Anwendungsgebiet und Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Reinigungsverfahren für Gegenstände in Form von Geschirr,
Besteck oder Wäsche, sowie eine Reinigungsvorrichtung zur Durchführung des Reinigungsverfahrens,
insbesondere eine Geschirrspülmaschine oder eine Waschmaschine.
[0002] Bei Reinigungsverfahren in Geschirrspülmaschinen und Waschmaschinen besteht einerseits
der Wunsch danach, dass die zu reinigenden Gegenstände möglichst sauber bzw. rein
werden. Die vorgenannten Gegenstände dienen immerhin entweder der Nahrungsaufnahme,
kommen also mit Lebensmitteln in Berührung, oder werden auf der Haut getragen. Somit
gelten hier jeweils erhöhte Anforderungen.
[0003] Andererseits gibt es gerade bei Geschirrspülmaschinen und Waschmaschinen zunehmende
Bestrebungen, Wasserverbrauch und Energieverbrauch zu minimieren bzw. gering zu halten.
Es ist schwierig, diese beiden scheinbar gegensätzlichen Aspekte möglichst gut zu
vereinigen.
Aufgabe und Lösung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Reinigungsverfahren
sowie eine eingangs genannte Reinigungsvorrichtung zu dessen Durchführung zu schaffen,
mit denen Probleme des Standes der Technik gelöst werden können und es insbesondere
möglich ist, ein Reinigungsverfahren sowohl möglichst effizient als auch möglichst
mit gutem Ergebnis durchführen zu können, dass also die zu reinigenden Gegenstände
möglichst sauber werden.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Reinigungsverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie eine Reinigungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 12. Vorteilhafte
sowie bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen enthalten
und werden im Folgenden näher erläutert. Dabei werden manche der Merkmale nur für
das Reinigungsverfahren oder nur für die Reinigungsvorrichtung beschrieben. Sie sollen
jedoch unabhängig davon sowohl für das Reinigungsverfahren als auch für die Reinigungsvorrichtung
selbständig gelten können. Der Wortlaut der Ansprüche wird durch ausdrückliche Bezugnahme
zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
[0006] Es ist vorgesehen, dass das Reinigungsverfahren in mindestens einer ersten Reinigungskammer
oder Reinigungszone durchgeführt wird bzw. dass die Reinigungsvorrichtung mindestens
eine erste Reinigungskammer aufweist, unter Umständen nur diese eine. Darin werden
die Gegenstände gereinigt. In einem ersten Schritt werden die Gegenstände für eine
erste Reinigungszeit gereinigt. Diese erste Reinigungszeit kann so bemessen sein,
dass üblicherweise ein signifikanter Anteil der Gegenstände, beispielsweise mindestens
50% bis 80%, basierend auf Erfahrungswerten, ausreichend gereinigt bzw. sauber ist.
Diese erste Reinigungszeit ist vorteilhaft relativ kurz bemessen bzw. absehbar zu
kurz für alle zu reinigenden Gegenstände, gleichzeitig aber wiederum so lang, dass
eben ein signifikanter Anteil der Gegenstände bereits ausreichend gereinigt ist.
[0007] In einem zweiten Schritt zur Überprüfung des Sauberkeits-Zustands werden Markierungsmittel
zugegeben bzw. werden Markierungsmittel auf die zu reinigenden Gegenstände gegeben.
Dazu kann eine Ausgabevorrichtung für die Markierungsmittel vorgesehen sein in der
Reinigungsvorrichtung bzw. in der ersten Reinigungskammer. Die Markierungsmittel können
pulverförmig oder flüssig sein, wobei flüssige Markierungsmittel voraussichtlich einfach
ausgegeben werden können. Sie können auch bereits in einem Wasch- oder Spülmittel
enthalten sein und einen Überzug aufweisen, der sich nach einiger Zeit im Wasser auflöst,
und zwar vorteilhaft nach einer Zeit, die in etwa der ersten Reinigungszeit entspricht.
Die Markierungsmittel sind derart ausgebildet, dass sie an Verunreinigungen an den
Gegenständen hängen bleiben bzw. diese detektierbar machen, beispielsweise optisch
detektierbar.
[0008] In einem dritten Schritt werden die Markierungsmittel erkannt mit einer Detektionsvorrichtung
der Reinigungsvorrichtung. So kann bestimmt werden, welche der zu reinigenden Gegenstände
bereits ausreichend sauber sind und welche der zu reinigenden Gegenstände noch Verunreinigungen
aufweisen, die entfernt werden müssen. Diese Detektionsvorrichtung arbeitet vorteilhaft
optisch, unter Umständen mit Verwendung von Licht spezieller Wellenlänge, beispielsweise
mit einer UV-Lichtquelle in Form einer UV-LED odgl., welche die Markierungsmittel
zum Leuchten anregen kann. So können noch verbliebene Verunreinigungen sichtbar gemacht
und erkannt werden.
[0009] In einem vierten Schritt werden dann die Gegenstände, die noch zu entfernende Verunreinigungen
aufweisen, für eine weitere zweite Reinigungszeit weiter bzw. erneut gereinigt.
[0010] Somit wird also mit der Erfindung nach einer gewissen Zeit geschaut bzw. geprüft,
welche der zu reinigenden Gegenstände bereits ausreichend sauber sind. So müssen nicht
mehr alle Gegenstände weiterhin bzw. noch einmal gereinigt werden, was den Aufwand
erwartungsgemäß senkt. Es müssen eben nur diejenigen Gegenstände, die dies nötig haben.
Mittels der Markierungsmittel und der vorteilhaft automatisch arbeitenden Detektionsvorrichtung
können die noch zu reinigenden Gegenstände erkannt werden. Dabei ist es möglich, dass
das weitere Reinigungsverfahren für die weitere zweite Reinigungszeit nur für solche
Gegenstände durchgeführt wird, die noch Verunreinigungen aufweisen, die zu entfernen
sind. Die bereits sauberen Gegenstände, welche anhand der Markierungsmittel und der
Detektionsvorrichtung erkannt werden können, können von diesen weiteren Reinigungsverfahren
ausgenommen sein. Somit kann vorhersehbar das weitere Reinigungsverfahren und somit
auch das gesamte Reinigungsverfahren mit weniger Aufwand durchgeführt werden.
[0011] Markierungsmittel, die für die Erfindung geeignet sind, haben vorteilhaft zwei Eigenschaften.
Zum Einen müssen sie an den Verunreinigungen haften. Zum Anderen müssen sie mittels
der Detektionsvorrichtung erkannt werden können. Um diese beiden Eigenschaften zu
erreichen wird vorteilhaft eine Komponente für die Haftung an einer gewünschten Verunreinigung
und eine Komponente für die Erkennung mittels der Detektionsvorrichtung vorgesehen
und diese beiden als Markierungsmittel verbunden bzw. zusammensynthetisiert. Als Komponente
für die Haftung können vorteilhaft Enzyme vorgesehen werden, die an Verunreinigungen
selbst, insbesondere an organischen Verunreinigungen, gut anhaften. Es werden beispielsweise
von der Fa. AMODIA Bioservice GmbH in Braunschweig entsprechende Mittel angeboten
zum Anhaften an Bakterien oder Pilzen. Es kann nämlich angenommen werden, dass in
Verunreinigungen, zumindest in organische Verunreinigungen wie vor allem Speiseresten,
immer auch Bakterien bzw. Pilze vorhanden sind. Diese sind eben besonders leicht zu
entdecken. Ansonsten gibt es auch Enzyme die direkt an Verunreinigungen anhaften können.
[0012] Als Komponente für die Erkennung mittels der Detektionsvorrichtung können entsprechende
Chemikalien als Markierungsmittel aus dem Bereich der Medizin verwendet werden. Solche
sind beschrieben in dem Buch von Fan Zhang "Photon upconversion nanomaterials", Springer
2015, ISBN: 978-3-662-45596-8. Eine Liste mit fluoreszierenden Waschmitteln kann gefunden
werden in ASTM Data Series DS 53 A. Ein konkretes Beispiel ist der optische Aufheller
TINOPAL der Fa. BASF in Ludwigshafen. Dieser leuchtet bei UV-Anregung blau und ist
gut erkennbar. Entsprechende Markierungsmittel mit Quanteneigenschaften werden angeboten
von der Fa. CAN GmbH in Hamburg.
[0013] Gemäß einer ersten Alternative der Erfindung werden zumindest einige der Gegenstände
für das weitere Reinigungsverfahren bzw. für die zweite Reinigungszeit bewegt. Dabei
können sie bevorzugt vor Beginn des weiteren Reinigungsverfahrens räumlich separiert
werden von anderen Gegenständen, besonders bevorzugt aus der ersten Reinigungskammer
bzw. Reinigungszone entfernt werden. Dafür sind Bewegungsmittel vorgesehen, beispielsweise
eine Art Roboterarm oder auch Schienen, Bänder, Greifer odgl..
[0014] Hier ist es dann möglich, dass die sauberen Gegenstände bzw. solche Gegenstände,
die nicht mehr gereinigt werden müssen, aus der ersten Reinigungskammer entfernt werden.
Gegenstände, die noch Verunreinigungen aufweisen, also noch einmal gereinigt werden
müssen, verbleiben in der ersten Reinigungskammer für das weitere Reinigungsverfahren.
Es kann vorgesehen sein, dass das weitere Reinigungsverfahren grundsätzlich so abläuft
wie das erste Reinigungsverfahren. Parameter wie Temperatur und/oder Dauer können
dabei ähnlich sein wie beim ersten Reinigungsverfahren. Alternativ könnten diese Parameter
auch so verändert werden, dass das weitere Reinigungsverfahren intensiver abläuft
als das erste Reinigungsverfahren, also entweder bei höheren Temperaturen und/oder
mit längerer Dauer.
[0015] Es ist möglich, dass das Reinigungsverfahren ein Waschverfahren für Wäschestücke
als Gegenstände ist, wobei hierzu eine Waschmaschine als vorgenannte Reinigungsvorrichtung
verwendet wird. Diese Waschmaschine kann unter Umständen nur eine einzige Reinigungskammer
bzw. Reinigungszone aufweisen, nämlich die vorgenannte erste Reinigungskammer. Nach
dem ersten Reinigungsverfahren wird dann saubere bzw. nicht mehr zu reinigende Wäsche
aus der Waschmaschine entnommen, wobei diese Wäsche anhand der Markierungsmittel und
der Detektionsvorrichtung erkannt werden konnte. Vorteilhaft erfolgt dies automatisch.
Alternativ kann das Reinigungsverfahren für Geschirr oder Besteck verwendet werden
und eine Spülmaschine als Reinigungsvorrichtung vorgesehen sein. Auch hier kann nur
eine einzige Reinigungskammer vorgesehen sein, wie dies für eine Spülmaschine bekannt
ist, wobei in dieser einzigen Reinigungskammer ein, zwei oder drei Körbe bzw. übliche
Auflagen vorgesehen sein können. Diese unterschiedlichen Körbe können dann bei einer
Spülmaschine jeweils unterschiedliche Reinigungszonen bilden, da es bei einer Spülmaschine
möglich ist, in einer einzigen Reinigungskammer solche unterschiedlichen Zonen unterschiedlich
zu behandeln. In einer Reinigungszone kann eine weitere Reinigung stattfinden, in
einer anderen Reinigungszone nicht bzw. nur nebensächlich bzw. zufällig.
[0016] Die noch zu reinigenden Gegenstände verbleiben dann jeweils in der ersten Reinigungskammer
und werden dem zweiten Reinigungsverfahren unterzogen. Dann kann entweder nach einer
vorgegebenen zweiten Reinigungszeit das Reinigungsverfahren beendet werden, ohne zu
überprüfen, ob noch Verunreinigungen vorhanden sind. Alternativ kann dann noch einmal
ein Schritt des Aufbringens von Markierungsmitteln und des Einsatzes der Detektionsvorrichtung
erfolgen, um zu überprüfen, ob die Reinigung tatsächlich ausreichend ist.
[0017] Bei diesem Verfahren kann es unter Umständen vorkommen, dass an den an sich ausreichend
sauberen Gegenständen noch Markierungsmittel anhaften, was natürlich nicht gewünscht
ist. Dann könnte vorgesehen sein, dass nach dem Abschluss des eigentlichen hauptsächlichen
Reinigungsvorgangs gegen Ende der zweiten Reinigungszeit diese Gegenstände noch einmal
gereinigt werden, um in einem abschließenden Spülvorgang die Markierungsmittel zu
entfernen. Des Weiteren gilt ja auch gerade bei einem Spülverfahren mit einer Geschirrspülmaschine,
dass Geschirr und Besteck am Ende getrocknet werden müssen. Dies ist am Ende der ersten
Reinigungszeit noch nicht vorgenommen worden, da dieser Trocknungsvorgang dann ja
für diejenigen Gegenstände, die noch einmal gereinigt werden müssen, noch einmal durchgeführt
werden müsste. Des Weiteren würde neben dem erhöhten Energieaufwand hier auch noch
der durch die Behandlung mit Wasser bereits angelöste Schmutz durch die Trocknung
wieder stärker anhaften, was natürlich auch nicht gewünscht ist. Somit könnte dann
am Ende der gesamten Reinigung das getrocknete Geschirr und Besteck aus der Spülmaschine
entnommen werden.
[0018] Für ein Waschverfahren mit einer Waschmaschine kann bezüglich des Schleuderns Ähnliches
gelten, so dass die Wäsche vor dem Aufbringen der Markierungsmittel eventuell nur
leicht geschleudert wird, wobei dadurch bereits ein Großteil, vorteilhaft mehr als
50%, des aufgenommenen Wassers entfernt werden kann. Hier könnte dann die bereits
saubere und noch sehr feuchte Wäsche entnommen werden, bis das zweite Waschverfahren
durchgeführt worden ist. Danach könnte die vorher entnommene Wäsche wieder eingebracht
werden, um dann die Markierungsmittel in einem abschließenden Spülvorgang zu entfernen,
woraufhin dann die Wäsche noch wie üblich geschleudert werden könnte zur ersten Trocknung.
[0019] In einer zweiten grundsätzlichen Alternative der Ausgestaltung der Erfindung kann
vorgesehen sein, dass für das zweite bzw. weitere Reinigungsverfahren die noch zu
reinigenden Gegenstände und auch die nicht mehr zu reinigenden Gegenstände in derselben
Reinigungskammer verbleiben. Dann wird das weitere Reinigungsverfahren nur noch für
einen Bereich oder in einem Bereich bzw. eine Reinigungszone dieser ersten Reinigungskammer
durchgeführt. Dies ist natürlich vor allem für eine Spülmaschine denkbar, wo ein nur
partiell in der Reinigungskammer, nämlich nur für eine Reinigungszone, durchgeführter
Reinigungsvorgang möglich ist. So könnte eine Reinigung beispielsweise für einen vorderen
Bereich oder einen hinteren Bereich der Reinigungskammer durchgeführt werden, besonders
vorteilhaft natürlich für einen oberen Bereich oder einen unteren Bereich bzw. in
einem oberen Korb oder einem unteren Korb. Üblicherweise ist für jeden eines solchen
Korbes ein eigener Sprüharm bzw. eine eigene Wasserausbringung vorgesehen, so dass
hier eine lokal begrenzte weitere Reinigung gut möglich ist.
[0020] Wenn das Reinigungsverfahren ein Waschverfahren ist mit einer Waschmaschine als Reinigungsvorrichtung,
dann kann diese Waschmaschine auch eine erste Reinigungskammer und eine zweite Reinigungskammer
aufweisen bzw. zwei Trommeln. Derartige Waschmaschinen werden beispielsweise von der
Fa. LG Electronics angeboten unter der Bezeichnung Twin Wash. Dann kann saubere bzw.
nicht mehr zu reinigende Wäsche aus der ersten Reinigungskammer in die zweite Reinigungskammer
bewegt werden, wo sie verbleiben kann, bis sie durch eine Bedienperson entnommen wird.
Dabei kann sie entweder ohne jegliche Behandlung in der zweiten Reinigungskammer verbleiben.
Alternativ können zumindest Grundfunktionen eines Reinigungsverfahrens darin durchgeführt
werden, beispielsweise Spülen zum Entfernen von eventuell noch vorhandenen Markierungsmitteln
und/oder Schleudern bzw. Entfernen von aufgesaugter Feuchtigkeit. In der ersten Reinigungskammer
wird dann das vorgenannte weitere Reinigungsverfahren durchgeführt.
[0021] In einer anderen Ausgestaltung als der zuvor beschriebenen kann für ein Waschverfahren
mit einer Waschmaschine gelten, dass diese Waschmaschine zwar wiederum zwei Reinigungskammern
aufweist. Dann kann aber noch zu reinigende Wäsche, die durch die vorbeschriebene
Verwendung der Markierungsmittel und der Detektionsvorrichtung erkannt worden ist,
aus der ersten Reinigungskammer entnommen werden und in die zweite Reinigungskammer
bewegt werden. Auch dort verbleibt sie bis zur Entnahme, wobei das weitere bzw. zweite
Reinigungsverfahren dann in der zweiten Reinigungskammer durchgeführt wird. Somit
verlagert sich also im Gegensatz zu der vorbeschriebenen Ausgestaltung der Ort, wo
das weitere bzw. zweite Reinigungsverfahren durchgeführt wird.
[0022] Für eine Spülmaschine gilt bei der hier diskutierten grundsätzlichen zweiten Alternative
der Erfindung, dass sie nur eine einzige Reinigungskammer aufweist. Geschirr oder
Besteck, das nach dem ersten Reinigungsverfahren bereits sauber ist und somit keine
Markierungsmittel mehr aufweist oder nur noch so wenige Markierungsmittel, dass es
als sauber gilt, kann dann aus der Spülmaschine entnommen werden. Dieses kann dann
so lange in einem eigenen Aufnahmebehälter bleiben, bis das noch zu reinigende Geschirr
und Besteck ausreichend sauber ist, was wiederum mittels der Markierungsmittel und
der Detektionsvorrichtung überprüft werden kann. Dann kann es wieder eingebracht werden
zum Abschluss des Reinigungsverfahrens samt Trocknung.
[0023] Des Weiteren ist es auch möglich, dass eine Spülmaschine so konstruiert ist, dass
sie zwei voneinander getrennte Reinigungskammern aufweist, also nicht nur mehrere
separate Körbe oder Ablagen. Hier kann, ähnlich wie zuvor für eine Waschmaschine beschrieben,
auch eine Aufteilung von Geschirr und Besteck stattfinden in bereits sauberes und
in noch zu reinigendes. Eine der beiden Gruppen kann dann von einer Reinigungskammer
in die andere bewegt werden, und das noch schmutzige Geschirr und Besteck wird dann
in der entsprechenden Reinigungskammer noch einmal in einem weiteren zweiten Reinigungsschritt
gereinigt.
[0024] In einer grundsätzlichen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das
Bewegen bzw. Entnehmen oder Umsortieren der Gegenstände von Hand durchgeführt wird.
Dabei können die Markierungsmittel entweder schon so mit dem bloßen Auge sichtbar
sein, alternativ können sie, wie eingangs genannt, mit speziellem Licht sichtbar gemacht
werden, so dass sie für das bloße Auge sichtbar sind. Ein solche manuelles Bewegen
der Gegenstände ist natürlich konstruktiv am leichtesten durchführbar, erfordert aber
zu einem bestimmten Zeitpunkt das Eingreifen einer Bedienperson, was einen gewissen
Aufwand darstellt. Alternativ kann eine automatische Erkennung der Markierungsmittel
bzw. von noch zu reinigenden Gegenständen erfolgen mit einer Detektionsvorrichtung,
die dann vorteilhaft optische Sensoren bzw. eine Kamera aufweist. Gerade wenn mittels
fluoreszierender Markierungsmittel oder UV-anregbarer Markierungsmittel, beispielsweise
mittels Materialien mit Quanteneigenschaften bzw. mit Quantendots, eine Markierung
erfolgt, können solche Kameras oder optischen Sensoren vorteilhaft als Detektionsvorrichtung
verwendet werden.
[0025] Eine einfache Ausgestaltung einer vorgenannten Detektionsvorrichtung ist ein optischer
Farbsensor, der nur eine solche Farbe erkennen kann bzw. innerhalb der ersten Reinigungskammer
lokalisieren kann, die die Markierungsmittel erzeugen bzw. abgeben, wenn sie beispielsweise
beleuchtet werden, insbesondere mit Licht einer bestimmten Wellenlänge. Alternativ
können auch einfach ausgebildete Videokameras mit einer entsprechenden Auflösung und
Farbempfindlichkeit verwendet werden ebenso wie einfache CCD-Chips oder CMOS-Chips.
[0026] Für ein automatisiertes Bewegen der Gegenstände können Bewegungsmittel vorgesehen
sein, welche beispielsweise Greifer oder Roboterarme odgl. sein können. Derartige
Roboterarme sind grundsätzlich bekannt, siehe beispielsweise die
DE 19744488 A1. Sie können zwei bis vier Gelenke aufweisen, so dass sie sicher und zuverlässig sowie
für die Gegenstände schonend jeglichen Gegenstand in der Reinigungskammer erfassen
können und entsprechend bewegen können. Entweder kann dies aus der Reinigungskammer
heraus bzw. in eine zweite Reinigungskammer hinein sein, alternativ auch zwischen
verschiedenen Ablagen oder Körben einer Spülmaschine als Reinigungsvorrichtung. Zum
Ergreifen bzw. für das Bewegen der Gegenstände kann ein Bewegungsmittel, insbesondere
ein genannter Roboterarm, mindestens zwei Greiffinger aufweisen.
[0027] Die Bewegungsmittel können so ausgebildet sein, dass sie die Gegenstände entweder
nur innerhalb der Reinigungsvorrichtung bewegen können, also innerhalb der genannten
ersten Reinigungskammer oder zwischen zwei Reinigungskammern hin und her oder von
der genannten ersten Reinigungskammer in eine zweite Reinigungskammer. Alternativ
können die Bewegungsmittel auch so ausgebildet sein, dass sie die Gegenstände, insbesondere
bereits ausreichend gereinigte und als solche erkannte Gegenstände, aus der Reinigungsvorrichtung
bzw. aus der ersten Reinigungskammer heraus bewegt, so dass sie eine Bedienperson
leicht in Empfang nehmen und aufräumen bzw. weiterbewegen kann.
[0028] Neben der Möglichkeit, ein Bewegungsmittel als im Wesentlichen frei bewegbaren, mehrgliedrigen
und mehrgelenkigen Roboterarm auszubilden, kann auch ein Bewegungsmittel vorgesehen
sein, welches an Schienen odgl. innerhalb der Reinigungsvorrichtung bzw. innerhalb
der ersten Reinigungskammer verfahren werden kann. So kann ein Bewegungsmittel unter
Umständen einfacher ausgebildet sein und gleichzeitig in den üblicherweise sehr beengten
Platzverhältnissen in einer Spülmaschine oder einer Waschmaschine ausreichend gut
arbeiten.
[0029] Vorteilhaft werden am Ende eines Reinigungsvorgangs bzw. bevor die Gegenstände als
fertig gereinigt entnommen werden können noch die Markierungsmittel entfernt bzw.
abgewaschen oder abgespült. Vor allem bei Verwendung in einer Spülmaschine ist dies
von Bedeutung.
[0030] Vorteilhaft können die Markierungsmittel aus dem Spül- bzw. Waschwasser entfernt
oder herausgefiltert werden, bevor dieses in das Abwasser gelangt. So können schädliche
oder als bedenklich eingestufte Markierungsmittel, insbesondere vorgenannte Materialien
mit Quanteneigenschaften bzw. mit Quantendots, zurückgehalten werden. Hierfür können
spezielle Filter verwendet werden, die vorzugsweise direkt in die Reinigungsvorrichtung
eingebaut sind. Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus
der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils
für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform
der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für
sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht
wird. Die Unterteilung der Anmeldung in Zwischen-Überschriften und einzelne Abschnitte
beschränkt die unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0031] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und werden im Folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Spülmaschine mit zwei Körben,
Düsen für erfindungsgemäße Markierungsmittel und einer Detektionsvorrichtung,
- Fig. 2
- in schematischer Darstellung ein zweistufiger Prozess des Aufbringens von Markierungsmitteln
auf Teller, anschließendes Erkennen von Verunreinigungen und Trennen der Teller,
- Fig. 3
- eine abgewandelte Darstellung der Spülmaschine aus Fig. 1 mit einem Roboterarm in
der Reinigungskammer und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Waschmaschine mit zwei Reinigungskammern
und Düsen für Markierungsmittel sowie einer Detektionsvorrichtung an einer ersten
Reinigungskammer.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0032] In der Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Spülmaschine als Reinigungsvorrichtung dargestellt
samt funktionalem Innenleben. Die Spülmaschine 11 weist ein Gehäuse 12 auf und darin
eine erste Reinigungskammer 13. In der Reinigungskammer 13 ist ein im Wesentlichen
üblicher unterer Korb 16 angeordnet, darüber ist ein oberer Korb 17 angeordnet. Im
unteren Korb 16 sind hier mehrere Teller 19 dargestellt in der Seitenansicht, die
Verunreinigungen aufweisen und die gereinigt werden müssen. Diese beiden Körbe 16
und 17 bilden zwei unterschiedliche Reinigungszonen wie zuvor beschrieben.
[0033] Unter dem unteren Korb 16 ist in der ersten Reinigungskammer 13 ein unterer Sprüharm
21 angeordnet, wie er bei Spülmaschinen üblich ist. Oberhalb des oberen Korbs 17 ist
ein oberer Sprüharm 22 angeordnet. An der Oberseite sind eine erste Düse 25 und eine
zweite Düse 26 vorgesehen, die bereits zur Erfindung gehören und dazu dienen, mittels
einer Düsenvorrichtung 27 die vorgenannten Markierungsmittel auszubringen auf zu reinigendes
Geschirr bzw. Besteck darunter in der ersten Reinigungskammer 13. Die erste Düse 25
soll, durch ihre Länge dargestellt, dazu dienen, Gegenstände im unteren Korb 16 mit
den Markierungsmitteln zu versehen bzw. zu besprühen. Die zweite Düse 26 soll dies
für Gegenstände im oberen Korb 17 tun. Diese Düsen 25 und 26 können auch in noch größerer
Anzahl oder auch als nur eine einzige Düse vorgesehen sein. Des Weiteren müssen sie
nicht an der Oberseite der Reinigungskammer 13 vorgesehen sein, sie können auch an
einer Seitenwand oder sogar unten vorgesehen sein. Alternativ könnten die Markierungsmittel
dem eingesprühten Wasser zugemischt werden.
[0034] An der Rückwand der Reinigungskammer 13 ist eine Bestrahlungsquelle 31 angeordnet,
beispielsweise in Form einer Leuchtdiode bzw. einer Leuchtdioden-Einrichtung. Die
Bestrahlungsquelle 31 kann Licht im sichtbaren Bereich ausstrahlen oder im nicht oder
sogar nur teilweise sichtbaren Bereich. Vorteilhaft ist eine UV-Beleuchtung mit UV-LED
mit Wellenlängen im Bereich zwischen 250 nm und 400 nm vorgesehen. Dazu wird nachfolgend
noch Näheres ausgeführt.
[0035] Neben der Bestrahlungsquelle 31 ist eine Kamera 32 als weiterer Teil der vorbeschriebenen
Detektionsvorrichtung angeordnet. Die Kamera 32 kann ausgebildet sein wie zuvor erläutert,
beispielsweise als relativ einfache CCD- oder CMOS-Kamera. Sie braucht keine besonders
hohe Auflösung zu haben. Vor allem aber sollte sie zur Erfassung von Licht im Wellenlängenbereich
der Bestrahlungsquelle 31 bzw. derjenigen Wellenlänge ausgebildet sein, die die mit
der Bestrahlungsquelle 31 angeleuchteten Markierungsmittel abgeben, wenn sie an Verunreinigungen
haften. Dies ist zuvor hier erläutert worden. Die Bestrahlungsquelle 31 und die Kamera
32 sind mit einer Steuerung 29 verbunden. Dies kann eine Zentralsteuerung für die
Spülmaschine 11 sein oder eine zusätzliche Steuerung. Sie ist auch mit der Düsenvorrichtung
27 verbunden.
[0036] Anhand der Fig. 1 und 2 soll schematisch der Ablauf des erfindungsgemäßen Reinigungsverfahrens
erläutert werden. Zuerst werden verunreinigte Teller 19 in den unteren Korb 16 eingebracht.
Im oberen Korb 17 können auch zu reinigende Gegenstände vorhanden sein, dies muss
aber nicht so sein. Dann wird mittels der Sprüharme 21 und 22 ein normaler Reinigungsvorgang
durchgeführt, wie er für eine Spülmaschine 11 üblich ist. Hier ist es, wie zuvor erläutert
worden ist, im Rahmen der Erfindung möglich, diesen Reinigungsvorgang kürzer durchzuführen
als es normalerweise der Fall wäre, beispielsweise um 20% bis 50% kürzer. Nach Beendigung
dieses Reinigungsvorgangs, wenn im Prinzip davon ausgegangen werden kann, dass ein
gewisser Teil, vorteilhaft mindestens die Hälfte, der eingebrachten Teller 19 oder
der sonstigen Gegenstände sauber bzw. gereinigt ist, wird sozusagen unterbrochen.
Allerdings wird vorteilhaft das Geschirr bzw. werden die Teller 19 noch nicht getrocknet,
da dies, wie zuvor erläutert worden ist, einen weiteren Reinigungsvorgang erschwert
und vor allem einen großen Energieverbrauch darstellt.
[0037] Anschließend werden, wie in Fig. 2 links dargestellt ist, aus der ersten Düse 25
Markierungsmittel 36 ausgebracht. Diese können pulverförmig oder als vernebelte Flüssigkeit
ausgebracht werden, so dass sie eine gute Verteilung aufweisen. Alternativ können
die Markierungsmittel 36 auch in den normalen Zulauf für die Sprüharme 21 und 22 eingemischt
werden, und dann mit normalem Wasser verdünnt aufgebracht werden.
[0038] In der sehr schematischen Fig. 2 ist der linke Teller 19a sauber und weist keine
Verunreinigungen auf, während der rechte Teller 19b die durch Punkte 34 dargestellten
Verunreinigungen aufweist. Die Markierungsmittel 36 sind so ausgebildet, dass sie
an diesen Verunreinigungen 34 haften, insbesondere bezüglich ihrer Partikelgröße und
bezüglich ihrer chemischen Eigenschaften. Beispiele hierfür sind Nanomaterialien,
auch mit fluoreszierenden Eigenschaften. Es können auch Proteine sein, die fluoreszieren.
Die Markierungsmittel 36 können dabei Quanteneigenschaften aufweisen, um vor allem
dieses Beleuchten nach Anstrahlen mit der Bestrahlungsquelle 31 zu bewirken. Vorteilhaft
sind die Markierungsmittel zum Anhaften an Verunreinigungen und zu deren Sichtbarmachung
ausgebildet, vorteilhaft durch Zusammensynthetisieren. Hierzu wird auf die zuvor gemachten
Ausführungen verwiesen.
[0039] In der Fig. 2 ist dann der weitere Schritt dargestellt, in dem eben die Bestrahlungsquelle
31 mit entsprechender Strahlung, beispielsweise dem vorgenannten UV-Licht, auf die
Teller 19a und 19b leuchtet. Da der Teller 19a keine Verunreinigungen mehr aufweist,
kann hier von der Kamera 32 nichts festgestellt werden oder nur sehr wenige Spuren,
was auf einen ausreichend gereinigten Zustand schließen lässt. Beim verunreinigten
Teller 19b sind sichtbare Verunreinigungen 35 vorhanden, die nun eben durch die Markierungsmittel
sehr gut sichtbar gemacht werden können. Mit diesem Verfahren geht dies besser als
die normalen Verunreinigungen selbst sichtbar zu machen. Dies sind eben die wichtigen
Eigenschaften der Markierungsmittel 36. Die Kamera 32 kann diese sichtbaren Verunreinigungen
35 gut erkennen, wobei dies nicht zwingend bedeutet, dass sie auch für das menschliche
Auge erkennbar sind.
[0040] Die Kamera 32 kann also zusammen mit der Steuerung 29 dazu helfen zu entscheiden,
ob ein Teller schon ausreichend gereinigt ist. Der saubere Teller 19a kann dann sozusagen
in die eine Richtung weg bewegt werden, er muss nicht weiter gereinigt werden. Der
noch verunreinigte Teller 19b wird sozusagen in eine andere Richtung bewegt und muss
noch einmal weiter gereinigt werden.
[0041] Für die weitere Reinigung ist in Fig. 3 dargestellt, wie in der Spülmaschine 11 ein
Roboterarm 39 samt Greifer 40 am freien Ende vorgesehen ist. Dieser Roboterarm 39
ist in der Fig. 1 der Einfachheit halber nicht dargestellt, sowie in der Fig. 3 die
Düsen 25 und 26 sowie Strahlungsquelle 31 und Kamera 32 der Übersichtlichkeit halber
nicht dargestellt sind. Der Roboterarm 39 kann mit dem Greifer 40 einzelne Teller
19 ergreifen und bewegen abhängig von dem weiteren Verfahren und ihrem Verunreinigungsgrad.
So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass saubere Teller 19a vom unteren Korb 16
in den oberen Korb 17 gestellt werden und dort dann nicht mehr gespült werden bzw.
der dafür zustände obere Sprüharm 22 nicht mehr benutzt wird.
[0042] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der Roboterarm 39 mit dem Greifer 40 jeden
Teller 19 nimmt und vor die Kombination aus Bestrahlungsquelle 31 und Kamera 32 hält,
um die durch die Markierungsmittel 36 sichtbar gemachten Verunreinigungen 35 zu erkennen.
Dies bestimmt dann, wo der Teller von dem Roboterarm 39 hin bewegt wird.
[0043] Somit ist es möglich, dass Bestrahlungsquelle 31 und Kamera 32 entweder durch ihre
Anbringung und Ausbildung sämtliche Gegenstände bzw. Teller 19 auf Verunreinigungen
hin dort untersuchen können, wo diese Gegenstände sind. Alternativ werden die Gegenstände
von dem Roboterarm oder einer sonstigen ähnlichen Vorrichtung vor die Kamera 32 gebracht
und nach der Untersuchung bestimmungsgemäß weiter bewegt.
[0044] Für die Markierung von Verunreinigungen kann alternativ auch vorgesehen sein, dass
beispielsweise in einer Spülmaschine 11 die Markierungsmittel gegen Ende eines Spülgangs
als Reinigungsverfahren dem Wasser zugesetzt werden. Dies kann dann ein relativ kurzer
Spülgang sein, beispielsweise mit einer Zeitdauer von zwanzig bis dreißig Minuten,
bei dem eben vermutet werden kann, dass ein geringer Anteil von Geschirr oder Besteck
noch nicht gesäubert ist.
[0045] Sind in dem hier beschriebenen Beispiel die bereits ausreichend gereinigten Teller
19a ohne Verunreinigungen im oberen Korb 17 angebracht und die übrigen Teller 19b
im unteren Korb 16, so wird ein weiterer Spülvorgang durchgeführt. Dieser kann prinzipiell
ähnlich ablaufen wie der erste, also auch mit ähnlicher Temperatur und für eine ähnliche
Dauer. Alternativ kann er kürzer oder länger dauern, was sogar abhängig davon gemacht
werden kann, wie viele und wie objektiv hartnäckige Verunreinigungen die Kamera 32
feststellt.
[0046] Ist der zweite Spülgang beendet, kann entweder davon ausgegangen werden, dass nun
sämtliche Teller 19 gereinigt sind. Alternativ können erneut, quasi entsprechend dem
ersten Reinigungsvorgang, wieder Markierungsmittel auf die Teller aufgebracht werden
und nach Verunreinigungen gesucht werden.
[0047] Dann kann bei dem hier beschriebenen Spülverfahren für Geschirr die übliche Trocknung
des Geschirrs bzw. Bestecks innerhalb der Spülmaschine 11 stattfinden. Dieser energie-
und zeitintensive Schritt wird also nur einmal durchgeführt.
[0048] In der Fig. 4 ist als Alternative für eine erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung
eine Waschmaschine 111 schematisch dargestellt. Diese weist innerhalb des Gehäuses
112 sozusagen als Alternativen zu den beiden Körben der Spülmaschine 11 eine erste
Reinigungskammer 113 und zusätzlich eine zweite Reinigungskammer 114 auf. Diese Reinigungskammern
müssen nicht unbedingt rotierende Trommeln sein, wie man es von üblichen Waschmaschinen
kennt, es ist aber natürlich auch nicht ausgeschlossen.
[0049] In der ersten Reinigungskammer 113 befinden sich Wäschestücke 120, die gewaschen
werden müssen. Oberhalb der ersten Reinigungskammer 113 ist eine erste Düse 125 einer
Düsenvorrichtung 127 dargestellt, welche vorgenanntes Markierungsmittel auf die Wäschestücke
120 bzw. in deren Waschwasser bringen kann. Ebenfalls darüber angeordnet sind eine
Bestrahlungsquelle 131 und eine Kamera 132, die mit einer Steuerung 129 verbunden
sind. Daneben bzw. zwischen der ersten Reinigungskammer 113 und der zweiten Reinigungskammer
114 ist wiederum ein mehrgelenkiger Roboterarm 139 angeordnet, der an dem freien Ende
einen Greifer 140 aufweist. Der Roboterarm 139 kann mit dem Greifer 114 Wäschestücke
120 aus der ersten Reinigungskammer 113 in die zweite Reinigungskammer 114 bringen.
[0050] Bei einem Waschverfahren als erfindungsgemäßes Reinigungsverfahren kann vorgesehen
sein, dass ein relativ kurzer Waschgang stattfindet, der ähnlich wie zuvor für das
Geschirrspülen mit großer Wahrscheinlichkeit 80% der Wäschestücke 120 ausreichend
reinigt, einige aber auch nicht. Dann kann wiederum Markierungsmittel zugegeben werden,
entweder über die erste Düse 125 direkt auf die Wäschestücke 120 oder in das Waschwasser.
Alternativ können die Markierungsmittel auch einfach nur in das Waschwasser zudosiert
werden.
[0051] Vor allem bei einer erfindungsgemäßen Waschmaschine 111 wird es als vorteilhaft angesehen,
wenn der Roboterarm 139 mit dem Greifer 140 einzelne Wäschestücke 120, die mit Markierungsmitteln
versehen worden sind, aufnimmt und vor die Kamera 132 hält, wobei sie von der Bestrahlungsquelle
131 beleuchtet wird. Dann kann diese untersuchen, ob auf dem betreffenden Wäschestück
noch Verunreinigungen sind, die durch die speziellen Markierungsmittel mit den fluoreszierenden
bzw. Quanteneigenschaften sichtbar gemacht werden. Dann kann die Waschmaschine bzw.
deren Steuerung 129 entscheiden, ob dieses Wäschestück noch einmal gereinigt werden
muss oder ob es bereits ausreichend gereinigt ist. Hierbei kann insgesamt eine Aufteilung
der Wäschestücke auf die beiden Reinigungskammern 113 und 114 stattfinden. Vorteilhaft
wird ein Wäschestück, auf dem noch sichtbar gemachte Verunreinigungen zu sehen sind,
in die zweite Reinigungskammer 114 gebracht werden. Dort braucht aber keine Reinigung
mehr durchgeführt zu werden, hier kann die Wäsche beispielsweise einfach abtropfen.
[0052] Die Verwendung von bestimmten Markierungsmitteln sollte sich vor allem daran orientieren,
welche davon geeignet sind, an bestimmten oder an allgemein durchschnittlichen Verunreinigungen
möglichst gut zu haften bzw. diese möglichst gut sichtbar zu machen für eine automatisierte
Erkennung, nämlich mittels Bestrahlungsquelle und Kamera. Vor allem die Eigenschaft,
an Verschmutzungen hängenzubleiben, ist von großer Bedeutung.
1. Reinigungsverfahren für Gegenstände in Form von Geschirr, Besteck oder Wäsche, das
in mindestens einer ersten Reinigungskammer durchgeführt wird, wobei
- in einem ersten Schritt die Gegenstände für eine erste Reinigungszeit gereinigt
werden,
- in einem zweiten Schritt Markierungsmittel zugegeben werden bzw. Markierungsmittel
auf die zu reinigenden Gegenstände gegeben werden, wobei die Markierungsmittel so
ausgebildet sind, dass sie an Verunreinigungen hängen bleiben bzw. diese detektierbar
machen,
- in einem dritten Schritt mit einer Detektionsvorrichtung die Markierungsmittel erkannt
werden zur Bestimmung, welche der zu reinigenden Gegenstände bereits ausreichend sauber
sind und welche der zu reinigenden Gegenstände noch zu entfernende Verunreinigungen
aufweisen,
- in einem vierten Schritt die Gegenstände mit noch zu entfernenden Verunreinigungen
für eine weitere zweite Reinigungszeit weiter bzw. erneut gereinigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Reinigungsverfahren für die weitere zweite Reinigungszeit nur für Gegenstände
mit noch zu entfernenden Verunreinigungen durchgeführt wird und die bereits sauberen
Gegenstände davon ausgenommen sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass für das weitere Reinigungsverfahren für die weitere zweite Reinigungszeit zumindest
einige der Gegenstände bewegt werden, insbesondere vor Beginn des weiteren Reinigungsverfahrens
räumlich separiert werden von anderen Gegenständen, vorzugsweise durch Entfernen aus
der ersten Reinigungskammer.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die sauberen Gegenstände bzw. die nicht mehr zu reinigenden Gegenstände aus der ersten
Reinigungskammer entfernt werden, während die noch Verunreinigungen aufweisenden Gegenstände
darin verbleiben für das weitere Reinigungsverfahren, wobei vorzugsweise das weitere
Reinigungsverfahren grundsätzlich so abläuft wie das erste Reinigungsverfahren bzw.
mit denselben Parametern Temperatur und Dauer.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsverfahren ein Waschverfahren für Wäschestücke als Gegenstände ist und
hierzu eine Waschmaschine als Reinigungsvorrichtung verwendet wird, insbesondere mit
nur einer einzigen Reinigungskammer, wobei vorzugsweise nach dem ersten Reinigungsverfahren
saubere bzw. nicht mehr zu reinigende Wäschestücke aus der Waschmaschine entnommen
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass für das weitere Reinigungsverfahren die noch zu reinigenden Gegenstände und die nicht
mehr zu reinigenden Gegenstände in derselben Reinigungskammer verbleiben wie für das
erste Reinigungsverfahren, wobei das weitere Reinigungsverfahren nur noch für einen
Bereich oder in einem Bereich der ersten Reinigungskammer und somit für die in diesem
Bereich angeordneten Gegenstände durchgeführt wird, insbesondere mit nur in diesem
Bereich befindlichen Reinigungsmitteln.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsverfahren ein Waschverfahren für Wäschestücke als Gegenstände ist und
hierzu eine Waschmaschine als Reinigungsvorrichtung verwendet wird, wobei die Waschmaschine
eine erste Reinigungskammer und eine zweite Reinigungskammer aufweist und wobei saubere
bzw. nicht mehr zu reinigende Wäsche aus der ersten Reinigungskammer in die zweite
Reinigungskammer bewegt wird und vorzugsweise dort verbleibt bis zur Entnahme.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsverfahren ein Waschverfahren für Wäschestücke als Gegenstände ist und
hierzu eine Waschmaschine als Reinigungsvorrichtung verwendet wird, wobei die Waschmaschine
eine erste Reinigungskammer und eine zweite Reinigungskammer aufweist und wobei noch
zu reinigende Wäsche aus der ersten Reinigungskammer in die zweite Reinigungskammer
bewegt wird und vorzugsweise dort verbleibt bis zur Entnahme nach einem zweiten Reinigungsverfahren
in der zweiten Reinigungskammer.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsverfahren ein Spülverfahren für Geschirr oder Besteck als Gegenstände
ist und hierzu eine Spülmaschine als Reinigungsvorrichtung verwendet wird, insbesondere
mit nur einer einzigen Reinigungskammer, wobei vorzugsweise nach dem ersten Reinigungsverfahren
sauberes bzw. nicht mehr zu reinigendes Geschirr oder Besteck aus der Spülmaschine
entnommen werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsverfahren ein Spülverfahren für Geschirr oder Besteck als Gegenstände
ist und hierzu eine Spülmaschine als Reinigungsvorrichtung verwendet wird, wobei die
Spülmaschine eine erste Reinigungskammer und eine zweite Reinigungskammer aufweist
und wobei sauberes bzw. nicht mehr zu reinigendes Geschirr oder Besteck aus der ersten
Reinigungskammer in die zweite Reinigungskammer bewegt wird und vorzugsweise dort
verbleibt bis zur Entnahme.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsverfahren ein Spülverfahren für Geschirr oder Besteck als Gegenstände
ist und hierzu eine Spülmaschine als Reinigungsvorrichtung verwendet wird, wobei die
Spülmaschine eine erste Reinigungskammer und eine zweite Reinigungskammer aufweist
und wobei noch zu reinigendes Geschirr oder Besteck aus der ersten Reinigungskammer
in die zweite Reinigungskammer bewegt wird und vorzugsweise dort verbleibt bis zur
Entnahme nach einem zweiten Reinigungsverfahren in der zweiten Reinigungskammer.
12. Reinigungsvorrichtung zur Durchführung eines Reinigungsverfahrens nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsvorrichtung eine erste Reinigungskammer aufweist, in der zu reinigende
Gegenstände in Form von Geschirr, Besteck oder Wäsche odgl. angeordnet werden können,
wobei die Reinigungsvorrichtung zusätzlich:
- eine zweite Reinigungskammer aufweist, die von der ersten Reinigungskammer abgetrennt
ist, und/oder
- die erste Reinigungskammer in einen ersten und in einen zweiten Bereich aufgeteilt
ist, wobei vorzugsweise Reinigungsmittel wie Sprüharme, Wasserzuführung odgl. nur
im ersten Bereich angeordnet sind, und/oder
- an oder in der Reinigungsvorrichtung, insbesondere in der ersten Reinigungskammer,
Bewegungsmittel vorgesehen sind, um die Gegenstände innerhalb der Reinigungsvorrichtung
bzw. innerhalb der ersten Reinigungskammer umzustellen oder von einer ersten Reinigungskammer
in eine zweite Reinigungskammer umzustellen.
13. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Detektionsvorrichtung aufweist, vorzugsweise in der ersten Reinigungskammer.
14. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass sie nur eine einzige Reinigungskammer aufweist, vorzugsweise als Spülmaschine für
Geschirr oder Besteck als Gegenstände mit mindestens zwei Körben darin.
15. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass sie zwei Reinigungskammern aufweist, vorzugsweise als Waschmaschine für Wäschestücke
als Gegenstände.