eine zweite Druckkopfeinheit der Druckeinrichtung werden unabhängig voneinander über die Breite des Haltegrundkörpers relativ zueinander entlang einer Führungseinrichtung verfahren und bedrucken das mindestens eine Druckgut mit einem Druckbild.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckvorrichtung zum Bedrucken von Druckgütern gemäß dem Anspruch 1 sowie ein Verfahren zum Bedrucken von Druckgütern gemäß dem Anspruch 10.

[0002] In der Drucktechnik ist eine der druckdurchsatz-limitierenden Faktoren die Geschwindigkeit, mit welcher ein Druckbild auf dem zu bedruckenden Druckgut vorsehbar ist. Insbesondere bei der Nassdrucktechnik, also bei der Verwendung von viskoser Druckerfarbe werden verfahrbare Druckeinrichtungen verwendet, welche einem Druckgut in einem zu bedruckenden Bereich zustellbar sind. Die Geschwindigkeit, mit welcher eine solche Druckeinrichtung seine Position in einem Druckbereich zwischen Applikationspunkten verändern kann ist mechanischen Grenzen unterworfen. Auch kann ein zu geringer zeitlicher Abstand zwischen einem Positionswechsel einer Druckeinrichtung und der anschließenden Auftragung eines flüssigen Druckerfarbetröpfchens auf dem Druckgut dazu führen, dass beim Auftragen eines Druckerfarbetröpfchens auf das Druckgut Fliehkräfte auf das Druckerfarbetröpfchen wirken. Diese können die geometrische Form des Druckerfarbetröpfchens nachteilig beeinflussen. Somit kann ein zu geringer zeitlicher Abstand zwischen einer Neupositionierung der Druckeinheit und eines durch die Druckeinheit aufzutragenden Druckerfarbetröpfchens zu einer Unschärfe des Druckbildes führen. Aus Gründen der Effizienz einer verwendeten Druckeinrichtung sowie aus Wirtschaftlichkeitserwägungen heraus besteht das andauernde Bedürfnis an einer Vorrichtung oder einem Verfahren, welche es erlauben, die benannten und weitere Grenzen der Drucktechnik zu überwinden und eine effiziente Möglichkeit des Bedruckens bereit zu stellen.

[0003] Eine gattungsgemäße Druckvorrichtung ist beispielsweise aus der CN 201941271 U bekannt. Diese betrifft einen Drucker, welcher mehrere nebeneinander angeordnete Textilien mittels eines digitalen Inkjet-Druckkopfs bedruckt. Die Druckvorrichtung umfasst zwei separate Halter für zu bedruckende Textile. Durch Verfahren des Druckkopfs entlang einer Führungsschiene, kann dieser die Textilien bedrucken.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckvorrichtung anzugeben, welche ein effizientes Bedrucken eines Druckgutes ermöglicht. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Bedrucken von Druckgütern anzugeben.

[0005] Die Aufgabe wird nach der Erfindung durch eine Druckvorrichtung zum Bedrucken von Druckgütern mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren zum Bedrucken von Druckgütern nach Anspruch 10 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0006] Die erfindungsgemäße Druckvorrichtung zum Bedrucken von Druckgütern ist dadurch gekennzeichnet, dass die Druckeinrichtung mindestens eine erste Druckkopfeinheit und eine zweite Druckkopfeinheit aufweist, welche voneinander unabhängig an der Führungseinrichtung über die Breite des Maschinengrundkörpers relativ zu einander verfahrbar sind, und dass jede Druckkopfeinheit mindestens einen Druckkopf aufweist, welcher ausgebildet ist, das Druckgut mit mindestens einer Druckerfarbe zu bedrucken.

[0007] Weiterhin ist das erfindungsgemäße Verfahren zum Bedrucken von Druckgütern dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Druckkopfeinheit und mindestens eine zweite Druckkopfeinheit der Druckeinrichtung, voneinander unabhängig über die Breite des Haltegrundkörpers relativ zueinander entlang einer Führungseinrichtung verfahren werden und dass mindestens eine Druckgut mit einem Druckbild bedrucken.

[0008] Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, eine Druckvorrichtung mit einer mehrteiligen Druckeinrichtung bereit zu stellen, wobei die einzelnen Teile der Druckeinrichtung mindestens einem Druckbereich auf dem Druckgut oder den Druckgütern individuell beziehungsweise unabhängig voneinander zustellbar sind.

[0009] Weiterhin besteht ein Grundgedanke der Erfindung darin, ein Verfahren zum Bedrucken eines Druckgutes anzugeben, bei welchem mehrere Teile einer Druckeinrichtung individuell beziehungsweise unabhängig voneinander dem zu bedruckenden Druckgut oder Druckgütern zugestellt werden.

[0010] Individuell zustellbar kann in diesem Zusammenhang insbesondere bedeuten, dass Teile der Druckeinrichtung einzeln ansteuerbar sind, um eine Position beispielsweise gegenüber dem Maschinengrundkörper der Druckvorrichtung, insbesondere an der Führungseinrichtung, einzunehmen. "Unabhängig voneinander" kann in diesem Zusammenhang insbesondere bedeuten, dass die Position beziehungsweise Bewegung eines Teils der Druckeinrichtung keine einschränkende Wirkung auf eine Wahl der Position eines weiteren Teils der Druckeinrichtung beziehungsweise auf dessen Bewegungsabläufe und -spielräume, insbesondere entlang der Führungseinrichtung, hat.

[0011] Das Druckgut kann jedes beliebige zu bedruckende Objekt sein. Bevorzugterweise weist das Druckgut mindestens in einem Druckbereich eine ebene, insbesondere zum Maschinengrundkörper parallel ausgerichtete Oberfläche auf. Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Druckgut um textile Materialien.

[0012] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es zweckmäßig, dass der Maschinengrundkörper mindestens eine Translationseinrichtung aufweist, auf welcher das aufgenommene Druckgut angeordnet ist und welche ausgebildet ist, die Position des mindestens einen Druckguts gegenüber dem Maschinengrundkörper zu verändern. Der Maschinengrundkörper kann grundsätzlich jede Form aufweisen, die das Aufnehmen und Halten der einzelnen Einrichtungen der Druckvorrichtung ermöglicht. Besonders zweckmäßig ist eine rechteckige Form des Maschinengrundkörpers. Die Translationseinrichtung kann ausgebildet sein, grundsätzlich mindestens ein Druckgut aufzunehmen, wobei die Position der Translationseinrichtung auf dem Maschinenstrukturkörper und folglich die Position des mindestens einen Druckguts auf der Druckvorrichtung, insbesondere dem Maschinengrundkörper, veränderbar sein kann.

[0013] Somit kann grundsätzlich eine Zustellung der mindestens einen Druckkopfeinheit zu einem Druckbereich auf dem Druckgut durch Verfahren und/oder durch Positionieren der Druckkopfeinheit in einem Bereich oberhalb des Maschinengrundkörpers, oder durch Verfahren und/oder Positionieren des mindestens einen Druckguts auf dem Maschinengrundkörper auf der Translationseinrichtung ermöglicht sein. Ebenso ist eine Kombination von beidem denkbar, wobei Druckgut durch die Translationseinrichtung und die mindestens eine Druckkopfeinheit, insbesondere an der Führungseinrichtung, verfahrbar ist, um mittels beispielsweise anteiliger Relativverschiebung beider die mindestens eine Druckkopfeinheit einem zu bedruckenden Bereich auf dem Druckgut zuzustellen.

[0014] Demnach kann die Relativverschiebung von Druckgut und Druckkopfeinheit beziehungsweise Druckkopfeinheiten sowohl durch ausschließliches als auch anteiliges Verfahren von mindestens einem der Translationseinrichtung und/oder der Druckkopfeinheit(en), also einer oder mehrere Druckkopfeinheiten, bereitgestellt werden. Insbesondere wenn die Relativverschiebung von Translationseinrichtung beziehungsweise von Druckgut und Druckeinrichtung zueinander durch mehr als eine der beiden Einrichtungen erfolgt, kann die Distanz zwischen zwei zu bedruckenden Bereichen auf dem mindestens einen Druckgut mit einer gesteigerten Geschwindigkeit überwunden werden. Diese kann höher sein als die Bewegungsgeschwindigkeit einer einzelnen der Einrichtungen, ohne hierzu die Bewegungsgeschwindigkeit der einzelnen Einrichtungen verändern zu müssen. Druckgut beziehungsweise Druckkopfeinheit(en) sind sich somit gegenläufig und/oder wechselseitig zustellbar.

[0015] Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass die Translationseinrichtung mindestens einen Schlitten aufweist, auf welchem das mindestens eine Druckgut in etwa parallel zu der Längsseite und/oder der Breitseite des Maschinengrundkörpers verfahrbar gelagert ist. Der Schlitten kann einem beliebigen, jedoch zumindest den für den Druckvorgang relevanten Bereich(en) auf dem Maschinengrundkörper zugestellt werden. Für den Druckvorgang relevante Bereiche auf dem Maschinengrundkörper sind zumindest solche, welchen Druckkopfeinheit(en) zustellbar sind, um zu mindestens einen zu bedruckenden Bereich auf dem Druckgut auf der Translationseinheit zu bedrucken. Grundsätzlich kann das Druckgut auf dem Schlitten so befestigt sein, dass ein Verschieben oder Verrutschen auf dem Schlitten verhindert ist, was dazu beitragen kann, eine punktgenaue Positionierung der Druckeinrichtung beziehungsweise der Druckköpfe der Druckkopfeinheiten gegenüber dem zu bedruckenden Druckgut zu ermöglichen.

[0016] Vorzugsweise weist die Translationseinrichtung ein Förderband auf, welches ausgebildet ist, das mindestens eine Druckgut auf dem Maschinengrundkörper mindestens in eine Richtung entlang der Längsseite des Maschinengrundkörpers zu befördern. Die Translationseinrichtung kann sowohl für ein batchweises Bedrucken als auch in einem Endlosdruckverfahren eingesetzt werden. Der batchweise Betrieb kann sich insbesondere dadurch auszeichnen, dass ein diskontinuierlicher Betrieb der Druckvorrichtung durchgeführt wird, bei welchem die Translationseinrichtung in eine Ausgangsposition verfahren werden kann um ein bedrucktes Druckgut gegen ein zu bedruckendes Druckgut auszutauschen. Hierbei kann insbesondere ein Bedrucken zwischen dem Entfernen des bedruckten Druckguts von der Translationseinheit und dem Befestigen des zu bedruckenden Druckguts auf der Translationseinrichtung unterbrochen sein. Ein kontinuierlicher Betrieb der Druckvorrichtung kann insbesondere dadurch gekennzeichnet sein, dass der Druckvorrichtung mit beispielsweiser konstanter aber auch mit variabler Geschwindigkeit zu bedruckendes Druckgut in einem ersten Bereich zugestellt wird, wobei bedrucktes Druckgut in mindestens einem zweiten Bereich der Druckvorrichtung kontinuierlich abgeführt werden kann, ohne einen Druckprozess beziehungsweise den Fluss von Druckgütern vor, in oder hinter der Druckvorrichtung zu unterbrechen oder zu behindern. Hierbei kann es sich insbesondere um eine Druckvorrichtung handeln, welche einem Fließprozess beispielsweise bei der Fertigung eines zu bedruckenden Druckguts mit beispielsweise einer Konfektionierungsvorrichtung zum Konfektionieren von Kleidung vorgesehen ist.

[0017] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die Führungseinrichtung in etwa parallel zu der Breitseite des Maschinengrundkörpers angeordnet ist. An der Führungseinrichtung kann die Druckeinrichtung Druck relevanten Bereichen auf dem Maschinengrundkörper zustellbar sein. Insbesondere nach dem Inkjet-Verfahren kann ein Druckbild in einem Druckbereich in zueinander parallelen Druckzeilen unterteilt sein, welche gemeinsam das Druckbild abbilden. Die Ausrichtung der Führungseinrichtung am Maschinengrundkörper kann insbesondere nach den Druckzeilen des nach beispielsweise dem Inkjet-Verfahren zu druckenden Druckbildes auf dem Druckgut erfolgen, insbesondere parallel zu den Druckzeilen sein. Somit kann durch eine Bewegung von Druckkopfeinheiten entlang der Führungseinrichtung jeweils bedarfsgerecht eine Druckzeile des auf dem Druckgut zu druckenden Druckbildes abgedruckt werden.

[0018] Besonders zweckmäßig ist es nach einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, dass die Führungseinrichtung als eine Portalführung mit einem Querbalken ausgebildet ist, welcher sich in einer breiten Richtung erstreckt und dass die erste Druckkopfeinheit an einer Vorderseite des Querbalkens und die zweite Druckkopfeinheit an einer Rückseite des Querbalkens verfahrbar gelagert ist. Die Führungseinrichtung, insbesondere die Portalführung kann gegenüber dem Maschinengrundkörper, beispielsweise entlang der Längsseite, verfahrbar gelagert sein. Hierdurch kann ein Zustellen von mindestens einer der Druckkopfeinheiten in beliebiger Breitenrichtung entlang der Breitseite des Maschinengrundkörpers durch Verfahren der Druckkopfeinheit entlang der Führungseinrichtung, insbesondere der Portalführung ermöglicht sein. In einer Längsrichtung entlang der Längsseite des Maschinengrundkörpers kann ein Zustellen der Druckkopfeinheiten zu einem zu bedruckenden Bereich auf dem Druckgut durch Verfahren der Führungseinrichtung, insbesondere der Portalführung, ermöglich sein. Die Vorderseite, etwa die vordere Längsseite der Führungseinrichtung insbesondere dem Querbalken der Portalführung kann der Seite zugewandt sein, von welcher aus das zu bedruckende Druckgut initial der Druckvorrichtung zugeführt wird. Die Rückseite der Führungseinrichtung insbesondere die Rückseite des Querbalkens der Portalführung kann eine der Vorderseite entlang der Breitenseite gegenüberliegende Seite an der Führungseinrichtung sein, welche insbesondere der Seite der Druckvorrichtung gegenüber liegt, von welcher initial Druckgut zugeführt werden kann.

[0019] Nach einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist es zweckmäßig, dass die Druckkopfeinheiten der Druckeinrichtung jeweils ausgebildet sind, mehrere nebeneinander bereitgestellte Druckgüter parallel zu bedrucken. Grundsätzlich kann die Translationseinrichtung auch mehrteilig und/oder zur Aufnahme mehrerer Druckgüter ausgebildet sein. Es kann ermöglicht sein, mehrere Druckgüter in einer Breiten- und/oder Längsrichtung auf dem Maschinengrundkörper nebeneinander vorzusehen beziehungsweise auszurichten. Hierdurch kann die Führungseinrichtung oberhalb mehrerer Druckgüter gleichzeitig positioniert werden. Durch ein Verfahren der Druckkopfeinheiten entlang der Führungseinrichtung kann es so ermöglicht sein, mehrere, im Bereich der Führungseinrichtung befindliche Druckgüter ohne ein Verfahren der Führungseinrichtung an dem Maschinengrundkörper zum Zweck des Drucks von mindestens einer Druckzeile oder mindestens eines Teildrucks zu erreichen. Somit kann eine oder unterschiedliche in einer Druck-Linie angeordneten Druckzeilen oder Teildrucke von mehreren zu bedruckenden Druckgütern mit bereits einer (Zeilen-) bewegung einer Druckkopfeinheit entlang der Führungseinrichtung ermöglicht werden, ohne dabei die Führungseinrichtung zwingend zu verfahren. Hierbei kann ein einheitliches Druckbild in Druckbereichen auf den mehreren Druckgütern vorgesehen werden. Ebenfalls können Druckgüter mit individuellen Druckbildern Zeile für Zeile der Druckbilder gemeinsam oder auf einer Auswahl von Druckgütern in oben beschriebener Weise vorgesehen werden.

[0020] Grundsätzlich kann eine Druckzeile eines einzelnen oder mehrere nebeneinander liegender Druckbilder, welcher auf demselben oder unterschiedlichen Druckgütern vorgesehen werden, insbesondere bei einem Druck nach dem Inkjet-Druckverfahren, aus einer definierten Anzahl von Bildpunkten bestehen. Das Druckbild kann ebenfalls aus einer definierten Anzahl einzelner Druckzeilen bestehen, welche wiederum aus Bildpunkten bestehen können. Die erste Druckkopfeinheit und die mindeste zweite Druckkopfeinheit können beim Bedrucken des einen oder der mehreren Druckgüter insofern zusammenwirken, als dass sie jede für sich genommen eine individuelle Zeile des Druckbildes entlang der Führungseinrichtung auf dem mindestens einen Druckgut abdruckt, wodurch die Anzahl an zu druckenden Druckbildzeilen pro Druckbild beziehungsweise pro Druckkopfeinheit reduziert werden kann. Dies kann zu einer Beschleunigung des Druckvorgangs bis zur Beendigung des Druckbildes beziehungsweise eines Druckauftrags mit mehreren Druckbildern auf einem oder mehreren Druckgütern führen. Die Druckkopfeinheiten können auch insofern beim Bedrucken von einem oder mehreren Druckbildern auf einem oder mehreren Druckgütern zusammenwirken, als dass Druckeinheiten eine definierte Anzahl der pro Zeile zu druckenden Bildpunkte drucken, welche geringer ist als die Gesamtzahl der pro Druckzeile zu druckenden Druckpunkte, wobei die mindestens zweite Druckkopfeinheit die übrigen, nicht von der ersten Druckkopfeinheit gedruckten Druckpunkte jeder Zeile druckt.

[0021] Eine besonders vorteilhafte Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, dass die Druckkopfeinheiten der Druckkopfeinrichtung ausgebildet sind, das mindestens eine Druckgut sowohl gemeinsam als auch unabhängig voneinander mit einem Druckbild zu bedrucken. Die mehreren Druckkopfeinheiten, welche frei entlang der Führungseinrichtung verfahrbar sein können, können individuell beziehungsweise unabhängig einzelnen nebeneinander angeordneten Druckgütern zugestellt werden, um diese jeweils für sich genommen zumindest mit einer Druckzeile oder einem Teildruck zu bedrucken. Hierbei kann insbesondere die Anzahl von Druckkopfeinheiten im Betrieb sein, welche der Anzahl der parallel zu bedruckenden Druckgüter entspricht. Weitere an der Druckvorrichtung vorgesehene Druckeinheiten können die Druckgüter unterstützend mitbedrucken. Entspricht also die Anzahl der parallel zu bedruckenden Druckgüter der Anzahl der vorgesehenen Druckkopfeinheiten, können diese jeweils vorgesehen werden für sich genommen jeweils ein Druckgut zu bedrucken. Ebenfalls können die Druckeinrichtungen ganz oder teilweise zusammen wirken, mindestens ein Druckgut gemeinsam mit einem oder mehreren Druckbildern zu bedrucken.

[0022] Nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es bevorzugt, dass die erste Druckkopfeinheit entlang einer ersten Längsseite der Führungseinrichtung und die mindestens zweite Druckeinheit entlang einer zweiten Längsseite der Führungseinrichtung verfahren wird. Durch die Anordnung von Druckkopfeinheiten an unterschiedlichen Seiten der Führungseinrichtung insbesondere dem Querbalken der Portalführung kann ein Verfahren der Druckkopfeinheiten entlang der Führungseinrichtung ungehindert und unabhängig voneinander ermöglicht sein. Insbesondere kann jede der an der Führungseinrichtung vorgesehenen Druckkopfeinheiten druckrelevanten Punkten entlang der Führungseinrichtung insbesondere entlang des Querbalkens der Portalführung oberhalb des Maschinengrundkörpers zugestellt werden, ohne dabei Rücksicht auf die Position einer weiteren Druckkopfeinheit nehmen zu müssen oder durch die Position der weiteren Druckkopfeinheit behindert zu sein.

[0023] Besonders bevorzugt ist es nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens, dass die Druckkopfeinheiten das Druckgut bedarfsgerecht gemeinsam oder unabhängig voneinander mit dem Druckbild bedrucken.

[0024] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten, schematischen Zeichnung weiter erläutert. In der Zeichnung zeigt

Figur 1: eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Druckvorrichtung.



[0025] In Figur 1 ist eine Druckvorrichtung 10 in perspektivischer Darstellung abgebildet. Die Druckvorrichtung 10 weist einen Maschinengrundkörper 20 mit einer Längsseite 21 und einer Breitseite 22 auf. Die Längs- und Breitseite 21/22 können insbesondere in etwa rechtwinklig zueinander vorgesehen sein. Auf dem Maschinengrundkörper 20 kann eine Translationsvorrichtung 30 angeordnet sein, welche einen oder mehrere Schlitten 31 aufweisen kann. Anstelle des oder der Schlitten kann auch mindestens ein Förderband als Teil der Translationseinrichtung 30 vorgesehen sein. Der mindestens eine Schlitten 31 kann mittels eines Fördermittels 32 entlang der Längsseite 21 in Längsrichtung auf dem Maschinengrundkörper 20 verfahrbar gelagert sein. Hierbei kann es sich insbesondere im Falle der Schlitten um eine Schlittenführung, insbesondere mit einer Führungs-Kette oder einen Rippenriemen zum Verfahren beziehungsweise Bewegen der Translationseinrichtung 30 handeln. Oberhalb des Maschinengrundkörpers 20 kann eine Führungseinrichtung 40 angeordnet sein, welche insbesondere als Portalführung ausgestaltet sein kann. Die Führungseinrichtung insbesondere die Portalführung kann einen Querbalken 43 aufweisen, an welchem an einer Vorderseite eine erste Druckkopfeinrichtung 41 und an einer Rückseite des Querbalkens 43 eine zweite Druckkopfeinrichtung 42 angeordnet sein kann. Bedarfsgerecht kann die Anzahl an Druckkopfeinheiten an der Führungseinrichtung 40 angepasst werden, wobei auch mehr als zwei Druckkopfeinheiten vorsehbar sind. Gemeinsam können die Druckkopfeinheiten die Druckeinrichtung bilden. Insbesondere die erste Druckkopfeinheit 41 und die zweite Druckkopfeinheit 42 können entlang ihrer jeweiligen Seiten des Querbalkens 43 parallel zur Breitseite 22 des Maschinengrundkörpers 20 verfahrbar gelagert sein. Somit können die Druckkopfeinheiten individuell und unabhängig druckrelevanten Bereichen auf dem Maschinengrundkörper in Breitenrichtung an der Führungseinrichtung 40 zugestellt werden. Druckrelevant können insbesondere solche Bereiche auf der Oberfläche des Maschinengrundkörpers sein, auf welchen ein Druckerfarbentröpfchen oder ein Teildruck auf ein unter der Druckeinrichtung befindliches Druckgut 1 gedruckt werden soll.

[0026] Ist beispielsweise ein einzelnes Druckgut 1 auf der Translationseinrichtung 30 der Druckvorrichtung 10 vorgesehen, können die einzelnen Druckkopfeinheiten, insbesondere die erste Druckkopfeinheit 41 und die zweite Druckkopfeinheit 42 beispielsweise zeilenweise oder durch das individuelle Drucken einzelner Druckbildpunkte das Druckbild auf dem Druckgut 1 gemeinsam erstellen. Auch ist es möglich, jede Druckkopfeinheit einen separaten Druckbereich oder Druckbild zuzuordnen, welches diese dann mit einem Druckbild bedruckt.

[0027] Ist mehr als ein Druckgut auf der Translationseinheit 30 vorgesehen, können die Druckkopfeinheiten die Druckgüter sowohl einzeln bedrucken, also eine erste Druckkopfeinheit eines ersten Druckguts und die weiteren Druckkopfeinheiten jeweils eines weiteren Druckguts. Die Druckkopfeinheiten können die Druckgüter auch gemeinsam bedrucken, wobei die zu bedruckenden Druckgüter nebeneinander parallel zur Breitseite 22 und insbesondere parallel zu der Führungseinrichtung 40 angeordnet werden können und die Druckköpfe oberhalb der Druckgüter zum Bedrucken der selbigen an der Führungseinrichtung 40 verfahren werden können. So können Druckbilder auf den einzelnen Druckgütern beispielsweise gemeinsam durch die vorhandenen Druckkopfeinheiten der Druckeinrichtung gebildet werden, wobei mit einer (Zeilen-)bewegung einer Druckkopfeinheit entlang der Führungseinrichtung eine Druckzeile auf dem einen oder den mehreren Druckgütern aufgetragen werden kann.

[0028] Zum Beschleunigen des Zustellens der Druckkopfeinheit(en) zwischen verschiedenen Druckbereichen und/oder Druckteilbereichen auf dem Maschinengrundkörper 20 kann die Führungseinrichtung 30, insbesondere die Portalführung am Maschinengrundkörper 20 verfahrbar, beispielsweise entlang der Längsseite 21 des Maschinengrundkörpers 20 gelagert sein. Somit kann beispielsweise ein Druckgut 1 von einer ersten Position an einem vorderen Ende des Maschinengrundkörpers, wie in Figur 1 abgebildet zu einer zweiten Position, beispielsweise am gegenüberliegenden Ende des Maschinengrundkörpers 20 verfahren werden und während des Verfahrens, jedoch auch während das Druckgut an einem beliebigen Punkt auf der Maschinengrundkörperoberfläche ruht, durch die Führungseinrichtung erreicht und durch die Druckeinrichtung mit Druckerfarbe bedruckt werden. Die Position der Druckeinrichtung beziehungsweise der Druckkopfeinrichtung(en) kann also in Längsrichtung des Maschinengrundkörpers gegenüber dem Maschinengrundkörper, der Translationseinrichtung beziehungsweise dem mindestens einen Druckgut durch ein Verfahren der Führungseinrichtung veränderbar sein.


Ansprüche

1. Druckvorrichtung zum Bedrucken von Druckgütern mit
einem Maschinengrundkörper, welcher eine Breitseite und einer Längsseite aufweist und ausgebildet ist, mindestens ein Druckgut aufzunehmen,
einer Führungseinrichtung, welche oberhalb des Maschinengrundkörpers angeordnet ist und sich über dem Druckgut über die Breite des Maschinengrundkörpers erstreckt, und
einer Druckeinrichtung, welche zum Bedrucken des Druckgutes ausgebildet ist und an der Führungseinrichtung über die Breite des Maschinengrundkörpers verfahrbar angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,

- dass die Druckeinrichtung mindestens eine erste Druckkopfeinheit und eine zweite Druckkopfeinheit aufweist, welche voneinander unabhängig an der Führungseinrichtung über die Breite des Maschinengrundkörpers relativ zueinander verfahrbar sind, und

- dass jede Druckkopfeinheit mindestens einen Druckkopf aufweist, welcher ausgebildet ist, das Druckgut mit mindestens einer Druckerfarbe zu bedrucken.


 
2. Vorrichtung zum Bedrucken von textilen Oberflächen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,

- dass der Maschinengrundkörper mindestens eine Translationseinrichtung aufweist, auf welcher das aufgenommene Druckgut angeordnet ist und welche ausgebildet ist, die Position des mindestens einen Druckguts gegenüber dem Maschinengrundkörper zu verändern.


 
3. Vorrichtung zum Bedrucken von textilen Oberflächen nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,

- dass die Translationseinrichtung mindestens einen Schlitten aufweist, auf welchem das mindestens eine Druckgut in etwa parallel zu der Längsseite und/oder der Breitseite des Maschinengrundkörpers verfahrbar gelagert ist.


 
4. Vorrichtung zum Bedrucken von textilen Oberflächen nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,

- dass die Translationseinrichtung ein Förderband aufweist, welches ausgebildet ist, das mindestens eine Druckgut auf dem Maschinengrundkörper mindestens in einer Richtung entlang der Längsseite des Maschinengrundkörpers zu befördern.


 
5. Vorrichtung zum Bedrucken von textilen Oberflächen nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,

- dass die Führungseinrichtung in etwa parallel zu der Breitseite des Maschinengrundkörpers angeordnet ist.


 
6. Vorrichtung zum Bedrucken von textilen Oberflächen nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,

- dass die Führungseinrichtung als eine Portalführung mit einem Querbalken ausgebildet ist, welcher sich in einer Breitenrichtung erstreckt, und

- dass die erste Druckkopfeinheit an einer Vorderseite des Querbalkens und die zweite Druckkopfeinheit an einer Rückseite des Querbalkens verfahrbar gelagert ist.


 
7. Vorrichtung zum Bedrucken von textilen Oberflächen nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,

- dass die Portalführung gegenüber dem Maschinengrundkörper verfahrbar gelagert ist.


 
8. Vorrichtung zum Bedrucken von textilen Oberflächen nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,

- dass die Druckkopfeinheiten der Druckeinrichtung jeweils ausgebildet sind, mehrere nebeneinander bereitgestellte Druckgüter parallel zu bedrucken.


 
9. Vorrichtung zum Bedrucken von textilen Oberflächen nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckkopfeinheiten der Druckeinrichtung ausgebildet sind, das mindestens eine Druckgut sowohl gemeinsam als auch unabhängig voneinander mit einem Druckbild zu bedrucken.
 
10. Druckverfahren zum Bedrucken von Druckgütern, insbesondere mit einer Druckvorrichtung nach Anspruch 1, bei welchem auf einem Maschinengrundkörper mindestens ein Druckgut aufgenommen wird und eine Druckeinrichtung dem mindestens einen Druckgut zugestellt wird,
dadurch gekennzeichnet,

- dass eine erste Druckkopfeinheit und mindestens eine zweite Druckkopfeinheit der Druckeinrichtung, voneinander unabhängig über die Breite des Haltengrundkörpers relativ zueinander entlang einer Führungseinrichtung verfahren werden und das mindestens eine Druckgut mit einem Druckbild bedrucken.


 
11. Druckverfahren zum Bedrucken von textilen Oberflächen nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,

- dass die erste Druckkopfeinheit entlang einer ersten Längsseite der Führungseinrichtung und die mindestens zweite Druckeinrichtung entlang einer zweiten Längsseite der Führungseinrichtung verfahren wird.


 
12. Druckverfahren zum Bedrucken von textilen Oberflächen nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,

- dass die Druckkopfeinheiten das Druckgut bedarfsgerecht gemeinsam oder unabhängig voneinander mit dem Druckbild bedrucken.


 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente