(19)
(11) EP 3 205 774 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.08.2017  Patentblatt  2017/33

(21) Anmeldenummer: 17151549.7

(22) Anmeldetag:  16.01.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E01H 1/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 10.02.2016 DE 102016102299

(71) Anmelder: Aebi Schmidt Deutschland GmbH
79837 St. Blasien (DE)

(72) Erfinder:
  • Schachner, Christoph
    79862 Heppenschwand (DE)

(74) Vertreter: Grättinger Möhring von Poschinger Patentanwälte Partnerschaft 
Wittelsbacherstrasse 2b
82319 Starnberg
82319 Starnberg (DE)

   


(54) KEHRMASCHINE


(57) Eine selbstfahrende aufnehmende Kehrmaschine umfasst ein Trägerfahrzeug (2), eine Kehreinheit (3) mit mindestens einem rotierend angetriebenen Besen (6), eine Kehrgut-Aufnahmeeinheit (4), welche ihrerseits einen Kehrgut-Sammelbehälter (8) mit einem Sauggebläse (9) und einen Kehrgut-Ansaugtrakt (7) mit einem Saugkopf (10) und einem in den Kehrgut-Sammelbehälter (8) mündenden Saugkanal (11) umfasst, und ein Wassersystem mit einem Wassertank (13; 25), einer Wasserpumpe (14; 26) und mindestens einer der Kehreinheit (3) oder der Kehrgut-Aufnahmeeinheit (4) zugeordneten Wasser-Sprühdüse (16; 28). Dabei ist eine mindestens auf den Besenantrieb, das Sauggebläse (9) und die Wasserpumpe (14; 26) und/oder mindestens ein Wasserventil wirkende, eine Steuereinheit (35) umfassende Steuerung (S) vorgesehen. Die Steuerung (S) erzeugt das auf die Wasserpumpe (14; 26) bzw. das mindestens ein Wasserventil geschaltete Wassermengensteuersignal in Abhängigkeit von einem Niederschlagsignal, welches von einem, der Umgebung der Kehrmaschine ausgesetzten, mit der Steuerung (S) in signalübertragender Verbindung stehenden Niederschlagssensor (38) generiert wird.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine selbstfahrende aufnehmende Kehrmaschine mit einem Trägerfahrzeug, einer Kehreinheit mit mindestens einen rotierend angetriebenen Besen, einer Kehrgut-Aufnahmeeinheit, welche einen Kehrgut-Sammelbehälter mit einem Sauggebläse und einen Kehrgut-Ansaugtrakt mit einem Saugkopf und einem in den Kehrgut-Sammelbehälter mündenden Saugkanal umfasst, und einem Wassersystem mit einem Wassertank, einer Wasserpumpe und mindestens einer der Kehreinheit oder der Kehrgut-Aufnahmeeinheit zugeordneten Wasser-Sprühdüse, wobei eine Steuerung mit einer mindestens auf den Besenantrieb, das Sauggebläse und die Wasserpumpe und/oder mindestens ein Wasserventil wirkenden Steuereinheit vorgesehen ist.

[0002] Derartige Kehrmaschinen sind - im Falle ihrer Ausführung für die Reinigung von Straßen landläufig als Straßenkehrmaschinen bezeichnet - allgemein bekannt. Mittels des Wassersystems wird dabei beispielsweise Wasser im Bereich des mindestens einen rotierenden Besens verdüst. Dies dient dazu, aufgewirbelten Staub zu binden, und stellt eine Maßnahme dar, um die beim Einsatz von Kehrmaschinen auftretende Belastung der Umgebung mit Staubpartikeln zu reduzieren. Zusätzlich oder alternativ kann Wasser auch an anderer Stelle (z. B. im Bereich des Ansaugtrakts) verdüst werden, um Staub zu binden und Staubemissionen über die Ablauft der Kehrmaschine zu reduzieren.

[0003] Die potentielle Gesundheitsgefährdung durch Staubpartikel, insbesondere wenn es sich hierbei um (lungengängigen) sog. Feinstaub handelt, ist Anlass für umfassende Bemühungen, die Staubbelastung der Luft zu reduzieren. Auch die von Kehrmaschinen der hier in Rede stehenden Art ausgehenden Staubemissionen unterliegen zunehmend strenger werdenden Beschränkungen. So werden - unter Verfolgung unterschiedlicher Ansätze - verschiedene technische Maßnahmen ergriffen. Beispielsweise befasst sich die DE 102009006766 A1 mit der Nutzung elektrostatischer Effekte für die Staubbindung und/oder -abscheidung. Andere Ansätze stellen die Nutzung von Feinfiltern für die den Kehrgut-Sammelbehälter verlassende Abluft oder das Kehren mit einem erheblichen Wasserüberschuss in den Vordergrund.

[0004] Mit solchen Maßnahmen sind nicht nur (teilweise ganz erhebliche) Mehrkosten für die Herstellung bzw. Anschaffung und/oder für den Betrieb der jeweiligen Kehrmaschine verbunden. Auch sind in der Praxis im Hinblick auf die Reduzierung von Staubemissionen die erzielbaren Nettoerfolge geringer als erhofft. Dies hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen. So ist beispielsweise bei dem Betrieb der Kehrmaschinen mit einem Wasserüberschuss der (begrenzte) verfügbare Wasservorrat schneller erschöpft, d. h. für den jeweiligen Kehreinsatz steht nur eine geringere Reichweite zur Verfügung, bevor die Kehrmaschine (typischerweise im Depot) Wasser nachtanken muss. Die Folge sind vermehrte unproduktive Leerfahrten, welche nicht nur (zusätzlich zu den Wasserkosten) die Wirtschaftlichkeit weiter mindern, sondern auch mit zusätzlichen Emissionen durch den Fahrzeugantrieb verbunden sind. Entsprechendes gilt für der Staubabscheidung dienende Einbauten der Kehrgut-Aufnahmeeinheit, welche zu Lasten des Fassungsvermögens des Kehrgut-Sammelbehälters gehen; denn auch diese führen zu einer Beschränkung der Reichweite des jeweiligen Kehreinsatzes, bevor die Kehrmaschine zur Entleerung des Kehrgut-Sammelbehälters eine Deponie bzw. sonstige Entsorgungseinrichtung anfahren muss. Ein - aufgrund des Betriebs der Kehrmaschine mit einem Wasserüberschuss - nasses Kehrgut verursacht zudem Probleme bei der Entsorgung. Erst recht bei einem entsprechend erhöhten Feuchtigkeitsgehalt des aus der Abluft heraus zu filternden Staubes steigt zudem die ohnehin erhebliche Gefahr einer Verstopfung von Feinfiltern für die aus dem Kehrgut-Sammelbehälter abgeführte Abluft. Die Folge sind nicht nur Funktionsausfälle, sondern zudem im erhöhten Maße unproduktive, mit zusätzlichen Abgasemissionen verbundene Werkstatt- und Wartungsfahrten, von dem hohen Wartungsaufwand für den regelmäßigen Filterwechsel ganz zu schweigen.

[0005] Im Lichte des vorstehend dargelegten Standes der Technik und der mit diesem verbundenen Nachteile ist die vorliegende Erfindung darauf gerichtet, eine Kehrmaschine der eingangs genanten Art bereitzustellen, welche sich in dem Sinne durch eine besonders hohe Praxistauglichkeit auszeichnet, dass selbst strenge Anforderungen hinsichtlich der Staubemissionen erfüllt werden, ohne dass - verglichen mit dem Stand der Technik - die Wirtschaftlichkeit und die Zuverlässigkeit der Kehrmaschine nennenswert darunter leidet und/oder Einbußen hinsichtlich der Reichweite mit der Notwenigkeit vermehrter unproduktiver Leerfahrten die Folge sind.

[0006] Gelöst wird die vorstehend angegebene Aufgabenstellung, indem eine Kehrmaschine der eingangs angegebenen Art einen der Umgebung der Kehrmaschine ausgesetzten, ein Niederschlagsignal generierenden, mit der Steuerung in signalübertragender Verbindung stehenden Niederschlagssensor aufweist, wobei die Steuerung das auf die Wasserpumpe bzw. das mindestens ein Wasserventil geschaltete Wassermengensteuersignal in Abhängigkeit von dem Niederschlagsignal erzeugt. Die erfindungsgemäße Kehrmaschine zeichnet sich somit, mit anderen Worten, dadurch aus, dass bei der Einstellung der durch das Wassersystem ausgebrachten Wassermenge, d. h. der Einstellung der Wasserpumpe bzw. des mindestens einen Wasserventils mittels der Steuerung, während des jeweiligen Kehreinsatzes fallende Niederschläge automatisch berücksichtigt werden. Die Erfindung baut somit auf der Erkenntnis auf, dass der Bedarf an Wasser, das zu verdüsen ist, um die angestrebte Staubbindung zu erzielen, sich in Abhängigkeit von (natürlichen) Niederschlägen ändert, wobei ein qualitativer Zusammenhang dahingehend besteht, dass die mittels des Wassersystems zu verdüsende Wassermenge mit steigender Niederschlagsintensität abnimmt. Insoweit generiert der Niederschlagssensor bevorzugt ein von der Niederschlagsintensität abhängiges, z. B. zu dieser mehr oder weniger proportionales Niederschlagsignal. In Anwendung der vorliegenden Erfindung lässt sich der mit der Kehrmaschine mitgeführte Wasservorrat substantiell besser nutzen als nach dem Stand der Technik. Der Verbrauch an Frischwasser ist dementsprechend reduziert, so dass - unter Reduzierung unproduktiver Leerfahrten auf das absolute Minimum - die Reichweite der Kehrmaschine maximiert bzw. deren Einsatzdauer optimiert wird.

[0007] Gemäß einer ersten bevorzugten Weiterbildung der Erfindung handelt es sich bei dem Wassersystem um ein Frischwassersystem, wobei die Kehrmaschine weiterhin mit einem Schmutzwasser-Umlaufsystem ausgestattet ist. Namentlich kann dabei eine Kehrmaschine der eingangs genanten Art sowohl ein Umluftsystem mit einer sich vom Kehrgut-Sammelbehälter zum Saugkopf erstreckende Umluft-Rückführung und einer am Saugkopf angeordnete Umluftdüse als auch ein Schmutzwasser-Umlaufsystem umfassen, wobei letzteres einen am Kehrgut-Sammelbehälter angeordneten Wasserabscheider, einen hiermit kommunizierenden Schmutzwassertank, eine Schmutzwasserpumpe, und mindestens eine dem Kehrgut-Ansaugtrakt zugeordnete, in diesen Schmutzwasser einsprühende Schmutzwasserdüse aufweist. In synergetischem Zusammenwirken der beiden genannten Wassersysteme (Frischwassersystem und Schmutzwasser-Umlaufsystem) lassen sich hervorragende Staubemissionswerte erreichen, ohne dass dies mit den weiter oben dargelegten Nachteilen bekannter Kehrmaschinen verbunden wäre. Der mitgeführte Wasservorrat wird optimal genutzt. Der Verbrauch an Frischwasser ist minimal und kann sich idealerweise auf das Verdüsen von Frischwasser im Bereich des mindestens einen Besens beschränken. Für alle weiteren Verwendungen von Wasser zur Staubbindung kann (zirkulierend genutztes) Schmutzwasser eingesetzt werden. Da dieses aus dem in den Kehrgut-Sammelbehälter gelangenden Kehrgut abgeschieden wird, hat letzteres eine die Entsorgung nicht beeinträchtigende Konsistenz; und zudem werden - im Sinne einer hohen Reichweite - das Fassungsvermögen des Kehrgut-Sammelbehälters und die zulässige Zuladung der Kehrmaschine optimal genutzt. Durch die mehrfache Nutzung des (zirkulierenden) Schmutzwassers kann die in den Kehrgut-Ansaugtrakt eingedüste Menge - ohne Rücksicht auf den "Verbrauch" - im Hinblick auf die staubbindende Wirkung optimiert werden. Auch bei größeren in den Ansaugtrakt eingedüsten Mengen an Schmutzwasser ist zudem (im Winter) die Gefahr einer Vereisung gering; denn infolge der Luftzirkulation liegt die Temperatur der den Ansaugtrakt durchströmenden Luft über der Umgebungstemperatur. Der Austrag an Wasser aus dem System über die den Kehrgut-Sammelbehälter verlassende Abluft ist minimal, weil der Abluftstrom selbst minimiert ist. Er macht typischerweise nur einen Bruchteil (idealerweise zwischen etwa 15% und 25%) des durch den Kehrgut-Ansaugtrakt in den Kehrgut-Sammelbehälter eingesaugten Luftstromes aus; denn der überwiegende Anteil (idealerweise zwischen etwa 75% und 85%) des angesaugten Luftstromes zirkuliert über die Umluft-Rückführung, d.h. wird nach dem Verlassen der Umluftdüse wieder durch den Ansaugtrakt angesaugt. Mit der entsprechenden mengenmäßigen Reduktion des den Kehrgut-Sammelbehälter verlassenden, in die Umgebung abgegebenen Luftstromes geht auch ein entsprechend verringerter Austrag von Staub aus dem System einher. Die derart verringerte Abluftmenge erlaubt weiterhin den wirtschaftlichen Einsatz von (entsprechend kompakten) Abluft-Filtersystemen.

[0008] Gemäß einer anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist eine Anzeigeeinheit vorgesehen, welche einen vom jeweils aktuellen Wassermengensteuersignal abhängigen Wert optisch anzeigt. Insbesondere kann die Anzeigeinheit dabei einen Wert anzeigen, der dem Verhältnis zwischen dem aktuellen Wassermengensteuersignal und demjenigen entspricht, welches sich ohne eine Berücksichtigung des Niederschlagssignals (bzw. unter Berücksichtigung eines von dem Niederschlagsensor bei Abwesenheit jeglicher Niederschläge generierten Niederschlagsignals) ergäbe.

[0009] Gemäß einer wiederum anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umfasst die Steuerung ein Wassermengensteuersignal-Grundmodul und ein diesem nachgeschaltetes Wassermengensteuersignal-Adaptionsmodul, wobei das Wassermengensteuersignal-Grundmodul einen von dem Niederschlagsignal unabhängigen Wassermengengrundwert generiert, welcher in dem Wassermengensignal-Adaptionsmodul in Abhängigkeit von dem Niederschlagssignal modifiziert wird. In diesem Falle entspricht der vorstehend erläuterte, von einer Anzeigeeinheit angezeigte Wert besonders bevorzugt dem Verhältnis zwischen dem aktuellen Wassermengensteuersignal und dem zugrundeliegenden, im Wassermengensteuersignal-Grundmodul generierten Wassermengengrundwert. Ein weiterer Vorteil einer solchen zweistufigen Generierung des Wassermengensteuersignals besteht darin, dass im Bedarfsfall - über eine geeignete, zusätzlich vorgesehene manuelle Bedieneinheit - manuell auf die Modifikation des im Wassermengensteuersignal-Grundmodul generierten Wassermengengrundwerts in dem Wassermengensteuersignal-Adaptionsmodul Einfluss genommen werden kann, bis hin zu einem vollständigen Außerfunktionsetzen der Berücksichtigung des Niederschlagsignals in dem Wassermengensteuersignal-Adaptionsmodul. So kann bedarfsweise selbst bei (natürlichen) Niederschlägen mit der "vollen" Wassermenge gearbeitet werden, beispielsweise wenn die Art des spezifischen Kehrguts dies als angeraten erscheinen lässt. Infolge dieser Möglichkeit der manuellen Einflussnahme kann umgekehrt die automatische, in dem Wassermengensteuersignal-Adaptionsmodul erfolgende "standardmäßige" niederschlagsabhängige Reduzierung der Wassermenge so weitreichend sein, dass sich massive Auswirkungen auf den Wasserverbrauch erreichen lassen. In diesem Sinne kann beispielsweise in dem Wassermengensteuersignal-Adaptionsmodul eine Reduzierung des (in dem Grundmodul generierten) Wassermengengrundwerts um 50% bei mittleren Niederschlägen und sogar um 100% bei starken Niederschlägen erfolgen.

[0010] Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand in der Zeichnung veranschaulichter bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert.

[0011] Die in der Zeichnung in zwei Varianten gezeigte selbstfahrende aufnehmende Kehrmaschine 1 umfasst, wie dies bereits für bekannte Kehrmaschinen gilt und deshalb nicht näher erläutert werden muss, ein Trägerfahrzeug 2, eine Kehreinheit 3 und eine Kehrgut-Aufnahmeeinheit 4. Die frontseitig am Trägerfahrzeug 2 angeordnete Kehreinheit 3 weist dabei mindestens einen durch einen Motor 5 rotierend angetriebenen Besen 6 auf; und die Kehrgut-Aufnahmeeinheit 4 umfasst einen Kehrgut-Ansaugtrakt 7 und einen Kehrgut-Sammelbehälter 8. Der Kehrgut-Sammelbehälter 8 weist seinerseits ein Sauggebläse 9 auf, und der Kehrgut-Ansaugtrakt 7 umfasst einen Saugkopf 10 und einem in den Kehrgut-Sammelbehälter 8 mündenden Saugkanal 11. Weiterhin weist die Kehrmaschine 1 ein Frischwassersystem 12 mit einem Frischwassertank 13, einer Frischwasserpumpe 14, einer Frischwasser-Leitungsanordnung 15 und mindestens einer durch diese gespeisten, dem mindestens Besen 6 zugeordneten Frischwasser-Sprühdüse 16 auf.

[0012] Kennzeichnend für die Kehrmaschine gemäß den gezeigten Ausführungsbeispielen sind die beiden zusammenwirkenden, nachstehend näher erläuterten Zirkulationssysteme, nämlich ein Umluftsystem sowie ein Schmutzwasser-Umlaufsystem.

[0013] Das Umluftsystem umfasst eine sich vom Kehrgut-Sammelbehälter 8 zum Saugkopf 10 erstreckende Umluft-Rückführung 17 (mehrteilig mit einem am Kehrgut-Sammelbehälter 8 fixierten Oberteil und einem von diesem trennbaren Unterteil) eine am Saugkopf 10 angeordnete Umluftdüse 18, aus der die Umluft (auf die Fahrtrichtung A bezogen) hinter der Aufnahmeöffnung 19 des Saugkopfes 10 und in der Fahrtrichtung A der Kehrmaschine gerichtet austritt. Die Umluft wird dabei aus der durch das Sauggebläse 9 geförderten Luft abgezweigt, zu welchem Zweck stromabwärts des Sauggebläses 9 eine Abluftverzweigung 20 mit einem an einer (oben am Kehrgut-Sammelbehälter 8 angeordneten, mit einem Feinfilter 21 ausgestatteten) Abluftöffnung 22 mündenden ersten Luftströmungsweg 23 und einem der Umluft-Rückführung 17 zugeordneten zweiten Luftströmungsweg 24 vorgesehen ist. Das - als Radialgebläse ausgeführte - Sauggebläse 9 ist frontseitig in dem Kehrgut-Sammelbehälter 8 oberhalb des Saugkanals 11 angeordnet, und zwar mit einer dergestalt geneigten Achse X. Bei der Variante nach Fig. 2 ist das Sauggebläse so eingebaut, dass die das Sauggebläse 9 verlassende Luft aus diesem schräg nach unten gerichtet austritt, so dass in dem ersten Luftströmungsweg 23 eine starke, eine Staubabscheidung begünstigende Umlenkung erfolgt. Bei der Variante nach Fig. 1 sind in bzw. stromaufwärts der Abluftverzweigung 20 Einbauten angeordnet, welche ebenfalls dazu beitragen, aus der das System über den ersten Luftströmungsweg 23 verlassenden Abluft Staub abzuscheiden.

[0014] Das Schmutzwasser-Umlaufsystem 34 umfasst einen - seitlich neben dem Frischwassertank 13 angeordneten - Schmutzwassertank 25, eine Schmutzwasserpumpe 26, eine Schmutzwasser-Leitungsanordnung 27 und mehrere Schmutzwasserdüsen 28. Die (Schmutzwasser in den Kehrgut-Ansaugtrakt 7 einsprühenden) Schmutzwasserdüsen 28 sind auf unterschiedlichen Höhen, d.h. unterschiedlich weit von der Aufnahmeöffnung 19 des Saugkopfes 10 entfernt angeordnet. Weiterhin umfasst das Schmutzwasser-Umlaufsystem einen am Kehrgut-Sammelbehälter 8 angeordneten Wasserabscheider 29. Das mit diesem aus dem Kehrgut abgeschiedene Schmutzwasser gelangt zurück in den Schmutzwassertank 25.

[0015] Die Kehrmaschine 1 ist weiterhin mit einer sog. Handsaugeinrichtung 30 ausgestattet. Diese umfasst ein manuell zu bedienendes Saugrohr 31 und einen in den Kehrgut-Sammelbehälter 8 mündenden Schlauch 32. An der Mündung des Saugrohres der Handsaugeinrichtung ist eine - aus dem Frischwassertank 13 gespeiste - Wasserdüse 33 (vgl. Fig. 1) angeordnet. Zur Inbetriebnahme der Handsaugeinrichtung ist eine dem Kehrgut-Ansaugtrakt 7 zugeordnete Absperreinrichtung abzusperren, so dass Luft aus der Handsaugeinrichtung 30 in den Kehrgut-Sammelbehälter 8 angesaugt wird. Die besagte Absperreinrichtung sperrt dabei nicht nur den Kehrgut-Ansaugtrakt 7, sondern auch die Umluftrückführung 17 bzw. die Umluftdüse 18, so dass beim Betrieb der Handsaugeinrichtung die gesamte das Sauggebläse 9 verlassende Luft über die Abluftöffnung 22 abgeblasen wird.

[0016] Fig. 3 veranschaulicht in einem Schemaschaubild die - nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel - für die Implementierung der vorliegenden Erfindung in Kehrmaschinen wie denjenigen nach den Figuren 1 und 2 vorgesehenen Komponenten. Soweit diese Komponenten bereits im Zusammenhang mit den Figuren 1 und 2 vorgestellt worden sind, wird auf die vorstehenden Erläuterungen verwiesen.

[0017] Die Kehrmaschine weist eine eine Steuereinheit 35 umfassende Steuerung S auf. Diese steuert bzw. regelt die Antriebsmotoren 5 für die Besen 6, d. h. insbesondere deren Drehzahl, den Antriebsmotor 36 des Sauggebläses 9, d. h. dessen Drehzahl, die Frischwasserpumpe 14, d. h. deren Förderleistung, und die Schmutzwasserpumpe 26, d. h. deren Förderleistung. Die Steuereinheit 35 berücksichtigt dabei für die besagten Steuerfunktionen - in als solches bekannter Weise - verschiedene Eingangsgrößen. Eine wesentliche von diesen stellt die Fahrgeschwindigkeit der Kehrmaschine dar, weshalb beispielhaft ein mit der Steuereinheit 35 signalübertragend verbundener Tachometer 37 gezeigt ist.

[0018] Weiterhin steht mit der Steuereinheit 35 ein Niederschlagssensor 38 in signalübertragender Verbindung, der der Umgebung der Kehrmaschine ausgesetzt ist und ein für die Intensität eines Niederschlags 39 repräsentatives Niederschlagssignal generiert. Dieses ist über die Signalleitung 40 auf ein Wassermengensteuersignal-Adaptionsmodul 41 geschaltet, das Teil der Steuerung S und einem - von der Steuereinheit 35 umfassten - Wassermengensteuersignal-Grundmodul 42 nachgeschaltet ist. Im Zusammenwirken miteinander regeln das Wassermengensteuersignal-Grundmodul 42 und das diesem nachgeschaltete Wassermengensteuersignal-Adaptionsmodul 41 die Förderleistung der Frischwasserpumpe 14 dergestalt, dass das Wassermengensteuersignal-Grundmodul 42 zunächst einen von dem Niederschlagsignal unabhängigen Wassermengengrundwert generiert, welcher in dem Wassermengensteuersignal-Adaptionsmodul 41 in Abhängigkeit von dem Niederschlagssignal zum tatsächlichen, niederschlagsabhängigen Einstellwert für die Frischwasserpumpe 14 modifiziert wird.

[0019] Entsprechendes gilt für abgewandelte System, bei denen die in den Frischwasserdüsen 16 verdüste Wassermenge nicht über die Versstellung der Frischwasserpumpe 14 eingestellt wird, sondern mittels Frischwasserventilen.

[0020] Eine in dem Führerhaus der Kehrmaschine vorgesehene Anzeigeeinheit 43 zeigt dem Maschinenführer einen vom jeweils aktuellen Wassermengensteuersignal abhängigen Wert, beispielsweise das Verhältnis zwischen dem aktuellen Wassermengensteuersignal und dem im Wassermengensteuersignal-Grundmodul 42 generierten Wassermengengrundwert optisch an. Mittels der weiterhin im Führerhaus vorgesehenen manuellen Bedieneinheit 44 lässt sich die Funktionsweise des Wassermengensteuersignal-Adaptionsmoduls 41 manuell beeinflussen.


Ansprüche

1. Selbstfahrende aufnehmende Kehrmaschine (1) mit einem Trägerfahrzeug (2), einer Kehreinheit (3) mit mindestens einen rotierend angetriebenen Besen (6), einer Kehrgut-Aufnahmeeinheit (4), welche einen Kehrgut-Sammelbehälter (8) mit einem Sauggebläse (9) und einen Kehrgut-Ansaugtrakt (7) mit einem Saugkopf (10) und einem in den Kehrgut-Sammelbehälter (8) mündenden Saugkanal (11) umfasst, und einem Wassersystem mit einem Wassertank (13; 25), einer Wasserpumpe (14; 26) und mindestens einer der Kehreinheit (3) oder der Kehrgut-Aufnahmeeinheit (4) zugeordneten Wasser-Sprühdüse (16; 28), wobei eine mindestens auf den Besenantrieb, das Sauggebläse (9) und die Wasserpumpe (14; 26) und/oder mindestens ein Wasserventil wirkende, eine Steuereinheit (35) umfassende Steuerung (S) vorgesehen ist, gekennzeichnet durch einen der Umgebung der Kehrmaschine (1) ausgesetzten, ein Niederschlagsignal generierenden, mit der Steuerung (S) in signalübertragender Verbindung stehenden Niederschlagssensor (38), wobei die Steuerung (S) das auf die Wasserpumpe (14; 26) bzw. das mindestens ein Wasserventil geschaltete Wassermengensteuersignal in Abhängigkeit von dem Niederschlagsignal erzeugt.
 
2. Kehrmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Wassersystem um ein Frischwassersystem (12) handelt, wobei das Wassermengensteuersignal auf eine Frischwasserpumpe (14) und/oder mindestens ein Frischwasserventil geschaltet ist.
 
3. Kehrmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kehrmaschine (1) weiterhin mit einem Schmutzwasser-Umlaufsystem (34) ausgestattet ist.
 
4. Kehrmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Wassersystem um ein Schmutzwasser-Umlaufsystem (34) handelt, wobei das Wassermengensteuersignal auf eine Schmutzwasserpumpe (26) und/oder mindestens ein Schmutzwasserventil geschaltet ist.
 
5. Kehrmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzeigeeinheit (43) vorgesehen ist, welche einen vom jeweils aktuellen Wassermengensteuersignal abhängigen Wert optisch anzeigt.
 
6. Kehrmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (S) ein Wassermengensteuersignal-Grundmodul (42) und ein diesem nachgeschaltetes Wassermengensteuersignal-Adaptionsmodul (41) umfasst, wobei das Wassermengensteuersignal-Grundmodul (42) einen von dem Niederschlagsignal unabhängigen Wassermengengrundwert generiert, welcher in dem Wassermengensteuersignal-Adaptionsmodul (41) in Abhängigkeit von dem Niederschlagssignal modifiziert wird.
 
7. Kehrmaschine nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass der von der Anzeigeeinheit (43) angezeigte Wert dem Verhältnis zwischen dem aktuellen Wassermengensteuersignal und dem zugrundeliegenden, im Wassermengensteuersignal-Grundmodul (42) generierten Wassermengengrundwert entspricht.
 
8. Kehrmaschine nach Anspruch 6 oder Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine manuelle Bedieneinheit (44) vorgesehen ist zur manuellen Beeinflussung des Wassermengensteuersignal-Adaptionsmoduls (41).
 
9. Kehrmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich mittels der manuellen Bedieneinheit (44) die Berücksichtigung des Niederschlagsignals in dem Wassermengensteuersignal-Adaptionsmodul (41) außer Funktion setzen lässt.
 
10. Kehrmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederschlagssensor (38) ein von der Intensität des Niederschlags (39) abhängiges Niederschlagsignal generiert.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente