(19) |
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(11) |
EP 2 077 059 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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16.08.2017 Patentblatt 2017/33 |
(22) |
Anmeldetag: 08.10.2007 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2007/060652 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2008/043731 (17.04.2008 Gazette 2008/16) |
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(54) |
VERFAHREN ZUM BETREIBEN EINER HÖRHILFE, SOWIE HÖRHILFE
METHOD FOR OPERATING A HEARING AID, AND HEARING AID
PROCÉDÉ DE FONCTIONNEMENT D'UNE AIDE AUDITIVE ET AIDE AUDITIVE
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO
SE SI SK TR |
(30) |
Priorität: |
10.10.2006 DE 102006047987
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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08.07.2009 Patentblatt 2009/28 |
(73) |
Patentinhaber: Sivantos GmbH |
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91058 Erlangen (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- FISCHER, Eghart
91126 Schwabach (DE)
- FRÖHLICH, Matthias
91056 Erlangen (DE)
- HAIN, Jens
91077 Kleinsendelbach (DE)
- PUDER, Henning
91052 Erlangen (DE)
- STEINBUSS, André
91052 Erlangen (DE)
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(74) |
Vertreter: FDST Patentanwälte |
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Nordostpark 16 90411 Nürnberg 90411 Nürnberg (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 1 463 378 EP-A1- 1 640 972 US-A1- 2005 265 563 US-B1- 6 526 148
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EP-A- 1 670 285 WO-A-01/87011 US-B1- 6 430 528
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Hörhilfe bestehend aus einem
einzelnen oder zwei Hörgeräten. Ferner betrifft die Erfindung eine entsprechende Hörhilfe
bzw. ein entsprechendes Hörgerät.
[0002] Wenn man jemandem oder etwas zuhört, sind Störgeräusche oder unerwünschte akustische
Signale allgegenwärtig, die mit einer Stimme eines Gegenübers oder einem erwünschten
akustischen Signal interferieren. Menschen mit einer Hörschwäche sind insbesondere
anfällig für solche Störgeräusche. Konversationen im Hintergrund, akustische Beeinträchtigungen
von digitalen Geräten (Mobiltelefonen), Auto- oder anderer Lärm in der Umgebung können
es für einen Menschen mit einer Hörschwäche sehr schwierig machen, einen gewünschten
Sprecher zu verstehen. Eine Reduktion des Lärmpegels in einem akustischen Signal,
gekoppelt mit einem automatischen Fokus auf eine gewünschte akustische Signalkomponente
kann die Leistungsfähigkeit eines elektronischen Sprachprozessors, wie er in modernen
Hörhilfen Verwendung findet, signifikant verbessern.
[0003] In der jüngsten Vergangenheit wurden Hörhilfen mit digitaler Signalverarbeitung eingeführt.
Sie enthalten ein oder mehrere Mikrofone, A/D-Wandler, digitale Signalprozessoren
und Lautsprecher. Für gewöhnlich teilen die digitalen Signalprozessoren die einkommenden
Signale in eine Mehrzahl von Frequenzbändern auf. Innerhalb eines jeden Bands kann
eine Signalverstärkung und -verarbeitung individuell in Übereinstimmung mit Anforderungen
für einen bestimmten Träger der Hörhilfe eingestellt werden, um die Verständlichkeit
eines bestimmten Bestandteils zu verbessern. Ferner sind bei der digitalen Signalverarbeitung
Algorithmen zur Rückkopplungs- und Störgeräuschminimierung verfügbar, die jedoch signifikante
Nachteile aufweisen. Nachteilig bei den derzeit vorhandenen Algorithmen zur Störgeräuschminimierung
ist z. B. deren maximal erreichbare Verbesserung in der Hörhilfeakustik, wenn sich
Sprach- und Hintergrundgeräusche in derselben Frequenzregion befinden und sie daher
unfähig sind, zwischen gesprochener Sprache und Hintergrundgeräusch zu unterscheiden.
(Siehe auch
EP 1 017 253 A2 sowie
US2005/0265563A1).
[0004] Dies ist in der akustischen Signalverarbeitung eines der am Häufigsten auftretenden
Probleme, nämlich aus verschiedenen, sich überlagernden, akustischen Signalen eines
oder eine Mehrzahl davon herauszufiltern. Dies wird auch als das sogenannte "Cocktail-Party-Problem"
bezeichnet. Hierbei mischen sich die unterschiedlichsten Geräusche, wie Musik und
Unterhaltungen zu einer undefinierbaren Geräuschkulisse. Trotzdem fällt es einem Menschen
im Allgemeinen nicht schwer, sich in einer solchen Situation mit einem Gesprächspartner
zu unterhalten. Es ist daher für Hörhilfeträger wünschenswert, sich in ebensolchen
Situationen genauso unterhalten zu können, wie Menschen ohne Hörschwäche.
[0005] Es gibt in der akustischen Signalverarbeitung räumliche (z. B. Richtmikrofon, Beamforming),
statistische (z. B. Blinde Quellentrennung (Blind Source Separation)) oder gemischte
Verfahren, die u. a. mittels Algorithmen aus mehreren gleichzeitig aktiven Schallquellen
eine einzige oder eine Mehrzahl davon abtrennen können. So ermöglicht es die Blinde
Quellentrennung mittels statistischer Signalverarbeitung von mindestens zwei Mikrofonsignalen,
eine Trennung von Quellsignalen ohne Vorwissen über deren geometrische Anordnung durchzuführen.
Dieses Verfahren hat in der Anwendung in Hörhilfen Vorteile gegenüber herkömmlichen
Richtmikrofonansätzen. Prinzipbedingt lassen sich mit einem solchen BSS-Verfahren
(BSS: Blind Source Separation) mit n Mikrofonen, bis zu n Quellen trennen, d. h. n
Ausgangssignale generieren.
[0006] Verfahren zur Blinden Quellentrennung sind aus der Literatur bekannt, wobei Schallquellen
über die Analyse wenigstens zweier Mikrofonsignale analysiert werden. Ein solches
Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung dafür ist aus der
EP 1 017 253 A2 bekannt. Entsprechende Anknüpfungspunkte der Erfindung an die
EP 1 017 253 A2 werden hauptsächlich am Ende dieser Schrift gegeben.
[0007] In einer speziellen Anwendung zur Blinden Quellentrennung bei Hörhilfen erfordert
dies eine Kommunikation zweier Hörgeräte (Analyse wenigstens zweier Mikrofonsignale
(rechts/links)) und bevorzugt eine binaurale Auswertung der Signale beider Hörgeräte,
die bevorzugt drahtlos erfolgt. Alternative Kopplungen der beiden Hörgeräte sind ebenfalls
bei einer solchen Anwendung möglich. Eine solche binaurale Auswertung unter einem
zur Verfügung Stellen von Stereosignalen für einen Hörhilfeträger wird in der
EP 1 655 998 A2 gelehrt. Entsprechende Anknüpfungspunkte der Erfindung an die
EP 1 655 998 A2 werden am Ende dieser Schrift gegeben.
[0008] Die Steuerung von Richtmikrofonen im Sinne einer Blinden Quellentrennung unterliegt
Mehrdeutigkeiten, sobald mehrere konkurrierende Nutzquellen, z. B. Sprecher, gleichzeitig
vorliegen. Die Blinde Quellentrennung erlaubt zwar prinzipiell die Separation der
verschiedenen Quellen, sofern diese räumlich getrennt sind; durch die Mehrdeutigkeit
wird jedoch der potenzielle Nutzen eines Richtmikrofons gemindert, obwohl gerade in
solchen Szenarien ein Richtmikrofon zur Verbesserung der Sprachverständlichkeit von
großem Nutzen sein kann.
[0009] Die Hörhilfe bzw. die mathematischen Algorithmen zur Blinden Quellentrennung stehen
prinzipiell vor dem Problem, entscheiden zu müssen, welche der durch die Blinde Quellentrennung
erzeugten Signale am Vorteilhaftesten an den Benutzer des Algorithmus, also den Hörhilfeträger
weitergegeben werden sollen. Dies ist für die Hörhilfe eine prinzipiell unlösbare
Aufgabe, da die Auswahl der Wunschakustikquelle direkt vom momentanen Willen des Hörhilfeträgers
abhängt und somit einem Auswahlalgorithmus nicht als Eingangsgröße vorliegen kann.
Die durch diesen Algorithmus getroffene Auswahl muss sich also auf Annahmen über den
wahrscheinlichen Willen des Hörers stützen.
[0010] Im Stand der Technik, beispielsweise gemäß
US 6 526 148 B1, wird von einer Bevorzugung eines akustischen Signals durch den Hörhilfeträger aus
einer vorgegebenen Richtung, beispielsweise der 0°-Richtung, also der Blickrichtung
des Hörhilfeträgers ausgegangen. Dies ist insofern realistisch, als dass in einer
akustisch schwierigen Situation der Hörhilfeträger seinen aktuellen Gesprächspartner
anschauen würde, um weitere Cues zu bekommen, die die Sprachverständlichkeit des Gesprächspartners
erhöhen (z. B. Lippenbewegungen). Hierdurch wird der Hörhilfeträger jedoch dazu gezwungen,
seinen Gesprächspartner anzusehen, damit das Richtmikrofon zu einer erhöhten Sprachverständlichkeit
führt. Dies ist insbesondere lästig, wenn der Hörhilfeträger sich mit genau einer
einzigen Person unterhalten will, d. h. nicht in eine Kommunikation mit mehreren Sprechern
eingebunden ist, und seinen Gesprächspartner nicht immer ansehen möchte/muss.
[0011] Die gängige Annahme, dass sich die Wunschakustikquelle des Hörhilfeträgers in dessen
0°-Blickrichtung befindet, ist jedoch für viele Fälle unrichtig; nämlich z. B. für
den Fall, dass der Hörhilfeträger neben seinem Gesprächspartner steht, oder sitzt
und mit ihm, z. B. an demselben Tisch, weitere Personen ein gemeinsames Gespräch führen.
Der Hörhilfeträger müsste bei einer voreingestellten Wunschakustikquelle in 0°-Blickrichtung
unentwegt seinen Kopf zur Seite und zurück drehen, um seinen Gesprächspartnern folgen
zu können.
[0012] Darüber hinaus ist für eine "richtige" bzw. vom Hörhilfeträger präferierte Akustikquellenwahl
zeitlich nach einem Quellentrennverfahren bislang kein technisches Verfahren bekannt.
[0013] Unter der Annahme, dass in einer Kommunikationssituation, z. B. sitzend an einem
Tisch, nicht andauernd eine in einer 0°-Blickrichtung eines Hörhilfeträgers befindliche
Person als bevorzugte Akustikquelle im Vordergrund steht, lässt sich ein flexibleres
Akustiksignal-Auswahlverfahren formulieren, das nicht durch eine geometrische Akustikquellenverteilung
eingeschränkt ist. Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren
zum Betreiben einer Hörhilfe, sowie eine verbesserte Hörhilfe anzugeben. Insbesondere
ist es eine Aufgabe der Erfindung, welches Ausgangssignal einer Quellentrennung, insbesondere
einer Blinden Quellentrennung, dem Hörhilfeträger akustisch zugeführt wird. Es ist
somit eine Aufgabe der Erfindung, herauszufinden, welche mit hoher Wahrscheinlichkeit
eine bevorzugte Akustikquelle des Hörhilfeträgers ist.
[0014] Eine Auswahl der gewünschten Nutzakustikquelle wird erfindungsgemäß derart getroffen,
dass der gewünschte Sprecher bzw. die gewünschte Akustikquelle immer derjenige bzw.
diejenige ist, dessen bzw. deren Abstand zu einem Mikrofon(system) der Hörhilfe bevorzugt
der Geringste aller Abstände der detektierten Sprecher bzw. Akustikquellen ist. Dies
gilt erfindungsgemäß auch für eine Mehrzahl von Sprechern bzw. Akustikquellen, wobei
deren Abstände zum Mikrofon(system) gering im Vergleich mit anderen Sprechern bzw.
Akustikquellen sind.
[0015] Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Betreiben einer Hörhilfe bereitgestellt, wobei
zur Verfolgung und selektiven Verstärkung einer Akustikquelle, durch eine Signalverarbeitung
der Hörhilfe für bevorzugt sämtliche ihm zur Verfügung stehenden elektrischen Akustiksignale
einen Abstand der Akustikquelle zum Hörhilfeträger bestimmt und dem entsprechenden
Akustiksignal zuordnet. Die Akustikquelle bzw. die Akustikquellen mit geringen bzw.
den geringsten Distanzen bezüglich des Hörhilfeträgers werden durch die Signalverarbeitung
verfolgt und in einem akustischen Ausgangssignal der Hörhilfe besonders berücksichtigt.
[0016] Ferner wird erfindungsgemäß eine Hörhilfe zur Verfügung gestellt, wobei ein Abstand
einer Akustikquelle zum Hörhilfeträger durch ein Akustikmodul (Signalverarbeitung)
der Hörhilfe bestimmbar und danach elektrischen Akustiksignalen zuordenbar ist. Das
Akustikmodul wählt dann wenigstens ein elektrisches Akustiksignal aus, wobei dieses
einen geringen räumlichen Abstand der zugeordneten Akustikquelle zum Hörhilfeträger
repräsentiert. Dieses elektrische Akustiksignal ist in einem Ausgangsschall der Hörhilfe
besonders berücksichtigbar.
[0017] Insbesondere werden die elektrischen Akustiksignale durch die Hörhilfe auf Merkmale
hin analysiert, die - einzeln oder in Kombination - Aufschluss über die Distanz der
Akustikquelle zum Mikrofon(system) bzw. dem Hörhilfeträger geben können. Dies findet
bevorzugt nach einer Anwendung eines Algorithmus zur Blinden Quellentrennung statt.
[0018] Erfindungsgemäß ist es möglich, je nach Anzahl vorhandener Mikrofone in der Hörhilfe,
eine einzige oder eine Mehrzahl von (Sprach-)Akustikquellen des Umgebungsschalls auszuwählen
und im Ausgangsschall der Hörhilfe zu betonen. Hierbei ist es möglich, eine Lautstärke
der Akustikquelle bzw. der Akustikquellen im Ausgangsschall der Hörhilfe beliebig
einzustellen.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Signalverarbeitung ein
Entmischmodul auf, das bevorzugt als eine Einrichtung zur Blinden Quellentrennung
zum Auftrennen der Akustikquellen des Umgebungsschalls arbeitet. Ferner weist die
Signalverarbeitung ein Postprozessormodul auf, das beim Detektieren einer in der Nähe
befindlichen Akustikquelle (Nahakustikquelle) einen entsprechenden Betriebsmodus "Nahquelle"
in der Hörhilfe einrichtet. Ferner kann die Signalverarbeitung ein Preprozessormodul
aufweisen - dessen elektrische Ausgangssignale die elektrischen Eingangssignale des
Entmischmoduls sind -, das elektrische Akustiksignale, die von Mikrofonen der Hörhilfe
stammen, normiert und aufbereitet. In Bezug auf den Preprozessormodul und das Entmischmodul
(Unmixer) sei auf die
EP 1 017 253 A2 Absätze [0008] bis [0023] verwiesen.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung führt die Hörhilfe bzw. die Signalverarbeitung
bzw. das Postprozessormodul eine Distanzanalyse der elektrischen Akustiksignale dahingehend
durch, dass für jedes der elektrischen Akustiksignale simultan eine Entfernung der
entsprechenden Akustikquelle zur Hörhilfe bestimmt wird und anschließend durch die
Signalverarbeitung bzw. das Postprozessormodul hauptsächlich das oder die elektrischen
Akustiksignale mit einer geringen Quellenentfernung an einen Hörer bzw. Lautsprecher
der Hörhilfe ausgegeben werden, der die elektrischen Akustiksignale in analoge Schallinformationen
umwandelt.
[0021] Bevorzugte Akustikquellen sind Sprach- bzw. Sprecherquellen, wobei sich durch die
Auswahl desjenigen Sprechers mit der geringsten horizontalen Distanz zum Ohr des Hörhilfeträgers
- wenigstens für viele Gesprächssituationen - die Wahrscheinlichkeit erhöht, die "richtige",
d. h. die gerade vom Hörhilfeträger gewünschte Sprach- bzw. Sprecherquelle automatisch
auszuwählen.
[0022] Erfindungsgemäß werden die in der Hörhilfe zu verarbeitenden elektrischen Akustiksignale,
insbesondere die durch eine Quellentrennung getrennten elektrischen Akustiksignale
auf darin enthaltene Informationen untersucht, welche Aufschluss über eine Distanz
der Akustikquelle zum Hörhilfeträger geben können. Hierbei kann zwischen einer horizontalen
Distanz und einer vertikalen Distanz unterschieden werden, wobei eine zu große vertikale
Distanz eine nicht präferierte Quelle repräsentiert. Die jeweiligen durch ein einzelnes
elektrisches Akustiksignal erhaltenen Distanz-Informationen werden einzeln oder in
einer Mehrzahl oder in ihrer jeweiligen Gesamtheit dahingehend verarbeitet, dass ein
räumlicher Abstand der dadurch repräsentierten Akustikquelle bestimmbar ist.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es von Vorteil, wenn das entsprechende
elektrische Akustiksignal dahingehend untersucht wird, ob es gesprochene Sprache enthält.
Insbesondere von Vorteil hierbei ist, wenn es sich um einen bekannten Sprecher handelt,
d. h. einem der Hörhilfe bekannten Sprecher, dessen Sprachprofil innerhalb der Hörhilfe
mit entsprechenden Parametern abgelegt ist.
[0024] Zusätzliche bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen
abhängigen Ansprüchen.
[0025] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- ein Blockdiagramm einer Hörhilfe gemäß dem Stand der Technik, mit einem Modul für
eine Blinde Quellentrennung;
- Fig. 2
- ein Blockdiagramm einer erfindungsgemäßen Hörhilfe mit einer erfindungsgemäßen Signalverarbeitung,
bei der Verarbeitung eines Umgebungsschalls mit zwei akustisch voneinander unabhängigen
Akustikquellen; und
- Fig. 3
- ein Blockdiagramm einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Hörhilfe bei
der gleichzeitigen Verarbeitung von drei voneinander akustisch unabhängigen Akustikquellen
des Umgebungsschalls.
[0026] Im Folgenden ist im Rahmen der Erfindung (Fig. 2 & 3) hauptsächlich von einem BSS-Modul
die Rede, welches einem Modul für eine Blinde Quellentrennung entspricht. Die Erfindung
ist jedoch nicht auf eine solche Blinde Quellentrennung beschränkt, sondern soll ganz
allgemein Quellentrennverfahren für akustische Signale umfassen. Daher wird dieses
BSS-Modul auch als Entmischmodul bezeichnet.
[0027] Ferner ist im Folgenden von einem "Verfolgen" eines elektrischen Akustiksignals durch
eine Hörhilfe eines Hörhilfeträgers die Rede. Hierunter soll eine von der Hörhilfe
bzw. einer Signalverarbeitung der Hörhilfe bzw. einem Postprozessormodul der Signalverarbeitung
getroffene Auswahl eines oder einer Mehrzahl von elektrischen Sprachsignalen verstanden
werden, welche von der Hörhilfe elektrisch oder elektronisch von anderen Akustikquellen
des Umgebungsschalls selektiert werden und welche in einer gegenüber den anderen Akustikquellen
des Umgebungsschalls verstärkten Weise, d. h. in einer für den Hörhilfeträger lauter
empfundenen Weise, wiedergegeben werden. Beim Verfolgen des elektrischen Akustiksignals
wird durch die Hörhilfe eine Position des Hörhilfeträgers im Raum, insbesondere eine
Position der Hörhilfe im Raum, d. h. eine Blickrichtung des Hörhilfeträgers, bevorzugt
nicht berücksichtigt.
[0028] Die Fig. 1 zeigt den Stand der Technik, wie er durch die
EP 1 017 253 A2 (siehe dort Absatz [0008]ff) gelehrt wird. Hierbei weist eine Hörhilfe 1 zwei Mikrofone
200, 210, die zusammen ein Richtmikrofonsystem bilden können, zum Erzeugen zweier
elektrischer Akustiksignale 202, 212 auf. Eine solche Mikrofonanordnung verleiht den
beiden elektrischen Ausgangssignalen 202, 212 der Mikrofone 200, 210 eine inhärente
Richtungscharakteristik. Jedes der Mikrofone 200, 210 nimmt einen Umgebungsschall
100 auf, der eine Zusammensetzung aus unbekannten, akustischen Signalen einer unbekannten
Anzahl von Akustikquellen ist.
[0029] Im Stand der Technik werden die elektrischen Akustiksignale 202, 212 hauptsächlich
in drei Stufen aufbereitet. In einer ersten Stufe werden die elektrischen Akustiksignale
202, 212 in einem Preprozessormodul 310 zur Verbesserung der Richtungscharakteristik
vorverarbeitet, welche mit einer Normalisierung der ursprünglichen Signale beginnt
(Angleichen der Signalstärke). In einer zweiten Stufe findet eine Blinde Quellentrennung
in einem BSS-Modul 320 statt, wobei die Ausgangssignale des Preprozessormoduls 310
einem Entmischvorgang unterliegen. Darauf folgend werden die Ausgangssignale des BSS-Moduls
320 in einem Postprozessormodul 330 nachverarbeitet, um ein gewünschtes elektrisches
Ausgangssignal 332 zu erzeugen, welches als Eingangssignal für einen Hörer 400 bzw.
einen Lautsprecher 400 der Hörhilfe 1 dient, und einen dadurch erzeugten Schall an
den Hörhilfeträger abzugeben. Gemäß Spezifikation der
EP 1 017 253 A2 sind die Schritte 1 und 3, also das Preprozessormodul 310 und das Postprozessormodul
330 optional.
[0030] Fig. 2 zeigt nun eine erste Ausführungsform der Erfindung, wobei sich in einer Signalverarbeitung
300 der Hörhilfe 1 ein Entmischmodul 320, im Folgenden als BSS-Modul 320 bezeichnet,
befindet, der ein Postprozessormodul 330 nachgeschaltet ist. Hierbei kann wiederum
ein Preprozessormodul 310 vorgesehen sein, das die Eingangssignale für das BSS-Modul
320 entsprechend auf- bzw. vorbereitet. Die Signalverarbeitung 300 wird bevorzugt
in einem DSP (Digital Signal Processor) oder in einem ASIC (Application Specific Integrated
Circuit) durchgeführt.
[0031] Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass im Umgebungsschall 100 zwei voneinander
unabhängige Akustik- 102, 104 bzw. Signalquellen 102, 104 existieren. Eine dieser
Akustikquellen 102 ist eine in Bezug auf den Hörhilfeträger in dessen Nähe angeordnete
Sprachquelle 102, auch als Nahakustikquelle 102 bezeichnet. Die andere Akustikquelle
104 soll in diesem Beispiel ebenfalls eine Sprachquelle 104 sein, die jedoch vom Hörhilfeträger
weiter entfernt ist, als die Sprachquelle 102. Die Sprachquelle 102 soll von der Hörhilfe
1 bzw. der Signalverarbeitung 300 selektiert und verfolgt werden und ein hauptsächlicher
Akustikbestandteil des Hörers 400 sein, sodass ein Ausgangsschall 402 des Lautsprechers
400 hauptsächlich dieses Signal (102) enthält.
[0032] Die beiden Mikrofone 200, 210 der Hörhilfe 1 nehmen jeweils eine Mischung der beiden
akustischen Signale 102, 104 auf - verdeutlicht durch den gepunkteten Pfeil (repräsentiert
das präferierte, akustische Signal 102) und den durchgezogenen Pfeil (repräsentiert
das nicht präferierte, akustische Signal 104) - und geben diese entweder an das Preprozessormodul
310 oder gleich an das BSS-Modul 320 als elektrische Eingangssignale ab. Die beiden
Mikrofone 200, 210 können beliebig verteilt sein. Sie können sich dabei in einem einzelnen
Hörgerät 1 der Hörhilfe 1 befinden oder auf beide Hörgeräte 1 verteilt sein. Darüber
hinaus ist es möglich, z. B. eines oder beide Mikrofone 200, 210 außerhalb der Hörhilfe
1, z. B. an einem Kragen oder in einem Stift, vorzusehen, solange eine Kommunikation
mit der Hörhilfe 1 gewährleistet ist. D. h. auch, dass die elektrischen Eingangssignale
des BSS-Moduls 320 nicht notwendigerweise von einem einzelnen Hörgerät 1 der Hörhilfe
1 stammen müssen. Selbstverständlich sind mehr als zwei Mikrofone 200, 210 für eine
Hörhilfe 1 realisierbar. Bevorzugt weist eine Hörhilfe 1 bestehend aus zwei Hörgeräten
1 insgesamt vier oder sechs Mikrofone auf.
[0033] Das Preprozessormodul 310 bereitet die Daten für das BSS-Modul 320 auf, welches seinerseits
aus seinen beiden jeweils gemischten Eingangssignalen je nach Befähigung zwei getrennte
Ausgangssignale bildet, wobei jedes dieser Ausgangssignale eines der beiden akustischen
Signale 102, 104 repräsentiert. Die beiden getrennten Ausgangssignale des BSS-Moduls
320 sind Eingangssignale für das Postprozessormodul 330, in welchem nun entschieden
wird, welches der beiden akustischen Signale 102, 104 an den Lautsprecher 400 als
elektrisches Ausgangssignal 332 ausgegeben wird.
[0034] Hierfür (siehe auch Fig. 3) führt das Postprozessormodul 330 eine Distanzanalyse
der elektrischen Akustiksignale 322, 324 durch, wobei für jedes dieser elektrischen
Akustiksignale 322, 324 ein räumlicher Abstand zur Hörhilfe 1 bestimmt wird. Anschließend
wählt das Postprozessormodul 330 dasjenige elektrische Akustiksignal 322 aus, das
den geringsten Abstand zur Hörhilfe 1 aufweist und gibt dieses elektrische Akustiksignal
322 in einer gegenüber dem anderen elektrischen Akustiksignal 324 verstärkten Weise
als elektrisches Ausgangsakustiksignal 332 (entspricht im Wesentlichen dem elektrischen
Akustiksignal 322) an den Lautsprecher 400 ab.
[0035] Fig. 3 zeigt das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Hörhilfe 1 beim
Verarbeiten von drei akustischen Signalquellen s
1(t), s
2(t), s
n(t), die zusammengesetzt den Umgebungsschall 100 bilden. Dieser Umgebungsschall 100
wird jeweils von drei Mikrofonen aufgenommen, die jeweils ein elektrisches Mikrofonsignal
x
1(t), x
2(t), x
n(t) an die Signalverarbeitung 300 ausgeben. Hierbei weist die Signalverarbeitung 300
kein Preprozessormodul 310 auf, kann dieses jedoch vorzugsweise enthalten. (Dies gilt
analog auch für die erste Ausführungsform der Erfindung). Natürlich ist es auch möglich,
über n Mikrofone x, n Akustikquellen s gleichzeitig zu verarbeiten, was durch die
Punkte (...) in der Fig. 3 verdeutlicht ist.
[0036] Die elektrischen Mikrofonsignale x
1(t), x
2(t), x
n(t) sind Eingangssignale an das BSS-Modul 320, welches die jeweils in den elektrischen
Mikrofonsignalen x
1(t), x
2(t), x
n(t) enthaltenen akustischen Signale nach Akustikquellen s
1(t), s
2(t), s
n(t) auftrennt und als elektrische Ausgangssignale s'
1(t), s'
2(t), s'
n(t) an das Postprozessormodul 330 ausgibt.
[0037] Im Folgenden befinden sich zwei Sprachquellen s
1(t), s
n(t) in der Nähe des Hörhilfeträgers, sodass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass
sich der Hörhilfeträger mit diesen beiden Sprachquellen s
1(t), s
n(t) in einer Gesprächssituation befindet. Dies ist in der Fig. 3 auch dadurch verdeutlicht,
dass sich die beiden Sprachquellen s
1(t), s
n(t) innerhalb einer Sprachreichweite SR befinden. Die Sprachreichweite SR soll dabei
einer Kugelschale um den Kopf des Hörhilfeträgers entsprechen, innerhalb welcher übliche
Gesprächslautstärken vorherrschen. Außerhalb der Sprachreichweite SR ist der entsprechende
Lautstärkepegel einer Sprachquelle s
2(t) zu niedrig, um zu vermuten, dass sich diese Sprachquelle s
2(t) in einer Gesprächssituation mit dem Hörhilfeträger befindet. Bevorzugt ist dabei
für eine Gesprächssituation eine vordere Hälfte einer Äquatorialschicht dieser Kugel,
wobei die Äquatorialschicht ca. eine Höhe von maximal 1,5m, bevorzugt 0,8-1,2m, insbesondere
bevorzugt 0,4-0,7m und insbesondere besonders bevorzugt von 0,2-0,4m besitzt. Bevorzugt
verläuft dabei der Äquator, in dessen Ebene ungefähr die Mikrofone der Hörhilfe 1
liegen, in der Mitte der Begrenzung der Äquatorialschicht. Dies kann bei vergleichsweise
großen oder vergleichsweise kleinen Hörhilfeträgern anders sein, da sich diese oft
mit einem vertikalen Versatz in eine bestimmte Richtung mit einem Gesprächspartner
unterhalten. D. h. für einen vergleichsweise großen Hörhilfeträger liegt der Äquator
in einem oberen Abschnitt der Äquatorialschicht, sodass ein Aufmerksamkeitsbereich
der Hörhilfe 1 sich eher nach unten als nach oben richtet. Bei einem vergleichsweise
kleinen Hörhilfeträger ist dies genau anders herum. Dieses Szenario eignet sich bevorzugt
für einen Nahbereich, in welchem eine maximale Gesprächsreichweite von 2m bis 3m herrscht.
Ferner eignet sich zur Definition der Sprachreichweite SR ein Zylinder, dessen Längsachse
mit einer Längsachse des Hörhilfeträgers zusammenfällt. Für andere Situationen ist
es sinnvoller diese Äquatorialschicht über einen Öffnungswinkel zu definieren. Ein
Öffnungswinkel beträgt dabei 90°-120°, bevorzugt 60°-90°, insbesondere 45°-60° und
insbesondere bevorzugt 30°-45°. Ein solches Szenario eignet sich bevorzugt für einen
entfernteren Bereich.
[0038] In den vom BSS-Modul 320 generierten elektrischen Akustiksignalen s'
1(t), s'
2(t), s'
n(t), die den Sprach- bzw. Akustikquellen s
1(t), s
2(t), s
n(t) entsprechen, sind Distanzinformationen y
1(t), y
2(t), y
n(t) enthalten, die darüber Aufschluss geben können, wie weit entfernt sich die jeweilige
Sprachquelle s
1(t), s
2(t), s
n(t) von der Hörhilfe 1 bzw. dem Hörhilfeträger befindet. Das Auslesen dieser Informationen
in Form einer Distanzanalyse findet im Postprozessormodul 330 statt, das einem jeden
elektrischen Sprachsignal s'
1(t), s'
2(t), s'
n(t) eine jeweilige Distanzinformation y
1(t), y
2(t), y
n(t) der Akustikquelle s
1(t), s
2(t), s
n(t) zuordnet und anschließend das oder die elektrischen Akustiksignale s
1(t), s
n(t) auswählt, bei welchen aufgrund der Distanzinformation wahrscheinlich ist, dass
sich der Hörhilfeträger mit diesen Sprachquellen s
1(t), s
n(t) in einer Gesprächssituation befindet. Dies ist in der Fig. 3 dargestellt, wobei
sich die Sprachquelle s
1(t) gegenüber des Hörhilfeträgers befindet und die Sprachquelle s
n(t) ungefähr in einem 90°-Winkel neben dem Hörhilfeträger angeordnet ist, die sich
beide innerhalb der Sprachreichweite SR befinden.
[0039] Das Postprozessormodul 330 gibt nun die beiden elektrischen Akustiksignale s'
1(t), s'
n(t) in einer verstärkten Weise an den Lautsprecher 400 ab. Ferner ist es denkbar,
dass z. B. die Akustikquelle s
2(t) eine Geräuschquelle ist und deshalb durch das Postprozessormodul 330 ignoriert
wird, was durch ein entsprechendes Modul bzw. eine entsprechende Einrichtung im Postprozessormodul
330 feststellbar ist.
[0040] Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, festzustellen, wie weit eine Akustikquelle
102, 104; s
1(t), s
2(t), s
n(t) von der Hörhilfe 1 bzw. dem Hörhilfeträger entfernt ist, und zwar indem man die
elektrischen Repräsentanten 322, 324; s'
1(t), s'
2(t), s'
n(t) der Akustikquellen 102, 104; s
1(t), s
2(t), s
n(t) entsprechend auswertet.
[0041] Aufschluss über eine Distanz zwischen der Akustikquelle 102, 104; s
1(t), s
2(t), s
n(t) und dem Hörhilfeträger, kann z. B. ein Verhältnis eines Direktschallanteils zu
einem Hallanteil der entsprechenden Akustikquelle 102, 104; s
1(t), s
2(t), s
n(t) bzw. dem entsprechenden elektrischen Signal 322, 324; s'
1(t), s'
2(t), s'
n(t) geben. D. h. im Einzelfall, je größer dieses Verhältnis ist, desto näher befindet
sich die Akustikquelle 102, 104; s
1(t), s
2(t), s
n(t) am Hörhilfeträger. Hierfür können zusätzlich Zustände innerhalb des Quellentrennverfahrens
analysiert werden, die der Entscheidung Nahakustikquelle 102; s
1(t), s
n(t) oder andere Akustikquelle 104; s
2(t) vorausgehen. Dies ist durch den gestrichelten Pfeil vom BSS-Modul 320 zur Distanzanalyse
im Postprozessormodul 330 verdeutlicht.
[0042] Ferner kann ein Pegelkriterium darüber Aufschluss geben, wie weit sich eine Akustikquelle
102, 104; s
1(t), s
2(t), s
n(t) von der Hörhilfe 1 weg befindet. D. h. je lauter eine Akustikquelle 102, 104;
s
1(t), s
2(t), s
n(t) ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich in der Nähe der Mikrofone
200, 210 der Hörhilfe 1 befindet.
[0043] Darüber hinaus lassen sich aufgrund eines Kopfabschattungseffekts Rückschlüsse über
die Entfernung einer Akustikquelle 102, 104; s
1(t), s
2(t), s
n(t) ziehen. Dies liegt an Unterschieden eines Schalleinfalls auf das linke und rechte
Ohr bzw. an ein linkes und rechtes Hörgerät 1 der Hörhilfe 1.
[0044] Eine "Punktförmigkeit" der Quelle enthält ebenfalls Informationen über die Distanz.
Es existieren Verfahren, die Rückschlüsse darüber erlauben, wie "punktförmig" (im
Gegensatz zu "diffus") die jeweilige Akustikquelle 102, 104; s
1(t), s
2(t), s
n(t) ist. Im Allgemeinen gilt, je punktförmiger eine Akustikquelle ist, desto näher
befindet sie sich am Mikrofon(system) der Hörhilfe 1.
[0045] Des Weiteren lassen sich über zeitliche Signalmerkmale Aufschlüsse über eine Distanz
der jeweiligen Akustikquelle 102, 104; s
1(t), s
2(t), s
n(t) zu der Hörhilfe 1 ermitteln. D. h. aus der Form des Zeitsignals, z. B. einer Steilheit
von Flanken einer Hüllkurve, können Rückschlüsse über die Entfernung der entsprechenden
Akustikquelle 102, 104; s
1(t), s
2(t), s
n(t) gezogen werden.
[0046] Darüber hinaus ist es selbstverständlich auch möglich, mittels mehreren Mikrofonen
200, 210 die Entfernung des Hörhilfeträgers zu einer Akustikquelle 102, 104; s
1(t), s
2(t), s
n(t) zu bestimmen, was z. B. durch Triangulation stattfinden kann.
[0047] Bei der zweiten Ausführungsform der Erfindung ist es selbstverständlich auch möglich,
nur ein einziges oder drei oder mehr Sprachakustikquellen s
1(t), s
n(t) verstärkt wiederzugeben.
[0048] Erfindungsgemäß kann die Distanzanalyse im Postprozessormodul 330 immer im Hintergrund
der Hörhilfe 1 mitlaufen und bei einem Auftreten eines geeigneten elektrischen Sprachsignals
322; s'
1(t), s'
n(t) initiiert werden. Möglich ist auch, die erfindungsgemäße Distanzanalyse durch
den Hörhilfeträger aufzurufen. D. h. ein Etablieren des Betriebsmodus "Nahquelle"
der Hörhilfe 1 wird von einer vom Hörhilfeträger aufrufbaren oder betätigbaren Eingabeeinrichtung
initiiert. Hierbei kann die Eingabeeinrichtung ein Bedienelement an der Hörhilfe 1
und oder ein Bedienelement an einer Fernbedienung der Hörhilfe 1, z. B. ein Taster
oder Schalter, sein (in den Fig. nicht dargestellt). Darüber hinaus ist es möglich,
die Eingabeeinrichtung als eine Sprachsteuerung mit einem zugeordneten Sprechererkennungsmodul
auszubilden, das auf eine Stimme des Hörhilfeträgers abgestimmt ist, wobei die Eingabeeinrichtung
wenigstens teilweise in der Hörhilfe 1 und/oder wenigstens teilweise in einer Fernbedienung
der Hörhilfe 1 ausgebildet ist.
[0049] Darüber hinaus ist es möglich, mittels der Hörhilfe 1 zusätzliche Informationen zu
gewinnen, welche der elektrischen Sprachsignale 322; s'
1(t), s'
n(t) bevorzugt an den Hörhilfeträger als Ausgangsschall 402, s"(t) wiedergegeben werden.
Dies kann ein Eintreffwinkel der entsprechenden Akustikquelle 102, 104; s
1(t), s
2(t), s
n(t) auf die Hörhilfe 1 sein, wobei bestimmte Eintreffwinkel bevorzugt sind. So kann
z. B. die 0° bis ±10° Blickrichtung (Gesprächspartner sitzt direkt gegenüber) und/oder
eine ±70° bis ±100° Seitenrichtung (rechter/linker Gesprächspartner) und/oder eine
±20° bis ±45°-Blickrichtung (Gesprächspartner sitzt schräg gegenüber) des Hörhilfeträgers
bevorzugt sein. Ferner ist es möglich, die elektrischen Sprachsignale 322; s'
1(t), s'
n(t) dahingehend zu gewichten, ob eines der elektrischen Sprachsignale 322; s'
1(t), s'
n(t) ein vorherrschendes und/oder ein vergleichsweise lautes elektrisches Sprachsignal
322; s'
1(t), s'
n(t) ist und/oder (eine bekannte) gesprochene Sprache enthält.
[0050] Erfindungsgemäß ist es nicht notwendig, die Distanzanalyse der elektrischen Akustiksignale
322; 324; s'
1(t), s'
2(t), s'
n(t) innerhalb des Postprozessormoduls 330 durchzuführen. Es ist ebenso möglich, z.
B. aus Geschwindigkeitsgründen, die Distanzanalyse durch ein anderes Modul der Hörhilfe
1 durchführen zu lassen und dem Postprozessormodul 330 nur noch die Auswahl des oder
der elektrischen Akustiksignale 322, 324; s'
1(t), s'
2(t), s'
n(t) mit der oder den kürzesten Entfernungsinformationen zu überlassen. Bei einer solchen
Ausführungsform der Erfindung soll per Definition dieses andere Modul der Hörhilfe
1 mit in das Postprozessormodul 330 einbezogen sein, d. h. bei einer solchen Ausführungsform
umfasst das Postprozessormodul 330 dieses andere Modul.
[0051] Vorliegende Schrift betrifft u. a. ein Postprozessormodul 20 der
EP 1 017 253 A2 (Bezugszeichen nach der
EP 1 017 253 A2), in welchem mittels einer Distanzanalyse ein oder mehrere Sprecher/Akustikquellen
für ein elektrisches Ausgangssignal des Postprozessormoduls 20 ausgewählt und darin
wenigstens verstärkt wiedergegeben werden. Siehe hierzu auch Absatz [0025] der
EP 1 017 253 A2. Ferner kann bei der Erfindung das Preprozessormodul und das BSS-Modul wie der Preprozessor
16 und der Unmixer 18 der
EP 1 017 253 A2 aufgebaut sein. Siehe hierzu insbesondere die Absätze [0008] bis [0024] der
EP 1 017 253 A2.
[0052] Darüber hinaus knüpft die Erfindung an die
EP 1 655 998 A2 an, um für einen Hörhilfeträger Stereosprachsignale zur Verfügung zu stellen bzw.
eine binaurale Akustikversorgung mit Sprache zu ermöglichen. Hierbei ist die Erfindung
(Notation gemäß der
EP 1 655 998 A2) bevorzugt den Ausgangssignalen z1, z2 jeweils für rechts(k) und links(k) einer zweiten
Filtereinrichtung der
EP 1 655 998 A2 (siehe Fig. 2 und 3) zur Akzentuierung/Verstärkung der entsprechenden Akustikquelle
nachgeschaltet. Ferner ist es auch möglich, die Erfindung bei der
EP 1 655 998 A2 dahingehend anzuwenden, dass sie nach der dort gelehrten Blinden Quellentrennung
und noch vor der zweiten Filtereinrichtung eingreift. D. h. erfindungsgemäß findet
dabei eine Auswahl eines Signals y1(k), y2(k) statt (siehe Fig. 3 der
EP 1 655 998 A2).
1. Verfahren zum Betreiben einer Hörhilfe (1), wobei zum Verfolgen und Selektieren einer
ersten Akustikquelle (102; s1(t), sn(t)) eines Umgebungsschalls (100; 102, 104; s1(t), s2(t), ..., sn(t)) durch eine Signalverarbeitung (300) der Hörhilfe (1) ein Betriebsmodus "Nahquelle"
etabliert wird, wobei
durch die Hörhilfe (1) aus dem aufgenommenen Umgebungsschall (100; 102, 104; s1(t), s2(t), ..., sn(t)) elektrische Akustiksignale (202, 212; 312, 314; x1(t), x2(t), ..., xn(t)) erzeugt werden, wobei
die elektrischen Akustiksignale (202, 212; 312, 314; x1(t), x2(t), ... , xn(t)) in elektrische Ausgangssignale (322, 324; s'1(t), s'2(t), ..., s'n(t)) entmischt werden, wobei aus den elektrischen Ausgangssignalen (322, 324; s'1(t), s'2(t), ..., s'n(t)) die erste Akustikquelle (102; s1(t), sn(t)) bestimmt wird, welche
durch die Signalverarbeitung (300) derart in einem Ausgangsschall (402; s"(t); s"1(t)+s"n(t)) der Hörhilfe (1) selektiv berücksichtigt wird, dass die erste Akustikquelle (102;
s1(t), sn(t)) für einen Hörhilfeträger im Vergleich mit einer anderen Akustikquelle (104; s2(t)) akustisch wenigstens hervortritt und dadurch besser wahrgenommen wird, wobei
die andere Akustikquelle (104; s2(t)) bezüglich des Hörhilfeträgers sich räumlich weiter entfernt als die erste Akustikquelle
(102; s1(t), sn(t)) befindet, wobei hierzu die Signalverarbeitung (300) ein Entmischmodul (320) zum
Auftrennen der elektrischen Akustiksignale (312, 314; x1(t), x2(t), ..., xn(t)) und ein Postprozessormodul (330) aufweist, durch welches der Betriebsmodus "Nahquelle"
der Hörhilfe (1) etabliert wird und wobei durch die Signalverarbeitung (300) eine
Distanzanalyse der elektrischen Ausgangssignalen (322, 324; s'1(t), s'2(t), ..., s'n(t)) durchgeführt wird, und für die Akustikquellen (102, 104; s1(t), s2(t), ..., sn(t) jeweils ein Abstand (y1(t), y2(t), ..., yn(t)) zum Hörhilfeträger bestimmt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei die erste Akustikquelle (102; s1(t), sn(t)) derart ausgewählt wird, dass sie sich bezüglich des Hörhilfeträgers innerhalb
einer Sprachreichweite (SR) eines Sprechers befindet, innerhalb welcher gesprochene
Sprache verstanden werden kann.
3. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Signalverarbeitung (300)
der Hörhilfe (1) derart eingerichtet ist, dass eine Mehrzahl von akustisch voneinander
unabhängigen Akustikquellen (102; s1(t), sn(t)) getrennt voneinander verfolgt werden.
4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei durch die Signalverarbeitung
(300) diejenige oder diejenigen Akustikquellen (102, 104; s1(t), s2(t), ..., sn(t) bestimmt werden, deren Abstände (y1(t), y2(t), ..., yn(t)) bezüglich des Hörhilfeträgers am Geringsten sind, und die dem Hörhilfeträger
durch den Ausgangsschall (402; s" (t); s"1(t)+s"n(t)) der Hörhilfe (1) zur Verfügung gestellt werden.
5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste Akustikquelle
(102; s
1(t), s
n(t)) bzw. das elektrische Ausgangssignal (322; s'
1(t), s'
n(t)) ferner aufgrund:
• Seines Verhältnisses eines Direktschalls zum Hallanteil;
• eines Pegelkriteriums;
• eines Kopfabschattungseffekts;
• einer Punktförmigkeit der jeweiligen Quelle;
• eines zeitlichen Merkmals, insbesondere einer Form eines Zeitsignals;
• einer Entfernungsmessung basierend auf einer Mehrmikrofonverarbeitung;
• einer Interferenzfreiheit;
• eines vertikalen Abstands in Bezug auf die Hörhilfe (1) bzw. den Hörhilfeträger;
und/oder
• darin enthaltener gesprochener Sprache identifiziert und ausgewählt wird.
6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Akustikquellen (104; s2(t)), die keine Sprache enthalten, oder Akustikquellen (104; s2(t)), die durch Störsignale zu stark gestört sind, durch die Signalverarbeitung (300)
bevorzugt nicht berücksichtigt werden.
7. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Entmischmodul (320)
als ein Blind Source Separation-Modul (320) ausgebildet ist.
8. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ferner im Postprozessormodul
(330) eine Lautstärke der elektrischen Ausgangssignale (322, 324; s'1(t), (s'2(t),) ..., s'n(t)) für ein elektrisches Ausgangsakustiksignal (332) der Signalverarbeitung aufeinander
(300) eingestellt wird.
9. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Signalverarbeitung (300)
ein Preprozessormodul (310) aufweist, durch welches die elektrischen Akustiksignale
(202, 212; x1(t), x2(t), ..., xn(t) für das Entmischmodul (320) aufbereitet werden.
10. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei beim Etablieren des Betriebsmodus
"Nahquelle" die erste Akustikquelle (102; s1(t), sn(t)) aus einer bestimmten Richtung bezüglich des Hörhilfeträgers, vorzugsweise aus
einer 0°-Blickrichtung oder einer 90°-Seitenrichtung, kommt und anschließend von der
Signalverarbeitung (300) verfolgt wird.
11. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei im Betriebsmodus "Nahquelle"
als erste Akustikquelle (102; s1(t), sn(t)) eine im Umgebungsschall (100; 102, 104; s1(t), s2(t), ..., sn(t)) vorherrschende erste Akustikquelle (102; s1(t), sn(t)) verfolgt wird.
12. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Betriebsmodus "Nahquelle"
derart eingerichtet wird, dass im Ausgangsschall (402; s"(t); s"1(t)+s"n(t)) der Hörhilfe (1) durch den Hörhilfeträger nur noch oder im Wesentlichen nur noch
die erste/n Akustikquelle/n (102; s1(t), sn(t)) des Umgebungsschalls (100; 102, 104; s1(t), s2(t), ..., sn(t)) wahrgenommen werden/wird.
13. Hörhilfe zum Verfolgen und Selektieren einer erste Akustikquelle (102; s1(t), sn(t)) eines Umgebungsschalls (100; 102, 104; s1(t), s2(t), ..., sn(t)), wobei
die Hörhilfe (1) aus dem Umgebungsschall (100; 102, 104; s1(t), s2(t), ..., sn(t)) elektrische Akustiksignale (202, 212; 312, 314; x1(t), x2(t), ..., xn(t)) erzeugt und eine Signalverarbeitung (300) zum Etablieren eines Betriebsmodus
"Nahquelle" aufweist, wobei
die Signalverarbeitung (300) ein Entmischmodul (320) zur Auftrennung der elektrischen
Akustiksignale (202, 212; 312, 314; x1(t), x2(t), ..., xn(t)) in elektrische Ausgangssignale (322, 324; s'1(t), s'2(t), ..., s'n(t)) aufweist, wobei aus den elektrischen Ausgangssignalen (322, 324; s'1(t), s'2(t), ..., s'n(t)) die erste Akustikquelle (102; s1(t), sn(t)) bestimmt wird,
wobei mittels der Signalverarbeitung (33) eine Distanzanalyse von elektrischen Ausgangssignalen
(322,324;s'1(t), s'2(t), ..., s'n(t)) durchgeführt wird, wobei für die Akustikquellen (102,104; s1(t), s2(t), ..., sn(t)) ein Abstand (y1(t), y2(t), ...,yn(t)) zum Hörhilfeträger bestimmt wird, und ein Postprozessormodul (330) der Signalverarbeitung
(300) die erste Akustikquelle (102; s1(t), sn(t)) identifiziert und auswählt, welche einen geringeren Abstand bezüglich eines Hörhilfeträgers
im Vergleich zu einer anderen Akkustikquelle (104; s2(t)) anzeigt, wobei die erste Akustikquelle (102; s1(t), sn(t)) derart in einem Ausgangsschall (402; s"(t); s"1(t)+s"n(t)) der Hörhilfe (1) selektiv berücksichtigbar ist, dass es für den Hörhilfeträger
im Vergleich mit einer anderen Akustikquelle (104; s2(t)) wenigstens hervortritt und dadurch akustisch besser wahrnehmbar ist.
14. Hörhilfe gemäß Anspruch 13 wobei die Signalverarbeitung (300) der Hörhilfe (1) derart
eingerichtet ist, dass eine Mehrzahl von akustisch voneinander unabhängigen Akustikquellen
(102; s1(t), sn(t)) getrennt voneinander verfolgbar sind.
15. Hörhilfe gemäß einem der Ansprüche 13 bis 14, wobei mittels der Signalverarbeitung
(300) diejenige oder diejenigen Akustikquellen (102, 104; s1(t), s2(t), ..., sn(t) bestimmbar sind, deren Abstände (y1(t), y2(t), ..., yn(t)) bezüglich des Hörhilfeträgers am Geringsten sind, und die dem Hörhilfeträger
durch den Ausgangsschall (402; s"(t); s"1(t)+s"n(t)) der Hörhilfe (1) zur Verfügung stellbar sind.
16. Hörhilfe gemäß einem der Ansprüche 13 bis 15, wobei die erste Akustikquelle (102;
s
1(t), s
n(t)) bzw. das elektrische Ausgangssignal (322; s'
1(t), s'
n(t)) ferner aufgrund:
• Seines Verhältnisses eines Direktschalls zum Hallanteil;
• eines Pegelkriteriums;
• eines Kopfabschattungseffekts;
• einer Punktförmigkeit der jeweiligen Quelle;
• eines zeitlichen Merkmals, insbesondere einer Form eines Zeitsignals;
• einer Entfernungsmessung basierend auf einer Mehrmikrofonverarbeitung;
• einer Interferenzfreiheit;
• eines vertikalen Abstands in Bezug auf die Hörhilfe (1) bzw. den Hörhilfeträger;
und/oder
• darin enthaltener gesprochener Sprache
identifizier- und auswählbar ist.
17. Hörhilfe gemäß einem der Ansprüche 13 bis 16, wobei elektrische Ausgangssignale (324;
s'2(t)), die keine Sprache enthalten, oder elektrische Ausgangssignale (324; s'2(t)), die durch Störsignale stark gestört sind, mittels der Signalverarbeitung (300)
bevorzugt nicht berücksichtigbar sind.
18. Hörhilfe gemäß einem der Ansprüche 13 bis 17, wobei das Postprozessormodul (330) das
oder die elektrischen Ausgangssignale (322; s'1(t), s'n(t)) verfolgt und selektiert, und ein entsprechendes elektrisches Ausgangssignal (332)
für einen Lautsprecher (400) der Hörhilfe (1) generiert, der den Ausgangsschall (402;
s"(t); s"1(t)+s"3(t)) der Hörhilfe (1) ausgibt.
19. Hörhilfe gemäß einem der Ansprüche 13 bis 18, wobei zwei Hörgeräte (1) der Hörhilfe
(1) oder eine einzelne Hörhilfe (1) eine Mehrzahl von Mikrofonen (200, 210) aufweist,
mittels welchen der Umgebungsschall (100; 102, 104; s1(t), s2(t), ..., sn(t)) aufnehmbar ist, der die erste Akustikquelle (102; s1(t), sn(t)) beinhaltet, und mittels der Mikrofone (200, 210) jeweils ein elektrisches Akustiksignal
(202, 212; x1(t), x2(t), ..., xn(t)) an die Signalverarbeitung (300) ausgebbar ist.
20. Hörhilfe gemäß einem der Ansprüche 13 bis 19, wobei der Betriebsmodus "Nahquelle"
durch das Postprozessormodul (330) der Hörhilfe (1) etablierbar ist.
21. Hörhilfe gemäß einem der Ansprüche 13 bis 20, wobei das Entmischmodul (320) als ein
Blind Source Separation-Modul (320) ausgebildet ist.
22. Hörhilfe gemäß einem der Ansprüche 13 bis 21, wobei ferner im Postprozessormodul (330)
eine Lautstärke der elektrischen Ausgangssignale (322, 324; s'1(t), (s'2(t),) ..., sn(t)) für das elektrische Ausgangsakustiksignal (332) der Signalverarbeitung (300)
aufeinander abstimmbar ist.
23. Hörhilfe gemäß einem der Ansprüche 13 bis 22, wobei die Signalverarbeitung (300) ein
Preprozessormodul (310) aufweist, mittels welchem die elektrischen Akustiksignale
(202, 212; x1(t), x2(t), ..., xn(t)) für das Entmischmodul (320) aufbereitbar sind.
24. Hörhilfe gemäß einem der Ansprüche 13 bis 23, wobei die Hörhilfe (1) ein einzelnes
oder zwei Hörgeräte (1) umfasst.
1. Method for operating a hearing aid (1), wherein, in order to track and select a first
acoustic source (102; s1(t), sn(t)) of an ambient sound (100; 102; 104; s1(t), s2(t), ..., sn(t)), a "local source" operating mode is established by a signal processing section
(300) of the hearing aid (1), wherein
electrical acoustic signals (202, 212; 312, 314; x1(t), x2(t), ..., xn(t)) are generated by the hearing aid (1) from the recorded ambient sound (100; 102;
104; s1(t), s2(t), ..., sn(t)), wherein
the electrical acoustic signals (202, 212; 312, 314; x1(t), x2(t), ..., xn(t)) are unmixed into electrical output signals (322, 324; s'1(t), s'2(t), ..., s'n(t)), wherein
the first acoustic source (102; s1(t), sn(t)) is determined from the electrical output signals (322, 324; s'1(t), s'2(t), ..., s'n(t)) and
is selectively taken into account by the signal processing section (300) in an output
sound (402; s"(t); s"1(t)+s"n(t)) of the hearing aid (1) such that the first acoustic source (102; s1(t), sn(t)) is at least acoustically prominent and is therefore better perceived compared
to another acoustic source (104; s2(t)) for a hearing aid wearer, wherein the other acoustic source (104; s2(t)) is located spatially further away than the first acoustic source (102; s1(t), sn(t)) with respect to the hearing aid wearer, wherein the signal processing section
(300) has, for this purpose, an unmixer module (320) for separating the electrical
acoustic signals (312, 314; x1(t), x2(t), ..., xn(t)) and a post-processor module (330) which establishes the "local source" operating
mode of the hearing aid (1), and wherein a distance analysis of the electrical output
signals (322, 324; s'1(t), s'2(t), ..., s'n(t)) is performed by the signal processing section (300), and a distance (y1(t), y2(t), ..., yn(t)) from the hearing aid wearer is determined for each of the acoustic sources (102,
104; s1(t), s2(t), ..., sn(t)).
2. Method according to Claim 1, wherein the first acoustic source (102; s1(t), sn(t)) is selected in such a manner that it is located within a speaker's speech range
(SR) with respect to the hearing aid wearer within which spoken language can be understood.
3. Method according to one of the preceding claims, wherein the signal processing section
(300) of the hearing aid (1) is set up in such a manner that a plurality of acoustic
sources (102; s1(t), sn(t)) that are acoustically independent of one another are tracked separately from
one another.
4. Method according to one of the preceding claims, wherein the signal processing section
(300) determines that or those acoustic source(s) (102; 104; s1(t), s2(t), ..., sn(t)) which has/have the shortest distances (y1(t), y2(t), ..., yn(t)) from the hearing aid wearer and which is/are made available to the hearing aid
wearer by the output sound (402; s"(t); s"1(t)+s"n(t)) of the hearing aid (1).
5. Method according to one of the preceding claims, wherein the first acoustic source
(102; s
1(t), s
n(t)) or the electrical output signal (322, s'
1(t), s'
n(t)) is also identified and selected on the basis of:
• its ratio of a direct sound to the echo component;
• a level criterion;
• a head shadow effect;
• a punctiformity of the respective source;
• a time feature, in particular a form of a time signal;
• a distance measurement based on multi-microphone processing;
• a freedom from interference;
• a vertical distance from the hearing aid (1) or the hearing aid wearer; and/or
• spoken language contained therein.
6. Method according to one of the preceding claims, wherein acoustic sources (104; s2(t)) which do not contain any speech or acoustic sources (104; s2(t)) which are excessively disturbed by interference signals are preferably not taken
into account by the signal processing section (300).
7. Method according to one of the preceding claims, wherein the unmixer module (320)
is in the form of a blind source separation module (320).
8. Method according to one of the preceding claims, wherein a volume of the electrical
output signals (322, 324; s'1(t), s'2(t), ..., s'n(t)) is also adjusted to one another for an electrical output acoustic signal (332)
from the signal processing section (300) in the post-processor module (330).
9. Method according to one of the preceding claims, wherein the signal processing section
(300) has a preprocessor module (310) which conditions the electrical acoustic signals
(202, 212; x1(t), x2(t), ..., xn(t)) for the unmixer module (320).
10. Method according to one of the preceding claims, wherein, when establishing the "local
source" operating mode, the first acoustic source (102; s1(t), sn(t)) comes from a particular direction with respect to the hearing aid wearer, preferably
from a 0° viewing direction or a 90° lateral direction, and is then tracked by the
signal processing section (300).
11. Method according to one of the preceding claims, wherein a first acoustic source (102;
s1(t), sn(t)) which is predominant in the ambient sound (100; 102; 104; s1(t), s2(t), ..., sn(t)) is tracked as the first acoustic source (102; s1(t), sn(t)) in the "local source" operating mode.
12. Method according to one of the preceding claims, wherein the "local source" operating
mode is set up in such a manner that only the first or substantially only the first
acoustic source(s) (102; s1(t), sn(t)) of the ambient sound (100; 102; 104; s1(t), s2(t), ..., sn(t)) is/are perceived by the hearing aid wearer in the output sound (402; s"(t); s"1(t)+s"n(t)) of the hearing aid (1).
13. Hearing aid for tracking and selecting a first acoustic source (102; s1(t), sn(t)) of an ambient sound (100; 102; 104; s1(t), s2(t), ..., sn(t)), wherein
the hearing aid (1) generates electrical acoustic signals (202, 212; 312, 314; x1(t), x2(t), ..., xn(t)) from the ambient sound (100; 102; 104; s1(t), s2(t), ..., sn(t)) and has a signal processing section (300) for establishing a "local source" operating
mode, wherein
the signal processing section (300) has an unmixer module (320) for separating the
electrical acoustic signals (202, 212; 312, 314; x1(t), x2(t), ..., xn(t)) into electrical output signals (322, 324; s'1(t), s'2(t), ..., s'n(t)),
wherein the first acoustic source (102; s1(t), sn(t)) is determined from the electrical output signals (322, 324; s'1(t), s'2(t), ..., s'n(t)),
wherein a distance analysis of electrical output signals (322, 324; s'1(t), s'2(t), ..., s'n(t)) is performed by means of the signal processing section (33), wherein a distance
(y1(t), y2(t), ..., yn(t)) from the hearing aid wearer is determined for the acoustic sources (102, 104;
s1(t), s2(t), ..., sn(t)),
and a post-processor module (330) of the signal processing section (300) identifies
and selects the first acoustic source (102; s1(t), sn(t)) which indicates a shorter distance from a hearing aid wearer than another acoustic
source (104; s2(t)), wherein
the first acoustic source (102; s1(t), sn(t)) can be selectively taken into account in an output sound (402; s" (t) ; s"1(t)+s"n(t)) of the hearing aid (1) such that it is at least prominent and is therefore acoustically
better perceived by the hearing aid wearer compared to another acoustic source (104;
s2(t))
14. Hearing aid according to Claim 13, wherein the signal processing section (300) of
the hearing aid (1) is set up in such a manner that a plurality of acoustic sources
(102; s1(t), sn(t)) that are acoustically independent of one another can be tracked separately from
one another.
15. Hearing aid according to one of Claims 13 to 14, wherein the signal processing section
(300) can be used to determine that or those acoustic source(s) (102; 104; s1(t), s2(t), ..., sn(t)) which has/have the shortest distances (y1(t), y2(t), ..., yn(t)) from the hearing aid wearer and which can be made available to the hearing aid
wearer by the output sound (402; s"(t); s"1(t)+s"n(t)) of the hearing aid (1).
16. Hearing aid according to one of Claims 13 to 15, wherein the first acoustic source
(102; s
1(t), s
n(t)) or the electrical output signal (322, s'
1(t), s'
n(t)) can also be identified and selected on the basis of:
• its ratio of a direct sound to the echo component;
• a level criterion;
• a head shadow effect;
• a punctiformity of the respective source;
• a time feature, in particular a form of a time signal;
• a distance measurement based on multi-microphone processing;
• a freedom from interference;
• a vertical distance from the hearing aid (1) or the hearing aid wearer; and/or
• spoken language contained therein.
17. Hearing aid according to one of Claims 13 to 16, wherein electrical output signals
(324; s'2(t)) which do not contain any speech or electrical output signals (324; s'2(t)) which are greatly disturbed by interference signals preferably cannot be taken
into account by means of the signal processing section (300).
18. Hearing aid according to one of Claims 13 to 17, wherein the post-processor module
(330) tracks and selects the electrical output signal(s) (322; s'1(t), s'n(t)) and generates a corresponding electrical output signal (332) for a loudspeaker
(400) of the hearing aid (1), which loudspeaker outputs the output sound (402; s"(t);
s"1(t)+s"3(t)) of the hearing aid (1).
19. Hearing aid according to one of Claims 13 to 18, wherein two hearing devices (1) of
the hearing aid (1) or an individual hearing aid (1) has/have a plurality of microphones
(200, 210) which can be used to record the ambient sound (100; 102; 104; s1(t), s2(t), ..., sn(t)) which contains the first acoustic source (102; s1(t), sn(t)), and an electrical acoustic signal (202, 212; x1(t), x2(t), ..., xn(t)) can be respectively output to the signal processing section (300) by means of
the microphones (200, 210).
20. Hearing aid according to one of Claims 13 to 19, wherein the "local source" operating
mode can be established by the post-processor module (330) of the hearing aid (1).
21. Hearing aid according to one of Claims 13 to 20, wherein the unmixer module (320)
is in the form of a blind source separation module (320).
22. Hearing aid according to one of Claims 13 to 21, wherein a volume of the electrical
output signals (322, 324; s'1(t), s'2(t), ..., sn(t)) can also be tuned to one another for the electrical output acoustic signal (332)
from the signal processing section (300) in the post-processor module (330).
23. Hearing aid according to one of Claims 13 to 22, wherein the signal processing section
(300) has a preprocessor module (310) which can be used to condition the electrical
acoustic signals (202, 212; x1(t), x2(t), ..., xn(t)) for the unmixer module (320).
24. Hearing aid according to one of Claims 13 to 23, wherein the hearing aid (1) comprises
a single hearing device or two hearing devices (1).
1. Procédé destiné à faire fonctionner une aide auditive (1), pour poursuivre et sélectionner
une première source acoustique (102 ; s1(t), sn(t)) d'un son ambiant (100 ; 102, 104 ; s1(t), s2(t), ..., sn(t)) par un traitement de signaux (300) de l'aide auditive (1), un mode de fonctionnement
« source proche » étant établi,
par l'aide auditive (1), des signaux acoustiques électriques (202, 212 ; 312, 314
; x1(t),x2(t), ..., xn(t)) étant créés à partir du son ambiant (100 ; 102, 104 ; s1(t), s2(t), ..., sn(t)),
les signaux acoustiques électriques (202, 212 ; 312, 314 ; x1(t),x2(t), ..., xn(t)) étant dissociés en signaux de sortie électriques (322, 324; s'1(t), s'2(t), ..., s'n(t)),
à partir des signaux de sortie électriques (322, 324 ; s'1(t), s'2(t), ..., s'n(t)) étant déterminée la première source acoustique (102 ; s1(t), sn(t)), laquelle
par le traitement de signaux (300) est considérée sélectivement dans un son de sortie
(402 ; s"(t) ; s"1(t)+s"n(t)) de l'aide auditive (1), de telle sorte que pour un porteur de l'aide auditive,
la première source acoustique (102 ; s1(t), sn(t)) ressorte au moins acoustiquement, en comparaison d'une autre source acoustique
(104 ; s2(t)) et soit mieux perçue de ce fait, pour un porteur de l'aide auditive, l'autre
source acoustique (104 ; s2(t)) étant plus éloignée dans l'espace par rapport au porteur de l'aide auditive que
la première source acoustique (102 ; s1(t), sn(t)), à cet effet, le traitement de signaux (300) comportant un module de dissociation
(320) pour séparer les signaux acoustiques électriques (312, 314 ; x1(t),x2(t), ..., xn(t)) et un module post-processeur (330) par lequel le mode de fonctionnement « source
proche » de l'aide auditive (1) est établi et par le traitement de signaux (300) étant
réalisée une analyse de distance des signaux de sortie électriques (322, 324 ; s'1(t),s'2(t), ..., s'n(t) et pour les sources acoustiques (102, 104 ; s1(t), s2(t), ..., sn(t) chaque fois un écart (y1(t), y2(t), ..., yn(t)) par rapport au porteur de l'aide auditive étant déterminé.
2. Procédé selon la revendication 1, la première source acoustique (102 ; s1(t), sn(t)) étant sélectionnée de telle sorte que par rapport au porteur de l'aide auditif,
elle se trouve dans une portée de son vocaux (SR) d'un locuteur dans laquelle le langage
parlé peut être compris.
3. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, le traitement de signaux
(300) de l'aide auditive (1) étant aménagé de sorte qu'une pluralité de sources acoustiques
(102 ; s1(t), sn(t)) indépendantes les unes des autres soient poursuivies séparément les unes des
autres.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, par le traitement de
signaux (300) étant déterminée(s) la ou les sources acoustiques (102, 104 ; s1(t), s2(t), ..., sn(t)) dont les écarts (y1(t), y2(t), ..., yn(t)) par rapport au porteur de l'aide auditive sont les plus faibles et qui sont mises
à disposition du porteur de l'aide auditive par le son de sortie (402 ; s"(t) ; s"1(t)+s"n(t)) de l'aide auditive (1).
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, la première source
acoustique (102 ; s
1(t), s
n(t)) ou le signal de sortie électrique (322 ; s'
1(t), s'
n(t)) étant identifié(e) ou sélectionné(e) par ailleurs sur la base
• de son rapport d'un son direct à un niveau de réverbération ;
• d'un critère de niveau ;
• d'un effet d'ombre acoustique de la tête ;
• d'une forme ponctuelle de la source concernée ;
• d'une caractéristique dans le temps, notamment d'une forme d'un signal temporel
;
• d'une mesure de l'éloignement basée sur un traitement multi-microphones ;
• d'une absence d'interférence ;
• d'un écart vertical par rapport à l'aide auditive (1) ou au porteur de l'aide auditive
; et/ou
• du langage parlé qu'il contient.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, des sources acoustiques
(104 ; s2(t)) qui ne contiennent aucune parole ou des sources acoustiques (104 ; s2(t)) qui sont trop fortement perturbées par des signaux parasites n'étant de préférence
pas considérées par le traitement de signaux (300).
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, le module de dissociation
(320) étant conçu sous la forme d'un module de dissociation à source aveugle (320).
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, par ailleurs dans le
module post-processeur (330), une intensité sonore des signaux de sortie électriques
(322, 324 ; s'1(t),s'2(t),) ..., s'n(t) étant réglée en accord avec un signal de sortie acoustique électrique (332) du
traitement de signaux (300).
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, le traitement de signaux
(300) comportant un module préprocesseur (310), lequel prépare les signaux acoustiques
électriques (202, 212 ; x1(t), x2(t), ..., xn(t) pour le module de dissociation (320).
10. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, lors de l'établissement
du mode de fonctionnement « source proche », la première source acoustique (102 ;
S1(t), sn(t)) parvenant à partir d'une certaine direction par rapport au porteur de l'aide
auditive, de préférence à partir d'une direction visuelle de 0° ou d'une direction
latérale de 90° et étant poursuivie ensuite par le traitement de signaux (300).
11. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel dans le
mode de fonctionnement « source proche » en tant que première source acoustique (102
; S1(t), sn(t)), une première source acoustique (102 ; S1(t), sn(t)) prédominant dans le son ambiant (100 ; 102, 104 ; S1(t), s2(t), ..., sn(t)) est poursuivie.
12. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, le mode de fonctionnement
« source proche » étant aménagé de telle sorte que dans le son de sortie (402 ; s"(t)
; s"1(t)+s"n(t)) de l'aide auditive (1), le porteur de l'aide auditive ne perçoive sensiblement
plus que la (les) première(s) source(s) acoustique (s) (102 ; S1(t), sn(t)) du son ambiant (100 ; 102, 104 ; S1(t), s2(t), ..., sn(t)).
13. Aide auditive destinée à poursuivre et à sélectionner une première source acoustique
(102 ; S
1(t), s
n(t)) d'un son ambiant (100 ; 102, 104 ; S
1(t), s
2(t), ..., s
n(t)),
l'aide auditive (1) créant à partir du son ambiant (100 ; 102, 104 ; S1(t), s2(t), ..., sn(t)) des signaux acoustiques électriques (202, 212 ; 312, 314 ; x1(t),x2(t), ..., xn(t)) et comportant un traitement de signaux (300) pour établir un mode de fonctionnement
« source proche »,
le traitement de signaux (300) comportant un module de dissociation (320) pour séparer
les signaux acoustiques électriques (202, 212 ; 312, 314 ; x1(t),x2(t), ..., xn(t)) en des signaux de sortie électriques (322, 324 ; s'1(t), s'2(t), ..., s'n(t)),
à partir des signaux de sortie électriques (322, 324 ; s"1(t), s'2(t), ..., s'n(t)) étant déterminée la première source acoustique (102 ; S1(t), sn(t)),
au moyen du traitement de signaux (33) étant réalisée une analyse de distance de signaux
de sortie électriques (322, 324 ; s'1(t), s'2(t), ..., s'n(t)), pour les sources acoustiques (102, 104 ; S1(t), s2(t), ..., sn(t)), un écart (y1(t), y2(t), ..., yn(t)) par rapport au porteur de l'aide auditive étant déterminé ,
et un module post-processeur (330) du traitement de signaux (300) identifiant et sélectionnant
la première source acoustique (102 ; S1(t), sn(t)), laquelle affiche un plus faible écart par rapport à un porteur de l'aide auditive,
en comparaison d'une autre source acoustique (104 ; s2(t)),
la première source acoustique (102 ; S1(t), sn(t)) pouvant être considérée de manière sélective dans un son de sortie (402 ; s"(t)
; s"1(t)+s"n(t)) de l'aide auditive (1), de sorte à ressortir au moins pour le porteur de l'aide
auditive, en comparaison d'une autre source acoustique (104 ; s2(t)) et être de ce fait mieux perceptible acoustiquement.
14. Aide auditive selon la revendication 13, le traitement de signaux (300) de l'aide
auditive (1) étant aménagé de telle sorte qu'une pluralité de sources acoustiques
(102 ; S1(t), sn(t)) indépendantes les unes des autres puissent être poursuivies séparément les unes
des autres.
15. Aide auditive selon l'une quelconque des revendications 13 ou 14, au moyen du traitement
de signaux (300), la ou les sources acoustiques (102, 104 ; S1(t), s2(t), ..., sn(t) pouvant être déterminée(s) dont les écarts (y1(t), y2(t), ..., yn(t)) par rapport au porteur de l'aide auditive sont les plus faibles et qui peuvent
être mises à la disposition du porteur de l'aide auditive par le son de sortie (402
; s"(t) ; s"1(t)+s"n(t)) de l'aide auditive (1).
16. Aide auditive selon l'une quelconque des revendications 13 à 15, la première source
acoustique (102 ; S
1(t), s
n(t)) ou le signal de sortie électrique (322 ; s'
1(t), s'
n(t)) pouvant être identifié(e) et sélectionné(e) par ailleurs sur la base
• de son rapport d'un son direct à un niveau de réverbération ;
• d'un critère de niveau ;
• d'un effet d'ombre acoustique de la tête ;
• d'une forme ponctuelle de la source concernée ;
• d'une caractéristique dans le temps, notamment d'une forme d'un signal temporel
;
• d'une mesure de l'éloignement basée sur un traitement multi-microphones ;
• d'une absence d'interférence ;
• d'un écart vertical par rapport à l'aide auditive (1) ou au porteur de l'aide auditive
; et/ou
• du langage parlé qu'il contient.
17. Aide auditive selon l'une quelconque des revendications 13 à 16,
des signaux de sortie électriques (324 ; s'2(t)) qui ne contiennent aucune parole ou des signaux de sortie électriques (324 ;
s'2(t)) qui sont trop fortement perturbés par des signaux parasites n'étant de préférence
pas considérés par le traitement de signaux (300).
18. Aide auditive selon l'une quelconque des revendications 13 à 17,
le module post-processeur (330) poursuivant et sélectionnant le ou les signaux de
sortie électriques (322 ; s'1(t), s'n(t)) et générant un signal de sortie (332) électrique correspondant pour un haut-parleur
(400) de l'aide auditive (1) qui délivre le son de sortie (402 ; s"(t) ; s"1(t)+s"n(t)) de l'aide auditive (1).
19. Aide auditive selon l'une quelconque des revendications 13 à 18, deux appareils auditifs
(1) de l'aide auditive (1) ou une aide auditive (1) individuelle comportant une pluralité
de microphones (200, 210) au moyen desquels le son ambiant (100 ; 102, 104 ; S1(t), s2(t), ..., sn(t)) peut être enregistré qui contient la première source acoustique (102 ; S1(t), sn(t)) et au moyen des microphones (200, 210), chaque fois un signal acoustique électrique
(202, 212 ; x1(t), x2(t), ..., xn(t)) pouvant être délivré à l'attention du traitement de signaux (300).
20. Aide auditive selon l'une quelconque des revendications 13 à 19,
le mode de fonctionnement « source proche » pouvant être établi par le module post-processeur
(330) de l'aide auditive (1).
21. Aide auditive selon l'une quelconque des revendications 13 à 20,
le module de dissociation (320) étant conçu sous la forme d'un module de dissociation
à source aveugle (320).
22. Aide auditive selon l'une quelconque des revendications 13 à 21,
par ailleurs dans le module post-processeur (330), une intensité de son des signaux
de sortie électriques (322, 324 ; s'1(t), s'2(t),) ..., sn(t)) pouvant être réglée en accord avec le signal de sortie acoustique électrique
(332) du traitement de signaux (300).
23. Aide auditive selon l'une quelconque des revendications 13 à 22,
le traitement de signaux (300) comportant un module préprocesseur (310), au moyen
duquel les signaux acoustiques électriques (202, 212 ; x1(t), x2(t), ..., xn(t)) pour le module de dissociation (320) peuvent être préparés.
24. Aide auditive selon l'une quelconque des revendications 13 à 23, l'aide auditive (1)
comprenant un seul ou deux appareils auditifs (1).
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